01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071127011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907112701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907112701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-27
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1907
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52. Iahr-«mg. 82V. «0«,««,»»», «t—lt-drl Sk S»»S S» »ei >»»»» M«t- Auir»«i>i, an Sinn- un» »»mä»»n »ur rlnin-I! 1 t0 Mk, diich »u4»«rK,» Konr. »iM>n»i. > Ü> Mt vn k«nm«ic»»r Zu» Ittllun» »uich »i« S«S ^M.i»»n«<Ikü,IIgr>«>. Dre»»«n u VM,«»«NG »« L>», >»rt-r p>» ,'»,»»» »d,n».»u». ßadk» erdatten dt« au«» »>»nt-«n S«a«»«r mit der Rorgen < «u«a«t« tulammen tuaeltellt. Raa>eru<«»u> «u»»ut» tu»«, Quellen»«»»»» I.D>««d Nnchr -> pt» liilsi» - Uuderlan,«» Mannlk^»» «erde» nicht «uld«»»»rt. lelegramm.-ldresse: Nachricht,» TreSIm. Fernsprecher: Nr. N und 2Vitü. Mittwoch, 27. November 1VV7. KegvürrSeL 18SV Druck und Verlag von kiepsch L Leich ardt in Dresden. Lobevk L vo. LokliotorLNtoa 8r. dich. ä. Königs v Lrccbssn. varola-vdooviLüe. LmnsIvgrkLuk: I>t«ktleii. Ktmsrlctr. «»leige» »r»rtj Unnntz», ,«» Untlln- n,»n bt» nachm «. Sannt»»» »uit enftratze « »an il »t« >/,l U»r L,' »>nl»altt»« Grund,e'.r >l» » VUteni « tvt . »»mitten . R»chrtch:e r « v, ! »„chlN-.Vu ?et»AÄ ,w»tl»»lliac Zetle out r«l1«tt« -0 Hs. Nummern »ach Sou und 8riertL«en: eie «tntpakig« Srundtii « M Pt., out Prtvatfeite «>> Pt, N«mili«nnaio. richte» d>e S undzeue Lö Ps. — sm;w«ru§e Nutlrag» nur gegen Ktoiaudbejadlung. — Jede» tvelegbtall lostet tv Psenntge. HanptgtschüftSstelle: Marieufttatze 38 4ü. LLsssIv cZolä - kuxsnlos s Oav ?üsr von 10 dis SO L4srkr. Oravlsvunx xr-atzts. Ii'siii'jiilie: (Loks lL^nix ^okumn-kl»»s«t«». ViL ^olt «L IUIei88N6I' i,. »M» ^ tiskon ZVoltruk! ^ IInupt-AH«»!«;» iap:« bo> Al. I^I»o^Ii»e«Il, AI<>< lirmUivr Idio,«»»»,, KI«rt,e>»tii»»»v I». silpsrniliren »»er >i«temv in eigener EertcKiilt. Julius Lekäcjiicli ch,i« Ke« IO, pa» t. o. I. Lt. Selkudiliiilgz-KegeMiilie kür U.v. «letnr. 1-ioiit. Lotnusum. ksrrsn. ^orrsttigs jiurmli! voeli sMop iiMMl, ln lieutsekkli l; U llaoop Upkf UrlriMtr. 2-. L U^LLWLL VLL. ^slitStsn. zoüllg «gsg. bllllgs pskiss. " "V2LV ^ s ««k««.' MLrv ertic^o Losov. Mutmaßliche Witterung: Zunächst heiter, später Niederschläge, wärmer, Südwind. Heute finden die diesjährigen Ergänzungs wählen der 2. Altersklasse für das Stadtverordneten-Kollegium statt. Wie nachträglich bekannt wird, hatte sich der Kaiser, dessen Befinden jetzt offiziell als sehr gut bezeichnet wird, bei einer Jagd in Windsor eine Knieverstauchung zugezogen. Die Deutsche Schifssbautechnische Gesellschaft verlieh dem Kaiser ihre goldene Medaille. Der Reichstag beschäftigte sich gestern mit der Inter pellation, betreffend die hohen Kohlen preise. Das Gerücht, daß zum Nachfolger des Reichsbankpräsi denten Dr. Koch der Eeheimrat v. Mendelssohn- Bartholdy ernannt werden würde, erhält sich beharrlich. Die von den Berliner Polen einberusene Protest versammlung gegen die Entclgnungsvorlage und das Eprachcnverbot endete mit einem Handgemenge zwischen Polen und polnischen Sozialisten. Der Beleidigungsprozeß Peters-Bennigsen beginnt am 7. Januar in Köln und wird voraussichtlich eine Woche dauern. Der Verein für Lustschifsahrt in Berlin erwarb ein Gelände bei Königswusterhausen zu Versuchszwecken aus flug technischem Gebiet. Zn Berlin soll eine neue große Oper durch ein amerikani sches Konsortium, dem Lonried angchört, mit 32 Mill. Mk. errichtet werden. Der im Moltke-Hardei^-Prozcß vielgenannte Botschaftsrat Lecomte wurde zum Vertreter Frankreichs bei der grie chischen Finanzrevision ernannt. Der Sultan von Marokko verlangt von den Franzosen Räumung von Casablanca. Dle RelchStagsdebatte Wer die LebcuSmitteltenernitkl bildete «ine sachliche Ergänzung der den gleichen Gegen stand behandelnden sächsischen Landtagsdcbatte vom 4. No vember und bewegte sich aus derselben Grundlinie. Den Anlaß zu der Erörterung gab eine von den Sozialdemo kraten eingebrachte Interpellation, die von dem Abgeord neten Schcidemann mit reichlichem Anfwandc von „kraft strotzenden" Redensarten „begründet" wurde. Der sozial demokratische Redner bezeichnet? die Teuerung kurzerhand als die Folge einer „geradezu verbrecherischen Agrar politik" und nannte die Rechte des Reichstages und die Liberalen zusammen eine „Räuberbande". Gegenüber diesen wüsten Ausfällen hielten sich die Verhandlungen aus seiten der Blockparteien auf der vollen Höhe eirvr objektiven Betrachtungsweise, und auch das Zentrum ver mied eS, einen agitatorischen Mißton in die Diskussion hineinzntragen. Der neue Staatssekretär des Innern von Betbmann- Hollweg behandelte die Fraac in aroßziiaigen Aiissührnn- aen in demselben Sinne, wie der sächsische Staatsminister Tr. Graf von Hvhenthal in der erwähnten Landtagssitznng. Danach erkennt die Reichsregierung genau so gut wie die sächsische und jede andere Bundesregierung die allge meine Teuerung als einen ernsten Uebelsiand an, der sorgfältige Beachtung verdient. Insbesondere berührt es die regierenden Kreise nicht minder schmerzlich als die politischen Parteien, wenn dem Volke das Brot teurer wird. Gewiß würden die verbündeten Regierungen auch mit Freuden bereit sein, jedes mit dem allgemeinen Interesse verträgliche gründliche Mittel zur Abhilfe zu ergreifen, wenn sich ein solches überhaupt finden ließe. Ter Kern der Frage besteht aber darin, daß die Ursachen -er Teuerung gar nicht in besonder» deutschen Verhältnissen liegen, sondern viel mehr in internationalen wirtschaftlichen Zuständen, in der ungünstigen Beschaffenheit des Getreide - Weltmarktes wurzeln, der durch Sie ungünstige Witterung des letzten Sommers und Winters in eine Notlage versetzt worden ist. Diese Notlage des Weltmarktes bietet wenigstens den einen Trost, daß sie nach allen Erfahrungen der Vergangen heit als vorübergehend anznsehen ist. Wollte man nun. der sozialdemokratischen Anregung entsprechend, um eines solche» vorübergehenden Notstandes willen die Getreide zölle plötzlich ansheben, so hieße daS in Wirklichkeit den Teusel durch Beelzebub austretben: denn was wäre die Folge einer solchen Maßregel? In erster Linie hätten davon den Vorteil, wie ähnliche Vorgänge in anderen Ländern bewiesen haben, der Zwischenhandel und die! Spekulativ- Selbst wenn aber auch ein augenblicklicher' geringsiigiger Nutzen für daS konsumierende Publikum vielleicht — sicher ist das nach den volkswirtschgstkchen Regeln der Preisbildung und des Zusammenhanges zwischen Zollhühe, Getreide- und Nrotprcis keineswegs — damit verbunden sei» könnte, so märe er doch gar nicht tu Vergleich zu stellen mit dem unberechenbaren dauernden Schaden, de» unmittelbar die Landwirtschaft und mittelbar unser gesamtes wirtschaftliches Leben aus solchem Wege davoutragcn würden. Eine auch nur zeitweilige Auf hebung der Getreidczöllc würde einen jähen abermaligen Notstand der Landwirtschaft, die uuicr der Einwirkung einer verbesserten Wirtschaftspolitik kaum angcsangcn hat, sich wieder zu erholen, herbciführen. Die verminderte Kaufkraft der Landwirtschaft, die anerkanntermaßen immer als Abnehmer industrieller Produkte der Industrie den stärksten Rückhalt bietet, würde wiederum auf das Gedeihen der Industrie lähmend einmirken, dies hätte dann weiter eine Herabsetzung der Löhne im Gefolge, und so würde am Ende die Arbeiterschaft, deren Interessen doch die Sozial demokratie mit ihrer Forderung der Aufhebung der Ge- treidczüllc angeblich vertreten will, mit am härtesten von der allgemeinen Notlage getroffen werden. Bei dem jetzigen Zustande fährt die Arbeiterschaft insofern immerhin noch bester, als gleichzeitig mit dem An ziehen der Lcbensmittelprcise auch die Löhne nicht unbe trächtlich gestiegen sind, und zwar, wie dies im Reichstage sowohl wie im sächsischen Landtage betont wurde, in einem Maße, das die Erhöhung der LebenSmittelpreise übersteigt. Das wirkliche Interesse der Arbeiter erfordert gssv eine Wirtschaftspolitik, welche die bisherigen Bedingungen einer trasivollcu industriellen Entwicklung nach Möglichkeit schützt und aufrecht erhält. Zumal, wenn cs richtig ist. daß wir gcgcnwäitig den Höhepunkt der industriellen Konjunktur überschritten haben und demnach mit einem nicht mehr so reichlichen Eingänge von Bestellungen aus dem Auslände rechnen müssen, wäre es Heller Unverstand, wollten wir uns selbst leichtfertig unserer mühsam ge schmiedeten wirtschaftspolitischcn Rüstung berauben. Der überzeugende Eindruck dieser ganz klaren Sachlage ans das Hans mar so stark, daß der Minister rechts und links gleichmäßig stürmischen Beisall erntete, als er die Auf rechterhaltung und Stärkung des In land markt cs gerade in einem solchen Moment für eine wesentliche und hervorragend wichtige Aufgabe der Negie rung erklärte. Im Anschluß an die Darlegungen des Ministers ge staltete sich die Besprechung der Interpellation zu einer nachdrücklichen Kundgebung für die unveränderte Ausrccht- erhaltung unserer gegenwärtigen Zoll- und Handelsver- tragspolitik. Leider versagte aber in diesem Punkte der Block, da nur Konservative, Nationalliberale und Zentrum sich auf dieser Linie znsammensanden. während der freisinnige Redner, Abgeordneter Gyßling, sich namens seiner politischen Freunde abseits stellte. Der Ab- aeordnete Gyßling sprach im ganzen durchaus sach lich, verständig und gemäßigt. Er verwarf die sozial demokratische Taktik, die Zollpolitik als den alleinigen Grund für die Höhe der Lebensmittekpreise Hinzustetten, rückte den Einfluß der allgemeinen wirtschaftlichen Krisis in die richtige Beleuchtung und äußerte die erheblichsten Bedenken gegen eine zeitweilig« Aufhebung der Getreidc- zölle, während er als Erlcichternngsmittcl der Krisis die Einführung eines billigeren Notstandstarises für Ost- und Westpreiißcn und Schlesien forderte. Gleichzeitig aber fühlte er sich gedrungen, im Namen der Freisinnigen beiderlei Richtung eine grnndsätziiche Verwahrung gegen die jetzige, auf dem neuen Zolltarif nnd den Handels verträgen beruhend« Wirtschaftspolitik einznlcgcn und ausdrücklich festznsteNen, daß die Freisinnigen sich in ihrer freihändlerischcn Ansfassniig im Gegensatz zu den übrigen Blockparteien und zu der Regierung befänden. Der frei sinnige Redner war so erpicht darauf, den abweichenden zollpolitischcn Standpunkt seiner Partei außer Zweifel zu setzen, daß «r sogar gegen eine durchaus sachgemäße Acnße- rung des nätivnalliberalen Abgeordneten Langhammer im sächsischen Landtage protestieren zu müssen glaubte, der die ganz unanfechtbare Behauptung ausgestellt hatte, daß „auch der hochverdient« Führer der freisinnige» Vvlkspartei, der verstorbene Abgeordnete Richter, ein gewisses Verdienst an der Verabschiedung des Zvlliariss und der Handels-! Verträge gehabt habe". Darin wollte der Abgeordnete Gnßling befrcmdlichcrweisc „«inen krasse» Gegensatz zur Wahrheit" erblicken! Eine» Beweis, wie sehr der Freisinn noch immer den Doktrinarismus hcrvorlchrt, wenn «s sich um wirtschaftliche Fragen handelt, liefern die Aussührun- . gen des Abgeordneten Gyßling jedenfalls tn recht ^ unerwünschter Art. Fürst Bülom hat bekanntlich in seinem Silvestcrbricsc während der letzten Neichstagswahlen erklärt, daß er den starken Gegen satz, der bisher zwischen den Parteien der ^ Rechten und der bürgerlichen Linken in wirtschaftlichen i Fragen bestanden habe, für kein unüberwindliches Hinder- ! ins eines politischen Zusammenarbeitcns halte, da mancher ! freisinnige Mann schon unter vier Augen zugegeben habe, - daß die neuen Handelsverträge auch für di« städtischen Interessen nicht ungünstig gewirkt hätten. Das jetzige Auftreten des Abgeordneten Gyßling läßt aber erkennen, daß die Verwirklichung der Hoffnung des Reichskanzl«rs ans «ine zeitgemäße Revision der freisinnigen Wirtschafts- Prinzipien noch an hundert Ketten hängt. Da hier auch die abweichenden finanzpolitischen Anschauungen des Frei sinns mit in Frage kommen, so wird die Fortführung der Blockpolitik davon abhängen, ob der Freisinn cs in solchen Fällen bei einer bloßen grundsätzlichen Verwahrung be wenden läßt und im übrigen, entsprechend seiner Haltung in der preußischen Wahlrcchtssrage, in der praktischen 1 Politik mitzuhelfcn bereit ist. Neueste Drahtmelduimeu vom 26. November. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Am Bunüesratsttsche Han- dclsministcr Delbrück. Das Haus ist anfänglich sehr schwach besetzt. Auf der Tagesordnung stehen die Inter pellationen betr. die hohen K o h t e n p r e i s«. Nach dem Minister Delbrück sich bereit erklärt, sofort zu antworten, begründet Abg. Molke nbuhr die svztal- l demokratische Interpellation. Aus den amtlichen Berichten ! über die Bergarbeiter-Löhne und über die Verhältnisse der Arbeiter bei den staatlichen Eisenbahnen sei zu er sehen, daß cs mit der Lvhnstcigerung, aus die gestern so viel Gewicht gelegt worden sei, sogar in den staatlichen Be- l trieben nicht weit her sei. Redner bekämpft die Syn- ^ dikatspolitik nnd fordert schließlich die Expropriation des Kohlenkartells und ferner die Enteignung des ebenso ^ schlimmen preußischen Bcrgsiskus durch das Reich. — Abg. Gras Kanitz lkviis.j begründet die konservative Inter- pcllation. Mit seinem Vergleich zwischen der gestrigen und der heutigen Interpellation hätte Molkenbnhr nur dann recht, wenn das landwirtschaftlich investierte Kapital sich ebenso hoch rentierte, wie das im Bergbau angelegie. Darin, daß besonders eine Preisherabsetzung der fiskali schen Kohlen wünschenswert sei, habe Molkenbnhr recht. Die hohen Koks- nnd Kohlenprcise bedeuteten eine un gehenre Schädigung der Industrie. Auch die jetzige Krise sei nicht nur Folge der Zustände aus dem Geldmarkt, sondern hänge kaum weniger mit den hohen Kvhlcnpreiscn zusam- Inen. — Handelsminisier Delbrück: Unsere Kohlenpreise ' haben zwar die höchste Höhe erreicht, die wir je gehabt haben, i Abcr sie haben noch nicht die Preise der englischen Kohlen 'erreicht. Di« Höhe der Kvhlcnpreise ist eine unerwünschte 'Erscheinung, aber sie ist keineswegs eine bloße Folge der i Profitwut des Kapitals. Ti« Kohlenpreise sind vielmehr l 1. abhängig von den Produktionskosten und 2. von den Verhältnissen des Marktes, das heißt von Angebot und ^ Nachfrage. Dieser Tatsache können sich auch die Händler nicht entziehen, die durch Syndizierung «ine gewisse Monopolstellung gewonnen haben. Der Minister legt dann dar, wie die Produktionskosten gestiegen seien unter Mitwirkung u. a. auch der sozialen Lasten, und wie die Nachfrage eine dauernd steigend« ist. Letzteres hängt nicht bloß mit der Konjnnklnr zusammen, sondern es wirke» da vor allem stabile Faktoren mit: k. die wachsende Bevöl kerung, die Verbesserung unseres Verkehrsnetzes, der Ban non Eisenbahnen, von Klein- und Straßenbahnen, die Be nutzung der Elektrizität im Dienste von Verkehr und Be leuchtung usw. Wenn die Produktion an Kohlen dem Be darf nicht ganz gefolgt ist, so trägt das nur mit bei, daß die durchschnittliche Fürderleistnna pro Arbeit«! geringer ge- worden ist, daß cs auch mehr nnd mebr an geeigneten Arbeitskräften feblt, ferner eine gewisse Erschöpfung an arbeitsfähigen Plätzen infolge vorausgcgangener Hochkon jnnktiir. Auch die Handelsbeziehungen zu dem Auslände wirken mit, namentlich auch mit Amerika. Denn je größer unsere industrielle Ausfuhr, um so mehr steckt darin auch ttvhlciimaterias. Unser Kohlciiexport ist relativ gering, Kohlenniissnhrverbotc würden uns nichts nützen, wir könnten dadurcb aber leicht die gleiche Maßnahme im Aus- lande, in Belgien und Oesterreich, veranlassen. Der uns dann mangelnde etwaige Brannkohlen-Import ans Oester reich würde dnrch Znrückbehgltiing unserer Rohkohlen nicht ersetzt werden können, da diese kein Ersatz für die Braun kohlen seien. Die Gebiete, die der letzteren bedürfen, wür den also durch Aiissnhrverbctc nur geschädigt werden. Die verschiedenen Industrien bedürfen verschiedener Kohle. Nun bleibt ja noch die Frage der Eilenbahntarif« für Kohlen zu erwägen. Diese Frage ist noch im Stadium der Erwägungen. Es wird darüber im preußischen Landes- eiscnbnhntag am k>. Dezember Beschluß gefaßt werden. Ans die Kartelle habe das Reich bis jetzt keinen Einfluß: es werde aber verfrüht sein, heute hier Angaben über die Frage einer etwaigen Kartellgesetzgebung zu machen. Ab- lchnen muß ich cS ferner, gegenüber Herrn Molkenbnhr hier Ausschluß zu geben über die preußische Bergver- cv ° ->
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