Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188002035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-03
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
iik I 6W dir irisch« Frag« erörtert und zu ihrer Lösung die Aushebung der Fideikommisse und die volle Frei» ge dun q des vererbung-rechtes dorgeschla^en und zur Erleichterung der Landvarcellirung tue Ver billigung der Uevertragungskosten. Er tsttt ferner verlangt, daß die Londoner Gesellschaften, welche große Landcomplexe in Irland besitzen, durch eine ParlaincntSacte gezwungen »verden, ihre« Pächtern ihr Land käuflich zu Überlassen, zu rvelchein Be- huse diese Staatsdarlehen erhalten sollen, die in 35 Jahren zu amortisiren sind. Mit der An nahme dieser Vorschläge, die Übrigens wenig »vahr- sitwinlich ist, wäre allerdings der Keim zur Besserung der Agrarverhältnisse gelegt, aber allgemein und fUr den Augenblick noch gar nicht geholfen. Vor Allem müßte eine umfassendere und rasche Armeenvor- sorae getroffen »oerden AlSdann wllrde die volle politische Gleichstellung der irischen Nationalität mit der englischen und schottischen zu bewirten sein und hätte eine osficielle Taxation und daran angeschlossenc Verbilligung der Pächter stattzustn- den. Die Pachtverhältnisse ivären so zu regeln, daß die Pächter nicht der Willkür der LandlvrdS und ihrer Beamten unterworfen sind. Außerdem müßte der Verwandlung von Ackerland in Jagd- grllnde und Weidebrache ein Ziel zu setzen versucht werden Dir Hülse wird rasch erfolgen müssen, denn etz qährt und kocht in Irland — und nicht nur im Randvolle — der Hungertod sängt an daS Land zu durchrasen Die Verzweiflung ist im be denklichen Wachsen und hat schon blutige Zusam menstöße mit Polizei und Militair erzeugt, und die Stimmen mehren sich von Tag zu Tag, die. nicht wie ehedem ein eigene- Pariament für Ir land, sondern gänzliche LoStrennung von England und die völlige staatliche Selbstständigkeit verlangen. Bei der allgemeinen Erregung könnte sie leicht und bald zu einem Bürgerkriege treiben. England als» bedenke sich, ehe eS zu spiit ist! Politische Uebersicht. Leipzig. 2. Februar. Seit drei Tagen werden in Berlin Gerüchte Uber einen partiellen Min ist er Wechsel in Um laus gesetzt, die sogar bis zur Nennung von Ean- didaten gediehen sind. „Wir haben — schreibt man unS auS Berlin — Nachfrage in sonst unterrichteten Kreisen gehalten und die ausge sprochene Ansicht vorgefunden, daß die Gerüchte ledig l«ch aus Eombination beruhen. Man mag über die Fähigkeiten des Finanzministers Bitter dieser oder jener Meinung sein und den Eultuöminister v. Pu t t kam er für eine Persönlichkeit ansehcn, welche nichts Sympathisches ffir den Fürsten BiSmarck besitzt: eines ist gewiß, daß diese beiden Rätbc der Krone, und namentlich der Eultuöminister. bei Hofe be liebte Persönlichkeiten sind. Was übrigens in diesem Augenblicke ein Personenwechsel bedeuten sollte, wo die MchrheitSoerhällnisse in, Reichs und Landtage nach den Wünschen deö Kaisers und seine- Kanzler- geregelt sind, läßt sich »«bl abseben Von einem System Wechsel, so wird unö versichert, kann auch nicht im Entferntesten dir Rede sein, und all die Historien, lvelche man sich von der Uebernahinc dieses oder jenes Portefeuilles durch den Abg v. Bennigsen erzählt, beruhen aus Erfindung Herr v. Bennigsen kann und wird nicht in ein konservatives Eabinet treten, >oeil ihm dies einfach seine liberalen Uerzeuqungen, seine rühm liche Vcrgangrnlwit und seine Verpflichtungen gegen die nätionalliberalc Partei dieliren, deren notabelster . Führer er in diesem Augenblicke ist. Allerdings fehlt es nicht an Versuchen, das Programm der Partei in der Art zu revidiren, daß die WirthschastSsragen mit lnneingezogen - würden, welche bisber als neutrales Gebiet galten. Aber wir glauben zu wissen, daß Bennigsen ebenso wie seine übrigen politischen Freunde die Einigkeit ibrer Fraktion aus der bisherigen Grund läge als den leitenden Gedanken der Parteitaktik behandeln. Es ist die- jetzt für ihn um so mehr geboten, als diejenigen Mitglieder, welche sich der Zollpolitik von 187'.» gegenüber ablehnend ver dielten, die Forderung stellen, daß bei einer Neu bildung der Partei die WirthschastSsragen nicht umgangen, sondern in ihrem Sinne dem Pro gramm «invcrleibt werden sollen. Uebrigcns erhalten wir ül-er die Ministerwechselgerüchte von eineinMit- qlicde der Fortschrittspartei folgende Mittkeilungen: Man hat sich in den letzten Jahren so sehr daran gewöbnt, daß. wenn Fürst Bismarck nach einer längeren Abwesenheit in die Reichs und Landes- Hauptstadt rurückkehrt, dieser oder jener Minister als seinem Posten nicht mehr gewachsen bezeichnet wird, daß es auch jetzt nicht Wunder nehmen kann, wenn das Gerücht den Rücktritt Putt kam er'S, Bittcr's und seltsamer Weise auch Friedberg'S nahe bevorstelxmd nennt. Daß ein solckeesElerücht so schnell, wie es hier wirklich gescheken, Glauben finden kam«, ist freilich sebr bezeichnend sür die wenig stabi len Regiei-nngSverlMnisse. Wahr scheint z» seu, daß gewisse Unlerbandlniigen. welche um Weih nachten l877 zwischen dem Fürsten BiSmarck »md Herrn von Bennigsen geführl, bann aber vor Erzielung eines bestimmten Resultates abgebrochen wurden, jetzt wieder ausgenommen worden sind, iudeß weiß man noch nicht einmal EtivaS von einer persönlichen Unterredung der Beiden, die in de» letzten Tagen stattaesunden haben sollte. Wie alle Welt annimmt, scheiterten vor zwei Jahren die Verhandlungen an der von Bennigsen gestellten Bedingung, daß zwei seiner GesinnunqSaeneffen in die Regierung »,it einträten Es isi kein Grund vorhanden, zu glauben, daß in dem beutigcn Mini ftcriuni ein einziger Liberaler bester sortkonimen würde, deshalb bemüht sich bas Gerücht, neben dem sür Bennigsen reservirlen Platz Bitler'S auch noch die Stühle zweier seiner Eollegen für Freunde Benniglen'S frei zu machen. Einer thatsächlichen Unterlage entbehr.« eS bisher ganz und gar. Gn Abschluß jener Verhandlungen stetst noch rm weiten Felde.' T Man schreibt uns au- Kassel, 1 Februar: In den Vergleich-Verhandlungen milden hessischen Agnaten isi jetzt abermals eine neue Phase eingetreteu, — die vierte seit der bekannten December-Eonferenz in Berlin, in welcher die Prä liminarien für einen Abschluß -mit drei der Ag naten festgesetzt wurden. Nachdem eS sich als un zweifelhaft ergeben hatte, daß die prvpomrte Ab findungssumme nicht auS dem Baarbestande des Familien-FideicommißvermögenS genommen werben darf, suchte man den Auüwcg, daß den zu einer Abfindung geneigten Klägern die betreffenden Summen auS preußischen Staatsmitteln gewisser maßen „leibweise" gegeben werden sollten, wo gegen diese für den Fall des sür den FiScuS günsti gen AltSgangS deS schwebenden PrvcesscS ihrerseits die ihnen äuS dein Vermögen unantastbar zu- stebende Apanage (jährlich ^wa 18.600 Mark für jedes Glied) bis zur Höhe des Eapikals nebst Zinsen „verpfändeten". Nunmehr stellt sich aber heraus, daß nach der einschlägigen Gesetzgebung die Apanage absolut unverpfändbar ist, wie denn die Gerichte auch bereits eine dcSsallsigc Entschei dung gegeben haben, als die Gläubiger der in Concurü gerathenen landgräflichen (agnaliscben) Familie von Hessen-PhiUppSlhal die Apanage mit Beschlag belegen wollten. Hiernach erscheint eine theilweile Abfindung schlechterdings unthunlicb zu sein ulid erst das Erkeiinlniß deS Reichsgerichts in Leipzig wird die Entscheidung bringen. Inzwischen drängt der dissentircndc Prinz Wilhelm auf die Beendigung des ProcesscS und wird sich jetzt be- schwcrdefüHrend wiederholt an den Justiznilnister sowie ferner an den Reichstag und das Reichs gericht wenden, weil daS OberlanveSgcricbt dakier, trotzdem daß die letzte RechtsertigungSschrist bereits vor länger als zwei Jahren bei dem vorhinnigen AppellalionSgerichle eingereicht wurde und die Sache wobl längst spruchreif «st, kein Erkeiinlniß gicbt." Zu», Stande desEultnrkainpfeS in P re»- ßcn schreibt man uns auS Fulda, 31. Januar: „Das ultrainonlc> ne Organ „Kuryer Poznanski" hat die — Kühnheit, unsere telegraphische Nachricht vom 28. v. M., daß den Bislbumöverwesern :c. neuerdings von Rom auS ausgedehntere Voll machten zugegangen seien, „ans römischer Quelle" für aus der Luft gegriffen zu erklären. Zur Eharakterisirung dieses jesuitischen Dementi diene zunächst die von der Telegraphenverwaltung bestä tigte Thatsache. daß in dem Zwischenräume, welcher zwischen dem Bekannlwerden jener tele graphischen Nachricht in Posen und den. Er scheinen des „Kurvcr" mit besagtem Deiiieiiti liegt, eine telegraphische Correspondenz von Posen nach Rom und zurück selbst bei schnellster Erpedikion saclisch unmöglich ist. ES erinnert u»S diese Ab leuaiiung übrigens an ein Vorkommnis vor etwa 5 'Jahren, als das genannte polnische Blatt genau zu derselben Stunde daS von uns gemeldete Statt sinden einer BiscdosSconserenz in Fulda „deinen- lirte", als hier im Sein marin»,Sgebändc der Brief cinlraf, welcher bereits Tag und Stunde der ersten Sitzung anzeiatc. Unser Telegramm vom 28. Januar beruht übrigens auf der Thatsache, daß die BiSthumsvcrweser und bczw. DomcapitelSvvrstehcr der verwaisten Diöccsen vor wenigen Tagen Vollmachten auS Rom erhalteu haben, welche sich in erster Linie aus die DispenSbefugnissc während der nahen Fasten- und österlichen Zeit bezieben. Wir selbst hatten ursprünglich diesem Schreiben aus dem Vatican ke,»e allzu große Bedeutung beigelegt, werden aber setzt durch das vorlaute Dementi deö polnischen ullranivi,tauen Blattes ausmerksamer." Wie die „Badische Landcözeitu ng" meldet, hat die von der Zweiten Kammer zur Vorbe- ralhung des Examen ge setzeS niedcrgesetzte Cominission. über deren Berathungen gestern aus führlich berichtet wurde, mit sämmtlicben Stimmen gegen eine conscrvatlve und zwei ultramontane Stimmen zu beantragen beschlossen, die Kaiiimer möge in die Berathuna deS Gesetzentwurfes nicht eintreten, da in den bischöflichen Erklärungen die Voraussetzungen, welche eine Abänderung deS bestehenden Gesetzes ermöglichen würden', nicht gegeben seien, und auch eine Amcndirung deS Ge setzes von der Coiiimission der Sachlage nach nicht für thunlich erachtet werden könne. Ein Telegramm auS Pegli meldet uns. daß Se. K. K .Hoheit der Kronprinz deö Deutschen Reichs und von Preuße» am Sonntag Nachmittag l Ubr wohlbehalten im Bahnhöfe von Samvier da re na eintraf und daselbst von der Frau Krön Prinzessin empfange, wurde. * * * Nach einer Wiener Depesche bat der Budget ausschuß der ReichSratbSdclcaakion die Ziffern deS von der Regierung zur Bedeckung deS Heeresersordcrnisse» in Posnien und der Herze gvwina ursprünglich geforderten Betrages ent gegen dem eine Ermäßigung bezweckenden Anträge des Referenten angenommen. Im Lause der De batte gab der Ministerpräsident über die kirchlichen Verhältnisse in Bosnien und der Herzegowina Aufklärungen unk wies die über die Unverläßlich keit der Mohamedaner erhobenen Vorwürse zurück. Der ReichSfinanzminisler Hof mann lhciltc mil, baß Eolonisationsprojeete auS dem Inlands. wie aus dein AnSlante eingclauscn seien, die letzteren jedoch der unfertigen Verhältnisse halber hätten vertagend bcschieden werken müssen. — WaS die von unS signalisirte eisleitdanlsche Minifter- krisiS anbetrifft, so erscheint die Lage unverändert. Von Interesse wird eS sein, das leitende Wie ne r Blatt, die ,.N. F. P ", zur Sache zu vernehmen ES schreibt: Sollte also das Unglaubliche geschehen, daß in einem Btrsaffungsstaate abermals Feinde, und diesmal die bittersten Feinde der Verfassung, die Zügel der Regierung ergreifen, so wäre das Nicht nur gleichbeRiilend mit der Lähmung des inneren Fortschritts, sondern auch mit der Zerstörung der deutsch-österreichischen, von beiden Völkern so warm und vertrauensvoll begrüßten Einigkeit. Gelbst wenn die böhmischen Cavaliere, durch einen Rest politischen Tactes und staatSmänniscber Einsicht bewogen, die Freundschaft mit Deutschland auf recht »u erhalten suchten, man würde in Berlin das Mißtrauen gegen sie nichl unterdrücken können, und einem Ministerium von der Beschaffenheit, wie es sich von ferne im undeutlichen Nebel unserer Zu stände zeigt, möchte es leicht begeanen, daß es die Freundschaft Deutschlands verscherzte, ohne jene Ruß lands »u gewinnen, und sich eine- Tages einer deutsch- russischen Allianz gegenüber gestellt sähe, für die es vergeblich nach einem Gegengewicht ausblutie. So könnte es kommen; denn sobald die deutsche Politik auf Oesterreich nicht mehr bauen darf, wird sie die alten Beziehungen zu Rußland er neuern und in Pctersdurg offene Arme finden. Ein czecbischcs Blatt hat dieser Lage geschrieben: „Wir furchten uns davor, daß ein rcactlonaires Ministerium gebildet wird, weil unsere Nation nichts aus dieser neuen Aera davontragen wird, als Haß und Schaden angesichts des erleuchteten und freisinnige» Europa." Der Schaden, den ein Ministerium Elam Hohenwart den Czechen brächte, wäre verschwindend klein im Vergleiche mit dem Unglück, das ein solches Eabinet für die Monarchie zur Folge hätte; denn es bedeutete die Auflösung des deutsch österreichischen Bund» sses, die Jsolirung Oesterreichs, und was wir unlängst von Italien an dieser Stelle sagten, es würde in er höhtem Maße auf unser Vaterland passen. DaS Wolff'scbe Bureau meldet uns jetzt aus führlicher aus Petersburg, daß unter den bei der Entdeckung der geheimen Druckerei ver hafteten Personen sich zwei Männer und zwei Frauen befanden. Die fünfte Person, welche sich der Verhaftung durch Selbstmord entzog, soll, wie verlautet, ein auS früheren Processen be kannter politischer Verbrecher. Namens Deutsch, sein, welcher schon seit langer Zeit gesucht wird. Die Wohnung, in welcher die Druckerei vorgesunden wurde, befindet sich in dem 5. Stocke eines großen steinernen Hauses, die Bewohner des selben waren unter falschen Namen, als Klein vürger Liszenko nebst Frau und Köchin, bekannt, und hatten die Wohnung im August v. I. bezogen. Der Polizeipristaw Müller und dessen Gehülse Effenbach, welche die Verhaftung mit Lebensgefahr vollzogen, sind durch Rangbesörberuiig und l^rlbei- lung deS Wladimirordens belohnt worden. Wir betonen, daß diese Nachricht osficiöS ist. Trotz der gespannten Lage im Innern des Lan des hat Fürst A lex an der von Bulgarien die Reise nach Petersburg, wohin er sich zum 25- jährigen Regierungs-Jubiläum deö EzarS bcgicbt, bereits angelrelen. Da dieses Jubiläum erst am 5. März staltsinvel, so hat sich der Battenberger sehr früh aus den Weg gemacht, um seinem Ohe»m die Glückwünsche darzubringen. Mittlerweile hat sich die Pforte neuerdings mit dem Ersuchen an die Mächte gewendet, ivegen der Rückkehr der mo- hamedan,scheu Flüchtlinge nach Bulgarien in Sophia zu interveniren. Man bemüht sich in Frankreich, gute Miene zu», bösen Spiele zu machen. Das Organ Gam- betta's, die „Repnblique Fran^aise", bezeichnet die durch die deutsche Militairvorlage hervor- aerufenen Besorgnisse als weit übertrieben und sieht die Dinge' so an, daß durchaus nicht zu fürchten sei, man iverde eines Abends im Frieden zur Ruhe gehen, um am andern Morgen im Kriege zu erwachen. — Pariser Gerüchte» zufolge, welche aus guter Quelle bestätigt »verden, scheint es gewiß, daß die Regierung die richterliche llnabsetzbarkeit preisgeben wird. In dem letzten Ministerrathe ben'eth man lange über Modifikationen des Projekts des Justizministers Eazot, welchem gegenüber die Eommission der Kammer so entschieden auf Suspendirung der Un absetzbarkeit besteht. — Die auch unfern Lesern bekannte, in Wien gehaltene Rebe Hübner'ö beschäftigt die leitende Pariser Presse nur neben sächlich und wird dieselbe mit spöttischen Be merkungen abgethan. Die Erklärungen Hay- merle^ S werden nach ihrem allgeniein berubigen- den und friedlichen Charakter gewürdigt, wie über haupt die republikanischen Blätter einen ersicht lichen Nachdruck darauf legen, die durchaus fried lichen Gesinnungen der Republik zu betonen. Wir »vollen hoffen, daß diese Versicherungen auch ehr lich geineint sind. DaS italienische Eabinet findet dem Parla mente gegenüber andauernd Schwierigkeiten. Das von der „Gaz. usfiziale" veröffentlichte Decret über die Vertagung der Kaminern wird als daS Präludium sür den wirklichen Schluß angesehen, den die Krone acceptirt hat. Zu dem einen Senatorenschude zögert dieselbe jedoch noch ihre Zustimmung zu geven. Dre Zahl der neu zu ernennenden Senatoren hat bei dem Könige Bedenken erregt. Man sprach neulich von 35 Pairs. Es liegt aber aus der Hand, daß diese Anzahl nicht Hinreisen würde, dem Ministerium im Senat eine compacte Majorität zu schaffen. Die Blätter der Rech ten schreien natürlich ach und weh Uber den Gedanken eines so erheblichen Schubes. Das einzige loyale und konstitutionelle Mittel, die Mab lsteuerv er läge zu retten und vor dem Eonflicte zwischen Kammer und Senat zu bewahren, wäre vaS ge wesen. die Session nicht zu schließen, die Budgets zu beralhen und nach einer gründlichen Erörterung der Finanzlage die Vorlage mit den nöthiaen Bürgschaften an den Senat zurückzuschicken, besten Votum ja eben kein durchaus ablehnendes, son dern nur ein suSpenfives war. Wie sich daS ita lienische Eabinet, wenn der König nicht in einen außerordentlich starke» Senatorschub willigt, sonst au» der Lage ziehen will, ist nicht erfindlich. Lütvl äs krussv, ü Ist« von sei, Kreisen beipriq» r» Camillo» rooilleklcoli«», Uoebooito», U«»o1li»ed»ri«» otv. »n§eiegentticb»t emvknlileoen grösseren «ins Kleinere» iitle weises llöiel« »üsix n Vereinen uns siesell-etiisten voeb iw einigen Vockeu nns 8«wi«g>-» onier vor tbeiUuttien Kesiiurunzen rar ,, listige» Verlegung gestellt vers ru 14 ruf». k»xl. Vasest- l». I»k«l-8ervl«t an» »er »«rühmten Fabrik »oa lorirk Vesevoock ä Sons irr Etruria, empfiehlt der alleinig« Vertreter Littst Kindlo, PetMraßc A. „Lolvßvlld«Ns»Lllt". ttm «tt unserem »te»jiihr1«e« Tats»«I«,er z, räume«, »erkaufen u»tr Vsppivdo a. LLuksr, —« Iteiseckeekeii u. Ilrokäeeteii »«deuten» unter normalen Preise«. He XLUlLrmevsir. 3, dicht«« «rar»» rs Ncutzeitett und jehr reichhaltige Auswahl in Bei Kasten von 5 Meter an Original-Fabrikprene. Dnulin« iirunvr, Reichsstratze 5L (Äve8 se krsuiee, ReiWr. 5, iVolnlwllcklllug: zur Einführung chemisch untersuch!«, reiner, ungeghpster französischer Weine. Neu: seiiM Frühstück und «denddro». kalt oder warm, mch «utter und Käse und '/. Liter Wein s SO nommirte Isble s'liöte von */,1—3 Uhr s Eouv« 1.56, im Abonnement ^ 1.35 incl. Liter Wm. Heule Llenn: Suppe mit Rüpeln. Knräl«, ä I'bulle, «othkraut mit »lopsbraten. »cskilt, »albsrouladc. ^ompot. r«,lo». Butter ««» Käst Frische französische Austern per Dtzd. 80 Lageskalen-er. L»»i»»«rli« t,« st«ate»tt»» 1. K. Telegraphenamt Kleine Fleischergaffe 1 8. K. Postamt > (AilgliftuSplatz). 3. K. Posta ml 2 (Leipziq-DreSdner Baknhoi). 4. K. Postamt 3 (Bayerischer Bahnhof)- 5. K. Postamt 4 (Mühlgaste). 8. K. Postamt « (Weltstraße). 7. K. Postamt 7 Ranslädtrr Sleiniveg). 8. K. Postamt 8 lEilenburger Bahnhof). DaS K. Telegraphenamt 1 ist ununkerdroch«, geöffnet; die anderen (Ziveig-) Unstalken bade, dieselben Dienststunden wir be» den Postschaltrr». Landwctzr-Lnrcau im Gebäude am Ernga»»ge zu da Baracken bei Gohlis. Bureanstunden: Wochenta-t von s Uhr LormntagS bis '/,4 Uhr Nachmittags Sonn- und Feiertag- von 9 bis 18 Uhr Vormittags, Briese rc. nur Leipzig, Postamt 1. vesseutltche Vibliothecke«: Universitätsbibliothek 2—4 Ubr. VollSbibliotbek ltl.(alt. Nicolaischgeb.) 7—»U.A. Volksbibliothek l>. tKlosterg. «, U.) 7—« ll. ». Pädagogische «5eiitratLtbliothct (Somen»uSstiftnngz Sidonlenstraßc 5l, geöffnet Mittwoch u. Sonn abend von 2—4 Uhr. K. Sachs. Sraudesauit Leipzig, KönigSvlatz Nr. 14. Erpeditionszeit' s bis 1 Uhr u»»d 3 b»S 6 Uhr. Ltaot-Steuer-Einnahme. ExpedttwnSzeit: Vor» 8—12 Uhr, Nachm. 2-^ ttbr. LtShtischeLllarcasse: ErpcdinonSzeu: JedenWochew tag Einzahlunge», Rückzahlungen »md Kündigungen von früh 6 Uhr ununterbrochen bis Nachm. 3 Uhr. — Effecien-Lombardgeschäst 1 Treppe koch. - Filiale für Einlagen: Bernhard Wagna, Scbützenstr. 17/18; Droguengeschäft, Windmühle» straße 30; Linden-Apotheke, Weffftraße 80. LtädtischeSLethhaus: ExpedittonSzeit: JedenWcxjx» tag von früh 8 Nhr ununterbrochen bis Nachmit tags 3 Uhr, während der Auction nur bi» 8 Uhl. Eingang: sür PfLnderversatz und Herausnahme von: Waageplatz, für Einlösung und Proiongan» von der Nordjtraßc. In dieser Woche verfallen dt« vom L.Mat Hit 8. Mat 187K versetzten Pfänder, deren spärm Einlösung oder Prolongation nur unter der Md tttlrichtung der Auctionsgebühren stattstnden kam. Her»er«e sür Dienstmädchen, Kohlganenftnztze i» 30 ^ für Kost und Nachlauartier. Herberge zur Hetinalh, Nürnberger Etr. 58, Nach» quarttcr 20—60 Mtttaqstisch 35 Daheim sür Arhetieriunen, Braustr. 7» «»»chemlich 1 sür Wohnung, Heizung, Licht und FrübitüL Städtische «uftalt für «rdeita- «nd Dtensr-Rsch »vetsun« (UniversilälSftraße Nr. 8, Getvandhms 1 Treppe), werktäglich geöffnet Vormittags «i 8—12 Uhr, Nachmittags von 2—6 Uhr. Sta»t»a»ima»ten Jnkudshospttale, an den Wocha» tagen von früh 6 bis Abends 8 Uhr und Gönn« «l Feiertags von früh « bi» Mittims 1 Nhr geöffmt. Neues Theater. Besichtigung deffelben Rackünitta-t von 3—4 Ubr. Zu melden beim Theater-Inspecttr Städtische» Mnseum, geöffnet von 10—3 Uhr -««« Eintrittsgeld von 50 ^ Del veechta'S Kstuft-AuSfteKuu». Markt Nr. ». Kaufhalle, 10—4 llhr. Patentschriften liegen aus Nemnarkt l«, l. (HanAE kammer) 9—12. 3—5 Nhr. vordtldersammluna skr Knuft^temerd«. Grinm Steinrveg Nr. l7, Sonntag. Montag, Mittwoch >ni Freitag 11—1 Uhr uirenlgcltl. geöffnet- llrittrrtchl rm kruitzgrtverblichen Zeichnen für Erwachs»»« weibl. Geschlechts am DienStag und Dona«»»« 18—8 llhr seitens deS Jnsvectors, Prof. A. Schessai, für 10 ^l aus- tzalbzahr. Unentgeltlicher NB» richt im Frechand- und Ornamemzeichnen man Leitung d«S Ebengenaimten für Erwachsen» männl. Geschlechts Monlag, Mittwoch »md FtK tag Abends 7—9 Uhr im Wrnterfemest«. Onnft-Geiverbe-Museu«. ThomaSktrchhot 80, Govo- tag 10—1 Uhr, Montag, Mittwoch und Freia« 11—1 Uhr Mittag» rmentgeltl. geSffn. — Uns» geltl. Auskunft und Entgegennalnne von Nufträf« auf Zeichnungen und Modelle für kuntzgewerbia« Lrbeuen an «ulen Wochentagen Mittags 18—1 HK Das Zoelvgtsche Mnsen» im August««« iß jett» Mittwoch von '<,10—'/JL Ubr und Smnttags tt» '/.II—I Ubr geöffnet. GchuNenhauS ^av,nnw für See- und Sühtvaffe«, gevffnet von 9 Uhr früh bis 5 Uhr Nacheamags Zoologischer Garte^ «faßendarfer Hef. tägl. grsß. «chidertza»» in «»Hit« täglich geöffnet.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview