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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.07.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090717020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909071702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909071702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-17
- Monat1909-07
- Jahr1909
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— V -r -T-Z « - kr ^ r» ^ - r - <» Z r. ^ 6 Qberhvfmeisterin v. d. Gabrlentz-Linsingen, Ex».. und Hof dame Frl. v. -. Decken enlstiegen. Die Prinzeisinncn'trugen dunkle Reisepelerine» und einsache Ltrvhhttte und brachten inelirere Blumenstraube mit. Der König küßte seine Töch- tcr zum Empsana herzlich nnd auch die Prinzen nahmen Herzlichen Anteil an dem Erscheinen ihrer Schwestern, die sich alsbald mit dem Könia nach dem Hvssvnderzng beaabeu. wobei insbesondere die kleine muntere Anna durch ihr leb- lwstes freundliches Wese» die allgemeine Ausmerksamkeit, besonders der zahlreich erschienenen Vertreterinnen des ichönere» Geschlechts, aus sich lenkte. Nm V.10 Uhr setzte sich der Hvisonoerzug, der vvn Herrn DranSpvrtdirettvr Bah- inan» geleitet wurde, unter -Hochrufen der Menge in der Richtung -Hof in Bewegung. —* Ihre Königl. Hoheit die Iran Prinzessin I o ha n n G e o r g veranstaltete gestern nachmittag für die Reüefclder Schuljugend in Begleliuna des Lehrers »in Kinderfest vor dem königlichen Jagdschlösse, bei ivelchem die .«inder mit kleinen Geschenken, Kaffee und Kuchen er freut wurde». Rach 2> ^stündigem Spiele, dem die Prin zessin mit de» Dame» und Herren des GefvigeS beiwohnte, oerliebe» die Kinder -mit frohem besänge die gastliche Statte. —* Die Wal)l des Gels. HoiratS Professor Dr. jur. Eduard Hölder zum Rektor der Universität Leipzig siir das nächste UniversitätSjahr ha, die allerhöchste Bestätigung gesunden. —* Iran verw. Ebert. die Besitzerin des Hauses..Deut scher KaUer" in Bad Cl st e r. wo die beiden lleiii-n P r i n z e i s i u n e n wohnten, erhielt von Sr. Majestät dem König eine sehr wertvolle Brosche mit Ramenszug in Brilla uten. —* Amnestie in Oesterreich-Ungarn. Wie bereits früher berichtet, ist durch einen allerhöchste» Gnadenakl für Auge hörige Oesterreichs. Ungarns, sowie Bosniens und der Herze gowina. die mit der heimatlichen Wehrpflicht in Konflikt ge raten sind, eine weitgehende Amnestie erslossen Diese Am- lestie erstreckt sich in der Hauptsache auf solche Personen, denen >or dem Dezember 1007 die Richtbesolgung eines Militär- 5inderusungsbesehls zur Last sällk oder die vor dem 2. De- ember l!I07 ihrer Slellungspflicht nicht entsprochen haben. Ieln?r den Umsang der Amnestie erteilt das K. und K. Oester- reichisch Ungarische Konsulat in-Dresden, König Johann-Straße Nr .!, welchem über die Auslegung und Anwendung der Ani- nesliebestimmungen nachträglich erläuternde Instruktionen zuge- kommen sind, nähere Auskunft. Gegenüber Befürchtungen, nach der Heinikehr Schwierigkeiten von Seite der inländischen Be liörden zu begegnen, sei aus die Möglichkeit hingewcesen, sich schon im Auslande bei der betreffenden K. und K. Per iretungsbehörde, in Dresden beim K. und K. Oesterreichisch Ungarischen Konsulat, mit einer Legitimation zu verseifen, die erhöhten Schuh gewährt. —* Ferienverkehr auf der Eisenbahn. Der gleichzeitige Beginn der Gerichts- und der groben Schulferien ver ursachte in diesem .fahre allerorts einen Berkehr, wie er im Sommer noch nicht zu verzeichnen gewesen ist. Unsere Siaaisbalfnen haben i» den letzten Tagen eine Leistung vollbracht, die allgemein anerkannt werden mub. Abgc- >elien von einigen unvedeiitenden ZngSverspäiungen, die bei dein umfangreichen Personen- und Gepäckverkein schlech- l lerdings nicht zu vermeiden sind, lnit sich die Ziigsabferti- gilüg in glattester Wette und ohne jede» Uniall vollzogen. Psit den nach den Alpen, dem Bvdeniee, nach Wien, den O'tteebädcru. nach Berlin, Hamburg und den Nordsee- baöern al>gelanenen Sonder,ügen zu ermäbigkcn Preisen ivurden insgesamt rund >> 2 0 0 Pcr'vnen befördert, davon allein nach den Alpen »nd dem Bodeusee siiöO nnd nach den Ostteebäder» über 20<>«>. Der heiiie früh vvn Wien getommene Sonderzng brachte gegen 000 Per'one», die iiiin Teil in Dresden verblieben, zum Teil >iach Berlin. Leipzig und mit dem Sabnitzcr Sonderzngc wciterreisten. Letzterer, heule srüh «> Uhr 10 Minuten abgegangen, snlirie 7>40 Personen. Der morgen 'riil> um dieselbe Zei! ab- fghreude gleiche Zug wird, nach dem Fabrkartenverkans zu schliesten. gegen UM Perivnen führen, seine Abserligung wird in zwei Teilen erfolgen. Der übrige Fericnvertehr beginpriichie die Ablannng von insgesamt 88 Svnöerzügen aus de,, liier einnlündenden Bahnlinien, davon kamen ans den Mittwoch -'2, ans den Donnerstag ->2 »nd ans den Freitag l > Londerziige Bora» steht die Dresden—Reichen- kmcher Linie, ans welcher ll SvnSerzngc während der ge nannten drei Tage in Berkelir gesetzt werden mutzten: auf der Göriitz—Dresdener Linie waren 18. an, den beiden Leipzig Dresdener Linie» >2, aut der Bodenl-ach Dres dener Linie 8 und au» deu beiden Berlin -Dresdener Linien o Souderzüge nötig. Bon Dresdener Soinineririsch- lern werde» gern und viel die Orie des oberen Muglitz- laies. sowie die One des roten Weißeritztales z» längerem 21u>eutbalie ausgesucht, und cs ennvickettc sich aus den bei de,, nach Geistng Allenberg und noch Kipsdorf führenden Bahnen zum Fericnbeqinn ein sehr lehhgfier Berkehr, Zeisen Bewäliignng diesmal die Einichalinng von 18 Son derzügeu auf l>eiden Linien erforderte. * Bnrgcrvcrpslichiungcn. Im Juni ivurden 827, <üe meindemitglieder als Bürger hiesiger Stadt verpflichtet. Aus die einzelnen Beriifsstände verteilen sich diese wie folgt: 'Ansässige: ü Gewerbetreibende, 7, Handeltreibende. ' Staatsbeamter, 2 Privatleute, zusammen II: Unansässige: 2l 'gewerbetreibende. IM Gewerbsgehilfen. 28 Arbeiter, ü Handeltreibende, :!7> Staatsbeamte, öö Gemeindebcainie. >! Lehrer. 2 Aerzte. I Künstler. 2b Privatbcamle, 4 Privat leute. zusammen -'U I. °l Auszeichnung von Arbeitern. Bvm Plinisterinui des Innern ist dem Lagerbeamten Iuhr, dem Obermaler .iramer, dem Oberabnauber Schinidt, dein Oberbrenner Imhos. dein tglasnrsaalannehcr Reuter, dem üAulilcnvor- ariwiter Lippert. dem Oberbrenner Boigk, dem Aufseher Kunatz, den, Obcrbrcnner I-iiideisen, dem Ansicher Krump- iert. dem LaboratoriumLvorarbeiter 'Lchrüter. der Malerei- arbetterin Iran verw. Papl geb. Slschrr, dem Warengießer X^erzog. der Druckeretarbeikerin Erau verw. Kühne ged. Schlechte, den Lteingutdrehern Lederer und Naumann, de» Lagerarbeitern Naumann. Neichelt und tvärtner, den BrennhauSarbeltern Pallach und Nötzsch, dem Mühle»- arbetter Icurich, dem Packer Türke, der Breiiuhansarbette. rin Irau verw. Bvr« aeb. Streck, dem Labvratvrtums- arbettrr Wvckv. dem Schlosser Delana. der Malereiarbeite- rin Irau verw. Köder geb. Bär. dem Tischler Matzke, dein Svrttrrer Lau. dem Mühlenarvetter Adam, dem Schlosser Ranft, der BrennbauSarbelteri» Krl. Sägert, dem Lagerri- arbeikrr Richter, sämtlich bet der Firma Btllervu u. Boch. Steingutfabrik, hier, in Anerkennung Ihrer seit länger als -reitzig Jahren treu geleisteten Dienste das trag, bare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. —* Rosenfcst iu der »Iphad*. ^-vrimal verschoben und nun ans den «estrige» Dvnnersta« verlegt, was Wunder, daß Petrus »>it dem Gärtnermeister »Uu-« Herrn Hvhl- ield ob seiner Beharrlichkeit rin menschliches Rühren fühlen »inbte und »ach all de» verwässerten Tage» endlich wieder einmal dir himmlische Wvlkengardine vvn dem Lchlasgemach der AUmnttcr Svnne lüstete. Ein Blumen, garte» brauchi, soll er zur volle» Entfaltung kommen, Warme und Sonne, und beides war gestern in ausgiebige,» Maße vorhanden. Sv halten sich denn auch die schönsten Eremplare unserer rosigen Frauenwelt in der Inter nationalen Phvtvaraphischen Ausstellung ei» Stelldichein gegeben. Die Mehrzahl unter den duftigen Blüten bilde ten die zarten, hellroten deutschen Rosen, aber auch die pikante gallische Rvse und die anglvindische Teerose ivar viel zu sehen. Die russische Kolonie hatte ihre BeantöS, den präch tige», aber kalten Druschkis vergleichbar, entsandt. In zahUvsen Eremplare» waren die küßen MädelS vertreten, liniere kleinen Monatsröschen, die überall i„ Masse» auf- zulrete» pflegten. Z» einem richtigen Rosengarten ge höre,, aber auch Falter, und diese wurde» van dem stärke ren Geschlecht gestellt. Das schwirrte nnd summte, loste und flatterte von einer duftigen Blüte zur anderen. Aus wahl ivar ja genug vorhanden, und tonnte das Rüschen erst später komme», so genügte ein kurzer Hinweis in dem Treisbnch der Scherlschcn ZeituiiaSkvje. „Frieda, komme um ' Uhr an die Schei»ivcrser Reklame. Grnst und Kuß Dein Hans." Diese Fassung kehrte in Variationen oft wieder. Der AnSstellnngsgartcn war in märchenhafter Schöne zu einem Rvsenhaine umgcivandelt. lieberall an die Kolonnaden, die KivSke und Ielke hatte man Üivseu- biische und Rosenbäninchen hinge,zaubert: der Saal deS Restaurants bildete eine einzige Rosenlaube. Bei de» Klängen der Gardereitertapelle unter Leilnng des Ober- iniuitmeisters Stock und des Dresdner ResidenzvrcheslerS tDirekiion Kapellmeister Brenners lustwandelte man in den berrlichen Anlagen. In der sechste» Abendstunde hielt unter Borantrikt einer Rknsikkapelle die Rvsenkönigin ihren Umzug, der »vch mehrmatS wiederholt wurde. Auf einem mit zarirvsaem Flvr auSgeschlagenen. und mit Blumen über'älen Wagen, der von fünf Laubfröschen gezogen wurde, thronte die Beherrscherin der dusligen Blüte», um geben vvn vier allerliebsten kleinen MvvSröSchen, die mit vollen Händen ihren Blumenregen spendeten. Hinter dem Wagen schritten paarweise wiederum acht junge Röschen. Die Rvienkönigin snhrie dann im Ausstellungssaal mit ihren Laubfröschen und Rvsenkindern, den Balleii- elevinnen des Eeniral-ThealerS, verschiedene reizende Divertissements ans. die vom Ballettmeister Paul Horn cinilndiert waren nnd mehrfach wiederholt werden muß ten. Als sich die Dämmerung herniedersenkte, flammten überall zwischen den Brüchen, um die BoSkeits und an den Gebäuden große javanische Papicrlacernen, Tulpen, Rosen und Gasläwvchcn ans. In der Mitte des Konzerlgariens war ein riesiger Mast errichtet, zu dessen Höhe von allen Sette» Ketten initLampions empvrliesen. Geradezu seenhasi. einem japani'chen Laierncnfest oder einem Märchen anS „Tausend und eine Nacht" vergleichbar, war der Anblick deS Gartens von der Sternwarte aus, deren Konturen eben falls mit bunten Lichtern besät waren. Hin nnd wieder zischten Leuchtkugeln und Magnesinmgarben empor »nd übergosscn das Gelände mi, blendender Helle. Fast schien es. als ob Petrus in der elften Stunde ob seiner Großmut Reue empfände, denn aanz leise rieselte ein seiner Regen hernieder, der das Publikum anS dem EXarten vertrieb. Glücklicherweise versiegte das bimmlische Ras, wieder nach kurzer Jett. Aümäblich erloschen die Lämpchen, nnd auch die Kolonnaden leerten sich, während die geschlossenen Räume, wie der Festiaal. in dem bei drangvoll fürchterlicher Enge ein Lommcrnachtsball stattsand, der Ratskeller und die Lokale des BergnügnngSeckS bis in die Hüben Mvrge» stunden binein nberinllt waren. Das gestrige N o s c n s e st batte, wie wir von znverlässiaer Seite erfahre», den st ä r k- st e » B e s uch seit B e st eben des A uSstellnngs- gebäudcs überbauvt anszuweiicn. Der Andrang w<G bei'pielSwciie ans den, Hauptgang vor dein Restaurant zu zeitcn derart stark, daß man nur schrittweise und mit Stockungen vorwärts komme,, konnte. —* Der Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe hielt am 7. Juli lügst seine letzte Vorstandssitzung vor den Ferien ab Der Vorsitzende, Rechtsanwalt Hans Kohlmann, konnte berichten, daß der Verein auf dem Gebiete des Sonder rabattwesens dadurch einen prinzipiellen Erfolg erfochten bat, daß das König!, Oberlandesgericht in letzter Imtanz entschieden hat, daß die Bekanntgabe Sonderrabatt gebender Firmen weder zivilrechtlich noch strafrechtlich angesochten werden kann. Auch bei seinem Vorgehen gegen das Ausoerkausswesen hat der Verein erfreuliche Erfolge ersochtcn: zwei Händler mit orienta lischen Waren, die seil Fahren aus der Prager Straße Aus Verkäufe veranstalteten, haben sich dem Verein gegenüber zu einer erheblichen Bußzahlung und zu dem Versprechen, ein Fahr lang keine Ausverkäufe zu veranstalten, verstanden, und «in a«werb»mäkig«r Konknr,masi«n-Au»r>rrräus«r hat sich auf dt« Klo-« d«, L«r«in» hin zur Entsernung all«r nachgeschabenen Waren aus den Ausverkäusrn und zur Tragung aller Kosten verpflichtet. Den grüßten Teil de, Interesse» beansprucht« der Vortrag des neuen Gesetze« zur Bekämpfung de, unlautien Wettbewerbes vom ü. Juni lststst. da» sehr scharfe Bestimmun gen aegen das unlautere Ausoerkausswesen enthält. Es wurde beschlossen, die Kenntnis diese« wichtigen Gesetze» durch «ine Broschüre und einen Vortrag, den der Vorsitzende tm Sep tember darüber halten soll, den Mitgliedern zu yermttteln. Zu dem Vortrage, der in den „Drei Raden" stattfind«n soll, sollen auch Nichttnitglieder Zutritt haben. — S»«mer. «»b Qerbstptl««. Der allgemein beliebteste Sommerpilz <st der Bsesfevling. der setzt in der Heid, reichlich erscheint. AIS Nechfllßche». Sierschavämmchrn und Gelbinäinichen bildet er eine Likbltnasnahrung der Rehe, Hirsche und Wiidschivcine. bei deren Ausnahme letztere die Plläselder aufwühlen »nd dadurch die Ernte schädigen. Durch die td>n eigene feine Witterung weiß das Schwarq« wild die Pilz« vie-l besser zu finde«, als die menschlichen Pilzsammler. Waldarbeitern bedeutet -er Pfefferling oder Pfifferling, wie er im BvlkSmunde feiner Billigkeit wegen auch heißt, das tägliche Brot, das sie als Pilzsuppe oder PilzmuS. Uber dem Waldseuer bereitet, zu Kartoffeln ge- nießen. Das Sammeln der Herbstpilze aber beginnt jedes Jahr im September und dauert gewöhnlich bis tief in den Ottvber hinein, iv-enn nicht Fröste das Wachse» früher hin dern und damit das Ernte» vorzeitig ende». Der unter den efilmren Herbstscl-ivammen zuletzt, selbst noch bei Reis, erscheinende Pilz ist der Grünling, zwar wohlschmeckend, aber wenig ergiebig und deshalb nur als Sttppenpilz ver wendbar. Die Herbstpilze sind durchweg vvn derberer Kvn- ststclrz als die FriWahrs- nnd Gommerpilze und deshalb zin» Konserviere» durch Trockne» für den Winterver- biauch wie auch zum Einmachen in Büchsen besonders ge eignet. Die begehrtesten und deshalb am liebsten gesam melten Sorten sind der Elmmpigno» und Stein-, Eich- oder .Herrenpilz: aber auch der Reizker, Wacholderpilz oder LattarinS wird gut bezahlt, deSIialb fleißig gesucht und gern eingebracht. Wacholderpilz heißt er, weil seine schön sten Exemplare unter und zwischen Wacholdekgesträuch gesunden werden, und Laktartus wird er »ach dem lateini sche» >-io — Milch, die in den Blättern, den sogenannten Lamellen a» der Unterseite des Hutes, enthalten ist und bei jeder Berletznng svsvrt reichlich auSslicßt, genannt, während er al» Reizker nach der Schärfe, dem Reize des Geschmacks, der demjenigen des Pfefferlings ziemlich «leich- koinmt, charakterisiert wird. Daneben wird auch die Herbst- lvrchel gern geviluckt, die frisch, in Lorchelsuppc. d. h. in Bouillon bereitet, vortrefflich schmeckt. Auch die Hirkch- pilze und Kapnzinergrten sind willkommene PiWundc, weil gute Speisepilze, obgleich ihr Fleisch ans der Bruch- släche an der atmosphärischen Lust sich schnell blau oder grau färbt. —* Schenkung. Die am stk. März IstW hier verstor bene Tochter des Dichters -Otto Ludwig, F-rl. Eor- delig Ludwig. Hai dem S ta d t inri s e u m eine Anzahl wertvoller und interessanter Andenken an ihren Gäter l-ermacht. Diese Gegenstände sollten zivar zufolge letzt williger Beringung zunächst noch im Besitze deS Fräuleins Marie Winkler, hier, verbleiben. Frl. Marie Winkler ha! sie aber bereits letzt an das Stadtmuseum abgetreten und »vch durch zablreiche weitere Erinnerungsstücke an Otto Ludwig aus ihrem eigenen Besitze schenlungsiveise ergänzt. —» Pon den neuen Bricsmarken-Hcstchea. welche die Reichspostverwaliuiig demnächst zur Ausgabe bringen wird, liegen letzt die ersten Muster vor. Es sind zwei Sorten von -Heftchen vorgesehen in der Größe von » B/2 ow. so dost sie beguem i» der Westcittasche. im Portemonnaie usw. zu trage» sind. Der Umschlag ist vvn roter vezw. grüner Farbe, entsprechend der Farbe der beiden Markensorten: sie tragen die Ansschi ist: „Deutsches Reich — 10 Freimarken zu Ist Pf. sbezw. 2» Freimarken zu l> Ps.s — BerkausS preis l Mark". Jedes Blatt ist zur Aufnahme von sechs Marke» bestimmt: dazwischen ist Seidenpapier eingeheftet, ans welchem die Anzeigen der Marken-Reklamestreisen- Geieilschasl sichen. Die Schutzhüllen verhindern, daß die Marten uttammcnklebe», zerreißen oder beschmutzt werden, nnd so wird die neue Einrichtung zugleich praktischen und himiciiische» Anforderungen gerecht. — Schwimmcrfolgc. Anläßlich deS Äreissestes des Kreises VIl «Sachsens deS Deutschen Sclrwimm-VevbcmdeS gelang es dem L ch w i in in k l » b Germania, Dres den - N c u s> a d t. die Haupttämpsc siegreich zu behaupten. ES wurde von ihm gewonnen das BercinS-schulspringen um den Ehrciiwanderpreis Sr. Majestät des Königs, das Ber- einsichwlminen nm den Ehrenwanderpreis der Stadt Großenhain, die Hauplsiaseitc in vcrschwdcnen Schwimm lagen inn den Ehrenwanderpreis der Stadt Döbeln und die Mcislcrschasr von Lachsen im Wafferballspicl. Sonn tag, den 27,. Juli, nachmittags lkhr, veranstaltet der Klub in den Marienbildern in Bühlau ein Schau- und Wettschwimmen. Wahrend der Bvrsiihruiigcn kouzertiert die Gardereiterkapelle. — Die Zentrale sür Arbeitonachwcio mämilichc» Personals «Proiclsionistcli jeder Branche. Kauileutc, Schreiber, Markthelscr, Kutscher. Lauf- und ArbeilStiurichen, ungelernte Arbeiter und Fabrikarbeiters »nd weiblichen Personals lDicnsl- »nd .«üchen- madchcu. Kellnerinnen. Wasch und Lchciier-, Aukvart-c- und Aus- waschirauens, erlbgagche» 8. p>., Ittnincr 2, erledigte im Juni ch>I«> Aufträge, durch welche 8M niättnliche Personen und >8l>» weich liche Personen teils wiederholt vchrirbcraeftendc, teils dauernde Bcichaiiigung erbictt-e». Die Zeit vom Januar bis Ende Juni zeigt kolgcndc Iablen: istld« Arbeit suche »de, t7 SN8 oftcnc Gtellcn nnd i:>:tW besepic Ltclle». Aus IM offene Stellen kamen 107,1 Arbeitsuchende. —* Gcldlnttcric. Anr gestrigen ersten IichungStoge der l. Geldlotterie zum B c st e n d e r S t i f t u n g e n licuttgen Bericht eröffnen müssen, ist in der Tmnptsache für Arbeite» Dresdner Herkunit auserichen worden. Hier be gegnen wir den Ekbrern. einer Gruppe von Bracht- 'chülern nnd einer Reihe älterer Maler ans Dresden und Meißen, zu denen sich die Münchner F. R abc » ding und R. Sieck. sowie der Düsseldorfer H. N! » l> l i g und der Leipziger M. Voigt gesellen. Der Dnrch'chnitt ist gut, doch schien Sclwvningen. die sich dem «Kedächtnis starker ein prägen oder einen Fortschritt ihrer llrlwbcr vermuten taffem Ilm meisten kesselt S. Mackvivskn mit einer ungemein echten Ansicht der „Frauenkirche im Schnee", die airs einem pikant vorbereflelc», granbrannen .Hintergründe hcrauswächst. Die schmutzig graue Lchuinmerslimmung eines sonnenlosen Dresdner Wintertagcs konnte nicht besser iviedergegeben werden, als cs hier geschehen ist. W i l h e l m E i a n s, der sich mit seinem Porträt des rauchenden Prof. Wilhelm ElandinS total vergrisfen I>at, stellt sich uns in seinem „Blick aus die Eibe" mit den neuen Ministerien der Neustadt im Hintcrgrnndc aiS geschickter 'Nachahmer der Franzosen vor. Der seine, blaue Dnnsi, in den das «Sanzc gehüllt, nimmt sich ganz pariserisch ans: mit Dresden lntt er nichts zu tun. W alter Ill » crS „Spaziergang" führt »ns nach Nninphenburg bei München und ist wie geeignet für ein farbiges Titelblatt der Münch ner „Jugend". Die umfangreiche, ganz als Aanarcll be handelte Regenstimmung Ad 0 ls F i s ch e r - G n r i g s mit' der obligaten holländischen Windmühle kommt i„ erster ^ Linie als technisches Kunststück in Frage. Ernst Kör ners Gouache „Der Blumcnmarkt in Dresden" ist fleißig studiert und kräftig in der Farbe, eine Anerkennung, die auch Franz Dorecl für seine verschiedenen, durchweg malerisch gesehenen Interieurs beankvrnchcn kann. Die Ausbeute, welche Saal N. die dritte der aus der Estrade eingebauten Kaien, ergibt, ist keine große. Iunächs» fallen einige Bildnisse ans, wie F Heusers Kindcritndie „Klein Eva" nnd Frhr. v. Ledeburs Bildnis seiner Tochter. Johannes Mogks „Selbstbildnis" vvn 1»0t ist überaus ähnlich und des jetzt in Weimar tätigen Fritz Macken icns Kops des greise» BauratS -Haaie beinahe peinlich in der Wicderqabe der Falten und Runzeln des Alters. Bon der Berlinerin Dvra -H i tz hat man früher weit Besseres und namcnilich in der F-arbc Frischeres ge sehen als diese Mutter mit ihren Kindern „anS den Bergen von Piitria". Der Engländer Th. Lhoard eröffnet hier mit einem sein Pfeifchen schmauchenden „Alten Bauer" de» Reigen der wenigen ausländischen Aguarellisten, die in Saal I'. zu einer kleinen Musterkollektion zusammengestellt worden sind. Einzelne belgische Meister, wie A. Delau - »vis ans Löwen, der eine überaus zarte „Kirchecke" in Maeterlinck-Stimmung bringt, kennt man bereits ans den AnSstellnnaen des Richterschen Knnstsalvns. Auch den Brüsseler A. Marectie begrüßen wir hier als einen bckcrnnicn Marinemaler, der sein Metier mit vielGeschmack betreibt. Ihm schließt sich R. Baseler in Antwerpen mit zwei, vielleicht noch um eine Note trefflicheren Sce- stückcn an. Der Brüsseler L. R c ck c l b e r s bevorzugt Mo tive, in denen Architektur und Landschaft gleichberechtigt Hgnd in Hand gehen, während der Schotte D. ?). Eami - ron in seinem „Abcndschaiten" als reiner Landschafter süß zu träumen weiß. Unicr den Fignrenmalern begegnen wir in N. van der Waan einem alten Bekannten vvn den ersten hiesigen Aauarell-Ansstelluligen her. Er ist in der lange» Zwischenzeit kaum ei» anderer geworden, höch stens. daß er sich heute noch glätter und süßer zeigt als einst nnd au? diese Weise seine Bilder, z. B. das sonst nicht üble „Amsterdamer Waiscnmüdchcn", beeinträchtigt. Der gleichfalls hierorts viel bekannte Brüsseler I. Lecm- v 0 clS bringt einen halb angekleideten jungen Mann, der am Fenster sitzt und nachzusinncn scheint und nennt diese Studie „Inspiration". Henri, Lunte ns „Holzsammlc- rin" gehört in die lange Reihe der Armc-Lcutc-Bildcr. welche die Spezialität dieses Malers sind. Im Saal r tressc» wir wieder auf Arbeiten deutschen Ursprungs von verschiedener Qualität- Einige davon, wie die Architekturen des Düsseldorfers H. Hermanns, sind in anderem Zusammenlwnge schon genannt worden. Ein einsames norddeutsches „Gehöft" und eine „Dorscckc" in eigenartiger, schwermütiger Stimmung von Eugen Kamps gehöre» hier neben des Müncheners Richard K aiser „Am Weiher" zu den am meisten cindrttcklichrn Nummern. In heilerer Frühlingspracht prangt die Kanal- studic des in Travemünde tätigen Berliners Ulrich H ü b n e r. F. Lkarbi » as „Großer Platz" in Furner ist wenigstens als eigenartige Architckturstudie von gegen ständlichem Interesse, während der immer seine eigenen Wege gehende Richard Pictzsch auch weniger gefällige Motive, sozusagen von innen heraus, fesselnd zu gestalten weiß. Mit Hermann Lindes technisch etwas zu unruhig geratener, aber gut charakterisierter Damcngesellschast, die sich „Beim Kaffee" klatschend vortrefflich unterhält, betreten wir bereits das Gebiet des Humors und der Satire, deren eigenstes Reich der Saal <- geworden ist. -Hier treiben die Münchner Mitarbeiter der „Jugend" und des .Stmplicissl- mus" ihre Posse», als wenn sic daheim und nicht an einer Stätte wären, die der Oberaufsicht der Königl. Sächsischen Kunstakademie unterstellt ist. Einzelne von ihnen, wie A. Wcisgcrbcr, der unter anderem eine kleine Szene aus einem „Parlier Damcubad", die sich für die Aus stellung der „Brücke" eignen würde, eingeschlckt hat, be nehmen sich ziemlich »rech. Andere, wie E. PretoriuS, begnügen sich mit Zweideutigkeiten, die nicht mißzuver- stehcn sind, und noch andere, wie Paul Rieth in seinem „Musst,ian--Marsch", finde» ihr Gefallen in dem Derben und Plumpe». Im ganzen ist der in diesem Raum ausgc-" speicherte Witz ziemlich dürftig und schal- Wir haben, da cs noch vieles andere Schöne zu sehen gibt, nicht nötig, »ns in diesem Humoristenkabinett länger auszu- halte». H. A. Li er.
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