Dresdner Nachrichten : 27.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-27
- Monat1879-11
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- Dresdner Nachrichten : 27.11.1879
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"LKLF«k: l>«r von einem pieftgen lätte gebrachtrn Daten er da- HeereSbukget von 1880 auf Erftndung verüben und wesentlich von dem vorzuiegenven Budget abwrichen. Konllantinovel. «i. -lovbr. Mounbar Pascha erbielt den Bekebl, mit 20 BakalHonen nach Gusinle zu »>arichirr», um vie lieber,labe Gusinft's an Montenegro, gegen, über der widerspenstigen Rrnaulen. zu bewerkstel ligen. iUL. Tagrvkatt für WolitiK, llnterlialtung, Geschäftsverkehr. Lörseubericht, Fremdeiiliste. Druck und «tgentbum der Herausgeber. Lck«p««v» in Lresde». Mitredaeteur: vr. Für baS FruiU.: Luckml, verantwort!. Redakteur ZU«tnurt«t» K'alvtvult in LreSdem. AI"»«« vm»»« »«rim»«»,» »I» «bd«. » Uh, »»»mm-,»»Uhr. r>, Neuftrd» nur »n »». »ilirrtziii, 4ir.»b»««»m. 4UH». — Drr «,u» r.nrr rinI»«INln» UkUlzrllt I^urNL Mn» »urnntl, «Sr »n» «Ich». ee»t»« <tr>»,m«» drr Inlrrrj» wird »«»« >n»««rN,e »nn»ncrn-«,strl« »in un» undtkunnirn Firmen un» Vrrlunni tnierirrn wir nur»»»»» vrhnumrra»»,,Zahlung durch chrirlmarleu »hrr Potie>n»ahluu». Acht Stlbrn loiirn IS Pjae. Ja» t»»tr für dir Moni«,». Äummrr »»1 M>ch«iNr»^<Üiag« dt« P«,tt. Lvppvl L C«., j 8vklv88-8trttt>dik! 14, «wgvniilxm dvi ttpar-iuasv» ^u- und Vvrkuut rülvr LlLLtspspisrv, pfsnlidrivfs, /hvllsn oto -Vu8ü»t>ilw5- itUor Ooupons. Ullonteeltlioks Lanlralo der Vvrloosung uilor VVorttipaxioro. ^I>6s uuvft aut' In ieliioiioiu VV«s?« llomlvllstoils kur Rkovlin»!. L. kLtriß, I» r > It - >4^ « r »Sokviioker 8pI«>W>»r«n 8ptolnrlürvu 2U I?türi'Ikprol8vu, kadrikst dar Uvrrvu 1i. kstnif; L Oo., Oldvrukuu, kalto hiermit dem geeftrtou kubiikum 1,v»ftms «wpioidsu ! im Lause des 4uv,,Iiers Ni-o. ßEsu, l7 Ii>0rltrs1rs»»v 17.^ «r.3S1. St.JahrH87S. WitterungSauüsichtcn: Frost, trübe bis neblig, ruhig. 27.9?ö9tlUötk. »» Für den Monat Deccmber werden WonncmentS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. An die Reisen der Könige knüpft die Welt gcivohnheitsgemäß politische Kombinationen. Anders bei den Reisen, die in dieser Woche seitens mehrerer fürstlicher Personen unternommen werden. Hier Uberwiegt fast ausschließlich das menschliche Interesse. Bor Allem wendet sich die Theilnahme aller fühlenden Herzen der un glücklichen Eugenie zu. Die Littwe Napoleon 111., in Paris er scheinend und übernachtend, ist schon an sich eine fesselnde Erschein ung, ihre Reise aber an das Todtenbctt ihrer Mutter in Madrid erhebt sie zu einer Gestalt von ergreifender Tragik. Welche Gegen sätze! Wenige Stunden hintereinander überschreitet eine in allen Reizen der Jugendlichkeit strahlende fröhliche Braut die spanische Grenze, um ihr Haupt mit einer Königskrone zu schmücken und eine kinderlose Wittwe, gramdurchsurchten Antlitzes, um an der Bahre ihres letzten Familiengliedes, ihrer Mutter zu beten und dann viel leicht das -Haupt, das eine Kaiserkrone trug, mit dem Nonnenschleier zu bedecken. Die Ex-Erzherzogin und gewesene Aebtissin Maria Christen» umbraust Volksjubel, der Ex kaiserin und künftigen Nonne muß der Freudenlärm, der in die Todtenzelle dringt, bei nahe wie grimmiger Hohn erklingen. Auch ihr jubelte einst eine Nation entgegen, als sie noch die schöne, anmuthstrahlende, lieb reizende Gräfin von Guzman y Portocarrero war, auch für sie waren die Häuser beflaggt, die Ballone geziert und jetzt ist sie Kaiserin ohne Land, Mutter ohne Sohn, einsame Wittwe, die ihr thrä- nendes Haupt über die starren Züge ihrer theuren Mutter beugt. WaS hat duse Niobe, die Alles verloren, noch in der Welt zu thun, nach dem sic ihre Mutter begraben? Mag sie sich in ein Kloster bergen oder einen ilvstcrähnlichen Wittwensitz aufsuchcn — ihre Gestalt ist ein« Verkörperung de» Strafgericht« der Vorsehung. Sie mahnt an den Wechsel alle« Irdischen. Sie ruft den Mächtigen dieser Erde zu, nicht allzustark auf ihre Gewalt zu pochen, sie tröstet die Unterdrückten, die Geknechteten und Entrechteten, daß rS einen Gott im Himmel giebt, der nicht duldet, daß ein Despot die Freiheit eines Volks, die Rechte der Bürger, den Frieden der Nationen un gestraft mit Füßen tritt. Ganz anders wird di« Welt angemuthet durch die unerwartete Reise de« dänischen KönigSpaareS nach Berlin. Frohe Hoffnungen begleiten das Erscheinen der dänischen Majestäten am Berliner Hose. König Christian IX. ist in seinem Lande eine sehr populäre Erschei nung. man würde ihn „Bürgerkönig" nennen, wenn dieser Titel nicht schon von Louis Philipp vormeggenommen wäre. Mit allem Fleiße widmet er sich daheim seinen Regentengeschäften, er arbeitet als Staatsoberhaupt mit wahrer Hingebung, er ist ein konstitutio neller Fürst, von Charakter eine einfache, leutselige Natur. Die Lauterkeit seines Familienlebens hat ihm die Herzen seines Volks vollständig gewonnen. Selbst die Verkleinerung, die sein König reich unter seiner Herrschaft erfuhr, sieht das Volk Dänemarks als ein Nationalunglück an, das man nicht dem Königshause entgelten lasten dürfe. Speziell die schönen Töchter König Christians waren der Stolz und die Freude jedes Dänen. Die bis zuletzt im Vater- Hause gehaltene Prinzessin Thyra war das gefeiertste Mädchen des Königreichs. Die Dichter sangen ihre Schönheit, in der Musik tönte der Preis ihrer Anmuth. Arm, wie daS dänische Königs Haus durch die Maitrestenwirchschaft des vorigen Dänenkönigs ge worden war, der die Kopenhagener Putzmacherin Rasmusten mit den Familienschähen überhäufte, hat König Christian IX. seine Fa milie nach den Grundsätzen eines einfach-bürgerlichen -Haushalts erzogen. Obwohl seine Töchter künftig die Kronen Englands und Rußlands tragen werden und die Prinzessin Thyra einem Königs sohne die Hand gereicht hat, wurden diese Königskinder so einfach erzogen, daß sie noch Freude über eine neue Seidenrobe empfinden. Dieser Mustervater und Musterlönig meldet auf einmal, von der Taufe seines jüngsten Enkels in Gmunden kommend, seinen Besuch in Berlin an. Die Ankündigung faßt der deutsche Kaiserhof mit großer Freude auf. Die Kaiserin Augusta verläßt zeitiger, als sie gewohnt, Koblenz, der deutsche Kronprinz unterbricht seinen Aufent halt in Norditalicn, Beide, um den Dänenkönig in dem Berliner Schlosse persönlich zu begrüßen. Schon sein Erscheinen besagt, daß die dänische Majestät wenigstens persönlich gewillt ist, den Groll über den Verlust Schleswig-Holsteins zurückzudrängen. Das dänische Volk freilich hat die Hoffnung auf Wiedererwcrb dieser blühenden Provinzen nicht aufgegcben. Bei jedem Anlaß tritt sein Deutschenhaß zu Tage. Sowohl bei der Jubiläumsfeier der Kopenhagener Uni versität als der dcS 100. Geburtstags Ochlcnschiägcrs, der seinen Stolz dareinsetzte, durch seine Dichtungen auch dem deutschen Volke anzugehören, wurde der deutsche Gesandte in Kopenhagen geflissent lich und ausfällig ignorirt. Der Kriegsministcr hat neulich sehr unfreundliche Worte argen Deutschland geäußert. Wenn hierin der Besuch des Dänenkönigs am Berliner Hose eine Aendrrung be wirkt, so wollen wir uns besten aufrichtig freuen. Daß König Christian außerdem noch dm Verzicht seines Schwiegersohnes, des Herzogs von Cumberland, auf die hannoversche Königökrone an bahnen soll, wie man vermuthet. ist nicht recht wahrscheinlich. Wir glaubm hieran nicht eher, als bis wir diesen Verzicht im „Reichs anzeiger" gedruckt lesen. lieber di- nunmehr beendete Reise des russischen Großfürsten- Thronfolger hüllen sich die russischen Zeitungen in ein feierliche« Schweigen. Dasselbe ist beredt genug: die Rundreise an die Kaiserhöse war ein totaler Mißerfolg. Der Zarensotm hat den Argwohn Centralruropa« wegen der russischen Pläne nicht «inzuschlLsirn vermocht. Gerade der Umstand, daß vor der Reise de« Zarenfohne« nach Wien und Berlin auf Commando die russische Presse ihre Hetzartikel gegen Deutschland und Oesterreich einstellte, beweist, daß sie, so lange sie dauerten, regierungsseitig gebilligt wurden und sie dauerten auch nach der Monarchenzusanimenkunft in Alexandrowo fort, lieber die enormen Truppenanhäufungen in Polen hat der Zarensohn keinerlei befriedigende Auskunft zu geben vermocht. Der Argwohn war geweckt, die Absicht, eine militärische Demonstration oorzunehmen, constatirt. BcschwichtigungSworte ändern daran Nichts. Rußland weiß, daß Deutschland wachsam ist. Daß das preußische Abgeordnetenhaus allen Eisenbahnankäufcn zustimmt, lehren die Vorgänge in der Commission. Am Sonnabend schwankten noch mehrere Mitglieder, ob sie auch den Ankauf der Strecke Hannover-Altenbccken genehmigen sollten. Dies ist eine verkrachte Bahn, bei deren Bau durch Stroußberg der Abgeordnete ».Bennigsen so wesentliche Vortheile erlangte und die jetzt vom Staate über den Span bezahlt werden soll. In Folge einer Barziner SonntagSdepesche stimmten am Montage die schwankenden Mitglieder auch diesem Bahnankaufe zu. Es ist offenes Geheimmß, daß Preußen alle diese Bahnen viel zu theuer bezahlt. Da nämlich der Ankauf derselben schon lange bevorstand, so unterließen in den letzten Jahren die Direktionen alle Neuanschaffungen von Bctriebsmaterial und Baulichkeiten. Der Staat muß nunmehr alle diese Versäumnisse mit dem Gelde der Steuerzahler nachholen. Um aber diesen für die Finanzen Preußens geradezu verhäng,lißvollenAnkäusen ein populäres Mäntelchen uwzuhängen, schafft man papierene Garantiecn gegen den unausbleiblichen Mißbrauch derStaatsallgewalt. Man construirt einen LandeS-Eisenbahnraih mit Schembcsugnissen, verspricht dem Landtage die alljährlichen Tarife als „Etatsbcilage" d H. zumAnsehen vorzulcgen und verheißt, etwaige Uebcrichüsie zur Schuldentilgung zu verwenden. Ueberschüsse kann cö aber bei den hohen Ankaufspreisen überhaupt nicht geben. Die Ernüchterung wird zeitig genug kommen Es ist cigenthümlich, daß wählend in Frankreich Philippart rasch abwirthschaslete, in Deutschland das Gestirn Stroußberg's zum zweiten Male aussteigt. Ist es denn nicht an der«in en Krisis genug gewesen? Bei der ersten muß man sagen, trifft die Regierungen nur der Vorwurf, nicht eingegriffen zu haben, bei dem jetzigen Treiben kann man aber die Regierungsgewalten kaum von dem Vorwurfe sreisprechen, cs zu befördern. Neueste Telegramme ver..DreSvner NaLrtcknen." Berlin, 26. November. Die „Norddeutsche" schreibt: Die Besprechungen mit den österreichisch-ungarischen Delegirten über die handelspolitischen Beziehungen sind gestern beendet, nachdem der nächste Zweck: Klarheit über die beiderseitigen Stellungen in der Frage zu gewinne», erreicht war. Ucber die Frage: inwieweit der bestehende Zoll- und Handels-Vertrag über den letzten Deccmber hinaus zu verlängern sei, haben die Besprechungen zu einen Ab schluß noch nicht geführt, da dieösterreichisch-ungarischenKommissäre nicht in der Lage waren, auf die deutschen Vorschläge ohne Einho lung von Instruktionen bindende Erklärungen abzugcben. Berlin, 26. November. DaS Abgeordnetenhaus verleid den Al.tiag re« Sibg. v. LLorlemer, bcticllcnd Vererbung bcr vantgütcr ln Westfalen, und bescdlosi tle zweite Vclung im Vleiium. Im Lause ter Debatte erklärte bcr Minister vr Luzias: er dege dom agrarpolltiicden LtanbplnMe aus blevollste Svmpatdie mit bcr?enbcnz bcS Antrags, tcrlelde grelle aber In baS cdellcdc Glltcrrecvt binüber, crbcllcde beider eine genaue iurlstlscde Prüfung. Die Obcrgerlcdte mühten erst gebM werben, bevor die Negierung zu tem Antrag bestimmte-Stellung ncdmen kenne. Vor Erlebigung klcser Vorerinlttelungcn verspreche er sied von einer kommissarlld en Bcratbung keinen Erlolg. Der JaMzminlstrr machte ein elngrbenbercö Uribeil gleichiallö von bem Bericht der obersten Jusitzdeberbe Westfalens abhängig; bei wir41che,n Betüriniß werte er ber Gesetzvorlage kelne Schwie rigkeit bereiten. Pest, 26. November. DaS ungarische Abgeordnetenhaus nahm in namentlicher Abstimmung mit 2<>5 gegen Iü8 Stimmen ktc We, rgci i'vorlage zur Grundlage ber Svezlaibcbatte an. Dir Parlamente von Ungarn und Oesterreich behalten baö theo retische Recht, die Initiative znr Nrtuklion bcö Armceftanteö auch Innerhalb bcr nächsten 10 Zai re, für weiche baS Wehrgcsrtz gilt, zu ergreifen. Kovenhagen. 26. Nov. „Dagblabct" schreibt anläßlich beS Kbnigi>bcs»chks in Berlin: ..Unscie bisherige relervirte Halt ung war nur bcr Ausdruck berechtigter Getübie; eS sei ieboch ein Mißverständnis,, wenn Deutschland glaube, dieselben seien von feintjellgen Hintergedanken ai-ögeprägt. In Dänemark herrsche nur eine Meinung von der Notbwcnciakeit vor: die Bereitung sreuntschastlicher Bezlchungen zu Deutschland: unsere Wünsche sür gute Beziehungen sind aufrichtig. Füi Deutschland werde der Besuch teö Königs ein Beweis sein, daß wir die Beziehungen zu Deutschland wie dlesenigen zu anderen großen Mächten Europa s betrachten." „Fädrelandct" äußert sieb ähnlieverwrise. Stockholm. 26. November. Der Handelsvertrag mit Frankreich wurde vorgestern verlängert, er soll aber obne beson dere Ueberclnkunft nicht länger als bis zum I. Januar I88> gelten. Vocaleft an» SSchsUckics. — Der Rektor Tbierselberin EbrewrlckerSkorf bot das Verdienstkreuz eriaiien. — DaS Landesmcdizlncilkolleglum beschäftigte sich in seiner v- rgettriaen Abcndsitzung mit einem Anträge de« ärzt lichen Bezliksvcrelns Pirna, weicher die v erechtiaimg wr freien AuSübi ng der Helisunde aut arpiüstk Aerzte beschränkt willen will. Geh. Med.-Rath Or. ftierler bezeichne» den Antrag iür Inopportun, da iS noch an Material üble. Der Antrag wurde deshalb von der ragesordnuna avgcictz». um einer späteren Ver sammlung unterbreitet zu werben. Ein Antrag de« pharmace», tischen strciSverrtiis zu Leipzig um Steuernna de« Gebeimmtitel- schwindklS tbas Ministerium de« Innern soll geeignete Schritte dagegen tbun» wurde anarnommen. In der Debatte darüber wurde eö von einer Seite gerügt, baß einzelne Apvlbeker selbst Kurptuicherei trieben. - Während in den preußischen Cakeitendäuiern pic'e Eng länder unv Schweben sich tbre mtiitarftchr Ausbildung zum Oiftzier zu verschallen suchen, ohne sich zum Dienst in rer Arn e« «u vrrpflichten, ftubru «ti 1« »Lchftfchrn Ladttte»« Corps ebenfalls viele Nievtdeulsche zu gleichem Zweck vor und vorzüglich ist unser Cadettenhaus als Bildungsstätte in Galizien» Ungarn, Oesterreich re. bei rrn reichen Familien gut angclcbe», wie die Söbne von dabee es hier cokumentiren. — Nachdem ter Röhrweg am Georgpiatz bebuis der Auf stellung einer Lokomobile, welche daS seit einigen Tagen dort im unterirdische» Sedieußenkau massenhaft zudringende Wasser entferne» sollte, bereits mit Anfang dieser Woche abge- spcrrt und die Lokomobile von Dlensmg früh an in Tbätigteit war. Ist letztere seit gestern w cbcr entiernt worben, well sie die Wassermengcn nicht bewältigen tonnte. IeteniaUS wird man nunmrhr ei» stärkeres Wasscrkruckwerk auillcll!». damit die Ein bindung ber neuen Tunnelschleuße ln die ehemalige Frstungö- schleuße erfolgen kann. — Gewerbevereln. Zur Ictztvcraangcnen Hauptver sammlung war der große Saal bcS Gewerbehauseö überfüllt, handelte es sich doch darum, den berüdmicn Experimentator Gustav Ambcrg zu sehen. Die Experimente gehörten einem Thelie bcr Physik an. der bl« letzt etwas vernachiäi'stat worden ist, ber Akustik, und waren großenibUls ebenso überraschend, als - man verzeihe den Vergleich — die maglichcn Proeuktioncn eines gcschlcklcn Zauberkünstlers, vor denen sie den gewaltigen Vorzug haben, daß sie nicht bios angenehm unterhalten, sondern auch i» hohem Geare belehren. In der Thal Ist eine experimen telle Soiree des Herrn Arnberg belehrender, >vic das zeitraubende Studium dicker physikalischer Lehrbücher. Vortragender zclgte, wie sich bcr Schall nach Analogie der Wärmestrahlung sort- pfianzt, wie die durch den Schall erzeugten Schwingungen der Luit gezählt werden, wie die Obertöne hörbar gemacht wer den, wie die Flamme »lrl einer Gasröhre diese zum Singen bringt und wie die singende Flamme chlöblich schweigt, wen» durch andere Töne die Sdmllirellen gestört werden, während sie wieder zu singen beginnt, wenn derselbe Ton. den sie gicbt, wie der angeschlagen wird u. s. w. Daß ter Vortragende reichen Bei- iall erntete, ist selbstredend. — Drr von Herrn 1>r. Weibenbach neulich in der Aula der Kreuzschule gehaltene Vortrag über Richard Wagner alS Dichter hat von allen Selten die lebhafteste Anerkennung ge sunden. Heute ist nun Gelegenheit geboten, dcnie den Vortrag im Gemeinnützigen Verein iAbcndö 8 Uhr im Stadt- verordnetcnsaale) zu hören, da mit Rückttevt aus plötzliche Ver hinderung eines der Herren Vortragenden Herr vr. Wcldcnbach aus Ansuchen sich bereit erklärt hat. rinmlprtngen. — Eine vor dem hiesigen Amtsgericht vorgestern z»m AuS- trag gekommene MtlchveriälfchungS-Sache endete iür dir Angeklagte, eine ProduzenNn au- Serkowitz. mit der Ver- urtheiiung zu :iO Mark Strafe ober 7 Tagen Haft und Tragung sämmtilcher Koste«. — Wegen Verdachts statigelundener Bemalung mit «ist« haltigen Farben versicherte sich die Wo- IfahriSvollzei vor gestern elncS Posten« Pfellertuchenwaaren im Werwe von 800 Mart, welche ein Grsiger ckonhltvr batte aniertigen lassen und demnächst zu vertreiben gedachte. Von dem Resultate der ver- anlaßten chemischen Unt- rsuchung wird cö abhängcn. ob dem selben das Verlügungörrcht darüber wieder wirb zugesprochen werten können. — Vom statistischen Bureau de« K. Ministeriums des In nern ist ein ..Alpbabertschetz Taschenbuch sämmtlievcr im Kö nigreich Sachsen belegcnen Oktschaiten und der besonders benannten Wohnplätze' bearbeitet worden. DaS Auch benennt auch taö versteckteste Dörfchen und be'aat, zu welchem Amts gericht, Landgericht, zu welcher deiachlrten Strafkammer und Kammer für Handelssachen etz gehört, in welcher KreiS- und Amtöbauptmannsci ast, in welchem Geiidarmcricbezirk eö belegen ist, wie viel eö Häuser und Einwcbner bat re. Aber nicht bioö Stätte, Döricr unv Flecken zäblt daö Buch aui. sondern auch alle tsolirt gelegenen Grundstücke» die einen besonderen Namen tragen, aiö Wilder Mann. Nullrz Baummiese, Iuchhöb re. Eö ist bei E. Heinrich hier erschienen und kostet 8 Mark. — In der vorgestrigen Nacht In der 2. Stunde hat sich ein unbekannter iu"ger Mann in einer Droschke, ble er am Kaui- hauie in der Altstadt angenommen batte, um sich nach ber Glciciöstraße tabren zu icistrn, während ter Fahrt kadin rwei Revolverschüsse bclgcbracht. Der bctiellenbe Droschken kutscher l-at unterwegs zwar ein Geräusch gehört, weiches ihm verdächtig erschienen ist. er bat aber in dem Glauben, bau eS durch das Fahren über einen eisernen Schlcußendeckel entstanden sei, nicht weiter baraul geachtet und erst nach Beendigung der Fahrt seinen Pallagier bewußtlos und mit blutendem Kopie im Wagen vorgeuindcn. Der schwer verwundete Unbekannte ist nach tem Krankendause geschafft worden, woselbst er im Lauft des gestrigen Vormittags an den Schußwunden gestorben ist. — Am Sonntag leierte der Tevt itzcr Gewerbevereln sein iO. Silfiungöftst. Zahlreiche Brudervcrcine, darunter die Ge» werbcveretue von Dresden (Photograph Krones, Anßig, Dux, hatten Deputationen, eine größere Anzahl hervorragende Förderer bcS Vereins auö dem österr. Kaiserstaat beglückwünschende Zu schriften und Telegramme elngescntet. Der Teplltzer Gewerbe- Verein bat mit großer Opftrsreutigk.it innerhalb dieser io Iabre an der Hebung der Industrie unv der Förderung hiimanlstllcl'er Bildung in Industriellen Kreisen ausS Erft rießli-t stc gearbeitet. Nach Begrüßung ber Gaste durch den Vorsitzenden Photograph Schröer bewegte sich der Zug nad' der Schönauer Kirche, wo zu Dank und Gebet tür das bisherige und künftige Aft-bigkkeibe,, deS Vereins eine Melle ceiebriit wurde. Freundschaftliches Bei sammensein vereinte die Festtbellnebmcr bis zur Mittagszeit im Verein-lokale. Der geplante gemcinschaitliche Ausflug mußte wegen schlechten Wetters unterbleiben: dafür wurte ctiievortreff- iiche Nachmittagsvorstellung im Tcviltzer Stadtthcaftr ver anstaltet. AdcndS tanh ein solenner Fcslkommcrö i» den geräumi gen Sälen dev Neptun statt. — Die sächsisch-böhmische Dampfschifffahrt hat die Pcr- soneniahrten zwischen^ Dresden - Meißen«Riesa von heute an eingestellt. Ein Achtel vom großen Loose der sächsischen Landcölottcrle ist nach 'Berlin gefallen. EI» armer Droschken kutscher, der bas Achtel spielte, wurte vom Loosverkäuier von seinem Glück benaci rlchtigt. Der Man» aerftth karüver in große Aus regung und weinte bitterlich. Er hatte einige Tage vorher daS vooö in einer R-stauration an einen Unbekannten verkauft, weil er die Hoffnung zu gewinnen antgegeben halte. Ein anderer Antbcil soll na.h Dresden gekommen sein. Der glückliche Ge winner. ein hiesiger hervorragender Industrieller, hat nun alle Ursache, Gott zu «oben. - Das Restaurant zum goldenen Sck'wan an der Frauenkirche ist scft»cm >5. d. M. in die Hände des Herrn C. M licr übergeganaen. DaS Restaurant Ist durch Umbau,en und Nkucinrick'tnnakn gänzlich umgeslaftct werten elcacmkrren RettamanlS Die Lokalitäten find gerichtet. und dari ,'etzt den der -statt an die - eite gestellt werden, gut ventilirt, rauchfret und deguem ein-
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