01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050611012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905061101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905061101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-11
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1905
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verugrgeMr: «teEdttl« f»> «A-— d^l »-N» p»«>malt,er «uttm«, d»«t unsere v«te« »«»»» un« «»V«' a» «m». und M-nIaO« «nr etmnav »Mt. »oHs. durch a,»»«riia«»»m. , «ilslonär, , ML b-.. « M,. »0 D». Bei einmal!,er üullellmi- durch dl» O»II»Mk. labneBellelaeld!. tmAu»- land «>t enllvrechendim üulchla,«. »vchdru« aller »tt»el«. vrlainal. V!!ttci!ui>,en nur mi> deutlich«! vueUtuanaad« t.Dre«d. Nachr."» «ULI»,, «achrrüall», Lonora«. aulvrll«, »leiden «deriMtl,,«: «rverlanate Manulktvte «erden nicht auldewechtt. »el»»ramm-»dr«ll« «»« «»ramm- »1ch«»a chrilld»» " iE L»M»1»l«I»S "M»I ILollUo» - ralkrtlll Stt «»rtli856. I21tw8sv vre»r kiredsr L»s»«21> -au»tgel<HLst»sIelle: Martenftr. »8/40 Ureigen.cakif. Unnadme von »nkündlaunaen bl« nachmlttaa» s Udr. Eoon- und »eiert,,« nur Rarienittade « von U bi» Va Ubr Die i lvalüae Brun», »eile lca. I Silben» ro Vts.. «n> kt!ndi,»n,en aus der Vrwntieit« Seile »Bl,.: dieLivalti«L»ileausL«!- leite «o Ns»., al» Llu,«landt Seile so Dl», yn «»»»er» »ach >»»». und Keierea,«» , i,alti,« Grund»« le so L>,,. au» Vrivatleite « vta. rlvaluse Zeile aus DerUeite und al« ikm,elandl«>Ls«. AuewLriia« ilui. »raae nur ae,eu Lorausdeiabluiia. «elerdläuer «erden mit tOGs,. derechnet. Vernldr«chanlchln>: iklmt I Nr. U und «r. »0»L riruüuos dine »Ilm,»«,,« dtockelle. >m«».lNI„-ta» «I> u»<t 1'on»edvi>d^jt. L»»« oa> , ruUeütUuiix. Varaiittv kür v»ue,I,-kti,Icelt iltteUutor Nl»t»»r«. klLvolorls-rsdrlk ll. VHrlod. l»d. kr. 8tvllldelt. >MO Lv ^«Idaniiesstrasnv itv. "MG voorretcliter IiiscUcvtLlec! Krale rlier ms I» kl»«l>«a, n« llrlcrto riMiixeii. . Heute, am ersten Pfingstfekertag» bleiben sämtliche Geschäftsräume geschlossen. Am zweiten Feiertag ist unsere Hauptgeschäftsstelle. Marienstraße 38. von vormittags 11 bis '/,1 Uhr geöffnet. Die nächste Nummer erscheint Dienstag morgens. Pfingsten. -fingst««. da- liebliche Fest, ist wicdergekommen: eS bringt m>S die Feier des göttlichen Geistes, wie er Natur und Mensch heit durchdringt. Draußen in Wald und Feld, in Flur und Anger weht allgewaltig Gottes schöpferischer Odem, und wer der Stimme der verjüngten, in üppiger Kraft schwellenden Natur zu lauschen versteht, der wird auch empfinden, das; durch sie Gott selbst zu unS spricht, daß eS die Stimme des Ewigen ist. die wir a»S der geheimnisvollen Sprache der Statur vernehmen. Darum ist eS auch eine schöne und richtige Volkssitte, gerade in den Pfingstfeiertagen hinauszuziehen in den erhabensten Tempel, den Gottes Wunderkraft — sich zu Ehren und den Mensche» zur Freude — gebaut hat, und sich in seiner andächtigen Betrachtung an der Größe und Güte deS Schöpfers zu erbauen und zu er quicken. Wie daS die Seele stärkt und die Herzen froh und frei macht, wenn uns beim Anblick der herrlichen Friihlingsschönhcit in Gölte- weiter Welt das Verständnis des Dichterwortes so recht unmittelbar aufgeht: „Tie unbegreiflich hohen Werke sind herrlich wi« am ersten Tag"! Um aber so jubeln zu könne», muß man den rechten Geist mit hinausbringen, den Geist, den nur Gott aus der Höhe den Menschen verleihen kann und verliehen hat mit der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten. Mit ihm hat sich daS Christentum die Welt erobert und mit ihm allein wird der einzelne innerlich ein Herrscher über sich selbst und die ihn um gebende Welt, mag sie ihn auch äußerlich zertrümmern. Wer recht und vorurteilslos bedenkt, was die Ausgießung des Pfingst- gejsteS durch allen Wechsel der Jahrhunderte hindurch an Völker» wie an den einzelnen Menschen gewirkt und geschaffen hat, der wich auch mit dem edlen Freimut, der gerade einen starken und aufgeklärten Geist am meisten ziert, zugcben müssen, daß hier Dinge geschehen und Entwicklungen sich vollzogen haben, an denen unsere ganze rein verstandesmäßige Erkenntnis zu schän den wird. Allerdings — die oberflächliche Welt sagt nein! Auf ihrem großen GeisteSmarkt gönnt sie dem christlichen, dem göttlichen Geiste kein Plätzchen, trotzdem doch gerade sie ein Lebensinteresse daran haben sollte, in dein sich überstürzenden Wirrwarr und jähen Wechsel von philosophischen Schulmeinungen und Welt anschauungen den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht zu besitzen. DaS Gegenteil ist in jenen Kreisen jedoch der Fall — man duldet daS Christentum als Hüter des göttlichen geoffcn- barten Geistes nicht nur nicht, sondern verhöhnt und begeifert «S auch, wo man nur kann, die materialistische Weltanschauung an der Spitze. Aber die heutige Christenheit kann sicher sein, daß, wie bisher, so auch fernerhin sich stetig das Wunder des Pfingstfestes erneuert, und di« frommen Beter, die in diesen Tagen zum Hause Gottes wallen, werden cS sicher an sich selbst empfinden, daß sich der Geist auf sie herniedersenkt, der nicht von dieser Welt ist, vor dem aber gerade deswegen der Spott und die Feindschaft der Zweifler in nichts zergehen muß. Eine äufsteigende Bewegung trägt seit Anbeginn daS christliche Geistesprinzip trotz aller inneren und äußeren Hemmnisse sieg- hast empor. Auch beute noch ist in weiten Kreisen das Christen» tum lebendig, sei cS bewußt oder sei es unbewußt. Noch ist trotz aller darwinistischen und materialistischen Bildungs elemente die Moral des Christentums die allein herrschende Groß- macht unseres sittlichen Lebens, und wo sie es nicht mehr ist, da sieht man die entsetzlichen Folgen moralischer Verlotterung und Verwahrlosung. Sittlichkeit ohne Christentum ist ein Unding: die platten Morallehren können uns im besten Falle daS Ziel und den Weg zur Sittlichkeit zeigen, aber die Kraft, den steilen Weg zu diesem hohen Ziel zu wandern, erfolgreich zu wandern, gibt einzig und allein daS Christentum mit seinem Evangelium von der Gnade GotteS, das — nach deS Apostels Paulu» Worten — nicht eine bloße Lehre ist. sondern Lehre undKraftzugleich. Und darin liegt daS Geheimnis seiner veltüberwindenden Erfolge. Auch daS lärmende Tadelswort derer, di« auf die sozialen Konflikte der Gegenwart Hinweisen und höhnisch fragen: „Wo ist denn hier di« Wirkung d«S Christentums zu spüren?" kann nicht» beweisen, denn sicher ist, daß der größte Teil des sozialen Nebels auS der Welt verschwinden würde, wenn nur erreicht werden könnte, daß die überwiegende Mehrheit aller Menschen sich ernstlich bemühte, dem Geist der Christentum- im praktischen L<ben 14 folgen. Und was bisher auf dem Gebiete sozialer Für sorge schon geleistet worden ist im Deutschen Reiche, ist lediglich ein mittelbarer Ausfluß des Pfingstgeistes. Nur eine Regierung und «in Volk, die wirklich vom Geist christlicher Liebe erfüllt waren, vermochten ein so großartiges, für alle anderen Länder vorbildliches Werk in Angriff zu nehmen und zu gedeihlichem Mschluß zu bringen. Dem Christentum erst war es Vorbehalten, die geistige und sittliche Persönlichkeit in jedem einzelnen Menschen und Hamit auch das Prinzip der staatlichen Fürsorge- Pflicht für die wirtschaftlich Schwachen im Gemeinwesen zur Geltung zu bringen. So wirkt der heilige und heiligende Geist der Pfingsten in der Entwicklung der Menschheit fort und fort und wird bis ans Ende nicht aushören, die christlich-sittlichen Antriebe sowohl im öffentlichen wie im privaten Leben zu be fruchten und zu erneuern. Wenn auch in der Gegenwart der Kampf um die Weltanschauung schärfer wie jemals tobt, wenn auch der wahrhaft christliche Geist sich nach zwei Fronten hin mit ultramontan-jcsuitischer und materialistischer Irrlehre aus- einanderzusetzen hat. so ist der Sieg des christlichen, des Psingst- geistes doch gewiß: nur kämpfen müssen die Kreise, die das Heil der Welt im Christentum beschlossen sehen, denn im Kampi steigert sich die Kraft der Ideen und doppelten Wert gewinnt, was wir mit unserem ganzen Sein verteidigen. Tenn vor einer Probe steht die gesamte Christenheit unserer Tage, sie muß zeigen, ob ihr Christentum nur in Worten oder in Taten besteht. Es gilt, den von allen Seiten anstürmenden Feinden gegenüber den Tatbeweis zu führen von der Uebericgenhcit des göttlichen Geistes, dessen Naturgewalt ihn unwiderstchlicl, macht. Dazu gehört aber nicht die übliche Lauheit und Halb- heit, sondern kraftvolle Entschiedenheit. Noch ist unsere Gesell schaft nicht ganz entchristlicht, sie kann noch gewonnen werden. Die großen Fragen des religiösen Lebens stehen breit im Vordergründe der öffentlichen Geistcsbewcgnng, v»d in dem weithin vernehmbaren, alle zum Mitstrcite aujforderuden Kamps der Lebens- und Weltanschauungen erfährt auch die Menge des Volkes täglich aufs neue, was ihm in seinem Christen- tnme und seinem protestantischen Glauben an unschätzbare», un vergänglichen Gütern geboten ist. In den Nöten unserer Zeit ist eins sicher: nicht unsere Bildung und Vielgeschästigkcit wird unS retten, sondern allein der göttliche Geist der Pfingsten mit seinem Evangelium. Ihn in alle Volksschichten mit Kraft und Ausdauer wieder hineinzuleiten, ist die wichtigste Aufgabe der Gegenwart. Mag auch das diesjährige Pfingstfest das seine dazu beitragen! Neueste Trahtmel-nugeu vom 10. Juni. Schweden und Norwegen. Christiania. sPriv.-Tel.) Wegen der Befürchtung aus ländischer Blätter, daß das selbständige Norwegen dazu kom men würde, sich auf politische Kombinationen, bald mit der einen, bald mit der anderen Großmacht einzuiassen, hatte „Verdens Gang" Unterredungen mit dem Präsidenten des Ctor- things, Berner, und dem Minister des Auswärtigen, Lövland. Berner erklärte, Norwegen würde vollständige Neutralität bewahren und sich allen großpolitischen Kombinationen fern halten. London. sPriv.-Tel.) Ter Berichterstatter des „Mor- ning Leader" in Kopenhagen meldet: Als Ibsen die Nachricht von der Trennung Norwegens von Schweden hörte, sagte er: „Ich bin glücklich: endlich werde ich einem absolut freien Lande angehören." Budapest. sPriv.Tel.) Einzelne Abgeordnete der Koffuthpartci unter Führung des Abgeordneten Rakosi sammeln hier und in der Provinz Unterschriften für eine Begrüßung s- oepesche an den norwegischen Storthing. Bisher haben 30 Abgeordnete unterschrieben. Marokko. London. sPriv.-Tcl.) Der „Daily Telegraph" schreibt: Zu behaupten, Deutschland wolle Frankreich de mütigen, jetzt, wo dessen Verbündeter geschwächt ist, ist eine Kränkung, die sich gleichmäßig gegen die Einsicht und die Ehre der Männer richtet, die die deutsche Auslandspolitik leiten. Die maßgebenden Stellen in Berlin haben nichts getan, waS eine solche Kränkung provoziere. — Deutschland soll, nach einer Depesche der „Times" ans Tanger zufolge, dem Sultan bereits seine Annahme der Konferenzein ladung mitgeteilt haben. Nach dortiger Auffassung würden dadurch direkte Verhandlungen zwischen Berlin und Paris aus- geschlossen. London. (Priv.-Tel.) Der spanische Minister des Aeußeren machte gestern folgende Erklärungen: „Die politischen Beziehungen Spaniens zu England könnten keine besse ren sein. Der Besuch des Königs in England bedeute, daß Spanien sich genau an die Verhandlungen halte, die es mit Frankreich und England über die verschiedenen Fragen ge- schlossen, und keinerlei strittige Punkte bestünden zwischen Ena- land und Spanien." Der Minister fügte hinzu, König Eduard hübe den Titel eines Ehrenobersten der spanischen Armee an genommen, und eine Mordnuna von 16 Offizieren werde sich demnächst nach England begeben, um dem Könige die neue Uni- form zu überbringen. London. sPriv.-Tel.) Die „TimeS" melden auS Tanger vom 9. dS.: AuS der Tatsache, daß Deutschland die Einladung zu der vorgeschlagenen Konferenz angenommen hat, schließt liviIvn-kaMme, Lotlvn-kelvnnvn, iMlvn-IIütv kür kamen v»il Herren voviö VO!Ist8l>äl86 VoUrl8tM-^ll5rÜ8tUll8SL irr grosser ^.usrvktlü emxüeltit «Io». It'tvvltll LUS 8eI»Io»88li'»,8»v srr, pari, uuä I. Ltugo. Wß» 1 4^1 Pfingsten. Nathausucubau, Jreiiidcnllcrkehr, Alpensoudersilge. Gerichtsverhandlungen. Schweden Mutmaßliche Witterung: ^>»1»» 1 414»^ M v-llLlt. und Norwegen. Russlsch-iapan. Krieg. Marokko. Graphische Kunst. Börseiiwochenbcricht. ttiilil, beiter. SVI«NINl.I, 1L. r1«N» man hier, daß direkte Verhandlungen zwischen Berlin und Paris über ein gegenseitiges Arrangement unmöglich ge worden sind. Madrid. sPriv.-Tel.) Die Presse wendet sich scharf gegen jede Möglichkeit eines kriegerischen Vorgehens in Marokko. „Pais" sagt: Spanien will Frankreich keine Gendarmendienste in Marokko leisten. „Liberal'' sagt: Spanien muß das vom Deutschen Kaiser zugeworfeue Seil benutzen und sich auf den NechtSboden der Madrider Konferenz stellen, um aus dem Sumpf herauszukommen Niissisch-javanischer Krieg. London. sPriv.-Tel.) Aus Washington wird gemeldet: Präsident Rooscvclt hat den Text einer Note, welche die amerika nische Regierung der russischen und japanischen Regierung am vorigen Donnerstag zukommen ließ, veröffentlicht. In dieser Note empfiehlt Amerika den Regierungen der beiden kriegführenden Mächte, sich miteinander direkt zu oer st an Ligen, ohne die Intervention einer dritten Macht als Vermittlerin. Sollten jedoch direkte Ver handlungen schwierig sein, bot Präsident Roosevelt seine eigenen Dienste als Vermittler an. Es wird behauptet, daß die amerika nische Negierung diese Note an Rußland und Japan erst ab- gchen ließ, nachdem Rußland in unverbindlicher Weise Kennt nis von den japanischen Friedensbedingungen erlangt hatte. In Washington glaubt man, daß ein Waffenstillstand bald abgeschlossen werden wird. Hier teilt man diese optimistische Anschauung nicht. — AuS Tokio wird gemeldet, daß die ja P a- nische Armee langsam den Weg Kaiyuan—Kirin entlang schreitet. London. Eine dem „Reuterschen Bureau" heute aus Tokio zugegangene Depesche bestätigt, daß die japanische Re gierung bereit ist, der Anregung des Präsidenten Roosevelt Folge zu leisten und Bevollmächtigte zu ernennen, die mit russischen Bevollmächtigten in Unterhandlungen treten sollen. London. Dem „Reuterschcn Bureau" wird aus Washing ton gemeldet, cs werde dort als wahrscheinlich angesehen, daß Washington, das Einflüssen von außen her weniger zugäng lich sei als Paris, zum Orte der Friede nsver Hand lungen der Bevollmächtigten Rußlands und Japans werde anserjehen werden. Nach Mitteilungen aus diplomatischen Kreisen werde wahrscheinlich Baron Rosen, der frühere Ge sandte in Tokio, zum Vertreter Rußlands bei den bevorstehen den Verhandlungen ernannt werden. Washington. sPriv.-Tel.) Die Botschaft des Präsidenten R o o s e v e t t an die russische und an die japanische Regierung war am Donnerstag nachmittag abaesandt worden, nachdem von Tokio und Petersburg die Zusicherung gegeben war, daß ein solcher Vorschlag willkommen sei. Sie wurde auf Noosevelts Veranlassung nach Petersburg und Tokio tele graphiert und dort durch den amerikanischen Botschafter von Lengerke-Meier bezw. den Gesandten Griscom überreicht. Die Note wird in den hiesigen diplomatischen Kreisen als erster entscheidender Schritt zum Frieden betrachtet. Washington. sPriv.-Tel.) Präsident Roosevelt deutete vor seiner Abreise nach Virginien Freunden gegenüber an, der gegenwärtige Augenblick sei für die Friedensaus sicht e u sehr kritisch. Er befürchte, daß die Kritiken und Kommentare der internationalen Presse seine Bemühungen, den Frieden hcrbeizufnhren, ungünstig beeinflußten und die Arbeit der Diplomatie hinderten. Er habe seiner Meinung nach getan, was er gekonnt und könne jetzt nur noch die Entwicklung der Dinge abwartcn. Er hoffe, bei seiner Rückkehr nach Washington am Montag kommender Woche würden die Unter handlungen zu einem endgültigen Ergebnis für oder gegen den Krieg geführt haben. Newyork. Die „Associated Preß" meldet, nach ihr zu- aegangcnen zuverlässigen Mitteilungen hätten Rußland und Japan die Anregungen des Präsidenten Roosevelt betreffend Eröffnung direkter Friedensverhandlungcn an genommen. Eine Konferenz von Bevollmächtigten beider Länder sei nunmehr gesichert. Tokio. Die hiesige Fondsbörse zeigte gestern nach mittag plötzlich lebhafte steigende Tenden«, die auch heute anhiekt. > Zur Sage in Russland. Petersburg. Ein hier bestehender Verband von 15 Ver einen verschiedener Gescilschasts- und Berussklassen, die sich zu- saimiiengeschlosscn haben, um in dem Kampfe gegen das herrschende Regime mehr Kraft entfalten zu können, als cs dem einzelnen möglich wäre, lntt gestern seine Arbeiten be endet. Der Verband, dem als 16. Gruppe sich eine Vereinigung von Bauern angcschlossen hat, faßte unter anderem einen Be schluß, in dem er »n Hinblick darauf, daß zurzeit keine Hoff- nung sei, daß die Regierung ans die Stimmung des Volkes höre, empfiehlt, ein jeder möge das tun, was in seinen Kräften stehe, und was er nach seiner politischen Ueberzeugung für not wendig erachte. Alle gejctzlichen Mittel, so spricht sich die Re solution des Verbandes aus, müßten nunmehr versucht werden. Sich an die verschiedenen Gesellschaftsklassen wendend, schlägt der Verband vor, den Versuch zu machen, diejenigen Personen, die sich die Staatsgewalt angemaßt hätten, ohne Verzug zu entfernen, an ihrer Stelle eine konstituierende Vebsamimung einzuberufen, Maßregeln zum Schutze der Verbandsmitgliedcr zu treffen, allgemein z» empsehlen, vor den Gerichte» jedes Zeugnis auf Fragen bezüglich deS VerbandeS zu verweigern und endlich für alle Berufe, die dem Verbände nicht angchoren, , einen allgemeinen politischen Ausstand ins Werk zu setzen. Petersburg. lPrio.-Telü In Podolien <Südrußland) und dem Gouvernement Twer sMittelruhland) sind Bauern- Unruhen ausgebrochen. Ebenso lassen die Meldungen aus Warschau und Kowno den Ausbruch neuer Unruhen befürchten. Petersburg. sPriv.-Tel.) Tie Zusammenstöße zwischen Mohammedanern und Armeniern im Kaukasus ver- §
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