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Dresdner Nachrichten : 06.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190506062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-06
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1905
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I^or koodtsinsr äeutgodor unä soxslisvlier ^nrug-, Losen-, knietet- uiul ^Vostsnstoffs in nlleo moileinen knrdsn unä kriwL-tzunIltLten ru billißston kreisen. VsrllnussstvIIe 6er vow L^I. kinan/.inini8teriuitt noußsrväklton vorsobriktsmässi^sn kniformstoLo für XüniZI. Lnods. Ltiints-korstbeamte. Uermruui körsekel 8vdeSelsirs88e 19 «r. 15«. Skitikl: Schwedisch-norwegische Krisis. Hitze, Dr. Lahmann f, Ge chrichten, Rcisevorschristen, Pfarrerbesoldungsfragl . Krieg. „Wallensteti tsvechandlungcii.. Russisch-japan. e. Große Mntmaßl Witterung: ns Tod." Gewitterneigung. Dienstag, 6. Juni 1WL. 3«r schwedisch-norwegischen Krisis. Die Zusammenschweißung Hollands uird Belgiens im Jahre 1815 war «ine unnatürliche, lediglich nach der Landkarte theoretisch vorgenommene, darum hatte sie keinen dauernden Bestand, sondern fiel bei der ersten Gelegenheit auseinander. Nicht viel weniger widernatürlich ist im Grunde genommen die Zusammenkoppelung Schwedens mit Norwegen gewesen, die seit 1814 besteht und gegenwärtig noch andauert, aber in ein höchst kritisches Stadium getreten ist. Man kann sich in der Tat kaum zwei grundsätzlich mehr verschiedene Völker germa nischer Raffe vorstellen als die Schweden und die Norweger. Das einzig Gemeinsame ist lediglich die Zugehörigkeit zum ger manischen Volkstume, sonst aber gehen sie völlig auseinander in ihrer Naturanlage, wie in den Lebcnsgewohnheiten, Sitten und Bräuchen. Die Schweden sind ein in gutem Sinne aristokra tisches Volk, das stolz ist auf seine große Vergangenheit und ruhmreiche Geschichte. Die Tage, da cs mit seinem kriegerischen Ruhme die Welt erfüllte und eine Zeitlang den Anspruch er- liehen konnte, die erste Militärmacht Europas zu sein, sind noch unvergessen, und diese große Tradition übt noch heute ihre Wirkung. Auch jetzt noch steckt in dem schwedischen Soldaten der gute alte Kern, der sich einst aus zahlreichen blutigen SchlachtfeLern glänzend offenbarte, wenn auch die Pflege der Waffentüchtigkeit erheblich zurückgegangen ist. Dabei charak terisiert das schwedische Volk «ine offene, herzliche Liebens- Würdigkeit in den'Lmaaffgsformen. die etwa» Gewinnendes hat. Demgegenüber ist der Norweger zugeknöpft, hart und ejn- festig. Er hat etwas Sauertöpfisches und Starres und einen ausgeprägten Hang zum Doktrinarismus. Auch die Geschichte des Volkes ist von der Schwedens grundverschieden, lieber einem engherzige«, starr demokratischen Bauerntume hat sich ein ausgeprägt raffiniertes großstädtisches Leben in den größeren Städten des Landes entwickelt, das den natürlichen Boden für ei»e Literatur bildet«, wie sie sich in der modernen norwegischen Dichtung offenbart hat. Daneben zeigt das Volk, wie es bei der Küstenbildung des Landes nicht anders zu erwarten ist. eilten äußerst entwickelten HandelStried. Die Antipathie gegen Schweden ist dem Volke tief eingewurzelt und der jetzt völlig im Land« herrschend gewordene Radikalismus hat sein möglichstes getan, um diese Abneigung zu vertiefen und in einen nationalen Haß zu erweitern. Wenn sich gegenwärtig über der Frage eines eigenen nor» wegischen KvnsularwesenS die Gegensätze so schroff' hcraus- gebikdet haben, daß ein« Lösung der Union zwischen beiden Länder« al» unmittelbar bevorstehend betrachtet werden muß, so ist da» nicht verwunderlich. Seit etwa 20 Jahren ist die Gegnerschaft in Norwegen gegen die Union ziemlich unverhüllt hervorgetreten. Bei den Wahlen im Jahre 1891 hat der Radikalismus in Norwegen im Storthing die absolute Mehr- heit erlangt und vier Jahre später die für Verfassnngs- änderungrn notwendige >Aweidrittelmehrheit. Seitdem ist die Bahn für ihn frei, seine auf Erweiterung der norwegischen Sonderrechte ausgehenden Bestrebungen zielbewußt zu verfolgen. Nach der Verfassung hat der König zwar den Beschlüssen der norwegischen gesetzgeberischen Faktoren gegenüber ein Vetorecht, aber nur ein begrenztes, kein absolutes. Wenn drei Storthings hintereinander in drei verschiedenen Legislaturperiode» dasselbe Gesetz votieren, so kann der König zwar zweimal sein Veto dagegen «inlegen, zum dritte« Male aber nicht. Aus diesem Wege ist z. B. in den neunziger Jahren das Recht der ..reinen" Flagge, gegen das der König zweimal sein Veto eingelegt hatte, errungen, d. h. doS Recht auf Führung der norwegischen Flagge ohne das UnionSzeichen. Dieser Weg ist jetzt den norwegischen Radikalen anscheinend zu langwierig und umständlich geworden. Sie wollen mit dem Verlangen nach einer Vertretung im Aus land« durch eigene Konsuln nicht mehr so lange warten, bis zwei weitere Storthings in zwei neuen Legislaturperiode« den jetzt zum ersten Male gefaßten Beschluß noch zweimal gefaßt haben und dann der König gebunden ist, ihn als Gesetz zu sank- tionieren, sondern sie wollen jetzt schon nach dem ersten Beschlüsse die Sache auf di« Spitze treiben, d. h. die Union gewaltsam sprengen und damit die Verfassung über den Haufen werfen. Gei dem doktrinären Charakter des norwegischen Radika lismus ist es selbstverständlich, daß er mit allen Mitteln ver sucht, für sich den Schein deS Rechtes zu wahren. Deshalb versucht er es so darzustellen, als sei er von dem Könige, der sich in erster Linie als schwedischer König fühle und daher schwedische Interessen in den Vordergrund stelle, in seinen be rechtigten Wünschen und Ansprüchen verkürzt. Versassungs- gemäß ist die auswärtige Politik für beide Staaten «ine ge- meinsame, dergestalt» daß Schweden den auswärtigen Minister stellt und die von der schwedischen Regierung ernannten Ver treter und Konsuln im Auslande zugleich die Interessen Nor wegens wahrnchmen. Aus der Verschiedenartigkeit der beiden Länder und der hoch entwickelten Seehandelstätigkeit Norwegens wird nun die angebliche Unfähigkeit der schwedischen Konsuln herzuleiten gesucht, die norwegischen seemännischen Interessen in genügendeni Maße wshrzynehmen. So soll es den Anschein gewinnen, als bestehe Schweden eigensinnig auf seinem Rechte der gemeinsamen Vertretung der Unionsintcresscn im Auslande, ganz unbekümmert darum, daß die wichtigsten realen Inter essen Norwegens den schwersten Schaden litten. Wenn dem- nach Norwegen zu einer Sprengung der Union schreiten müsse, so sei das gewissermaßen eine Notwehr, weil ihm Konzessionen versagt würden, die seine wichtigsten Interessen gebieterisch er heischten. Der norwegische Radikalismus begnügt sich aber nicht da- mit, durch die Presse des Landes seinen Standpunkt als den berechtigten zu verteidigen. Auch im Anslande sucht er durch die Presse Stimmung für sich zu machen und das Urteil der ösfenrlichen Meinung zu gewinnen. So haben sich in jüngster Zeit auffällig viel Norweger in angesehenen deutschen Blättern über die schwebende Differenzfrage mit Schweden ge äußert. Cs gewinnt danach den Anschein, als ob cs sich um ein wohlorganisiertcs System handele, die öffentliche Meinung in Deutschland siir den norwegischen Standpunkt cinzunchmeu. Das könnte um so leichter gelingen, als die große Menge der Zeitungsleser nicht so genau über die jahrelangen Reibereien zwischen Schweden und Norwegen orientiert ist, um solchen ein seitigen Darlegungen gegenüber selbständig Kritik zu üben. Es ist aber in der Tat gar nickst einzusehcn, was uns Deutsche veranlassen könnte, «inseitig für den norwegischen Radikalis mus gegen Schweden Partei zu ergreifen. Wenn man die ggnze Entwicklungsgeschichte der schwedisch-norwegischen Union überblickt, so zeigt sich, daß seit 1844 immer die Störungen und Mißhclligkciten von norwegischer Seite ausgegangen sind. Daß es sich bei solchen Reibereien stets um berechtigte norwegische Ansprüche, die durch gewichtige Interessen diktiert und deren Erstickung von schwedischer Seite zu Unrecht versagt wäre, gehandelt hätte, läßt sich durchaus nicht behaupten. Man könnte sogar mit besserem Rechte sagen, daß von norwegischer Seite vom rein doktrinären Gesichtspunkte aus Schwierigkeiten hervorgesucht sind, um im norwegischen Volke den Eindruck zu verstärken, als würden seine Rechte beeinträchtigt, und damit die Abneigung gegen die Fortdauer der Union immer mehr zu vertiefen. Welches schlverwiegende norwegische Interesse wäre denn z. B. verletzt, wenn die norwegischen Schiffe statt der „reinen" Flagge Norwegens noch unter dem Unionszcicheii ge fahren wären? Das war eine rein formelle Frage, welche ledig lich aus den Bedürfnissen des doktrinären norwegischen Radika lismus entsprang. Wenn auf norwegischer Seite behauptet wird, Norwegen habe sich 1814 aus freier Entschließung als gleichberechtigter Faktor mit Schweden zur Union zusammengetan, so ist das durch aus nicht richtig. Im Frieden von Kiel ist damals Norwegen Schweden zugeiprochen worden als Entschädigung für Finnland. Die Norweger ober tvidersehten sich der Bereinigung und riefen den dänischen Thronerben zu ihrem Könige aus. Erst als die Schweden mit Heeresmacht einrückten, fügten sich die Norweger und in der Konvention zn Maß am 14. August 1814 ward ihnen die nationale Selbständigkeit auf Grund einer aus demokrati- scher Grundlage beruhenden Verfassung zugesichert. So ganz freiwillig war also der Unionsvcrirag mit Schweden keines wegs. Zwar hat dann König Karl XIV. Johann von Schweden, der ehemalige Bernadotte, noch einmal versucht, die Grundlagen der norwegischen Verfassung zu ärmsten der könig lichen Gewalt umzuändern, freilich ohne Erfolg. Aber seit 1844, als der treffliche Kpnig Oskar den schwehischen Thron bestieg, hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Unionsstaaten durch aus friedlich und freundschaftlich gestaltet, bis von dem Zeit punkte an, wo die radikale Bauernpartei im norwegischen Storthing das Ucbergewicht bekam, alsbald die Konflikte aufs neue ihren Anfang nahmen, und zwar lediglich aus dem Grunde, weil die norwegischen Radikalen doktrinäre Streitfragen vom Zaune brachen und auf eine Sprengung der Union hin arbeiteten. Seit sie die Zweidrittelmehrheit im Storthing er langt haben, trat dieses Bestreben offenkundiger hervor, und cs ist nun so weit gekommen, daß der norwegische Radikalismus un mittelbar vor seinem Ziele steht, bas seit fast 100 Jahren be stehende Verhältnis zwischen beiden Staaten auf gewaltsamem Wege zu zerstören. Diese Bestrebungen sind von der Seite des norwegischen Radikalismus seit Jahren zielbewußt verfolgt, der demokratische Bauernhaß gegen >Schweben ist systematisch im norwegischen Volke vertieft und fortgesetzt geschürt, und die ganze norwegische Jugend betrachtet heute ais ihr Ueal die Trennung von Schweden. Nach der gegenwärtigen Lage der Dinge kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß schon in nächster Zeit energische Versuche von norwegischer Seite gemacht werden sollen, um di« Trennung zu verwirklichen. Ob und in welcher Weise das gelingen und welche Folgen es für Norwegen selbst haben wird, mag hier unerörtert bleiben. Nur bas soll betont werden, daß wir Deutschen nicht die geringste Veranlassung haben, das Be streben der Norweger nach Losreißung von Schweden sympathisch zu begrüßen und demselben etwa noch eine moralische Unter stützung angedeihen zu lallen. Neueste Druhtmeldnngen vom 5. Juni. Zur Hochzeit deS deutschen Kronprinzen. Berlin. sPrrv.-Tcl.j Die Oberhosmeisterin der, künf tigen Kronprinzessin, Frau Rose Hildegard v. Tielc- Winckler, csi vom Kaiser zur Freifrau erhöben worden. Der freiherrliche Titel ist erblich. Berlin. lPriv.-Tel.s Unter den Deputationen, die der Kronprinz und die Herzogin Cecilie heule vor mittag empfingen, befanden sich auch die der Stadt Dresden. Berlin. lPriv.-Tel.j Am Sonnabend mußten etwa 700 Personen die Hilst der Ambulanz in Anspruch nehmen. Einige der Unfälle waren nicht unbedenklich. Ein Schutz mann wurde auf seinem Posten am Pariser Platze vom Hitz- sthlage betroffen und mußte nach der Eharitee gebracht wer den. Einen Hitzschlag erlitten ferner eine Schülerin aus Spandau und ein Schüler Unter den Linde». Ein junger Map» zog sich durch einen Fehltritt einen Schüdelbrnch zu. Während des Einzugs wurde Unter den Linden eine Arbeiterin von! Mutterwehen befallen. Gestern mußten die Sanitätswachen in etwa vier Fällen Hilst leisten. In der Mehrzahl der Fälle handelte cs sich um Ohnmochtsainälic. Kiel. lPriv.-Tel.j Aus Anlaß der Hochzeit des Kron prinzen Htst der Kaiser ungeordnet, daß am 6. Juni von den in den beimischen Gewässern befindlichen Kriegsschiffen die im Hasen liegenden ausslaggen, die in See befindlichen Toppflagge hissen und alle Schiffe um 5 Uhr nachmittags 21 Schüsse Salu s c u c r n. Zur Steife des Königs von Spanien. Paris. lPriv.-Tel.j König AI so ns' Abreffe von Paris erioiglc inmitten stürmischer Volksknndgcbnngen. Er überschüttete die HecrpsverwaltuM und zahlreiche Private mit einem reichen Ordensiegen und überwies 25 000 Francs für die Pariser Armen. Paris. lPriv.-Tel.j Kardinal Richard ordnete an, -aß in allen Kirchen der Diözese Paris ein Tedeum stattzu- sindcn habe aus Anlaß der glücklichen Errettung des Königs von Spanien und des Präsidenten Loubet aus ernster Gefahr. Portsmouth. Die Königliche Jacht „Victoria and Albert", mit K ön i g Alfons an Bord, ist heute mittag hier eingetrosstn und durch königlichen Salut begrüßt worden. Der Prinz von Wales begab sich an Bord und wurde am Fallreep ! vom König empfangen. Die Begrüßung war sehr herzlich. Es s herrscht Rcgenwcttcr. Genickstarre. Breslau. lPriv.-Tel.j Aus verschiedenen Ortschaften! Oberschlesiens werden neue Fälle von Genickstarre ge-! meldet. In Königshiittc sind vorgestern vier Kinder daran er krankt. , Im Landkreise Beuchen sind seit dem 19. November, dem ersten Tage des Auftretens der Epidemie, bis zum 2. Juni 448 Personen an Genickstarre erkrankt und 235 davon gestorben. Münster. lPriv.-Tel.j Die beiden an Gen > ck starre erkrankten Soldaten des 7. Trainbataillons sind gestorben, lieber die Trainkascrne wurde die Sperre verhängt. Russisch-javanischer Krieg. Washington. Ter deutsche Botschafter Freiherr Speck v. Stcrnburg hatte gestern abend eine zweistündige Unter redung mit dem Präsidenten Roosevelt. Man glaubt hier, Grund zu der Annahme zu haben, daß die Unterredung die Frage eines Friedens zwischen Rußland und Japan zum Gegenstand gehabt hat. , Petersbil r g. lPriv.-Tel.j General Racbeck, der Be fehlshaber von Wladiwostok, hat allen Einwohnern, die unfähig sind, sich an der Verteidigung der Festung zu beteiligen, den Befehl gegeben, Wladiwostok uttverzüglich zu verlassen, da sie sonst zwangsweise ausgewiesen würden. Nagasaki. Wie aus guter Quelle iiiitgctcilt wird, werden alle in Gefangenschaft geratenen russi schen Seeleute, sowohl diejenigen, die sich selbst ergeben haben, wie die, die aus andere Weise gefangen genommen worden sind, nach Rußland gesandt werden. Lon don. lPriv.-Tel.j Der „Daily Telegraph" meldet aus Sasebo, daß Roshestwenski sich einer Operation werde unterziehen müssen. Das verwundete Bein muß, da es brandig zu werden anfing, amputiert werden. Der russische Admiral, der von dem japanischen Arzte verständigt wurde, baß die Amputation notwendig sei, gab seine Zustimmung. R o m. lPriv.-Tel.j Der Kapitän Snheide vom Schlacht schiff „O r c l" erzählte «inen, italienffchen Korrespondenten in Tokio: An Bord waren 900 Mann, wovon bereits- 300 tot oder verwundet waren. Das Verdeck war völlig aufgerisscu. Es war unmöglich, den Verletzten z» helfen. Das Blut floß langsam unter den Boden und vermischte sich mit Kohlenstaub, der das ganze Schiff bedeckte, zu einer furchtbaren Masse. Die Verwundeten behinderten die Gefechtsmanöver, ihr Klagen und .Hilfeschreien deprimierten die Herzen der Seeleute. Dann wurde Befehl gegeben, das Verdeck freizuhalten, die Verwun deten über Bord zu werfen. So wurden 150 Verwundete eine Beute des Meeres. Die Leichtverwundeten leisteten diesem Be fehle verzweifelten Widerstand und klammerten sich an Taue und Wände, nm Barmherzigkeit flehend. Die Schwerverwundeten wälzten sich in ihrem Blute vom Platze, um ihrem Schicksal zu entgehen. Wir warfen sie alle ins Meer. Die in Nbaizuru aus der „Orel" angekommencn Schwerverwundeten haben ihre Wim- den erst später erholten. London. lPriv.-Tel.j Aus Petersburg wird gemeldet: Die Gordcoffizicre, die den Befehl erhielten, die Mann schaften der einberufenen Reserve-Regimenter militärisch aus- zubilden, verweigerten diese Dienstleistung, da sic es unter ihrer Würde halten, sich mit Linien-Reservisten abzu geben. Hamburg. lPriv.-Tel.j Die für das vierte russisch« Geschwader hier angemusterten Seeleute erhielten in Libau die Mitteilung, daß sie nach Hamburg zurückkehren könnten, da der Kontrakt als gelöst zu betrachten sei.
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