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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020413024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902041302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902041302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-13
- Monat1902-04
- Jahr1902
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Dresdner Nachrichten. Sonntag IS. April IVV2 »» Sir. IVI zniammenuebracht smd. Sei Woftrii. Ringe:c.. di« ,ua» 'orowollendeten W«I« ^ gezeichneten Arbeiten der Geweidekunst bedeuten »ach Modelle» «ine» griechischen Bildhauers mit m, di» ekonstruktionei, amen Gillieron zu Athen. der aus Grund emaeheuder Studien di« einstigenFonnen. die sich überall mit Sicherden erkenne» ließen. hat wieder verstelle« lassen. Die Originale, die in der Hauptsache den Ausgrabungen Heinrich Ichllemann'S auf den sog mykrnischen Königsgrädern mid den späteren Ausgrabungen von Cb Tlchuntas entstammen, besurderr sich im Nattoualmuseum zu Athen. das auch der Wümemdergischen MelallwaareufadrU Geißlmgen dos Privileg sür dir HerltAUrna der in der Ihat ganz ausgezeichnet gelungenen galvanoplastischen Nack- dUdungen gegeben hat. Bon besonderer Schönheit ist. um wenigstens einige der dervorraaendsten Stücke der Kollektion zu erwähn«. ein großer goldener Becher, ein sog. Nefiordech«. von sehr einfacher, aber stilvoller Form mit hoben, Fuße, aus dessen zwei Henkeln eine Taub« liegt. Nicht minder apart und einzelne der übrigen kleineren Becher, die niehr oder minder reich« getriebene Verzier ungen. meist Thier- und Blattornamente, in feuier Arbeit zeigen. ,'iilercuant durch ihre origineller, Formen sind mehrere stäche Ge- lätze. die aus einem Fuße liehen, voraussichtlich Lampen aus der frühesten griechische „Zeit, wie man sie ans alte» Abbildungen kennt lieber den Zweck mancher der hier in Nachbildungen zu ieheode» Schaustücke wird man sich übrigens nicht so recht klar, vollend» wenn sie nur bruchstückweise auf un» gekommen sind, wie !, B- der große goldene Löwenkopf und der übrigens ausgezeichnet realistisch modellirte Rinderkops auS Silber uni den goldenen Hörner». Besonders reich sind i» der Geißlinger Kollektion die Schmuckstücke vertretene namentlich von Fingerringen, deren Durchmesser zum Thcil so gering ul. daß man sie nur aus den vorderen Fingeryliedern getragen habe» kann, sieht mau eine erheb liche Anzahl ^hre goldene» ovalen Schmuckplatten zeigen in ein in Bezug aus'd« ESerth der^lrundstü^e geschädigt, die Be».!«!ö«ün, mgegange« werden ' ' miethung der Wohnungen würde durch den »inderiLrm sehr er-! v Der letzt« ärztlich« Bericht Über Ledochowski's Z> L» Ä! doh die Baugesellschaft Ansech bei der Entscheid«»» bewende« hebt ha» OberderwaUunasgerich» sodaß aa dieser Stelle di, teiu« erheblich« sei und da» hier vo Zem Privatmterefle vorgebe. Gegen teriums erhöh die Baugesellschast echer «» - - rathung . inisterinm« werde» kan» — Amtsgericht. Der 25 Jahre alte »aufm«» Fr««» Fnedrich Wilhelm Becker entwendete den ,,Kome1"-Fahrradwir^n. bei denen er sich in Stellung befaad. innerhalb eine» Jahres Fahr- radtheile im Gesammtwerth« von Awa 200 Mark. Der Angeklagte giebt da» ihm zur Last Gelegte zu. nur bemängelt «r die Höhe der angegebenen Werth« der Gegenstände, di« dem Gericht mit ge ringen Ausnahmen vorliegen. Becker, der bisher unbestraft ist erhalt 1 Monat« Gesängiritz. von denen 2 Aachen 5 lag« eis verbüßt gelte». - Den 30 Jahr« alten ledigen Handarbeiter Michael Aitschorek auS Grattowitz sPosen) traf «n der Rächt zum reichen ornamentalen Dekoration einen Begriss geben von der »lßerordentlich hohen Lntwickelung deS mnkeiliichen Kunstgewerbes Weniger erwärmen können wir uns für die Vcstottung-Z-Lchmnck> stücke. die man Leichen sürstlicher Persönlichkeiten oder reicher Privatleute mit in s Grad gab. vornehmlich MaSken aus dünnem Goldblech, die übrigens nur in den Gräber» der Männer gefunden wurden, während ma» den Flauen als letzte Auszeichnung große Diademe mitgad. vo» denen Gillieron ein besonders ichönes. das mit dem großen Roiettenornamenk. ebenfalls nachmodellirt hat. T a« die galvanoplastischen Nachbildungen mit großer Gewissen- Hastigkeit nach den Originalen angcfcrtigt worden sind und an sich kreisliche Werke von künstlerischem Werthe bedeuten, bedarf der dem außerordentlichen Renommee der Geißiinger Fabrik keiner de wilderen Betonung: haben doch Autoritäten aller Nationen sich höchst anerkennend über die Arbeiten ausgesprochen. die übrigens ,n einer sehr dissfiilen Technik he,gestellt werben mußte» Cifieu- sicher Weise sind die Prelle iur di« einzelnen Stücke so gehalten, vaß selbst der Sammler und Kunstfreund mit bescheideneren Mrtteln sich dies« oder icne der galvanoplastischen Nachbildungen, die > ch auch sür DekorationSzwecke vorzüglich eignen, anichassen kann. —* Leutnant Walter Rose vom 102 Infanterie-Regiment, der wegen der bekannten Zittauer Sübel-Affaire vom Kriegsgericht im Ist. Februar zu 3 Monaten GeiSnantß verurkheilt wurde, ver büßt gegenwärtig leine Strafe aus Festung Königstein. Sein von 'hm an den König eingereichleS Begnadigungsgesuch, in dem er »in ilmwandlung der Gesängnißstrof« ln Festung-Hast bat, wurde abschlägig beschiede». —* Die Prüfung der 0. Abthcilung der hiesigen Frei willigen Kranke «träger koio nne soll morgen Vor mittag halb 12 Uhr in der Turnhalle der t. Büraerschnle an der Tieckstraße stattsinden. Die Ausbildung der Kolonne lag Herrn Oberarzt Tr. Seeselder ob Am 18. April Abends halb 9 Uhr findet ebendaselbst eine Ezerzirrübung sämmklicher Kolonnen- mNglieder statt —* P ol i z e > b e r i ci, t. 12. Avril Oberhalb der Marien drucke ist am Dienstag früh gegen >,-6 Uhr ein Mädchen in selbst mörderischer Absicht in dieGlbc gegangen, jedoch von zwei berbeigeerlten Fleischergesellcn gerettet worden. — Vor der Nord- Halle des HauvIbahnhowS wurde am Freitag Pormittag ein kleiner H a i> d t a s e l n> a g e n ohne Namcnschild herrenlos ausgesunden und einstweilen m polizeiliche Verwahrung genommen. — Tie am Donnerstag früh am Terrassenufer aus der Elbe gezogene n » beka ii nie F r a n c y S o e r > o n ist K) bis 80 Jahre alt. Bei ärztlicher Benchiigung deS Leichnams wurden am linken Unrerjchenkel strampfadern und Beingeschwüriiarbcn voraciunden. Der Tod dürste vor l bis 2 Tagen eingetrctcn sein. Tie Ver storbene tnig einen schwarzen, roth gefütterten Umhang. I 'chwarzeS ^iovstucl' I we:tz>e>denes Tuck. I dunkelgrünen, roch gerüttenen Schiastwck. 1 roth- und schwarzgestreiften Unterrock. schwarze Strümpfe. ' "' ' ' - - - . , wollte, bedroht, üb«, den Haufen gestochen zu werden. Dieses Be nehmen hatte die Abführung des Renitenten zur Wach« zur Folge. w,versetzte er sich Mid überhäufte de» Gen- „ ge». Zur Zeit de» Vorgang« war W. ohne Verdienst Kameraden hatten ihn getrosten und ihn, da sie Lohn tag gehabt, betrunken gemacht. Nach seiner Erzählung drückten die schlechten sozialen Verhältnisse in Verbindung mit der Neu« über den Vorgang ihn sehr nieder. In bieser Stimmung unter- nahm W am Vorabend deS ersten anberaumten Termins einen Selbstmordversuch, indem er sich in die Elb« stürzte. Er wurde gerettet und hat sich inzwischen völlig erholt. Da« Unheil lautet unter Freisprechung von der Anklage der Bedrohung, die als ver- meisene Redensart angesehen wird, aus insarsammt 28 Mark Geldstrafe oder 8 Taae Gcsängniß und 1 Tag Hast — Der i7jährige Handiungsgehüs« Mazlmlliau Georg Richard Reichardt wird beschuldigt, mit einem gewissen Rauman» gememlckastlich ein ihnen zur Reparatur übergebenes Fahrrad im Werth- von 80 Mark unterschlagen zu haben Zwar wird festgestellt, daß N. von dem Erlös de« rechtswidrig verkauften Rades 7 Mark er- hallen hat. indes, läßt sich nicht erweisen, ob der Angeklagte b«i Annahme de» GeichenkS unterrichtet war, daß der Geldbetrag von dem Verlaut des Rade» herriihre Der schon früber verurtheiste Naumann behauptet das, doch trägt der Gerichtshof Bedenken, auf denen Auch'age hin eine Berurtheuung einlreten zu lassen Dem gemäß wird au» Freisprechung erkannt — Die 16 Fahre alte Logisimrrhin Agnes Jda Wurkelman» ged Fleischer aus Zaukeroda und die lOiahriae ledig« Wirlbschosterin Mar,e Psohl sind deS unbefugten Sck>ankbetr»ebeS angeklagt. Das Unheil lautet auf Ist bezw. IS Mark Geldstrafe. — Der 25 Jahre alt« Fuhr- werksbesiher Johann Wilhelm Franke in Mockritz steht unter der Anklage, sich einen Lastwagen rechtswidrig zugeeignet zu haben. Fr behauptet, den Wagen von einem gewisse» Heinze in Preschen für 115 Mart gekauft zu haben. Tie Verhandlung endet mit der Freisprechung des Angeklaaten. — Li« 16 bezw. 31 Fohre alte» Fabrikarbeiterinnen Anna Martha Riese aus Mt-Seidenverg und Iba Clara Martin aus Cotta schädigten im August v. I. eine KulscherSehcfrau durch unwahre Angaben um den Betrag für Kos» und Wohnung Tie Riese erhält 2 Wochen, ihre Genossin 6 Woche» Ge'äiianiß — Die Schlollersehefrau Emilie Husker in Löbtau wird aut die Privatflage der Hulda verw. Eisold in Löbtau der Beleidigung »ür schuldig befunden und zu 11 Tagen Getängnitz vcrurtbeili Die Beweisaufnahme erfolgte unter Aus- schluß der Oesfentlichkcit. —' »enerSerich« »er H,«»«r»er »ee««n« vom l» Lortl Das Vaxiniun, des Luftdruck» »»st uder 77S Rm. ist vom Innern Ruß lands bis Miltelitandinavien ausgeb,«itet. »me Deprelsion unier 7LS Mm. erstreckt sich von Südweiieurora bis nach ünglanb. InLemschtand berrscht meist wärmeres und trübe« Welt«. — «atzefchetulich ttz mellt wär meres. im Osten trockenes Wetter. ^^Ad,L°w»ki's > AusdErng L« Enizundu.n TasieSftekchtchte. X Deutsches Reich. Der Reichskanzler Gras Bülow ist gestern Abend 9 Uhr in Berlin cingetroffen. ^ , ,. . . - > X Gräfin Alcxandrine zu Eulenburg, die Mutter des ichwane .„izschuhe iml z.ekcr bc'etzk. I Hemd deutschen Boticktaiters in Wien, ist in Meran gestorben. Sie ent stammte der altschlesischen Familie von Rothnrch und Panthcn und war zu Glogau am 20 Juni l82t geboren, stand also vor Vollendung de« 78. Lebensjahres Am 20 April 1818 vermählte sie s,ch mit dem Kammerhcrrn Grasen Philipp zu Eulenburg aus Wülkom und Gühlen. der im Jahre 1889 in Berlin starb. Dem Ehcbundc cniioroß außer dem Botschafter noch ein zweiter Sohn, Gras Friedrich. x Gegenüber einer Berner Meldung, Deutschland lei damit er tiche» lerschärsung Tl. 8. 18" gezeichnet. Sie hatte 1 weißes Taschentuch bei fick, vaS die Buchstaben „k 1!" verschlungen ui weiß und blau trägt. —* Von dem Hanie Fürsienstraße :Z6 ist in den letzten Tagen das aui dem Lache benndliche kupierHe PerbindungS- kabel. welches sie drei dort stehende» Blitzableiter untereinander m-rbindei. gestohlen worden Das Kabel war 23 Nieter lang und 28 Millimeter stark und halte einen Werth von über 100 Mark. —* Am Donnerstag irüh in der sünstsn Stunde kam eS m ,, , einer Schankwirihichast aus der Kanalgaste zwischen Gästen! einverstanden, anläßlich des italien t?ch-schwel i einem Streit, der in Thätlichkeiten überging und 'ich aus dem ! K o n s l ik tes aus die Schweiz einen Truck betreffs !, Lokale au» che Straße vero'lanzle. sodaß die Oeneittlichkeit in ^ der schweizerischen Gesetzgebung über politische Vergehen derbep! Muleiden'chail gezogen wurde. Bei der Balgwci wurde einer der Zufuhren, kann die -Tägl. Rundschau' noch Erkundigung an maß- Nuheikörer gegen eure große Fensterscheibe gestoßen, die zerbarst, gebender Stelle versichern, daß Deutschland sich völlig neutral ver- —* Oker verwalkungs gereicht Ter 1. Senat »alten wkG. 7 azamgl »ch mu emcr Anfechtungsklage der Dresdner Äaugc- X Der Berliner Stadtrath Kaufs mann äußert« dem ihn NlchaN. Ter katholische Schulvorstand war Willens, aus in der Heilanstalt besuchenden Ztadtoerordnetenoorsichcr Langer- Ser Parzelle 391a des Flurbuch» sür Sinesen ui der Nähe der! bans gegenüber bezüglich seines Verzichts auf die Bürgermeister- Porsberg- und der Hultenjtraße eine neue Bezirküschule zu wähl, er Hofs«, der Stadt Berlin als einfaches Mitglied des nbauen Nach 6 t°> des Ortsbaugesetzcs besteht di« Vorichri't. MagistralSkollcqmms noch lange dienen zu können Der br- «aß in jener Gegend nur Gebäude in edlem Villenstil errichtet bandelnde Arzt erklärte. Kaustmann könne schon in wenigen Tagen nerven können Auf Ansuchen des Schuloornanües wurde seitens die Anstatt verlassen und werde nach Thüringen gehen. »es Raches TisvenS errbeilr und dieser durch die TirelSbauvtminn^ X Italien. Ta der Papst gestern Niemand empfangen Mast bestätigt Während die übrigen Grundstucksnachbarn sich ^ hat, verbreitete sich das Gerücht, er habe einen Ohnmachisantall uul dem Bauvorhaben einverstanden erklärten, erhoben der Bau- gehabt. Dieses Gerücht entbehrt der Begründung. P»l,»«ta«»alt lisut Bürgevueister. der «st aieruag zu seiner Vers, thu» te in, e abg^eben, woraus ließ. Die Bürger- die nicht durch oder na« den Orten tu der Provinz aren^r nöchia werden könnte. Die _ 8. hm Stadien au-schl.eßlich Hein, t der Lchutzuiannschast. d«r von der Re- rsügung gestellt«,, Gendarmen« und der _ rgerwetzr dte Ordmmtz aufrecht halten soll. Erst wenn es ihm nicht möglich «st, dt, Ordnung wlttelst dieser drei Sleinente »u gewährleisten, soll er die Regierung ersuchen, di, Ordmi» . wieder herzustellen oder aufrecht zu halten Einen solchen Schritt wird der Büraermetster nur im äußersten Nothsall th Bon den Bürgsrmeistern de» Sladtbeztrkes Brüssel hatte Jahre 18SS nur einer sein, Polizelbesu"'^ ^ dl« Regierung den Vorort milstärnch best wehr besteht au» allen wehrfähigen A . . . das Loos zum Heeresdienst kerangezogen worden sind und eine zewlsse BcrmöaenSstusr einnrhmen: sie müssen dte Uniform selbst teilen: ihre Uebungen, die durch «ln vor einigen Jahren «- aslenes Gesetz etwa» mehr als früher ausgedehnt worden sind. Nilden. abgesehen von einem letzt auch vorgesehenen Laaer- dienst, meist Sonntag» statt und habe» sür eine wirklich militä rische Ausbildung wenig Bedeutung: die Frontossiziere und sonstigen Chargen werde» von den Mannschaften gewahlk Diese Bürgertrnvpe genügt in der Regel, um Unruhen zu unterdrücke» Zweimal haben Avtheilungen der Bürgerwchr Feuer gegeben >m Jahr« 1887 bei einem Fischerkrawall in Ostende und 189:: ' den Wahlrecht-Unruhen ,n MonS. Wenn sich auch manche »ialisten unter den Wehrleuten besinden. so ttt doch anzu- me», daß die Bürgerwebr im äußersten Falle den Dicnu nicht versagen wird. Ob sie indes, wenn d>« Unruhen noch mehrere Tage, vielleicht rin, Woche, andauern. im Stande ist, die ihr Tag und Nacht zuaemutheten Strapazen auszuhalle». st sehr fraglich. Schon 1M9 waren tue Mannschaften durch das stundenlange Absperrcn der „ucutralea Zone" äußerst ob gespannt Wo« die Arme« betnsst. so kann sie lederzeit unter dem Befehl der Provuizgouverneure in den kleineren Ortschaften erwandt werden. Hantig genug ist sie in den Berawerksbtzirken «i Aussiänden eingeschrttten, wobei es dann auch Lobte und Verwundete gab, so z B bei den gewaltsamen Aroeitsslöruugen des Jahres 1881 Aber di, Armee besteht noch unmer aus den armen Teufeln, die nicht im Stand« waren, sich vom Heeres, d.enste loszulausen und daher ihre Wehrpflicht nur mit Wider willen ableisten. Nun haben die Sozialisten die alte und berechtigte Forderung der persönlichen Ableistung der Wehrpflicht aus«,'grmen und den kleinen Leuten die Ungerechtigkeit klar ge- macht, die darin lieg», daß sie für die Begüterten eintretcn müssen. Di« Klerikalen imd zum Theil aus kirchlichen, zu», Theil au» plutokratische» Gründen gegen di« persönliche Wehr pflicht und streben durch den noch beim Senat schwebenden Ge- setzentwurf eine -eercsrcsoro» an, bei der unter Beibehaltung de» Loslaass daS Freuoilligen-Elemcnt durch hohe Bezüge in größerer Zahl als bisher angelockt werden würde. Auch diele militärisch wrrthloie und vom nationale» Standpunkt verwers. liche Resom erbittert di« Gemüther. und man braucht sich daher nicht zu wundern, daß die jetzt cingezogenen Reservisten, sie ohnehn gegen die .,Bluisteuer" der Armen empört sind, unter dem Absingen sozialistischer Lieder zu ihren Truppentheilen reise». Die Prob« aus die Zuverläisiakrrt der Armee ist, nach- dem die Sozialisten das Voll so bearbeitet und den jungen Leute» vor her Gestellung eingeschärft haben, nur ja nicht aus ihre Mit- bürger zu schießen, wenn der Beseht dazu ergeh», noch nicht in entscheidenden Fällen gemacht worden. Deshalb beeilt sich auch die Regierung keineswegs, den Bürgermeistern der Städte die Armce auszudränaen, obgc'elien davon, daß eine Absendung von Militär ohne Aufforderung der großstädtischen Bürgermeister einem Staatsstreich alrichkäme. Vielleicht wird cS also im schlimmsten Falle bei »er Verwendung der Büraerwehr bleiben, die als durchweg „bürgerliche ' Klasse immer noch mehr Gewähr bietet, als die unzufriedene Armee. X Englsnd. Im Unterhaus- erklärte gestern beim Schluß der Sitzung Balfour, die in Bezug aui die FriedenSuutcr- Handlungen nmlausendcn Gerüchte entbehrten der Be gründung Es seien darüber aus Südafrika keine Meldungen eingelautcn. und der Natur der Dinge nach könnte auch keinerlei Nachricht vorhanden sein. X Für heute ist der M > nistcrrath zu einer Sitzung ein- berufen. X Amerika. Der Mipisterrath in Washington beriet!, wiederum über die Verschissung von Pferden und Maulthicrcn nach Südafrika und ent'chicd, daß keine Maßregeln bi« zum Eingang des Berichte» des mit der Untersuchung der Angelegen heit beauftragten Offiziers zu treffen seien. x Der Prinz von Wales erhielt die förmlich« Einladung, den Feierlichkeit«» anläßlich der Einweihung der 3tew'Dortei Handelskammer, die km Oktober ftattflndet. veizirwohnen. DaS Programm wird sich ähnlich gestalten wie beim Empfang des Prinzen Heinrich von Preußen. Dte Presse wird «in Banket zu Ehren des Prinzen grben und eS scheint, daß di« englische Pattei auf jeden Fall den Smviang des Prinzen Heinrich übertrumpfen will X' Afrika. Nach der neuesten englischen Verlustliste sind am 8 und 9 April bei Pietersburg ein Offizier gefallen und 8 Offiziere und 5 Manu verwundet worden, bei Bethlehem am 8 Avril 3 Mann getodtct und 3 verwundet Am 8. Avril wurden bei Uitblasch 1 Mann getödtet und 1 Offizier und 3 Mann ver wundet. X Die Buren griffen nach einer englischen Meldung am 6 April Aberdeen an. wurden jedoch mühelos zurückgeworsen Ge'eisichatt m der Mstte des vor.gen Jahrhunderts" hinterlafien liai Herrn Fora», ist der Meister einfach ,,'ubliin", er zeichne, wie Watteau malte Abel Faiore liebt ihn Wege» seiner runden Lmie». seiner weichen Aninuth. „Was Gavarni Böses sagte, aas bettete er ,» den Lammet seiner Zeichnung und seines j eenes ' Cr erhebt — sicherlich vergeblich' - gegen die Er- nchtung eines Gavarni-Tenkmals in Pans Cimvruch, T>e Pi!vbauerwerke könnte» nur u, Tempeln und Gärten zur Gelt- ng 'ammen Albert Guiilauuie siebt in Gavarni einen „reizen- d u Philoiovhen. ausgezeichneten Meister und malenden Histv- ler einer ganzen Evome" — Jnterefiant ist der Vergleich, den Löanoer zwischen Taumier unk, Gavarni zieht. „Ter Erst«« ür und wird ver in der Zeichnung gewaltige Maler bleiben. Nichts in deS Letzteren Werk kann ihm Eintrag ihun. Ebenso „ema umgekehrt. Ter feinfühlige Gavarni verfügte mebr über die iAeganz. als über die .straft Nm die lächerlichen Züge seines '.eilallerS wiederzugebcn »nk> iür immer sesizukalten, braucht man nicht mir einer stcule oder einem zwciichiicldigen Schwert vewafinct zu »ein, — eine Tcacnspibe genügt. Gavarni dcsatz - e wohlgcschtifien und wußte fick ihrer trenlich zu bedienen ' Norm erinnert daran, daß zu Gavarni s Zeit Horaec Pernet Paul Tclaroche. die man heute vergessen habe, ja verachte s!>, '„r die Großen in der Kunst galten, daß man >m !8. Jahrhundert auch die Maler der galanten Feste geringschätzlc. daß ein Caylus dem genialen Watteau einen Vorwurf daraus machte, daß er kein Gefch'chtsmaler sei. Heute wisse man die satirische und philosophische Zeichnung zu, würdigen, und so sei eS gerecht, Gaoarnis Ueberlegenheft über Horaee Vernct sestzustcllen Morin scheint zu vergesse», daß auch die Nachwelt nicht immer gerecht ist, und daß eure Zeit kommen kann, die Horaee Vernet wieder höher schätzt al» heute, ohne Gavarni zu unterschätzen. Robrda erinnert, daß Gavarni's Jugendzeit in dt« roman« tisch« Periode fällt, daß er aber trotzdem seine eigenen Wege aina. Er war ein „Balzae ll.". ein Realist, aber — und dieser H,eo sür den Naturalismus fit nicht unberechtigt! — „sein Realismus fit der ante, der, welcher sich nicht in die Psühe stürzt, um jede ideal'sti'che Regung abzuwaichen". Gavarni. „e,n iromtcher Beobachter, der in leinen bewunderungswürdigen Bilderter»»» völlige Kenn km ß des Lebens. Gedankentiefe und persönliche Philo'of'h'.e. ohne -rgend welchen Be'gfichmack von Bitterkeit zu verdichten wußte, ist ein vollkommener Künstler". Ihm fehlte es nicht an Verständniß für daS moderne Pittoreske, aber er bekundete vor Allem Verständniß für die Eleganz Er gab den „Fashtonablcn" im Frack eine prächtig ritterlich« Haltung und zeichnete mit bezauberndem Geschick die hübschen Frauen mit ihren großen Hüten, Girafsenkämmen. bauschigen Äermeln, stragen und Boas „Seine Frauen von 1830 leben, lieben und lachen, während er bei seinen Loretten und Bourgeois vou 1840 die ewige stomodie der weiblichen und manchmal auch männlichen Rank« zu schildern und immer mehr zu vertiefen sucht Und seine >o vollkommenen Töven in den „Mvstsres de Paris" und im „Juis Erzant" nud die ganze Serie der Aquarelle, und endlich die Werke des reifen Alters, die altgewordenen Loretten, die Ucbcrreste des Breda- und Vircloaue-Viertels!" Gavarni wirkte >n einer günstigen Zeiiepoche, nämlich damals, als „die phan tastische und freie Kunst ihr vollkommenstes Au-drucksmittel in dem lithographischen Stein gesunden hatte, der allein ihm jenes tiefe, sammetweiche Dunkel, jene duftigen Halbschatten, jene lichten Farbrntöne geben konnte, die eine Liebkosung »ür'S Auge sind". Auch Robida zieht den Vergleich viit Daumier, gelangt dabei ober zu einem etwas anderen Ergcbnik als sein oben genannter Kollege: „Meiner Ansicht nach giebt er seiner Zeit mehr Ausdruck, als Henri, Monnier. der weniger allgemein fit und nur eine bestimmte Kategorie von Charakteren behandelt, mehr auch als T-aumier, der sicherlich Großartiges lieferte, wahre ,eiben Rechte konnte man Victor Hugo den Vorwurf machen, dar, leine Prosa nicht so realistisch ist, une die eines mpderncn Realisten Der tleschmack wechselt eben und mit ihm dle Form, in die sich der Gedanke kleidet, lind nun noch das Unheil eines Dichters von Jungsrank» reich: „Man findet vielleicht mehr strenge Genauigkeit bei Henri, Monnier. und sicherlich mehr verblüffenden RealiSmu», mehr epischen Glanz in der anatomisti'chcn Karikatur Daumier'S. als in dem gelammten Werk« Gavarni's. aber Jedem sein besonderer Ruhm Ganz abgesehen von manchem Fund im Malerhandwerk und von der unenolichen Zartheit seiner Farbengebung, di« nur Gavarni gehört, ergiebt sich aus semcr ungeheuren Gcsammk- arbeit eine ganz beioudcre Art zu sehen, zu verstehen, zu urthcilen, zu definirrn, ein ganz bestimmter und vollkommener AuSdrucks- slil ohne Steifheit m der Eleganz, ohne Nachlässigkeiten kn seiner überaus intimen Kunst, Alles in Allem eine musterhafte Auf- fassuna. die seinen Nachfolgern zur unfehlbaren Richtschnur für die folgerichtige Durchsudrung eines Gedankens, für das Fein- actübl und den Geschmack in der Kämst des tzerausarbeitens und sür das gewissenhafte Studium dient." Pari». April 1902. - Engen v. gagow. es vielleicht dem weiblichen Geschlecht, ohne da« a gar nicht Pariser zu sein scheint und da» dem Werk Taumier». der nur von einem engen Kreis geschätzt wurde, fehlt. Ich gebe ihm trotz aller Bewunderung sür Gavarni den Vorzug, muß man immer von Beide» sprechen, wen» r von ihnen denkt; und auch an Henry Monnier er Jacques Billon ergänzen sich Gavarni. Damni Fora«. Willette und Steinlen Und auch e Sachen tür die Lebenden mit deu Totsten R gar noch höher stellend als seine großen Billette findet an Gavarni nur zu 7ad2i. er 1Ä«Ü^-. B 'di« Länge und vervickÄte Form keiner Dildntextk Ad« vn» dem. VermischtoA. ^ nach llnterschlaauna von 15009Mk. der «Aährigc Kaufmann Ehrich Suhle aus Dresden flüchtig a«. worb«,, der Verwalter eines großen, in der ROH« des Reuenwalls einen belesenen Grundstück» war. Sr dattH ausäeküllt und da»Geld von dervank» der Ablieferung der «lnkasfirten Mietben 5700 bebakten. Mit dem unterkchlagenen Geld« hat 9800 Mk ! IS« bei W,ück-
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