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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-29
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1880
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6384 der Lehrer mit Schulbedürfnissen nolh« wendig oder nur wünscheu-wnth und wie ist er zu ordnen, um den Alanen der Gewerbtreibendeu zu begegnen?" E- wurde betont, daß hier wohl nicht ein Handel, sondern nur der Vertrieb von Schulbedürsuisieu vorliege, daß dieser Vertrieb zwar nicht in den Stiidien, wohl aber auf dem platten Lande nothweadia sei, daß von einer Schädigung der Gewerbtreibeuden durch die Lehrer nicht du Rede sein könne, da diese Bedürfnisse ja erst die Gewerbtreibeuden dem Lehrer lieferten, und die Versammlung erklärte sich schließlich dahin, daß der Vertrieb der Schulbedürsuisse aus de« Lande durch die Lehrer im Interesse der Schule nicht uur wünschenSwerth, sondern uoth- »endig sei. 4 Dresden, 27. October. Geleitet von einem nach Lausenden zählenden Trauergefolge ist heute Nachmittag die irdische Hülle unseres unvergeß liche» HosschauspielerS Friedrich Dettmer zur ewigen Ruhe bestattet worden. Bei heftig strömen dem Regen, unter dem feierlichen Geläute sämmt- licherGlocken der St.Annenkirche setzte sich vernicht enden wollende überaus glänzende Lerchenconduct »o» dem auf der Annenstraße gelegenen Trauerhause au- durch die Annenstraße über den Freiberger Platz »ach dem über eine Stunde entfernten neuen Fried. Hofe der St. Annengemeinde in Löbtauer Flur in Bewegung. DaS überaus großartige Ebrengeleite, welche- — ungeachtet de- schlechten Wetter- — der Leiche folgte, legte beredte- Zeugniß ab für die große Verehrung, welche dem Heimgegangenen Künstler im Leben wie im Tode von allen Schichten der hiesigen Bevölkerung in so reichem Maße ge spendet ward. Dem Zuge vorauf schritten Mitgliever de- königl. Hoftheaters und de- ResidenzlhenterS, die von den beiden Instituten gespendeten Palmen zweige tragend. Dann folgten, von Mitgliedern ver Dresdner Hosbühne und de- Residenz Theaters getragen, auf weißseidenen Kisten die Orden des Verstorbenen, sowie die von den Hvftheatern zu Berlin. München, Stuttgart, Weimar, Wien und Oldenburg, von den Stadttheatern zu Leipzig, welche- der Dramaturg vr. Buchholz vertrat, Wien und Prag gesandten Lorbeerkränze. Dem mit sechs Rappen geschirrten Leichenwagen schritt ein Musikcorps voran, den Chopin'schen Trauer marsch blasend. Dem Wagen folgten die beiden Söhne des Dahingeschiedenen, zahl reiche College» von hier und au-wärt-, die Ver treter der Künste und Wissenschaften, zahlreiche Schriftsteller, Osficiere, Freunde und Verehrer Dettmer'-, sowie eine lange Reibe von Trauer wagen. An der Spitze der Equipagen fuhr der Wagen de- General-Intendanten ReichSgrasen Platen und de- Vertreter- des königlichen HauS- ministerium- Geh. Rath Bär. Gegen 4 Uhr langte der Zug auf dem neuen Friedhofe zu Löb tau an. Nachdem der Sarg in der ParentationS- halle aufgebahrt war, fang da- Chorpersonal de- königl. HoftheaterS da- bekannte „Rasch tritt der Tod den Menschen an", worauf Hofrath vr. Ju lius Pabst im Namen der Generaldirection des königl. Hoftheaters eine treffliche Ansprache hielt. Im Namen der College» widmete sodann Hof schauspieler Koberstein dem Verstorbenen einen warmen Nachruf, die Verdienste und guten Eigen schaften de- Verewigten beleuchtend. Al- Ver vom Tage. treter der deutschen Bühnen - Genossenschaft ricf Hosschauspieler Porth dem so plötzlich dahin, geschiedenen College» eia herzliche- „Schlafe wohl!" and „Auf Wiedersehen!" nach. Ober- registeur MarckS legte sodann einen riesigen Lordeerkranz im Namen der königl. Hoftheater zu Berlin auf dem Sarge nieder. Die Leitben- prrdigt hielt ArchidiakonuS Frommhold. Die Ueberführung der Leiche nach der Gruft fand unter den üblichen Feierlichkeiten statt. — Der königl. Blindenanstalt zu Dres den wurde von der Frau Eleonore verw. Pastor Baumann geb. Schwär-, welche am 25. September d. I. verstorben, ein Legat von 3000 Mark auS- Wetterbericht 4«, um ll-«1p»t» V»«K äng»be 4« 8«,v»»rt« nnd eigenen Oep«»ek«o vom K8. 8 r»»p. S Dkr dlsrgen» 8i»iiolieo H >- Viad Vetter !do!i»,kwos« . 748 Xk»i»rll.8iorm dsöeekt « Aberdeen. . . 746 KkiK steck dedoettt -i- « 2 Lkn»ii»niund — — — Kvpenb»g«i> . 749 l k si»rll Kedeeili 0 kiiockkolm . . 754 XXV leieick Xed«! — 7 k»p»r»nd» . . 753 >X leieki k«4rck< -13 ?eier»durg . . 748 X leiek« — 4 dlosll»n. . . . 748 !8V leieki bedeckr !— 3 Lork, 0"«ei»»- io«vn . . . . 737 X »lürmisck KIK. d«d.!-I- 4 keesi 740 V «lürmisck bedeckt -i- 1L »elder . . . . 738 88V msssig ! kede.ctzr -i-N v 8>>i 744 KXK srisck ') 8cknee 0 S» "L k»mbnrg . . . 743 K8K »ekH». Kegen 3 8«vinemünd» . 748 (ri»ck *) L tteus»kr«v»»»er 754 XK leickt kedeclli 4- 9 dleinel . . . . 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Die Depression, belebe gestern süälick von lrlenck leg, i»t von 8türmen begleitet, vstvsrts bis in 4ie (legend von bonäon kortgesckritlen. äul 4er 8ö4k»lkle 4er dritiscken Inseln kerrsekt Oststorm, im Level sckrve- rer Vestsiurm un4 euek über 4er Vesikiltte 4er 4eut- «eken Kd»t« »türmt es vielseol, „s üetlicker kickivng wlt Kege» o4er 8ckneelelien. Viele 7'elegrepkeolei- tungen neck 4otl»n4 und Denemerlc »io4 durck 8cd»e« »türme gestürt. Im Osten unä im Innen, Leolrelevra p»s sind die Vi, de meist ooek eekvecb, vor ldüockea meldet »teiten Ve»i und Ksrlsroke Veslsüd «reelsturm De» Vetter ist trübe, vielteek regnerisck, im Kinnen lende, »uss« r im Xvrdosien, «rerm, »n der Kü»te riew lick Ilelt. äeudoruugon I» der V Itter an g seit dom Norxov dl» L vdr kiaedmltt»^». Des blinimum bet »ick unter »osierst sterilem kei le» des kervmeter» in kiorddeulsckleod von Lnglevd neck der blordse« ru devegt ln knglend und »n der deuieekeo Küste berrsckev sterbe 8türme. Di« Tem peretur ist im k>nnenl»»d sekr verm, en der deut- seken Küste neke dem tiekrierpunct. Knneberg meldet Ve«tstll,m. »I»/ 2« LonSedst stllrmiscdv« Votier mit vroeksoluller, doek molst starKor »«vrölKang, mlldvr Tvmp«- ratur and kllodorsedILgon. Vludrlektuox »Ud- Ilek dl» slldivoslllvli. ZU Leu Lirchenvorftau-Swlchten. Für die bevorstehenden Kirchenvorstandswahlen in der Thomas- und Nicolai-Parochie hat sich das schon früher bei diesen Gelegerhciten thäkig ge wesene „ComitL für freisinnige KircbenvorstandS- wahlen" wieder zusammen gefunden und ist dies mal zusammengesetzt auS Delegirten der Gemein nützigen Gesellschaft, deS Städtischen Vereins, des Südvorstävtischrn, Nord- und Ostvorstädtischen und de- Protestantenvereins. Aus dem Geschäftsverkehr. f Zu den öffentlichen Vergnügungslocalen unserer Stadt, die durch ihre Lage dicht am Promenadenring und durch den damit verbundenen hübschen und geräumigen Garten zur Sommerszeit r»ne bevorzugte Stellung einnehmen, zählt Träger's Restaurant zum Stadtgarten. Aber seine Lage inmitten der Stadt und die soliden Grundsätze, nach denen dieses Restaurant von jeher von seinem Inhaber verwaltet worden, sowie die geschützten und behaglichen Räume, über welche dasselbe zu verfügen hat, sichern ihm auch zur Winterszeit den Besuch deS PublicumS in an dauerndem Maße. In der nächsten Zeit gedenkt Herr Träger der Anerkennung seiner Gäste aufs Neue sich dadurch iheilhaftig zu machen, daß er ein ne u es bairisches Bier auS der wohlbekannten Brauerei von Mailänder in Fürth in seinem Etablissement zur Einführung bringt, ein Produet, welche- schon anderwärts bedeutenden Erfolg zu verzeichnen ge habt hat. (Eingesandt.) Zu dem beliebten Lustspiele „Krieg im Frieden" hat der bekannte Componist Ernst Scherz unter dem Titel: „Unter Kameraden ist daS ganz egal" eine reizende melodiöse Pelka componirt, die soeben im Verlag von H Erler in Berlin erschien. Telegraphische Depeschen. Pest, 27. October. Im Finanzausschüsse de- UnterhauseS beantragte der Abg. RakowSkv ener volkswirUchastliches. ? Franzosen 47S.K0 (474). Credit 483 (480.50). DiSconto 174 (174.10). Darmstädter 143.85 (148). Deutsche Bank 144 90 (144.40). Oesterreichische Gold rente 75 (74.75). Ungarische Goldrente 98.70 (98.40). 1877er Rüsten 91.85 (91.85). Russische Noten 303.50 (303.50) . Laura 118 (118.60). Dortmunder 81.85 (81.50) . Freiburger 108.50 (108.50). Rechte-Oder- Ufer 148.50 (148.85). Mainzer 97.85 (97.40). Bergische 117.75 (117 75). Galizier 118.90 (117). Oester reichische Nordwest 301 (308). Elbthal 338 (835). Die Börsen waren am Mittwoch in besserer Hal tung als am DienStag. (In der Nachbörse am LienStag hatte die Nachricht, daß Dulcigno am 1. December übergeben werden würde, eine Hauste bewirkt. Jetzt verbreitet der Telegraph die Kunde, daß die Pforte die Räumung Dulcumos 8 Tage nach abgeschlossenem Uebereinkommen (!) angeordnet habe. Soll man darüber nicht lachen?) Die „N-Z." berichtet über die MittwochbSrse in Berlin Folgende-: Hier war die Haltung in scharf ausgeprägter Weise lustlo-, !da- Geschäft entwickelte sich in sehr engen Grenzen auch per November und zeigte, daß die Speculation vorläufig eine abwartende Hal tung emzunehmen gut findet. Die Voraussetzung, daß auf die Gründungen Pari- die Haussebe wegung unterstützen werde, mußte gegenüber der Haltung dieser Börse aufgegeben werden. Von Einfluß sind die Verluste, welche die kleine Specula tion in Folge der im October ftattgehabten starken Schwankungen erlitten hat. Luch m den Coursen sprach sich »um Theil keine feste Haltung auS. Die Ult mo-Liquidation entwickelt sich sehr ruhig, in der ersten halben Stunde war von derselben kaum di« Rede. Um 18'/, Uhr entwickelte sich eine festere Haltung, besonder- für Kredit, angeblich wegen Bon- toux scher Käufe in Wien, um Animu- für seine Länderbankactien zu machen und Deckungen eine- -roßen Berliner Speculanten. Die» beeinflußte den Markt theilweise. Schluß fest. Die „Börsenzeitung" schreibt: die Agitation einer Berlrner Firma gegen jeden Sonntagsbörsenverkehr sei aus einen so fruchtbaren Boden gefallen, daß die »ezüplichc Petition, in welcher die Schließung de- Sonntag-verkehr- vom 1. November ab beantragt wurde, in kürzester Zeit die Unterschriften aller großen Häuser und Institute erhielt, und im Laufe einer einzigen Stunde bogenlang m,t Unterschriften bedeckt wurde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Peti tion Folge gegeben werde. — In Wien batte man auch einmal den Sonniagsverkehr aufgehoben, alS aber interessante Zeiten kamen, flug- war er wieder da. Freilich haben sie dort keine Ultimoliquidation. Der „Berl. Act" klagt, daß von den viel besprochenen beiden Restauration-Wagen der Berlin- Anhalter Bahn der eine schon seit angeblich sechs Wochen außer Dienst stehe, damit ein Ofen in demselben placirt werde, so daß der eine noch circulirende Restaurationswagen täglich nur in einer Richtung verkehren könne. In der „Magdeb. Ztg." lesen wir: AlS Zeichen der Zeit ist zu erwähnen, daß die bekannte Berliner Bankfirma Jean Fränkel aufgehört bat, ihre üblichen Wochenberichte zu ver öffentlichen. Die Aufgabe des Herrn Fränkel. da- Publicum mit Börscnprophezeiungen zu bedienen, mag freilich bei den jähen Coursschwankungen der letzten Zeit oft wenig erfreulich gewesen sein. Der „Berl Act." schreibt: Daß Feuerversicherungs- Gesellschaften öfter Summen auS ihren Ueberschüfsen zur Anschaffung von Feuerlösch-Requisiten für Ge meinden und Feuerwehren oder zur Belohnung ein zelner verdienter Feuerwehrleute verwenden, ist eine bekannte Thatsache, die gewiß in allen Kreisen Billigung finden wird, da zwischen den Sachen, um die eS sich hier, handelt, und dem Feuerver- sicherungSwesen enge Beziehungen genug bestehen. Der Gesellschaft „Rheinland" jedoch war es Vor behalten, den Gesichtskreis der Affecuranz zu er weitern, indem sie die ultramontanen Motive, die bei ihrer Gründung maßgebend waren, auch für die Ver wendung von etwaigen Ueberschüfsen bestimmend ein wirken lassen will, wie auS folgendem von der Gesellschaft erlassenen Eircular hervoraeht: „Die Gesellschaft „Rheinland" errichtet nach Diversen abgegrenzte Versicherung-- Verbände für katho lische Kirchen, Geistliche, Klöster und sonstige In stitute kirchlichen Charakters. Alle denselben ge hörigen oder von idnen benutzten Immobilien und Mobilien können fürdiese Verbände angemeldet werden. Ebenso können die bei der Gesellschaft „Rheinland" be reit- bestehenden Versicherungen ähnlicher Art ihnen nachträglich beitreten Policen über solche von den zu ständigen Organen für genannte Gesellschaft angenom men BerbandS-Bersicherunaen tragen «men besonderen vermerk und genießen die folgenden Lergünstigunaen: Von den Prämien, welche der jedesmaligen Gefahr entsprechend und mindesten- ebenso billig normirt werden sollen, wie eS von Seiten der soliden Eon- currenz bisher geschehen ist und in Zukunft geschehen wird, sollen 10 Proc. unterstützungsbedürftigen römisch-katholischenPrieftern zugewendet oder auf schriftliche- Verlangen eventuell auch an die be züglichen Versicherten selbst abgetreten werden und so weiter. Die „Wiener Börse" berichtet: Mir bereit- con- statirt, befinden sich unter den Effecten beständen der Anglo-Oesterreichischen Bank mehr als 8000 Actien der Journal-Gesellschaft, während die Unionbank nicht ganz 5400, Herr v. Ofenheim 800 und die Wittw« dcs verstorbenen Dr. Max Friedltnder 400 Stück in ihrem Besitze haben. Der Rest ist in kleineren Posten in den Händen von Finanzlcuten und Schriftstellern. ES wird uns nun mitgetheilt, daß die Agenten der Länverbank die Ofenheim'schen Journal Actien bereits an sich gebracht haben, und daß auch die Anglo- und Unwnbank neuerdings nicht abgeneigt sein sollen, die ihnen eigentbümlich gehörigen Actien der „Neuen Freien Presse" an die Länderbank zu verkaufen. Die ünglo - Oesterreichische Bank verlangt, wie wir hören, für die mit 100 fl. ein gezahlten Actien 180 fl., wogegen die Unionbank eine namhaft geringere Forderung, nämlich nur 140 fl., geltend machen soll. Der Länderbank ist aber selbst dieser PrerS zu hoch; indessen ist es zum Mindesten sehr wahrscheinlich, daß die neue Bank des Herrn Bontoux ihr Ziel schließlich doch erreichen und die Journalactien in ihre Hände bekommen wird. Der Betrag der am 1. November fällig werdenden österreichischen Coupon- wird auf 40 Millionen Gulden angegeben. Das Sleigen der Actien der österreichischen Boden- Credrtanstalt wird mit der projectirten Au-gabe von Eisenbahn-Pfandbriefen seitens der Regierung für den Bau der Arlbergbahn in Verbindung gebracht. — Ein russische- »fsiciöseS Blatt dementrrt alle An leihegerüchte. — Der Bank von Frankreich sollen seit ihrem letzten Ausweise ca. 15 Millionen FrcS. Gold entzogen worden sein. Gegenüber den Rath schlägen, nach denen die Bank mehr 100 Frc-.-Bil- letS emittiren sollte, um Gold aus der Lirculation in ihre Taffen zu ziehen, constatirt der „Mefl. de Pari-", daß Enve Juni 1875 480 Milionen FrcS., Ende December 540 Millionen, Ende Juni 1880 584 Millionen, am 81. October 1880 630 Millionen in 100 FrcS. - BilletS umliefen. Die Bank habe also in kaum 18 Monaten für 140 Millionen solche BilletS in Umlauf gebracht, so daß der Gelammt- belrag der 100 FrcS.-Echeine gegenwärtig '/. de- ge- sammten Noten - Umlauf- auSmacht. Trotzdem ist nicht Gold in bi« Bank geflossen, sondern Silber, während ihr beständig Gol» entzogen wurde. Post- un- Telegraphemveseu. *— Die birecte telegraphischeVerbindung mit Dänemark ist wieder hergeftellt. *— In der Nacht vom Sonntag auf den Montag istbaSinUorkstreet gelegene Eentraltelegraphen- bureau in Manchester fast total nieder gebrannt und Manchester dadurch vom telegraphi schen Verkehr mit der Außenwelt abaeschnitten. Ln den Wochentagen barg daS fünf- brS sechsstöckige Gebäude nabezu 400 Bedienstete; Sonntag Nacht befanden sich nur etwa 10 Telegraphisten an der Arbeit. AlS der Brand entdeckt wurde, waren die Beamten gerade im Begriffe, die Reuter scheu Tele gramme auS London entgegen zu nehmen, und rr- gische Maßregeln zur Tilgung be- Deficit-, dar. unter Ersparungen bei der Armee. Dem gegev, über forderte der Ministerpräsident Ti-ja dn, Ausschuß auf, auf die Idee einer Reducirung der Ausgaben für die Armee unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht einrugehen, weil dadurch die vitalen Interessen der Monarchie gefährdet wer. den könnten. Pest, 28. October. DaS amtliche Blatt der, öffentlicht ein Handschreiben de- Kaiser- ^an den Ministerpräsidenten TiSza, durch welche- dem- selben in Aaerkennung seiner opferwillig geleisteten hervorragenden Dienste als Zeichen de- unwandel baren kaiserlichen Vertrauens daS Großkreuz de« St StefanSorden- verliehen wird. London, 27. October. Eine Depesche de« Bicekönig- von Indien, Lord Ripon, vom 26. d. meldet gleichfalls, daß in Peschawur seit einigen Tagen Gerüchte von in Kabul auSgebrochevea Unruhen und selbst von dem Tode de- Emir- um- litfen. Seit dem 21. October habe er Weber eine Post noch irgend eine Botschaft auS Kabul erhalten. k'kCork, 28. October. Die Polizei verhaftete Astern einen gewissen Wolsh, welcher beschuldigt ist, gemeinschaftlich mit Healy den Pächter Mau rung eingeschüchtert zu haben. Derselbe wurde gegen Caution wieder freigelaffen. Rom, 28. October. Die Deputirtenkammer ist auf den 15. November einberusen worden. Bukarest, 27. October. DaS Journal I „Pressa" bezeichnet die Gerüchte von einer an-1 geblichen Uneinigkeit im Cabinet als unbegründet.! Nach Schluß der Redactiou eingegaugeo. Berlin, 28. October. Die auf Grund dc« BundesrathSbeschluffes erlassene Verordnung de« Staatsministeriums wegen der Aufenthaltsversagung in Altona und angrenzenden Bezirken bestimmt das Inkrafttreten der Verordnung mit morgen. Hannover, 28. October. DaS LandeScon- siftorium und der SynodalauSschuß haben dem für l die Pfarrstelle in Osnabrück präsentirten Mit glied« deS Prolestantenvereins Stadtvicar Veesen- rnryer in Mannheim nach abgehaltenem Colloquium die Eigenschaft kanonischer Rechtgiäubigkeit nicht I zuerkannt. Lüttich, 28. October. Unweit Herstal ist ein! Güterzug mit einem Perfonenzug zusammen-1 siestoßen, wobei der Perfonenzug schwer beschädigt ist; sieben Personen sollen lobt und eine Anzahl anderer Personen verwundet sein. Details fehlen noch. Pari-, 28. October. Nack einer Meldung der „Agence Havas" aus Ragufa vom 27. d. wäre der türkische Abgesandte, welcher die Proklamation mit der Aufforderung zur Unterwerfung Dulcignos überbrachte, ermordet. Riza Pascha Verhavbett! persönlich mit Montenegro. Die Ermordung deS türkischen Abgesandten dürste die Pforte zu ener gischen Maßregeln veranlassen. Die Uebergabe DulcignoS erfolgt voraussichtlich am 1. November. Die englische Mittelmeeiflotte soll auf 18 Schiffei verstärkt werden. suchten um Einstellung der Expedition, da das Ge bäude in Brand stehe' auf die Frage, ob daS Feuer von Bedeutung sei, konnte keine Antwort mehr er- theilt werden, da sich der Saal rasch mit Raucb ge füllt hatte. Die Guttaperchaumkleidung der Tele- graphendrähte und durch die verschiedenen Stockwerke führenden Fallröhren für Depeschen verbreiteten den Brand rasch über daS ganze Gebäude, welche- schließ lich trotz aller Anstrengungen der Feuerwehr gänzlich auSbrannte. König!. Amtsgericht Leipzig. HanvelSregikter. «iugetragen am S6. October: daß die Firma A. Dolae L Co. in Leipzig auf Herrn Wilhelm Theodor Bogen hier übergegangen ist und dieser künftig A. Dolge L Co. Nachf. firmirt; — daS erfolgte Ausscheiden eines Eomman- ottlsten auS der hiesigen Firma Leipziger Rüschen fabrik F. Jäger <L Co.; — da- Erlöschen der Firma I. G. Dittrich hier. Lan-wirthschastliches. *— Milzbrand In Gegenden, wo der Milz brand heimisch ist, gilt eS für unmöglich, diese Seuche auSzurotten, und dies kommt daher, weil seit Jahr- hunverten die Hirten auf der Weide die am Milz brand gefallenen Thiere gleich an Ort und Stelle verscharrt haben, sonach die ganzen Felder in einer solchen Gegend al- ein grober Schmderanaer o sehen sind, wo die Bakterien, wie schon m eu..«. früheren Artikel auS Posen erwähnt, durch dir Thiere wie Regenwürmer rc. immer wieder a--- di« Oberfläche befördert werden und Io alS die gefähr lichen Keime dieser Seuche den Thieren immer wieder zugeftthrt werden. Daß diese Batterien sich lange in der Erde halten, beweist ein Fall, wo die Erd« von einem Schinderanger, auf welchem seit länger als funftia Jahren kein Ladaver verscharrt worden war, deS PlanirenS wegen »IS Düngeerde in einen Schaf stall gefahren wurde, binnen wenigen Tagen fast sämmtliche Schafe crepirten. — Radikalmittel dagegen ist die von der Behörde angeordnete Verbrennung der Eadaver von an Milzbrand gefallenen Ldiereu. — Jeder Landwirth ist aber zur größten Vorsicht »u mahnen, wenn ein Milzbrands«! auch nur sporadisch unter seinem Liehstand vorkommt, genau Alle- wegzuräumen, waS mit dem Thiere in Be rührung gekommen ist und baupisächlich auf da- Blut Obacht zu haben, daß Nicht- davon verloren geht und, wenn e- ges<:hen ist. Alle- sorgfäliig zu deSinficiren, sonst läuft er Gefahr, daß nach kurzer oder längerer Zeit der Milzbrand als Seuche unter seinem Biehstand auftritt. W. V,k.
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