Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1867

Anzeiger AmM-tl kr Sich!. BliiGgnM und kr MH« dn NM Schjig. W 12«. Montag dm 6. Mai. 18«7. Belmutmachung, die Einführung einer Armee-Vnisor« für verabschiedete Unterossiztere und Soldaten betreffend. Seine Majestät der König haben geruht, um der Armee erueut ein Zeichen der Allerhöchsten Huld und Gnade zu gewähren, Unteroffizieren und Soldaten unter den nachstehend anfgeführten Bedingungen die Auszeichnung zu verleihen, auch nach ihrer Ver abschiedung au- der Armee eine Armee-Uniform forttragen zu dürfen und dieselben so in bleibender und sichtbarer Welse zu ehren und in Verbindung mit der Armee zu erhalten. Auf Allerhöchste» Befehl sind zum Tragen der Armee-Uniform au- dem Stande der Unteroffiziere und Soldaten berechtigt: ») ein jeder vor dem Feinde invalid Gewordene und in Folge dessen mit oder ohne Pension Entlassene, d) die Veteranen auS den Feldzügen von 1813, 1814 und 1815 und au- früheren Feldzügen, e) ein jeder nach zwanzigjähriger Dienstzeit au« der Armee, sei die- nun mit oder ohne Pension, aber mit Ehren AuS- geschiedene. Diese Armee-Uniform besteht in dunkelblauem, zweireihigem Ueberrock mit 12 gelben Knöpfen, rothem Stehkragen, und blauen und roth paSpolirten Achselklappen und Aufschlägen, ganz »ach Schnitt der OffizierS-Ueberröcke; für Unteroffiziere mit der entsprechen den Distinction am Kragen resp. an den Aufschlägen. Schwarzgraue Hosen mit rothem PaSpoil und blaue Schirmmütze mit rothem Streifen und mtt Eocarde. Eine Waffe habe» die zum Tragen dieser Armee-Uniform Berechtigten nicht zu führen. Mit dem Verbüßen einer Strafe wegen ehrenrührigen Vergehen- entfällt übrigen« die Auszeichnung, die Armee-Uniform weiter zu tragen. Die »ach vorstehenden Bestimmungen zum Tragen der Armee-Uniform Berechtigten, welche von der ihnen zugestandenen Aus zeichnung Gebrauch zu macken beabsichtigen, haben ihre Anmeldungen bei der 1. Abtheilung de- Krieg-- Ministerium- anzubringen und ihrem Gesuche ihren Mililair - Abschied, sowie ein Zeugniß der OrtSbehörde über ihr Verhalten seit der Verabschiedung an dern Militärdienste beizufügev. Vorstehende Bekanntmachung ist in allen § 21 de« Preßgesetze« vom 14. März 1851 bezeichnten Zeitschriften aufzuvehmen. Dresden, am 1. Mai 1887. Kriegs-Ministerium. von Fabriee. Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betr. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen find sich vor Eintritt der Michaelisferien 1867 dem Lxameu pro ean- äiäatura zu unterziehen, werden hiermit unter Verweisung auf § 9 de« Prüfung-regulativ- veranlaßt, ihre Anmeldungsgesuche nebst den erforderlichen Unterlagen bi« zum S. Juni 1887 in der Canzlei der König!. Kreis-Direction allhier (Postgebäude) abzugeben, oder, so viel die au-värtS sich Aufhaltenden betrifft, unter der Adresse der Königl. Prüfungs-Commission für Theologen portofrei Anher einzusenden. König!. PrüsnngS - Commission für Theologen. Leipzig, den 2. Mai 1867. v. BurgSdorff. Bekanntmachung. Mit Bezug aus unsere am 7., S., 14. und IS. d. M. erlassenen Bekauutmachungen bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Abschlag der Pleisie am 8. Mat d. I. erfolgen soll. Die Schlußzett wird besonders bekannt gemacht werden. Leipzig, am 26. April 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Ritscher, Act. Bekanntmachung. Da« Grundstück der vormalige« städtische« Ziegelei an der Lindenauer Chaussee nebst den dazu gehörigen Gärte», Obstplantagen und ca. 1*/, Acker Feld soll a«s 8 Jahre an den Meistbietenden verpachtet werden. - ' lustii Wir fordern Pachtlustige auf an Rath-stelle sich einzufinden und ihre Gebote zu thun. Dienstag de« LA. ds. Mt«., Vormittags LL Uhr, "re Ge Die püncilich zur angegebene« Zeit beginnende Licttation wird geschloffen, sobald wettere Gebote nicht mehr erfolge» ; eS bleibt aber dem Rache die Auswahl unter den Bietern sowie jede sonstige Entschließung Vorbehalten. Die Licttation-- und Berpachtungsbedingunge» liegen in der Marstall - Expedition im Sohanni-hoSpitale zur Einficht au«, wo auch sonst etwa gewünschte wettere Auskunft ertheilt werden wird. zig, den 8. Mai 1867. Des RatheS der Stadt Leipzig Oekonomie- Depntatio«. die Einführung einer «e«e« oh«e Unterbrechung andauernde« SeschästSzeit bei den Justizbehörde«. Während eS zetther bei öffentliche» Behörden die der Regel nach bestehend« Einrichtung war, daß die tägliche GeschäftSzett auf gewisse Vormittag-- und NachmittaaSstuvdrn mit Unterbrechung während der Mittagszeit sich erstreckte, so ist in jüngster Ver gangenheit in einzelnen Geschäftszweige» der Verwaltungspartie eine ohne Unterbrechung fortdauernde GeschäftSzett eingeführt wor den und e« ist neuerlich die Einführung emer gleichen Einrichtung auch bei de» Justizbehörden von dem Justizministerium in« Auge gefaßt norden. ES find bei dieser neuen Einrichtung, falls sie in da« Leben treten sollte, nicht nur die Beamten, wenn schon diese in erster Linie, sondern auch die Advocateu und da- Publicum so sehr be theiligt, daß eS nicht ohne Interesse sein dürste, die Licht- und Schattenseiten dieser neuen Einrichtung in der Kürze zu beleuchten. ES läßt im Allgemeinen sich nicht leugnen, daß die jetzt zumeist bestehende Sitte, da- Tagewerk in zwei Hälften zu zergliedern und diese durch eine mehrstündige, der körperlichen unv geistigen Er holung gewidmete Pause zu scheiden, auf dem wichtigen ErfahrungS- satze beruht, daß die durchschnittliche Arbeitskraft de- Menschen ohne Erschöpfung 3*/, bi- 4 Stunden de- Vormittag« und, »ach mehrstündiger Pause, ebenso viele Stunden d«S Nachmittag- an haltend z« arbeiten vermag, während dieselbe durchschnittliche