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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-17
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1880
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Vierte Verlage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^0 224. Sonnabend dm 17. Juli 1880. 74. Jahrgang. Vom Tagt. ? Wir sprachen schon gestern davon, daß die Schließung der Glasgower Börse auf 5 Tage die Spekulanten eine Zeit lang ohne Direktive lassen würde. Die Montanactien empfinden dies. Anderer seits ist die Zweier in Paris glücklich verlaufen, Paris macht wieder Hausse. An eine bereitwillige Unter werfung der Morte unier die Berliner Conferenz- beschlüffe glaubt übrigens Niemand. Stach der „N.-Z." entwickelte sich das Geschäft schleppend und in enge ren Grenzen als am Mittwoch. Credit 487 (489), DiSconto 176 25 (176.50), Laura 121 (122.25), Dort munder 87 (88.35), österreichische Goldrente 76.25(75.75), ungarische Goldrente 95.10 (95 25), 1877er Russen 93.10 (do.), russische Noten 318 (do), Galizier 132.10 (133.35). Die Nachricht, daß die österreichische StaatSbahn die Errichtung eines ElbumschlagS beabsichtige, stei gerte Franzosen, während österreichische Nordwest und Elbthal wichen. Welche optimistischen Ansichten man dem Publicum einzuflößen sucht, zeigt ein Artikel aus Essen, der in ker „Börsenzeitung" abgedruckt steht, worin es unter Anderm heißt, daß in nicht ferner Zeit industrielle Werthe 10 und 15 Procent de- Kaufpreises an Divi denden abwerfen werden. Und da sollen die Leute nicht zulangen? Daß auf eine erneute Hausse in Montanactien hingearbeitet wird, ist fraglos. Zu welchem Zinsfuß werden diese Papiere allerdings bewerthet! Ueber den Nachlaß deS RechtSanwalts Schottländer, welcher bekanntlich die hauptsächlichven Couponktagen gegen österreichische Eisenbahnen führte, war der Eoncurs eröffnet worden, der sehr schlimme Resultate rar die Betheiligten in Aussicht stellt. Die Haupt- vasfiva bilden die in großer Masse unterschlagenen Elisabethbahn-Coupons und Papiere, namentlich hat Schottländer die Werthpapiere und Coupons unter schlagen, wo er entweder den Proceß verloren oder keine Aussicht auf Erfolg hatte. Die Proceffe sind derart geführt, daß nicht einmal die Acren an die Mandatare berausgegeben werden können, da aus rbnen, weil Schottländer stets eine größere Anzahl Coupon- einklagte, nicht hervorgeht, wer eigentlich der Berechtigte ist. Den Gläubigern bleibt bei Passiven von 200,000 .41 nichts, als das leere Nach tehen. — Das war ein schlimmer Kunde, dieser Herr Sachwalter! — Die „Wiener Börse" läßt sich über „Das amtliche Coursblatt" auS: Ein Gegenstand, der so oft schon ,auch an anderen Plätzen Gegenstand von Klagen und Bedenken gewesen ist und sein wird, denn man kann es eben nicht Allen recht machen und eine Menge von Interessen kommen da in Frage, die sich oft schnurstracks entgegenlaufen. Das Älait klagt, daß keinerlei Garantie für absolut richtige Notirung ge geben sei. Jnsolange sich die Differenzen zwischen den Preisen, zu welchen tatsächlich Umsätze an der Börse stattgefunden haben und den Notirungen des amtlichen CourSzettels auf dein Niveau von Zebntel- und Viertel-Gulden bewegen, pflegt man ein Auge »uzudrücken und über dieselben hinwegzugehen. Wenn aber diese Differenzen größere Dimensionen annehmen, wenn die amtlichen Notirungen von den effektiven Marktpreisen gleich um ganze Gulden sich unterscheiden, so muß man eS begreiflich finden, wenn das Börsenpublikum gegen solche Unzuträglichkeiten Front macht. Man muß gestehen, daß das amtliche CourSblatt geeignet ist, dem Mißbrauche Thür und Thor zu öffnen, da der Fall immerhin denkbar ist, daß bei gewissen Notirungen nicht die Rücksicht auf daS allgemeine öffentliche, sondern auf das private Interesse eines Einzelnen maßgebend ist. Diese Be denken werden insolange immer wieder von Neuem auftauchen und sich Geltung zu verschaffen wissen, alS die Sensale ungeachtet des bestehend en Berbotes sich an Börsenoperationen für ihre eigene Rechnung betherligen. Versammlung von Delegieren des Elbc-vcretnS, Magdeburger Schiffer-Vereins, Vereins Deutscher Stromschiffrr und Sächsischen Schtffer-vereinS. Ich Dresden. 15. Juli. Im weiteren Perlaufe der heutigen Sitzung der obengenannten Schifffahrts- Interessenten ward bezüglich der revidlrten Elb- schifsfahrts-Acte auf Antrag deS Präsidenten des Elbe-VereinS, Herrn Reichsrathsabgeordneten vr. Ruß-Aussig, beschlossen: „Die Delegirten erklären es als wünschenSwerth, daß aus Anlaß der nochmals nothwendig geworde nen Bereinbarung über die ,u Wien am 7. März 1880 abgeschlossene ElbschifffahrS Acte der 8- 13 in folgender Welse abgeändert werde: 1) „„Den Regierungen der Elbuferstaaten soll eS freistehen, die Ertheilung von Schifferpatenten für die Elbschiffer entweder nur von einer be stimmten Lehrzeit oder Beschäftigung im Schiffer- gewerbe, oder nebst einer solchen von der Ab legung einer Prüfung vor einer auS praktischen Schiffern bestehenden Commission abhängig zu machen. 3) Der erfolgreiche Besuch von staatlich beaufsichtigten Schifferskhulen soll bei Ertheilung von Schiffer patenten eine Begünstigung der Patentweiber zur Folge haben."" Weiter nahm man folgenden Antrag deS Herrn Direktor Bellingrath-DreSden mit großer Ma jorität an: „Die Regierung deS Deutschen Reiche- und Oester reich- zu ersuchen, von einer herbeizuführen beab sichtigten Uebereinstimmung der Elbepegel abzu- ' sehen." Schließlich machte Herr Direktor Bellingratb- Dresden noch eingehende Mtttheilungen über die seiten- deS Sächsischen Schiffer-Vereins an den Herrn Reichskanzler Fürsten Bismarck und seitens des Elbe Vereins an da- k. k. österreichische Handels- Ministerium abgegangenen Gesuche, daß bei einem eventuellen Eintritt AltonaS in den Zollverein auch auf die Dienste und Interessen der Binnenschifffahrt gebührenoe Rücksicht genommen werde. Die Ver sammlung erklärte sich mit dem Vorgehen der beiden genannten Vereine allenthalben einverstanden. Hiermit Schluß der heutigen Sitzung Nachmittags 3 Uhr. ff Dresden, 16. Juli. AuS den beute fortgesetzten Verhandlungen der Schiffer-Vereine ist Folgendes mit- zutheilen: Vor dem Eintritt in die Tagesordnung gelangte ein heute erst eingegangene- Schreiben des Schiffer-Verein- zu Lauenburg zum Vortrag, in welchem der Ver sammlung Gegenstände von mehr localer Bedeutung zur Erwägung anheimgestellt wurden. Man sah davon ab, die Tagesordnung nach den Wünschen deS Lauen burger Vereins zu erweitern. Sodann referirten die Herren A. Wernick-Berlin und C. Philippi-DreSden über den Antrag deS Vereins deutscher Stromschlffer und des Sächsischen Schiffer-Vere»nS, die Herstellung eines einheit lichen Ladeschein-Formulares betreffend. In der hierüber sich entspinnenven stundenlangen Debatte wurde insbesondere darüber Klage geführt, daß die Ladescheine der Hamburger Getreidefirmen die Schiffer zu Dienstleistungen (Umschütten resp. Umstechen des Getreides während der Fatrt rc.) verpflichten, die zu dem Schiffergewerbe in keiner Beziehung stehen und daß die harten Bestimmungen jener Scheine die Schiffer geradezu rechtlos machen. Die einschlagenden r. ehrlichen Gesichtspunkte fanden seitens des Herrn RechtSanwalt vr. Flatow-Berlin eingehende Be leuchtung und derselbe erklärte sich bereu, bei dem Entwürfe eines „Normal-Ladescheines für Deutschland unb Oesterreich" müzuwirken. Bti diesem Punkte der Tagesordnung wurden die Ansichten über ver altete Verfrachtungs-Usancen ausgetauschl, auf deren Beseitigung man hinzuarbeiten habe. Endlich ward die Bildung einer eigenen Frachtversicherung der Schiffer angeregt. Es wurde beschlossen: „Die Delegirten erklären: Die Mannichfaltigkeit der jetzt bei der Binnenschifffahl l gebräuchlichen Ladeschein- bez. Frachtbiiefformulare schädigt die Schifffahrt erheblich, besonder- ,m Getreide- und Braunkohlen Verkehr. Es ,st die Herstellung eines einheitlichen Ladeschein Formulare- anzustreben und dessen allgemeine Einführung in Deutschland und Oesterreich durch alle bei der Schifffahrt Betheiligte, insbesondere durch die Vereine anzustreben. Mit der Herstellung und Vorlage eines NormalLade- schein-Formulars für die nächste Zusammenkunft der Delegirten wird der Vorstand de- Sächsischen Schiffer-Vereins beauftragt." Unter den zur Sprache gebrachten, die Schiffer strangulirenden Bestimmungen der Lade scheine der Hamburger Getreioefirmen heben wir nur folgende hervor: Der Schiffer hat sich zu verpflichten 1) nach eingenommener Ladung seine Reise sofort anzutreten, solche ohne Verzug und un unterbrochen fortzusetzen, keine Bei ladung zu nehmen und „nur im Fall einer Havarie in ein anderes Fahrzeug überzuladen" (!), sowie während der Fahrt „die Ladung auf ferne Kosten sorgfältig zu bearbeiten und gut zu erhalten" (!); 2) „im Differenzfalle sich dem Ausspruche einer Commission von „zwei Sachverständigen der Hamburger Börse" zu unterwerfen und für allen „nicht durch natürliche Emflüffe" ent standenen Schaden bezüglich der Qualität und Quantität aufzukommen und zwar „unweigerlich und ohne weitere Appellation an Idle Gerichte"; 3) zur Erfüllung aller übernommenen Verbindlich keiten „seinenKahn, die Fracht, verlegte Zollgelder und fern ganzes Vermögen, sowie seine Person" (!) zu verpfänden; 4) die Ladung „je nach Wahl des Empfängers nach Maaß oder Gewicht" abzuliefern. Nachdem der Schiffer solchergestalt „Leib und Seele verschrieben", wird ihm noch die fast ehrenrührige Bestimmung auferlegt: „dre Ladung auf das Beste vor Schaden und Veruntreuung zu bewahren, sel bige weder selbst zu verfälschen, noch ver fälschen zu lassen." (!) Aus den Antrag de- Sächsischen Schiffer-Vereins betreffs der Erlassung erneS Gesetzes über daS Fracht- und Versicherungsrecht für die deutsche Binnenschifffahrt (Referent Herr C. Philippi-DreSden) machte man sich dahin schlüssig: „Die deutsche Reichsregierung ist zu ersuchen, die längst geplante Herstellung emeS Gesetzes über das Fracht- und VersicherungSrecht für die deutsche Binnenschifffahrt baldigst zur Ausführung zu bringen und den Schifffahrts-Interessenten, sowie den Vertretern von Transport - Versicherungs- Instituten Gelegenheit zu geben, dem ReicbS- Justizamt ihre Wünsche und Ansichten bei einer Enquete persönich darzulegen." Ueber die Lösch-Usancen und Liegegeld- Entschädigung in Hamburg erstattete Herr Hauptmann Tonne-Magdeburg ausführlichen Be licht. Redner entwarf ein recht ungünstiges Bild über die in dieser Beziehung m Hamburg herrschende Misere. Man heschloß, nochmals mit der Hamburger Handelskammer ,n Verhandlung zu irrten, um «ne Abstellung der gerügten Mängel zu erreichen. Der Antrag des Sächsischen Schiffer Vereins wegen der EntlöschungSfrift und Liegegeld-Ent schädigung in Dresden (Ref. Herr Philippi- DreSden) fand allseitige Zustimmung und wurde in folgender Fassung zum Beschluß «hoben: „In Erwägung, daß zur Zeit in Dresden und den anderen sächsischen Elbeplätzen weder gesetzliche noch usancenmäßige Bestimmungen wegen der LadungS- und EntlöschungSfrift und der Liegegeld-Entschädi gung bestehen, solche aber ein dringendes Bedürf- niß sind, ist die Handel-- und Gewerbekammer zu ersuchen, mit Vertretern des Kaufmanns- und deS Schlfferstandes entsprechende Bestimmungen zu vereinbaren und solche zu veröffentlichen." Endlich wurde folgender Antrag des Sächsischen Schiffer-Vereins (Referenten Fr. Enger jun-Schöne beck und Director Reinschmidt-DreSden): „Die vereinigten deutschen Versicherungs-Gesell schaften sind zu ersuchen, die in den Revision- ältesten abgedruckten Verhaltungsmaßregeln für d,e Schiffsführer, insbesondere soweit sie die Belastung der Fahrzeuge betreffen,ferner die Instruction für die SchlffSrevlsoren einer Abänderung zu unterwerfen und sich hierüber mit Vertretern deS Schifferstandes bez. der Vereine zu verständigen" angenommen. Zuletzt einigte man sich noch dahin: „An den Senat der freien Hansestadt Hamburg daS Ersuchen zu richten, dahin wirken zu wollen, daß bei den dortigen Gerichten ein beschleunigtes Ver fahren für alle die Schifffahrt betreffenden An gelegenheiten ringeführt werde." Löuigl. Amtsgericht Leidig. Handelsregister. Einträge vom 13. Juli: Firma Allgemeine Zeitschrift für Textil - Industrie P. Za lud hier, Turnerstraße 8. Inh. Herr Paul Zalud in Wien. — Die Firma Max Blumann hier ist erloschen. Vermischtes. * Leipzig, 16. Juli. Der Vorstand der Leipziger Rückverslcherungs-Actien-Gesellschaft hat mittelst Circularschreibens deren Mitgliedern ange zeigt, daß der Aussichlsrath dieses Institutes auf An trag des Vorstandes und auf Grund des 8. 13 des Gefellschaflsstatuts beschlossen hat, auf jede Actie einen am 1. October d. I. zahlbaren weiteren Nach schuß 140 ^1 einzuziehen, welcher Betrag gleich dem am 1. October v. I. bereits gezahlten Nachscbuffe von 100 >41 auf den im Besitze der Gesellschaft be findlichen über 300 >41 lautenden Solawechsel der Actionaire nach erfolgter Zahlung abgeschrieben wer den soll. Mit der Emforderung dieser Nachzahlung wird von der Verwaltung der Gesellschaft der doppelte Zweck verfolgt, die bereiten Deckungsmittel der Gesellschaft auf einen Betrag zu bringen, der ur angemessenem Verhältniß zu ihren Risiken steht und jeden Zweifel darüber beseitigt, daß die Gesellschaft jeder Zeit ,n der Lage ist, ihren Verpflichtungen so fort zu entsprechen, und die notbwendige Grundlage für die Reconstruction der Gesellschaft zu gewinnen. Bei dieser Gelegenheit wird nutgetheilt, daß einer oemnächst einzuberufenden außerordentlichen General versammlung der Antrag zur Genehmigung vorge legt werden wird, den ß 4 des Statut- in der Werse abzuändern, daß baS begebene Grundcapital der Ge sellschaft auf den Betrag von 1,200,000 .41, eingetherlt in 1000 Actien zu 1200 . 41 mit einer baaren Ein zahlung von 20 Proc. --- 240 >1, reducirt wird. Der Erfolg dieser Maßregel wird nach Ansicht des Vor standes sein, daß der nach der letzten Bilanz noch vorhandene Verlust von 343,300 ^i sich um den Be trag von 300,000 .41, also auf die Summe von 43,000 ^i reducirt. Bei fortgesetzter vorsichtiger Ge schäftsführung hofft der Vorstand, jenen restlichen Verlust durch das Ergebniß des gegenwärtigen Jahres wenigstens theilweise zu decken, so daß mit dem Jahre 1881 die Gesellschaft wieder rn geordnete Verhältnisse wird eintreten können und die Aussicht auf größere Betheiligung seitens solider deutscher Versicherungs- Gesellschaften, hauptsächlich in der Feuerbranche, sich eröffnet, womit zugleich den Actionairen Hoffnung auf eine allmälige angemessene Verzinsung ihres Capitales gemacht werden kann. *— Sparcasse zu Liebertwolkwitz. In Ge mäßheit einer Verordnung werden allen denzenigen Inhabern von Emlagebüchern, welche eine Forderung von mehr als 1500 >41 an die Caffe haben, die die Summe von 1500 >1 übersteigenden Beträge an ein gelegtem Capital, unerhobenen Zinsen oder beidem zugleich gekündigt (vergl. Inserat S. 4261). *— Erzgebirgrscher Steinko Hlen-Actien- Verein. Nachdem auf folgende 11 Bezugsscheine zu den neuen Actren deS odengenannten Vereins: «82-886, 124l, 1242, 2073, 2203, 2326 2337 di, bis mrt 21.Junrs.c. ausgeschrieben gewesene sechfteEm- zahlung nrcht geleistet worden ist, werden die Inhaber derselben aufgeforbert, die sechste Einzahlung mit 1,0 .41 pro Bezugsschein unter Hinzurechnung der statutenmäßigen Conventionalstrase von 10 Procent nebst 6 Proc. Verzugszinsen nachträglich und längstens bis zum 31. Augu n i, c. hier bei der „Allgemeinen Deutschen Crednanstalt" zu bewirken, widrigenfalls dieselben aller Anrechte auf die Zeichnung der Aktien, sowie der geleisteten Theilzahlungen verlustig gehen. 1"f Dresden, 15. Juli. Wegen der verzögerten Zollabfertigung am Entenwärder zu Ham burg war der Vorstand der Dresdner Kaufmann schaft im April d. I. bei der General - Direktion der rndrreclen Steuern zu Berlin vorstellig geworden. Auf seine Eingabe erhielt der Vorstand der hiesigen Kaufmannschaft mittelst Schreibens des königlich preußischen FlnanzminrstcrS vom 6. d. MtS. den Bescheid: „daß bei der Zollabfertigungsstelle am Entenwärder zu Hamburg vier neue Reorsionsstationen in den letzten Tagen in Wirksamkeit getreten sind oder allernächsten- m Wirksamkeit treten werden, und daß zunächst abzuwarten sei, welchen Einfluß diese Maßregel auf die bei der gedachten Abferti gungsstelle vorzunehmenden Abfertigungen habe. Zur Beschleunigung dieser Abfertigung wür den die betheiligten Kaufleute, Spediteure und Schiffer übrigens selbst sehr wesentlich beitragen können. Nach der Anzeige des Provinzial-Steuer- drrectors zu Altona ser bei der genannten Abferti- gungSftelle die Anwendung probeweiser Revisionen wiederholt deshalb unmöglich gewesen, werl die Declarationen lückenhaft waren und nicht die er forderlichen specificirten Gewichtsangaben enthiel ten. Ferner seien die Güter in den Fahrzeugen häufig so mangelhaft und unordentlich verladen, daß dadurch die Zollrevision erheblich erschwert und nicht seiten Tage lang verzögert werde. End lich pflegten die Schiffer die Declarationen fast nie fertig mitzubringen, sondern ließen dieselben «st nach ihr« Ankunft am Entenwärder anfer tigen, wodurch bisweilen mehrere Tage verloren gingen. Dem Vorstand der Dresdner Kaufmann schaft habe man zu überlassen, thunltchft darauf hinzuwirken, daß die Declarationen über die Ladungen der bei der Zollabfertigungsstelle am Entenwärder abzufertigen den, zum Eingänge in das Zollgebiet bestimmten Fahrzeuge mit Sorgfalt und Genauigkeit aufgestellt und von den Schiffern sobald als möglich erngereickt und daß die Waaren ,n den Schiffsräumen in übersichtlicher Welse ge lagert würden." ff Die Steinkohlenwerke im Plauenschen Grunde haben die längst geplante Preissteigerung endlich durchgeführt und von heute ab den Verkaufs preis pro Hektoliter Kohlen um 5 ^ erhöht. U Plauen, 15. Juli. Die Weißwaaren- fabrikation und die damit Hand in Hand gehende ConfectionSbrancke geht fitzt recht flott und viele Geschäfte suchen zu ihren vielen Arbeitern noch mehr. Besonders viel Aufträge hat die Ma schinenstickerei, die allerdings mehrere Jahre nur wenig Gewinn abgeworsen hat. Als in den flotten Geschäftsjahren 1871—1873 sich eine große Nachfrage in gestickter Waare bemerkbar machte, haben viele kleine Leute, welche sich ein kleine- Capital erspart hatten, dasselbe dazu verwendet, sich eine Stickmaschine zu kaufen. Der Verdienst war so gut. daß mancher Sticker ein ganz angenehme- Leben führen konnte. Da aber auch solche Leute, welche wenig Geschmack und Verständnrß für diese Branche hatten, sich zu Besitzern von Stickmaschinen machten, so ent stand bald eine Art Waare, die ganz billig an- aeboten wurde, aber auch wenig Werth war. DaS Geschäft wurde auf diese Weise herunter gebracht. und bald mußten die kleinen Geschäftsleute einpacken, weil sie nicht mehr im Stande waren, die großen Concurrenten auszustechen. Die theuer erworbenen Stickmaschinen hatten so an Werth ver loren» daß sie kaum für den dritten Theil deS Ein kaufspreises verkauft werden konnten. Große Summen sind bei dieser Gelegenheit hier und in anderen vogt ländischen Städten verloren worden, und inan hätte damals nicht geglaubt, daß die Maschinenftickerei jemals wieder so lebensfähig werden könne, wie sie sich jetzt zeigt. Wieder haben jetzt viele kleine Leute Stickmaschinen «worben; aber es scheint mehr Solidität rn den Waaren zu liegen; denn die Zeiten, wo man 'auch Ramschwaaren theuer an den Mann bringen konnte, sind vorüber. Zur Bildung des guten Geschmackes trägt übrigens unsere kunst gewerbliche Zeichenschule, an welcher ein stän diger und ern Hülfsledrer wirken, und die sehr gut srequentirt ist, nicht wenig bei, und e- aiebt diese Schule einen neuen Beweis dafür, daß Fachschulen sehr wesentlich zur Hebung der beireffenden Branche, für welche sie bestimmt sind, dienen. *— Nachdem der Bau der Sccundaireisenbahn Pirna-Berggießhübel vollendet rst, hat daS Finanzministerium beschlossen, dieselbe am 19. Juli laufenden Jahres dem allgemeinen Verkehr zu über geben. -u- Thüringische Eisenbahn. Bekanntlich findet die diesjährige ordentliche Generalversamm lung der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft am 9. August rn Weimar statt. Auf der Tagesordnung befindet sich außer den gewöhnlichen geschäftlichen Gegenständen der jedenfalls sehr beachtenSwerthe An trag eines Actronairs, unter Aufhebung der Pos. XVIil deS Statuten-Nachtiagks vom 21. Juni 1876, den 8- ^ des Slatulen-Nachtrages vom 10. Januar 1861 mit nachstehendem Schlußsatz wieder herzustellen. „Die Höhe deS Erneuerungsfonds darf den Betrag von drei Procent des Gesammt Anlage Capital- ohne aus drückliche Genehmigung der Generalversammlung nicht übersteigen, doch soll durch diese Bestimmung den aus 8- 24 deS preußischen Eisenbabngesetzes vom 3. November 1838 entspringenden Verpflichtungen der Gesellschaft nicht präjudiclrt werden. -u Eisenbahn Sangerhausen - Ariern. Unter den üblichen Feierlichkeiten hat gestern 115.) die Eröffnung deS Personenverkehrs stattgefunden, nachdem die Linie dem Güterverkehr schon seit dem Herbste vorigen JahreS übergeben worden war. Zwischenstation der neuen Bahnstrecke ist Oberröb lingen an der Helme. *— Consulate. Der Kaiser hat im Namen deS Reichs an Stelle des auf seinen Antrag entlassenen ConsulS Hugo Valentin« den Kaufmann Adolph BehrenS zum Consul in Caracas ernannt. *— Nach einem Handelsbericht auS Carta gena in Spanien hat, wie die „N. A. Z." mittheilt, der dortige Handelsverkehr mit Deutschland rm Jahre 1879 erheblich zugenommen und leidet es keinen Zweifel, daß die vielen deutschen Hand lungsreisenden, die jetzt jährlich Cartagena besuchen, auf die Einfuhr auS Deutschland besonderen Einfluß üben und derselben größere Ausdehnung verleihen werden. Deutsche Güter kommen theils über Frank reich, theils drrect, dann nur über Hamburg und gewöhnlich in spanischen Dampfbooten. Es zeigt dieser Verkehr, daß bei ernstlichem Willen und der nörhigen Umsicht deutsche Fabrikation und deutscher Fleiß sich überall Eingang verschaffen. *s* Bei den jetzt viel besprochenen Nestauralions wagen in den TageSschnellzügen der Route Berlin- Frankfurt a. M. ist die Klose'sche Radialachsen stellung zur Anwendung gelangt. Die bisher mit dieser Achsenstellung auf verschiedenen deutschen Bahnen angestellten Versuche haben, ganz abgesehen von der Passirfähigkeit durch scharfe Curven und der dadurch erzielten geringeren Abnutzung der Bandagen sowie dem außerordentlich ruhigen Fahren, noch daS lehr wichtige Ergebniß geliefert, daß je nach dem Radius der Curven und der Anzahl derselben Er- sparnrffe in der Zugkraft von bis zu 50 Proc. erzielt worden sind. Weitere Vortbeile diese- Systems find die Möglichkeit großer Radstände, wodurch hauptsäch lich für sperrige Guter die Ladefähigkeit der Wagen vergrößert werden konnte, fern« die größere Sicher heit gegen Achsenbrüche. -u- Bergisch-Märkische Eisenbahn. Nach einer unS heute zugegangenen telegraphischen Mit- theilung wird in der heutigen Nummer der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" da- vielverbreitete Gerücht von Verhandlungen über die Verstaatlichung der Bergisch - Märkischen Eisenbahn als jeglichen G undes entbehrend bezeichnet. * Dortmund, 13. Juli. Die niederrheinisch west fälische Gruppe deS Vereins deutscher Eisen gießereien war am 13. er. zu einer Conferenz zu- sammengetreten, um üb« die Ausführung der Düssel dorfer Beschlüsse zu berathen. Der Hauptverein hatte dort bekanntlich in ein« Resolution den einzelnen Grup pen anhermgeftellt, durch einen leichten Preisabschlag bas Preisverhältnik zu reguliren. Im Hinblick auf das neuerdings staitfindende straffere Anziehen der Roheisenpreise bedauerte heute die Mehrheit d« Ber- tammelten, diesem Düsseldorf« Beschlüsse Nachkom men zu müssen. Es wurde daher ein Preisabschlag von 3 ^1 vereinbart. Der Vertreter eine- der be deutendsten westfälischen Werk« «klärte,u Protokoll, daß « dem heute beschlossenen Preisabschläge nicht nur nicht beitreten, sondern eine Agitation rm ent gegengesetzten Sinne einleiten wird.
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