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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-04
- Monat1905-01
- Jahr1905
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ir sofort toi. Unglückliche Liebe soll da» erst 17 Jahre he» i» der Tat getrieben Haber. Amtliche vesauutmachungen. Rechnungen über Lieferungen und Lei sinnae» für diehiesige S tad ta e m «in d « und di« von dem Rate verwalteten Anstalten und Stiftungen sind unverzüglich nach der Ausführung de» bezüglichen Aufträge» bei dem Rate einzureichen, damit deren Zahlung erfolgen kann. Kaufleute und Gewerbe- treibende, welche mit Einreichung ihrer Rechnungen über Lieferungen und Leistungen an die Stadtgcmeinde in diesem Jahre noch im Mcksiande sind, haben sie in Rücksicht aus den bevorstehenden Abschluß der JahreSrcchuungeu spatesten» bis zum 1V. Januar einzureichen. Säumige haben die für sie aus ver späteter Einreick'una ihrer Rechnungen entstehenden Weiterungen sich selbst zuzuschreiben, überdies aber zu gewärtigen, daß ihnen Aufträge nicht mehr erteilt werden. EVaiierktand der »aide und Moldau. Ludn'eiS Pr-a Pardubitz Mc'nlk Lettin"-!, Aultig Dresden ». Jamrar -s- « — «4 8- ra — 8a — im — ss — raz s. Januar -l- s -KO 4-8« — I>2 — rg — Sl - rao TancSncschichte. Reich. Der Kaiser hat, wie X Deutsche» Reich. Der Kaiser hat, wie schon kurz ge meldet. am Ncnjalwtzlagc die Generalobersten Freiherr v. Lov. v. Hciliirke und Gra» v. Hcrescler zu G e n e r a l s c!d ur a r - schöllen ernann. und dein Geiieralieldmarschall v. Höhnst den Marschallstab irrsönliih überreicht, den dieser denn auch s hon bei der Pgro.eaulgobc trug. Ferner ist dem kommandierenoen General des 3. Armeekorps, General der Kavallerie v. Longeu- beck, dem 'Präsidenten de» Neichsmililärgerichts, Genera! der Kavallerie v. Massow und dem diensttuenden Gcncraladjulanten, Genera, der Jusaiilcrie v. Blessen, der hohe Orden vom Schwarzen Adler verliehen worden, Gcncralseldmarichall G r a s Haeseier trat nach hervorragender Teilnahme in den Feldzügen der Jahre 1864, 66 und 70/71 an die Spitze des damals neu errichteten 16, Armeekorps in Metz und wurde am 18, Januar,1901 Generaloberst. Bei seinem fünszigjäbrigen Militärdienstjubiiäum erhielt er den Rang eines Jeldmarschalls und trat im Juni 1909 von der Führung des 16. Armeekorps zurück. Genercilfeldmarschall v, Hahnke stand von 1889 bis 1901 an der Spitze des Kaiserlichen Militärkabinelts und wurde dann zum Gouverneur von Berlin und Obersikonimandierendcn in den Marken ernannt. Am 18. Januar 1901 wurde er »um Generalobersten ernannt, seit den, Jahre 1896 ist er Chef des Grenadier-Regiments «Prinz Karl von Preußen s2. Branden- buraischen Nr. 12s. Gencralscldmarschall Freiherr v. Loä wurde 1884 kommandierender General des 8. Armeekorps, im Jahre 1895 Gouverneur von Berlin. Außer seiner militärischen Tätig keit hat Freiherr v. Lo« auch vielfach Verwendung zu diploma tischen Missionen gesunden. Ferner ernannte der Prinzregent non Bauern den Prinzen Leopold von Bayern zum Generalieldmarschall der bayrischen Armee. Prinz Leopold sieht, kr-sher als Generaloberst der Kavallerie mit dem Range als Generalseldmorschall. an der Spitze der Armee-Inspektion, die das 3, sBrandciwurgischel, das 4. und die drei bayrischen Armee korps umfaßt. X. Die «Pol, Korr." behauptet, der Fürst von Bulga- riensei bei der Besetzung der Herzogin Alexandrine in Koourg Gegenstand besonderer Anfmerklainkeit seitens des Deutschen Kaisers gewesen, der dieKette desbulgarischenAIexander-Ordens getragen und mit dem Fürsten drei Besprechungen gehabt habe, deren erste fast eine Stunde währte. Auch bei der Früystückstafcl soll der Kaiser den Fürsten auffallend ausgezeichnet k-cibcir. Bul garische Kreise erwarten von dieser Begegnung einen günstigen Einfluß aus die deutsch-bulgarischen Beziehungen. X Die alljährliche Bereinigung der kommandieren den Generale am Neujahrstage zu einem gemeinsamen Festmahle fand am Sonntag abend 7 Uhr im Hotel Eoirtrncntcrl in Berlin statt. Im großen Speilesaal war die Tasel zu 37 Ge decken hergerichtet. Ten Borsitz an der Tafel hatte der neue Gcnerolfeldmarschall, Generalodiutant und Oberbefehlshaber in den Marken v. Hahnke. X Zur Relchstagsersahwahl in Calbe- Aschersleben wird gemeldet: Nachdem der Bund der H a n d w e r k e r, wie begannt, in der Person des Tischlermeisters Rahardt-Berlin einen Kandidaten aufgestellt, hat der Bund der Landwirte beschlossen, diesen Kandidaten zu unterstützen. x A»S Deutsch-Südwestasrika wird gemeldet: Gesielter Karl Würfel, geboren am S'>, Februar 1682 zu Burg scheidnnge». früher im Husaren Regiment Nr 12. am 29, Dezenv der l9"4 im Lazarett Ottosnndu am Typbns gestorben. X Der Schifsahrtbetrieb auf dem Elbe-Travekanal wird wegen Eises für hölzerne Schisse gesperrt. x Der Sch'ssSmakler Gaedertz di» «erließ der Stadt Lübeck 8M0>!0 Mark zu Wohstätigkeits,wecken. x Oesterreich. Der Kaiser ist nach Budapest abgereist. Die Nncksthr e.iolgt am 5, d. M. abends. In Budapest wurde der Kalsir bei seinem Eintreffen von einer nach Tausenden zählen den Volksmenge mit jubelnden Estenrnsin begrüßt. X Der Reichsrat wird Milte Januar einberusen werden, X Der „Slaw, Korresp." zufolge hatte der Präsident de» Abgeordnetenhauses Gras Vetter eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Freiherr» v. Gautsch. Nach derselben Korrespondenz hat der Ministerpräsident die tschechischen Abgeordneten Pacak, Stransky und Kramar zu einer Beratung cingelad-n, X Rnßlaad. Die Magistratsbeamten von Moskau über reichten dem Stadtoberhaupte Fürsten Golizyn eine Adresse, in der sie ihm Tank und Hochachtung ausivrechen, daß er die Initiative ergriff, um die Wünsche der Beamten der Regierung zu unterbreiten, und damit zeigte, daß er in lichtster Weise die Bedürfnisse und die Bestrebungen der Gemeinden zu verstehen und zu vertreten wisse. Die Beamten erachteten es für eine besondere Ehre unter ihm arbeiten zu können. Fürst Golizyn erwiderte, er betrachte sich nur als den Dolmetscher d:r öffentlichen Meinung. x Türkei. Am Donnerstag überfiel eine aus 20 Mann bestehende Bande in Nah. 24 Kilometer östlich vo» Kninanowo, den dort wegen Eibrbung des Zehnirr, wellenden Ella» Essendi, den Sobn des Bürgrrmessters von Knmanowo. und töteie ihn samt dessen mokammedan ilbem Begleiter. Beim Herannaben einer Tiupoenabteiinng flüchtete dte Bande, wobei sie vier Tote, welche die Un'iorm der neuer,Ichteten Jägerbntaillone trugen, sowie mekiere Bomben »nd ewige Mannlickrrrgewetne zunicklleß ES bestätigt sich, daß der Dtmsionsgeneral Ferid Pascha im Wilnjel Saloniki, der Livisionsgenerat Seiiuta Wilastt Uesküb und TIvisionSgeneial Hadi Pascha Monastlr m't der Aktion gegen dcrS Bandenunwesen Selfula Pascha ist zur Untersuchung des Vorfalles Kumanowo abgegannen X Amerika. Ans Buenos Armes wird gemeldet: Das Wirt schaftsjahr hat in einer sur die Finanzen befriedigenden Weise abgeschlossen. Staat und Handel Argentiniens erfreuen sich innerer und äußerer Ruhe. Die Aufwärlsbewegung hält an und nimmt zu. Pasibn lm im Wilaiet betraut sind in Rah »ach Vermischtes. ** Der Sturm, mit dem das alte Jahr sich verabschiedete, war in Tentich'and zwar schon vor Beginn des neue» Jahres vorüber, aber »ir die Ausbesserung der Schäden, die er verursach» bat. wird man »och Monate brauchen. Und dabet werben die Nachrichten über die schlimmsten Verheerungen. t»e er verursacht bat. nämlich aus See. noch erst komm»», Raiuigemäß sind die Zerstörungen an der Küste die dem Wvgenprall und der Sturm- mit schutzlos airsgrsetzr war. am schlimmste« gewesen: zu dem Wasser kam als Zerstörer stellenweise auch noch EIS. Die messt--,, Badeanstalten a» der Ostseetüste DeritichinadS sind den Fluten NM Opser getane»: dte große Landungobrückk I» Binz (Rngknl. tr. vor wenigen Jahren erst gebaut. 150(1X1 Mark gekostet hat. «den dir Wellen zerschlage», auch die neuen Jamilienbadebärrser sind verschwunden Die Blnzrr Bucht ist ja aerobe Nordost» stiiimen schützt,^ prel-gegebe», Ter Schaden, den der Sturm dem Badeort verursacht hat. wird o»k 200000 Mark geschätzt. Und daS Schicksal der Binzer Badeanstalt und der dortigen An- «eqrbrllckr teilen eine ganze Reibe anderer: auch die Salier Wllhekm-Brück« in HerlnaSdorf ist arg beschädigt worden -, dir vor» aut dem Brückenlop« in Trägern lLaviis) hängende» Motor boote. dte im Sommer der, Verkehr »wsschrn de» vier zusunuiieu- ltkgrnden Bndrouen vrrmittel >. sind ivrtgerissen worden. Zu be- mrrtrn ist »och. daß sah tn Grrlsownld in dem hrsiigrn Schnee treiben während de« Sturme» Wetterleuchten bemerlvar nrachre: t» Swine,nünde kum e« >u einem richtigen Gewrlter. Wieviel Menschenleben dnü Unwetter zu Lande uno z» Wäger gr- tmdert bat. darüber liegen bestimmte Nachrichten noch nicht vor. In Hamburg allein sind 43 Mrinche» »u Schaden gekommen. Nach den Schtsssttümmcrn, die a»Sial>>ende Schisse sichteten, sind vor der Etbiniinbung auch Schiit»»«,stille vorgekommen Die Rettungsstelle Btnz tRügen). die mit tbrem Rnkeiengcrät Vieler Tage schon 4 Meutchenleben rettete, bat am NrmiahrSlag wieder 3 Meuschenteben gerettet. — In Triest herrschte ru, ungewöhnlich lustiger Borasturm. Ter Verkehr aus der See mußte vallstäudrg eingestellt werde». Mehrere Personen sind im Sturm schwer verletzt worden. ** Tie NeujahrsgrüßederDerkehrsan st alten. Bei den Neujahrsgrüßen, welche die VerkchrSanstaÜen der euro päischen Kulturländer auszrilauschen pilcgcn, hat sich diesmal Berlin besonders ausgezeichnet. Die sinnigste Karre verschickte das Haupttelegraphenamt: Berolina spricht durch den Draht mit den Hanptländcrn Europas, die durch Mädchen in National tracht dargestellt werden — ein großes Blatt in Farben von Marg. Luke. Künstlerische Ansprüche erhebt die Karte des Hcmpt- tclegraphenamtcs: zwei weibliche Figuren umspannen den Erd ball mit dem Blitz. Das Telegraphcnamt 2 hat eine hübsche An sicht der Börse verschickt. Das Briefpvslaiut bringt anschauliche Bilder von seinem gewaltigen Betriebsdienst. Eine schöne Karte stammt vom Postzenunascuuu Germania begrüßt die ausgehende Sonne des neuen Jahres. Bon den übrigen deutschen Post- anstaltcn liefen besonders hübsche Karten aus Tresdcn mit der Ansicht des Bahnpostaintcs M, Ansichten von Leipzig, Nürn berg, Frankfurt usw, vor, meist von de» Bahnpvstämtern ver schickt, Heinzelmännchen versehen diesmal den Poiidieusl in Ham burg 2. 365 glückliche Tage wünscht das Bahnposraint Clutt- aart. Die deutsche Post in Osiasicu schickt wieder Grüße, 'Aus dem Auslände liegen Ansichtskarten von Zürich, Brindisi usw, vor. Originelle Karten tckiickeii die österreichischen Bahnvoste», Genf, Brüssel usw. Die türkische Post von Konstantinovcl kehlt ebensowenig, wie die von Suez, Vertreten sind Holland, Ruß land, Ungarn, Kolnmbia. Aus England schickt Glückwünsche der Geueralpostmcisler selbst, ein arter Brauch, -dem sich auch die Chefs der Postverwaltungen in den Kolonien anschlicßen. ** Ein sonderbarer Menschenfreund in Berlin sucht aus eine eigene Art jungeMädchcn vor den Gefahren der Verführung zu schützen, Verkäuferinnen, die er in den Manne zusammenkomint, so übergibt er ihm von sei Meistens öffnen ihn di-. Mädchen cr- einem Auf trapgeber einen Brief. Meistens öffnen ihn di-, Mädchen er schrocken und lesen dann folgendes: „Sehr geehrtes Fräulein Da so viele anständige und gutherzige Mädchen der Leidenschaft blick, wo ich Sie schütze. Zwar würden Sie gewiß den Fehltritt nicht ausGeldnot, sondern aus gewissermaßen entschuldbarer mensch licher Schwäche tun: demnach gestatte ich mir, für alle Fälle ein Aeguivalent zu geben. Ich bin auch bereit, Ihnen weiter zu helfen, und bitte Sie, in diesem Falle sich an meine Adresse postlagernd rv'w. z» wenden. Ich kenne L>ie nicht persönlich, habe auch nicht den Wunsch, Sie kennen zu lernen, und will für Sie stets nur der unbekannte Beschützer sein/ Dem Briese ist jedesmal ein Hundertmarkschein beigelcgt. Es kommt nicht selten vor, daß die Mädchen noch dem Lesen des Briefes mit diesem und dem Hundertmarkschein davonp-ehen und den Herrn, mit dem sie sich ein Stelldichein gegeben patten, stehen ließen. Einige haben den unbekannten Wohltäter solange in Anspruch genommen, bis sie sich verheirateten, andere steckten das Geld freudestrahlend ein und ließen nichts mehr von sich hören, * lieber die Aussehen «'regende Verhaftung eines Breslauer LcindgerichtSdirrktors wegen Mord versuchs in Beckin berichtet der bockige «Lok-An;" folgendes: Ein beklagenswrtteS Ovier seiner Veriittiugen ist der Landgerichts direktor Hasse geworden, der, seit langen Johie» in B>eSiau als Strafrichter tätig, zuletzt den Vorsitz in einer Zivilkammer des dortigen LundgeckchlS sübrte. Hasse war zu einem aus Berlin stammenden jungen Backcdrn namens Lindner in Bezteknngen getieten, die vom Stiaiaeirtz a'S sitli che Beckehlungen geahndet weiden. Eine große Reibe schamtvser Eipressnngen, die den LandgerichtSdirektor finanziell zu ruinleie» drakten, wa,en die Folgen jene? VeikebrS, Im Anstande höchster Verzweiflung griff der Bedrängte zur Waffe uno versuchte seinen Peirr-ger tn de, Nähe der HedivigSkirctre ru Berlin ru erschießen. Als ihm dies mißlang, stellte er sich selbst de, Behörde »nd wnrve in Unter- siiwungshast genommen. LandgerichtSdirektor Hasse hatte vor zwei Iabren, gelegentlich eines AufeirtbaltS in Berlin, den damals 19jährigen stelliiiigslvien Kguimaniisaebilie» Lindner kennen ge lernt AuS einer achtbaren Familie stammend, war dieser ,unge Mensch frübzeittg am dlc Bali» des Lasters geraten, Ern Unstern tülirte den bob?» GeckchtSbeamte» tn die Näke jenes Menschen, aus dessen Hauben er nun n-ch, wieder lnskommen sollte. Nach dem einmal der verhängnisvolle Schritt getan war. verstand es Lindner. die surcbtbare Laae des Lanogerichtsdirektois Hasse in der schmählichste» Weise aiiszunützen Mehr als MttoO Mark batte Hasse brreits geop'crl, um das Schweigen des schamlosen Erpressers ^u erkaufen, aber immer neue B.iese, in denen wertere Summen verlangt wurde», gingen ihm aus Berlin zu. Inzwischen lebte Lindner mit seinen Kum panen und liederlichen Dirnen in Saus und Braus, und nichts von dem vielen, auf so schmachvolle Weise eroberten Gclde blieb übrig. Hasse selbst war in furchtbarer Verzweiflung, bittere Reue und ständige Furcht vor einer Anzeige, die ihn mit einem Schlage um sein Amt und ferne ge'ellschaillrche Stellung bringen mußte, und nicht zuletzt der drohende Vermögensoerfall brachten den Beamten, der eine zahlreiche Familie besitzt, in einen Zustand tiefster geistiger Depression. Schon waren vereinzelte Gerüchte zu den Obren der Vorgesetzten gedrungen, und die nächste Folge war, daß Hasse von der Straf» zur Zivilkammer des Landgerichts in BreSlau verseht Ivurde, Tiefen unhaltbaren Zuständen be schloß Hasse ein Ende zu bereiten. Am Mittwoch voriger Woche richtete er an Lindner nach Berlin ein Schreiben, in dem er die- sen ersuchte, sich am Donnerstag abend gegen 6 Uhr an der Hcd- wigskirche einzusindcn. Ohne um Urlaub nachzusuchen und obne seinen Angehörigen von der Reise etwas mitzuteilen, begab sich Haisc nach Berlin und fand den Lindner pünktlich zur Stelle. Er begann nun, mit diesem in Berbandlnngen einzutreten:, aber sie scheiterten an den übertriebenen Forderungen des Gesellen. Ms Hasse keinen Ausweg mehr sah, griff er zum Revolver und feuerte auf Lindner einen Schuß ab. Die Kugel streifte diesen sedoch nur an der linken Wange, vhne eine ernste Verletzung zur Folge zu baden, Lindner flüchtete, während LandgerichtSdirektor Hasse nicht den Mut fand, sich, wie er ursprünglich beabsichiipi hatte, selbst den Tod zu geben, Ter Vorgang war von niemandem beobachtet worden, und io irrte Hasse zwei Tage lang ziel- und planlos umher, bis er sich endlich am letzten Tage des alten Jah res der Staatsanwaltichast des Landgerichts I Berlin stellte. Er räumte ieinc Schuld in vollem Umfange ein und wurde am Sil- vester-Abend dem Moabiter Uutersuchungsgesängnis zugciübrt. Gleichzeitig wurde er von seinem Amte suspendiert und der Vor gesetzten Dienstbehörde von dem Vorfall Kenntnis gegeben, Troß der sofort angestclltcn Recherchen ist es der Polizei bisher nicht gelungen, des Lindner, der sich verborgen hält, babhait zu werden. '** Ein- Lager unzüchtiger Bilder und Schriften b e - scklagn ahmte die Berliner .Kriminalpolizei in einer Buch handlung in der Passage Unter den Linden. Sie batte schon länger beobachtet, daß mit solchen Schriften wieder ein schwung hafter Handel getrieben wurde, konnte aber in dem Laden »nd dem Lagerkeller nie etwaS finden. Der Besitzer des Ladens, der durch den Handel wohlhabend geworden ist, verreiste vor einiger Zeit «zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit" nach ocr Riviera, und ein fnnoer Mann vertritt ihn. Jetzt durchsuchte die Polizei das Geschäft noch einmal gründlich und entdeckte einen neuen Weg, der vom Treppcnkeller nach einem anderen abgeschlossenen Kellervcrschlag führte. In diesem fand man einen großen Vorrat der gesuchten Bilder, der nach Serien geordnet war. Eine ganz« Wagenladung wurde brschlaanabmt. ** Daß Städtchen Br'rlechow in Galizien Ist abgebrannt. Die vbvachloscn Ewwohnrl lampinen bei 27 Gr>u» Frost im Freie». * Wie ans Olmiitz gemeldet wird, wird e« zwischen dem Fürst- erzbisctws D>, Bauer und lemci» Vorgänger Tr, Ttievdor Kahn zu einem Prozesse tominen. dessen Gegenstand ein Haus in Olmiiß bildet, in dem die sursterzbsichösi che Druckerei uutergebiacht ist, Kardinal Fürstenberg backe in ieinem Testament dieses Haus .seinem Rachiolger" veimacht, woraus Tr, Ooy» abtritele. daß das Hans nicht zu dem Gesamtvermögeii deö E>;isistumS gehören ivll. Er ließ deshalb bas Haas im Guiudbnch auf seine» Namen einlmgcn »na verweigcck jetzt dessen Ausiolgung Erzbischof Ti 'Kauer steht jedoch a»> dem Standpunkte, dag das Hans z» dein Vermögen des Erzbisinins gehört »nd daß Tr. Koh» kein Rech: habe, dnsiclbe für sich zn behalten Ta die bisherige» Vc-rhandlnugen zu leinen, Resultat geinhck habe», ist F>ir»erzt»sLwi Tr. Bauer entschlossen, den acrichttiche» Weg zu betreten, ^ Firns italienische Schm »agier, welche in der Nachi vom 30, zum 3l. v. M. den Evl du Ballvin, iKa.iton WulUc, übeiichicile» wollten, sind im Scbneesall amgelonnnen. 'Aus einem Eiienbuhnpoilwagc» sind während der Fahrt zwischen Eierniont »nv Nsin,s 3 Potsiäcke mit Geldreudniigen und, Eunctucibbriejen. nach Mextlo und Nordainculu ve-tluuml. ent wendet worden. * Gut abgcfertigt, Non einem äußerst ausdriua- lichen Teilnehmer au einem zu Einen des Asrilasorschcr-s T., Nächtige,! gegebenen Festessen wnroe dieicr in unangenehmer Wei'e mit Fragen über die Sitten, Lebcnsge.vvbnheitcu uiw. de- wilden Bolksiiäwme 'Afrikas belästigt. «Sind denn die Wilde:' nicht anierordcnllich frech und zudringlich'?" jo waudte sich -> c unermüdliche Frager an den lühucu Forscher, „O durchaus »ich, io zudringlich wie Sie meinen!" setzte Tw. Nach'.iaW »ach einer kurzen Paust- gelassen hinzu. LchisfslicweftMMN. «cheoore,i : z. lio Nenceis T,, Franlcnocrg: R,ch. Schmidts T,, Roßwein: Amtsrichter Dr, Uhlemauns T,, Jöhsladt: Leutnant Boigüandcr-Tctzncrs T, Pirna- Moritz Richters T,, Teuben: Otto Pctzfchners S,, Plauen i, V.: Mar Günthers T,, Leipzig: Lehrer Georg Weigands S, Oetzsch: Baumstr, Pan! Günlhcrs S., L,-Vülkmarsdon: Rob, Hinkels T,, L,-Neu>ladt, Verlobt: Viola Frcirn v. Pillerstorss, Breslau m. Tipi- Iug, Manfred Hauichrld, Dresden: Martha Nuder, Zlautzcn m, Paul Naumann, Kamen«: Lrna Böhmer, Zittau m. Paul Thomas, Bautzen: Frieda Ludewig, Tresden-Plaucn m, Ingenieur Erich Wedekind, Magdeburg: Louise Bruchmaun m. Paul Franke, Leipzig-Lindcnau: Annie Kracnkcl m. Kaufmann Joh. MatthcS, Leipzig: Elle Seidler m, Max Müller, Leipzig: Ella Blauck, Leipzig m. Max Eisenschmidt. Gera: Gertrud Buchwald. Großen hain m, Apotbckenbesiher Heinrich Meißner, Dippoldiswalde: Lina Nömpler, Plauen i, V, m, Nealgymnasial-Oberlehrer Otto Köstler, Naumburg a, S, Vermählt: Mar Hilbig m, Martha verw. Lehmann, Pirna: Otto Sturz, Neuwelt r, S. m. Lina Fracke, Meißen: Rechtsanwalt Herrn, Meyer, Leipzig m. Sophie Tulheuer, Berlin: Kurt Mell m. Marie Kwmmer, Leipzig. V <> «Ir» IIT v! 8«. Am 1, Januar stich >'s2 Uhr verschied nach lange» Leiden und hartem Todcskampse unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr kriv3lu8 im Alter von 77 Jahren, Dies zeigen t!cfbckrübt an Tie tranerndc» -lFintcrlasseueu. Grostzschackuvitz und Ploschlvitz. am l, Januar 1905. Das Begräbnis findet am 4. Januar 1905 vom Trauerhauic aus aus dem Friedhöfe Kleinzschachwitz statt. Offene 8-ellen. <">ür nici» Kotonial-, Schuitt- und Knrzwarcn-Gcschäsl suche c-ue küchlige Verkäuferin. Kehallsauivrüchc d, frei, Station. ZeiigniSahichiiilcn und Vhoto- gravhic erbelc». Hermann LvLnsrt, N«-« t tt.-I„ ck^ür kleinen hcnichastl Haus hall auf dem Laude «ohrw La»dw,rtschait wird per 1, Fel: oder irühcr cmc gesucht, welche srersekt kochen kann. Offert?» mit ZeugniSad «chciste» nud Lvhnausprüchcn zu richten nach bei Kamenz in Sa. Atirchc iür l. Februar 1905 ein tüchtiges znverläss. junges Mädchen als Selbiges muß tüchtig melke» können und mit der Federvieh;, bewandert sein. MlcWt Palkliii, Post ssiocblist, Sachsen. ^ansiniidchcn t»>ckk unter l«- Jahren) iür 1 Febr, gcsuchl. Menzel-, F-raueuslraße 11, 2, Keziicli. ^»uuges anst, Mädchen wi>d >> per lohnt vd. spater auf ei» Rittergut als Stütze d«rHa„»fran gesucht. Gutsbesitzerstöchter be vorzugt. Pcrs, Vorstellung er wünscht. ILioodvr, Rttg. Roda b. Wcißig'Grhu, > Tüch'iac. selbständige TLirt schasterin lur <V„t tstörlitz (Erfeubahustalion b O-sidatz) rolopl gmelit. Keine Leutekvit. N,stich geht aus dem Hose, Zeugnisse und Ge- baltSairiviiicbe sind den Bewerb berzufugeii, Keuuiri v Schmciiic zuchl und -Mast Bedingung, ärM VdlsmLvll, ILoiunioi^ut üliitrolii, Bez, Leipzig, 1*11 RIA« Sohn achtb Eiter», der Lust Ccbiosier z» werden, für sof. od, Ostern gesucht Holbeiuslraße 87. -AI kk! o r d d e u t s ck> c r Lto»d. (Miracttitt ucn Fr, Nrenrer-maiui, Meneral-Aacniur, Praurr Stcaßc- 4ü,s „Ncni>cr»c,i" I, Jan. r» S'lcuici. buvcn ougck, „Frcilnug" l, Aon, vcn Flinamt nbgeg, «Karlsrutie-2, I, in Ainw.-ipin «ngci. «Friedlich der >e>ohe' 2, Jan, in Suez angek. .«:> lanflki," S, Jan, in Anlwrrocn aogck. »Preuße»' 2, Jan. ru ,'tcapet »ngek, «Breslau' 2, Ja», Lizard paß, L> a >u v » r a < ?I in c r > k a - L i » > e. «Leandia", nach Oitaßeu, 1. Jan, von 6„>:im>ieil in See geg, „Alliano", von Aemeorlnews, i, Jan, aus der Elve anaet. „Mvlike", von Newriork, I, Jan, auf de,- Elbe cm- «ck. «P-inz Joachim", r-o» Mexiko, I. Ja», von.Envana vbgea, «Sa», bia", nach Lüaiie», l. Jan, von Suez abaeg. „BUicher", nach Newvori, l. Iran von Boutogne abaez. „Bcknz Auaiut WÜyclm", nach Saoana und Menlo, t. Ja», von Eoninna abgi-a. „Atienb>»a" 81, Tez, in Broarc-'o angek. »Aiivria" l, Jan, von Boüon nach Batiimore abzcg, „Brisaa- vur", von Liiasicn, I, Jan, von L-avre nach Hamburg abaea, «Lalabria", vor» CanroS, 3l. Tez, von ücko de Janeiro nach Babia abgcg. «Aticia - 81. Der, >n Batiimore anack, ,,Av>ia" 31, Dez, von Ball,more nach Ham burg abgeg. «Palricia" 31. Dez. von Newport Uber Dover nach Hamburg abgeg. „Velgravia", von Newpork, >. Jan. morgend auf der Eibe angek, »Prinz Sigismu d", von Mltlelbkaiiiie-', Sl, Tez, aus der Elbe cmgek. «Senegainrna", von Dilasien, SO Lez, von Singavorc abgeg H o t l a n d A m e r r k a - L r n i e. .Ämslerdaiir". von Notierdam nach Newvark, 1, Jan, vrraro o-rii. «iexs » »Itsr » Krsb. V hat Dvesdnev Nnchvrehten
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