Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-16
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Lchrlmg Willi Han» Pellmann erhielt davon Kenntnis t für seinen Gesellen, der sonst aut zu ihm war. low »um Dieb wurde. Der Lehrling hatte i »erschlossenen Kommode seines Meisters Gl !r nahm daraus 40 Mt. und brachte sie dl nicht verschmähte. Dem Lchrburschen vui r. welche unüberlegte Handlung er begann u^ trat ^ür seinen Gesellen, der sonst ein. da» «r selber zum Dieb wurde. ^ sehen, das, in der unverschlossenen Kommode ausbewahrt wurde: er nahm dann Gesellen, der e« auch nicht verschm eß hinterher bald klar, welch« unüberlegte batte: er forderte daS Geld zurück, um ei Zielte zu legen, bekam e» aber nicht wieder. Als dann Fehlen de» Betrage» bemerkt wurde, legte er ein offene» Geständ nis ab. da» er in der Lauptverhandlung wiederholt und dem auch her Gesell): anschlietzt. Der wegen Diebstahl» angeklagte pantsch dagegen er grau Clara Auguste au» und lieh sich '// Uhr ... wurde .. begangen wieder .an Ort u>' dl ^ ^ . »«««st« Fra . sei Mitte September von ihrer lliähriaen Tochter vor morgen- dabei behilflich sein. DaS Austragen der Bacnvaren erfolgte für einen Dritten: eS fanden daher auf das 11jährige Mädchen die Bestimmungen des KinderkchutzgesetzeS Anwendung Da di« Mutter dieselben nickt beachtet bat. wird sie zu 3 M. Geldstrafe verurteilt. — Der Eisendreher Karl Ferdinand Wilhelm Hörnlein geriet am 18. September in einer Schankwirischast zu Vorstadt Mickten mit einem Gaste in Streitigkeiten, die danut endeten, daß er seinem Widersacher auS kurzer Entkernung voller Wucht ein Schnittalas in das Gesicht warf, wodurch Gast eine stark blutende Verletzung davontrug. Ein Arzt muhte GlasstZiiter aus der Wunde entfernen und diese nähen. Der Verletzte tvar einige Tage arbeitsunfähig. Das Urteil lautet aus 2 Monate Gefängnis. — Der Arbeiter Paul Hermann Peukert wurde am 24. September auf der Strohe von einen, Passanten weaen einer Ungebührlichkeit zur Rede gesetzt: ohne jeden Grund schlug er aber sofort auf den Mann los und rie seinen Freund, den Arbeiter Karl Friedrich Lampe auS Striesen, zu Hille. Beide mihhandelten dann den Mann gemeinschastlich Peukert muh 4 Wochen. Lampe 3 Wochen Gefängnis verbüken — vesfentliL» Brrftetgerungen in den Röntg liiben Amtsgerichten Donnerstag, den >7. Novembe- lliH. Auerbach: Maurer Franz Miittav Pedal»« Wohnbau« <8,0 Ars Robewisch, 2«aa Mark, Rttngentbal: Fleischermcilter Anio» Fri'dri» MoloerS FleilchereigrundktUck <b,l Ar» in Zwota, tiiXX) Ma-k. OrlSaib : Flellckeniikister Paul Heinrib' WohnbanS mit Hvsroum «nb Gar- t,n <6,1 Ar» dalrlbU, 2» » » M. Me rane : Als-ed Will« F-i»e« Wohn. ha„S mit zwei DeUengebliuden unv Hosronm <1.1 Ar» dalelblt, Leipziger Strotze 2«. 16 2aa M. Werdau : Erdarbeiter Fra», Herman» G8S-osti Gninvslück <2.1 Nr» in Stemplet«, «ma M. Dresden : H Aba Hebwi, Rasches niklenartiaeS WobnbauS mit Holraum, Bor-u»d Zlerqarten <6.6Ari in ?o'chwi«>. Raudner Siratze 70, r.7 SR» M. Dresden : B'ngewe-keGrnlt Wilhelm Phtlivd« Ateaeleiarundtziilke <4 Hektar <6 2 Nr» in Lock-oib, lSb SM M.. »i-'ichl. Mnichinenanlagen und reanSimssionen. ferner Felo und Wiese <73 1 Ar», 2600 R>.. als wirllchafiliches Ganzes gewüroert aus 221 M» M., Zubebör nnd santtlge Geaenklltnde aelchSdt aal >1 786 M. Dresden: Dana'werke Paul Richard Veitzaers und iAeschililSsilhrer Hemiann Rei -dar» Michel» Wohnhaus mit Hnsranm l?.» Nr» in Laubcgaii, Sclmber- sirabe, 86 23» 3>l. Ratzwein : Arno Arthur Deaer» Bau-rna»t <26 Hektar l Ar» in Mleisbera. 76 06» M. Zwenkau : Hermann Neinboin FreigangS Wohnbau» mit Hof, Garten und Feld <l»,b Ar) daselbst. 20 SOS M. Amtliche Bekanntmachungen. Vom 21. November ab wird die Döbelner Strohe, zwischen Trachenberger und Maria-Anna-Straste, weaen Hauvt- schleusenbaues und anschliehcndem Ausbau aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Neitverkehr gesperrt. Bei der bakteriologischen llntersuchungs- a nslalt der Stadt Dresden (Leiter: Ober-Medizinalrat P sessor Dr. Schmorlj ist die mit einem jährlichen Gehalte 1800 Mk. ausaestatlete Hilfsarztstelle vom 1. Februar an neu zu besetzen. Bewerber mit bakierioloanchen Kenntnissen wollen ihr« Gesuche mit Avprobationsscbein nnd Zeugnissen bis 30. d. D bei dem Kranknpslcgamte, Landhausstrahe 7, 3., einreichen. WatterKand der Gkne nnn Moldau. Budweis Praa Pardubitz Me'nik Leitm-ätz Nnsssq Dresden 11. November -I- 88 -i- »2 -i- «5 -l- 12 8-72 8- 123 — 3» IS. November Z- 32 8- 70 8-' <2 8- S8 8- SV 8- 106 - 36 «erden. Ferner solle eine in mäßigen Grenzen gehaltene end- ültige Hausoidiiung wäh«e»d der GeII»<>a der ps>'vist»i>che„ Frstimmungrn über die Debatte geschaffen werden. Die P irtei» konfereuz »ahm unter givhei» Btisatl diesen Antrag einstimmig an und veirauie di« Pu»lkttrti»«i>a. tm Abgeo»diir>e»>t>a»se einen Antrag in diesem Siune einzudringr». Mit der Z»uimm»„a ver liberalen Pnrtei «richeiut der Pta» TiSzaS in sriuer Durchsührung aller Voraussicht nach gesichert. X Frankreich. 1500 Karrenführer deS HasenS von Havre find in den AuSstand getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung. x Italien. In Nom sunt» ein ziveislunbige» M > n > iterrat statt, der sich d. a. auch mit der in vielen Städten Italiens »u Tage iretenve» Gäiiiiio wegen der Innsbrucker Vortälle befchäsiigte. Der MinNter deS Aeuheren Ttttoni teilte mit. er bube namens der italte»tichk»N-a'e,»»g die östrirelchisch-lliigarstche Rcgleruna tn sleniidlchattlicher Welse davon benachrichligt. dag die JnnSbruckerBoifälletnJ'alteii riiien lcbhasien »„dveinlicheii Eindruck heivoiaeuife» tznde». Ec habe glcichzrtt'g die vstc>rcichisch-il»aa- rische Regirrmig ersucht, möglichst bald bei, bedaiie>ilSwc>le„ Zu- stäiideu ein Ende zn mnchen. umiomelir. als in Innsbruck auch Vas Eigeiiliii» italienischer Slnnlsa-'aehöliger geschädigt wo,de» »ei. X Die „Tribuna" berechnet, die neue Deputierten- kommer werde sich zusammensetzen aus 343 Ministeriellen, 39 Mitgliedern der konstitutionellen Opposition, 37 Radikalen, 27 Sozialisten, 21 Republikanern, 14 Unabhängigen und 2 Kleri kalen. „Giornale d'Jtalia" nimmt an, die äußerste Linke werde 88 anstatt bisher 102 Mitglieder zählen. X England. Der König und dieKönigin vonPor - tu gal sind auf ihrer Reise noch London gestern in Cherbourg eiiigctrossen und vom Marinepräfekten, Admiral Touchard, im Namen desPräsidenteu Loubet und der Negierung bearühl worden. Bei dem Diner, das der König von Portugal dem poriu- giesische» Gesandten in London. M.arquis Soveral, den Militär- und Zivilbehörden, sowie englischen und französischen Seeoffi zieren an Bord der Jocht „Victoria and Albern gab, brachte der König einen Trinkspruch aus den Präsidenten Loubet aus. Hierbei feuerten sämtliche englischen Schisse auf einen Signalschuh einen Snlut von 21 Schüssen ab. Der Marinepräsekt von Cherbourg toastete daraus aus die Souver äne. Die französischen Schisse schossen ebenfalls Salut. Dieser Akt der Höflichkeit ist ohne Vorga »g. X 2» Liverpool fand in den Geschäftsräumen der White- Star-Linie unter dem Vorsitz des Präsidenten des Schiff fahr t s t r u st s, Ismay, eine Versammlung von Vertretern der nach de» Vereinigten Staaten und Kanava diensttuenden Dampferlinicn statt, in welcher die auf der Berliner Zusammen kunft vereinbarten Bedingungen angenommen wurden. Tie Fahr preise wurden wieder aus die normale Höhe festgesetzt. X Türkei. Der Leiter der protestantischen Missionsanstnlt in Ilrfa, Eckard, welcher von türkischen Soldaten mihhandelt worden war, liegt im Hospital in Ursa krank darnieder. Die Genugtuung, welche der deutsche Botschafter ver langt hat. besteht 1. in Bestrafung der Soldaten, 2. Absetzung des Majors, vor dessen Augen die Mihhandlungen vorgckom- men sind und 3. Entschädigung an Eckard. Vermischtes. ** Eine schwere Brandkaiastrophe ereignete sich, wie bereits kurz gemeldet, im Hause Nilterstrahe 82 in Berlin. Dort war das grohe Zelluloidwarenlager der Firma Ferubach u. Heidenscld ein Raub der Flammen geworden. Bei dem Ver such, gefährdete Personen aus dem dritten Stockwerk zu reiten, fand der Arbeiter Grumenberg seinen Tod. lieber die Ent- stchungsursache des gewaltigen Schadenfeuers ist bisher nichts Bestimmtes ermittelt worden, indessen scheint Fahrlässigkeit vor- zuliegen. Es werde» folgende E'nze.heiten gemeldet: Das Agcu- . ... -- ' ch Heidenscld hat ' ' ' ist' tur- und Koinmissionsacfchäst von Fcrnbacl TaneSneschichte. Deutsches Reich. Der Kronprinz ist von Ludwigs- lust in Potsdam wieder cingeirosfcn. x Die R e i ch s j u st t z k o m m i s s i o n rrlediatc in ihre» diesmaligen Tagung den Abschnitt über die öffentliche und Pnvatklage und trat soda»n in die Be>a'u»g über die Gestaltung des VoiveriabrenS ein In der am l3. Dezember d. I stattsiiidcn' de» wcilcie» Tagung wird die BellNuiig über das Vorverfahren fortgesetzt X Wie die „Frff. Ztg." erfährt, ist die angcstrebte Milde- rung des ö st e r r e i ch i > ch - u n a a r i s ch e n Futtermittel- Ausfuhrverbots m der Richtung, dah die vor dem In krafttreten des Verbots zur Einfuhr nach Deutschland vereinbar te» Lieferungen uon Futterstoffen aus Oesterreich-Ungarn noch zuge'assen werden möchten, endgültig abgelehnt worden. Als Grunde hierfür werden angeführt einmal bindende Abmachungen zwischen den beiden Reichshälftcn und dann die ablehnende dculiche Entscheidung bei Gelegenheit des in: Jahre 1893 deuischcr- seits erlassenen Futtermittel-Ausfuhrverbots. Nur für den Grenzoerkehr ist eine schon erwähnte Ausnahmevorschrist gegeben worden. Es ist nämlich die Ausfuhr un-er der ' dinguna gestattet worden, dah die Futtermittel von einem Deutschland ansässigen, nicht über 10 Kilometer von der Grenze entfernt wohnenden Landwirte für den eigenen Bedarf erstanden worden sind und zwar von einer gleichfalls nicht weiter als 10 Kilometer von der Grenze entfernten Bezugsquelle. Dieser Verkehr Hot sich somit innerhalb einer Grenzzone von je 10 Kilo Metern zu bewegen. x HosbeOtzkl Gustav Dan. der als freisinniger Abgeord neter den Wahlkte's Stolp.Lauei'bnrg von 1891 bis >893 !m Ne ick,-tage ve,treten bat. ist nach kuizer schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren gestorben. x Als Meikwüidigkeit kei mitgetellt, daß die Bürgerverelne in Geestemünde und Lehe (Preußen» beschlossen haben, Rest'lvtio iien an das Abgeordnetenhaus zu senden, in denen sie e»k!ären dah sie die Einverleibung ihrer Städte in den bremischen Staat der geplanten Abtretung ihre-Bebanimgsgebiktcs an Bremen vorziehen winden. X AuS Kiel wird gemeldet: Ter seit 4 Monaten wegen militärischen Diebstahls verhaftete FähnrichPratje vom „Mars'^ wird vor seiner Aburteilung einer Irrenanstalt über wiesen werden, weil die Untersuchung Zweifel an seiner Zurech nungsfähigkeit ergab. X Oesterreich. Der amerikanische Botschafter Siorer über reichte dem Minister des Aeuheren, Grafen Goluchowski, eine Note des Staatssekretärs Hat» betr. den Vorschlag der Abhaltung einer neuen Haager Konferenz. x Ungarn. Aus Pest m,rv gemeldet: Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die E » t s ch e i d u n g über die parlamentarische Lage unmittelbar bevor steht. Der Ministerpräsident will iemen Antrag ans Einsetzung eines 2Ig>iedrtgen Ausschusses zur Revision der HauSoidiuing zurückziehen und an dessen Sielle be antragen. gewisse Bestimmungen der Hausordnung liite,im>sti>cb aus eine gewisse Frist auher Kraft zu setzen. In oppositionelle» Kreist» rüstet man sich bereits z»n> äußersten Widciitand. In einer Konferenz der l t b e ra l e » P a r t e t sprach der Abg. Szeiitivanvt im Namen telner Partei seine be'ondrie Genugtuung über die am Sonnabend abaegcbene Erklärung des Miiiisteipiäsi- denten Grast» Tisza über die Schaffung von Artillerie als ergän zenden Bestandteil der Hoiwedlchast auS, wodurch die falsche Vor stellung vollständig ausgemerzt «erde, al» ob etwa ein gegen die Nation gerichtetes Mißtrauen veibindert hätte, daß die Honveb- truppen mit A'tillerte auSgr,listet würden. Die ganze Versamm lung erhob sich und brach in stürmische Hochrufe aus den König aus Der Ministerpräsident erstatte, er habe sich nicht der Illusion dlngraeden. daß die Bekanntgabe vieler Resorin aus die Hailung der Opposition bezüglich der Revision derHauS» orbnung von irgendwelchem Einflüsse sein werde. E» werd« durch dte>e Errungenschast irdock der Beweis «dracdt. daß die Nation, wen» sie da» Gebiet positiver Tätigkeit betritt, keinerlei Hindernissen bei Errüllung ihrer nationalen Wünsche und Ideale begegnen werde (Stürmischer Bestall 1 Der Ministerpräsident beantiagt« die,auf. «S möge tm Abaeordnetenbanst die Provi sor i i ch e Hau»ordnung. di» eine sehr wesentliche Einlch,änk„ng der Debatte bezweck«, duichg,führt werden. Mit Hilfe dieser Hausordnung sollten bis zum 1 Januar da» Budget der kroatische LnSglerch und andere unanfschiedbare Angelegenheiten erledigt Flammen und dichtem Oualm erfüllt, sodak der Rückzug die Vordertreppe abgeschnittcn war. Sämtlichen Arbeitern Arbeilerincn der Firma Fernbach u. Heidenscld gelang es, sich ziehen sich zu beiden Seiten des Hofes hin. In einem kleinen, nach hinten belegenen Raum, der unmittclliar neben dem Trcppcn- flur liegt und als Mustcrzimmcr dient, brach plötzlich mittags gegen halb 12 Uhr Feuer aus, das sich mit rapider Geschwindig kcit ausdehnte. Zuerst wurden die in dem Musterzimnier liegen den Zelluloidwarcn ein Raub des wittenden Elements, dann schossen die Flammen nach allen Richtungen hin durch die Lager rauuie. Klirrend flogen die großen Fensterscheiben zu Bosen und eine gewaltige Panik bemächtigte sich der Bewohner des Vorderhauses. In einem Nu war das gan^e Treppenhaus von über und .. . . gelang es, . . noch rechtzeitig durch die Hinteren Ausgänge aus den Hof in Sicherheit zu bringen. Sehr gefährdet waren indessen die Be- lvohner der oberen Etagen. Die Flamme züngelte am Hinter und Vorderhaus empor, und dichter Oucum drang in die Wohnungen. Die Feuerwehr war mit sechs Tampstprihzügcn herbeigecilt; ihre erste Ausgabe war nacurgemäß die Nach forschung, ob Menschenleben in Gefahr waren. Da ertönten etwa zwei Minitten noch ihrer Ankunft laute Hilferufe aus einem Fenster des dritten Stockwerkes. Zwei Frauen und ein Mann. Re Familie des Kauiwanns Gerothwohl, standen händeringend am Fenster: sie woll en sich eben zum Sprung in die Tiefe breit machen, als Brandinspcktor Reinhardt das Sprungtuch ausbreiten und Hakenleitern anlcgen lieh. Zu gleicher Zeit wurde auch die arohe mechanische Leiter an die Vorderfront herausgeführt. Alles vas war ein Werk nur weniger Minuten. Jnzwstchen bedurfte es unausgesetzter Zurust, um die vom Rückzüge abgeschniiteueu Bewohner, die durch Rauch und Hitze aus das Aeuhersie ge- sahrdet waren, von dem gefahrvollen Sprunge zurückzuha-ten. Nun, nachdem die Rettnngsapparate gerüstet waren, eilten drei Feuerwehrleute die Sprossen der grasten Leiter hinauf und brach ten die drei in Lebensgefahr schwebenden Personen in Sicher heit. Die beiden Frauen waren während des Hinuittertragens lewuhtlos geworden, erholten sich indessen schnell unter der Be handlung der Feuerwehrsamariter. Leider ist bei dem Brande ein Todesfall zu beklagen, der »m so bedauerlicher ist. als er in Ausübung freiwilliger Ncttungstäligkcit ersolate. Die Arbeiter Bruschke und Grumenberg waren bei Ausbruch des Feuers aus einer dem Brandherde gegenüberliegenden Destillation herans- weilt, um etwa gefährdete Personen zu retten. Beide stürmten stc schon dicht verqualmten Treppen empor. Während nun Bruschke im zweiten Stock Halt machte und von hier aus zwei fast ohumächttg gewordene Frauen künabführie, drang sein Kamerad Grumenberg noch bis zum dritten Stockwerk hinaus. Hier wurde er von einer Rauchwolke ersaht, er stürzte besinnungs los zu Boden, und wcviae Minuten später fanden ihn Feuer wehrleute tot vor der Wohnungstürc der dritten Eiaae liegen. Das Gesicht war bis zur Unerkennt-ichkeit verbrannt. Der Tote, Erich Grumenberg, stand erst im 24. Lebensjahre, er war erst Artist, später Geleaenbeitsarbeiter. Inzwischen batte das Feuer einen gewaltigen umsang angenommen, die erste Etage stand vollständig in Flammen, das Treppenhaus drohte einzustürzen, nnd die Feueraarben hatten bereits das Bodengcschoh erreicht. Mehr als ein Dutzend Schlauchleitungen wurden von der Ritter- und Alexandrinenstrahe aus an die Brandstätte qelcgt, »nd länger als eine Stnnde dauerte es, ehe die Gewalt des Feuers gebrochen war. Tic gesamten Lagerräume sind ausgebrannt, der verursachte Schoden ist sebr bedeutend, doch durch Versicherung gedeckt. **Dic Gelsenkirche n er Tpphusepidemie vor Gericht. In Esten a. d. R. begann vor der 3. Straskammei des Landgerichts die neue Verhandlung in dem Sensationsprozeh. welcher im Juli d. I. nach zehntägiger Verhandlung der Ver- tagung anheimsiel. Es handelt sich dabei um das gerichtliche Nachspiel gegen die wahrscheinlichen Urheber der verheerenden TyPhuSevidemie, welche im Herbst 1901 im Versorgungsgebiet de» Gelsenkirckener Wasserwerkes um sich griff und etwa 5000 ErkrankungSfälle, unter diesen mehrere Hundert Todesfälle, zur ^»lge hatte. Die wisstnschastliche Prüfungskommission, an deren pitze Geheimrat Professor Robert Koch und der Hudrologe der Stavt Berlin, Professor Piefke, standen, erklärte sich mit Ent- chiedenheit dahin, doh sich die Evidemie bei ihrem gewaltigen Imfang allein durch infiziertes LcitungSwasser erklären laste, um- omchr, als sich dl« Ausbreitung des SeuchenzugeS fast genau »eckt« mit dem etwa 100 Ortschaften umfassenden Versoraiings- - gebiet de» Gelsenkirchener Wasserwerke». Bereit» im Laust der >orunt«rsuchung gestanden die Direktoren, dah bei grohem ! Wassermangel mittel» eine» in die Ruhr ernmüudenden Stich sind folgende Personen gestellt: 1. der Wasserwerksdirekior, Ge- richtsastessor Eugen tzegeler iGelsenkircheni: 2- der Direktor au den städtischen Gaswerken in Charlottenbura Karl Psudel, früher Passerwerksdirektor in Geilenkirchen: 3- der Maschinenmeister -eiurich Kiesendahl sGelsenkircheni: 4. der frühere Gelsenkirchener Valserwerksdirekior Ingenieur Ma; Schmitt (Wiesbaden!. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung fahrlässige Körperverletzung und Nahrunasmillclversälschung. Tie Anaeschuldiaten suchen sich im wesentlichen durch Hinweis aus die Pellenkoserjche Theorie zu entlasten, nach welcher die Bodenverhältnisse, nicht aber das Wasser als Träger des Tvvhuserregers anzusprechen seien. Sie führen außerdem an, dah vie Entnahme rohen Nuhrwassers be> tleberlastung der Filter an zahlreichen Rührwerken üblich sei und dah noch beute an der Ruhr eine ganze Anzahl von Stich rohren bestehe. Tie Vertagung des Prozesses im Juli d. I. er folgte, weil eine weitere Klarstellung der technischen Seite der Wasserzusühruiifl durch den technischen Gutachter Professor Ho!, (Aachen! notwendig erschien. Das Gelsenkirchener Werk besitzt nämlich zwei Leitungssysteme: das eine wird vom Trillendorfcr das andere vom Letztster Bassin gespeist. Neide Stzslemc sino durch Schieberstellungcn niüeinander zu verbinden bezw. zu trennen. Da nun die Orte Brrbeck und Attenessen. welche an die Triilcndorser Lcituna angcschlossen sind, seuchesrei blieben, so muhte zur Zeit der Epidemie eine Absperrung beider Lei tungen gegeneinander vorausgeietzt werden. Hierzu ergaben sich während der Juliverbandlung sehr erhebliche Widersprüche. Zu der NeuverhaudIung, die etwa 14 Tage beanspruchen wird, sind außer den frühere» Zeugen und Sachverständigen neu geladen sämtliche Maschinenwärter und Schieberknechle, die seit 1895 aus dem Gelsenkirchener Werke beschäftigt waren, ferner der Berliner Hydrologe Professor Picike. ** Bei den Reparaturen des städtischen Wassern:rkes in Kalmar sind vier Arbeiter infolge Rohrbruchs von Wasser- mengcn überschüttet worden. Zwei konnten sich retten, die beide» anderen ertranken. ** Im Jscraebirgc stieo die Wiitich infolge bedeutender Regengüsse zu bedeutender Höbe und überschwemmte die Ebene. Ter Verkehr zwischen den einzelnen Ortschaften ist ein gestellt. Tchiffsbewciittttsien: Norddeutscher Lloyd (Milaevtll von Fr Bremermann, Mcncral-Aaeotur, Präger Eimke «6.» „Eriaugen" 1t. Nov. von Rio de F'iirirv abgeg. „Kaller Willielin II " 11. Nov. von Cbe-boura adgeg. .Roland" ll. Nov. in NiUmcrprn ongek, „Ecbleswlg" 11. Nov. in Nllxondrien ongek. „Breslau" 13. Nov. von DnIImiore obgeg „Vrevtzen" II. Nov. von Schongbat abgcg. „Bonn" II Non. in Antwerpen äuget. „König Albert" II Nov. von Kibmltnr abgrg. „Main" >1. Nov. ttt-ard pass. „Prin,eß Alice" 13 Nov. in Singnpore anack. „Zielen" 12. Nov in Aden ongek. „Königin Lulle" 13. Nov. in Genua anaek. „Gucisenau" >3 Nov. in Genua angek. „Roon" tl. Nov. von Antw-rpen abgeg. „Prinzeß Irene" 13 Nov. in Nnvyork angek. „Marburg" IS. Ndv. Olicslant pasi. „Oldenburg" 11. Nov. m Aden angek. H a in b u r g - A in e r i k a - L t n i r. „A°-kania" 13. Nov. aus der VIbe avgek. „Nosiorüa" »2 Nov. von Enlcutin ab eg. „Siib-mia". nach Obasien, 12. Nov. w,k»altar voss. „Meteor". 12 Nov. von Algier abgeg. „Ccuiadig", nach W-bindien, 13. No» von Grimöbn obaeg. „Eiger" 12 Nov. von Bangkok nbgeg. „Lercvnia". von Wesst Wien, 12 Nov. aui der Elbe angek. „Pgllanza", von Baliuiiore. 12. Nov. auf der Elbe an gek. „Armenig", aus AuSieise, II. Nov. in Singapore angek. „West- pbalia". von Wesiindien, 13. Nov. von Havre nach Hamburg abgeg. „Graf Wnlderlee", nach Ncnmork, 13. Nov. von Boulogne abgeg. „Con stantia", nach Wesiindien, 12. Nov. von Cuxhaven abgeg. „Schaumbu g" 12 Nov. von - t. TbomaS Über Havre nach Hamburg abgeg. „Graecia" II Nov. in Nenmork angek. „Nliwia", 12. Nov. von Baltimore »och Hamburg abgeg. „Nicomebia" 11. Nov. in Astoria angek. „Hamburg" 13. Nov. in Newport anaek. U n i o n - C a si l e - Li n i e. „Greel" Sonnabend aus Heimreise von Kapliadt abgcg. Svort-Lkack,»ickitcn. Bei dem Radrennen um den Stundcn-Weltrekord auf der Pariser Prinzenparkbabn stürzte Brccy mit seinem Schrittmacher Berlin. Beide sind lebcnstzesährlich verletzt. Wiese - Altar Krad. r I Ni a ti > l: KNlt llttn» Ni Hrlrue ilUiliier. Ziv.cka» : Leut nant Heibeit Galle m. Gcrkiud Lester, Plauen i. V.: Oskar Wildk m. Anna Ticple. L-Reudnitz: Dr. jur Benno Schindler m. Jiida Lnllrioib. Leivsig: E>»n Hoppe m. Anntz Neuliänser. Lripzig-Möckein : Rud. Sorge m Jdu oeiw Fröhlich geb. Biaunc, Leipstg: Nob. Rös'ger. L.-Voikinnisdori m Elsbcth Eule. Beist». Gestorben: Anna Friederike Amalie verw. Oehme geb. Häberlein, 69 I., Chemnitz: Masseur Ernst Louis Müller, 56 I-, Chemnitz: Wilstelmine verw. Rödel ycb. Richter, Plauen i. V.: Katharina Hantzsch geb. Schilling,, Leipzig: Lokomotivführer a. D. Karl Friedr. Ernst Menge, 65 I., L.-Volkmarsdorf: Eisenbahn- schassner a. D. Herrn. Menz, Schöiiefeid: Ad. Pechmann, 40 I., Schramm aeb. Barth, 42 I., Crimmitschau: Joh. Sophie Flick geb. Schüssel, 27 I., Reichenbach i. V-: Privatmann Karl Friedr. Schürer, 71 I. Oberheinsdorf; Gemeindcoorst. Friedr. Jerd. Bauer, Leitclshain. AtkskD.LLL": derart Rachlän'e kauft ». tauscht zu höchste» Preiicn Juwelier William Haacr jr.. Schlohilr. 9kr. i:la, Ecke Kl. B>üde>gnsse. n tti »Illkkrz in Kupier, Zinn und Stahl blech pcizinnt, Wärmstrine, Kolikenkaste». Plättalockcn, Küchen- u. Dafelwanen.! -tickel-Kaffeeservices i» verschied. AnSsüliningen, sowie alle Klrtikcl für den s 4-auSlialt billigst bei kriiKKiensIinL Webergasse 33. I»rTinvn- likrUiite" jetzt im Preise reduziert. , AI NX 328eliln«8sit,s«"« 32, dem Kgl. Schloß gegenüber. V>-r,kMl >1 «-olUieriUimt l,INli«»«s MSernen5ammete ru Mvlck. M»8sn, Xnrlie. vlktto, K6lip1»tS, xsMU8lt-rt0. !8t6t8 Xvu- nvltvn Vn/en ots8d3rs sitr kn,»dvv suf Wullbcv r>»mmstl»»uA l.ou!» 8o»kmli1t. stLnnov««' W.ig rohre» rohe», unfiltrierte- Ruhrwasser ln da» Leitungsnetz ge führt und mit dem Filterwasser gemischt wurde. Unter Aussage 8ek!rmo weiden bei mir in 2-2 Tiunden mü de» seit vielen Fahre» be-> wöhiicn Liosseni» Lrkde.Halb- seide.GIoria.Zanella von I Mk. S« Ps an nv» d«rng:sn. IT. ILRIINPVNt, Waisenhauslstrasie IS Neu! Nnübertr-stlich! Ne»'. iljLM-IilMlls. Palcntamtstch geschützt. Beste bstusati Klosetts mit u.obnc Wasser spülung. Halten jeden /V üblen Geruch -..-A' uZiiglnilab. Aus jedenLlbort passende danei haste Steingut-Klosetts. " Prvspekr gratis und franko von »tt« Dresden 18. Fabrik Winkergarienttraße 76 a. Zahlreiche Verkaufsstellen hier. Spezialität: Charakteristische Einfassung aller Art: Jagd- Tlvphneii und Kindei^ähnchen in Gold und Sil ' V.8e»»n-r. iiumMi dtLISSM Metall, Paten». Hochzeit-« und GclegenheiiSgrschenke u» reichster Auswahl
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview