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Dresdner Nachrichten : 06.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190412066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19041206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-06
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1904
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Dresdner Nachrichten. Str. Seite 4. M» Dte»Stas. «. Dezember 1VQ4 Prinzen yriedrtch do» Hohenzoller« ln Siamarln. gen eingetrvften. Tie Leiche des Prinzen Friedrich von Hohe«, zo 1 lern ist gestern vormittag von München nach Signianngen übergesührt worden. Bei oekRetchstag»fttchwah1 im AablkreiseSchwerin- Ais mar wnrden. wie nunmebr ermittelt ist, 24 528 gültig» Stimmen abgegeben. Biisiug lnat--lib.) erhielt 13315, Anttick lSoz.» 11 213 «timmen. Buii n g ist mitbin gewäd > t. AuS TÜdweltakrtka wird amtlich gemeldet: Am TvvduS gestorben: Reiter Wilhelm Martini, früher Ins.-Reg. Nr. 87. Gefallen bei Warmbad am 28 November: Leutnant Alfred Schmidt, trüber Int-Reg. Nr. 78. Leutnant Ewald Tessen von Heydebreck. nüber 2. Garde-Regiment zu Fuß, Unteroffizier Karl Gerber, früber 1- Paar. Ulanen Regiment. Gefreiter Emst Wille, früher Huiaren-Reg Nr. 10. Reiter Otto Moier. früher 2. Garde-Ulanen-Rcg.. Gefreiter Karl Hübner, nüber Huiaren-Rea Nr. 11. Reiter Karl Marckwardt. früber Huiaren-Reg. Nr 15. Reiter Reinhvld Backhaus. früber Inf -Reg. Nr. 61. Reiter Johann Orlkamv, früher Kürassier-Reg Nr. 1. Reiter Walter Riese, früher Jeldarttllerie Rea. Nr L>. Ver wundet im Gefecht bei Waierberg: Unteroffizier Michael Wan nenmacher. friiher Feldartillerie-Reg Nr 2:1 (schwer!. Reiter Her mann Heime, früher Inf -Reg Dir. 05 iictuver!. Reiter Gerhard Ossendorf, früher Inf -Reg Nr. 111. Reiter Emil Kulke, frühe» Dragoner-Rea Nr. 28 (schwer), Reiter Peter Lang, trüber Inf.- Reg. Nr 173 Uejchk). Vermißt: Unteroffizier Ernst Bammel, »rüder Husaren-Reg. Nr. 10 — General von Trotba meldet unterm 1 d. M-: Patrouille v d. Marwitz sand am 2. Dezember Rtet- mont stark besetzt. Bei der letzten Abstimmung der Kanalkommission über das Kanalacsetz stimmten, wie berichtet. 20 dafür, 7 dagegen, einer enthielt och der Stimme (Dr. Wremer, sreis. Volksp.I. Gegen die Vorlage stimmten 5 Konservative. 2 Ireikonservatioe. Bei der ersten Lesung stimmten gegen das Gesetz 7 Konservative und 3 Freikonseroative: es sind demnach zu den freunden der Borlage bei der zweiten Lesung überaegangen 2 Konservative, 1 Frerkonservativcr., Bei der ersten Lcinng stimmten sür das Gesetz von den Konservativen Gras ALanen-sleben und Freiherr v. Marenbvltz. der Frerkonservattve Freiherr v. Zedlitz. Die Handelsvertrags Verhandlungen mit r e st e r r e i ch - U n g a r n, schreibt die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." in ibrer Wochen-Rundickau. haben ani An'ang der Wocke eine Unterbrechung ernähren. Aus beiden Seiten besteht der auf richtige Wunsch, trotz der in Wien ungelöst gebliebenen Schwierig- 'eiten eine Verständigung herinffzusiinreii. Im Hinblick aus diele Drivosilion täten die Blätter beider Reiche wohl daran, sich bei Behandlung der Angelegenheit größere Mäßigung auszueriegen, als dies mehrfach qeichehen ist. Insbesondere läge es im Inter esse unserer Freihändler selbst, mit Prophezeiungen sparsamer umzugeken. die ihnen und ihren Anhängern im In- und Aus- :ande bittere Enttäuschungen eintragen könnten. Die erste Wanderveriammlnng des Verbandes der Kunst freunde in den Ländern am Rhein wurde u, Darmstadt durch den Protektor Groß Herzog Ernst Ludwig mit einer Ansprache eröffnet, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, der erste Schritt in die Oeffentlichkeit möge dem Verbände Glück bringen und der westdeutschen Kunst zur Ehre gereichen. Verbandspräsi dent zur Nedden-Koblenz sprach dem Großherzog den Dank der Versammlung aus. Die „Magd. Ztg" schreibt: Zu dem BeleidigungS- p r o z e tz des o i d e nb » r g is ch e n M i n i st e r s R u h st r a t gegen den ..Residenzboten" erläßt der eine der beiden Verteidiger des Angeklagten. Herr Rechtsamvalt Dr. Herz »n Altona, „ehrenwörtlich" eine' in Plakatsorm gedruckte öffentliche Erklä rung. in der er sich sehr scharf gegen den Gerichtshof wendet und dabei seinen Mikverieidiger Dr. Sprenger als konservativ, sich selbst als Anhänger der Sozialdemokratie bezeichnet. Er schiebt in dieser Erklärung, die durchaus nicht nach unserem Geschmack ist, alle Schuld auf dos „Oldenburger Milieu", greift den Mi nister Ruhstrat an, verteidigt den an Gerichtssielle verhafteten Kellner Meyer und schließt: „Ter Inhalt der Gerichtsverhand lung liegt der össentlichen Meinung vor Diese mag urteilen." Aut die engen Verhältnisse Oldenburgs haben wir schon bei unserer ersten Besprechung der allgemeines Aussehen erregenden Gerichtsverhandlung hingewiesen. Dieses Milieu hat ''ich gewiß in mancher Beziehung störend bemerklich gemacht. Vielleicht beschließt das Reichsgericht, an welches wohk Berufung eingelegt werden wird, die Verweisung der Sache an ein nichtoldenbur- gisches Gericht, falls noch Befund der Akten eine solche Verwei sung überhaupt zulässig sein sollte. Daß in Oldenburg früher jahrelang ein schweren Tadel verdienendes Svielernest bestand, unterliegt nach den verschiedenen Gerichtsverhandlungen wob! gar keinem Zweffel. Aus diesem „Milieu" heraus sind die nichtsnutzigen Artikel des „Residenzboten" zu beurteilen. Sie er scheinen dann wohl in einem milderen Lichte Oesterreich. Die Prioataudienz des deutschen Botschafters Grasen Wedel bei dem Kaiser in Budapest bezweckte die Ueberreichuny des Antwortschreibens Kaiser Wilhelms. Tie über den Inhalt des Schreibens verbreiteten Versionen stnd, nach dem offiziösen „Wiener Frdbl", durchaus unzutreffend. Das Schreiben des Deutschen Kaisers enthält weder eine Einladung zur Hochzeit des Kronvrinzen. welche erst im künftigen Mai statt- ffnden wird, noch nimmt es Bez'.ia auf die handelspolitische Spannung, wie andere vermuten. Als Dokument sür die nngc- irübte politische Imimitäk zwischen beiden Bundesgenossen hat ver Briefwechsel der Monarchen zweifellos hohe Bedeutung. Ungarn. In Kronstadt (Siebenbürgen! hielten die ach i i > ch e n Wähler eine Versammlung ab, in der sie gegen die Reform des Schulgesetzes Stellung nahmen und beschlosten, die sächsischen Abgeordneten auszusordern, das Inkrafttreten des Gesetzes zu oereiietn oder, wenn dies nicht möglich wäre, dahin zu wirken, daß gewisse Bestimmungen des Gesetzes gemildert werden. Die chri st lich-sozialen Arbeiter in Budapest wollten abends eine Versammlung abhalten, die aber durch lozialdemokratrsche Arbeiter gestört wurde. Es entttand eine Prügelei, be, der mehrere Perionen durch Messer- sticke verletzt wurden. Die einschreilende Polizei mußte mit der blanken Waffe Vorgehen, um die Ruhe wieder herzustellen. Vier Perionen wurden verhaltet. Frankreich. In der Teputiertenkammer wird die Beratung des Budgets des Handelsministeriums fortgesetzt. Asffer ffozicrlisttscher Radikaler! beantragt die Kürzung eines Postens um 100 Francs, um damit Protest gegen die Absetzung des Kom missars der St. Lautier Ausstellung. Michel Lagrave. einzu legen: er behauptet. Eombes habe die Absetzung Lagraves gesor- dert wegen dessen Aussage vor der Untcriuchnngskoinmiision ffir sie Karthäuier-Angelegenheit. Ministerpräsident Eombes erklärt sreie Behauptung sür völlig ungerechtfertigt: er sei nickt nach tragend: Lagrave iei nach den Vorfällen, in die er verwickelt wurde, im Interesse der französischen Aussteller abgesetzt worden. Ter Antrag Astier wird hieraus unter dem lebhaften Beifall der Linken mit 319 gegen 270 Stimmen abgelehnt. Rußland. Der bisherige Ehes des Departements sür direkte Steuern. Kutler , soll, wie man der „Schles. Ztg." aus Peters burg meldet, dieser Tage zum Gehilfen des Minstters des Innern ernannt werden an Stelle Durnowos, der in den Reichsrat be- rufen wird Kutler soll insbesondere die Neuordnung der Semstwo-Verwaltungen durchführen. Seine Ernennung erscheint als ein Anzeichen dafür, daß wichtige Reformen auf dem Ge- biete der inneren Politik Rußlands in allernächster Zeit bevor- stehen. Bei einem Bankett m Moskau, an dem ungefähr 4V0 Rechtsanwälte. Acrzte und Journalisten teil- nahmen, wurde, nachdem mehrere Reden gehalten worden waren, eine Resolution angenommen, in der zum Ansdruck gebracht wird. Laß die Versammlung sich den Beschlüssen der Peters burger Konferenz und der dort angenommenen Resolution der Rechtsanwälte, in der eine Volksvertretung ge fordert wrrd, voll ciuschließt. Ter Beschluß wird dem Minister des Innern mitgeteilt werden. . Tie Landwirtschaftliche Gesellschaft in Mos- kau faßte einstimmig den Beschluß, um die Aufhebung dcS im August des Jahres 1881 erlassenen Gesetzes über die Maßnahmen zur Wahrung der staatlichen Ordnung und der öffentlichen Ruhe zu petitionieren, wer! dasselbe den Boden für eine administrative Willkür schaffe und ein Haupthindernis sür die fruchtbringende Tätigkeit der Vereine bilde. Ten Anlaß zu diesem Beschluß bot Ke in vergangenem Sommer auf Anordnung des Ministers lür Bolksaufkläru wirtschaftlichen weil er erfolgte Entlassung de» Laboranten der land» Moskauer Universität Lew östlichen Chemie an der Moskuer Universität Lewitzky, c als Mitglied der Revisionskommission der landwirtschast» lichen ttzesellsck-ast sich den Bestrebungen des Vorsitzenden Fürsten Schlicherbalvw widersrtzt habe. Außerdem war der Sekretär der Gesellschaft Schlikow aus Ntoskau ausqewiesen worden, wobin er Türkei. Die „gronff. Ztg." meldet au» Konstaittinopel: Der Polizeiminister ließ am Sonnabend 230 Arbeiter der Tabakreaie verhaften. Sie revoltierten, weil die Regie die bis- l»er durch Haiidarbeit hergesiellien Tabakkartons durch Maschinen Herstellen läßt. Rumänien. Tie Bukarester Blätter veröffentlichen aus An laß des Tvdes des Prinzen Friedrich von Hohen- zollcrn, der allgemeine Teilnahme hervorgerufen bat, in herzlichen Worten gehaltene Beileidsbezeugungen und benutzen die Gelegenheit, um die Liebe und Ergebenheit zur herrschenden Dynastie zu bezeugen. Serbien. In einer gemeinsamen Parteikonferenz erklärten die Extrem radikalen sich gegen die Einigung und lehnten auch die ihnen von den Gemäßigte» vorgeschlagene Kabinetts bildung ab. Der Präsident der Skuvschtina begab sich hierauf in das Palais, um dem Könige zu berichten. Amerika. Die bis jetzt aus 19 Staaten vorliegende amtliche Stimmenzählung ergibt sürRoosevelt eine Mehrheit non annähernd 2 500 OM Stimmen. Roosrveit erhielt, wie unzweffel- kast seststebt, eine Maise demokratischer Wahlstimmen: viele An hänger der demokratischen Partei blieben demonstrativ der Wahl fern. In dem bereits erwähnten Jahresbericht des Ma- rinesekretärs der Vereinigten Staaten heisst es weiter, niemals habe irgend eine Macht in einem Jahre soviel Kriegs schiffe vom Stapel gelassen, wie die Bereinigten Staaten im ver gangenen Jahre. Die gegenwärtigen Voranschläge seien höher, als ,e: trotzdem reichten sie kaum aus. daS Programm deS Marine- amles dnrckzusühren. Tie Zahl der Mannschaften werde ebenso wie die Tätigkeit der Wersten und Docks nock mehr als bisher weiter ivachsen. Die Charge der Kapitäne müsse allgemein aus das Maximum von 50 Jahren verjüngt werden. Kunst und Wissenschaft. 1° König!. Hoftheater. Im Opernhause gelangt ihalb 8 Uhr! neueinstgdiert „Die Stumme von Portier" zur Ausführung: im Schauspielhause ihalb 8 Uhr!: „Ein Glas Äasse r". ff Mitteilungen auS den, Bureau der König!. Hof theater. Im Königlichen Schauspielhaus wird heute, Diens tag. Scribes Jistriguenspiel „Ein Glas Wasser" mit Fr!. Ulrich als Herzogin von Mariborough. Fr. Salbach als Königin, Ir. Gasny als Abigail, Hrn. Stahl als Bolingbroke und Hrn. Gebühr als Masham ciusgesührt. — Mittwoch wird H. v. Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug" in der neuen Be arbeitung und Inszenierung zum dritten Male wiederholt. Im Anschluß daran wird Moliüres Lustspiel „D er eingebildete Kranke" gegeben. — Die erste Wiederholung der neneinstudier len Over „Die Stumme von P o r t i c i" im Königlichen Opernhaus findet Sonntag, den 11. Dezember, statt. — Montag, de» 12. Dezember, beginnt die zweite Aufführung von Richard ÄagnerS „Ring des Nibelungen" ui dieser Spielzeit mit dem „Rheingold". Dienstag, den 13. Dezember, solgt die „Walküre". Sonnabend, den 17. Dezember, .^.Sieg fried", Dienstag, den 2V. Dezember. ,.G ö l t e r d ä m m e - run g". f Im Residenztheater bleibt für die nächsten Tage das mit außerordentlichem Beifall ausgenommene Lustspiel „In unseren Kreisen" mit Herrn Albert Paul a. G. aus dein Spielplan. Sonntag, den 11. d. Mts., nachmittags l'/a Uhr, findet die Erstaufführung dies Wechnachks-Märchens „Dle W e >h n ach > sr n s el" von Bodo v. Wildb era und Hedwig v. S.. Musik von Bruno Brenner, statt. Billetts sür die Märchen-Premiere sind bereits zu Kaden. ß Heute. Dienstag, findet das 3. Philharmonische Konzert unter soliitischer Mitwirkung von Frau Katharina Fleischer-Edel iGemng! und Herrn Jaroslav Kozian (Violine! im Aewerbehause statt. 4 Da« Programm de« deute, Dienst»«, im Muienbaule ftattstusenden NonzertsderGesellichastzurFörderungderDreSd- n«r Musikschule wird enthalten . Momna gupiier-Linsonie. A. Jen iens Liederwklu« „Doloroia", Haydn« v-clur-Sinsoni« dir. 2 und LtSziS it-c1rir-ztlnvier.il cm,ert. ß Im 143. Bolksunterhaltungsabende des Vereins „V o! ks w o h l". der am Sonntag abend in der Turnhalle aus der Alaunstraße abgehalten wurde, hielt zunächst Herr Kammersänger Glömme einen Bortrog über „Leben und Werke von Karl Woermann". Karl Woermann, der bekanntlich irrt 22 Jahren in Dresden Direktor der König!. Gemäldegalerie ijt, hat sich auch aus liierarrscbem Gebiete sehr rege betätigt. Leine Werke sind jedoch mehr in internen Kreisen bekannt geworden. Der Vortragende stellt« die Behaup tung aus, daß der Name Woermann sich »»gescheut zu den besten in der Dichlcrwelt zählen dürfe Freilich sei Woermann eine schlickte, aller Reklame und äußerlichen Wirkung abholde Natur. Ihm liege es fern. Augenblicks-Photographien zu geben, die meist verzerr! ans die Platte treten und als Kunst nicht zu bewerten sind. Woermann wollte wirkliche, edle Mensclzen schrl- dorn, solche Kunst aber wirke erlösend. Am 60. Geburtstage, den er jüngst geieiert habe, seien zahlreiche Glück- wünsche aus ganz Deutschland eingegangen, ein Beweis, daß der Dichter überall bekannt und beliebt sei. Redner gab so dann einige biographisch« Notizen aus Wocrmanns Leben. Am 1. Juli 1844 in Hamburg als Sohn des bekannten Groh- reeders Woermann geboren, war er ursprünglich zum Kaufmann bestimmt, wozu er jedoch keine Neigung hatte. Vielmehr war er von Jugend aus sür Kunst und Literatur begeistert und studierte deshalb, allerdings zunächst aus Wunsch seines Vaters, die Rechte. Etwas gesundheitlich überanstrengt, unternahm der junge Woermann seine erste Weltreise zur Erholung. Bald nach leiner Rückkehr veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung: „Geharnischte Sonette aus Norddentschland'. Kurze Zeit prak tizierte er als Advokat in Hamburg, wandte sich aber bald gänzlich literarischen und künstlerischen Studien zu. denen er vornehmlich in Heidelberg oblag. Seine fachlichen Arbeiten macksten ihn bald so bekannt, daß er als Galeriedirektor nach Dresden berufen wurde. Gegenwärtig arbeitet Woermann an einem gewaltigen kunsthistorffchen Werke: „Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker". Anschließend an den Vortrag trug Herr Kammersänger Glömme drei Proben aus Woermanns Werk „Deutsche Herzen' vor. In dem sich anschließenden zweiten Teile des Abends wechselten Gesangs- und Klaviervorträge angenehm mit einander ab. Unter anderem sang eine blinde Schülerin einige Lieder von Tauber und Hildach, sowie in Gemeinschaft von Frau Else Thamin durch einige Franksche Duettinen er- freute, und Frau Else Thanim Stucke von Liszt, Paderewski und Reinecke ans dem Klavier vortrug. ch Für den Schillerverband deutscher Frauen, Ortsgruppe Dresden, wird am 10. Dezember, abends 8 Uhr. lEinlaß '/-81 im Saale des Königl. Konfervatoriums. LandhauS- itraße 11, Herr Geh. Hoffst Prof. Dr. Adolf Stern eine» Vortrag über Schillers letzten Winter und LemetrruS sür die wohltätigen Zwecke des Verbands gütigst halten. Ein trittskarten L 1 Mk. sind erhältlich bei den Unterzeichneten Bor- standsmitgliedern. sowie au der Kasse deS Königl. Komcrvato- riums. An genanntem Abend liegen auch interessante Schiller- Erinnerungsstücke, darunter die von Prof. Seifner ausgeführte Schillermeoaill«, zur» Verkauf aus. ß Aus Anlaß des sich beute zum Kunde'»««» Male itibrenden Ge burtstages von Wilhelm ine Tckrooer-Deorient lieft« Im Schaufenster der W o b l ra lisch e n Kunsthandlung, Prager Straße, ein nach dem Leben ansaenonwiene« oboiograobilcke« VildniS der Ge feierten au« in Gestalt ibrer letzten derartige-, Wiederaave. Das ver gilt,»», a»s dem Kunsthandel ltinast »erschwungene Blatt stellt di« berühmte Sitnaerin zu jener Zen kmr, wo st« in Dresden und Berlin anftrat, kurz vor Abschluß ibrer Kü»sUerla»sbah». Berkieineri« Kovien de« Bilde« sind käuflich zu baden. f Weihnachts-Oratorium. Von Dr. P. B. Schmidt, für Chor, Solostimme« und Orchester komponiert von )Skar Wermann tverlaa von E- J Kabnl Nachfolger. Leipzig!, Dw» bebrütende Wert wird nicht vers-blen. da» Intel- esse großer Chorvereine aus sich zu lenken. Kraftvoll und grvk! empfunden bringt e», im Lapiborstil dr« klassischen Oratorium« und kunstvoll polyphonen Brrwebungen di« AdventSstimmun, utzdruck. Nach einem weihevollen Nun komm', der Heiden Heiland" de» ersten Chören und den Air- zunächst wie das heilverkündende Ahnen von rtwa« Üeberirdischem und Göttlichem. Dann hören wir von der Ge burt des Herrn, Engelchörr singen die Ehre Gotte», dir Hirten aus dem Felde preisen da» Wunder der Christnacht. mächtig ertönt in sechsstirirmraem Chor unter Trompeten und Pauken «Der Herr ist König , bis ern« mersierlrch gearbeitete Fuge da« Werk abschließt und eS in einem ..Hcillel»!«," groß und breit auskiinaeir läßt. Wir stellen das Oratorium den besten zur Seite, die in den letzten Jahrzehnten geschrieben wurden r Im Sladttheater zu Altona fand vorgettern bei au»ve,kaust tem Harri« eine Jubilanms-Aussührun». di« 25 Aus führung de» Lustspiels „Nur kein Leutnant" der Tresd« ner Schriftsteller Wtlbelm Wolter» und Iesko von Puttlamer mit durchichlugendrm Hrilerktit-eriolg statt. >- Zur vorläufigen Sanierungdes Pension», sonds der Wiener tzosoper ist eine Summe von einer Million Kronen notwendig. Der Betrag wird jedoch vom Hosärar erst flüssig gemacht, wenn die neuen Statuten durch die Teilnehmer am Pensionsfonds angenommen sind. Es müsst» zwei Drittieile sämtlick-er stimmberechtigter Pensionäre sich sur di« Annahme entscheiden. ch Die Wiener sind W i e ck e l ü st e r n. seitdem der Künst ler im Raimundtbeater als Herodes den schon telegraphisch ge meldeten großen Erfolg an der schönen blauen Donau gesunden hat. Hermann Bahr fchreibt im „N. W. T." ganz offen: .,Em Schaufpreler von ioichem Enthusiasmus könnte jetzt in Wien Wunder tun. Bei der verschlafene» Indolenz unserer Tuet- toren, bei der Bedürfnislosigkeit unteres aotteraedenen Publikum», bei der himmlischen Geduld unserer entsagenden Kritik kann es wirklich nur einem jungen Menschen von verruchter Entschlossen- L.!. - ^ ante Lchan- . ... . )ei»e gedi. Bleiben Kainz und Jarno. Die Zwei sollen jetzt allem bestreiten, was sich in Berlin aus Matkowsky und Rittner und Baisermann und Reicher und Sauer und Wüllner und Reinhardt und Stein- rück verteilt. Dann aber fragen die Direktoren ricssinnig. durch welche Tücke wohl unserer Stadt die „Führung" im Dramatischen entwendet sein mag." . . . lieber des Küusilers .Herodes schreibt derselbe Kritiker; „Er gesiel als Herodes sehr. Er spricht ooi- trefflich: klar gliedernd, wissentlich steigernd, durch den Heike» Atem wirksam, der aus seiner Rede dem Publikum ins Gesicht schlägt: uns wenn er spürt, daß es sich in den Wirrungen de« Dichters verfängt, zögert er nicht, eS zu überrennen. Ter Furor, mit dem dies geschieht, ist so stark, daß man darüber fast den leistn Zweitel vergißt, ob kein Geist nicht bisweilen weiter geht, als sein Talent nachznkommen vermag. Lernt er erst noch die Ge bärde beherrschen, die er oft ur zltiälliae Bewegungen zerslatieru läßt, statt diese in einen einzigen großen, wesentlichen Aiisdrink zuscimnienznflissen, io wird er noch reiner wirken. Möchte cs unter unseren Augen geschehen! Ihn hier zu haben, wäre eine Freude." ch Aus Newyork wird berichtet: Das durch eine Rieieu- reklame und Cosima Wagners Widerstand gelveckte sensationelle Interesse für „Parsisa l" ist völlig erloschen. T iesmal waren die beiden ersten Aufführungen schwach besucht, und die Spekulan- len vor dem Opernhause machlen schlechte Geschäfte. wirriicy nur emem lungen wcenicyen vo» ocrrucyrer vr heit vielleicht noch gelingen, uns aus dem Sumpse Und Herr Wiecke wäre noch mehr: er ist der „inleresjai spieler", den wir so drrngend brauchen. Herr He 1i»n»st4- «am» LL Sttchtunß u. Stürre de«?Umde« «etter eianan». > 7 § Während des Druckes ein gegangene Neueste Druhtmeldnnflen. Wernigerode. 'Der Kaiser ist abends 10 Ubr hier eingetroffen und vom Fürsten zu Siolberg - Wernigerode empfangen worden. Berlin. An der Spitze der deutschen außeror- dentlichenGesandtschastnach Abessinien, welm- dort Handelsbeziehungen anknüpsen soll, steht der Geh. Legaiioni- rat Dr. Rosen vom Auswärtigen Amt. In seiner Begleitung be. finden sich u. a. Legalionssekretär Gras Victor zu Eulenburg. em Oberstabsarzt. Vizekonsul Schueler von der handelspolitischen Mteilung des Auswärtigen Amtes. Kommerzienrat Bosch als Handelssachversländiger und Pros. Tr. Rosen aus Breslau als naturwissenschaftlicher Sachverständiger. Washington. Der Kongreß wurde heute nachnistug in Gegenwart eines überaus zahlreichen Publikums er össnel Nach Erledigung formeller Angelegenheiten vertagten sich beide Häuser auf morgen, um der Trauer über den Tod der Senatoren Hoar und Ouay Ausdruck zu geben. Leipzig. lPriv.-Tel.> Die M a s ch i » e n b o u - A k! i > gesellschaft vorm. Swiderski in Lelpzig-Plagwitz hol aus das Geschäftsjahr 1903/04 mit einem erl-ebliche» Verlust ab geschlossen. Es wurde eine Aktienzusammenlegung und die Aus gabe von Vorzugsaktien beschlossen. Vermischtes. * Oberlandesgerichtsrat Dr. Hermann Eolberg in Naum burg. der den Feldzug 1666 als Unteroffizier des 27. Iiffaisterst- Regiments mitmachte. mußte sich jüngst einer Operalion uutei- ziehen. Dabei wurden ihm aus dem vor 36 Jahren verwundeten Bein mehrere Granatsplitter chen entfernt, die er einer Verwundung in der Schlacht beiKöniggrätz verdankte. Wel1erder1««il de« Kgl. Scicdl. Meieorolog. ItiMtiikS in Edemni» vom 5. Dezember 8 Ubr morge»« «Temperatur nach Celsius!. Wetterlage m Eurova am 5. Dezember 8 Ubr stich: Mchtxn» u. eiaff, u. »Urte a«l«r r». ? desWmde« Sl»r»on>. Mal Head ItzrNNattId tzcwarand Stick«»,«» Noaenda,. Memel Sn-Inem. > ?lagen L«It >-am»a I 72« ^VV ,,lch, ,,aldl>«d v> VV stürm,ich daldbed !>« 8U lelch, -Ne,-« «7 »V lei», b.ded, VS idStzt Ichw dedeM «7 8 müstig Hegen 5« SV müstigDunsl »7 88V mastig iledel »8 88iV trtich aedecki «« >V8re c,art eiegen 4.» »o 8»v ciart Niegen -st 9 »4 8 V »mich bedeck, 0 -st «!- Heide» st 8 SeNIa -st » »e»l, stachen 0, lUMerün st. «! olnarisende st 4 l.,»ank,.M st 7 I st aff, ,*ank, Nie» S t>ari4 lU Manche» st -iom Um« ldemntd 7 ibl i,V8iV mäst. Regen st Sff «N ff'SVV m»st. d-Udded st l,- »7 88 st, stark Regen st l« II b, VV87V ichw dedeck, ,st « « tchmach bedeck, Ist« «1 8 ichwach bedeck, > st 7 <i «2 8V «ri,ch dedeck, st 7! ll di, 8V mast,, dede«, ll«,« 8st,8w ieichi walle»! - z « kst rcc> 2wdieeal stri ck« ! «UNI woikent st » - ck2 ! 880 mästig wdliig st 4, <> Da« Maximum de«Luftdruck« lagert über Unflam. Line liefere»«' ßon mU wemäer als 7.10 Mm. Baiomeierfiand befindet sich weltlich Eitltti lande. Deutschland bat beute mein westlich« bi« südlich« Lulisirömilnaen. die auheraewsbniich müdes, im Westen regnerische« Weiter bervonmai. Der Meveriwlag dürfte sich mit Ari«breitung der Depression üb« gan, Deulichland arisdcknen. Prognose sür den «. Dezew er. Weller Niederschlaa. Lemperaiur: Uebernormal. Wintzurstzkuna: Westen. Var« Meter: Mittel. Witterung in Sachsen am 4. Dezember ISO«. Drrstdan 0«>b»n iittau Lüemni» Bei Gr«. r-m». I »»». s ß «tnd ? 2 SiaNan »»»« r>» 6.4 s.« S8iV »I >17 s.r 4 I 2> Gchnerberg «»» lcki, s 4.4 xvv 5 4lN» iwo «-2 4 3 2.1 VVr>>V 2 Attenberg 7dl 2LH N7 880 L Reitzenhain 77'^ 4.U o.r 8iV- s 0.2 »ichlelberri , '1^ r»m». «8V.-S rvuv, «z 0.ck 8U- s u st>S Vst» «1 o.st .».« >» ,! . schwachen bi« aussrüchenven weftlichen Winden verlies bi« Uiiie runft am 4. Dezember z»m gröbien Tetl beiter und trocken und »ur veremick bestand tagsüber volle Hi»»»rl«bcdechmg. Dr» Tagesminel der Den,««« »ur lagen wieder bis zu S Gr. über der Normalen; Nachisroß wok „iu stellenweise rnr Gebirge auigeireien. Di« Wt>n»e-Mnk>ma reschten bis M 8.4 Gr. <Dre»dc„>. An den hdchften Stellen noch Kchneevlckr: gichtrlt«! «v Zentimeter. Dr « « d « n, «. Dezember. Barometer von Optiker Sdumd W>«««d Ivonn- OSker VSIold). WaNtzrab« 2. Abend« S Uhr: 7t» BOllimmr. ll geirregen. Dbermometroarapb nach Seist»«. Temperatur: bLchsi«»,»»« Wirme, niedrigste b Gr. Wsr»,«. Bedeckt. Südostwind. LBaslerkttnid der «»de ,,»d Mold«». Budivci« Prag Pardubitz Me'nit Leitrnert» «uißg Dn«-e« 4. Dezember st-4-in st.» - »7 —»-.,-s«« li. Dezemtztk 0 st- lg — z — r? — z - B
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