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Dresdner Nachrichten : 11.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190905118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-11
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1909
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- r- daß früher die Kommauöaiite» in Ostasien zum Beispiel be- guem 4 00 Mark monatlich auf die Sparkasse legen tviinten. Und daß -'S »ach jetzt geschieht, wird nie mand leugnen. Tab für Admirale diele Betrage sich er heblich höher stellen, ist selbstverständlich." Hiernach gingen alsv dem 2r«a»e nicht unbedeutende 2ummeu verloren. Ta« solche Zustände überhaupt möglich sind, erklärt sich, wie der Verfasser des Artikels hervorhebt, lediglich aus der Unkenntnis des hleichStages. der !» die Verhält nisse nicht sv recht hineinieüeu kann. Hier kann zweiselloS gespart werden: jedoch darf mau auch nicht engherzig sein und übersehen, dab der Marineoffizier, wenn er auch an Bord und im Unlande weniger groben Aufwand zu machen Hai. vor bedeutend höhere Ausgaben gebellt wird, sobald er das Ausland betritt. Hier ist er nicht mehr der Vertreter eines einzelnen Standes, sondern des gesamten Tentlchen Reiches. — T.ilieSnefchichte. Der autidentsche internationale Prcßseldzug nimmt wieder solche Tnnensionen an. dab der deutsche offi ziöse Apparat zur Abwehr in Bewegung geletzt werden m»b. Ein Berliner Telegramm der „Köln. Zig." besagt, sran- zösische Blätter bringen folgende aus Petersburg da tierte Depesche „In diplomatischen Kreisen versichert man. da« der von -er reaktionären Bureaukratie gegen Hirrn 2 tvlypin geführte Feldzug von der dents ch e n Diplomatie veranl a b t ist, die Herrn Stolyvili als de» Förderer der deutschfeindliche» Politik anüeht »nd die Befürchtung hegt, dab sein Verbleiben Rnblanü endgültig aus der deutschen Interessensphäre entfernen wird Bis her hat dieser Feldzug keine» Ersvlg gehabt, da die Mehr heit der Duma -Herrn Stolnvin nachdrücklich „»t.-rstützt. Rach Angabe unterrichteter Kreise suchen die Leiter !> nes Feldzuges Kaiser Wilhelm zu bewegen, vor der Abreise des Iaren nach dem Miileluieer sich nach Petersburg zu be geben. um die Wiederherstellung des frühere» deutschen ilcbergewichts herbeizusiihren." -Hierzu bemerkt das kölni sche Organ vssenbar inspiriert: »Tab dieses Geschwätz nicht aus wirkliche» diplomatischen »reise» stammcn kann, liegt aus der -Hand. Tenn in diesen ist es sehr wohl bekannt, dab T eutschlaud gar keinen Anlab lmt. sich zu dem angedichtctcn Räukespiel gegen Herrn Stolnpi» herzugeben- Rach Mit teilungen von mabgebcnder Seite kommt eine Reise -es -Kaisers »ach Petersburg zurzeit nicht in Betracht. Dem ganzen Gerede wäre überhaupt gar keine Bedeutung bei zulegen, wenn es nicht ausficle. Sab die „A geneeHava S". die halbamtliche französische Depeschen-Ageutur, die Ver breiterin derartiger Nachrichten ist." Die Vereinigung der französischen Postbeamten hielt in Paris eine Versammlung ab. a» der 600 Personen teilnahmen. Der Vertreter des Zentralverbandes riet, in Ruhe den Streikerlab abzuivarten. dem alle ge horchen würde». Ein englischer Postbeamter versicherte -ic französischen Kameraden der siuauziellen und morali sche» Unterstützung der englischen Kollegen. Nach zahl reichen heftigen Reden nahm die Versammlung eine Tages ordnung an. die die Regierung beschuldigt, ihre Verspre chungen nicht gehalten zu haben, und verlangt, dab alles ge tan werde, um die gcmabregelten Beamten zu rehabili tieren. Weiterhin wird der endliche Rücktritt S i in n - a n s gefordert, der sowohl im Interesse der Beamten, als auch in seinem eigenen und in dem des Publikums liege, das man bisher allzu sehr vernachlässigt habe. Schliesslich wird versichert. die Versammelten würden ihre snndikalc Freiheit mit allen Mittel» verteidigen und eine allge meine Reorganisation des Dienstes anstreben. Es werden alle permanenten Ileberwachuiigsposteil, die beim vorigen Ausbünde funktioniert hatten, wiedcrhergestcllt. Im Zen- traltelegrciphrnamte der Rne de Grenelle wurde ein an die weiblichen Angcstclltc » gerichteter A ufruf angeschlagen worin den durch das revolutionäre Gebaren -er Postbeamten mißtrauisch und ängstlich gemachte» Damen versichert wird, ein Anschlag an den allgemeinen 'Arbeiter bund sei nicht beabsichtigt. Verschiedene Versammlungen sind für die nächsten Tage angetündigt. — Aehnliche Meetings fanden auch in verschiedenen Prvvinzstädten statt. Ministerkrisc in Rußland? Die gestrige Audienz Stolypins beim Zaren verlies resultatlos. da der Zar über den Etat des Marine-Gencralsrabes erst i» einigen Tage» entscheiden will. Nach der Audienz fand in StolypiuS Villa aus Ielagin eine Minlsrerberatung statt. Das Minine- r i n m erklärte sich mit Stolnpin solidarisch. — Das „Berl. Tagebi." meldet hierzu aus Petersburg: Der Zar Unterzeichnete den Etat des Marine-Generalstabes und teilte dies Stolnpin in der gestrigen Audienz mit. Tic M i n i st e r k r i s i s wird als ü b e r st a n d c n betrachtet. Die Allrussische A d e l s k o r p o r a t i o n bean tragte, Stolnvin wegen systematischer Verletzung des Grundgesetzes vor Gericht zu stellen. Zur Lage in der Türkei. Einer Belgrader Meldung zufolge beabsichtige der Sohn des Exiultans Bnrhan Ed din einen A u s st and in Albanien zu organisieren und an der Spitze der Albanesen nach Saloniki zu marschieren, um den Vater zu bcsreien. Unkoiitrvllierbare, wahrscheinlich übertriebene Gerüchte wollen von einer Mißstimmung zwischen dem Sn ltan und dem j u n g t ü r k i s ch c n Komitee iviisen. Der Generalissimus Schewket Pascha habe wegen dieser Mißstimmung intervenieren müssen, da der Sultan gewisse Eventualitäten angedroht habe Infolgedessen soll auch Schewket Paicha die früher gemeldete Kundgebung, ivvn-ach die Armee alle Beziehungen zum jnngrürkischen Komitee gelöst halte, veröffentlicht haben. Zur Vage in Persien. Saaü cd Daulch ist in das Amt deS Ministers des Aeuheren wieder eingesetzt und ein neues libe rales Kabinett unter Mitwirkung des Prinzen Ferma-Ferma und Raser ul Mulis ernannt worden. In den Reichsral werden zur Ausarbeitung des Wahlgesetzes liberale SlaaiSräte berufen. Im Anschluß an die Bil dung deS neuen Kabinetts erließ der Schah zwei Prokla- malioncn, von denen die eine die Bewilligung der Kon stitution, die andere den Erlaß einer politischen A in n e st i e aiikündigt. Ter Schah wies die BefehlS- i»Haber der Regiernngstrllpven in der Nachbarschaft von TabriS a». ihre Truppe» zu entlassen. Deutsches Reich. Die Großfürstin Kyrill von Rußland, frühere Großhcrzogin von Hessen, ist am Svnn- >ag in Paris von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Der ehemalige Bürgermeister Schütting erklärte sich bereit, die R e i ch s t a g s k a n d i d a t ur für den Wahl- lreis Landsberg-Svldin anzunchine». Der oldenburgische Landtagsabgeord nete -Harms beging Selbstmord durch Erhängen, nachdem er in de» letzten Tagen geäußert, er emvttnde Gewissensbisse darüber, daß er im oldenburgische» Landtage gegen den W v h n u n g s q e l d z u s ch u ß sür die Beamten gestimmt habe. Anscheinend liegt Gcistes- st vruna vor. Oesterreich. Zwei Versammlungen der Tschechisch- nationalen Jugendorganisation in Prag wur den von der Polizei gesprengt. Füns bez. zwei Ein. beruser wurden wegen aiitnnilitaristrschcr Propaganda verhaltet. Der Wiener Gemein de rat beschloß die Errich tung eines deutsch-österreichischen Bundes- d e n k m a l S. Frankreich, kdl nanzminister Air en Provence eine Rede zur Rechtfertigung des Ein k v m m e n st e u e r g e s e y e n t w u r s S und drückte darin die Hoffnung aus, daß der Senat den Entwurf annrhme und gegen den Zusammenschluß der Industriellen vorgrben werde, der die Tendenz verfvlge. zu feinem Vorteil ein Mo nopol zu schaffen, den Preis in die Höhe zu »reiben und sv dir Macht des Geldes aufzurtchten und oft genug da» Volk zu korrumpiere». Der Minister erläuterte die Gefahren der Veamtenorreknigungen. wen« sie sich mit revolutionären Syndikaten verbinden und Au», stäube im öffentlichen Dienst organisieren; überhaupt, wann sie danach streben die obrigkeitliche Gewalt zum Vorteil gewisser ungenannter Berater zu untergraben. TaS hieße die Kontrolle ausgeben, dte die Nation durch das Parlament anoübt. und die Gesellschaft den, vereinigten Egoismus einzelner zum Fraß vvrwrrfen. Caillaux zählte die Mittel aus. durch die die Lage gebessert werden könnte, i llnd nannte vor allem eine strenge finanzielle Kontrolle und die Reform der Justiz und der si-kalilchen Verwaltungen. Bel der Schlußfeier zur Seligsprechung der Jungfrau von Orleans hielt der Bischof Turinaz von Nancu eine aroße Rede, in der er aussührte. der Krieg sei manchmal unvermeidlich, wenn es sich um die Verteidi gung de> Heimaterde, um den Glauben, die Unabhängigkeit und Ehre der Völker bandle. Mit einer Anspielung aus die elsaß-lothringische Grenze meinte der Bischof. eS frage sich, vb die Mission der Ieanne d'Arc, die die Frankreich umgebende Grenze durchbrach, noch einmal imstande sein werde, sie ml» H lsc einer höheren Gewalt zu durchbrechen. Heber den Angriff, den ein russischer Terro- rist gestern in einem Pariser Hotel aus den Leiter der Moskauer Polizei Oberst v- Kurten verübt hat. wird «ns Grund der amtlicheitz Untersuchung gemeldet: Der Ter- rorist Mvichka RipS. der infolge volitilcher Umtriebe nach Sibirien verbannt und unter dem Vorwände, der russischen Geheimpolizei dienen zu wollen, mit v. Kotten in Verbin- duna getreten mar. feuerte auf Oberst v. Kotten, als dieser ihn in seinem Hotel besuchte, vier Revolverschüsse ab, ohne ihn zu treffe». Rips brachte hierauf dem Obersten mit dem Revolver zwei 1-ichte Kopfwunden bei. Rips, der sich widerstandslos gefangen nehmen ließ, erklärte, er habe v. Rotte» töien wollen, um die Treibereien der russischen Polizei zu entlarv"» England. Wie der „Daily Expreß" erfährt, beschäftigt sich die englische Regierung gegenwärtig ernstlich mit dem Plane, einen der jüngeren Sühne des Prinzen vvn W ales sür die Würde dcsVizekönigS vvn Indien vvrzilbereitcn. Der Prinz würde dann aus Lebenszeit zum Vizekönig ernannt werden und nicht, wie bisher die eng lischen Generalgouverneure. aus fünf Jahre. Natürlich würde hierzu eine Aenderurig der Verfassung nvttvendig »ein, aber man meint, daß in einem Lande, wo der Kasten- acist eine ko große Rolle spielt, die Bevölkerung einen königlichen Prinzen günstig aufnchmcn würde. Griechenland. Die Königin von England und die Kaiserin-Witwe von Rußland sind in Athen eingetrvfsen. Vereinigte Staaten. General Woobsort leitete eine Bewegung ein, um Roosevelt als Kandidaten für den Bürgermeisterposten von Newyork aufzustellen. Eaillaur hielt fis^ in Wien eine heitere Stngsplelmussf geschrieben hat. Der Verband der Letpz. Frrlstudenten hat beschlossen, diese Gtu- dentrnoper zur Vorfeier de» Fünfhundertjahrjubilüiim» der Leipziger Universität am 2b. Mai auszusühre».' Dichter und Komponist haben sich damit einverstanden erklärt, daß die Oper für diesen studentischen Zweck von Gustav Werner Peter», der sich auch sonst um dte künstlerischen Intereiien der Leipziger Studentenschaft erfolgreich bemüht, ent- sprechen- arrangiert wird. Diese' Uraufführung des .Mnsenkriegr»" wird also kein« Borwegnahme seiner Ber- wenüang aus der ordentlichen Opernbübne sein. s Fräulein Dort» Krause. Tochter de» hiesigen Lehrer» Bruno Krause die ihre HauptauSbiidung durch Fräulein Paula Roese genossen bat, ist nach erfolgreichem Gastspiel andaSGroßherzoglichc Hostheater tnNeu- strelitz für daS jugendlich sentimentale Fach engagiert worden. s »Renaissance* da» -relaktig« Lustspiel von Franz von Schünthan unb Franz Koppel-Ellseld. hat bei der Neu einstudierung im Neuen Theater in Berlin einen großen Erfolg davvngetragen -s- Die Königl. Preußische Hosschauspielerin Fräulein Ria Ressel, eine geborene Dresdner»«, welche gegenwärtig im WieSiladener Lllmuspielhause wirkt, ist von der Wei- umrer Hostheater-Intendanz eingeladen worden, bei den diesjährigen Düsseldorfer Festspielen mttzluvtr- ken, und zwar als Beatrice in der »Braut von Messina". s Die Kaiser!. Rulsische Hvsschauspielertn Madame Madeleine Dollcy. welche im März d. I im Neuen König:. Operntheater tKrolli in Berlin erfolgreich gastierte, stelle gegenwärtig in Paris eine eigene Gesellschaft zusammen, um nächsten 'Winter eine Tournee durch Deutschland. Oester reich und de» Orient zu unternehmen. s 2« der Srnrralversammlung de» Deutschen «Lhnenvereln» brachte, wie einem Teile der Leser bereits kurz mitgeteilt wurde, Direktor Markersteig (Köln) eine vom Generalintendanten von Possart sMüncheni unterstützte Resolution ein. nach welcher die Stadttheater-Dlrektoren sich verpflichten sollen, die Schutzsrist für Richard Wagners ,,Parsifal" auch über das Jahr 1913 hinaus freiwillig in der Weile zu verlängern, daß sie das Bühnenweihsestspiel. gemäß Wagners letztem Wunsch und Willen, so lange nicht zur Aufführung bringen als Bayreuth, di« Erben Richard Wagners und der Berwaltungsrat der Festspiele ihn aussührcn. Falls anderweitige Unternehmun gen den „Parsifal" auisübren wollen, sind die Mitglieder des Bühnenvereins verpflichtet, ihren Bühnenmitgliedern die Mit wirkung an solchen Ausführungen zu unterjagen. Die Re- stllution wurde einstimmig an die Theaterkommlsion verwiesen. In den Differenzen des Buhnenvercins und der Bühnengrnosten Kunst uns Wissenschaft. s- Königl. Hostheater. Im Opern Hause wird heute „Dalome" gegeben: im S ch a u f p i c l h a u s e „Der Gast des Mveenigv". Königl. Schauspielhaus. Nach erfolgreichem Wvhl- tütigkeitS-Gastspiel der beiden lustigen Vagabunden „Ro bert und Bertram" im Königl. Opernhaus« traten diese am vergangenen Sonntag abend nun im Königl Schauspiellmuie aus. TaS heitere Spiel der beiden durch triebenen Burschen dürfte bei ferneren Wiederholungen dieser alten Räderschen Posse sicher anSvcrkauste Häuser er zielen, wie dies am Sonntage der Fall war. Das Publi kum ergötzte sich an den tollen Ränke» und übermütigen Scherzen und gab dies durch lebhaften Beifall zu erkennen: ein Zeichen, daß das Publikum auch einmal herzlich lachen will. Frl. Keldorser war eine niedliche, reizend sin gende Rind. -s Anläßlich des Llljährigc» Künstlerjubiläums von Fräulein Pantine Ulrich wird im Königl. Schauspielhause am 19. Mai eine Vorfeier stattsinden. die aber nur einen internen Eliaraktcr tragen wird. Die Kollegen der Künst lerin lind Deputationen von hier und auswärts werden in einem FcstaktuS ihrer Verehrung sür die Jubilarin Ausdruck verleihen- Am 20. Mai, dem Tage, an dem Panline Ulrich im Jahre 1859 zuerst im hiesigen Hostheater als Gast vom Königl. Hostheater in Hannover in der Rolle der Donna Diana auftrat. wird als F e st v o r st e l l n ng „Ein Glas Wasser" mit Fräulein Ulrich als Herzogin von Malbvrough acgebcn werden. Als Mitwirkcnde der damaligen Vorstellung führte der Theaterzettel vom 20. Mai 1959 auf die Herren Geritorscr. Svntag. Fischer. Kramer und Quanter, die Damen Deitmer. Berthvld und G»liiiand. s Ncsidenztheater. Heute Ensemble-Gastspiel deS Ber liner Kleinen Theaters: „Moral". f lrentral-Thcater. Heute „Die Tür ins Freie". s Das Gewcrbchausorchester erntet aus seiner großen Konzerttournee in Amerika durch seine trefflichen Darbietungen reichsten und unbestrittenen Bet- fall. Eine große Anzahl amerikanischer und deutsch-ameri kanischer Preßstlmmc». die uns vorlicgcn. sprechen in be geisterte,, Worte» vvn der Tüchtigkeit und den Leistungen des Orchesters. So schreibt n. a. das „Tägliche Cincinnatier Volksblatt": Das Dresdner Philharmonische Orchester, das unter der Leitung seines Dirigenten Kapellmeister Willi, Olsen eine ausgedehnte Konzertreise durch das Land machk, stattete gestern der Königin des Westens einen hoch willkommenen Besuch ab und gab in der Mnsikhalle am Ncichinittaa ein Konzert, in welchem auch verschiedene emi nente Solisten mitw'rktc». In künstlerischer Hinsicht war das Konzert ein großartiger Erfolg. Der Applaus ließ nicht das geringste z» wünschen übrig und war auch in jeder -Hinsicht wohlverdient, denn das Dresdner Philhar- inviiische Orchester ist ein Künstler-Orchester im schönsten Sinne des Wortes und hat in Herr» Olsen einen geniale» Dirigenten. Er ist stets der leitende Geist und weiß, ob- schon er sehr leicht und ohne jedwede Ostentation de» Takt- stvck schwingt, doch ie!ne Absichten und Intentionen bis in die kleinsten Details hinein zur Wiedergabe bringen zu lassen. Orchester und Dirigent bilden eben ein geschlosse nes künstlerisches Ganzes, wie aus der wirklich phänome nalen Sicherheit des Spiels hervvrging. Mit der größten Akkuratesse erfolgten die Einsätze und d^>s 72 Man» starke Orchester bekundete eine wirklich bentunderungswürdige Modulatlonssähi, keit. Neben Herrn Oksen wirkte auch der zweite Dirigent. Herr Victor I. Elar», ein in Dresden domizilierter Amerikaner, als Kapellmeister, und das Or- chester brachte unter seiner Leitung Goldmark» „Saknn- tala"-Ouvcrtüre in sehr anerkennenswerter Weise zu Gehör. -s- Im hiesigen Kunstgewerbemuseum sind von heute bis zum Ende d. M. Arbeiten dcS Kunstmaler» Richard Grimm in Lelpzig-Schleußig ausgestellt. Es sind dieS in Zeichnung. Aguarell. Radierung. Holzschnitt und Lithogravhie vorgesührte Studien, Entwürfe sür Bnch- schmiick. Exlibris. Monogramme, Illustrationen, Plakate Katalog»»,schlüge, Inserate, Schritten ulw. s Otto Julius Bierbanm hat eine Studenten, komödie in 4 Auszügen sür die Overnbühne. „Musen krieg" genannt, vollendet, -u der Earl Lasit; »la den Differenzen des Buhnenvercins und der Biihnengrnossen- schaft gab der zweite Vorsitzende, Baron von Putlitz lStutt- garts, eine Erklärung ab, in welcher zum Ausdruck gebracht wird, daß die Angriffe des Präsidiums der Bühnengenossen- schaI Legen den Vorsitzenden des Bühnenvereins. den Grafen en-Haeseler. durchaus ungerechtfertigt sind, daß er das vollständige Vertrauen des Bühnenvereins besitzt, und daß der Bühnenverein ihm sür die Art seiner Leitung den Dank aus sprechen muß Dieser Dank sei besonders warm für all« die Maßnahmen, die unter seiner ganzen persönlichen Führung für den gesamten deutschen Bühnenstand in die Wege geleitet wurden. „Robins Ende". Komisch« Oper in 1 Akt (2 Bildern) von Maximilian Moris, Musik von Eduard Künneke. Ueber die Uraufsühiung am Eroßherzogl. Hostheater in Mannheim schreibt das „N. M. Tagebl": ,,Eine Uraufführung, noch dazu von einem unbekannten Komponisten, ist in der Regel entweder nichts oder ein Ereignis. Und die gestrige Ausführung war ein Ereignis, und zwar ein ganz erstklassiges „Robins Ende" batte beim Publikum wie bei der Kritik einen ourschlagenoen Erfolg zu verzeichnen, mit dem der junge Komponist zufrieden sein wird. Und dieser Erfolg bezieht sich in gleichen Teilen auf die Komposition, das Libretto, die Musik und das Spiel. Das Publikum war begeistert, es applaudiert« bei offener Szene und konnte sich am Schlüsse nicht genug tun mit dem Hervorrusen von Komponist. Librettist, Kapellmeister und Spielern. Eine herrliche, groß angelegte, in ihren Motiven klar durchaefnhrt« und in der Instrumentation genial durchdachte Zwischenakts- Musik. die als Ouvertüre zum zweiten Teil raffiniert überleitet, erweckte stürmischen Applaus, besonders der letzte in seiner sieg haften Größe das Publikum mit sortreißende Ausklang war von faszinierender Wirkung. Was an dem ganzen Werke besonders anzuerkennen ist. das ist die edle, originelle Art der Musik, die, ohne gerade neue Bahnen einzuschlagen — sie weist zuweilen ' ' Seldstär ^ar bekannte Anklänge aus — doch eine ehrlich« Selbständig kett zeigt und einen reichen Born an Schöpferkraft verrät, der den Schluß zuläßt, daß wir ein werdendes Talent vor uns haben, das die Anlage hat, zu einer genialen Höhe emporzuwachsew und wir glauben an diesen ersten so wohl gelungenen Versuch die schönsten Erwartungen knüpfen zu dürfen. Die musikalische Leitung lag in den bewährten Händen des Herrn Kutzschbach und war demgemäß vollendet und künstlerisch bis ins kleinste ausgemeißclt. Der Harmonie des Ganzen entsprechend waren auch die Leistungen der Darstellenden." — Bei aller begeisterten Anerkennung für das neue Merkchen fehlt es nicht an einschrän kender Zurückhaltung. Jedenfalls verdient es aber angesichts der Spärlichkeit wirkungsvoller Novitäten die vollste Beachtung. Während dcS Drucke» «tngegangeve Neueste Drahtmel-ungen. Die Schwcrtumgürtung des Sultans. K o n sta n t i n o v e l. sPriv.-Tel.) Die Feier der SchwertumMirtung ist ohne Zwischenfall verlaufen. Dir Sultan traf zu Schiss vor der Etnbmoschce ein, wo er von den Ministern und Würdenträgern empfangen wurde. Zur Feier innerhalb der Moschee, die clma eine Stunde dauerte, hatten Fremde keinen Zutritt. Der Rückweg erfolgte zu Lande. Der Sultan wurde von den Truppen »nd der BolkSmenac mit lebhaften Rusen: „Lang' lebe unser Padischah!" begrüßt. Er machte einen frischen, lebhaften Eindruck. Für das diplomatische Korps, das fast vollzäh- lia vertreten mar, für die Vertreter der Presse und sür andere geladene Gäste waren in der Nähe dcS Adrianope- ler Tores Zelte mit Büfetts aufgeschlage». Auch die Ossi ziere und Mannschaften des deutschen Stationsschiffes „Loreley" hatten an der Fcststraße Aufstellung genommen. Die ganze Feier verlies vhne große Prunkentfaltililg, jedoch unter lebhafter Teilnahme der Bevölkerung. L o n d o n. A r t h >l r G r a n t - T> n ff ist zum englischen Gesandten inTreSdcii,NalphPaqct zum Gesandten in München ernannt worden. Malta. Aus Anlaß des Besuches der MascstAten auf Malta wechselten König Eduard und Kaiser Wil helm herzliche Telegramme. Petersburg. In der Sitzung dcS Reich Srates teilte der Nctchssekrctär mit, daß die von der Rcichsduma und dem Rcichörate genehmigte Gesetzcsvorlagc betreffend den Etat des Marine general st abes vom Kai- s« r nicht bestätigt i st. K o n st a n t i n op e l. Bei der Pforte eingelausenen Meldungen zufolge ist in Bit! ia und anderen in der Um- gebung Wansees gelegenen Orten die Scheriat-Be wegung miSgebrochen. Die Mohammedaner drohen, die Christen nicdrrzumetzeln, falls ihre Forderungen nicht er füllt werden. Die .Knrdeii-Scheichc haben bet der Pforte telegraphisch militärische Hilfe verlangt.
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