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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188004265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-26
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1880
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Erste Srilagk zum Qifizigrr Tageblatt mb Anzeiger. ^ 14L. Montag den 26. April 1886. 74. Jahrgang. ÄmarNaug i« der SuchhLadUrd°rse.Is1'^!g^.^ I Künstlern beisammen hatte. Die enormen Opfer * Leipzig, 25. April. Die diesmalige, mit I werden aber auch durch zahlreichen Besuch und Buchhändlermeffe verknüpjte Ausstellung von I schmeichelhafte Anerkennung gebührend belohnt. der Erzeugnissen deS Buchhandel- ist wieder sehr reich haltig von hiesigen und auswärtigen Firmen be schickt und namentlich sind eS die verschiedenen ver wandten artistischen Zweige, welche mit ihren ge diegenen Prokuclionen die Aufmerksamkeit auf sich zieh«. Wenn man in den Ausstellungsraum getreten, sieht man links und rechts an den Wänden große un» ausgezeichnete photographische Darstellungen au- der Hauptstadt Italien-, ausgestellt von der Spith Vver'schen Buchhandlung in Rom. Unter Anderm muß ein langau-gedehntes Panorama, --> der Siebenhügelstadt als ein Meisterwerk der pho-1 beklagen ha^ tographischen Kunst bezeichnet werden, und alle I gerufenen Diejenigen, welche die stolw Roma selbst gesehen, werden mit besonderem Wohlgefallen das Bild betrachten. Würdig wie stets ist Friedrich Bruck mann's Kunstverlag in München durch eine Anzahl illustrirter Prachtwerke vertreten, durch Friedrich Preller's Odyssee-Landschaften, die Fritz Reuter-Galerie, den Triumphzug des Königs Wein re., mit deren künstlerischem Werth die mit besonderem Glanze und Gediegenheit hergestellten Einbanddecken im Einklänge stehen. Ebenfalls sehr schöne und gehaltvolle Illustrationswerke haben ausgestellt Theodor Strofser in München (Illustrationen zur „Glocke" und rum „Faust"), Adolf Titze in Leipzig, welcher Meister werke der Aquarellmalerei, nach den Originalen in Chromolithographie hergestellt, vorführt und damit die großen Fortschritte aus diesem Gebiete bekundet. Edwin Schlömp in Leipzig, der recht ansprechende, auch äußerlich würdig ausgestattete Musterstücke seines Kunst- und Buchverlageö auö- gelegt hat, wie Illustrationsdrucke auS der rühm- lichft bekannten Gustav Freytag-Galerie, dem nicht minder günstig vom Publicum ausaenommenen Werke „Unser Heim im Schinucke der Kunst", dann die Städtebilder von Fritz Wernick, die Geschichte de- deutschen Handwerks re. An der gewohnten Stelle ist die Weltsirma F. A. Brockhaus in Leipzig mit einer Collection ihres umfänglichen Berlages vertreten, dessen Erzeugnisse dem alt berühmten Namen, den sie tragen, vollkommen zur Anerkennung gereichen Ernst Was muth in Berlin führt den Beschauer Ser von ihm ausgestellten Werke unter Anderm auf die klassischen Fundstätten des alten Hellas, indem er photographische Abbildungen von den Ausgrabungen inOlympia in derPeriode 1877 — 1878, die unsere Archäologen in hohem Grade in Bewegung gesetzt haben, auöstellt, während Gebrüder Pätel in Berlin Probe-Illustrationen aus dem neuenPracht Aus Stadt und Land. L >Vb. Leipzig. 25. April. Am Sonntag Cantate", dem Festtage de- Gesammtbuchhandels, wird die Kunde des HmtrilteS eine- früher» ge achteten College» in Buchhändlerkreisen Mitgefühl erwecken, die heute veröffentlichte Anzeige vom Av- leben Emil Penck'S, Bevollmächtigten der Leip ziger Hypothekenbank. Diese« Institut ist nicht da- einzige, welches daS Hinscheiden deS Wackern. eines geborenen Thüringers, schmerzlich theilnehmend zu War doch daS ganze Leben deS Ab- em fortgesetzt mühevolles, arbeits reiches, aber auch arbeit-freudiges, gemeinnütziges und ernstpatriotisches Streben, ein selbstloses Ringen und Wirken. — Es kann hier unter dem Eindrücke der Trauerkunde zunächst ja nur ange deutet, nicht auSgeführt werden, was der Verstor bene dem Deutschen Protestantenverein gewesen ist. dem er wohl seit besten Begründung >m Jahre 1867 als Schriftführer seine treuen, eifrigen, umsichtigen Dienste gewivmet hat. Den Bestrebungen zur Hebung und Verbreitung von Volksbildung war er gleichfalls nicht bloS von ganzem Herzen zugethan, sondern auch thatkräslig hin geneigt. In dieser Beziehung glich er als Geistes verwandter und Mitstreiter dem unvergeßlichen R. Ger hold. — Emil Penck, ein ge borener Nordhauser, trefflich und solid geschult, war nicht von Haus auS Rechnungsbeamter, son dern Buchhändler. Eine Zeit lang etablirt, dann als Correspondent bei F. A. Brockhaus hervor ragend thätig, trat er unseres Wissens unter Hof- ralh Marbäch's Leitung und Führung inS Per sicherungsfach. später in daS Hypothckenwesen über und leistete rasch Vorzügliches. Schon seit Jahren kränkelnd, aber sich immer mit eiserner Willens, kraft emporraffend, erlag er im schönsten Mannes alter schließlich der schleichenden Krankheit, die ihn untergrub. Sein Tod erfolgte gestern Nachmittag nach längerm Leiden. Leicht sei dem erlösten Dulder und Streiter die Erde! Ehre seinem Angedenken! * Leipzig, 25. April. Am heutigen Vormittag fand im großen Saale der Buchhändlerbörse die diesjährige Hauptversammlung de-Börse n- vereinS der deutschen Buchhändler statt Ein außergewöhnliches Interesse boten die Ent HUllung der Bildnisse zweier verewigter hochver dienter Buchhändler, der Herren Julius Springer in Berlin und I)r. Salomon Hirzel in Leipzig, sowie die Abänderung des Statuts dar, welche , , eine längere Debatte veranlaße, die bei Schluß werk „Spanien", in Holz geschnitten von Theodor I unseres Blattes noch nicht zu Ende geführt war. Knesing in München, vorführen, die diesem Werke nur I Der Jahresbericht und der Rechnungsabschluß ausdasBestezurEmpschlung gereichen.Günstig deco-! gaben zur Diskussion keine Veranlassung. Zum rativ wirkt in der Ausstellung der im Mittelraum I Vorsteher wurde gewählt Herr Ad. EnSlin, zu von der hiesigen Firma Ed. Wartig ausgestellte l besten Stellvertreter Herr Franz Wagner, zum HermeS de- Praxiteles, einen Abguß m Elfenbein-z Schatzmeister Herr H. Haessel, zu besten Stell maste in Originalgröße darstellend und mit großer Sauberkeit auSgeführt, so daß man von dem be rühmten Original eine recht anschauliche Vor stellung empfängt. Viel Anerkennung findet ferner ein von einem jungen Leipziger Künstler, Jo hannes Klement, der zur Zeit in einer Münchener Kunstwerkstatt arbeitet, nach einer ge wöhnlichen Visitenformat-Photographie gearbeitetes Reliesbild aus Marmor, welches am Eingänge in die Ausstellung zur rechten Hand die lebenSsnschen Gesichtszüge Ernst Keil'ö auf den Beschauer her nieder blicken läßt. Lenlral-Halle. * Leipzig, 25. April. Zu den bisherigen künsb lerischen Leistungen hat die Gymnastiker-Gruppe Secchi in den letzten Tagen eine hervorragende, vollständig neue und bisher unerreichte Production hinzugesügt. Wir erwähnten schon einmal, daß ihre großartigste Nummer zum Schluß der jede- maligen Vorstellung am hohen Lustapparat auS- gesührt wird, indem zwei der Brüder Secchi auf einem doppelt neben einander gespannten, kaum sichtbar dünnen Drahtseil die schwierig sten Stellungen mit Leichtigkeit und Grazie au-sühreu. Gegenwärtig nun wird dem Ganzen durch ein Doppel-Saltomortale, daS die Brüder mit verbundenen Augen und einem über den Kopf gezogenen Sack auSsühren, die Krone ausgesetzt. Fast athemloS harrt das Publicum der Lösung dieser großartigen Aufgabe, die indessen so glänzend und sicher gelöst wird, daß ein wahrer Beifallssturm lo-bricht. Man behauptet nicht zu viel, wenn man schon diese Nummer allein al« den Besuch völlig lohnend bezeichnet. Faßt man die Produktionen der übrigen Künstler inSAuge, da- herzersreuende virtuoseG locken spiel der Spanier-Truppe Spira, den melodischen reinen Gesang der lieblichen Geschwister Rommer, die Vorträge der ungarischen Liedersängerin Gizella Lacaji, ferner die wunderlichen Cari- caturen des ScbnellmalerS Richard«, die voll endet schönen Leistungen der Familie Derkaro in der Parterre-Gymnastik, die drolligen Bewegungen der englischen Clown- Gebrüder Spence und endlich die in ihrer Art wiederum einzig da- tehenden Künste der Japanesen-Familie Godayou, o kann man immer wieder daS frühere Urtheil »estätigen, daß Herr Römling, der ja auch in umfassendster Weise für eine in jeder Beziehung Vertreter Herr H Bielefeld und rum stellver tretenden Schriftführer Herr Wilh. Speeman n. — Wie aus Dresden gemeldet wird, können auSdem GoldenenStipendienfonds in diesem Jahre fünf Stipendien an Studirende der Univer sität Leipzig, sächsischer Staatsangehörigkeit, verliehen werden. Diejenigen, welche gesonnen sind, sich um Verleihung eines dieser Stipendien zu bewerben, haben ihre Gesuche unter Berücksich tlgung der in den tztz 6 und 8 der Stiftung« urkunde vom 14. Februar 1873 vorgeschnebenen Bedingungen schriftlich bis zum 30. Mai d. IS bei dem Ministerium des königl. Hause« einzureichen Leipzig, 25. April. Leider erfreute sich der Morgen deS heutigen zweiten Bauern-Son« tagS einer Witterung, die von der freundlichen vor acht Tagen einigermaßen abwich. Empfind lichen Einfluß übt diese Witterung auf den heutigen Meßverkehr auS, da gerade der zweite Bauern- Sonntag unter den klemen Gewerbtreibenden hin sichtlich eines bedeutenden Umsatzes als der „goldene Sonntag" bezeichnet wird. Wir haben über die Frequenz auf den Eisenbahnen bis zur Stunde noch keinen genügenden Anhalt, glauben aber doch, daß der Verkehr nicht ein so bedeutender werden dürste, wie er eS unter günstigen WitterunaSver« hältnissen stet- war und auch diesmal entschieden geworden sein würde. — In Bezug auf die in der vorigen Nummer enthaltene Notiz über den Budenbraud au dem hiesigen Augustusplatze erhalten wir die berichtigende Mittheilung, daß nicht lediglich die Maaren in der Bude der Frau Ehrhardt, sondern auch die in den Nachbarbuden befindlichen Maaren mehr oder weniger gelitten un» die Beschädigten deshalb einen ebenso berech tigten Anspruch auf Berücksichtigung von Seiten des Publicum- haben. — Heute, Montag, findet im Carolatheater zum Benefiz für Frt. Jenny Haacke eine Aus führung des beliebten Lustspiels: „Der Vicomte von Letorrisre" statt. Die Titelrolle spielt die Bcnesiziantin, welche der Bühne noch nicht lange angehört, sich aber in ihren bisherigen Leistungen die Sympathie de- hiesigen TheaterpublicumS zu erwerben wußte. Man darf demnach wohl darau rechnen, daß ihr dieselbe auch an ihrem heutigen Ehrenabend nicht fehlen wird. --- Mit dem heutigen Montag Abend schließe» die Vorträge der s» überaus beliebten Leipziger Quartett- und Concertsänger er Herren Gipner. Selow, Stahlheuer, Simon, Eyle, Maas und Hanke, in den Sälen de- Hotel de Pologne und da diese Herren in der heutigen Echlußvorstellung nachmal- ihre besten Truppen nS Feuer führen werden, so sei den zahlreichen freunden der Sänger und überhaupt emer ange nehmen und erheiternden Unterhaltung der Besuch recht angelegentlich empfohlen. — Der „Freib. Anz." schreibt: Der Wohl- hätigkeitSsinn,welcher, wie allgemein bekannt, die Einwohnerschaft Leipzig- au-zeichnet, ver- cugnet sich auch im AuSlande nickt. D»eS zu er- ahren hatten wir Gelegenheit, als uns heute im Aufträge einer Dame auS Leipzig, welche seit meh reren Monaten in Rom weilt, die Summe von zundert Mark behändigt wurde, mit der Bestim mung, dieselbe als UnterstützungSbeitrag für die Hinterlassenen der kürzlich im Himmelfahrter Ubrahamschacbte Verunglückten zu verwenden. >ie hochherzige Geberin, Frau Elisabeth verw. )r. S g geb. S n, vernahm in Rom erst die Kunde von der traurigen Katastrophe im Brückenbergschachte zu Zwickau und nur zu bald darauf auch diejenige von dem Grubenunglück auf Himmelfahrt Fdgr. Sie veranstaltete dort in be- reundeten Kreisen eine Lotterie zu Gunsten der »eklagenswerthen Calamitvsen, von deren Ertrag uns der obengenannte, für Freiberg bestimmte Llntheil überwiesen wurde. Indem wir uns zum Empfange desselben bekennen, sprechen wir der edlen Dame den Dank der Wittwen und Waisen aus, deren sie, obwohl fern von hier barmherzig gedacht hat, bestrebt, der Unglücklichen Thränen rocknen und ihre Noth lindern zu Helsen. H Leipzig. 25. April. Die Großherzogin von Mecklenburg - Schwerin traf gestern Nachmittag 4 Uhr 11 Min. aus der RUckkebr von Waldenburg mittelst der Bairischen Bahn wieder ner ein, stieg im Hotel Hausse am Roßplatz ab und reiste nach kurzem Aufenthalte auf der Magdeburger Balm nach Mecklenburg zurück. Der Prinz Albrecht von Mecklenburg, welcher mit demselben Zuge von Waldenburg vier angckommcn war, reifte Abend 8 Uhr 45 Minuten mit dem Lilzug der Magdeburger Bahn weiter nach Köln.— In einem Hausflur der Kreuzstraße fand man in vergangener Nacht einen hiesigen Schriftsetzer anscheinend betrunken und auS mehreren Kopf wunden blutend am Erdboden liegend vor. Ob der Mann im Erceß so verletzt worden oder durch Hinstürzen sich die Verwundungen beigebracht, ließ ich nicht seststellen. Die Polizei nahm sich de« Mfsbedürstigen ManneS an, schaffte ihm ärztlichen Beistand und vermittelte sodann seine Unterbringung im Krankenhause. — In der Wind müh len straße waren um dieselbe Nachtzeit ein HandlungS- commiS und ein Schriftsetzer in erbitterten Streit mit einander gerathen. Es kam zu einem »lutigcn Handgemenge, so daß ein Schutzmann einschreiten und die Excedenten nach dem Nasch markt dirigiren mußte. * Leipzig. 25. April. Wir werden von eini- zen unserer Mitbürger, welche iu diesen Tagen die internationale Fischerei-Ausstellung in Berlin in Augenschein genommen haben, darauf aufmerksam gemacht, daß es sich für alle Diejeni gen, welche gesonnen sind, zu demselben Zweck sich nach Berlin zu begeben, empfehlen dürfte, dies bald zu thun. Ein ziemlicher Thcil der ausge stellten Fische befindet sich in tobten, Zustande — sie sind theilS in EiS gelegt, theilS geräuchert — und dieser Theil muß selbstverständlich bei länge rem Aufbewahren an seiner äußeren Erscheinung verlieren. Im großen Ganzen soll die Ausstellunc ein sehr interessantes und anregendes Bild ge währen. — AuS der Kirchengemeinde Plauen i. V wird die erfreuliche Thatsache gemeldet, daß von den im Jahre 1879 vor dem StandcSamte ge schloffenen Ehen keine einzige der nachfolgenden kirchlichen Trauung entbehrt hat. Aus früheren Jahren sind noch einige Ehepaare damit im Rück stände, doch ist in den meisten Fällen Aussicht vor handen, daß das Versäumte nachgeholt wird. WaS die Taufe anlangt, so sind bis jetzt wirkliche Verweigerungen ganz selten vorgekommen. — Än Schneeberg fanden zwei Arbeiter vor einigen Tagen beim Graben im Grundstücke der Willive N«f eine verrostete eiserne Büchse, die eine große Anzahl Goldstücke, einige Ringe, Cru cifixe und einen anderen Schmuckgegenstand ent hielt. Anstatt der Besitzerin des Grundstück- von dem Funde mitzutheilen, behielten die Arbeiter denselben: die Münzen rc. kaufte ihnen für einen verhältnißmäßia sehr geringen Preis em Gold arbeiter ab. Die Polizei erhielt jedoch hiervon Kunde, so daß der Fund wieder herau-aegeben werden mußte. Leider sind die meisten Münzen schon zusammengerollt, so daß da« Alter derselben nicht genau feftaestellt werden kann. Unter den selben befinden sich sehr schöne und große Ercm plare aus der Mitte de- 16. und Anfänge de- 17. Jahrhunderts; u. A. war England (König Jakob), Salzburg (Erzbischof Rupertus), da- Deutsche Reich (Kaiser Maximilian) u. f. w. ver treten. Auf jeden Fall sind die Gegenstände zur Zeit des Dreißigjährigen Kriege- vergraben wor den. An der Stelle, an welcher sich jetzt das Nees'sche Hau« befindet, stand in früherer Zeit ein größeres Gebäude. Die gefundenen Goldsachen wiegen über 500 Gramm, so daß der Goldwert » allein 13- bi- 1400 Mark betragen dürfte. ck Dresden, 24. April, lieber die Gründe des Abgang- der Frau Marcella Sembrich vom königl. Hoftheater zu Dresden brachte dieser Tage der .Dresdner Anzeiger" eine auch iu das „Leipziger Tageblatt" übergegangene Notiz, welche >en thatsächlichen Verhältnissen durchaus nicht ent- pricht. Zunächst ist es nicht zutreffend, wenn be- »auptet wird, da- Entlassungsgesuch ver Diva habe >ie Forderung enthalten, ihr für ihre fernere Thätig- keit am heimischen Kunstinstitut eine höhere Gage zu bewilligen. Das wiederholt eingereichte Ent- assung-gesuch wurde vielmehr lediglich dadurch ^gründet, daß der Künstlerin die ihr ertheilte Zusage einer ihrem Talente entsprechenden größe ren Beschäftigung, namentlich auch durch Alter- niren in den bisher von ihr nicht dargestellten sollen, nicht gehalten wurde. Eine Aenderung der vertragsmäßig feststehenden Gagenvcrhältnisse am dabei nicht entfernt in Anregung. Die erbetene Entlastung wurde verweigert. Als aber kurze Zeit darauf die Sängerin einen lrlaub erbat, ward ihr die Entlastung aus dem Verbände deS königl. HoftheaterS ohne Wei tere- angeboten und zwar unter der Motivi- rung, daß zwei erste Coloratursängerinnen am üesigen Hoftheater nicht ausreichend beschäftigt werden könnten. Diese ihr freiwillig »«gebotene Entlastung nahm Frau Marcella Sembrich an. hiernach stellt sich der Sachverhalt etwas anders dar, als von anderer Seite behauptet wurde. (Dresden, 24. April. Im Lause dieses Sommers soll in Dresden ein allgemeiner Deutscher Tapezierer-Congreß abgehalten werden. — Der in den weitesten Kreisen bekannte lesthetiker I)r. Hermann Hettner, Professor an der königl. Akademie der bildenden Künste und am königl. Polytechnicum, Direktor der königl. Antikensammlung und deS Historischen Museum- u Dresden, ist von langwieriger schwerer Kränk lest genesen und wird snne vielseitigen Functionen nunmehr wieder aufnehmen. vermischtes — AuS Erfurt schreibt man der „Goth. Ztg.": Die in der hiesigen Bibliothek deS geistlichen Ministeriums aufoewahrten hebräiscbenManu cripte, welche aus der Plünderung der Iuden- zäuser im Jahre 1340 herstammen, sind nun end gültig an die königl. Bibliothek in Berlin für 5000 Mark verkauft worden. Von England her wurden für diese Alterthümer, unter denen sich zöchst werthvolle Bibelcodices befinden, ein Geoot von 12,000 Mark gemacht, daS evangelische Ministerium hiersclbst mochte jedoch nicht, daß dieser Schatz nach dem AuSlande käme. Die Sammlung wird auch in der Königl. Bibliothek zu Berlin den Namen „Erfurter Handschriften" tragen. Neuerdings sind auch in der hiesigen Königl. Bibliothek unter Einbanddecken alter Bücher »verthvolle Fragmente alter hebräischer Hand christen entdeckt und durch den Bibliothekar Professor vr. Weißendorn mit Hülse deS Rabbiners I)r Caro geordnet tvorden. — EinSensationsproceß wurde am 20. d m Sondershausen zn Ende geführt. Die Frau deS dortigen HoscapellmeisterS Fr. Pauline ErdmannSdörser - Ficktner streifte, als sie eine« Abends im Theater ihren Platz in der Loge nahm, it dem Zipfel ihres Kopftuches die Wange der verw. Frau Oberstlieutenant von WolfferSdorf Darüber gerieth die Aristokratin in Helle Empörung und rief der Frau Casiellmeistcr zu: „Unverschämte Person". Die Beleidigte machte die Sache bei Gericht anhängig und wählte Hern Albert Träger zu ihrem Sachwalter. Dieser Damenkrieg in Sondershausen ist jetzt von dein Schöffengericht nach einstündiger Verhandlung mit der Verur- theilung der Beklagten, Frau v. WolfferSdorf, zu 75 Mk. Geldstrafe entschieden »vorden. Der An drang des Publikums war ein sehr großer, dock schien man einigermaßen getäuscht in seinen Er wartungen, da die vorgespukten, aus allerhan» Refldenzklatsch ausgebauten Hintergründe nicht zur Erörterung gekommen sind. Die Parteien waren nicht selbst erschienen, sondern ließen sich vertreten — Die Hochzeit der Prinzessin Friede rike von Hannover wird den letzten Anordnun gen zufolge in der Privatcapelle der Königin Victoria un Schlöffe zu Windsor am Sonnabend in Gegenwart der Königin, der königlichen Familie und deS HofeS siattfinden. Im Palaste werden d»e Zimmer für die herannahende Feierlichkeit schon hergerichtct. In der Privatcapelle wird die schwarze Draperie, welche seit dem Tode der Prinzessin Alice angebracht gewesen ist, beseitigt und burcb Purpur ersetzt; die Gesänge werden von dem Chore der St. GeoraS-Capelle und den Herren von, königlichen Hofe gesungen. Der Dechant von Windsor, WelleSley, wird die Trauung vornehmen, die Königin von England selbst die Prinzessin „weggeben". Als Brautjungfern der Prinzessin fungiren folgende sechs Damen: Lady Albertha Mount-Edecumbe, Connteß Feodora Gleichen. Lady Florence Bridgeman, Lady Victoria Spence», Lady Mary Ashburnham und Lady Muriel Hau. Nach der Hochzeit begiebt sich da« junge Paar zuerst nach Clermont, nach dem Schlosse de- Prin zen Leopold, und dann nach Ashburnham Palace, dein Schlöffe des Earl os Ashburnham. Telegraphische Depesche. Wien, 24 April. Die AuSschUffe de« Unter Hause« zu Wien und Pest nahmen die serbische Eisenbahnconvention an.
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