Dresdner Nachrichten : 31.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191001311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-31
- Monat1910-01
- Jahr1910
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
54. Jahrgang, 30. Ve,«,»,»»ühr ,i«r»elt»drl. tue Lee«. »«» »et u,ltch ,««>. «»NgerZutragun,,,» G»im> und Montan»,, nur einmal: L,»0 Mt., durch »u«wÄr>i»»Mom- milsi»»«» »,L M«. vet rinmaliger Zu« tleüun» durch d!« Palt IM,>°l>ne SefteUgeldl. rie den Leiern »o„ Lretden u Umgebung am Da,« oorber »u- geslellie» Abrnd-Lui- gaben erhall»» dieaub- wariiaen ivepetzer mit der Morgen - Slulgad« »ulammen zügelte Li. jlachdnut mir mit den», luher QueLenangaba i.Dresd. 5Iachr.*> zu« Mig. — Unoerlangt, Manulkrtptr werden nicht auldewahrt. Dtlegramm-Adressc: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: U » LtzSÜ » S««1. Montag, 31. Januar 1910. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. M- ^ Mädi LviüvILHaumLim Laaptoieäsrlaxs: VrenEeii^., vtruvestr»»«« V, pad« ?r»xsr Strasse. Ss»umK»rir>» «aasetrioeQ KvrmLniL-fLkrrLddr Anleihe«-Darts Annahme »o» Ankün digungen di» nachm, t Uhr. Lonnig» nur Manenslrahe »8 oon N dü. >,,> Uhr Di« euilbalttgr «rnndinle tca. « Süden, r» Pi., Hainilir». Nachrian nu > Lrehdr« SU Bi : «beschall- Lnteigen »u, der Pnoarleile Zeile UV Ps., die zwelloolila« Zeile a.I«r>1etIeU0Pl. — 7l» Nummern nach Tonn- u kheierlagru: dle einlonlllge Sieund- «e»e S0Pi.auiPewal- leile <0Pl., Familien« Nachrichten a. Drelke» di, üürundMeSdPl. — Aueworüge Siuslrüg« »ui gegen Doraurb., zahlung. — zedrr Pe. legdlalt kostet N> P>. Hauptgeschästüstellr: Marirnftrasrr 3K 10. siie rilntrelil! Hinilek IcnoLksnbiIt1vn6«. Hvokl»<:lim«'6kf'nrlo .^l^mulsion" von Uoinr. I-vt^rimn nur i»k«,ki»k'.r>.iurev Xiikrbril/.«-,,. vororünot. unä di«i L>fü»< ukr., Xr:tnlLi»oir. ^.-urti-rdtu» <ttn 8l.dMLc1terusLLn<1en. In plomli. t'I. 2 >1. in. Vttis.tUli n. uusHrüNs. > üwbn-Nr, 8Ä n, HtltninrlLt. Qalsi-is ^./^rnoict Lks^Iss Talmis (Qsmälds) K. QöNnsi- (Skulpiursn) :: t<2lk3k-ina Scliätinsi-. :: 01a8v^ar»«n jsrler Xit aus <te» kactoutond;tk>» sllnsküttn» riss ln- >in,! :: «tuslsnrieu enizikvlrlon in roielilutlii^«!,- LusttuI,! « :: WUr. MI L Lodll, lei, kiedarä Kid!. ^1: Nsumarkt II. I'ernüpreelio, -127/. Vsisenksussti'. 18. Auttvr LllllL-VIu1rvimLUllL8lkv ?»>i6t 1 Uarß. Lekt nur mit LotmMuul'ßv .Mutter ^nna". Versanci nuck aus>vsil!-. In ciso meisten Hpotkekon Lsoksvns sriiültlied. gönigl. i)osapolkeke I> 1117 k I» 17 > » 1., t»« oI ^«»nt« r. Zlüv orNge Lefov. Mntmastliche Witterung: Kälter, trocken. Der König wohnte gestern mit den Prinzensöhnen dem W i n t c r sp o r t f e st in Gcising-Altenbcrg bei. Die für gestern nachmittag in Mügeln beabsichtigten Schauflüge des Aviatikers G ändert wnrdcn in letzter Stunde von der Amtshauptmannschast Pirna verboten. Der Lanbcsverein der Deutschen Rcformpartei hielt gestern in Chemnih seine Hauptversammlung ab. DaS Hochwasser de: Seine sälit. Neuerte vrMmelüungen vom 30 Januar Deutschland und Oestcrrcich-llngaru. Berlin. Die „Aordd. Allg /itg." schreibt in ihrer Wochenrundschau: „Es wäre zu verwundern, wenn nicht von Zeit zu Zeit Versuche gemach- würden, die innigen Beziehungen zwischen Verl n und Wien von allsten her zu lockern und man wird mich nicht erwarten, dah die immer wieder erkannte Vergeblichkeit solcher Ver suche von ihrer Wiederholung abschrccken wird. Neuer dings bemüht man sich, aus eurem in der „Nomo,,- Wremsa" veröffentlichten Interview eine Unsrenndlichkeit ücö Grafen Achrenthal gegen Deutschland herauozule'en und auf dieser Grundlage Verstimmungen zu erzeugen. Gleichzeitig arbeitet man mit Erfindungen, die in das gc- icllschastliche Gebiet hinüs.-rgrcisen und die persönl.chm Beziehungen zwischen dem österreichisch - ungarische., Minister des Auswärtigen und dem Kaiserlichen Vvtsuiaf- rcr in Wien als getrübt erscheinen lassen sollen. Mit die sem letzteren böswilligen Klatsch ist bereits von Wien aus aufgeräumt worden, und wir wollen kein Wort mehr darüber verlieren. Hinsichtlich des Interviews in der ..Nowoje Wremsa" ist durch die „Pv.itnche Korrespondenz" sestgestellt worden, Last sich Herr Wesselitzky bei der Wieder gabe der Worte des Grasen Aehrciuhal weitgehende ,rrci- hetten erlaubt hat. Gegen den sachlichen Inhalt des be richtigten Interviews ist vom Standvunkie der deutsche» Politik nicht das mindeste ein,',»wenden, und es ist eine seltsame Borstclln'ia ui a eiiun. dnst am:, Berlin schc.l sicht, wenn von Wien oder von Petersburg aus für eine Verbesserung der Beziehungen be.der Ne'che gcarbeuet wird. Das Ergebnis dieser jüngsten Kampagne zur Stö rung der Beziehungen zwischen Deutschland und Ocstcr- rcich-Ungarn kann daher auch diesmal .,!>>' das sei», dast unseren Gegnern die unerschütterliche Festigkeit unseres Vuildesverhältinsses und die llnsritch:bi.i 5cit ihrer klein lichen Minierarbeit vor die Augen tmtt" Zur Lage in Griechenland. Athen. Die gestrige Beratung deS Königs mit den politischen Führern dauerte fast drei Stunden. Anwesend waren u. a. Theotokis. Rballns, Dra- gumis, Zaimis, Mavromichalis und Romas. Der König sprach sich dahin aus, dah eine Bersassunasreviston, wie sie verlangt sei. dem Artikel 107 der Verfassung wider spreche, der bestimme, dast eine Revision, «he ste in Wirk samkeit treten könne, die Zustimmung von drei Vierteln aller Deputierten während zweier aufeinanderfolgenden Legislaturperioden gefunden haben müsse. Tüeotokis er klärte, das einzige Mittel, die Lage wieder normal zu gestalten, sei die Einbornsung der Nationalversammlung. Tragumis und Rhallns unterstützten die Meinung Theo tokis' ausdrücklich. Zaimis schlug eine Vcrsassunasrevision ans konstitutionellem Wege vor. Der König erklärte hier aus. dast er die Lage überdenken werde. Er iei geneigt, die Zweckmässigkeit einer Einberufung der Nationalver sammlung zu erwägen, wen» die Parteiführer sich prin zipiell mit der Bildung eines Konzentratious - Kabinetts einverstanden erkläre». Thevtolis und Rballns erklärte» die Bildnna eines solchen Kabinetts für nnzweckmästig. — Fünf Offiziere, die als Gegner der Militärliga be trachtet werden, sind verhaftet worden. Etwa hundert Studenten veranstalteten heute eine L » n da e b»»g zu gunsten der Einberufuna der Nativiialveriammlung. Die Stadt ist ruhig. Die Wassersnot in Paris. Paris. Nach den amtlich bekanntacgcbcncn Ziffern ist die Seine im Laufe des gestrigen Tages dreizehn Zentimeter gefallen. Die Nachrichten vom Ober lauf des Flusses lauten beruhigend. Das Wasser fällt stetig. Das Hochwasser der Marne und Bonne ist bedeutend ziirückgegangcn. das des Grand Morin, der infolge des Regenwassers stark angeschwollen ist, dürfte für Paris nur von geringer Bedeutung sein. Die Sicherheit der Pariser Brücken ist bisher nicht in Frage gestellt. Infolge der Ucller- schwemmniig der Elektrizitätswerk« find mehrere Stadtteile im Zentrum ohne Licht, verschiedene Theater, so die Große Oper, muhten infolgedessen die gestrige Vorstellung aus- fallcn lasse», andere behalfen sich mit Acetylenaaübcleuch- tung. In dem am Lnoner Bahnhof gelegenen Stadtviertel dehnen stch die Bodensenkungen immer mehr aus, die Avenue Daumesnil droht aus eine Strecke von <100 Metern einzusinkcn. Im Untergrundbahntunnel hat sich die Lage nicht geändert. Die Kcllerräiim« des Louvre-Warenhauses sind ebenfalls voll Wasser- Am Ouat vor dem Institut de France und in der Rue Lafayettc unweiT öcs Opern hauses haben sich Aushöhlungen des Bodens gebildet. Di: Gemeinde Gennevillers ist vollkommen vom Wasser eingc- ichlossen, das stellenweise drei Meter tief ist. T>c Situation in Alsvrlville bessert sich. Ministerpräsident Briand hät eine» Eilgütcrverkehr einrichtcn lasse», um Paris mit Mehl und Petroleum zu -versorgen. Er will jeden spekulativen Versuch, die LcbcnSmittelpreise zu erhöhen, unterdrücken. Paris. Die Seine ist während der Nacht um weitere 20 Zentimeter gefallen und fährt fort, langsam aber regelmähig zurückzugehen. Auch «einen schlammigen Charakter verliert das Wasser mehr und mehr. In den Ranalisativnsrvhre» in der Gegend der Bastille ist das Wasser:>0 und in der Untergrundbahn beim Lyoner Bahn hof ',0 Zentimeter gefallen. Man hvsst die nnterirdiichen Anlagen bald mit Hilfe von Pumpen ganz entleere» zu können. In der Gegend des Viadukts bei der Bastille, wo der Erdboden sich stellenweise gelenkt hat, muhten drei -beschädigte Häuser geräumt und gestützt werden, sür den Viadukt selbst besteht keine Gefahr- Pari s Das «Wasser ist heute nachmittag plötzlich >p den T e m p l c - B a h n h o f der Untergrundbahn cin- gedruugen und steht an den Wänden des Gewölbes 7 «Meter hoch. — Die Bevölkerung scheint über die Hoch wassergefahr völlig beruhigt. Hnndcrttauscnde haben das heitere Frostwetter des heutigen Sonntages benutzt, um das Uebcrschwemmniigsgebiet z» besichtigen. Kais und «Brücken wimmelten von Menschen. Das Wasser sinkt allenthalben auch aus den Erdgeschossen der deutschen Botschaft hat sich die Flirt zurückgezogen. Eisenach «Nach den bis heute vormittag vorliegen den Ergebnissen der R e i ch s t a g s c r sa tz w a h l im Kreise 2 Sachsen «Weimar waren abgegeben sür Leber iSozI 10181, sür Tr Appelius lNatl.) 6718, für Hädrich lDeutsch-soz.i .'»lUO Stimmen. Ta nur noch die Wahlergebnisse von zehn kleinen Orten anSstehen, von denen man eine wesentliche Acndcriing des Gesamtergebnisses nicht erwartet, dürfte die Wahl Lcbers gesichert sein. Prag. Der Landtag des Königreichs «Böhmen ist sür den !>. Februar cinbernfen worden. Tanger. Der Kreuzer „Cbateanrenault" ist heule früh 5 Uhr vor der Mündung des Ucd Tahadet. 8 «Mellen von Kav Sparte! entfernt, gescheitert. Ter Kreuzer befand sich auf dein Wege von Lorient nach Toulon. Nach einer Meldung des Kapitäns ist er bei Weststurm von schwerer See ersaht und aus Grund ge schlendert worden Ter Kreuzer „Du Chahla" ist zur Hilfeleistung nach der Unglücksstätte abgegangen. vertliclm uns ZScbrkebe;. — Se. Majestät der König besuchte «eitern vormittag den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche und fuhr mittags I Uhr mit den drei Prinzen-Söhnen nach Gcising. — Herr Geh. «Rat Dr. Weber, Direktor der Landcs- Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein, begebt morgen, am l. Februar, sein öOjähriges Anstaltsdicnstiubiläum. — Die allgemeinen Vorarbeiten für die Internationale Hygicne-Ausstclluna Dresden 1911 sind nunmekr so weit gefördert, dah sich bereits ein bestimmtes Bild der Aus stellung gewinnen läßt. ES steht im wesentlichen fest, in welchen Gebäuden und Räumen die einzelnen Abteilungen untergebracht und in welcher Form sie voraefübrt werden sollen. Um jedoch eine endgültige Entscheidung darüber zu treffen und um über die bet der Weiterarbeit etnzu- ichlagenden Wege und die dabei allgemein festzuhaltenden, gemeinsamen Grundzüge eine Uebcreinstimmuna zu er zielen. um ferner die tm Interesse des großen Unter nehmens sehr wünschenswerte persönliche Fülilungnahmc derjenige» Herren zu ermöglichen, welche ihre «Mitarbeit in der Leitung der Gruppen zuzufagen die Güte hatten, ist geplant, alle Herren Vorsitzenden und stellver tretende» Vorsitzenden der wissenschaft lichen »nd Fachausschü s s e zu einer gemeinsamen Tagung mit den Herren Ehrenmitgliedern und dem «Ausstellungs-Direktorium nach Dresden einznladen. Als Termin sür diese Tagung ist der 12. Februar festgesetzt worden, an welchem Tage vormittags 18 Ubr die Haupt versammlung »nd im Anschluß daran dle Svnderver- iammliingc» stattfin-dcn werden. Das Geiamtvrvqramm derTagung ist das folgende: Am Freitag, den 11. Februar, veranstaltet Deine Exzellenz Herr Staatsmintster Gras Vitzthum v. Eckstädt eine Soiree im Ministerhotel zu Ehren der Teilnehmer der Tagung. Am Sonnabend findet vormittags 10 Uhr die geschäftliche Sitzung statt. Der Ort derselben wird »och bekannt aeaeben werden. Die Tagesordnung der Sitzung umfaßt folgende Punkte: 1. Allgemeiner Bericht über den Stand der Vorarbeiten; 2. Wahl der Ehrenmitglieder für die wissenschaftlichen Hauptqruppen; 8- Sondcrberatnngen der einzelnen wissen schaftlichen Gruppen. «Nach Schluß der Gruvvensttzungen, die fick voraussichtlich nach einer Mlttagsvaule bis in den Nachmittag hinein erstrecken, findet am Sonnabend abend im Königl. Opernhause aus Allerhöchsten Befehl eine Borstelluna zu Ehren -er Herren Ausfchustmita-lieder statt. Nach Schluß der Oper veranstaltet die Stadt Dresden zu Ehren der Teilnehmer an der Tagung ein Abendessen im Königl. Belvedere. — Der Kaiser-Kommers des Verbandes der Studenten schaft au -er Technischen Hochschule fand am Sonnabend unter äußerst zahlreicher Beteiligung statt. Der aroste Ber- cinshauSsaal prangte im Schmucke der deutschen Farben: auf dem Podium hatten, von Lorbeerbäumen umgeben, die Büsten Kaiser Wilhelms und des Könias van Sachse» Aufstellung gesunden. Kaiiertrvnc und Wavvcn prangten in einer ebenso sinnige», wie eleganten Fall neu. und Tuch-Dekoration am Kopf-Ende des Saales, die aroste Orgel verhüllend. «Bon den Galerien wallten die Fahnen der verschiedenen Korps herab: ein reicher Damenklor gab oben dem bunten Treiben das übliche reizende Relief. Ter Saal gewährte ein prächtiges BUd; g„ langen Taseln hatten die Studierenden in ihrem bunten Treü Platz ge nominell, ail der Spitze die Ehargieile» in vollem «Wichs. Tas Professoren-Kollegium mil dem Rektor Magnisiius «Professor Hartung, dem «Prorektor Geheimrat Tr. Möhlau und dem knnstiaen Rektor Geheimrat Helm a» der Spitze, war säst vollzählig erschienen. Tas Kuliusmilusterinm ver trat Herr Geh. Regieriingsral Tr. Schmalz, die Stadt Dresden Herr Stadlra! Adam, den Koniervanven Verein Herr Landgerichtsrat Kraner. «Nach einiaen einleitenden Musikstücken der Pivnierkapelle und Gesänacn ergriss der Präside, Herr Halanl von der Finkenichast, das Wort und feierte in markanter Rede den Kaiser als den Mehrer deutscher Macht. Donnernd hallte darauf ein Salamander durch den Saal, woraus die Anwesenden in di« National hymne clnstiiiimtcn. Ten König von Sach'en bezeichnctc Herr «Weist i«B. T. StI in seiner Königsrede als den treuen Freund und Bundesgenossen des Kaisers. Auch hier folgte dem Salamander die Nationalhymne. Tic Ehrengäste hieß Herr «Bock iAkaüem. Architekten-Vereini willkommen und dankte sür das bewiesene Wohlwollen. Der heutige Abend fei sür ne der Erinnerung an die eigene Iuaend geweiht. Herr Gkheimrat Tr. Schmalz dankte im Namen des Kultus ministeriums und kommandierte einen Salamander aus das Wohl der Alma mater Tresdensis. Die Profcssorcn- rede hielt Herr Israel lNvrmanniai und die Damenredc Herr Siegcrt iSängerschaft Eratos. Herr Rektor Hartung dankte im «Namen der «Professoren: der daraus folgende Salamander der Professoren wurde mit «Beaeistcrung aus genommen. -- Nach dem ossizicllcn Teil fand eine fidelc Nachsitziing statt. — Gandert flog nicht! Ter erste Flugtag der .Dresd ner Flugwoche" ist vorüber. Es war eigentlich ein Fluch tag: den» der alte Fluch, der bisher über allen aeronautt scheu Veranstaltungen Dresdens lag, waltete auch über diesem ersten von der Deutschen Lustschjfsahrtsgesellschaft in Blascivitz arrangierten sportlichen Ereignis. Und wenn man alle die milden oder auch herzhafteren Verwünschungen vernahm, die gestern abend bei Sonncnuntcrganq rings um den Mügelner Sportplatz laut wurden, dann war cS auch in dieser «Beziehung ein Fluchtag. Doch Scherz beiseite! Tic Bevölkerung einer Großstadt samt ihrer Umgebung durch viele «Versprechungen drei Stunden weit hinaus vvr die Tvrc locken und dann so gut wie nichts bieten, ist wirk lich ein starkes Stück- Dabei kann cs dem Publikum, das zu vielen Tausenden erschienen war, ganz gleichgültig sein, wem die Schuld an dieser Irreführung, um nicht ein härteres Wort zu gebrauchen, zur Last füllt. Die Dresdner, die nun schon ein ganzes Jahr lang, sobald cs sich um lenkbare Lustschifsahrt handelt, gefoppt worden find, haben gestern ein solches Interesse für Aviatik an den Tag ge legt, daß man -sich über diese Begeisterung nur freuen kann. Im Bahnhof «Mügeln lies in den ersten NachmiltagS- stundcn ein vollbesetzter Sondcrzug nach dem andern ein: und nicht nur aus Dresden, auch aus Pirna kamen Tausende herbei, um zum ersten Male einen Menschen fliegen zu sehen. Dazu brausten Automobile durch die Dorfstratzcn, Eguipagen und Kremser rollten hinterdrein^ und eine unendliche Kavalkade von Radfahrern flitzte' zwischen ihnen hindurch, alle nach dem einen Ziele: dem Flugplatz zwischen Mügeln und Birkwitz, Es ist gewiß ein gewagtes Unternehmen, im Januar Schouflügs zu veranstalten. «Aber Gaubcrt war gestern entschieden vom Glück begünstigt. Ein Sonnenglast lag über der im Grün der Wintersaaten leuchtenden Landscki-ait. daß man sich in einen märzlichen Vorfrühlinqstag versetzt wähnte. Zwar strich ein kühles Lüftclien über den weiten «Plan, der sich in einer Entfernung von etwa zehn Minuten hinter dem Bahnhof Mügeln bis dicht an die Elbe erstreckt, wo die Fähre nach dem nahen Birkwitz hinübersetzt, doch war der «Wind nicht so stark, daß er einen Scli-auslug hätte unmög lich machen können. Fachleute schätzten ihn aus 8 Meter in der Sekunde. An dem originellen Mügelner Glockenturm vorüber, i» dem die beide» Kirchcnglvcken im freien Felde wie in einem St-eigerhans hängen, führte der Weg zur <Äas a»statt, wo sich der Ballon „Greif" -eS Luft-Oi-fsers Lümmel bereits im Winde schaukelte. Beim PcrUieren der Kasse dicht hinter dem Gasthvs mit dem schönen Name» „Zum schlanke» Mar" scholl ein erregtes Gespräch zwischen dem Geschäftsführer der veranstaltenden Ges-'^^ast und dem Amtslmnvtmantt in Pirna v. «Nostitz-Wallwitz an unser« Ohren- Der «Vertreter der Behörde verlangte vor der Zu lassung des «Publikums einen Probeslug des Piloten Gaubert, da ihm wohl von einer sachverständigen Seite Herr Ganbcri als Dilettant geschildert worden war, -essen Flugversuche eventuell das «Publikum gefährden könnten. Als der Vertreter der Gesellschaft sehr energisch aus ver schiedenen Gründen einen Probeslua io kurz vor dey an- gcsagten Schanflüarn sür unmöqlich erklärte — dies be deute eine große Schädigung der Veranstalter, außerdem sei die Auskunft über ibaubert die denkbar beste, und schließlich habe der AmtSHauptman» diese seine Bedingung jedenfalls eher stellen müssen — da untersagte der Ver treter der Behörde kurzerhand die ganze Veranstaltung, wie es heißt, bei einer Strafe von 5000 «Mark im Falle der Zuwiderl»andlung. Trotzdem aber beabsichtigte die Leitung der LustschiffabrtSaesellschaft,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode