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Dresdner Nachrichten : 04.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-04
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1881
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vrvsÄso 1881. NULL.'/ ko vt«. 3S000 landlerl hllr »»-«««,-«--In»«-, «,Ikri»i« mach! II» »I« Redactw» «Ich» »»rdtndli». 2n^r<>>en.«ana!,u>k au»wtrl«: Koos.»»««. ». in Ho». bura, B«rUn, Wien. Lcwttg. Valet. Brrila». grankturta.m. — >»». W»n« in Berit«, Leipti«, Biinl, Homburg, ffeonksnrt a w„ Mun- chen. - L««»e » tnIKanksurt a.M. — vurraur d,.?«»»>>»»«- « c». tn «arl«. Tageblatt für Politik. Unterhaltung, Geschäfts verkehr. Lörsenbericht, Fremdenlihe. LS. A«l«reu »er»«, »art enteret» >» »>« «och» » Uhr »ne»»»»««», e»llnla,«d»«MU«,,«»»Uj^ S, Neuliadtnura» tlttach»,!««»: »r. M aller, »N« »r.0dl»Ro»«,tU«r. — Dir Raa« einer etnlpalitee, v-»lt-tl« lalielILP!,,, ltingeiek»« die üetl- aa Pige. Eine »oroiitie tür b»« »«»!»> tttt,e Erscheinen der INI«»»« »ird »cht ,e,ed«n. Al>»>»irtti« Annoncen« «ultra,e »an u„» undekanlltenjjlri»«» und vertone» lnlerire» wir »uraegen OränUMer.ndo-Aniilu». durch Brtelmarlen »der Polle>n,a!>Iu»^ Ach» Kilde» k»Nr, lii Pl«e. 2»- >«r«te tür die Moni»»« - «ummer W« Aacheine»2el»ag»»t«P«t>»- «etl« « Vt^. LUS 5LxLU uuä LLÜIL^ uuä ,vdr »eosotrittrt. >ö' dolisdt au , LI. ülumonvascm, n Laar Dl. 1.25. null violos Xnckorc,. ürüssw ^osvakl brü diUiastvn Lrolsvn vu izros rviv ävtail, intol^oritrootor LMügv. Ksusksu» 6 8 SV 11 K», LsufkLU» 8. üln»l»e» Import-iloaetriet ilieaer Nennet,« Im kllnlnrelek lt»cd»<>„, LrüKvr's 8el>wimm- unä ksriosnstslt, gsgvuüdsr ävm Lelveäoeo, xsöü'ovt vor» lrütr 5 Ulrr bis aunr Ouukelrveräsn. k'LSb-LSL: E «aaptste, QörLäorL L?ksi§sr fiaupt.tr. IVrvi8«Ivi»-Hlvii«t»«tt, Leit« lle» Uderxrebeo«. LouIernlX-Ioelilvu ßv.trvitt; ill allen vorkowlllLlllivll Lrorteu. Uitrllulken-Iuvlttvn io allen vorlcommeoäen Lreiten. I'rlnelp! 8,t>aeII»e l wentn bei n»rl»n«m Untre» «na keaten krelaeo I — ^ Rr 155. kSIttrrllng »om N, »StMill.. ieil aeli Lem». li o W Juni: Barometer »ach Oskar Bigott,, Wolislraße Id lAddS. » n.) -- - - l,l,°W..» WoikenloS. teil oelier» v MiU.aeiaNe,,. ri^rmomeirogr, n, »teaum., I1>, °W.,nicdr, . »l " — ' ' — hilchsle rem». 2»>i, ° W. Norb-tUcil-Wtnd. ckluSstchtcn für den 4. Juni: Wenig Aenderung, fortdauernd Gewitterneigung. Sonnabend, 4. Juni. verantwortlicher Redactcur Ittr PottltschkA Nr. Emil Viere» in Dresden Gleich dem Schwarme vierfleckigcr Libellen, der vor Kurzem zu uns verschlagen wurde, sind die RcichstagSabgcordnetcn nun mehr davongcslogcn. Wie jene zierlichen Wasscrjungfrauen sind auch die etwas derberen alten Reichstagöhcrren etwas in den Sumpf gerathcn. Wenigstens ist das Unfallvcrsichcrungügcseh grüMich versumpft worden. Es mühte seltsam zugehen, wenn dasselbe überhaupt noch zu Stande käme. Die dritte Lesung mühte eine Anzahl bedenklicher Beschlüsse der zweiten umstohcn und durch hoffnungsreichere Gebilde ersetzen. Die ausschlaggebende Mstimmung fand über daü Aufbringen der Versicherungsprämien für die Unfälle statt. Fürst Bismarck hat erklärt, dah, wenn nicht der Staat einen Theil der Beiträge aufbringe, dann daS Gesetz für ihn wcrthloü sei. Gleichwohl lehnte der Reichstag mit erheblicher Mehrheit (185 gegen IM) jeglichen Staatszuschuß ab: vielmehr sollen nach seinem Beschlüsse die Arbeitgeber die Arbeiter V» der Versicherungsprämie beitragen. Ein Staatszuschuh ist allerdings ein Schritt weiter auf dem Wege des Sozialismus und dieser er schreckt gar Viele. ES ist auch zuzugebcn, dah cs etwas Bedenk liches hat, wenn man z. B. den armen landwirthschaftlichcn Tage löhnern in Ostprcuhen zumuthet, mittelst des Staatszuschusscs, also durch ihre eigenen Steuern mit dazu beizutragen, dah die vcrhältnih- mähig nicht zu ungünstig, jedenfalls besser als sie selbst situirtcn Fabrikarbeiter bei Unfällen unterstützt werden, während sie in solchen Fällen keine Unterstützung erhalten. Endlich verhehlen wir uns vom spezifisch-sächsischen Standpunkte aus keineswegs die Folgen eines Staatszuschusscs für unsere Staatsfinanzcn. Ein so industrierciches Land, wie das Königreich Sachsen, stellt zu den Unglücksfällcn crfahrungSgcmäh ein ansehnliches Kontingent; allein schon beim Kohlenbergbau ist die große Schaar der Krllpel, Inva liden, Erschlagenen und Verbrannten, sowie ihrer Wittwcn und Waisen eine der trübseligsten Bcglcitc-Erscheinungcn des modernen Gewerbebetriebs, .hat der Teufel sein Spiel, suchen Naturereig nisse oder schwere Unglücksfällc die Fabriken, Bergwerke und Stcin- brüchc Sachsens heim, so kann die Staatskasse mit auhergewohn ichcn Summen in Anspruch genommen werden. Aber trotzdem meinen wir: kommt eben nicht gerade hier die höhere sittliche Pflicht des christlichen Staats in Frage, dah die Allgemeinheit für die Armen und Elenden zu sorgen habe? Und wenn nicht hier, wo denn sonst? Eine Staatsuntcrstützung würde die Armenlast der Gemein den erheblich entlasten. Manche kleineren Fabrikanten, die mit der Roth des Tages zu kämvsen, alle geistigen und körperlichen Kräfte anzustrcngen haben, um sich über Wasser zu halten, denen die trau rigen Kreditvcrhältnisse, die nur tropfenweise oder in langsichtigcn Wechseln oder faulen Koupons eingehenden Zahlungen den Schlaf aus den Augen scheuchen, dieses GroS kleiner Fabrikanten wird gar nicht im Stande sein, die Prämicnsätzc in Höbe von zu zahlen. Die edle Fortschrittspartei kogucttirte wiederum mit den Sozial demokraten, indem sie beantragte, daß die Fabrikanten ganz allein die Prämienzahlung leisten solle. Hier muh der Staat cingreifen. Ist das Sozialismus, nun wie nennt mau denn die beabsichtigten Staatssubventionen für direkte überseeische Dampferlinien nach Ostasicn und Ozeanien? Trägt hierzu nicht etwa auch die arme Klöpplerin im Erzgebirge, die bei ihrem hochverzollten Petroleum sich die Augen rotharbcitet, mit bei? Und bei diesem, ganz gewiß löblichen, Unternehmen schöpfen doch die reichen Hamburger Schiffsrheder, darunter der von der Samoa vorlage her bekannte Herr Gustav Goddefron, in erster Linie das Fett ab. Doch alles Das ist in den Wind geredet; das Unfall- vcrsicherungsgcsctz bleibt, es müßte denn wunderlich kommen, ein unvollendetes Bauwerk. Zuletzt befiel den Reichstag, wie den Nervenüberreizten die Schlaflosigkeit, seine gewöhnliche parlamen tarische Krankheit: die Beschlußlosigkcit. Außer Bismarck per« ist auch Bismarck 61« erkrankt. Graf Wilhelm leidet am Zipperlein, Fürst Otto an Krampfadern-Ent zündung. Wie die Politik mit ihrem wechselnden Kricgstbcater (bald an der Donau und ans dem Balkan, bald im Transvaal bald in Afghanistan oder in Tunis) den Völkern unwillkürlich Spezialkursc in detaillirtcr Geographie ertbeilt, so führt auch die Erkrankung hochstehender Politiker die ZcitungSlcscr in die Ge heimnisse der Medizin ein. Was hat man nicht Alles über die Prostata, jene unappetitliche Untcrlcibsdrüse Napoleons III., was über die Zuckerkrankheit des Grasen Arnim z» lesen bekommen! Jetzt scheint es, sollen die Venen des Fürsten Bismarck eine ähn liche Rolle spielen. Krampfadern sind ein weitverbreitetes Uebel, von dem, außer den ohnehin so vielfach geplagten Frauen, namcnt lich solche Personen befallen werden, die viel stehen müssen. Die Venen am Fiche, d. h. jene Adern, die das Blut nach auf wärts, den Lungen und dem Herzen zusüliren, erweitern sich, wenn der Rückfluß aus irgend einer Ursache gehemmt wird. An sich sind solche Krampfadern nicht gerade bedrohlich oder gefährlich, meist nur lästig. Ein elastisch schließender Strumpf genügt in den meisten Fällen, um das Fortschreiten der Erweiterung zu verhindern. Beim Fürsten Bismarck ist cs erfreulicher Weise nicht zu einer Entzündung der Seblauchgewebc der Venen selbst ackommcn und der IKörperschmerz hat den Kanzler »ic1>I abgebaltcn, zwei Besuche des ihm nnsmnpathisckien Fürsten Gortschakoff anzunehmcn, wohl aber den Reichstag zu betreten, um für den Staatszuickniß zu den Unfallvcrsictzerungskasscn sein mächtiges Wort erschallen zu lassen. So sieht man. wie die Pathologie in die Politik übergreist. Hoffentlich stellt sich nicht bei der 3. Lesung des Unsallgcsetzcü ein Rückfall in die Krampf- adergeschwulst ein. Wien hat wieder einmal seine Hetz'. Hat etwa die Ver- wenzelung der Prager Universität die Wiener Bevölkerung in solche Aufregung gesetzt? Nein, beim heiligen Nepomuk! Mil verhält nißmässiger Rune nahm man es bin, d>iß die deutsche Hochschule LeS Böhmcrlandcü ezcchistrt wurde. durch diese Minderung der geistigen Bedeutung der Universität zu Prag ins eigene Flcilch geschnitten. Es ist ja nicht wahr, daß diese Hochschule nunmehr eine siamesische wurde, die beiden Nationalitäten gleiche Rechte gewährt. Tie Czcchen werden dominiren und das deutsche Element ist in den Genitiv gestellt. Aber wo bleibt die Wiener Hetz'? fragt der Leser. Nun, Wien stellte sich dieser Tage so, als wäre das Njäbrigc Bühnen-Jubiläum des Hosburgschauspielers Sonnentbal ein wcltenchüttcrndeS Ereignis,. Es wird mit diesem Herrn eine Abgötterei getrieben, die ans Wi> erliche grenzt. In Wien würde man freilich gesteinigt, wollte man an der Größe Sonnenthal'ü zweifeln ; besonders die jüdische Presse posaunt seit Jahren hinaus: Es gicbt keinen anderen Menschendariteller als unseren Genossen Adolph! Wer hinter diese ausgcbanschte Reklame guckt, weiß zwar ganz genau, daß Sonnenthal ein feiner Repräsentant unseres modernen hohlen Salonlebcns ist, aber einen deutschen Helden darzustellen, einen imposanten männlichen Charakter zu verkörpern, dazu mangelt ihm denn doch das Nöthigste. Und nun soll, wegen bloßer 25 Jahre KomödienspiclcS, der Wiener Magistrat ihm den Ebrenbürgcrbries ausstellcn! Gegen die Iubilirkrankbeit unserer Zeit sollte man viel mehr eisern, als gegen die Tcnkmals- wuth; wir aber müssen heute dieses interessante Thema verlassen, um rasch noch einer Entgegnung des Vorstandes der Dresdner Fortschrittspartei, gegen eine Stelle unseres Blattes, die prcß- polizeilich nöthige «teile rinzurüumen: „Es ist unwahr, daß die .üonscrvativen und Liberalen den Rechtsanwalt Vr. Schasfrath als gemeinsamen Eandidaten für Altstadt-Dresden ausstellen wollten und daß die Fortschrittspartei dies angebliche Angebot ablelmtc. Es ist unwahr, daß der „linke Flügel" der Fortschrittspartei sich gegen eine Eandidatur Schaffrath's erklärt habe. Es ist endlich unwahr, daß Herr Ur. Schaffrath sich für die Verlängerung des Sozialistengesetzes ausgesprochen habe. Vielmehr hat der Ausschuß der deutschen Fortschrittspartei sofort in der Sitzung, in welcher er seine Abgeordneten zu den Eompromißucrhandlungen der drei sogenannten Ordnungsvarleien wählte, dieselben dahin instmirt, die Herren llr. Schaffrath, Bönisch und Waltcr als Rcichstagücnndidntcn siir Altstadt-Dresden in Vorschlag zu bringen. Das ist auch sofort in der ersten Sitzung der Compromiß-Dclegirtcn geschehen. Inzwischen erklärte Herr Iustizrath I)r. Schaffrath, demjenigen Parteigenossen, der vom Ausschuß der Fortschrittspartei beauftragt war, ihn um Annahme des Mandats zu ersuchen, definitiv und entschieden, daß seine Bernfsgcschäste ilnn unter allen Umständen die Annahme eines ReichstagsmandatcS unmöglich machen. Das ward in der zweiten Sitzung der Compromiß-Delcgirten sortschrittlichcrseits angczeigt, als konservative Delegirte erklärten, sie wollten die Wahl des Herrn Or. Schaffrath ihren eigenen Parteigenossen dann empfehlen, wenn derselbe sich zuvor verpflichte, für eine Verlängerung des Sozialistengesetzes stimmen zu wollen. Herr Instizratli Or. Schaffrath, dem dies von fortschrittlichen Dclcairten mitgclheilt wurde, erklärte denselben wiederholt, er nehme kein Mandat an. fügte aber hierbei ausdrücklich hinzu, daß es ilnn nie beikommen könnte, sich einer solchen Bedingung, wie sie konservativcrscits gefordert werde, zu unterwerfen. Or Franz Wigard, Emil Lehmann. Ov.Theodor Herrmann, in Stellvertretung: Dir. G. W. C. Schmidt, Abgeordnete zu den Ebmpromißverhandlungcn." Neueste Telegramme »er ..Dresdner Nattir."vom 3. Juni Berlin. Präsident Ackermann hat in Gemeinschaft mit Frelberrn v. Hcrtling «Ecntrum» und Stumm tReichsrartel) zur dritten Lesung dcö JnnungSgescßeS die Wiederanmabme der wichtigen Bestimmung, wonach ln gewissen, aui dem Gebiete des LebrUngSweienS segensreich thätlg gewesenen Jnnnngö - Bezirken dle Aulsichtsbebörde NichtinuungS- mitglictern daS Halten von Lehrlingen untersagen kann, bean tragt. Ohne diese Bestimmung verliert bekanntlich das ganze JnnnngSgeietz ganz bedeutend an Werts und steht zu hoffen, daß diesmal die Relche-partei geschlossen dafür stimmen wird, womit die Mehrheit gesichert wäre. — Ende dieses Monats kommt der König der Hawali-Inieln Katakana I. ans seiner Reise durch die Well »ach Berlin. - In dem bekannten Gotteo- läiicrnngovrozeh gegen die ..'Beil. Börsen-Ztg." tin einem Wcih- nachtSartikcl waren die Ochsen dcS Feldes in eine höchst an stößige Beziehung zur Geburt Christi gebracht worden) wurden heute der Redakteur des genannten Blattes Or. Tb. Koncwka und der Verfasser teS guest. Artikels Mar Schönau zu je vier Wochen Ge'ängniß verurthellt. Paris. iScnat.l Wabdington legte den Bericht derKom- milsion, welche Ablehnung der Wiederherstellung der Listenwahl beantragt, vor. Der Bericht weist aui die Gcsavr der Listenwahl hin, welche einen irgendwelchen Prätendenten hcrbeiiübren könne und welchem zu wicderstehcn die Kammer und der Senat gar nicht vermöchten, well er der Erwählte der Station wäre. Die Bcrathung findet Donnerstag statt. London. Der von Hamburg nach Hüll gebende Dampier „Alster" ging bei dichtem Nebel in der Nähe von Barmouth unter. Alle Personen wurden gerettet. Berliner Börse. Haltung: lustlos und ziemlich schwach. Eonrse: weichend, Geschä't still; Motive: ungünstige Notirungcn von den auswärtigen Plätzen und die Nähe der Feiertage. An der Spitze der weichenden Bewegung standen österreichische Eisenbahnen. Schluß fester. Ercditakllcn blieben 5, Fran zosen 7, Lombarden i Mark niedriger. Ungarischer Credit I M. besser. Deutsche Bahnen mäßig schwächer, dagegen er fuhren östcrr., z. B. Galizier, Nordwest, Dur-Bokcnbacl'cr w. wesentliche Abstriche. P ioritätcn seit und ziemlich gut gciragt. Banken still und weichend, so DiskontogcscUschait um 2, Deutsche um l Proc. Deutiche Fonds lest, rubig, iremde gut behauptet; Rüsten und Rumänicr sogar sestcr. Bergwerke matter. Indu strien meist behauptet. Die Czcchen haben sich Lokales unk» Sächsisches. — Die Zeit bellt manche Wunden. So bat ln den letzten Tagen S. M. der König Albert in EmS de» Regierungs präsidenten p. Wurm» ans Wiesbaden, den bekannten Eibll- Gonverncnr dcö Königreichs Lachsen bon IKVti, mit einer Ein ladung zur könlgl. Tafel beehrt. Vitt Herrn p. Wurmd speiste auch bcr Reaicningöpräsidcnt von Ncc'c aus Coblenz »nh der söiilal. Badckommissar von Ems, Kammerhcrr v. Lcpcl an der königlichen Tafel. - Der Ortsrichter Karl Gotthcli Bast in Dittelsdorr hat daS allgemeine Ehrenzeichen erhallen. — Dem B lindesrathc ioll demnächst eine Vorlage wegen Einziehung der Reicl'skasscmchcine zu 5 und 2<> Mk. zugchen. Ob hie Ersetzung rmelhcn durch Kassenscheine zu 5» Mk. oder durch Slldermünzcn eriolgen soll, darüdcr lauten die Angaben vcrichicten. - Die Soziastsle» Vahl reich und Fritzschc baden Deutschland und Europa Valet gesagt. Sie sind nach Amerika gegangen, um >ich dort tauetnr nictenulassc». — In der gestrigen KreisanSschnßsl sung unter Vorsitz dcö Herrn Krel. vauptmanntz p. Einsiedel war der letzte VerhandlungSgegenstand pon allgemeinem Interesse, es bandelte sich um die in Frage gekommene Entziehung der Tbeater- Concest'ion Franz Joseph NeSmüuer'ö. Letzterer war selbst er« schienen und an seiner Seite Rechtsanwalt Richard Schanz. Der theatralischen Astairc lchlte auch die theatralische Umrah, muna nicht, denn Künstler des könlgl. Hoi- und des Restdenz- rheaterö. wie andere den weltdedeutenden Bretcr» mehr oder minder nahestehende Zuhörer waren crichicncn. Die circa drei stündige Verhandlung begann mit einer ciktenmäßigcn Darlegung dcö vorjährigen NcSmülicr'ichen Sommer- und Winter-Theater- icldzngs iw muß man iclnc» ionwährcnten Kampi gcgrn ver schiedene W dcrwärtigkcitcn nennen) und wie es des den vielen Klagen ßber die seiten Ncö» üllers unbeiricdigt gelassenen Ver- binblicl'kcitcii seinen Schauspielern. Muiikcrn und den Gewerh- trcibentcn gegenüber nicht bade auSbleibcn können, der obigen Frage ernstlich nabe zu treten, wie man deshalb auch Gutachten von der König'. Polizeidirektion. der Gcmralrlrektion des Kgl. Ho'lvcgicro und vom Stadtratb elnuebolt habe, die alle, wie auch die seinerzeit vielbesprochene und bekannte Nevmüller'sche Ableistung des Ostenbarungüctdcö die volle finanzielle llnzu- vcrlässigkc t dargcthan hätten, woramhln Direktor Ncsinüller ieltc» der AmlShaliptmaniischalt darüber verständigt worden, daß eine Konccssiouscntzichung ins Auge gcmßt werden müsse, weil sonst wieder verschiedene Leute In Nabrnngsabiall gebracht wer den könnten - was den Direktor indessen nicht abgebaltcn habe, gleichsam hinter dem Rücken der Behörden alle Vorbereitungen zur Eröffnung des Sommerklicaters zu treffen, wovon die Kreis- baurtmannschglt erst durch eine kürzliche Feullletonnoriz der hie sigen Blätter Kenntnlß erhalten und taiaui hin die öffentliche Vcihandlnng anbcraumt habe. Darnach ergriff Hen Direktor Neömüllcr bas Wort und legre mit Klarheit, gegen den Schluß seiner Rede bewegt, dar. daß Vieles von dem lhin Vorgeworienen leider wahr, Vieles aber anä' arg übertrieben lei; er habe ln Ruhestand bleiben müssen, eben weil er keine Einnahmen gehabt habe und bezüglich her unglückliche» Thcatcr-Acra im Trianon entrollt er tas Blld traurigsten Direktoren-und Künstier-DaicinS. Mit Ziffer» und aus seine Bücher gestützt, belegt er, daß er von den ctwaü über 14,<>t>0 Mk. Gcsammkcinnabme I2,'.»t> Mk. an seine -Mitglieder, wenn auch ost recht einzeln, aber hoch bezahlt und außerdem aus einem im Jahre ld>7st im Großen Garten gewonnenen Ilcberichuß über tztiik» Mk. TagcSkosten und noch MchrercS bezahlt habe. Die Zeugnisse verschiedener seiner Schau spieler bezeichnet er alö gemeinen Motiven entsprungen. Die Lchmäh Artikel des „SblipS" hätten sein Renommv aber am Meisten erschüttert und das Unglück sei von da an von allen Enken hereingediochen. Seine Bücher stünden Jedermann offen und sic bewiesen, daß nicht böser Wille Ilm am Zahlen gebindert hätten, wie ihm io viciiciiig icbwer vorgcworicn worden lei, sondern einfach — die Unmöglichkeit. Er doste aber zuversicht lich, daß, wenn man ihn weiter arbeiten lasse, er sich auch wieder hcrausarbe hn werde, wie früher, wo er stctd allen seinen Verpflichtungen habe gerecht werden können — freilich kann er seine Solvenz in Zukumt auch nur ans Glück stellen. Er schließt mit dem Hinweis aui sein -Alter, mit Oll Jahren könne man nicht In die Weit hlnanSianicn und von Neuem beginne»; man solle ihm die Konzession belassen, sie sei der Ictzie -Anker, an den er sich halte und mit Getteö Hille werte er bestehen. Herr Rechtsanwalt Schanz lucht an der Hand der Gesetzes - Paragraphen nachznweisen, daß nichts voriicgc, was zu einer Conccisiontz-Entziehung berechtige und bestätigt im Ucbrigen inst alle Angaben-'icömüiier'S; er habe im Vertrauen daran', daß Ibm die Conccssion nicht entzogen werbe, bereits ein Personal cngagirt, auch Pächter in Aussicht und man brächte die cngagirkcn Leute in größere finanzielle Ver legenheit, wenn man ihn »ichtaistangen lasse, alb wenn er spielen dürfe, scibst wenn kann die Mitglieder hier und da einmal mit der Gage warte» müßten. Die schlicßltche Entscheidung dcö KreiSausichnffcS lautete aui Entziehung der Eoiiccssivn. Gleich zeitig ward aber krciSbauptmannichattiich den -Anwesende» mit- gctbeilt, daß Dir. Ncomüllcr, wenn er Rccuis gegen den Ent scheid cinwcndc, dis zur Eröffnung der minlsterlellen Beschluß fassung unbeanstandet im Sommcrtbcatcr spielen könne. — Vor dieser Verhandlung wurde an 2 hiesige und eine Hebamme in Niederbäöiich Conecssion zu Privat-Entbindungs-Anstalten er tbeilt, sodann in 12 streitigen UitterstützniigS - Wolmsitzsgchcn er kannt, sowie an die GastboiSbesitzer Güntzci („Steiger" im Pl. Grundei, Volkncr in Niekerhäviich, Klotzsche in Lockwitz, Demnltz in LosebwItz undBcraaiiter In Niederlössnitz «Weintraube) Eoncei- sion zum Tanzen lassen an Sonntagen während der Sommerzeit ertbeilt unk einige nnwescittlicke Bezirks-Grenz-Veränderungen verhandelt. - lieber die Nichtcröfsnnng der P i erd cba b n l i n I en ist man in der Bürgerschaft betroffen genug und gnSnahmSlöS hört man nur Mißbilligung, wie diese Sache zugespitzt ward. In jedem Geschält gönnt man Dem einen Gewinn, der de» Muth einer Untcrncbmung gehabt bat. Daß dieser Gewinn bcl Pierde. babnunternebmen nicht in den Himmel wächst, lehren Berlin und Wien, beides weit größere Strecken wie Dresden. Wie wir mit der ersten hiesigen Conrincittalbghn gciablcn sind, wie schwer fällig die Wagen, wie abgetrieben die Pierre, wie nmngclhalt die Geleise waren, die nicht selten den Vribatverkebr aui der Prager- und PiUnitzerstraße schwer bedrohten — das Ist noch wohl erinnerlich. Und von 1872 bis 188» hat jene Gescliscbakt keinen Meter neue Linie zu bauen riökirt. Da tritt die englische Gcicllschait ein mit großem Kapital ttas sich naä- iolchcn Vor gängen wie jüngst tm Stadtverordneten«^! wobi etwas vor sichtig znrückbaltcn wird, wenn cs einmal wieder eine neue An lage in Deutschland gilt!) und rcgcncrirtc die alle Strecke voll ständig. schaffte neue Wagen und pachtete von der alten Contl- ncntalgeiellschgst aui 4<> Jahre die Dresdner vorhandene» Linien gegen eine Verzinsung von 2'/:-, biö nach iüiii Jahre» von «> Proc. WaS bliebe nn» den Kapitalisten, die hinter Herrn Parrish sichen, wenn sie nun auch »o.h bcr Stadt Zinien zahlen sollten? Gewerbesteuer zahlen sic ohnehin, wie cs billig ist, sehr hoch; die Instandhaltung der S«r ßcn ist cdcniailo kbr koiitplehg. Und trotzdem vcrr Parriid die Brücke au« eigene Kosten gepflastert hat und zwar iebr solide, und sic -li» Jahre in allen Fällen in Stand zu halten bat. lediglich aui leine Kosten, willigt er in einen Brückenzoll, den bcr OmnibuSbercin, der nicht die Brücke ge baut und in Stand gehalten bat. nie so hoch gezahlt hat. Damit Milte cs aber genug sei», mehr ist nicht zu verlangen, denn die Bahn nützt dock- auch der Stabt und der Bürgerschatt. WaS lst icit den 8 Bahnjabren auS der PiUnitzerstraße geworden mittelst der Bahn, während die früher io Ircciucnie Ztegelstraßc unent wickelt dilcd. Neustakt und Altstadt werden gleichsam eins durch die Bad» und der Häuser,verib wird bald zeigen, zu wessen Vortheil. Jetzt sieben die Piercebgbn-Actlcn in Wien und Berlin «große» 22«, und 2ll dct Prcc. Dividente. -Aber Berlin- '1 k!
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