02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905011402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905011402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-14
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Dieses Blatt wir) den Lesern von Dresden vuv Umgebung am Tage vorher bereits als Zlbrnd-Ausgab- zugestcllt, während eS die Post-?lbo»»enten am Morgen m einer Gciamtaurgabe erhalten. verugzgeMn vlerlelilltirNck Zite Drc«»»» bel IS,Nä, »welmaN-er K»Nauui«s durch uns»« Ik'oren ««»»»»« nnd «»e,cu», an Tonn und Montau»» nur etnniav »MI »oPt dura«andivititilikAom- mUZiouLre » Bit de, » MI so Pf. sr«i »tnmaliuer Ausiklluuu tünch die PosiSMI «vlrueBcltellucld«, in,-Ins tand mtl »nttvikchmdein Auitlilau». v> ochdruck aNrr Nuikel u. Ortotnal- M»leitu»,»» nur mit deutlicher Ltikl>enon,adtt„Dr»«d Nachr") «MM. Nachtrtlgtiche bonorar- ou'vrüch» dteiden uuderücklichtial: «nvertauste Mauulknul« wrrde» nicht auidkwadrt. »eleoramm -Adrette: «»chrichtcn Lr«»dr«. Ge^vL'rrrSeL 1858 Nerlrro von Kiepscl, L Roicliavdt. -lnrelgen-carif. Unnkidme von ülnkündi,un,in tn» nach,niIIa,S 3 Ulir. Soun- und ft»!»ila,S nur Bfarieuitrob» M von » dis V,I ZU» Die l ivattiaeGrund- zetle «ca s Süd»»» 20 P>» , An küudia,,«,,,,, aut der Privalieile Kette N Pi, - die rlvattiae Keil» aut Lert teile so Pi, . als Ein,klaubt Keile bv Pt, Au dtuniniern nach Sonu- und Felerta«'» ,tvat«i,e Grundurie 30 Pt, . aut Privatteite «o L!«I. Ltoalnae Keile aus Tcrtieite und als Einaeiandt so Pi,. Auoiuarlt,e Auf träge nur gegen Vorausdejalilunch Belegt,lauer werde» in» tv Pig- de rechnet. fternlvrechanichlutz: «Mt I Ar. U und Nr. L0»L , Besatz// Nr. 14. Lpjtiltl: llkeucslc Drahtbceichle. Hosnachrichten. A»gristnSI»ücke, Ger cht?vcch«nidlu»gen. „Bittud'. Prozeß Pnckler. Tcnlsch-Südwcslasrika. Loiin.ll't'liii, 14. Annnar 1.U1L. Neueste Truhtmeldnunen roin 13. Januar. Teutsckz-Südwestnsrtka. Berlin. In der heutigen Sistuug der B »dgetkvm mit - klon des Reichstags krümle scdntzscttr'tär v. Sleugel. »ach- dein die Kvininnsiv» geiler» die I » d r m n i t ä t e e > > e > l >» n g für dir Ausgaben i» «-ndwcstasuka 1»r nv>me,«d'g crlärt have. trage der Retchslanzler keil, Bedenken. Pieieni Verlangen st«rllzu- gedea und in der Vvrlage nttler Ziistinunnng des BnndeSralS de» eulivrechenden. dem Geseire vom 25. F«vr«rnr I90l dcir. die aslasialilche Ezvedrlion nachgekildelerr Pnengiav>>e» eiuzirsttnillen Die Sozialdemokraten vcrlangle» Absetzung der Vorlage und Be richte an das Plenum. Die Redner der Rechten nnd des Zen trums sprachen sich für die Ausnahme der Jndemnitärsbestim- mnngen in die Vorlage aus. Tie .Kvunniffioii sasse ja doch keine endgültigen Beschlüsse, sondern bereite nur solche sür dcS Plenum vor. Bcranrbeiterbcwegnnn. Essen. Dem Aus st an de haben sich beule rach großen- tcils die Belegschaften folgender Zechen am cschlojsen: Zeche Bergmann bei Willen, Zeche Roland. Zeche Victor bei Kupfer- dreh, Zeche Herkules und Schacht Katharina. Essen. Auf einige» Zechen ist cs gestern nachmittag beim Schicbnoechiel zu Z u > a in m e n st ö ß e ri zwischen Streikenden und Arbeitswilligen gekommen. Arge Svenen spielten sich vor dem Schacht 2 der Zecke Concordia in Lbcrhanscn ab. Hier drangen, der „Rhein.-Äests. Ztg." zufolge, etwa 1500 Aus ständige aus den Zechcnplatz, brachen die Zäune nieder und miß handelten die anssahreiidc». soivie die zur Einfahrt bereiten Bergarbeiter. Bon letzteren wagte niemand, zur Nachmütags- Schicht eintnsabren. Elle». Dem A» Sita »de haben sich angcichlosieii ei» großer Deik der Belegffhalicn so'gendcr Zecben: ,H>>i»jbal l' „Sieden Planeten'. „Zollverein 4 t', .Piäsideni li". ,A>te Haie". Bochum. sPriv.-Tel.s In nnlcrrichtetcn Bergarbeiter- kreisen vcrheblt man sieb nicht, daß man allen Ernstes am Montag mit einem Generalstreik zu rechnen hat, da die von der gestrigen Konferenz ausgestellten Forderungen die generelle Zu stimmung der Zechcnvcrwaltnngen unter leinen Umständen finden werden. In einzelnen Stadien müssen die Wirtschaften abend' 10 Uhr, in anderen 9 Uhr geschlossen werden. Bon Branden- bürg wurden für Sonntag weitere Gendarniericocrs.nrknngen er beten, die auf die Hauptbezirke des StreikgebielS verteilt werden solle». Znilt rnssiscki-javanischcn Krieg London. Von Qkns Armee wnd nnteim 12 gemeldet Estie kleine Ableilutig r» s i i s ck e r K a v a l l r > i e ve sn.dtc die Eisenbahn in der Rabe von Haipeke-g zu zerstören, winde aber dnich die Wachma.inscbatteii nelttievc». El,ijetbe«te,i smp nicht ;n erballe«t. Es ist dies das erstemal, daß die Russen von der Kavallerie in der Perkchisltiüe Gebrauch ma Ke». M oSka ». Der PoIizeiekc > T > evniv denivt sich nach Ostaste». In Moskau wi>d nach dem Mltster PetelSdnigs eine neue Stadtvc»vnltllng eittgeiübu. Suez. Die rnji > iche ^ lotte ist In sndllchcr Richtung, veimntlich nach Dschibuti, abgegaitgen. Berlin. sPriv.-Tei.s Bezüglich der d e u t s 6, - ö ster- reich isä,en Handelsvertragsverhandlungen wird gemeldet, daß die gestrigen Beschlüsse des Ministerrais in Budapest in sehr wesentlichen Punkten die bande'lspoliti'ciw Einigung zwischen Deutschland und Oesicrrcich-Ungarn herbei- geführt haben. Berlin. Auf Wunsch des Ministerpräsidenten wird mit Rücksicht auf die Erkrankung des Ministers Budde die Wasser- wirtschaftliche Vorlage voraussichtlich nicht vor Ab lauf von 1L Tagen im Abgeordnetenhaus»: zur Beratung ge langen. Quedlinburg. Bei der Reichstags-Ersatz wahl im 7. Magdcburgischen Wahlkreise wurden, wie die „Oncdlinb. Ztg." meldet, nach vorläufiger Feststellung insgesamt für Placke inat -lib.j 11783 Stimmen, für Rabardl sBnno der Äandwirlbe und Handwerkers 8150, für Alb recht iToz.s 19007, sür Ilcijchcr sZcnlr.s KM Stimmen abgegeben. Mithin findet Stichwahl zwischen Placke und Albrccht statt. Bremen. Das Schulschiff des Deutschen Schiilschiss- vercins „E r o ß h e rz o g i n Elisabeth" langte am 1 l. ds. wohlbehalten in Port Royal sJamoikas an und wird am 17. nach H»vanna weitergehen. Paris. Im bentiacn Ministcrral wird die Antwort des Ministerpräsidenten auf die Knmmerinlcrvcllnlion über die all gemeine Politik der R cg i e r u n g in ihren Grnndznacn festyestellt werden. Es beißt, der Ministerpräsident habe eine von Ia»r,'-8 abgcfaßlc Vcrtraileiistngerordiinng genehmigt und wolle aus Grund dieser die Kabinetlssrage stellen. Paris. El,'-mc»ccau beklagte stch gestern in den Wandes- yängen des Senats dem Iustizminisler gegenüber, daß der Mi nisterpräsident verschiedene Parlamentarier und auch illn selb't durch Detektivs überwachen iole. Der Minister erwiderte, daß sei nicht richtig. Elemencean beborrte jedoch bei einer Behauptung.. Er soll schließlich getagt haben, die gegen wärtige Negierung sei eine Spitzelregicrung. Paris. Ans Sidi-Bel-Abbös wird berichtet, daß der Prätendent Buhamara die im Gefecht am K. Januar gesan- aenen Truppen des SnltanS sehr grausam behandle nnd mehrere Iphrer habe hinrichten lassen. London. Ministerpräsident Bali'onr hielt in Glas gow eine Rede, worin er die Verdienste der Regierung um Armee nnd I'lotle hervorhob. Bei der militärische» I-rage des Reiches handle es sich lischt um die Verteidigung Englands. Das Problem liege an der Stelle, wo allein der Konflikt mit einer großen militärischen Macht möglich sei. Es bestehe in der Bcricioignng Afghanistan?. Tie Leistnncssäbigkeit der indischen Armee sei durch Zitcheners Neuovgauisutiön und Ncubcwasfnung der Ar tillerie bedeutend gehoben. Das neue Geschütz sei besser als irgend ein anderes. Durch die Achttenresorm sei die Kampf- kraft der englischen Flotte während der ersten 24 Stunden de8 Konfliktes mit einer fremden Macht verdreifacht. Noch größer leien die Erfolge der Regierung bezüglich der Erhaltung des Friedens gewesen. England übernahm die lführnng in der Ab- schließung von Schicds.^ erichtSvcrlrägen. Die Gefahr für den Frieden Hege außerhalb Eur«)vas in Rcgionep, wo die zivili sierten großen Nationen um die Herrschaft ringen. Wenn ahn- liche Abkomme», wie zwischen England und Frankreich, zwischen alle» europäischen Nationen getroffen -würden, könnlc oic Mög lichkcit eines Konsliktes säst als beseitigt angesehen werden. Kopenhagen. Der König hat gestern den bisherigen Kultusminister Ehristenscn in Audienz empfangen und folgende M i n i ste rl i st e eelichmigt: Christeilsen: Ministerpräsident, so wie Kriegs- lind Marineministcr, Gras Nabcn-Lcvctza»: Ministci für auswärtige Angelegenheiten. Ter bisherige Insliziiiiniller Albcrti verbleibt ans seinem Posten, ebenso der bisherige Land- wirtschaslsmiNistcr Ole -Hausen. Der bisherige Minister des Innern Soerensen wird Kultusminister. Der Abgeordnete und Redakteur Sigurd Berg wird Minister des Innern, der Abge ordnete und Anwalt beim Hofgcricht Svend HoegSbro Minister für öffentliche Arbeiten: der Abgeordnete und Redakteur Wilhelm Lassen erhält das Finanzporiefeinlle, Kopenhagen. Die Zeitung „Politiken" teilt mit, der ziirnckgelretenc Ministerpräsident Denntzer hatte Verhandlungen mit Rußland betreffs eines Schicdsgcrichtsver- trages cingelcitet, die bereits weit vorgeschritten waren. Dieser Vertrag gehe bedeutend weiter als jeder andere mit einer Großmacht abgeschlossene. Ferner vernichte Denntzer Verhand lungen betreffs Neutralisierung Dänemarks unter sür das Land nicht drückenden Bedingungen einznleiten. Petersbure Es geht dos Gerücht, daß Swerew, der Eh es des P r e ß de p a r t c in e n ts im Ministerium des Innern, demissioniert habe. Petersburg Die „Nowoje Wrewja" meldet aus Talma: Die Do d e n sch w a n kn n ge n danern fort. Am 9. Januar wiederholten sie sich morgens 9 Uhr und abends 10 Uhr. Am 11. Januar fand ein Erdbeben statt. Ein ziemlich starker Stoß kam abends 9 Uhr, ei» stärkerer nachts 2 Uhr. Newyork. Infolge eines fali'chcn Gcrüchtcs fand ein A n st» r m auf die Staatsbank in der Grand Street statt, der sich gestern, jedoch in bedeutend geringerem Maße, fort- sctzte.^Die Beamte» versuchten, den Ansturm durch Auszahlung von Silber zu beschwichtigen. Ter Ansturm gilt jetzt als bc- endet. ^ Washington. Es ist in Vorichlag gebracht worden, die Subvention an die P o st d a m p f c rl i n i c n für die Strecke von der pacisüchen Küste nach Japan, China und den Philippinen für monallich fahrende Postschisse von 16 Knoten Gcichwindigkcit am 400 000 Dollars und sür alle 14 Tage sah rendc Postichist'e -von 16 Knoten Geschwindigkeit aus bOOOOO Dollars zu erhöhen. K a lkutta. Zwischen dem Fürsten von Gir und dem Fürsten von Nawaaai hat ein Kampf begonnen. Letz terer eroberte ein Fort. Eine enalüche fliegende .Kolonne ist von Malakand amgebrocheu, um die Verbindungslinie nach Ehitral z» schließen und möglicherweise den Fürsten von Gir zu unter stützen. LcrtlicheS nnd Sächsisches. Dresden. I? Januar. — - Se. Mascsiäl der König empfing buite die Herren Sta-ilSttiiuister, die TcpmlemrntscdefS bei König!. Hosslaaten und t-e» KöniZ. KabmcllSskkit'Iär ;u Pomägcn. —* Gestein avend waren von Jhin Majestät der Königin- Witwe imt Einladung zu einer Lvi«ee ausgezcichnel ivoiden. oer Genialeirektor der König!, niusikalischen Kapelle und der Hostlwaiel G«as von Seebnch, Frau von Aletzsch geb. F>ciin von Oliltltz. Generalm-ijor v. d. Amiee von Mnller und Gemahlin, ole König! K-immerbeiren von Wuthenau und Gemahlin, Graf von Zecd-Bnrlcrsrode und Zerempniennieisler Gi.rs Wildlng von Könlgsbrück. —^ lllächsten Sonntag, den 15 Januar, vollendet, wie tiereits m»g,teilt. Se. König!. Hoheit der Kronprinz das >2 Lebcnsiahr nnd wj,d an diesem GcbnrtSIage. altem Brauche des Königshauses gemäß, als Leutnant in die Armee ei»ge»elht werden. T>e Einstellung geschieht beim Leihgrenadier-Rkgiment and soll ans Beiehl de» Königs an dieicm Tage mittags 12 llbr in seie>!!>bcr Weile erstiigen. Die Mitglieder des Königl Hauses werde» vieler Feier beiwohnen. König Friedlich August fährt lllcrzn niit dem Kronprinzen in offenem Viestpäruirr und begleitet von seinem nrstilarischcn Gefolge vom Tascheirberg-Palais über -ie AngnslnSbrurke durch die Haupt-, Bautzner- und Fvrslstraße -inch dem Hose der Lribgrenadierkaserne. Nach der inililärstchen -leier werden der König und der Kronprinz das Frühstück im SisizieiSknsiny des Leibgreiiadiei-NemmeiitS elnuehmen. —* lieber die beschädigten Teile der A n g u st u s b r ü ck e. die gestern dem vollen Verkehr wieder übergeben worden ist, veröffentlicht daS Tieslnrnomt im hiesigen Amtsblatt einen län geren Bericht, dem wir folgendes entnehmen: Bereits Ende Januar des verflossenen Jahres gewann es den Anschein, als ob in der östlichen Halste des dritten Bogens der Anynftusbrücke — einer von denen, welche nach der Sprengung des vierten Pfei lers durch Napoleon im Jahre 1813 erneuert wurden — sich Bewegungen vollzögen und eine Senkung der Gangbahn im Gefolge hätten. Die damals vorgcnommenen nnd im Lause des Sommers vielsach wiederholten Nivellements und sorgsamen Beobachtungen ließen indessen erkennen, daß der Bewegung — wenn eine wlche überhaupt stattgesunden hatte —, ein Zustand völliger Ruhe gefolgt war, 2km 27. Dezember traten aber an der selben Stelle tatsächlich Bewegungen ein. Sie wurden daran erkennbar, daß das Geländer mit der in seinem Mittelfeld bc- sindlichcn Laterne nach dem Strome erheblich übcrbing und daß die Fuge zwischen den Gangbabnplattcn und der ste gegen die Fahrbahn abgrcnzcndcn Bordschwelle weit ansklaffte und die Gangbahn sich nicht nur senkte, sondern auch eine nach außen geneigte Lage einnahm. Das Geländer bauchte in der Mitte nach dem Strome zu aus. Die Bewegungen schienen von der Kunst nnd Wissenschaft. ^Mitteilungen ans dem Buren» der Königl. Hos- theater. Aus Befehl Sr. Majestät d-s Königs soll im Laute des Winters an einem »och näher z» bcstiiinireiwe r T-ge im OPernba »se eine M atinee zu Grinste» der tu, i ü v w esta t r i ka n i sch e » Feldzug verwundeten deut schen Krieger veranstaltet werde». — Wege» Eck-ankuug des Herr» v Bart, kann die fü> morgen. Souimheud. augettiudigte Vorstcllmrg der Oper „Sainst'n und Daliln" nicht stallst den Es geht dastrr die zwelaktige Over „Das 'Nachtlager von Granada" von E K«c»tzer »nt He-ru Schrineum llel, Frl N.rst und den Herren Jäger, Wächter, Plastbke nud Ra-nK in den Hauptrollen In Szene — Die Abonnenten des Schairsvlel- dausrS werden darauf arrsmerksarn gein-icht, daß die Er -cnerriug der BilleltS sür daS zweite Abouncnrenl bis Smnilag, de» 15 Januar, an de, Tageskasse dcS Schauspielhauses von vor mittag- IO biS mittags 2Ul>r kLouirlggS von vmni'tragS 'BI bis mittags 2 Ubr) erfolgt. BrS 15. Januar nrillag» 2 lthr nicht abgeholte BilletlS we-dcu vom 16. Januar ab wählend der üblichen Vormittags Kasscnstuuden anderweit vergeben. — Sonn abend, den 14. Januar, bleibt das L ck a >r sp i e l h a » S wegen banlrcher Veränderungen geschlossen. Die Sonuabeird- AbonnementS-Vorstellung wird ans Sonntag, den 15 Jannar. verlegt. f* Königl. Hosschauspiel. Es war ein Erfolg, überraschend, ja «weit über Erlr»arten groß, und zrvar in jeder Hinsicht, nach der Tiefe, wie noch der Weite, poetisch wie theatralisch, den Ibsens tiefgründiger Fünfakter „Brand" gestern abend bei seiner Erst ausführung im Neustädter Hause erzielte. Und der Eindruck war nicht minder gewaltig wie der Erfolg, säst übermächtig, sodaß sich an den einzelnen 'Aktschlüssen der Beifall zunächst immer mir schüchtern hervortvagte, ui» erst nach Sekunden tiefster Ergriffen heit mit voller SturmeSgewalt hervorzubrechen. War eS der größte theatralische Sieg, der bislang in dieser Saison im Nen- städler Hause erstritten wurde, so ist die Aufführung die bedeutendste künstlerische Tat dieser Spielzeit; denn die 'Dar stellung — das soll kein Tadel sür -den Dichter sein! — lat doch daS Letzte und Beste für die Wirkung des Werkes, Die Dich tung selbst hat in ihrer zündenden dramatischen Schlagkratt. mit der forlreißcnden Gewalt ihrer Sprache und dem blühenden Reichtum tiefer Gedanken wohk die kühnsten Erwartungen nber- troffe»; ichlug doch beinahe jede Szene treffsicher ein, fiel doch fast jedes Wort aus guten Boden. Nur der vierte Auszug, der an die Nerven der Zuschauer die denkbar größten 'Aiiiordernngen stellt mit seiner Hausung a»älender Vorgänge, ließ die gehobene Stimmung vorübergehend etwas abslancn, konnte aber den mächtigen Eindruck des Schlußaktes nicht beeinträchtigen. Natürlich erschien die Dichtung, deren nngcstrichcnc Aufführung! mehr als sechs Stunden hcawvrnchcn wnroe, gestern in einer all hoc- gearbeiteten Bühncneinrichtung. Sie naite vor ollem aus möglichst weitgehende Kürzungen ihr Augenmerk gerichtet, okne die ein Gennp der fünf Auszüge ans der Bühne überlappt nicht möglich ist. Mit ebenso grvtzem Glück wie Geschick hat sich Herr Overregisseur Lewinger seiner ungemein schwierigen Aufgabe entledigt; das eigentliche „Brand"-Drama war aus dem Wust der Gedanken, ans dem Schlvall der Worte unverkenn bar mit starker und doch geschmeidiger Hand heransgcschält, sodaß auch der Teil des Pnbstknms, der das Original des Tertcs vorher nicht gekannt hat. gestern von dem Werke des Dichters den rechten Eindruck erlxiltcn haben wird. Vielleicht könnte in den ersten beiden Auszügen und im vierten Akte noch Einiges ge strichen werden, um die Teilnahme des Hörers für das Ende Brands in voller Stärke ir«ch zu halten, da gerade hier der Dichter eine gar mächlige Sprache redet und der Sinn des Ganzen noch einmal in ergreifenden Symbolen zusammengcsaßt wird. lieber Las Werk selbst ist nicht viel z» sagen: — eS spricht in seiner Größe für sich selbst. Die .Kritik ist ihm gegenüber in der üblen Lage, daß sie eigentlich wirklich gar nichts weiter tun kann, als seinen Inhalt nachzustammcln, wenn sie ihm nur kalbmegs gerecht werden will. Mit dem traditionellen kritischen Rüstzeug läßt sich diesem Ibsen nun einmal nicht begegnen, obwohl sich dos Stück mehr als die späteren Werke des nordischen Weisen an die festen dramatischen Formen hält. Ist doch alles an ihm so wun derbar nnd anders, als in den zahlreichen dramatischen 'Arbeiten der zeitgenössischen Dramatik. Erschienen ist dos Stück im Jahre 1866 als die köstlich herbe Frucht von Ibsens Aufenthalt in Rom. Es bildet zeitlich wie inl'altiich im Verein mit „Peer G»nt" und dem „Kaiser und Galiläer" eine geschlossene Gruppe, eine inter essante Etappe in der Entwicklung des Dichters, der in di eff n Schöpfungen SymbolisckieS nnd Mvstisches wie nie nachher wieder an- und ausklingen läßt. Nationale« ist dem universellen Ge halte der Dichtung mit genialer Sicherheit bcigcmengt. Denn es ist nnd bleibt ein norwegischer Pfarrer, der dem zaristischen Willen des Dichters tönende Worte verleibt, ein Kind feiner Zeit nnd seines Landes; ja kein Werk aus dieser Schassenspcriode zeigt Ibsen seinem Volke so nahe als gerade der „Brand". Daß in ihm trotzdem schon der Dichter alS der clzaraktcristische Reprä sentant seiner Zeit zu uns spricht, einer Zeit des Uebcrganges. für die nichts mehr unerschütterlich fest steht, sür die der Zweifel oberstes Gesetz ist und das Suchen nach neuen Werte« zur drängenden Schmncht wird, — das spricht vielleicht am lautesten für die Bedeutung des Schauspiels, Aber auch in der Gestal tung vcs rein Dramatischen zeigt sich der Dichter im „Brand" ans einer Hölze, die für seine theatralische Meisterschaft über- zcirgeiid spricht. Das Stoffliche ist mit bewunderungswürdiger Energie bclzandclt. Gleich anfangs kommt die Handlung in den rechten Fl»ß, das Charaktcrgcmäldc ist in allen Teilen gleich farbig und in vollen Tönen angelegt. Immer steht der Held im Mittclvnnkt der Geschehnisse, dieser willensnolze Pfarrer Brand mit seiner Teoiff „Alles oder nichts". Aber ist dieser Brand denn der „Held" der Dichtung oder ist er nicht viel mehr nur ihr „redender .Hauptgedanke", das Sprachrohr sür den Schöpfer des Werkes, der in ihm eine nene Philosophie predigt, die für die neuen Werte auch neue Menschen verlangt?! In der gekürzten Bühnenfassung des Werkes, die gleichsam im 'Auszüge vre Tra gödie des Wei-Verbesserers Brand vorsührt, der bis zum Zerschellen seiner eigenen Persönlichkeit an dem Walten eines großen Unbegreiflichen seine Prinzipien Verzicht, über Frau und Kind binwcgffhrcitet seinem Ideale zu. um schließlich in der Er kenntnis znZammenzubrechen, daß sein Tagewerk enel und ver- acblich war. weil er die Liebe als den mächtigsten Faktor des Lebens nickt in seine großen Pläne gezogen, tritt der Held jedenfalls bei weitem gezcklosscncr, realer in Erscheinung, als in dem Buckdrama, in dem man das Faustische mehr als einmal als störendes Hindernis für die 'rnmittelbarc Wirkung der dramatischen Momente in den Trägern der Handlung empfindet. Darum gehen auch der dritte und der vierte 'Auszug des Schauspiels aus der Bühne so nahe, weil sie den Menschen in Brand uns näher bringen. Freilich über alle Härten und Kanten des wunderbar wundcr!ichcn Charakters kommen wir nicht hinweg, selbst wenn wir ihn als das Produkt eines ganz besonderen Milieus gelten lasse» wollen. Brand hat die Liebe nicht gekannt: seine Jugend schon war vergiftet durch den Haß der Mutter, die ocn Vater nie geliebt, und die den Sohn, um ihrer Sünden ledig zu werden, Priester werden läßt. Das Leben bat ihn hart gemacht, nun will er an seinem Teile die Menschen hart machen. „Alles oder nichts-" fast Üblen, „wer nicht
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