Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186708010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670801
- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-01
- Monat1867-08
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1867
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 213. Donnerstag den 1. August. 1867. Den Herren Stadtverordneten theile ich folgende RathSzuschrift zur Kenntnißnahme mit. Joseph. „Um den mit Ihrer Zustimmung von uns gefaßten Beschluß, in dem hiesigen Stadtgute Pfaffendorf einen Fettviehmarkt zu er richten, zur Ausführung zu bringen, traten wir mit der hlesigen Fleischer-Innung, welch« sich bereit erklärt hatte, gedachte- Tat aus freier Hand zu erpachten, in Verhandlung. Da dieselbe jedoch resultatloS blieb, verschritten wir zur Licitatio». Wir haben beschlossen, der hiesigen Fleischer-Innung, welche in dem am 23. d. M. abgehaltenen LicitationStermiue da- Höchstgebot eine- jährlichen Pachtgeldes von 1960 Thlr. gelhau hü, den Zuschlag zu erlheilen. Was die Versteigerung-- und künftigen ContractSbedingungen anlangt, so find dieselben im Wesentlichen folgende: 1) ES werden die Wohn- und Wirtschaftsgebäude de- Gute- Pfaffendorf nebst zugehörigem Hofraum und Gärten mit GasthofS- eoncefsion zur Errichtung eine- FettviehmarktS vom 1. September d. I. an auf 10 Jahre verpachtet. Die Uebergabe der Pachtlocalitäten kan« auf Verlangen auch schon früher erfolgen und würde solchen Falls der Pachtzins vom Tage der Uebergabe an zu bezahlen sein. 2) Die zu verpachtenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude und Gärten werden, sowie sie dermalen stehen und liegen, übergeben. Die etwa notwendigen baulichen und sonstigen Einrichtungen oder Veränderungen, welche der vorherigen resp. baupolizeilichen Genehmigung des RatheS unterliegen, sind vom Abpachter auf seine eigenen alleinigen Kosten herzustellen und hat derselbe bei Beendigung de- Pachte- da- Hineingebaute oder Veränderte nach Wahl de- RatheS entweder gegen eme durch de- Letzteren Sach verständige zu bestimmende Entschädigung zurückzulaffen oder Alle- auf seine eigenen Kosten wieder in den vorigen Stand zu setzen. Im Uebrigen wird zwar der Rath die Gebäude in baulichem Wesen erhalten, eS sollen aber Reparaturen an Fenstern, Fenster laden, Oefen, Heerde«, Fußböden, Dielen, Thoren, THÜren, Schlössern, Bändern, Riegeln, Einfriedigungen, Planken, Zäunen, Staketen, Krippe», Raufen, Trögen, Futterkästen und sonstigen dergl. Inveutarienstücken und Wirtschaft-Utensilien bez. deren Er neuerung dem Pachter obliegen, welcher dieselben auf feine Kosten in gutem Staude zu erhallen und s. Z. zurückzugebeu hat. S) Der Abpachter darf die erpachtete« Wohn- und Wirtschafts gebäude lediglich zur Errichtung de- ViehmarkteS und Ausübung der GasthofSconcessioa benutzen; eS bleibt ihm zwar überlassen, die Einrichtung für den Viehmarkt ganz nach seiner eignen besten Einsicht zu treffen; eS unterliegt jedoch der von ihm aufzustellende Standgeldtarif, so wie jede Veränderung desselben der vorherigen Genehmigung de- RatheS. 4) Die hinter dem Gute an der Pleiße gelegene Wiese, auf welcher da- neue Schlachthaus erbaut werden soll, wird nicht mit verpachtet. Sollte durch den zwischen dem Gute und dem Kammgarn spin« ereigrundflücke gelegenen Obst- und Gemüsegarten ein Weg nach dem zu erbauenden Schlachthaus« angelegt werden, so hat Abpachter daS dazu ebenso wie da- von den kleinen Gärten an der Straße etwa zur Regulirung der Straßenfluchtlinie und von dem Garten an der Pleiße zur Flußcorrectiou erforderliche Areal — wofür allenthalben allein da- Ermessen d«S RatheS maßgebend ist — ohne einen Anspruch auf Entschädigung sofort auf ieder- zeitigeS Anverlangen des RatheS zu räumen und auS dem Pachte zurückzugeben. Indem wir Sie um Ihre Zustimmung zu «nferm obigen Beschlvffe ersuchen, erlauben wir uns die Bemerkung beizufügen, daß der Fleischerinnung sehr viel daran gelegen ist, möglichst bald in den Besitz der Pachtobjeete zu gelangen." Stadttheater. Die „Schöne-Helena-Woche" für so Manche war eS wohl auch eine schöne „Helena-Woche" — ist nun vorüber und die drei Wie ner Gäste find bereit- abgereist. Daß wenigsten-Fräulein Frie derike Fischer aber im nächsten Jahre wieder als Gast bei un- eivkehren wird, steht schon jetzt fest. ES dürfte ein in der hiesigen Bühnengeschichte noch nie dagewesener Fall sein, daß ein und das selbe Stück ohne Unterbrechung sieben Mal hintereinander vor stet- gut besetztem und mit Beifall nichts weniger, als kargendem Haus« gegeben werden konnte: der „schönen Helena" wurde die- möglich. Noch mehr, bereits weilt wieder eine andere renommirte Ver treterin der genannte» Rolle in Leipzig und wir werden die Offeu- bachschr Bouffonerie also demnächst abermals auf unfern Bietern erscheinen sehen. Die betreffende Künstlerin ist Frau Bertha Scherbar th-Flie-; e- geht ihr ein bedeutender Ruf voraus und wir dürfen sie kraft dessen wohl auch dem hiesigen Publicum zu besonderer Beachtung empfehlen. Auch ihr Gemahl, Herr Scherbarth, wird mehrmals hier gastiren, als „vr. Robm", Lambert in der „Hochzeitsreise" u. s. w., Frau Scherbarth da gegen zuerst in der „schönen Galathea", dann im „Versprechen hinterm Heerd", als Gleichen in GounodS „Faust", Azucena in, „Troubadour", „schöne Helena", kurz in den heterogensten Rollen, die ihren Ruf, eine der vielseitigsten Darstellerinnen und Sängerinnen zu sein, auch vor un- rechtfertigen können. Sonst noch bringt der August die Gastspiele de- Heldenteno'- Sontheim und de-ShakespearespielerS OttoLehfeld, so wie da- Debüt de- Fräul. Forme-, einer talentbegabten, schön bemittelten Tochter von Karl Forme-, im Fache der sentimentalen Liebhaberin (Preciosa, Selma in „Mutter und Sohn" und Cordelia im „Lear"). vr. Emil Kneschke. Verschiedener. rr. Leipzig, 31. Juli. (Tondichter-Stillleben im Rothen Colleg) H. T(ruhn) in Berlin veröffentlicht in der „Neuen Berliner Musikzeitung", einem hierorts recht selten ge wordenen Journale, eine hübsche „Erinnerung an Robert Schu mann". Robert Schumann- Studio im Rothen Colleg wnd darin wie folgt beschrieben. — Da- einfenfirige Stübchen im Hinter gebäude de- rothen Hause- neben der Buchhändlerbörfe, wo Schu mann 1837 und 1838 wohnte und dichtete, will mir nicht an dern Sinn; eS hat sich so fest in mein Gedächtniß eingenistet, wie jener stille Raum im alterlichen Hause oben in Altpreußen, wo ich meine Jugendzeit verträumte: — beide könnte ich aufzeichuen. Schumann- Ammer lag mit dem Fenster nach dem bäum- und buschreichsten Theil der Promenade hinaus, die da- alte Leipzig umgürtete; daneben lag ei« größere- zweifenstriges Gemach, da- wohl auch zu seiner Wohnung gehörte, den« man hörte nie einen Laut darin. ES war so still und lauschig in diesen Räumen, daß, wenn di« Bäume vor dem Fenster rauschten, man sich in eine- jener fern im Walde liegenden einsamen Schlösser versetzt wähnen konnte, wie sie auS Joseph von Eichendorss'S wunderreichen Ro manzen im Früh-und Abendroth aufdämmern und schimmern. Wenn man an dem Fenstercheu saß, dessen Scheiben die vom Wivd« bewegten Zweige de- nahen Gebüsche- fast erreichen konnten, unter dem draußen weder ein Fahr-, noch ein Fußweg vorbeiführte (j,tzt geht dort die stattliche nivellrnte geräuschvolle Goethestraß« vorüber), so glaubte mau nimmer müten in dem volkreiche» gewerbthätigen Leipzig zu sein. Wenn da- Entdecken und die Wahl dieser Wohnung für Robert Schumann auch zu den Thateu jene- ihm voran in den Tod ge gangenen Freunde- vr. (meä.) Reuter gehörte, so muß man sagen, daß für de» Charakter und die Lebensweise de- genialen Ton dichter- kein passendere- Asyl gefunden werde» mochte. — An dem Fenster, da- ziemlich hoch über der Diele lag. befand sich auf eine« sogenannten Tritt ein Tisch mit eine« Schreibzeug und einer Ein«
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