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Dresdner Nachrichten : 17.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-17
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1881
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, lkaat« «inaelai Mkrtflc maSii I>,ch bt« VIcdactü» tzmkn»e»-il,„,alime dura. vkltin.Wttu.pciVttg.üViül, -rttc»t-u.g>«nI,u>ta.M. — «>,». M-S« tu »t-iltttt Lciftta. Wie», Hamburg, stiautlurt a.M.. Mün chen.- iraude« vo. iu^rankturt a.M. — »iuiraur d.„I>i»att»e„» »«nk">—U„»n, > ,«>i»,t,uUI»r L t u. in Paris Hagebkatt für Politik. Unterhaltung, Gkschiifloml'kkhr. üörsenbericht,Frem-k»>iste. tür 4V V Itv üZ > N allvit 8oiuinvr-8toison, lg j >g U „ t « ri ... ... LrwLobsono untl Ivinckor in ompüvblt cka« xrö««to Ua^'or /u (toukbar billixstt'N krvluon n . IA Mltinnrltt 1^, I « I I2t. .-Vntt!rrt^uiit?vn »aoii bla«« in Icürrostor /oit. Ig ^ > -x-^iLrnL>-> l Paris. Verscl'iebenc tunesische Per-j General BreaSd ist soncii, welche iiurube» zu errege» juchten die tranzösische Eolonic zu cmplange». unk bcbaupicic». der Be» sei zu tem Unterzeichnete» Vertrag. Pest. Das llnterhauo »ahm den Gcietzcnlwurk gezwungen worden. würben aus Bcichl kco Bchs cingeiperrt. j Semlincr Eisriibab» an. sVvuli« itv». ^3^)6l6H Xvnkcttv». IV»»»«>-„ I I»fon«1-Itz«, «»r»el<»»«;» ieigonosOain »lcat > ^ von ck>>» IdNN^bitt'« di» /.u ckon t« i»^i,» liattunj;c.-a lg cmptotik-u in rt ttlx r ^u«walii nnit /u «Ion »><»IvI«i»l , KtlltlkdtlVI» I It ldtt l« L«IIN««> L I »Iimiiiüllvr, ^ VVaj«oiibaus8tla«8tr lff inüolist ckoin t-ooogplLli: i. g nach Tunis mit ff Eöcadronö gegangen, um ----SP Pi7^!<777-r^S^i^S5 2«. «rnerat« merden Ma»»»»»«I« l» bi« biachm « U«i a»,'n,«m«n. «S7i>ila,»bttM>it°,«i>eN»,. tz, ?li liiabinur an Wacheniage»'. ar. lll 0'ierqaUe -ilr.v bis 'Nachm. ilNnr. — Dir <Unum einer einipaliiaen v-iilj-U-!° ieiItilge.üin,elaicht ei« -jette UV Ptge. Htü- Aaraniie liir bat »«chll- tägiae eie! Nein,n der Inserat» wird nicht gegeben. A twarttge Änn.'iieen-'iiuliriige »an uns unbe uinieu.ttrnie« nnb -Lerioneii insenec» ie»e nur gegen Präneinieraiidii-.'jaittuiia düich «tiieimarlen ober piott-mMlu»». Lchl Silben loiien >ä z!t»e. 2»' serrle iiir die Moniag» j!ummer ,»er «acheenem HcUiagedie Peltt »eite UV Pige. kcr Pest- 8 v d l L l S o <r k v ii in uituu r,rc>8»c.-u null t^Uiriiliilon von ck> ni bitlixston ff gs di« 2N ckcm tvinntttn Ooori! c-ni pli, Ickt ck:i« j-rd«!-1it l.itßvr Ich chlt-» »ritt Ich, lü g> l'netorr» unil i. t'.l.iu«'. g) Nom. Lclla kcslcdt aus kcr '.ffuilöiung der Kammer». K o n st a n t i» o p c I. Die Botschafter criu r rcn tic Pforte um Beschleunigung kcr die griechische A»gclegi»l)cit betreffen- tc» 'Arbeite». «r. 1t7. Witterung »am I». Mal: Parameter nach Oskar Biitold. WaUlirabc Id ttttbd«. S tt.j rüi! Mtll.. ictt gestern « MiU. gctalleii. IbcinwiN-Iragr. n «kaum.: >7 » W., niedr, Dem». « » W.. göchtie Dem». W " W. SUd-WeU-Wind. Lcdeekt. Aussichten sffrken 17.Mai: Veränkerllch, kälter. Niederschläge.! Ticnsttlg, 17. Mai. Verantwortlicher Redacteur sllr Pvliti^chkö I>e. Smil Stere» in Treddcn Nach einer der Kommissionsarbeit gewidmeten Fcricnwocke stürzte sich am Montag der Reichstag wieder in die Plenarsivungs arbcit. Der Telegraph berichtet, eine Spalte weiter hinten, was der Reichstag mit dem Gesetzentwürfe über seine Einberufung nur aller 2 Jahre und über Reichstagswahlen, nur aller 4 Jahre, an- gesangen hat. Einstweilen wurde den Berlinern zu Gcniüthc ge führt, daß Bismarck seine Drohung, den Reichstag anS Berlin anderswohin zu verlegen, nicht in den Wind geredet hat. In den „Grenzbotcn" steckt der unter dem Konietcnzcichen schreibende Korre spondent seine Rutbe also dräuend auS: ..Wir halten die betreffenden Aeußerungen des Kanzlers ans die Gefahr hin, den wohlfeilen Späßen der jüdischen Jortsciiritls Harlekine zu verfallen, nicht für eine blose „Verwarnung", sondern für einen in der Entwickelung begriffenen, dem Uebcrgange zum Beschlüsse, dem Reisen zur Tbat naben Gedanken des Jürsicn Bis marck. Vieles empfiehlt ihn, wenig sicht ihm zu Wege. Der Kaiser kann den Reichstag berufen, wohin er will: denn in der Verfassung ist nichts über den Ort bestimmt, wo er zu tagen lzat. Die alte» Kaiser Deutschlands hatten keine Reichshauptstadt, sic versammelte» die Vertreter des Reiches, Fürsten und Stünde, wo cs ihnen gerade paßte, bald im Norden, bald im Süden ober Westen. Bei Bedrohun gen vom Westen her wäre es heut z» Tage angczcigt, daß der Reichstag ,n Berlin oder Breslau zusammenträte, während er bei Unruhen im Offen nach einer rheinischen, bäuerischen oder hessischen Stadt, etwa nach Köln, Nürnberg, Augsburg oder Kassel berufe» werden sollte. Auch gegen Hannover und Hamburg würde unter Umständen nichts einzuwenden sein. Die Herren ReichSbotcn würden an allen diesen Orten scbr günstig ausgenommen werden, und es würde ihnen daraus überdies der Vortheil erwachsen, daß sie mit anderen Spbä ren der Nation, anderen Leuten, anderen Verhältnissen in Berührung kommen, anders beeinflußt werden würden als bisher in Berlin. Der Berliner ist so wenig mit dem Deutschen zu verwechseln, wie der Pariser mit dem Franzosen: es find hier wie dort, so zu sagen, zwei ganz verschiedene Nationen." In diesen Sätzen liegt so viel gesunder Sinn und zutreffende Lcbenswabrbeit, daß idre Wirkung aus den Gedankenkreis der Nation sicher nicht auSbleibcn wird. Die Berliner mögen sich nur mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Reichstagsboten nichl mckr ausschließlich nach der weiland Streusandbüchse des Reiches pilgern. Berlin bat sich auf Kosten deS Reiches ungesund ent wickelt; der unmäßig gesteigerte Süftezufluß aus allen Organen der Nation bat dort eine llz-z>c>itroi>his deS .Herzens erzeugt, unter der die anderen Glieder leiden. Die Ouadratfußspekulnnten an der Spree, denen das Handwerk gelegt würde, mögen Ach und Weh zetern — die Nation würde einen Gcsundnngsprozeß beginnen, wenn sich verwirklichte: nicht alle Jahre einen Reichstag und nickt immer in Berlin! Das UnfallvcrsichenlngSgcsctz ist vom Ausschüsse in der 2. Lesung nunmehr dm-chberathcn. Endgiltig ausgeschlossen wurde die Etablirung einer RcichSversichcrung. Einzig allein die LandeS onstalten führen die großen Zwecke deö arbcitcrfrenndlichcn Gesetz gebrmgSwcrkeS aus. Ihnen dürfen dabei weder eine Rcichsanslalt noch Privatgesellschaften Konkurrenz wachen, mögen diese als Ver ffchcrung auf Gegenseitigkeit oder in der Form von Akticnuntcr nebmungen sich präsentiren wollen. Nur für Genoffensckastcn von BetricbSunternebmern deS gleiche» FabrikationSzwcigeS würde eine Ausnahme zugclaffen-, aber diese werden gewissermaßen nur als Filialen der großen Landcsanstalt mit gesonderter Rechnungslegung arbeiten. Endlich wurde auch noch den Knappschaftskaffcn eine selbstständige Tbätigkrit innerhalb deS Rahmens des Gesetzes ge sichert. Mit diesen Beschlüssen hat der bundesstaatliche Gedanke aus einem bedeutsamen Gebiete eine neue Kräftigung gesunden. Das Königreich Sachsen ist von jeher für eine solche Lösung der Frage eingetreten und erlebt damit eine glänzende Rechtfertigung seiner Politik. Es erscheint uns daher nicht bloS ein Zufall, daß dieser bundesstaatliche Sieg gerade unter dem Feldzeichen eines sächsischen Volksvertreters, des Abg. Ackermann, erfolgen würde Bauern unterstützte die sächsische Politik nur äußerst lau , eS kann sich jetzt nur beglückwünschen, daß man an der Elbe ctivas eifriger über unveräußerliche Hohcitsrcchtc der Einzclstantcn wacht, als an der Isar. Wir Grünweißcn freuen uns, wenn die blauweißcn Bnndesbrüdcr ihre Maß Bier mit größerer Ruhe trinken und ihr König seine Prachtschlösser bauen kann. Anerkennung haben wir aber vor Allem dem Fürsten Bismarck zu zollen, daß er den ilmi als Kanzler des Reichs nahe genug liegenden Gedanken: daS Reich aus Kosten der Einzelstaatcn auszndehnen, einsichtsvoll um der köderen Zwecke willen zurückgcdrängt hat. Nicht minder verdient es hohes Lob, daß der Kanzler auch auf einen zweiten Gedanken zu vkrzichtcn wußte, den er bei der ersten Bcrathung des Unfailver- sicherungsgcsctzes als für ihn äußerst wcrthvoll bczcichncte. Damals betonte Bismarck mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit, daß zu den Kosten für die Versicherung der Arbeiter gegen llnsäile unbedingt ein Zuschuß ans öffentlichen Kaffen zu leisten sei, entweder vom lücichc oder den Einzelstaatcn. Dieser öffentliche Zuschuß erschien aber allen Abgeordneten ohne Ausnahme als ein gefährliches Expe riment im sozialistischen Sinne. Einmüthig lehnte der Ausschuß diesen Anfang zur Verwirklichung deS Sozialismus ab und Fürst BiSmarck war wiederum einsichtig genug, seinen Gedanken fallen zu lassen. Der berechtigte Einfluß des Reiches als einer die allgemeinen Interessen aller seiner Bürger wahrenden Einrichtung, die über Allen schirmend schwebt, bleibt, wie ganz in der Ordnung, unange tastet. Der Reichsgesetzgebung wird die Feststellung der Tarife und die Bestimmungen über den Reservefonds Vorbehalten, während die Landcsgesetzgebung die Einrichtung der Versicherung, die Orga nisationen und die VcrmaltungSgcschäftc besorgen soll. Auf andere Beschlüsse deS Ausschusses zu diesem Gesetze kommen wir noch zurück Nach dem Den der Ben! ist das jetzt die Franzosen allgemein beglückende Gefühl. Seitdem die Ohrfeigen, die vor einem halben Jahrhundert der Dey von Algier dem Gesandten Frankreichs steckte, zur Begründung der Machtstellung Frankreichs an der Nordküffc Afrikas führten, hat dieses keinen solchen Länderzuivachü erfahre», als durch die Unterwerfung des Bey von Tunis. Zwar confiscirt die französische Republik nicht sein Gebiet, auch stellt sie den Be» nicht ausdrücklich unter ihr Protektorat, aber cs kommt einer Abdankung ^ vicliacki gleich, wenn er die Militärbohcit, die diplomatische Vertretung und die Finonzverwaltung den Franzosen abtritt. Schon besaßen diese die Eisenbahnen, Posten und Telegraphen; dem Be» bleibt im Wesentlichen nur noch die freie Verfügung über seinen -Harem, soweit die Franzosen nicht so ungalant sind, ihm die Einnahmc- gucllcn für dieses „Haus der Glückseligkeit" gar zu sehr zu kürzen. Der arme Be» verpflichtete sich aber sogar für die „unauffindbaren" stnlinirs, jene braunen Wüstensöhne, die, vertraut mit Weg und DIeg, flink durch alle Maschen des französischen Netzes zu schlüpfen verstanden, eine Kricgskcmtnbulion zu zahlen. Kurz, der fränkische Mnisicrresident Ronslan wird kiinstig in Tunis ungefähr die Macht- gcwalt in sich vereinigen, wie englische Gesandte am Hofe indischer RadschahS. Frankreich hat mit unleugbarem diplomatischen Geschick »erstanden, eine vollendete Thatsachc zu schaffen, an der nicht zu rütteln sein wird. Binnen 14 Tagen, mit einein Gcsechtüvcrlustc von ff Offizieren und 48 Mann, nntcrwars cS sich ein 10,000 Ou.-Kilo meter großes Gebiet mit dem fruchtbarsten Weizcnboden, prächtigen Urwaldforstcn und mächtigen Metalllagcrn. Es wird die Bodcn- jchätze auSnutzcn. Nach den Abenteuern in der Krim, in Italien, in Mexiko, am Rhein kehrt Frankreich, belehrt durch schreckliche Kata strophen, zu seinen natürlichen Hilfsgucllcn zurück. Wir Deutschen iclien eS nicht ungern, daß für die Ausbreitungolusl und den Tliaien- srang unserer Nachbarn nunmehr ein fernabliegendes, gesundes KolonisationSgcbict offen sicht. Anders denken Engländer, Italiener und der Sultan. Die Beschwerden der Engländer über die tunesischen Erfolge der Franzosen machen einen durchaus ignoblen Eindruck. Wer den abscheulichen Feldzug gegen die ritterlichen Boers unter nahm, wer die Basutos und Zulus beraubte, wer in Afghanistan einsicl, wer Lnvern einsackie, hat keinen Grund zu klagen, wenn Frankreich in Nordasrika die Basis seiner Mitleimeerstellung er weitert. Hat sich dock bei der Beschlagnahme des Snezkanals und Egnptens, wie bei der Einsäckclung Enperns, England verpflichtet, de» Franzosen in Tunis freie Hand zu lassen. Berechtigter sind die bitteren Gefühle Italiens. Rach dem geglückten tunesischen Löwcnritte Frankreichs erhebt der italienische Schakal sein hungriges Gewinscl Er beult um seinen Anthcil an der Beute des Wüllenkönigs. ,z» Rom brachte das Bekanntwcrdcn der Unterwerfung des Ben geradezu Eonsternation hervor. DaS Kahinel Eairoli reichte sofort ieine Entlassung ein. Auch daS künftige Ministerium deS König Humbcrt wird an der »ollcndclcn Tliatsäche Nichts zu ändern ver mögen. Italien muß sie sich gefallen lasten. Vielleicht hält es sich in Tripolis schadlos. Deutschland, Rußland und Oesterreich sind taust gegen die Klagen der Italiener. BiSmarck leimte, vorsichtig von Italien iondirt: oö man die TuniSsragc einem europäischen Kongresse unleröreilen solle? kurz angebunden ab. Der Sultan aber hat inft sich seihst genug zu thim. Loris Meliloff hat nbgedanit. Von dem Erlasse deß Manifestes deS Zaren hatte er hiS fast zuletzt keine Ahnung. Er nahm bestürzt einen Ertrazug nach Gatschina, er kam zu spät. Es blieb ibm Nichts übrig, als seine EntlaNung zu fordern. Ihn und seine Gesinnnngs- gcnosten werden Altrusscn ersetze». Die aus Scheinconccssioncn zugcspitztc und schaukelnde Politik von LoriS hat ausgeipielt. Das orthodoxe MoSkowilerlinim hat daS Wort. Aus wie lange ? Iteuestk Ttlraramme ber..TreSvner Nactn." vom 16. Mai. Berlin. Reichstag. Dem ersten Gegenstand der Tages ordnung, dem A i ch n n g dgeie ß, dringt tao HauS wenig Interesse entgegen. Der Re'crent I»r. .Karsten ist bei der herr schende» Unruhe gar nicht, der BnnteSkommissar Geheimer RcgicrungSratl) Wcffman», dcr einen schwachen Versuch macht, die Aichung der Hasser kurchzuietzen, nur wenig zu ver stehen. Das Gesetz wird dcbatielos nach den KommissionS- anträgen genehmigt. Die Faßaichung wird einstimmig i» Wegiall gebracht, die Aichungövflicht veschrankt sich also nur ani Schankgciaße iGläser, .Krüge, Flaschen re.», welche zur Ver abreichung von Wein, Most oder Bier in Gatt- und Schank- wirthscha'te» dienen. ES folgt 2. Lesung des GeictzenkwiiisS über Abänderung der Ncichöveriassung. v. Wernigerode eitert gegen den in I. Lclung gelaßten Beschluß, wonach Reichstag unb VundeSrath jährlich im Oktober cinberusc» werken sMe» und tritt nochmals iür Bäbrige EtatSperioten ein. v. Trcltsck'ke spricht Im selben Sinne. Durch Beschlüsse, weiche die Regierung nick't anncbmen könne, werde tic Würde des Reichstags herab gesetzt. Kahler gegen jede Beschränkung her Parlamcntö- reck'te, wodurch kcr Wlllkühr Vorschub geleistet würde. Gegen den Nowstand Im Erzgebirge würde bester vorge schritten, wenn jetzt der sächsische Landtag versammelt wäre. DaS einzige Wahlrecht beö armen Mannes sei taö znm Reichs» tag, von den Wah cn znm Landtag, zur Gemcinteberlrctmig u. s. w. sei er auSgelchlossen; man dürfe ibm daher dlcicS einzige Wahlrecht nicht noch mehr verkürze». Man solle den Wahltag ans den Sonntag verlegen, wo Nartorst: Dadurch wuide der Sonntag nick't bcionkcrS geheiligt. D>e Sozialdemokraten möchten am liebsten alle Vicneljabre wählen. Von keiner Seite wird so an die schlechten Lcidcnlchai- tcn im Volke avvelilrt, wie von den Sozialdemokraten iHrhols Vorredner will, daß „Männer ans dem Volke" gewählt werden, er selbst macht aber nicht den Eindruck eines solchen. Empfehlenswert!) ist die Herabsetzung der Be- schlusffävigkeit iür die erste und zweite, Heraulictzung >ür die dritte Lesung, vr. Windtborst. anknüpienb an eine Bemerkung .Kardorst'S, bestreitet, daß für den Staat ei» Grund zum Kulturkamps vorlag, und weist ans die „glorreiche Regie rung Friedrich Wilhelms IV." HI». Der Umstand, daß dcr deutiche .Kaiser evangelisch sei, komme gar nickst in Bewacht; ia ein evangelischer .Kaiser könne die.Katholiken mehr schützen, als ein an mancherlei Rücksichten gehundencr katholischer. Unter katholischen Herrschern stände» die Evangelischen stets bcsirr. iGrvtze widerspruchsvolle Heiterkeit. Rnie: Tirol, Spanien!, Winkthortt: Daran' antworte icki: Schweden! Der .nultur» ka,"ps ist auS Herrschsucht dervorgegangen, a»ö einer krank- basten Omnstotcnz deß Staates. ,Sonnemann: Sie unter stützen jetzt la den Fürsten BiSmarck!) WaS die Loclal- keniokratcn hier gezeigt, muß sie vor dem Lanke dtvkrcdlttre». Durch Nitdertrückung eine» Nebels beseitigt man dasieise nicht; man muß die offene Wunde an der Luit heilen lassen. Die katholische .Kirche kämpft gegen vle Ziele der Sozial demokratie: Republik, sozialer Staat, Atheismus; machen Sic sie frei. DaS Eentrum gehl mit Bismarck, wenn er Recht hat; wenn dies beute mehr als sonst geschieht, so liegt der Grunv hierfür darin, daß sich BiSmarck zu unseren Anschauungen bekehrt hat. >Hei- tclkct.) Marcart tritt stir den Beschluß wegen iährlicher Bernlnng des Reichstags im Octobcr ein. Staalöickretäc von Bötticher erklärt unicc dem Bestall der Rechten, daß die Regierungen eine Beschränkung tcö kaiserlichen BerustmgS- rcclstes zu empfehlen nickst m der Lage seien. Rickster-Hagcn und LaSlcr >nr alstährliche Beru'ung in Octobcr, weiche denn auch In NamcnSabsllmmnng mit >47 gegen Iff2 St. angenommen wird. Der Verlängerung dcr Legislaturperiode» aui 4 Jahre diirck' tcn Hammcliprung mit >55 gegen stimmt man 122 Stimme» zu. AIS es aber zur Abstimmung über das ganze Gesty kommt, erbeben sich nur vercinzclle Mitglieder des Een- trnmö dallir. Die Vorlage ist alio mit verblüffender Majorität adgeicl'nt; dagegen wird die Rtckert'iche Resolution aui Fett» stcUung deS Rcicl'öbndgelS vor tcn Budgets der Elnzclslaaien angenommen. Ngch Eintritt in die Brgusteucrberathung wird die Sitzung vertagt. Berlin. Die Vorlage wegen Errichtung des RcichstggS- gebäukeö aui dem Terrain des Rascilioky'sche» Palais i» Berlin hat die taffer!iche Unterschrift erhalten. iDie Drohung wegen der Verlegung der RcichSrcgicrung von Berlin war also nicht statthaft.. In der llnsaUversichcrungscommisiio» erklärte SiaatSiekrär v. Bötticher, dcr Reichskanzler habe aus die For derung des ZnichuffcS anö öffentlichen Mitteln zu den Bräunen nicht verzichtet. tSollkc daS koni.-klerikale .Kompromiß scheitern?) Wien. Dcr Unterrichts - Minister legte tc» Abgeordneten einen Gesetzentwurf tüc Errichtung einer czechischen Universität in Prag vor. Petersburg. Meliloff ist ft» Begriff, sich mit Familie nach Dresden und später naff Bade» zu begeben. Tunis. Die erregtesten Mohimedaner beabsichtigten den Franzosen den Einzug gewalffam zu Verbindern. Der Bel lst erkrankt. Berliner Börse. Die Vorgänge in Rußland haben ver« stimmt, russische Werwe wurden in großen Summen verkauft ,tt->80er rnss. Anleihe verlor I Procent» und dadurch die All- gemcinstimmung uugünsiig beeinflußt. Credit schlossen 8 Mark. Ungarischest Mark. Franzose» I Mark. Lombarden l'-Mark schlechter. Eisenbahnen still, wenig nachgcbcnb. Die neu ctn- getührten Aktien der Maricnbiirg-Mlakacr Bahn stiegen schnell von ffO aut :i8-/s. Prioritäten teft. Banken still, »achlasscnb. DiS'onlogcscllschait 20-, Deutsche Bank 2 Proccnt niekrigcr. Fonds gedrückt. Bergwerke gcschäftülvs, matt: Laura IWPcoc. niedriger. Industrien meist behauptet. Lokales nnd sächsisches. - In Emö traft» am Fretag, von der in.Koblenz weilen den kcutichcn Kaiserin entsendet, zur Begrüßung unseres K ö n i g S v a a r cs die Pglgstdame kcr Kaiserin Augnsia. Frau Gräfin Hacke, und der Kommaistcur tcö 4. Garte-RegimentS, Ober» v. Minckwitz, ein. Sie wurden von Idren Majestäten in tc» „Vier Tbüimen" cmps.ingcn; die Palasidamc kehrte alsbalv, von tcn Mascstätcn huldvoll an den Wagen geleitet, nach.Koblenz zurück, Oberst v. Minckwitz wurde zur König!. Taft! gezogen. Später macksten die hohen Herrichaftcn eine Spazierfahrt nach Damenatt. Am Sonntag Abend sollte zu Ebren unteres KöniaSpacweS eine sccnha'tc Beleuchtung beö reizenden Lahn- thaleS stattsindcn. - Die Familie deS Graft» L o r i S - M e l i k oif, welcher seine Entlassung genommen hat, trifft direkt von Petersburg beute in DrcSbcn l Hotel Bellevue, ein, um zunächst einige Zeit vier zu verbringe» und dann längeren Auftnwalt in Baden- Baden zu nehmen. — Die eh.-lnw. LandeSIvnode beschäftigte sich gestern mit der Durcistühning der Firation dcr geistlichen Accidcnkien und Stolgedüvrcn und die Regelung dcr finanziellen La,,e dcr ev.'Iuw. Geistlichen. Snpciintcndcnt Schmidt «Werdau) unv Kinne i Meißen) sprachen ihre» Dank sür die wolstwätige, namentlich die geistliche 'Würde fördernde Firation auS. Letzterer knkft'fte hieran die Anträge, ob Todtenicheinc, wenn sie alsErb- Icgitlmation gciortert würden, in die Firailon lndegiiffcn oder besonders zu honoriren seien und beantragt, daß die Firation dort erhobt wcrbcn möge, wo sie bereits durch die wätsäckstiche Amtirung um 50 Proc. überholt icl. Reg.-Kommiffar Udde erklärte die Firation auch über erwähnte Lcgilimationcn a»Sge» keimt. ledocv erscheine es bedenklich, schon letzt mit einer weiteren Erhöhung der Firation an die Gemeinten hcranzuirctcn, worauf der Ansrag zurückgezogen wurde. Der Antrag Flicke tLeipzig) gebt kabln, daß tic Svnote den Wunsch unb die Bitte auS- sprcchen möge, die Aniveneruna der mindcrbczahltcn Stellen iuntcr IR)l,M.l nnb die Gewährung von Altcrszulagcn möchten, wenn irgend die sinanzielle Lage des Landes es ziiiäßt, io bald a S möglich verwirklicht werden. Rea.-Komniissar Ubde ver sicherte. daß möglichst den Wünschen der Lvnode entsprochen werden würde und daß schon jetzt von Fall zu Fall, wo Bedürf tigkeit herrsche, die Regierung mit AlterSznIagcii borgebt. waS er diirck' zahlreiche Bciipftlc erhärten könne. Die Svnode nahm bc» Fricke'schcn Antrag einstimmig an. Dcr „Hann. Cour." erfahrt daß man in Berlin die An gelegenheit wegen Verhängung deS kleinen Belagerungszustandes über Leipzig und Umgegend unablässig fest im Singe be halten und mit den sächsischen Behörden die nöwtgcn Verhand lungen gepflogen vat. ..ES wird uns glaubhaft versichert, daß aui dem Leipziger Polizciamte bereits die Liste derjenigen fest- gestellt sei, welche keim Eintritt der in Rede siebenten außer ordentliche» Maßregel sich der Ausweisung aus Stadt nndGeblct Leipzig zu gewärtigen baden, mit es liegen Anzeichen vor. welche schon für die nächste Zeit interessante Verfügungen er warten lassen." — Nächste» Sonntag tcn 22. b. werten bekanntlich znm Beste» beö Iohann-Denkmalö ln tem von höchster Stelle hierzu bewilligten PalaiSaartcn zwei Pronicnaken-Eencerte ver anstaltet und war: VorinfttaaS von I I bis 2 Uhrvom Manner gesangverein OrpleuS, OrpheuS-BlaSkapclle. Muftkchor teS 2 Grcn.-Reg. Sir. litt, Musischest beß I. Feld-Ariilicric-Reg. Nr. 12; Nachmittags von 4 biS 7 Uvr von der Drevßig'schen Singakademie, SchumannN-hen Sin.iakatcmic, Nenstädtcr Cbor- gesangvcrcin. von de» Musikchörci, des I. Lcib-Geenadier-Reg. Nr. >00, des Gardcrestcr-Regim. und des Iff. Iäger-Bat. auS Meißen. Bei gutem Wetter verspricht man tick' große» Ertolg. — Während kcr Dauer des Baues der Picrdcbahii aut der AugusiuSdrücke sielst sich der OmnibnSvcrrin vcianiaßt, die Tour B ö b m. B a h n b o > - B i s ch o i S w e g rechts der Elbe am Schloßplatz und links der Elbe aui dem Neustädtrr Marktplatz zu unterbrechen und lostet jede dieser Touren w Pf-.
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