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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-21
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1880
- Autor
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»richttat tSzkch jrüh «'/, Uhr. Lrtatti«» ,»t JohanniSgaste S2. >0«chß»»Se» der LrtacU»m vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag- «—S Uhr. Mir NLO^d, M,». j^iZtr «««hl ft» dt» Uedactto» atch« »rritirdltch. der für die nächst- Rnmmer desttmmtr« an Wochentagen bis Rachmtttags, an Sann- tragen früh bis Uhr. r» Se» FtUcktr» fiir Z»l.-L»«ch»t-. Ott» Klemm. UniverMtSstr. 22. V«HS Lösche, Katharmeustt. 18.P. nur dts'/^j Uhr. Vch.ÜM.TaMM Anzeiger. Orga» fir Politik, övcalgcschühte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16.00V. äv»»«t»e»t«»rtt» viertelt- 4'/,ML, >»cl. Bringerlohn d Mt., dnnh die Pos» dezoge» « Mt. Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar 10 Pf Gedahrc» sür Lxtrabeilage, «hne Postdesdrderung SO M mtt Postdesdrderung 48 Mt Zastratr ügesp Prtrtzeile 2« Pf »rdyerc «cl nstrn laut unserem PreiSverzrichiuß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. K«tla»r» »»ter ve» »rdarttanchrsch dir Spaltzeil« 40 Pf Inserate find sttt« an d. «ejudttt«, ,» senden. — Rabatt wird nicht gegiben Zahlung pr»«au»«r»»<1o oder durch Postvorschuß. 106. So«»tag den 21. März 1880. 74. Jahrgang Znr Arier de« «edartstoges Sr. Majestät »es deutschen Kaisers mir» Montag den SS. dieses Monats. «dendS Uhr ei» Aestmatzl im Schsttzeu-ause stattstnde« «>e. »selche fich dettzeUtge« Wollen. merde« gelleren, die Dafettarteu L 4 Mark dis zum «dende des 21. dieses Monats dei Herrn »ühartch Im Schützevhanse zu eutuetzmeu Laseldst Werde« auch veftellungen auf DafetpUitzr angeuomme» Letstrt«. nm 1L. Mürz 1880. Ser Nattzder Stadt Leipzig. vr. Georg». Mrfferfchmtdt^ Bekanntmachung. In Gemäßheit der Bestimmungen in den 88 3K und 37 deS Gesetzes vom 1. Deeember 1864, die Aus übung der Jagd betr., haben wir die Forstbeamten angewiesen. Diejenigen^ welche ihre Hände auf städti schem Jagdgebiete, eiuschltestltch lleS Rosenthales, revieren lasten, zur Anzeige zu bringen, unbeaufsichtigte und im Aufsuchen oder Verfolgen des WtldeS begriffene Hunde aber zu tödlen. Wir sprechen hierbei die Erwartung aus, daß die Eigenthümer von Hunden in ihrem eigenen Interest« diese Anordnung nicht unbeachtet lasten, und dadurch zur Schonung des alle Besucher der städtischen Wal dungen erfreuenden, neuerer Zeit sehr zurückgegangenen Rehstandes mit beitragen werden. Leipzig, den 13. März 1880. Der «ath her Stadt Leipzig. vr Georgi. Meflerschmidt. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir beschlosten, vom l. April d. I. ab das Schulgeld an unfern Heide« städtischen Gymnasien zu St. Thomä und St. Nicolai, sowie an unserer Realschule I. Ordnung auf jährlich ILO für Einheimische und auf jährlich 150 >1 für Auswärtige zu erhöhen, jedoch mit der Beschränkung, daß das Schulgeld für die gegenwärtig die erwähnten Schulanftalten bereüs besuchenden Schüler nach dem bisherigen Satze forlerhoben werde. Als auswärtige Schüler werden diejenigen bettachtet, deren zur Bezahlung des Schulgeldes verpflichtete Angehörige in hiesiger Stadt nicht wohnen und zu den persönlichen Gemeinde-Abgaben nichts beitragen. Äipzig, den 1. März I86O4 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. TröndUn^ Wilisch, Ast.^ Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte des Leihhauses und der Sparcaste für DteuStag den 2S März ». e. auSgesetzt und können die für diesen Tag bei der Sparcaste gekündigten Beträge schon Montag den 22 März » c. ,n Empfang genommen werden. Leipzig, den 20. März 1880. DeS Raths Deputattou sür Leihhaus und der Sparcaste. Diejenigen Eltern, deren Kinder zu Ostern 1882 in der rvangclisch-reformirten Kirche constrmirt werden sollen, werden ersucht, dieselben in der Zeit »wischen den, 30. Mürz und 17. April d. I. anzumelden, und «war ckie Kuükun bei Herrn Pastor 0. Howard, di« Mädchen bei Herrn Pastor vr. Drevdorff. Selbstan- meldungrn der Kinder werden nickt angenommen. Leipzig, am 20. März 1880. Das eoangeltsch reformirte Pfarramt. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Die in den lösten Tagen erfolgten zablreichen nachträglichen Anmeldungen veranlassen den Unterteilst neten, noch Dienstag. den LZ. März, Rachmittag von '5 Uhr Anmeldungen im Dtrectortalzimmer der I. Bürger,ducke sür Kuaden entgegenzunehmen. Aufnahmefähig für eittiprechende Abtbeilunäen sind ebenso die Schülerinnen, welche daS Ziel der zweiten wie die, welche das der ersten Elasten der Leipziger Bürgerschulen erreicht oder eine dem entsprechende Vorbildung erlangt haben. Mitz,«dringen sind die letzten Censuren. Leipzig, den 19. März 1880. O. Helmer, Direktor. Geehrten Principalen können noch einige junge Mädchen für's Geschäft empfohlen werden. Bekanntmachung. Leu 1. «pril 188- vormittags 1- Uhr soll von dem Unterzeichneten in den« AuctionSIocale des hiesigen königlichen Amtsgerichts 1 Droschke, ein« größere Anzahl Möbels und dergleichen mehr öffentlich an den Meistbicienden gegen sofortige Baarzahlun« versteigert werden. Leipzig, am 20. Mär, 1880. Der «ertchtsookzteher des königlichen «mtsgerichts. 1. r. Steinbeck. Bekanntmachung. ES sind neuerdingS grüngefärbte Streichhölzer in Palleten zu 250 Stück und mit der Etlguctte „Earl F. Mever, Berlin, Blumengaste 139. Salon-Zündhölzer, vollständig giftfrei und geruchlos, entzünden sich an jedem Feuerzeug ohne besonders präparirte Reibfläche" in den Handel gebracht worden, welch« nach dem Ergebnisse der niit ihnen vorgenommenen Untersuchung als Zündinaste ein Gemenge von chlorsaurem Kali, amorphem oder rothem Phosphor, braunem Bleisuperoxvd und Glaspulver enthalten. Diese Zündhölzer entzünden sich, wie nicht nur in einem Fall zur Anzeige gekommen, sondern auch durch angestellte Versuche bestätigt worden ist, durch einfaches Falle,«lassen von selbst. Wegen dieser leichten Entzündlichkeit und da nach der Vorordnung des königlichen Ministerium- de« Innern vom 9. Januar 1845 nur die aus Phosphor, ohne Zusatz von chlorsaurcm Kalt, bereiteten Reib« zündwaaren als erlaubte anzusehcn sind, verbieten wir hiermit den Vertrieb der emgangsgedachten grüngo- färbten Salon-Zündhölzer unter Androhung einer Geldstrafe bis zu 150 oder entsprechender Haftsttase für jeden Fall der Zuwiderhandlung. Leipzig, den 17. März 1880. Der Rath der Stabt Leipzig vr. Georgi. Willlsch, Aff. Die allgemeine Ausstellung vou sämmtlichen Schülerzrtchnuugen der städtischen Schulen, des ThomaS- und Nicolaigymnasium, der Realschulen I. und l> Ordnung, der höheren Schute für Mädcheu, der Fortbildungsschule für Mädchen, sämmtlicher Bürger« und Bezirksschulen sür Knaben und Mädchen, sowie der RathSsreischule findet in den Lagen »o« Sonntag, den 21. RachmtttagS 2 L bis Mittwoch, den 22 Rachmtttags L Uhr statt. Local: >. Bügerschule für Knaben, erste Etage. Geöffnet fiüd von 9—12, Nachmittags 2—L Uhr. Eintritt frei für Jedermann, für Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen. k. kfftnroi-, stüdt. Zeicheninspector. 8lriiiti8(;lw tortlüI<!iin^88cIiu!o 1'ür Knüllen. Lu der Koninx, «tvu 22. Rite» In d,r tlrntpn ^«rtdlläun^aelnilo (Oriinmsi>«e1,«-r 8tein«eg 17/18) k vstr uns in der /«vltou kvrt>ckldlin<x»«einck«, <8ekl<-Uer!«iri,8!ie 15) Xlwnd» 7 1'lir i>iat«Iii>dendea Meter «len Oet»»rtnl»u«n fttr. ItI»ten1Lt «1«»« I4»t«er« und r» der tlutluxnunzc der abgetiemle» Zöglinge beehrt «ick im dieinen der I.ei>rervo»eg,en ergebenst einrulide» holprig, am 20. äliirr 1860 Ivvr Itiroetor vr vrautigaw Die belgischen liberalen. Noch ehe die Friedenstauben aus dem Baticane nach dem Palaste des Reichskanzlers in der Wil helmsstraße zu Berlin flatterten, hat in Brüssel, der Hauptstadt eines Landes, dessen Berfastung zwar als die freieste Europas gepriesen wird, dessen politische Zustände aber eine sehr bedenk liche Herrschaft deS Ultramontanismus darstellen, eine amtliche Kundgebung, und zwar von höchster Stelle auS, stattgefunden, die in ihrer von der herrschenden Meinung abweichenden Eharakteri- sirung der vatikanischen Politik wohl geeignet ist, allgemeines Aussehen hervorzurufen. „Ich glaube nicht, daß man dem Papste Leo List und Zweideutigkeit vorwerfen kann. DaS Papstthum hat eine ganz neue Politik begon nen, zu welchem Zweck, daS wird die Zukunft lehren. DaS Jahrhundert bahnt sich einen Weg zwischen Unglauben und Aberglauben. In dem Maße, in welchem der eine wächst, dehnt sich der andere aus. Vielleicht will da« Papstthum ebenso viel Seelen zum Glauben zurUckführen, als e« durch groben Fanatismus von ihm entfernt hat." So sprach vor Kurzem ein liberaler Staatsmann Belgiens, der leitende Minister Hröre-Orban, ein Mann, der unlängst noch die allerschwerstcn Kämpfe, man darf hinzusugen mit der ganzen Herzhaftigkeit eines entschlostenen Charakters, in Dachen der Volksschule dem wildesten römischen Fanatismus gegenüber zu bestehen hatte. Ja selbst die merkwürdige Thatsache ist zu berichten, daß der Antrag der belgischen Regierung, die d,plo- «atische Vertretung d«S Lande- vei der Curie forl- bestehen zu lasten, obwohl die Beseitigung derselben eine Hauptforderung deS Programm« der Libe ralen bildet, unter Zustimmung der Mehrzahl der Mitglieder vieser Partei in aller Form augeuom- men wurde. Wie ist es möglich: Rom der Hort toleranter Religiosität. daS Papstthum ein Gegner de« kirchlichen Fanatismus und darum diplomatische Beziehungen mit Seiner Heiligkeit im liberalen In teresse? Würde man auf gläubige Zuhörer rechnen können, wenn man so widerspruchsvolle Behaup tungen im Ernst au-spräche und nicht gerade das Glück hätte — belgischer Minister zu sein? Um «in Wunder handelt eS sich indessen bei diesem Vorgänge nicht, wenn eS aber der Fall wäre, s« müßte eS doch wohl erklärlich sein! Wir sind der Ansicht, daß der leitende Staatsmann Belgiens bei aller loyalen Gesinnung ein praktischer Politiker ist, der seine Schachzüge klug überlegt, um Herr des Spieles zu bleiben, ja, daß cs Fräre-Orban in Wirklichkeit nicht ernst mit seiner Verherrlichung des vaticanischen Liberalismus meint. ES kommt mehr Klarheit in dieses mysti sche Halbdunkel, ja das Mirakel gewinnt eine durchaus nüchterne Erklärung, wenn man in Er wägung zieht, daß zur Sommerzeit Neuwahlen sür daS belgische Abgeordnetenhaus, die Repräsen- tantenkanimer, bevorstchen, daß es sich also heute für den Cabinetschef darum handelt, die Saat frühzeitig zu bestellen, um rechtzeitig ernten zu können. Die Liberalen und mit ihnen die jetzige Regierung Belgiens sind ihres Siege« keinesweges sicher; es gilt daher, den Eifer der Ultramontanen, welche durch die Bolksschul-Debatten aus das Aeußerste erregt sind, nach Möglichkeit abzukühlen. Eine Thatsache aber steht fest: die Stimmung der Bevölkerung hat sich in der letzten Zeit dem uttramontanen Fanatismus keineswegs so günstig erwiesen, daß die Römlinge eS wagen dürften, rum Aeußersten zu schreiten, wie es ehedein den Anschein hatte. In Belgien besteht eine liberal-katholische Partei, eine Bereini gung gemäßigter Männer, welche die Versöhnung der kirchlichen Ansprüche mit den Anforderungen der Staatsgewalt dringend wünschen. Diese Partei wäre wohl bereit, die eigentlichen, sagen wir die „politischen" Liberalen und deren Vertretung in der Regierung zu unterstützen, wenn diese nur davon absähe, sich geradezu feindlich zu Rom und dem KathoticiSmuS zu stellen. Dieser Fall wäre aber eingetreten, wenn man dem Batican die Reckte einer politischen Macht abge- sprochen Hütte dadurch, daß man die Gesandt schaft bei Seiner Heiligkeit aushob. Die ultra montane Agitation hätte sicherlich neue Nahrung und die Kraft gewonnen, die Schwankenden und Zweifelhaften bei den Wahlen magnetisch an sich zu ziehen; die liberale Regierung aber hätte sich durch die möglicherweise sich ergeb«de oppositionelle Majorität ernstlich gefährdet gesehen. DaS also war de« Pudels Kern, darum prieS Frsre-Orban den Liberalismus deS römischen PapsteS und darum stimmten die freisinnigen Elemente der Kammer für die Gesandtschaft. Zweck und Bedeutung der versuchten Apologie war öm einfache« Wahlmanöver! politische Uebersicht. Leipzig, 20. März. Uebcr die auswärtige Lage des Dentscheu Reiches wird uns auS Berlin wie folgt ge schrieben: „Die gute Aufnahme, welche Fürst Sa- buroff, der neue russische Botschafter, in ge wissen diplomatischen Eirkeln und ,n den att- preußischen Adclsfamilien gefunden, wird unter einsichtigen Politikern schon deshalb nicht unter schätzt, weil der russische Diplomat zu den Freun den des Grafen Schuwalofs zählt und aus den Wunsch deS Fürsten Bismarck den hiesigen Po sten übernahm. AuS diesen allerdings erfreulichen Thatsache!« auf einen Umschwung der bisherigen Be ziehungen Deutschlands zu Rußland schließen zu wollen, würde die Lage verkennen heißen Bis zur Stunde ist an maßgebender Stelle Nichts da von bekannt, daß Fürst Saburoff mit einer beson deren Mission Ezar Alexander'« für den deutschen Reichskanzler betraut worden ist. Abgesehen da von, daß eS nicht in den Gewohnheiten fremder Monarchen liegt, ihre Botschafter neben den ossi- ciellen Beglaubigungen mit privaten Zuschriften an die leitenden Minister zu versehen, muß im vorliegenden Falle doch in Betracht gezogen werden, daß noch viel weniger der neue Botschafter Ruß lands Uoer den Kops deS Fürsten Gortsckakosf hinweg mit einem eigenhändigen Briefe des Czaren beim deutschen Reichskanzler feinen Antrittsbesuch machen kann. In der Thal ist in den letzten Wochen auch Nicht« in dieErscheinunggetreten, wa-die Inter essen deS Deutscken Reiches gegenüber der russischen Politik und der europäischen Bündnißfrage zu einer anderen Haltung veranlaßt haben könnte. Man weiß in den Hotels der hiesigen großmäcktlichen Bot schafter, daß Fürst BiSmarck keine Bürgschaften Rußlands für die Ausführungen de« Berliner Friedensvertrages besitzt und eben so wenig an der Willfährigkeit der russischen Staatsmänner zwei felt, Allianzen gegen Deutschland zu schließen und die Dinge nöthigenfalls rum Kriege zu treiben. Daraus erklärt sich, daß der deutsche Reichs kanzler mit dem an ihm gewohnten Freimuthe offen erklärt haben soll, daß Deutschland den Krieg mit Rußland nicht will, aber sich bereit halten muß, ihn aufrunehmen, wenn er aus'ae- drungen werden sollte. Als weitere Folge legt man dem Reichskanzler die Aeußerung in den Mund, daß die Finanzen de« Reiche- schon deshalb aus eigene Füße gestellt werden wüsten, damit cs aus alle kriegerischen Möglichkeiten vor bereitet sei." Der Reichstag hat am Donnerstag denN e ich s- haushallSctat auch in dritter Lesung erle digt; die erste Berathung de« Budgets begann am 18. Februar, mithin hat die Arbeit eines Monate« gerade zur Erledigung desselben hingereicht. Dabei kann man keineswegs behaupten, daß die Prüfung der Voranschläge nicht eine eingehende und daS Ergcbniß dieser Prüfung nicht ein zufriedenstellendes gewesen wäre. Der Etatsentwurf stellte sich aus 514,793.343 Mark, die ordentlichen Ausgaben be trugen 407,333,540 Mark, die einmaligen 77,459,797 Mark Nunmehr ist die EtatSsunime aus 539,252,140 Mark herabgesetzt, und zwar durch Beschränkung der fortdauernden Ausgaben um 1,043,827 Mark, der einmaligen um 4,496,870 Mark. An fort dauernden Äusgaben ist insbesondere der Marine- ctat gekürzt, nämlich um 950,000 Mark, darunter 500,000 Mark, die für den Bau einer Corvette zum Ersatz für die Corvette „Victoria" als erste Zahlung anaesetzt waren. Die Absetzungen a» einmaligen Ausgaben betreffen zunächst die Post- und Tclegraphenverwaltung. In acht Fällen sind an Bausummen für Dienstaebäudc im Ganzen 489,000 Mark abgesetzt; dazu kommt die Streichung der sür die Erweiterung der Rohrpostanlagen von Berlin geforderten Summe von 905.000 Mark Demnächst sind bei der Militärverwaltung sür ackt verschiedene Garnisonbauten im Ganzen 670,417 Mark abgesetzt, die bedeutendsten Abstrich« entfallen jedoch ans daS Cxtraordinarium des Militäretats zu Kasernenbauten; e- sind in 1- verschiedenen Positionen im Ganzen gestrichen 1,611,459 Mark. In wie weit alle diese Abstriche als wirklicke Ersparniste anzusehen sind, wird sich erst später zeigen; die abgesetzten Beträge werden ohne Zweisel im nächsten Jahre wird« erscheinen, und es ist zunächst nur so viel erreicht, daß der Etat für 1880/81 von denselben entlastet ist. Daß Die« hat geschehen können, ohne irgend welche wichtigen ReickSinterrssen zu beeinträchtigen, ist allerseits zugegeben worden. Man kann daher in der diesjährigen Erledigung der Budgetbcrathung mit Gcnugthuung da« erfolgreiche Bestreben an erkennen, unter möglichster Schonung der Steuer- krast und unter Berücksichtigung der ungünstigen WirthschastSlage sick auf da« Notbwendige zu ve- sckränken. Andererseits hat der Reichstag gegen
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