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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-04
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1880
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1352 Vermischter. — In Altenbura ist der Rathsmaurer Nitzsche vom herzoal. Landgericht wegen an einem Schullinde vollftthrler Unzucht, welche die Geburt erneS todten KrndeS und den Tod der jungen Mutter rur Folge hatte, zu 7 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. — Der Abgeordnete vr. Eduard Zim mermann, em Mitglied der Fortschrittspartei, welcher den 5. Berliner ReichStagS-Wahlkreis und 4. Berliner LandtagS-Bezirk vertrat, ist am Montag Bormittag an einem Gehirnschlage verschieden. Der Verstorbene gehörte nicht gerade zu den her vorragendsten und begabtesten, aber jedenfalls zu den eifrigsten und pflichttreuesten Mitgliedern der Fortschrittspartei. In Berlin am 4. September 1811 geboren, bewahrte er feiner Vaterstadt bis zu seinem Lebensende eine aufrichtige Ergebenheit. Zimmermann widmete sich dem Studium der Rechte, trat aber nach zurückgelegtem Staats- Examen zur Verwaltung Uber und wurde als Bürgermeister von Spandau schon im Jahre 1847 in den vereinigten Landtag deputirt. DaS Jahr 1848 brachte ihn in daS Parlament der Paulskirche. Auch die Uebersiedelung nach Stutt gart machte er mit und wurde, als er nach der Sprengung des Rumpfparlaments sich freiwillig den preußischen Gerichten gestellt hatte, wegen sei ner^ Theilnahme an den Stuttgarter Beschlüssen zu lebenslänglicher Festungshaft verurtheilt. Wäh rend der Proceß noch in den oberen Instanzen schwebte, begab sich Zimmerniann nach England, Vom Tage. tz In Paris haben die Svndicate, welche ja das ganze Börsengeschäft beherrschen, am Montag und Dienstag wieder Häufle gemacht. Es ist die Frage, ob, nachdem die Jubiläumsfeier in Petersburg ohne Zwischenfall verlaufen, Berlin und Wien nicht Aehn- liches versuchen werden. Borerst war die Haltung keine günstige. Eins tritt entickieden hervor: die Neigung, »u realisireu, und die pflegt gerade bei den einsichtsvolleren, die Lage überschauenden Speku lanten zuerst zum Durchbruch zu kommen, während die Masse noch immer von trügerischen Gedanken sich beherrschen läßt. WaS man in der Tasche hat, ist sicher, alles Andere bleibt Chimäre. Die Course sind so enorm hoch, daß bei der ersten Gelegenheit, wo der Werth des Geldes mehr anzieht, Gefahr für die Häufle vorhanden ist. Die jetzigen Course und kurzum keine KaufScourse mehr, mögen die Spieler immerhin es treiben wie sie wollen, mögen sie noch immer höhere Stationen zu gewinnen suchen. Aus England schreibt man, daß die Konsumtion den Eisen- speculanten zu den in die Höhe getriebenen Preisen die Waare abzunehmen zögere. Auch anderswo schlägt eS in den Industrieverichten nicht mehr so hohe Wogen. Dortmunder sind aus 101 gefallen, also 7'/, Proc. Die Börse schloß aus allen Gebieten rückgängig. , Der „Berliner Actionair" hatte vor einiger Zeit bestritten, daß die Regierung bereits die neuen Ab machungen mit der Halle Sorau-Gubcner Eisenbahn hinsichtlich ermäßigter Beiträge zur allgemeinen Ver waltung bestätigt habe, wie verlautet hatte. Daß dies richtig war, gesteht jetzt die „Börsenztg." selbst zu, indem sie schreibt: „Am nächsten Sonnabend findet eine Sitzung deS Aufsichtsrathes der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn statt, die insofern von Interesse sein wird, als bei dieser Gelegenheit die definitiven Erklärungen des Ministers der öffentlichen Arbeiten über die Berech nung gewisser Positionen der Verwallungs- und Betriebsunkosten und über die sonstigen von dem AufsichtSrath in dieser Beziehung angeregten Fragen zur Kenntniß gebracht werden dürsten. Daß der Minister in dieser Angelegenheit der Gesellschaft großes Entgegenkommen beweist, haben wir bereits mitgethcilt und man bestätigt uns heute, daß er den von dem AussichtSrath beantragten günstigeren ModuS der Berechnung im Großen und Ganzen acceplirt hat." Die i„N. Fr. Presse" schreibt hinsichtlich der Divi dende der Creditanstalt: „Was die vorgenommenen Abschreibungen anlangt, so scheint die Verwaltung nicht ungern die Gelegenheit ergriffen zu haben, die Dividende einigermaßen zu schmälern, denn dieselbe «acht kein Gehcimiiiß auS ihrer Anschauung, daß sie die gegenwärtige Höhe des Actien- «ourscs kaum durch geschäftliche Erfolge rechtfertigen kann." Soliden Bankverwaltungen darf eS nie angenehm sein, wenn die Speculation die Course ihrer Aktien auf übertriebene Weise tarirt und damit gewisser maßen Anforderungen an die Institute legitimirt, welche sie nicht zu erfüllen >m Stande sind. — Die Wiener Blätter wissen übrigens von vielen beabsich tigten Neugründungen zu sprechen, um welche Con- cession nachgesucht. — ,^Laßt den Zapfen aus, Gott bewahr' daS Haus!" — Nicht Ungarische Staatsbank, sondern Ungarische LandeSbank soll die von der Anglobank für Pest neuprojectirte Bank heißen. ES thut sich dorr überhaupt ein GründungSkratrr auf. In der „Times" und andern Londoner Blättern wird jetzt mehr und mehr von den Goldfeldern im südlichen Indien gesprochen, von denen wir nach der „TimeS" feiner Zeit berichteten. Die Regierung bat veftätigt, daß die Sache richtig ist. Günstig für die Goldwährung-freund«. Allgemeine Deutsche Creditanstalt. Der mit gewohnter Sorgfalt und Ausführlichkeit auSgcarbeitete Geschäftsbericht für da- letztverfloflene Betrieb-zahr liegt unS vor. Der Rechnungsabschluß darf alS ein außergewöhnlich günstiger bezeichnet werden. Die Gesammtziffer de- Umsätze» von 158« Millionen Mark, welche den vorjährigen Umsatz um etwa 78 Millionen übersteigt, deutet darauf hin, daß die Thätigkeit der Bankinstitute ,m Allgemeinen eine lebhaftere geworden ist. alS in den Vorjahren. In der Thal ließ sich schon in dem ersten Vierteliahre deö abgklaufrnen IahreS die Wahrnehmung machen, daß eine normalere Bewegung de- GeldverkebrS ein getreten sei. und verschiedene Ereignisse nn Laufe deS Jahres haben dazu drigrtragen, diese Bewegung zu steigern. Wen, in dem vorjährigen Geschäftsbericht da- Mißtrauen gegen einen Theil der großen Aktien gesellschaftrn, di» Ungewißheit über den endlichen wo eS seinem unermüdlichen, rastlosen Fleih ge lang, die für einen Ausländer fast unüberstetglrch scheinende Schwierigkeit deS englischen Rechts studium« zu überwinden und sich unter den eng lischen Anwälten eine ehrenvolle, angesehene Stel lung zu erringen Nach Erlaß der allgemeinen Amnestie kehrte Zimmermann nach Deutschland zurück und ließ sich, während er sein Bureau in London beibehielt, m Berlin als englischer An walt nieder. Er war auch der Rechtsbeistand der englischen Botschaft. Ü Halle a. d. Saale, 3. März. Anläßlich der Feier de- 200jähriaen Gedenktage- der Ber einigung de- Gebietes deS ehemaligen Erzbis- thums Magdeburg mit dem Hause Brandenburg am 4. Juni wird u. A. seitens des P r o v i nzi a l - Land tage» der Provinr Sachsen eine Deputation an den Kaiser nach Magdeburg abgesandt werden, welcher für diesen Tag bekanntlich sein Kommen dahin zugesagt hat. — Die projectlrte Convertirung unserer 4>/,- procentiqen Istädtischen Anleihen in 4procen- tige wird vorläufig unterbleiben. Wie die „Saale- Ztg" erfährt, wären zwar bereits alle vorberei tenden Schritte gethan, so daß die Durchführung dem Invalidendank übertragen werden konnte, als sich herausstellte, daß die Convertirung der An leihen nach dem Texte der Obligationen gar nicht statthaft sei. — In Magdeburg veranstaltete ein von seiner Frau getrennt lebender Maurer ertra eine Zusammenkunft mit ihr. um ihr die Nase abzubeißen. Es gelang ihm, die Nase wurde aber wieder angeheilt und er zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt 2. Kassel, l. März. Aus der Main-Weser- bahn hat sich am Sonnabend spät ein entsetzlicher UnglllckSfall ereignet. Der um 7 Uhr 20 Min. Abend- von hier abgelassene Personenzug rannte ungefähr zweihundert Meter südlich deS Ueber- aangeS bei dem Dorfe Otter-Hausen, zwischen den Stationen Wabern und Borken, gegen ein aus dem Geleise entlang sich sortbewegendes Fuhrwerk und zwar mit solcher Heftigkeit, daß Fuhrmann, Pferd und Wagen nebst Ladung in deS Wortes gräß lichster Bedeutung vollständig zermalmt wurden. Wie die vorläufigen Ermittelungen ergeben haben, ist der verunglückte Fuhrmann der Händler in irdenen Töpfer-Waaren Baupel auS Fritzlar, welcher, mit seinem Geschirr vom Hausiren an der Umgegend von Homberg kommend, den frag lichen Bahnübergang zu überschreiten beabsichtigte, um nach Hause zu gelangen. Aller Voraussetzung nach ist derselbe aus dem Wagen eingeschlasen, das Pferd passirte die erste, wie man annimmt unvor sichtiger Weise offen gelassene Barrisre und bog, da es die zweite Barriöre geschlossen fand, rechts um mit dem Gefährt den Bahnkörper entlang und somit dem gegen »/.9 Uhr fälligen Personenzug von Wabern däherkommend zwischen den Schienen schnurstracks entgegen. Der Lokomotivführer be merkte zwar das Hinderniß, den in sein Verderben hineinfahrenden Fuhrmann, gab natürlich sofort Contredamps und BremSsignal, indeß leider ge nügte es nicht, um den Zug noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen, der leichtsinnige Fuhrmann volksmrthschastlicheL Erfolg der eingeleiteten Eisenbahn-Politik, die Schwie rigkeit. die Production in ein richtiges Verhältniß mtt der verminderten Consumtionsfählgkeit »u brin gen, und die Ungewißheit über die Richtung der Zoll- und Verkehrspolitik des Deutschen Reiche- als die hauptsächlichsten Hemmnisse für eine normale Gestal tung deS BankverkehrS bezeichnet wurden, so kann jetzt constatirt werden, daß schon die Thatsacke einer festen Haltung der Eisenbahn und der Zollpolitik anregend auf alle Verkehrsgebiete gewirkt hat, zumal das Ausland durch unerwartet eingetretenen Waa- renbedarf, das Inland durch Vervollkomm nung der Leistungen der Industrie diese Be wegung gefördert und das reichlich vorhandene Capital, dre Billigkeit der Rohstoffe und der Arbeits löhne sie erleichtert bat. Dieser reichliche Geldstand, welcher nur vorübergehend und auf kurze Zeit sich in das Gegentheil verkehrt hat und zwar in Folge der Bedürfnisse der Börse, hat allerdings die Erträgnisse des Dlscont- und Contocorrentaeschäfts geschmälert; dieser Entgang hat aber reichen Ersatz gefunden durch die Gestaltung de- Effektenmarktes. Die Steigerung der Aktien der Montanwerthe und der Industrie, welchen die Allgemeine Deutsche Creditanstalt fern steht, kommen hierbei nicht in Betracht, wohl aber der Umstand, daß nach Verwandlung großer Eisenbahn unternehmungen in Staatsinstitute und Convertirung ihrer Aktien in Zinsenpapiere die Aufmerksamkeit der Kapitalisten sich vielfach Werthen wieder zuwandte, welche in den letzten Jahren andauernd vernachlässigt worden waren und in der Zwischenzeit sich als gut fundirt erwiesen hatten. Dieser Wendung ist es zu zuschreiben. daß auch die Allgemeine Deutsche Credit anstalt aus ihrem Besitze an Eisenbahnprioritäten und sonstigen zur Kapitalanlage geeigneten Effecten hohen Gewinn gezogen hat, welcher in dem Erträgniß deS Eflectenconto von nahezu 8,125,000 .M oder etwa 7 Proc des Actiencapitals der Anstalt mit enthalten ist — eine Ziffer, welche nur noch einmal während des vierundzwanzigjährigen Bestandes der Anstalt erreicht worden ,st, im Jahre 1872. Die Verwal tung bat geglaubt, diese außergewöhnliche Gunst der Verhältnisse benutzen zu müssen, um auf einige Aktiven, deren Besitz kein freiwilliger ist und deren Veräußerung ihr erwünscht sein muß, Abschreibungen vorzunehmen, welche dieses Ziel erleichtern, die Anstalt unter allen Umstünden vor weiteren Ver lusten aus diesem Besitze schützen und indirekt dazu beitragen, dem Gesammterträgniffe des Gesellschafts- capitals eine gewisse Stetigkeit — normale Ver hältnisse vorausgesetzt — zu verleihen. WaS nun die einzelnen Konten anlangt, so haben wir nach dem Geschäftsbericht noch Folgendes mitzu- tbeilen: Accepte sind nach dem Jahresdurchschnitt monatlich 2,407,0(8 X (1878: 2,858,020 .X), im Ganzen 601,058 41 mehr, ertheilt worden. Im Umlauf befanden sich Ende 1870: 5,777,718.31 41 (1878: 5,023,233.87.4), Der Bestand an DarlehnS- büchcrn betrug Ende December 1870 8,883,851.86 .4 (1878 : 8,277,103.81 .4). Den höchsten Tagesbestand wies das Conto mit 10,722,858.50 41 am 7. August nach; im Vorjahre mit 11,524,182.2841 am 21. Februar. Der Gcsammtumsatz bezifferte sich auf 54,557,383.87 >1 (1878 : 53,175,084.87 .4). Von den 4'/, und 5proc. Pfandbriefen be finden sich 11,858,000 41 gegen 10^46,800 »m Vor jahre im Umlauf. Die Tilgungssumme beläuft sich für daS Jahr 1870 bei den verschiedenen Serien auf 217,100 41 Der Bestand deS Pension-fond- be trug Ende December 1878 535,642.40 .4 Der Umsatz auf Wechselconto belief sich auf 323^88,383.24 41 <1878: 309,339,530.94 41). Der Gewinn von 888,204.01 Mark (1878: 748ÜU8.23 41) repräsenurt bei 14,753,800 Mark Durchschnittsbestand 4.53 Procent (1878 bei 14,407,000 41 Durchschnittsbestand 5.17 Procent. Der Tiscontosatz der Reichsbank, welcher im Durch schnitt sich >m Vorjahre auf 4.34 Proc. stellte, bat im Jahre 1878 im Durchschnitt 8.70 Proc. betragen. Die Abschreibungen, welche auS diesem Conto herrühren, betragen für da- vonge Rechnungsjahr 115.836.09 41 und find zum grüßten Theile entstanden au- den Zahlungseinstellungen von Jos. Pfeifer in Wien und dem schon im vorjährigen Geschäftsberichte erwähnten Concurfe von N. M. Cohn in Nordhausen. Zum Tbeil sind sie nicht als definitive Verluste zu betrach ten, sondern al» Reserven, deren Wiedereingang nicht unmöglich ist, wie denn auch im Jahre 1878 82,787.14 41 für früher abgeschriebene Forderungen wieder in Einnahme haben gestellt werden können. Der Bestand der Pfänder betrug End« 1878 3L33,5 l 2.4 (1878:3,817,147.50.4); Umsatz 8228,078.80 Mark (1878 7,753,588.15.4). Gewinn bei 3,483,200 Mark IahrrSdurchschnittSbestand 8.00 Procent aegen 5.70 Proc. im Vorjahre. Für ein ältere- Lomvard darleben wurden 8000 41 in Reserve gestellt, im Uebrigen find aus diesem Conto Verluste nicht zu ver zeichnen. Der Bestand von Effecten bezifferte sich Ende 1870 auf 8,207,788.15 4« (1878 6,838,354.80.4): Umsatz 100,850,371.15 .4 (1878 : 75,170,206.85 41). Der mit 2,124,804.04 .4 (gegen 807,473.71 .4 im Vor jahre) in der Bilanz erscheinende Gewinn bat bei 5,983,000 41 IahreSdurchschnittsbestand ca. 35.80 Proc. betragen, im Vorjahre bei 8,757,100 — 13.13 Proc. Laufende Rechnungen. Bestand ult. 1870 18,181,487.45 .4 (1878: 14,400,028.02); Umsatz 535,057,313.07 .4 (1878: 501,758,776.80 X). Der Gewinn an Zinsen und Provisionen: 1,115,382.78 Mark umfaßt zugleich den Ertrag des Conto pro Diverse. Wenn hiernach der Durchschnittsbestand der laufen den Rechnungen weit höher erscheint als im Vorjahre, so ist erklärend zu bemerken, daß ein Theil der früher auf dem Conto pro Diverse gebuchten Activen, namentlich die Betheiligung bei der Pilsen-Priesener Eisenbahn und A. Münnich L Co., auf einer beson deren Abthettung der laufenden Rechnungen zinsenlos weitergeführt wird. Zieht man diesen Umstand in Betracht, so ergiebt sich als Durchschnittsrente der zinstragenden Konten der lausenden Rechnungen der Betrag von 5.68 Proc. Was aber die Betheiligung bei dem Pilsen-Prlesener Eisenbahn-Unternehmen an- lanat, so darf, angesichts der nickt unwesentlichen Besserung der Betriebsverbältnifle der Bahn, welche in der Courssteigerung der Prioritäten ihren Aus druck bereits gefunden bat, mit noch größerer Zuver sicht, als in dem vorjährigen Geschäftsberichte, die Erwartung ausgesprochen werden, daß die Speeial- reserve keinesfalls in sehr hohem Betrage zur Aus gleichung dieses Conto heranzuzieben sein wird. Man darf sogar weiter gehen und — falls nicht unerwar tete Ereignisse eintreten — der Hoffnung Raum geben, (daß die Erträgnisse, welche in den nächsten Jahren aus dem Betriebe der Bahn selbst zu erwar ten sind, verbunden mit dem Werthe des Prioritäten- besitzcs der Anstalt und ihrer Buchforderung, sich als ausreichend erweisen werden, das Gesammtguthaben der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt zu tilgen und demnach die gesammte Specialreserve tntaet zu erhalten. Bei dieser günstigen Gestaltung der Lkrhältniffe bat die Verwaltung der Anstalt um so weniger Be denken getragen, in die Bilanz eine Abscbreibungs- summe auf die beiden montanistischen Unternebmungen (Friedensgrube bei Meuselwitz, Saxonia bei Komotau), bei welchen die Anstalt betheüigt ist, aufzunehmen — eine Abschreibung, bei welcher die Hoffnung des Ersatzes keineswegs ausgeschlossen ist. Der Bestand des Conto proDiverse betrug Ende 1879 8,116,80887 .4 (1878: 11,310,085.48 .4); Umsatz: 41,550,742.10 .4 (1878 : 50,500.385.08 4i). Wegen des verminderten Bestandes verweisen wir auf das bei dem Conto der laufenden Rechnungen Gesagte. Die Depot-Abtheilung hat einen Provisionsertrag von 17,802.50 41 ergeben. Zur Dolirung der Filialen und Commandit- betbeiligung ist em Capital von jetzt noch 2^50,000 Mark verwendet worden, welches, Dank der um sichtigen Leitung und der Gunst der Verhältnisse, ein Erträgniß von etwa 10 Proc. ergeben hat. Der Ueberschuß der Verwaltung deS Hausgrundftückes ist ungefähr derselbe gewesen, wie im Jahre 1878. Bon bim Capitalconto ist, um die dann und wann laut gewordenen Zweifel über die Bedeutung deS sogenannten GrundstücksdiSpositionsfondszubeseitigen, der Betrag dieser Reserve definitiv abgesetzt und außerdem eine weitere Abschreibung vorgenommen worden, mittelst welcher die Verwaltung die regel mäßigen Abschreibungen, welche in Zukunft ringe- führt werden sollen, für die Vergangenheit gewisser maßen nachholen will. Gegenüber dem Gesanunt Umsatz von ca. 1526 Millionen (1878: 1448 Mil lionen) betragen die Handlungsunkosten und Gehalte ca. '/« Proc. gegen ')« Proc. im Vorjahr. Der Bruttogewinn beziffert sich auf 4,525,431.57 Mark (1878 3,277,071.32 41), hiervon geben ab: Zinsen auf Darlehnsbücher 818,899.70 41, Abgaben und Staatsaufsicht 143M8.9S 41, Besoldungen und Remunerationen 173,959.40 41, Handlung-Unkosten 50,739.91 41, zweifelhafte Debitoren und Abschrei bungen 444,588.85 41, Abschreibung aus Jmmobiliar- conto 151,295.71 41, Abschreibung auf Mobiliarconto 9479 30 Es beträgt der Reingewinn 3,324^70.45 41 N878 2,172^72.10 41), welcher nach Vorschlag der Verwaltungsorgane wie folgt zur Verwendung ge langen soll: Ordentliche Dividende, 4 Proc., an die Actionair« mtt IMIO.OOO 41, Tantieme an den Ber waltungSrath 104,788.30 41, Tantieme an die Direktion, Gratisicatton an die Beamten, sowie als Beitrag zum Pension-fonds 809,538.80 41, Super- dividende, 6 Proc., an die Actionaire 1,800,000 4H Bortrag auf neue Rechnung 097155 4H — Die mußte seine Gleichgültigkeit mit dem Leben sbe- zahlen. Wie übrigens die WirtbSleute im letzten Orte, bei denen Baupel noch Schnaps getrunken, gesehen haben wollen, befand sich auf dem Wagen nock ein 10 jähriger Anabe, derselbe ist jedoch nir gends in der Nähe des Unfall- gefunden, hat also den Wagen glücklicher Weise jedenfalls schon früher verlaßen. — Seit undenklichen Zeiten steckte bei Non nenhorn. ca. 6 Meter vom Bodensee-Ufer ent fernt, tief im Bett deS Sees ein gegen 100 Cent- ner schwerer erratischer Block; am 12. Fe bruar wurde nun derselbe durch EiSstöße in die Höhe von 2 Meter vorwärts und am 13. Februar 3 Meter seitwärts geschleudert. Die Bewohner Nonnenhorns faßten den Beschluß, diesen Stein zum steten Andenken an die Bodensee-EiSzeit von 1880 zu heben und in den Ort Nonnenhorn zu befördern. Dieser Entschluß wurde am 18. und 19 Februar mit einer Riesenarbeit auch glücklich auS geführt. Der Koloß mußte 376 Meter am Ufer entlana gezogen werden, bis er aus einen Wagen zeschaftt werden konnte. Der Wagen war mit ünf Pferde" und fünf Ochsen bespannt. Al- der- elbe an einer Curve anlangte, konnte nicht mebr alles Gespann in Thätigkeit gesetzt bleiben, und der Wagen mit dem Steinbloa blieb stecken. An Stelle des Gespanns traten nun 67 Personen männlichen und weiblichen Geschlechts, welche dir Last 200 Meter weit zogen. Der Stein befinde: sich nun vor der Nonnenhorner Capelle auf einem schönen freien Platze und erhält demnächst eine paffende Inschrift. Bilanz läuft auf beiden Seilen mit 69^88,703.71 Mark aus. Bezüglich des obigen Geschäftsberichtes gedenken wir noch eines Umstandes, der für den Abschluß desI. Quar tals des laufenden Jahres von wesentlicher Bedeu tung sein dürste. Es sind nämlich die nach der Bilan, vom 31. December 1879 im Besitz der Anstalt befind lichen Effecten seit dieser Zeit abermals erheblich im Course gestiegen, so daß der hierdurch Ende Mär, sich ergebende Gewinn wieder ein beträchtlicher sein wird. Es sind beispielsweise Ende 1879 in die Bilan; eingestellt worden: 452,000 fl. Aussig-Teplitzer Eisen bahnactien u 175, .545,700 .41 Buschtiehrader 5proc. Prioritäten III. Emission a 75, 208,500 41 Cottbus- Großenbainer Eisenbabn - Actien s 52 , 786,200 4 Cottbus - Großenhainer Stamm-Prioritäten t 95, 244,700 41 Reichsanleihe s 97.80, 850,000 41 Leipziger Credit 4'/,proc. Pfandbriefe s 98, 754,000 41 Mans- felder 4',,proc. Obligationen von 1879 « 100.25, 997 500 41 4 proc. preußische consol. Anleihe s 9720, 881.300 41 3vroc. Sächsische Rente - 74.70 und 75.50 u. s. w. Außerdem sind die in Besitz der Anstalt de- findlichen 285,000 41 Leipziger Wollkämmerei-Actien z», Pari eingestellt worden, welche in neuerer Zeit pro Stück mit 140 Proc. bezahlt worden find. Deutscher Handelstag. * Berit«, 2. März. Im ständigen Bureau deS Deutschen Handelstages (Neue Friedrichstraße 52—54) fand Heu» eine äußerst zahlreich besuchte Ausschußsitzung des Deutschen HandelStages statt. Den Vorsitz fübn- Commerzien - Rath Delbrück (Berlin). Veranlaß! war die erste Sitzung durch einen Antrag der Breslauer Handelskammer und noch 34 anderer Mitglieder des Handelstages auf schleunige Berufung des Plenum behufs Berathung über die jüngsten Beschlüsse dn Tariscommission der deutschen Eisenbahnen, betreffend die Abänderung des bestehenden Reformtarifschemas Die Breslauer Handelskammer war vertreten durch das Ausschußmitglied Commerzienrath Molinari (Breslau) und den »ä sin«. hinzugezogenen Secretair der Breslauer Handelskammer 1>r. Eras (Breslau). Diese begründeten zunächst den Vorschlag: durch das Plenum des Deutschen Handelstages eine einstweilige Ablehnung jeder Ab änderung des bestehenden Tarifschemas berbeizu führen. Die Handelskammer zu Breslau — so be merkten die Breslauer Delegirten — stehe auf dem Standpuncte, daß eine zweite, ermäßigte Stückguv clafle allerdings angestrebt werden müfle, daß jedoch die Begünstigung des Verkehrs nicht mit der Aus Hebung der dermaliaen allgemeinen Wagenladungs- claffen ä und 11 und einer Erhöhung des Special tarifs I erkailft werden dürfe. — Geh. Commeruen- Rath Heime ndahl (Crefeld): Der Deutsche Handels tag könne sich auf einen rein negativen Standpunkt nicht stellen, nachdem VerkehrS-AuSschuß undTariscommisswr. schon seit November 1878 mit denjetzt zum AuStrag kom menden Tariffragen sich aufs Eingehendste beschäftigt und ein ausreichendes Material zur positiven Begutach tung berbeigesckafft haben. — Papendick (Bremen) stellte folgenden Antrag: „Der bleibende Ausschuß des Deutschen Handelstages erklärt sich mit den An trägen des Ausschusses der VerkehrSintereflenten be züglich Einrichtung einer zweiten, ermäßigten Stück- gutclaffe nur dann einverstanden, wenn gleich zeitig der Vorschlag der königlich sächsischen Staatsbahnen: die Güter der Stückgutclaffe i werden bei Aufgabe von 5000 Kilogramm per Wagen oder bei Frachtzahlung für diese- Quantum zu den Sätzen der Stückgutclaffe II befördert, angenom men wird". — Banquier Bethke (Halles.S.) ver theidigte Namen- der Handelskammer zu Halle den BreSlauer Antrag. Nach kurzer Debatte gelangte der Antrag Papendick zur Annahme. Ferner wurde nach längerer Debatte beschlossen: „Der Ausschuß schlägt den Mitgliedern de- Handcls- taae- vor, von der Berufung des Plenum- vorläufig Abstand zu nehmen und den Antrag Papendick nebst einer eingehenden Denkschrift der Seneralconfrren» der deutschen Eisenbahnverwaltungen und dem Bun desrath zu überreichen. Sollte sich aber dennoch eine Mehrzahl von Mitgliedern für Berufung de- PlenumS entscheiden, so wird daS Präsidium ermäch tigt, da- Nöthige anzuordnen." DaS Präsidium, der Generalsecretair deS Deutschen HandelStags, Konsul Annecke (Berlin), Geh. Commerzienrath Heimen- dahl (Crefeld), Papendick (Bremen) und ve.EraS (BreSlau) wurden mit der Ausarbeitung der de treffenden Denkschrift beauftragt. Endlich wurde noch beschloflen, da- officielle Organ de- Deutschen Han- delstageS, daS „Deutsche HandelSblatt", numnebr auch finanziell zu übernehmen. Danach schloß die Sitzung gegen 2 u«r mittag». (»at. Ztg.) V n. des „L Duxer l Zinse n sie die i n die Prioritäl 41',. fl. . u Le der letzte waltende Ällgem geradezu ordentliä gestern I eine klei, setzen ve die Hau ganz ene aus 153 fanden. Kauflust, Beträge ausgespr meinen den Nack bericht v rin Bild es günsti kunst nu wurde di Betheilig »internet) 5,310,004 ordentlich weisen d dem We daß das einen er trug zur inlt bei. *- E liches ! Manus S ck m i d und sich fertigt, k gescbmack und biet stecken d> deröffnen legten n durch eil Manuscr Vreis p: dieser n allgemeir T Capita cationen Werthpai berausgc erkennen, flahr vo gesellscha sind, sow dcrgegeb« nähme d «ebenen melwerk, schrift bi o- Au Herrn 4 Hamburc Wohlthäi und sein, den Stel ibn zu eil Herr Bei hinterlafs »—S» Tie Gesa auf 152 gegen de der Hau) den Nack dem Rca den 152 sicht Dr« auf Amt Aormonc auf Amt- rmzial > s . 2' (somit«- t rügllch be Ligcha r !ann u kosten t Gewerbe -u- S> natS kör Eisendah Anträge und für sende Jc tritt dab cent ein. 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