Dresdner Nachrichten : 03.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-03
- Monat1879-11
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- Dresdner Nachrichten : 03.11.1879
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Wien, r. November Die „Montaa^evue" be zeichnet bte Meibung der Blätter über eine brvor- stebende Ergänzung des Kabtnels aloErfindongen. Dir parlamentarische Si tuation lick dlclenlae Er gänzung dev KabtnetS, welctie Taasc wünschcns- wertb und seinem Pro gramme homogen crlchetnt, alv vorerst untlnnftlch er scheinen. Der demnächst zu veröffentlichende Stcucr- auSwetS wird in den direk ten Abgaben ein kleines Minus, in den indirekte» abermals ein erhebliches Plus gegen baS Vorjahr konstailren. S»vkt-!I?vLesk»wmv. ^ »vül-ioivxrLmwv Tageblatt für Politik, Unterhallung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht^ Fremdenliste. Mitredartkur: vr VlinN Für daö Fcttlll.: LwelvlU Madrid, r. Novvr. Die Verbindung zwischen Valencia und Barcelona «u wieder hcrgcsteUt. Daö schlechte Wetter bauert kort, aber daS Ebrowassrr sinkt doch merklich. Innsbruck. 2. Nov. Die erste protestantische Kirche Tirols wurde un ter der Tbcilnadme der Bchördc» und einem un- aehäucrenAntlange ieler- lichst eingewciht. l 60., IL n « B fts« « o I» ik t t, 8vliIo88-8tiU880 14. gogonüdor «Io;' 8p>»c>rua^8o zV»- uncl Vöilcant' iUlur Llaalspktpiopv, pfLiMdis^/ö /^vllön ode Fu8/.atrlui>s- uUer Ooupons. IInsnt^eMotiv r Lvntrols cl,;r Vsrloosung ullsr VVortlmapioro. ^Ilos uuek z ans lwsiftlioswin ^Vc-x-n 0omieils1olls für Viisvlisvl. Druck und «igentdum der Herausgeber: Verantmortl. Redakteur: «>c LteleUnrttr iu Dre-deu. LLeturtvt» lotil»»». ,, Dresden irudolf No^or, ! uiuj ^vN8lvrILoutvuux äoitttane,.^Ubo ö^o. 7,! folotltislligsiv ^ULVSill geivölinlickvl-, -ll« auot» fvinsd kaolrou , jsclsn 6ünrkS ÜU Mn dilljggssn Drvi»«n. SN a >. Ollig. ! Tapswn-Ideskvr von 8 i)i» 18 8tllelc. krovvn naek ausrvLrt» franco. Rr.rk67.24. Jahr Veränderlich, meist trübe, stellenweise Niederschläge. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin. 1. Nov. Ec. Mai. dcr Kaiser ist beute Mittag 12^/« Ubr im beite» Wohlsein, begleitet von de» Prinzen Karl und August von WÜr'emberg. wieder hierher znrückgckehrt. Aui dem Hamburger Babnvoic, woselbst sich der Kommandant Genciaiinaior Gral von WaitenSlcbe» ii»c der PolUeipr >sidcnt von Aiadai eingeiunden ialrc», schritt derKaiicr. nachdem erden Salonwagen verlassen hatte, direkt aut Erüerc» zu, ui» ibm, als dem Schwiegersohn des Generals von PodviclSki. nochmals leine auirichtige rbeiinabme über den schwere» Verlust auözudrückcn. - wärst Hohenlohe. deutscher Botschaltec in Paris, ist heule Mittag lB. nvr mittelst Cipreßzug aut der Lehrter Bahn nach Paris avgcieift. Dresden. Ä!ontan. 3.9!ovember. > !! OllÜM ii kommt aus I — Am 30. v. M. Abends ist das Beignt des Schmleke- Hcinig in Störmthal bei Liebertwolkwitz nieder- — llteuhctten. Alle- Gute i» Spiclwaarc» Nürnberg, hieß eS svnit. Die groben Pariser Firmen bezogen ^ melsicrS ihre Spielsachen las» lediglich aus Nürnberg und eS schien, als gebiannt. sollte der NuiNürnbergs »ncrschültcrt blciven. »ieuerdings abcrj — Am Ncsormatioiiütage Abends wurde in die Wohnung wies de» alten Nürnberger Häusern eine nicht unbeachtliche beS Piarrcrö von C on nc w itz von unbekannter Hand ein iaust- Dresden, 3. November. — Ihre Maieslätc» dcrKönig »nt die König! n wohnten am Sonnabend nach längerer Panse wieder einmal einer Vor stellung im Albeettbeater bei. — Oie L a n b ra g Sa b g co r d n e te» treten tm Landhanic beute zu der eriien conftirnirentcn Versammlung zusammc». Die leserliche Eröifnung bcS Landtages eriolgt. nach veraud- gegangencm Gottesdienste, am Mittwoch Mittag durch eine von Sr. Majestät den König vorgctragcne Thronrede im Königs. Schlosse. — Dcr iubllirte General, Erecllenz v. SebrelberS- hosen, wurde an seinem Ehrentage auch durch c!» cigenhän- bigcS kglückwunschschrelben Sr. Majestät bcb Kaiicrö Wilhelm und durch Verleihung des GroßkreuzcS des Rotben-AdlcrorvcnS I. Ciaffc ausgezeichnet. - linier Muukreierent telrgraphirt auS Hamburg: „Die am Sonnabend biec zum ersten Male zur Aiifsührnng gelangte OpcrRudmfteln'ö, „tit e r o", bat einen grosumige» ilriolg genabt. Stach den Siktichlünen wurde der Komnoniii 4 big 5 Mal stür misch gernien und musjte im Ganzen 14 Mal por dem begeistcrlc» Auditorium erichcincn. Die Wiiknng war iaScinirend, iroh dcm Ernit dcr Handttmg und de» olt begegneten Länge». Auch tie tliegic und Dir. Poliini wurde» wiederholt gcruie». Die Insccne ist prachtvoll zu nennen; von den Darstellern waren cS Winkcl- inann iSierot, Frau Sucher itthriiat, Prochaska. üzorrö und Do. Kinkel, die bei», Publikum enthusiastischen BeilaU sauten. — Die Dffi,zierc deö S ch ühenrcgi »> e n t S vereinigen beute Abend I» den Räumen ihres Casinos ihre Damen zu einer Festivität, die ei» Banguet und cincn Bali diele» wird. — Schon am trüben Morgen de» gestrigen Tage-, dem Tage aller Seelen, schmückten pietätvolle Hände die Gräber der beiden ka'h tischen Fricdböle in Ariedrichstädt. - Die religiöse» Präparation »stunden der Oster» 1880 connrmirt werdenden Jugend beginne» mit morgen. — DaS Comikö zur Bildung eines deutschen Neform- bcrcinö zu Dresden hat sich, obgleich die ans Sonnabend an- dcrauinte Versammlung gestört wurde, doch noch am selbe» Abend consiitnirt und wird dieser Tage zu einer anderweitcn Versamm lung cliiiadcn, zu der indes; Fniriltblarten anögcgebcn werden. Höchst ungesehene Herren sollen sich dcccil erklärt haben, die Be- strcbungcn kco neuen Vereins zu liiiiersiühcn. Näheres erglebt die Bekanntmachung unter ten Inserate». — N ichard Wagner ist nicht nur ein grober Componist, sonder» auch ein warmer Freund deö Thicrschuhcö. Bei Hugo Voigt i» Leipzig erschien: ,,Richard Wagner, offener Briei an Ernst v Weder über die VIvlscctlon." DaS Schriitchcn bat de» Zweck,die Bestrebungen des Dresdner ThiecschuhvceeinSzu fördern. — Die P o st - und Tc l c gra p b e n - B ca in t e n werden imninehr wieder eine neue Uniiorm crlsaltcn. die sich von der jetzige» in vielen Punkte» unterscheidet und deren Tragen ioriab aiic» Beamte», gleichviel ob dieselben bei Erledigung ihrer Dienlk- cici,hätte mit dem Publikum ln Berührung kommen oder nicht, zur Pflicht gemacht wird. Der »loch »ach dem Müller der preuln- schc» Mililärwaffenröcke. ist von kniikclblauer Farbe und hat eine» vor» avgecundctcn Stehkragen, weicher in dcr Mitte einen Strebe» von dunkelblauem Sammet hat. mit welchem oben und unten zwei orangefarbene Tuchslreilen parallel lauten. Die Grad- imtericheidunge» werden durch Sterne am Rockkragen und durch Achiclstü.kc bacgeitellt. DaS Beinkleid besteht aus dunkclgraucm Tuch und hat an den Scitknnähten orangefarbenen Vorstoß. Die Mütze, in Form der preußischen Militärmützen. besteht glcichsallS aus dunkelblauem Tuch mit drei gleich breite» Streiken, der obere und unkcrc mit orangeiarbenem Tuch und dcr mittlere von d»n. kclblaucm Sammet, lieber ber Cocarbc tragen sämmtiiche Be amte ei» in vergoldetem Metall ausgelührles Schild mit dem kaiserlichen Avler. Posthorn und Blitzen. Für feierliche Gelegen heiten iii ein dreieckiger schwarzer Plüschhut besiim-nt. Der tun- kelgrauc Mantel oder Paletot ist in der Form der Ossizieromäntel gehalten. Zur Austragung der alten Unisornie» ist den Pott- und Ttlegraphen-Deamten «ine Frist bis zum 1. Oktober 1880 gelassc». - Dcr schon von früher hier wohlbekannte ungarische Kapell meister FarkaS Moor wird aut der Durchreise Dienstag und Mittwom ans dcm Königs. Belvedere mll seiner Zigeuner- Kapelle Camertc neben. — Fe l d w c b e i - L ien tena n t». Seitens der Gencral- KommandoS sind die Landwchr-Bezirkö-Kommankvö, wie ali- iävrlich, angewiesen. Vorschläge In Betreff der Besetzung der Tccondc-LieutenanMellcn vci den Eriatztruppcn, Ten Garnison- Bataillonen und Landsturm-Formatloiic» zu machen. Bekanntlich können zu diese» Stellen dicnstcrfahrenc inaktive Unter- osiiziore, welche nicht mehr dienstpflichtig sind und sich zum Wiedereintritt tür den Fall einer Mobilmachung bereit erklären, In Aussicht genommen werden. Dieselben müssen sich in ge ordnete» Verhältnissen und in einer entsprechende» bürgerlichen Lebensstellung befinden. Haben diese Unteroffiziere ihre dienst liche Brauchbarkeit kargelban, so können sie nach Maßgabe der lür die Besatziingsarmee gegebenen Bestimmungen ovne voran- gcgangcne Wahl red OkkizierkorpS dem Kaiser durch die GesnchS- lisicn zur Ernennung zum Feldwebel-Lieutenant vorgcschlagcn werden. Die Feldwcbel-LicutenantS gehöre» zu den Landivcbr- Oifizicrcn, und zwar zur Hauptklassc dcr Snbaltern-Oifiztere im »tauge dcr Seconde-Lieutenants. Sie erhalten die Oifizicr- Pcm'ion nebtt PeniivnS-Zulage. wenn sie aiö Fcidwcdcl-Licuke- nankö eine die Invalidität bebtngende Verwundung oder Dicnst- bcschädiaung erleiden. — Polt. Vom 5. November d. I. ab wird die Personen- post von Pirna Bahnb. lO Minuten später, um 8.10 Nachm., abgeicrtigt unv bcr Anientbalt Vieser Post in Berggießhübel von 20 ans >0 Minuten herabgesetzt. Die Ankunftszeit in Gott leuba bloibt demnach unverändert. — A», I. November irtld Ist in Kötzlchenbroda eln Babnhof»- arbciter beim Waaenranglren zwischen die Puffer gekommen und erheblich verlest worben. Konkurrenz geboten, und zwar von Dresden auS. Die Zinn- s v i e l w aa r e n ia b c > k von G. Heyte hat. Dank inuiicr »euer ^deen, im Auolaiide einen ansehnliche» »tns erlangt. Sv hat nc letzt am Bestellung einer Pariser Firma volllländige Kaicrnc- ments mit innerer Einrichtung gclictctt. Die Kascrnengcväude iaslcn sich anscinandcrschlagcn, so daß die einzelnen Zimmer, Stallungen. Korridore re. offen liegen. Die dazu gehörigen Zinn figuren lasse» sich tast wie Anziehpuppc» behandeln; der Hclin läiit sich abletzen. die Flinte avnehnien. ja dcr Säbel läßt sich sogar aus der Scheide ziehe». Das Ganze ist überaus sauber ge- arbeitet. — Durch die Ausstellung einer großen Sammiung sehr schöner Photographien in dcm Atelier E d. P a u l weiden die Blicke vcr Pananicn rer Pragerslraße 4? seit einigen Tagen ge- lessclt. Die Manier der Herstellung dieser sich durch hohen Glanz anszeichiicnvc», sogen. Ematlle-Photographien ist allerdings nicht neu, wurde aber in dieser Vollkommenheit wohl kaum blöder von einem Dresdner gefertigt. Daielbtt sind auch recht gelungene Auinahmcn indem neuenKabincttöcmat. sogenanntePromciiarc- odcr SalonporteailS, anügestellt. Dieses neue Format, durch die prachtvollen Photograshien der Wiener Feslzugtbcilnchmer. Aus nahmen auö dcm Atelier Angcrer in Wie», wohl schon Vielen bekannt, fällt durch seine Länge aus Im Vergleich zu dcm Kabinct- Formatc und wird ganz besonders den Beifall ber Damen finden, da das Format vortrefflich geeignet ist, schlanke, graziöse Fignren vortbcilhait zu prälenliren. - DaS Pntzgeschält von Max »lichter hier lLa»bl>auöstraße 15) zeigt in seinem Schauienster eine ganze Menge jener reizenden, von Morel L- Eo. in Paris bezogenen Blumen, die namcntiich Abend» bei Beleuchtung kaum von natürliche» Kindern Flora » unterschieden werden könne». Französische Blumen sind bei den Frauen al» Schmuck iür ihre Hüte bekanntlich ganz besonders beliebt, obgleich auch die geschiffte» Hände dcr Arbeiterinnen in den deutschen Blumen- labr kc» ganz wuntcrbübscht Sachen anscrtigen. Unüvettrosien aber sind die Franzosen noch mit ihren zur Zlmmerzierde dienen den künstlichen Blattpflanzen unvBlnmenbouguetS. — Geradezu überraschend und clt't schlimme Konkurrenz lür echte Goldsachen sind die jetzt tn Handel kommenden Ealikorntschen Gold- Uhr k e t t e n , welche selbst ei» geübte» Auge von den echten kaum >u unterscheiden vermag. Die massive, gediegene, geschmack volle Fanon und die lSkaeätigr. rotdgelbr. starke Vergoldung lgssen kiele Ketten atS ganz echt erscheinen z»nv llaunt man nur. wenn man ersähet, daß kiclcldrn de! Mliller LEo. vier (Feanen- straßc 2:i) zu ten billigen Preisen von 6—15 Mark verknifft werden. Eine Spezialität desselben Geschäft» sind ferner die S t m i l i-B ri 11 a n tc n in allen Größen, welche mit ihrer Silber- und Golbunicriage ein Feuer entwickeln, daß man sich nicht wundern dan, wen» nächsten» ber beicheitcne Schubmachrr- Lebrllng mit einem Ko-bi-nor iür >2 Mark am kleinen Finger Sonntags aui dcr Schloßstraßc spazieren gehen wird. - Leipzig, l. November. An der Universität hat sich gestern dcr »tccioratSwcchfcl in herkömmlicher Weise vollzogen, wodurch da» Rcctocat von Pros. Stobde aut Pros. Lange üver- gegangen ist. Der adgebente Rector gab in seinem Geschäfts berichte an, daß iür da» Wintersemester bereit» nabe an OOOSlu- direndc imcribirt worden sind und tie Gelcmnntzabl derselben aut :NS6 gestiegen ist, die höchste Ziffer seit dem Bestellen der Uni versität. Die AntrillSecde de» neuen Rectors, eincS Philclogen, behandelte da» Verhältnis; de» Studiums dcr klassischen Philo logie zu dem Bernie tcS Gymnasiallehrers. Am Abend tanh tec übliche Fackelzug zu Ehren de» Rector» und Errcctor» statt, dcr Heuer zablreichcr war aiö tn den letzten Jahren. — Für den DLürgcrabcnd" am 3. November zur „Feier der Aufrichtung dcr deutschen RechiScinheit- werben große Anstrengungen gemacht. 2 t Vereine und Eoeporallonrn. darunter 11 Innungen, sind r», die sich daran bcihciligen. Außer den Mitgliedern de» Reichs gerichts und den RetchSanwälten sind auch der Stavtrarh und tie tadtvcrorbucte» als Ebrengäste geladen, da da» Fest nicht in Opposition z» dcm Thcatcriesi treten, sondern einiach nur dcm ..lebhaften Verlangen", auch aus ber „eigentlichen Bürgerschaik" dein ReichSgericht einen „Willkommen" zu bringen, Genüge thun will. — Die erste Auslassung de» „Theater- u»b Jntclligenz- blatteS" übcr leinen Eonffict mit dcm OperndirectorAngclo Neu mann in Sachen dcr Frau Will glich einer Entschuldigung, hie »och dazu recht schwach war: letzt aber bringt e» einen Briet dcr Frau Wilt, dcr ei» andere» Gesicht hat, Indem diele erklärt und nötbigeiiiaUS „eidlich" bestärken will, daß der Inhalt de» gegen Ncumann gerichteten Artikels auf Wahrheit beruhe. Darnach wäre sic also mit 44.000 M. engagirt, diese hohe Gage beim Rath und vom Oberbürgermeister Georg! !m Stadtvcrocdneten- Eolleglum alS ein Hauptgrund, wcuum die Theaterpreise erhöht weiden müßte», geltend gemacht, nachher aber, als diese dnrch- gcsctzt waren, Frau Witt zur Ermäßigung lener Gage aus die Halste durch Neumann bestimmt und hierdurch zum Weggang von Leipzig veranlaßt werden, während die erbebten Theatcr- preitk geblichen sind. DaS wird nun wehl von ven „Tbecrtcr- ireiindcii" gehörig anSgcnützt werken und bereits kündigt auch da» „Tbcatceblatt" eine Serie von Artikeln über die Geschichte de» StadithcatcrS unter der Dlrectlon Förster an. worin die ictzigcu Tbcatcrverbättniffe mit denen unter Laube und Haaie, Försicr'S Versprechungen mit dessen Leistungen i» Vergleich gestellt wer- den iollrn. Aiisaiigö wollte die »Nachricht, daß die „Deutsche Allgemeine Zeitung" zu Nenlgbr cingeben werte, keinen rechten Glgnben finden. ES batte schon manchmal so geheißen und man wußte, daß tie Firma Blockbaus die Zeitung aiö ihre „Puppe" betrachte, tbeilS zu ihrem „Vergnügen", thellS alS eine „Ehren sache" ivrtiühle. DieOptcr mögen indcß immer größer geworden sei», diesmal bestätigt sich da» Eingehen dcr Zeitung, und »>roi. »Biedermann wird wirklich da» Verdienst haben, dieselbe zu Grabe zu kragen. Die nationalllbcralc Partei bat gleichwohl Großes vor. Sic will eine neue große Zeitung, die täglich zweimal erscheinen soll, i»ö Leben rufen und einen Fond von lV»Mlliionen Mark aiisdringen. Da bei dem Unternebmen <l)r. BrockhauS. »Buchbändlcr Staktratb Wagner) in erster Reibe auch dcr Direk tor dcr Ercditanstalt Or. Wachömutb betheiltgt ist, wird da» neue große »ationallibcralc »Blatt wahrscheinlich auch iüc gewisse Geld institute al» Sprachrohr bienen sollen. »Biel Glück aus den Weg. auch mit den anderthalb »Millionen Mark! — »Am Donnerstag ist in Blasrwip el» kaum 1'/» Jahr alte» Kind zum Fenster heran» zwei Stockwerke tief in teil Hos gestürzt und war soiort eine Leiche. -In ber Frcltag'schen Holzstoffkabrik zu Schlottwttz warb vorgestern ver Schleifer Berdt auö Bärenstein, verbeirathet und Vater mehrerer Kinder, von einer Terwinenwclle erlaßt und mehrere Male berumgeschleubcrt. Dcm Unglücklichen ist ein »Arm dreimal, ber andere einmal, sowie ein Bein mehrere Mal ge brochen. unv wird an keinem Aufkommen acuvelielt. großer Stein gcwortcn. Dcr Stein flog dicht an ber Lampe vorbei und hätte beinahe ein kleines Kind deö Psarrcrö, daö in her Stube spielte, getroffen. — Dcr 21>ähriac Ziinmcrgcscll Aug. Ncuhauö erhängte sich am 20. Oktober in dcr elterlichen »Wohnung zu Ottendors bet Miltwetta. — I» Schön heida ist die Schule tcS Mitteidorieöbereits seit 27. v. M wegen der in tic'em Bezirke herrschenden Schar lach- und Dlphlherilio-Epitemte biö auf Weiteres geschloffen. — »Nach ge»auer Messung beträgt die Menge deö unterhalb tcS Klosters vci Meißen bcrabgeslürzten Gesteines ca. 37000 Eubikmcicr; um daffeide wirb tn dcr Breite vorläufig von ca. 5. spater 8 Metern eine Straße vergelte»», deren Bau etwa in 8 rage» vollendet sein wird. Zu crwarien sicht, daß noch mehr Gestein sich loSlöscn wird, weöhald man die Hinwcgräumung der Felömaffen von der Hauptstraße noch a»slev«n läßt. — In ihrer Schlafkammer in Nicderhaßiau bat sich am Donnerstag die >5 Jahr alte Caroline vcrw. Mcvcr, ged. Jahn, erhängt. Nach dem „Zw.Taoebi." wird aiö Motiv zur Thatdie jetzige Einberuiung ihres Sohnes zum Militär vermuthct. — In Eulitz bei Lommatzsch wurde am Donnerstag die Magd des Gutsbesitzers Lorenz von der im Gange befindlichen Dreschmaschine erlaßt und einige Male herumaeschieubert. AlS die »Maschine zum Steden gebracht werben konnte, war die Aermslc eine Leiche. — Oesicntliche Gerichtssitzungen. Hulda verebel. Gabriel gab ihren Mißmuth gegen den Erecutor Feiler und den GcrlchrSbiencr Wachtel bet Gelegenheit einer AuSpiändung am 15. Fcbr. d. I. durch eine wadre FIukh von Raisvnnementö kund, machte in Bezug aus ihre Umgebung' die Bemerkung: „Psui. diese Schulte!" und löschte ln ihrem Zngrimme auch die Lampe auS. Von diesem Entgegenkommen waren die »Beamten so wenig erbaut, daß sie wegen BeleDtgung durch die Vorgesetzte Behörde Strafantrag stellten, woraus die leugnende Angeschulbigte zu 2 Tagen Gefängnis; verurtbeiit wurde. Den Vorhalt, sie werbe da» Gesagte bereuen, ignortrtc die Gabriel schon früher durch die Aeußrrung: „Das iS mir ganz aleich, ich bereue nichts!" unv erst nachdem Anzeige erstattet war. kam eS ihr, natürlich zu spät, In den Sinn, um »Verzeihung zu bitte». Die Strafkammer bestätigte den ersten Bescheid. - Dcr E inspruchötenntn ln Klagsachen gegen Martin Heinevetter wurde vebuts weiterer Erörterungen vertagt. — DIe verehel.FrNner und deren Tochter Louise, beides Schneiderinnen, begaben sich am lS. November vorigen Jahres nach dcm Quartier deS Schneidermeister» Kurtz. um daS angeb lich rückständige Lob» für 2»/» Tag zu iordern. Nachdem die Vor- saalthürc von den Damen mit Faullschläge» bombardirt war unk Kurtz beim zweiten Male an der Schwelle erschien, fielen Mutter unb Tochter über ibn ber und schlugen aus LetbeSkrälten aus den Kopf des überraschten Mannes loö, biö vieler heilig blutete. Natürlich wedrte sich der Angegriffene so gut eS ging und weder die Zöple »och Köpie der kümptenden Mitglieder des zarten Geschlechts möge» dabei etwa» profitirt haben. Um die gegenseitige Schmach zu lüduen, verklagten sich die Herrschaften min einander und ber Ausgang der Klagen war für beide Par teien empfindl'ch genug, denn während die weiblichen Personen wegcngemcinschaitlicher Körperverletzung zu l Mon Gesängnlßver« uriveilt wurden, setzte eS auch lürKursweaen einfacher vorsätzlicher Körperverletzung 14 Tage Gciängniß und lür eine» ebeniallü bei dcr Vrügclci mit beschäftigt gewesenen Mann. Namens Schneider, 20 M. Gkldttraic. Im ElnipruchStermi» iübrte Kurtz aus, da« er sich bloö anl'ü Aeußerttc vertbeidigt und daher keine Strate verdient habe. Die Straskammcr ianv die Intentionen K'S auch deberzigenSwertb unb erkannte demgemäß unter Bestätigung deS Bescheides im llcbriaen aus Freisprechung tcS Kurtz. — Der Buchbinder Paul Relßlg. Bewohner dcr ehemalige» großen Jn- lantcrle-Aascrnc, war. aiö ihm in der Nacht vom lll.zum 22. April d. I. vcr HauösMüffel den Dienst versagte, der Ansicht, vcr Hausmann Friedrich Vogel wolle ihm einen Schabernack spielen und hätte lebensall- den Schlüssel von innen stecken lassen. Nachdem Letzterer aui das Klingel» Neißig'ö bin daS Thor ge öffnet batte, fing ber Ankömmling an, hitzig zu werden, unb Vogel äußerte daraus, ein so unverschaiiileS Betragen sei Ihm noch gar nicht vorgrkommcn. Nur wenige Augen blicke später erhielt Vogel mehrere Schläge mit dem Tvor- fchiüssel Ncißig S an derr-Kopf und erlitt dadurch an der Stirne und. tu der Nabe tcS rechten AuaeS blutige Verletzungen. Wege» vorsätzlicher Körperverletzung mittelst eines gesäbilicken Werk zeug- unter Annahme mildernder Umstünde wurde der Schul dige -u 3 Wochen Gciängnis, verurthellt. Die Straikammer iand, nachdem Herr RechtSanivait Fränzrl Im strafmildernden Sinne plaidtrt batte, den Fall nicht geeignet, um den vorigen Bescheid adzuänbcrn. — Wilhelm Kieieivcttcr soll nach den klägc- rlschen Behauptungen zunächst 50 Mk., dann einen, iür eine» Inhaitirten bestimmten Kuchen, in welchem l Thaler einaebacken war. ferner einen Posten von 53 Mt. und einen dergl. von 5»'» Mark rc. unterschlagen baden. Er leugnete jedoch in der Haupt sache und vezoa sich einmal daraus, er habe ten a!ö untcr- schlaaen betrachteten Geldbetrag iür sich geliehen, bez. habe er die Adlteicrung nur vergehen. In erster Instanz war Klclewettec zu 3 Monaten Griänanls, verurthellt, sein Enipruch Patte neben kbeilweffer Freisprechung eine Herabsetzung der Straic auf 6 Wochen 2 Tage zur Folge. - Der noch unbescholtene Gärtner Schöppe tn Nciistrieje» ging mit seiner Gattin und bei» schon mehriach bestraften 28jäbrigcii Fräulein Tbercie Höicr am 4. Fe bruar d. I. hinaus in die Ablhriiuiia 48 des Fischhäuler StaatS- sorllrcvierS und kcbrte daö Kleeblatt spater mit einer Partie grünem, zum Kränzelbiudcn bcllimmtcn Reisig im Werthe von 2 M. 4» Ps. wieder beim. Wegen ForstdiebstahIS bleibt den Leuten trotz irres Einspruches nichts weiter übrig, alS 14 Tage zu sitzen und die Kosten zu zahlen. — Dcr Lohndtener Julius Kurtz profilirte ganz erheblich durch seinen Einspruch, da b,e ihm erstinstanzlich zuerkannte Gcfängnißstraic von 6 Tagen aui I Tag herabgesetzt wurde, dem Goldschläaergebtlien FranzIoiei L ipla blieb es vcim Alken — 12 Tage Gciängniß wegen Unterschlagung. -- Auch noch nicht dagcwcien! Aul der Anklagebank nimmt Amalie verebel. Donner, deS Widerstandes gegen die Staatsgewalt und dcr Beleidigung veichuidigt und aui einem der vor dem Gericvts- tiiche befindliche» Studie dcraitistirenkeEhemann derselben Platz. Die Anklage ist sehr einiacder Natur: Frau Donner kam in Be gleitung ibrcü Knaben mit einem Gendarm in Konflikt, ließ dabet ibrem Munde Worte cnlschlüpien, die mit Beleidigungen viel Aehnlichkeit batten und leistete ber SIsftrnng aui rte Bezirks- wache aktiven Widerstand. Dafür setzte eS erstinstanzlich 14 Tage Gcfängntß und zur Begründung deS Einspruches gelangte ein Schriftstück zu den Akten, da- mit „Amalie verebel. Donner" unterzeichnet, war und eine MIldcruna der Strafe bezweckte.
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