Zwei Durchformungsmodi der Tripelfuge zum Fragment aus der "Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach und Praktische Anwendung der im Studium der "Kunst der Fuge" gewonnenen Erkenntnisse vom perspektivischen (dreidimensionalen) Raume auf die Durchformung der Fuge
Zwei Durchformungsmodi der Tripelfuge usw. 55 In der Ausführung werden die beiden letzten Intervalle fis"-g" im Sopran nicht »sichtbar“. Sie verbergen sich in der Mittelstimme (siehe die eingeklammerten Noten fis'-g" und ihre Vertretung im Alt!): Erst beim anschließenden G-moll-Einsatz verwirklichtsichdie Rahmen satzquarte g" im Kontrapunkt des Soprans (Takt 261). Auf Grund unserer Maxime, den Kontrapunkt nicht unterhalb des ß-/4-C-//-Themas er scheinen zu lassen, bleibt uns wegen der Oktave q der Rahmensatz situation eine von den beiden Möglichkeiten, entweder die Stimmen verbindung der Takte 234-239 wörtlich zu übernehmen oder das zweite Thema des Alts mit dem B-A-C-H-Thema des Tenors zu vertauschen. Die Ausführung entscheidet sich für den letzten Modus. Von der wäh rend der Modulation (Takt 256-260) besorgten Höherlegung macht die reale Ausführung des G-moll-Einsatzes noch keinen Gebrauch. Der reale Satz liegt also eine Oktave tiefer als die ideelle Vorstellung. Diese Freiheit wurde angeregt durch die Stellvertretung der Intervalle fis'-g" (Takt 259—260) durch die Mittelstimme. Die obligate Höhenlage wird erst in den Modulationstakten 266-267 endgültig bezogen. f" Ein fünfter Einsatz steht im Zeichen der Rahmensatzterz (Takt 268-273). Für diesen Einsatz bleibt uns nichts anderes übrig als die Anordnung derStimmen aus dem zweiten Einsatz (/4-moll,Takt 241 —246) zu übernehmen, wenn anders wir unserer Maxime treu bleiben wollen, den Kontrapunkt nicht unter dem B-A-C-H-Ihtmz. anzubringen. Infolge der Terzfalte d"—f" (Takt 268-273) (siehe die Beschreibung des zweiten Themas zu Beginn dieses Aufsatzes!) trifft die Rahmensatzterz f" erst am Ende des Einsatzes (Takt 273) ein. Damit der Schluß der Fuge ihre Vollstimmigkeit nicht mehr aufzugeben braucht, bleibt der Alt auch nach Abwicklung seines Kontrapunkts weiter im Stimmenverband. Dadurch wird allerdings eine unbedeutende Änderung im Sopran erforderlich, ohne daß diese in das Gefüge des Kletterfältchens a"—f störend eingreift: so: , Kl.F. 1 für: , Kl. F. , "•» *~m i p , ; rrn i