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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-16
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1880
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Besitz des Lonsorüum- Grills, Kappel und Genossen übergegangen. Dieselben bildeten darau- eine Gewerkschaft und ließen verbreiten, sie dächten nicht daran, die Papiere de- Unternehmen- an den Markt zu bringen. Inzwischen scheinen sie sich aber schon ander- besonnen zu haben, wenigsten» haben sie Ende v. M. die noch so junge Ge werkschaft bereit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Da- Actieucapital beträat nicht wenlger al- S Millionen Mark — sage drei Millionen Mark!! Sobald man versuchen sollte, die Aktien d«S auf dieser Basis ganz au-sichtSlosen Unternehmen dem Publicum aufzuhängen, werden wir nicht ver ' hlen. näher auf den Sachverhalt einzugeben. Zur eit besieht der Borsiand au- l) dem Hauptmann a. D ilhelm Eastendpck in GoSlar. 8) dem Jng-nieur Friedr. Funke in Harzburg und 3) dem Hausmann Karl Jordan daselbst. *— 8proc. Obligationen der Haasseler Bergbau-Gesellschaft, Jauer. In Bezug auf diese- Papier giebt der..Berl Act." folgende Aus kunft: „Ern hiesige- kleine- WrchselgelchLfi, Max Levenstem, hat einen Posten 8 proc. Obligationen Haasseler Bergbau zu 80 Proc. gekauft und bemüht sich, dieselben zu 102 Proc. zu verkaufen. waS in der Tbat mit kleineren Posten ab und zu gelingt. Kommen indeß noch so geringe Summen einmal an den Markt, so ist deren verkauf sehr schwierig. Im Uebrigen ist die Haasseler Bergbau-Gesellschaft hier ganz unbekannt. Wir haben die jetzt so große Zahl der Börsen-HülfSbücher vergeblich nachgeschlagen: selbst in dem ausführlichsten derselben ist nur die Firma de- UnternchmenS verzeichnet gewesen." -o Segeberger Ealzwerk. Wie wir breit- mitthellten, ist da- Segeberger Salzwerk seit einigen Wochen auf höhere Anordnung in vollständige Un thätrgkeit versetzt worden Es verlautet jetzt, daß. falls o,e königlich preußische Negierung nicht geneigt sein tollte, eine spätere Ausbeutung des Berg- Werke- zu unternehmen, eine deutsche und eine englische Actien-Sesellschast bereit sein würden und bereits an maßgebender Stelle Schritte eingeleitet hätten, um den Betrieb deS SalzwerkeS für eigene Rechnung wieder aufzunebmen Ormus Gold und Srlver Mining Co. Der „H. B.-H." wird ein Telegramm der Gesellschaft vom >3. d. M. mitgelbeilt, welche-Folgendes meldet: „Trafen bei 35 Fuß Tiefe rn Heröletta ironcap eine aa-gezeichnete Ader 3 Fuß dick. Aussichten vorzüg lich?' Gewiß eine prompte Bestätigung der im Pro- fpect dieser Gesellschaft mrtgetheilten Vermuthungen. u Hessische LudwigSbahn. Nach dem ver öffentlichten Winterfahrplan der hessischen LudwigS- bahn sollte d»e TheUftrecke Höchst-Frankfurt mit der Station Srie-Heim am 15. d. M. dem Betriebe über geben werden. ES ist aber dem Lernehmen nach in der bahnpolizeilichen Besichtigung und Abnahme der Neu bautzrecke durch die Aufsichtsbehörde eine Verzögerung erngetreten, wodurch eine Verschiebung de-EröffnungS termins noihwendig geworden ist. Da die Strecke seit ca l4 Tagen vollendet ist, so darf erwartet werden, daß die erforderliche staatliche Genehmigung zur In betriebnahme ungesäumt erfolgt. *— AuS Süddeutschland schreibt man: Die von der bairrfchen Regierung auf Grund schütz zöllnerrfcher Beschwerden aufgeworfene Frage, ob Weintrauben zollfrei oder zollpflichtig sind, kann auch durch die Entscheidung der jüngst abge haltenen Konferenz suddeutscher Zollbebö den rn dieser Jache, eS ieder Zollbehörde treizuftellen, lue Trauben nach ihrem AuSstheii, ihrer LerpackungS art rc. zu classific ren, nicht als endgültig beigclegt erachtet werden. Nach dem Zolltarif find friiche Weintrauben zollfrei ohne Rücksicht auf ihr Aussehen, ihre Verpackungsart rc. und nur gemostete oder gegohrene Trauben unterliegen einem Zolle von 34 .4L für loo Kilo. Bermuthlich wird die Ange legenheit »m Reichstage zur Sprache kommen, denn dre schutzzöllnerlschen Weinbauer, weit entfernt mit dieser Interpretation zufri.den zu sein, wollen ihre früheren Versuche auf Erlangung eine- Zolle- auch für frische Weintrauben wiederholen. Rur die elsaß lothringischen Weinbauer find nicht so kurzsichtig und engherzig, um sich einer Forderung anzuschließen, deren Verwirklichung sie daran Verbindern müßte, in schlechten Weinjahren ihre saure Ernte durch süße Trauben a t- dem Süden zu verbessern. Wenn der ReichSrag sich übrigen- wirklich geneigt zeigen sollte, an dem Zolltarif durch Einfügung eine- Weintrauben zolle- e»ne Aenderung vorzunehmen, so würde er ähnliche Anforderungen aus dem scbutzzöllnerischen Lager in nicht geringer Zahl Hervorrufen. V a. Prug. 14 October. Die Aussig-Teplitzer Bahn beabsichtigt, wie von glaubwürdiger Seite mil- aetheiit wird, tue Fabrik de- Herrn Grobheiser in Aufsig anzukaufen, um an betreffender Stelle den für die Neustadt-Aussig projectirten Bohnhof anzulegen. — Dre Verhandlungen zwischen derPraaDuxerund Buschtiehrader Bahn bezüglich Mitbenutzung de- Smichower Bahnhöfe- nehmen einen geregelten Fort gang. Die Angelegenheit wird »war i» langsamen Tempo betrieben, doch ist anderseits nicht zu eilen, da der Vertrag mit der Weftbabn erst in der zweiten Hälfte 1881 zu Ende gebt. V a Prag, 14. October. Wie ein in Bodenbach erscheinende- Wochenblatt meldet, wird die Oester reich Staat-bahn-Gesellschaft die Schlepp kahn der „Dur-Bodenbacher"' in Rosawitz zum Elbeumschlag von Gütern, die auf ihrer Linie Einlaufen, benutzen und ist die Genehmigung der k. k. Finanzbehörde zur Zollabfertigung bereit- er folgt. (Wir haben schon vor Monaten diese- Pro- zect fignalifirt.) Prug. 14. October. (Fr. Ztg.) Die Böhmische Bestbahn, Buschtiehrader Bahn, Bairische Staat-- bahn und Hessische Ludwig»bahn führten für Roh zucker nach Gustav-bur« einen ermäßigten Tarif ein. Sendungen müssen rheinabwärr- weitergehen Dadurch wird der Zuckerexport nach den holländischen Häfen und Antwerpen über den Rhein gelenkt. a Oetzerreichische StaatSbahn. Bon ver schiedenen Blättern wurde die Reise d«S Verwaltung-- rathS-Präfidenten der StaatSbahn, Baron Wodianer, nach Pari- mit Verhandlungen über den Ausbau der Orientbah« in Zusammenhang gebracht. Wie man dem „W. Fr." au- guter Quelle mittheilt, be steht ein solcher Lonnex nicht. Wohl haben sich einige Tage vor der Abreise de- Baron- Wodianer die Herren Ronna t- Deperre- al- Mandatare jene- Konsortium-, welche- di« Bahn Verciorova- E-ki Eagra bauen will, nach Pari- begeben, um dort Bericht über die Ergebnisse ihrer Mission nach Bukarest und Sofia zu erstatten, namentlich auch den ziemlich ungünstigen Bericht über die Verkehr-Ver hältnisse der genannten Bahn zu commentiren, aber hiermit bat die Reise de- Baron- Wodianer nicht» zu thun. Dieser begiebt sich dahin, um mit dem Pariser Louuw der StaatSbahn den Termin betrrff- Etnberufuna einer Generalversammlung zu verein baren behuf- endlicher Au-tragung der bekannten Angelegenheit der Amortistrung der Prioritätenschuld Russische Valuta. Daß die Börse die fried liche Wendung in der Orient Angelegenheit ernst nimmt, dürfte am meisten in der Steigerung de- Course- der russischen Valuta zu erkennen sein, eine Steigerung, die allerdings nickt sebr groß, aber doch gewiß bemerkbar ist. Da» russische Finanzministerium hat nach Berichten auS Petersburg die Absicht, die gegenwärtig comfirenden 35-Rubelscheine einzurufen und sie ge,en Noten eines neuen Muster- unizu- tauschen. Ferner soll da- Finanzministerium beab sichtigen, zehn neue S rien Tresorscbeine zu emittiren und dagegen die alten Serien vom Jahre 1873, deren Termin im Jahre 1881 abläuft, einzuiauschen. Der B trag dieser allen Serien beläuft sich auf 30 Millio nen Rubel. * Aisten. 14. October. Die Regierung bat mit der griechischen Nationalbank ein? Anleihe im Betrage von «0 Mill. Frc». abgeschlossen. Die Regierung gebt der Bank die Befugniß. weitere 80 Millionen m Noten mit einem Zwangscours zu emittiren und bewilligt ihr die Verlängerung ihres PiivilegiumS auf 80 Jahre. Die Bank soll diese 80 Millionen neuer Noten zu einer Vcrocentigen Hvvothekaranleihe verwenden können. Die Regierung wird ein Drittel deS sich auS dieser Operation er gebenden Gewinnes für sich in Anspruch nebmen. Der Vertrag wird der Kammer vorgelegt werden. Eisenbahn - Einnahmen. *— Weimar-Geraer Eisenbahn. Einnahme im September 53.411 (-s- 3868 gegen definitiv im Jahre 1878). Total 448,80b (-ft 33,008 >tz gegen definitiv m 1878). *—- Saal-Unstrut-Eisenbahn. Die Einnahme betrug im September 38.760 (— »774 gegen definitiv in 1878). Total: 871,954 ^ (— 3849 >4 gegen definitiv m 1878). Norehausen-Erfurter Eisenbahn. Im September winden S0.17b >1 (— 8331 ^1 gegen definitiv im Vorjahre) eingenommen. Total: 708,632 Mark l-ft 7083 .A gegen definitiv in 1878). *— Halle-Sorau-GuhenerEisenbahn. Ein nahme im September 813,77b (-s- 54.389 ^4). Total 4,7b1,I34 (-s- 427,578 ^4). *— Berlin-Dresdner Eisenbahn. Einnahme im September 358,418 (— b018 >t). Total 3.038,487 l-ft 80,318 ^4). *— Berlin-Hamburger Eisenbahn. Ein nahme im September e : 1,405,540 ^t(—I58,503^i gegen definitiv im Vorjahre). Total: 11,823.168 (^- 170.870 gegen definitiv in 1879). *— Mecklenburgische F r, e d r i ch-F r a n Eisenbahn. September: 408,834 >1 (-s-41,448.4t), Total: -ft 340.280 >4 Meßbrrichl. IT. — g Leipzig, den lb. October. DaS Reiultat der MichaeliSmesse im Rauchwaarenhandel war diesmal nicht so befriedigend, al- man in Folge de- fiotten Geschäftsgänge- während der Ostermesse und deS Scmmer» wohl annehmen durfte. Es fehlten viele fremde Einkäufer, die seit Jahren den AuSschlag gaben, b'sonde-S viel Russen und Franzosen. In amerikanischen Maaren, namentlich Bisam, wurde im Verhälln'ß am wenigsten umgefttzi. Gefragt und ge kauft wurden Neize. schwarzgefärole Hasen und dergl. Schuppen, welch' letztere Artttel zwar nicht mehr für Deutschland, dafür aber Absatz nach Ungarn und Rumänien fanden Virginische Otter und Schwarz- füchse gleichfalls gefragt, jedoch beklagten Käufer, nicht die Qualität zu finden, al- eS bisher zu den Messen der Fall war. Ltssaer Fabnkate, außer weißen Kanin, blieben vernachlässigt; cS fehlten hierfür diesmal d,e englischen Einkäufer. Schwarze wie braungefärbte belgische Kanin, fanden wie bereit- seit einiger Zeit starken Absatz. Chper-, Räder- und bunte Katzen blreben gefragt; der größte Theil derselben war jedoch schon zur Ostermesse vom Markte genommen. Schwarze Katzen, die Ostern sehr hoch bezahlt wurden, waren diese Messe weniger begehrt. Im Allgemeinen hat eS den Anschein, al- wenn die Micha liSmesse für die Rauchwaarenbranche aufhörte, da sowohl die größcren Händler und Fabrikanten ihren Hauplbedarf bereil- zur Ostermcffe deck n; nur der mittlere und kleine Kürschner hat zirmlich gekauft, besonder» schwarze zugerichtete Felle und Lammfelle. Hamfterfutter und französische Kanin; hierfür wurden hohe Preise angelegt. Land- waaren als Füchse, Marder und Iltisse, blieben ver nachlässigt, obgleich noch «in ziemliche- Quantum von letzter Oftermeffe hier lagert; die Verkäufer wollten sich nicht den zeitgemäßen Preisen, namentlich für Iltisse fügen. Die Einkäufer für Wildwaaren sind zu der beginnenden Saison Nicht genug zur Vorsicht zu mahnen. Die Jos. Ullmann'sche Auctron fiel diesmal nicht ünftig aus, jedoch wurden nach derselben manche osten noch vom Lager genommen. Auch in russischen resp sibirischen Artikeln war die Messe für die Importeure reich an Enttäuschungen, sie exiftirte für diese nur dem Namen nach. Wenn auch die-mal ein wesentliches Hinderniß für die geschäftliche Regsamkeit in den meiftentheilS un gerechtfertigt haussirten Preisen zu suchen war, so ist doch wohl die Hauptursache für den gewöhnlichen stillen Geschäftsgang der MichaeliSmesse in der un günstigen Zeit zu finden, während welcher diese für di« russischen Artikel überhaupt stattfindet Bevor die Saison rn England und Frankreich, al» in den meist consumirenden Ländern, begonnen hat, also Anfang November, vermag sich die Spekulation nicht zu entfalten, da ihr die Anhaltspunkte noch fehlen. Für effectiven momentanen Bedarf wird wenig gekauft; alle Käufe werden bereit- für- folgende Jahr gemacht. Ferh, rohe», wurde für hiesige Rechnung nur zum kleinen Theil ca. 30 Proc. theurer gegen vorjährige Herbstmesse verkauft. Amerika hält sich in Folge der hohen Preise refervirt. Feehfutter, Wammen wie Rücken, fanden fast gar keine Rehmer, da- Wenige wurde für London gekauft Feehschweife mußten sich eine weitere PreiSreduction von ca. 15 Proc. gegen Herbst 1878 gefallen lassen; trotzdem blieben nicht un bedeutende Partien unverkauft. Weiße Hasen erziel ten ebenfalls keinen großen Umsatz, da solche im Vergleich zum vorigen Jahre um circa 40 Procent gestiegen find. Persianer und die sogenannten Salz- felle waren ziemlich die einzigen Artikel, die leicht und gut verkauft wurden Die erst seit wenigen Jahren importirten Ju»liki-Säcke erwiesen sich al» zu thruer und fanden keine Abnehmer. Hermeline blie ben konsequent vernachlässigt und von Eollin-ki wurden nur Kleinigkeiten verkauft. Dachs« wurden 15—20 Proc theurer al» vorige- Jabr für Prriser Rechnung gekauft Gefärbte russische Ziegen gingen zu vorjährigen Preisen nach Amerika Weißfüchse, Wölfe, Bären, Vielfraße blieben ziemlich ungefragt. Eine Auktion in russischen Artikeln fand nicht statt Wir erfahren, daß die Herren Jos. Finkelstem L Co. dieselbe im November adbalten wollen. In Leinen, Baumwollen und Bettzeugen war diele Messe den Fabrikanten recht ungünstig, da sie für die ihnen gebotenen niedrigen Preise Nicht abzugeben vermochten E» haften an den Maaren noch d,e im verflossenen Sommer hoch bezahlten Preise de» Roh materials; e» versuchten aber die Käufer daS jetzige beständige Schwanken der Baumwollenpreise zu be nutzen und kauften, weil sie für Schleudei Preise keine gediegene Waare erhalten konten, nur den allernoih- wendigsten Bedarf. Die Fabrikanten können von Seiten der Spinner und W der keine noch niedrige ren Preise verlangen, da denselben schon ohnehin ein sehr schwacher Verdienst bleibt, ein Verdienst, von welchem diese Leute sich kaum ordentlich ernähren können. Die ewige Unsicherheit am politischen Hori zont wird ein vorläufiges Sinken der Preise für die hier besprochenen Maaren auch nicht gestatten, Schund artikel wohl aber mit der Ze t ganz auS dem Markt gedrängt werden, wodurch da- Publicum schon viel Geld verloren hat. Leipziger Lörse am 15. October. Die gestrigen Abendbörsen haben obne Ausnahme in recht fester Haltung geschlossen. Die durch den bedeutenden Goldabfluß auS der Bank von Frank reich hervorg rufene Erhöhung deS WechselsiScontS von 3'/, auf 3'/, Procent hat auf die Pariser Börse nicht, wie man befürchtet hatte, einen ungünstigen Einfluß ausgeübt; die Tendenz wurde als steigend geweidet. Politische Nachrichten, die irgendwie im ungünstigen Sinne hätten gedeutet werden können, lagen nicht v.r: alle Welt fühlt das FriedenS- bedürfniß, sogar England, daS, der „Time»" zufolge, sogar für die Vertagung der griechischen Frage eur- trilt und die Griechen zur Ruhehaliung ermahnt. Unsere Börse nahm von all diesen Umständen gern Notiz; indeß haben wir nicht zu beobachten Gelegen heit gehabt, daß dieselbe wesentlich geschäft-luftiger ge wesen fei, alS ihre unmittelbare Vorgängerin. Die Hal tung de- GesammlmarkteS war eine entschieden feste, indeß gelangte solche mehr durch die Eonsolidirung der Eomsnotirungen, als durch eine erhöhte Verkehrs tbätigkeit zur äußeren Erscheinung. Da nun auch Berlin heule fast ganz unveränderte Course schickte, so fühlte sich auch im weiteren Verlaufe der Geschäfts zeit die Börse nicht veranlaßt, die Börsenmaschinerie rn eine lebhaftere Gangart zu versetzen und so blieb denn der Verkehr sowohl in Bezug auf seinen Um fang überhaupt, wie auch in Betreff der Papier«, auf welche sich derselbe erstreckte, ern beschränkter. Die m den Coursen ftaltgefundenen Flucluanonen entsprachen dem Wesen deS Verkehr» ganz und gar und gingen die sich gegen gestern herau-stellenden Differenzen, die jedoch, wa» besonder- »u betonen ist, nur positiver An waren, über Äruchtheile nur in ganz vereinzelten Fällen hinaus Von den deutschen Staatsanleihen waren Sächsische Rente recht animin und wurden zu höherem EomS ziemlich stark gekauft; 4proc Sachsen lagen etwa» schwächer, während Retcksanleihe cine Kleinig keitanzogen uudpreußischeConsolSunverändert blieben. Hamburger StaatSrenle und bairische Anleihe be liebt. Von den Acnen der verstaatlichten Bahnen waren Berlin Stettin ziemlich beledi. Die Eisenbahnactien erfreuten sich im Allge meinen recht guter Festigkeit, die Umsätze blieben aber in der Hauptsache nur auf eine beschränkte Anzahl von Papieren angewiesen. Große Aufträge lagen für Buschtiehrader -4 und 8 vor, die auch zu besseren Coursen in namhaften Summen aus dem Markte genommen wurden; höher stellten sich Bergische, An halter und Mainzer, während Bn-lau-Schweidnitz, Thüringen und Halle Sorau etwa» erließen. Sehr fest waren LottbuS Großenhain, die noch gesucht blie ben; Galizier gingen in kleinen Beträgen um. Bon den Stammvrioriläten wann Dux-Bo denbach zu besseren Coursen nicht erhältlich, Gasch witz-Meuselwitz erholten sich um 0.50. Berlin-Dre»- den und Weimar-Gera drückten sich >m Course. Für Bankactien zeigte sich bemerkenSwerthe Beliebtheit; namentlich waren Leipziger Credit en vogue; der CourS hob sich bei bester Kauflust um 0 50; ferner zeichneten sich Caffenverein <-ft 0.35), Leipziger Bank, Berliner DiScontogesellschafl und Geraer Credit (-ft 0.85) du ch bemerkenSwenhe Be liebtheit auS. Geraer Bank erließen 0 35 Von den Jndustrieactien standen LeiSniger Mühlen in großer Gunst; e» zeigte sich zu dem um 1.35 erhöhten Course gute Frage; ferner waren Malzfabrik (-ft 0 50) und Thüringer GaS be vorzugt. In Kohlenactien war nicht viel Geschäft. Kaiser grube-PrwritätS - Actien, Schaber, Brückenberg I, Zwickaurr VereinSglück und Mariengrube (letztere beiden Effecten 5 resp. 6 höher) galten als Favorit papiere. Etwa- mehr Leben entfaltete sich auf de« Priori tätenmarkte, wo namentlich Buschti.hrader in allen Emissionen, Prag-Duxer, Pilsen - Priesener und Turnaurr al» die Papiere de- Tage- galten und in denen zu den zum Theile gesteigerten Loursen und ,n denen zu den zum Th namhafte Umsätze stattkanden. In den ausländischen l In den ausländischen Staatsfonds kam eS zu keinem größeren Geschäfte; gefragt waren Orient anleihen, österreichische und ungariswe Goldrenten. Wechsel fest und ziemlich belebt; Pariser und Wiener sowie Londoner Devisen angenehm und höher, langes Pari- fehlte zu letztem Course. Von den Sorten begegneten SilbercouponS sehr reger Nachfrage; der Cour- stellte sich um 0.35 höher, auch Rubel strigerten ihren EomS um 0.75, während österreichische Banknoten eine Kleinigkeit nachgaben. Börsen- imd HaudelSbrrichle. 0 Frankfurt u. M.. 14. October. Der Specu- lation scheint sich ueuerding» in Betreff der Dinge im Orient eine nüchternere Auffassung al- an den Vortagen bemächtigt zu haben, um so mehr, alS neuere Nachrichten über die Dulcigno-Angelegenheit und die Haftung der Albanesen fehlen. E» herrschte deshalb einerseits Reservirtheit, andererseits BerkaufS- lust, da vielfach da- Bestreben vorhanden war, die seit Sonntag gemachten Eour-grwinne einzuheimsen. Nach mehrfachen Schwankungen der tonangebenden Werthe schlossen dieselben unter ihrem gestrigen Abendniveau zu ihren heutigen AnfangScoursen. Die Mebioliquidatlon vollzog sich bei flüsfiqerem Geld- stände ohne Schwierigkeiten. Ereditactten, gestern Abend 23»'/., bewegten sich »wischen 2»8'/.—288'/, bi- 238'/, und 288'.,, EtaatSbahnactien. gestern Abend 235'/., gingen zwischen 335'/, —»34'/, und 335'/, um. Lombarden notirten 88'/,. Wechsel wenrg verändert. PrivatdiSconto 4'/, Procent. * Berit«. 14. Octbr. Anleben-toose. Meininger 4-Thaler-Loose 38.60 Br., Oldenburger 40-Thft.- Loose 153.50 bez. u. Br., Türkische 400-Fr.-Loose 25.90 bez. * Frankfurt a. M , 14 Octbr. Anlehen-lovse. Badische 35-fl-Loose 178 00 bez., Kurhessische 40>Tdlr.» Loose 380 G. Nassauer 35-fl.-Loose 113 40 G.. Finnländer lO-Tbaler-Loose 48 50 G. Frankfurt a M. 14 Octbr.. Abend» 5 Uhr 50 M. Effecten-Societät Ereditactten 341'/,. Fran»osen 338',^ Galizier 331'/^ Lombarden 70'/„ ungar. Gold rente 91'/,^ II Orientanleihe 57*,„. Fest. Hamburg, 14. Ocwber, Abends. Abendbörse. Lredilactien 341'/,, Franzosen 5^3, österreichisch« Si>b.rrente 62. do. Papierrente 80",^ do Goldrenie 74'/., ungar. Goldrenie 81'/^ Beigisch - Märkische 118',,, 1877er Russen 91'/,. II. Orientanleihe 55'^ III Orientanleibe 55'/, Laurahülte 118'/, Fest. Wien, 14. October. Nachm. 5 Uhr 40 Minuten. Abendbörse Creditactien 382 30. Franzosen 275 00, Galizier 388.50, Anglo-Auttr. 110 25, Lombarden 83.00, Paprerrenle 71.10, öfterr. Goldrenie 88 15, ungar. Goldrente 108.70, Marknoten 58.12'/,, Napo- leonS 8.40. Sehr fest. Laudon. 14 October EonsvIS k8'^, preuß. 4 proc. Consol* 89'/, Jta renrsche 5proc. Renr, »-5'/, Lom barden 7',,. 3proc. Lombarden, alte IO'/,. 3proc Lombarden, neue 10',. 5proc Russen von 1871 87'/,. 5proc. lfturien von 1873 87'/,, 5proc. Russen von 187-i 88'.,, 5proc. Türken von 1885 10'/, 5prvc. fundirtt Amerikaner 1l4'„ excl. ungar. «vldrente 8l'/,. öfterr. Goldrente 73',,. Spanier 32, Iproc. unn Ea"vr,i «4'/.. — Wechselnotirungen: Deutsche Plätze 30.67, Wien 13.05, Pari» 35.57, PeterSbure 33',. — Platzdlöcvni 3 Procent London, 14 Octbr.. Abend- 5 Uhr 30 Minuten. Preuß ConsolS 88'/^ ConsolS 98'/,,. Türken 10'/., 1873er Russen 88'/,,. ungar. Goldrente 81'/,. Silber 52'/.. Sehr fest. — In die Bank flössen beute 358.000 Lstrl. Part-, 14 October. Fest. Credit mobilier 843 00, Spanier erler. 33'.,, oo. inrer. 2I"/„, Banqu« ottomanr 515.00, Socier, generale 570.00, CrSdit foncier 1860.00, Egvpter 328.00, Banaue de Parr- 1125.00, Bangte d'eScoinpte 816.00. Bangue hvpv- tbecairr 831.00, IN. Orientanleibe 58"/,,. Türkenloose 31.50, Londoner Wechsel 35.33',,. Parts. 14. October. Abend-. Boulevard-Ver- kehr. Anleihe von 1873 180.35. Türken 10.47'/,, ungar. Goldrente 93'/,. Egvpter 328.00. Steigend. Florenz. 14 Octbr 5proc. italienische Revie »-5 05. «old 33.14 Petersburg. 14 October. Wechsel auf London 34. »I Orientanleibe 80",. IN. Orientanleibe 80",,. V»ulia,8nvl«v. London, 14. October. Totalreserve . . 15.338,000 Zun. 381.000 Lstrl. Notenumlauf. . 37,383.000 Abu. 150/100 - Baarvorrath . . 37.611.000 Zun. 219,000 - Pottefeuille . . 17.556,000 Abn. 845/100 - Guthab. der Pnv. 28,785.000 Zun. 578,000 - do. desStaalS 5.318,000 Abn. 1,341,000 - Notenreserve . . 14,240.000 Zun. 543.000 - Regierunasficher- deu .... 17,165,000 Abn. 300,000 . Procentverdalitiisse der Reserve zu den Passivem 47',, Proc. Eleannghouse - Umsatz 83 Millionen, gegen du en-sprechende Woche des VoriahreS Abnahme 10 Millionen Part-, 14. October. Zunahme. Portefeuille der Haupibank und der ß Filialen 69.485/100 Frc». Notenumlauf 36.051.000 . Abnahme. Baarvorrath 83,584/100 Frc». Gesammt-Borschüffe 1.834,000 - Guthaben de- Staatsschatzes . . 80,874,000 - Laufende Rechnungen der Privaten 13,058/100 - Petersburg, 15. Ocwber. AuSwei» der Reich-dank vom 11. October n St.*) Lreditbill. im Uml. Rbl. 716^15,135 unverändert Nolenemlss. für Rechnung der Succurs. ... - 399,000,000 Zun. ».100.000 Vorschüsse der Bank an di« StaaatSregier. . - 373.943,111 Zun. 1,495,167 *) Ab und Zunahme gegen den Au-wei» vom 4. Ocwber. Lablaux,,. LlastoUavxsn. Kaufmann Heinrich Ludwig Backhaus in Berlin: Verwalter der Masse; Kaufmann Sieg daselbst; Termin: 27. Octo ber. — Kaufmann Earl Friedrich Eduard Leu sch, in Finna Eduard Leusch vormals Carl Vetter in Berlin; EoncurSverwalter: Gödel daselbst; Termin: ». November. Mailand. 11. Ocwber. Seide. Die Setdentrock- nungS-Anstalten haben heute registriri: 118 Ballen Gregen, 39 Ballen verarbeitete Herden, im Gefammr- gewichie von 10,850 Kilogramm. Ungünstige Dis positionen. Niedrige Offerten. — Goldcour- am Abend 32.15 Lire. vtzou, 11 Ocwber. Seide. Die SeidentrockmmgS- Anstalt har heut« registrirt: 49 Ballen Organftnen, 87 Ballen Tramen, 57 Ballen Grrgen und hat 8» Garne ruhig, wollene Stoffe aefraqter Mauchefter, 15. October Der heutig« Markt er öffnen bei höher gehaltenen Pressen. Autwerpe«, 14. Ocwber. Umsatz von Häuten 3177 Stück, von Wolle 188 Ballen, von Kaffee 712 Ballen Manila geringer zu 21 c, besserer zu 38'/,—41'/,e. — In amerikaniscdem Terpentinöl /roßer Handel, loco und auf Lieferung 1» fl., später Manchester, 12. Ocwber. Baumwollwaaren. Die Lage de- Markte- hat sich nicht geändert. So wohl Garne al- anch Stoffe find eine Kleinigkeit theurer, doch operiren Käufer noch immer sehr vor sichtig und beschränken ihre Einkäufe größtentheil- auf den dringendsten Bedarf. Stoffe für den Orient lind ziemlich gut gefragt, besonder» zollfreie für Indien. Magdeburg» 14. Ocwber. (Magdeb. Zta.) Zucker. (Exclusive, ab Station bei Posten au- erster Hand.) Krystallzucker I 34 75 — 85.35 Kornzucker von »8 Proc. 28.40—30.00 ^tz, de-al von 95 Proc. 88.50 - 89.10 >tz Tendenz besser. Meli» 3750 » Gem. Raffinade 88 60—36.35 Gem.Meli-1. 35.85—35.75 Tendenz: Raffinirter gut gefragt. Puri». 14. October. Rohzucker 88' ruhig»
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