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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.03.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100313023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910031302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910031302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-13
- Monat1910-03
- Jahr1910
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Dresdner Nachrichten Sonntag, t» März »Ult» Nr. 71 ! Berlin. «Priv.-Del.i In der gestrigen Sitzung der Treptower Gemeindevertretung, di« sich btS Mitternacht hinzog, kamen die Vorgänge im Trep tower Part am letzten Sonntag zur Sprache. Bon einer Bcichlußkaßung wurde abgesehen. Es wurde aber bedauert. daß durch die Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten der Gemeinde großer Schaden er wachsen ist und Treu lower Burger zu Schaden gekommen sind. Einer habe insolge der Borgänge den Tod gesunde«. Hamburg. Die H a m l, u r -. Am « r i ta - L i n ie beschloß, im Hinblich aus die außerordentlich rasche Ent wicklung des Verkehrs in den südlichen Hasen der Ber einigten Staaten ein eigenes Bureau in Rew Orlea » s nnd gleichzeitig eine P a > s a g t e i ö a m p f« r l i n i c nach den Südhäsen mit zunächst monatlicher Abfahrt ein zurichten. München. Dem P r i u z r cg e n t eu gingen heute zum 8!«. Geburtstage, der im ganzen Hände durch Fest- gottcsdienstr. Paraden und andere Festlichkeiten gefeiert wird, zahlreiche Glückwunschtelegramme zu, darunter be sonders herrliche vom Deutschen Kaiier. vom Kaiser von Oesterreich »ud von den deutschen Bundesfttrsteu. HunSbrnck. Der Präsident des Bvlksbnndes Tort wurde im Dorfe Eichholz im unteren Etschtale, wo ein deutscher Kindergarten gebaut wird, von 20 H , , e d c n - title» überfallen, geprügelt nnd mit Steinen be morsen, so daß die Gendarmerie ihn in Schutz nehmen mußte. üettlicde; uncl 5äcb;i;cbe;. Dresden, 12 Marz — * «zieh, Finanzrat a D. Or. ing. I>. e. Hanns Seuche wurde heute vormittag II Uhr aus dem Aniicnsriedhos an der Ebewnitzer Straße ,>>> letzten Muhe bestattet. Der 2arg naud in der kleinen, rings mit schwarzem Tuch ausgeschla- geneu Pa>eiikatioiisballe unter einer Fülle tosrbaren Blumenschmucks. Die Apsis, über der eine silberne Krone baldachina,lig ,n den Naiim rggte, wurde von hvhen, präch- ligeu Fachervalme» gesanmt. an» die das Licht von vielen Kerzen siel, .ln Seiten des Sarges halten die nächsten Angehörigen Play genommen, »eben ihnen Se König! Hoheit Prin z H o h a n n G e arg. der in Begleitung de-- verso,tlichen Adjiitanleii Haiiptmanns v. Eltcrleiu erschie nen war. Hn der Traiierversammlung bemerkte mau Hausminlster v Metzsch, Oberstmarschall Grasen Bitzthum o. Eckstädt. den Präsidenten der Eriken Stäiiöclammer. der de, Berstorbene bekannklim bis zu Begin» der letzten Ses sion angehörl hat, ferner Geh. :!ia, Minrsterialdirettor Tr. Scheiche», Präsidenten der Sraatseiseubaliildlrektivn von K, ich hach, Nektar der Technische» Hochschule <üeh. Hvfrat Professor Tr. Helm, tzü-h. :>j,,r Oberbürgermeister Tr. Beutler, Geh. Hosral Pros. Dr. Hartung, Geh. Fiiianzrat löanerstädi als Vertreter der Dresdner Va»i, Gel». Kvm merzienrat Generalkonsul Arnstadt, Kommerzienrat Ge ne,altvnnil .Klemperer, iöel>. Oberfinanzrat ». D. Pi'üller- 'Berlin iiirü Direktor Reimer, Kommerzienrat Direkwr -legemeiiter. Kommerzienrat Direktor Millingto» Herr- ntgnn. Obe, snikizrat Nadolol,, Hnstizrat Dr. Bondi, Pros, j Dr. Schesiler, den Vvrntzeiiden des Aussichtsrates der Ehe- unschen Fabrik v. Henden. A. >N, Herrn v. Henden und mehrere Vertreter der großen Unternehmungen, zn denen der Entschlafene in Beziehungen stand nnd die seine Ver dienste in den letzten Tagen öffentlich durch ehrenvolle Nach rufe gewürdigt haben. H», Aufträge der Kruppsche» Werte in Esien, deren Generaldirektio» der Dahiiigeschiedene bis vor sieben Hainen „„gehört hatte, wohnte «sieh. Finanz rat Dr. Hugenberg und Direktor GUlhanse», »oelche den ans einer N'ordseerejse begriffenen Vor sitzenden des Anssichtsials Heren Krupp v. Bol»len n. Hal- bach und den Direktor der Gesellichnst oertratcn, Herr Geh. .vinanzrat Dr. Hugenberg außerdem die Handelskammer für den Stadt und Landkreis Epe» und die Vereini gung von Handelstammeii! des niederrbeiriisch-westfäli scheu Hndnsn iehezirks, der Tranerseier bei. Zu Füßen des schwaezeu Eichensarges lagen au» drei samtenen Kissen sie hohen Orden des Entschlafene». Unter den Kranz- nnd Palmenspendei! »ab man ein schönes Arrangement der Friedrich Krupp A. G., ferner Lorbeerkränze der Stadi Essen und der Burschenschaft „Dresden«»" Leipzig. Hvs- prediger K r e tz > ch m a r hielt die Gedächtnisrede aus Grund des wenig bekannten Psalniistcuwortcs „Eines sol chen Mannes «Bing »ordert der Herr und er hat Lust an »einen Wegen". Der Geistliche rühmte die Verdienste des Dahingeschiedencn in Berns und Familie. Er habe mit dem Piunde, das ihm der Here gegeben, treulich gewuchert. Nerche Ebren seien ilim zuteil geworden: eine innige Fröm migkeit habe ihn beseel«, das Erbe »eines Elternhauses. Der Lrod» Dresden habe der Verblichene stets große An- hanglichteit bewahr», »er er dock, hier geboren und ausge wachsen. Die königliche Anerkennung »eines Lobenswertes bezeuge die Anwesenheit des königlichen Prinzen Nach dem Geistlichcn widmete der Nektar der Technischen Hoch uhule Geh Hofrar <>c l in. der im Schmuck seiner goldenen AmtSkettc au den Sarg trat, dem Mann, dem die Hvch- ichule vor sieben .fahren init der höchsten Ehre, der Ver leihung des vr. inx. llonori-ausgezeichnet habe, Worte des herzlichen Dankes. Auch der Direktor der Dresdner Daubstiimmenausialt, die einst der Vater des Entschlafenen leitete. Herr Köhler, legte einen Kranz am Large nieder, nachdem er dem Dahingeschiedenen als dein Wohltäter der Anstalt Dank und Abichiedsgruß in die Einigkeit „achge- rufen hatte. Unter den Klängen eines EhvralS geleitete hieraus die Drauernersainutluiig Seil Sarg zur Gruft: Prinz Hohann Georg ichloß sich der Familie des Entschlafenen an Als man die Palmen über das Grab gebreitet hatte, sprach der Geistliche das Mschiedsgebet und den Segen über den Toten und die Trauernden. Am Grabe knicend weihte di« Gattin de- Berstorbene«. die säst »ierzist Fakire lang Freud und Leid mit ibm geteilt hatte, den leisten Blumen aruß. Dann trat auch Prinz Johann Georg, der in der Iknisorm des Gardereiter-Negtment» erschiene» war. an das »fteue Grab, entblößte sein Haupt non de« goldenen Helm und wors drei Hände voll Blumen in dta Gruft zu dem Toten, mit dem ihn dt« Arbeit tn der Ersten Ständekammer mehrere Hahr« hindurch vereint batte. Gegen 12 Uhr fand di« schlicht« Lrauerseter ihr Ende. —* Der engere Vorstand des Sonseroatü»«» Lande», verein» hielt unter Zuziehung der Delegierten d«S SOer. Ausschusses und einiger bet den Versammlungsaegeustön. den interessierten Herren de», wetteren Vorstand» Don, ncr-tag, den lO. März, eine »ttzung ab. sn der eine höchst interessante Aussprache über die augenblickliche politische Lage gepflogen wurde. Bon allen Letten — so sithren die „Sächs. Pol. Nachr." über die Sitzung aus — wurde betont, daß ein srischer kräftiger Zug durch diekon- servative Partei ge >> e, daß nicht »ur der LandeS- verein und eine größere Anzahl Einzelvereine starken Zu wachs an Mitgliedern in den letzten Monaten gehabt hätten, sondern daß vor allem auch dort, wo konservative Vereine noch nicht bestünden, solche sich gebildet haben, be ziehentlich in der Bildung begrissei, wären. Hm neuen Hahre »eien bereits acht konservative Vereine neu angemel- üe» worden, darunter solche, deren MitgUederzahl die lOO schon wesentlich überschritten haben. Al» besonders günstig für die konservative Partei wurde durch die aus dem Lande anwesenden Vertreter da» Austreten der Libe ralen in der Zweiten Kammer bezeichnet. Man könne sich gar keine bessere Hilfe wünschen als den Ton, den einzelne Liberale bei ihren Reden gegen die Negierung angeschlagen hätte». Diese Art der lkeberuervvsitat und einer gewissen Ueberhebung gegenüber der Negierung babe viele, die bei den letzten Wahlen Mitläufer der Liberalen gewesen seien, bereits bewogen, ihre Anschauungen zu revidieren. Namentlich greise in Beamtenkreisen immer mehr die Ueberzeugung Platz, daß die Schroffheiten liberaler Ab geordneter gegenüber der Negierung die Beamten, die der liberalen Hahne beim letzten Wahlkamps folgten, in eine höchst peinliche Lage brächten, so daß mancher von ihnen be reits »einen Weg zur tonservattven Partei, der er früher angehort. zurückgesuudeu habe. Aus Hndustrickreisen wurde insonderheit betont, daß auch tn diesen die Art und Weise des Vorgehens der Liberalen Widerspruch finde und daß daher auch hier Annäherung an die Konservativen ge uichi werde. Maßgebende Persönlichkeiten der Hndustrie wollten die bisherige gute Fühlung mit der Negierung nickt getrübt wissen, da die Herren wußten, was alles die sächsische H n ü u st r i e gera d e d e r > äck > i s ch e n e g i e r n >r g z u verdanke n habe. An sich iei die Lage iür die Konservativen im Lande auch um deswillen bereits wesentlich besser als vor den letzte» Landtagswalilen, weil jetzt der Spul der N e i ch s s i n a u z r e s o r in nicht mehr veikange. Auch daS Märchen von dein s ch w a rz - bla n e n B l v ct. vvn einem Bündnis mit dem Zentrum, sei durch das Verhalten der Konservativen im Neichstage. in dem gerade sie verschiedene Wünsche und Anträge des Zentrums ans das energischste Vekämvst haben, bei verständigen Len ten sehr bald zunichte geworden. Wenn »ür die Partei der gegenwärtige Zustand und insoitderheit das Auftreten der Liberalen im Landtage durchaus günstig iei, so müsse man sreilich bedenke», daß hierdurch die Aussichten für die näch sten Neichstagswahlen immer trüber würden und daß des halb eine V c r st ä n d i g n ng mit d c n L i b e r a l e n immer »vck anzustrebell sei. um gemeinsam gegen die Sozialdemokratie vvraehe» zn könne». Aller dings könne diese Verständigung nur dann ersolgen, wenn von den Liberalen absolute und sichere Geroähr dafür gc- gcbe» werde, daß sie auch die zu übernehmende» Verpflich tungen im nationalen Sinne voll erfüllen! Wenn es frei lich wieder dazu komme, daß selbst nationalliberale Wähler dem Sozialdemokraten die Stimme geben oder, wie beim Diesdner Stadtvcrvrdnetenkollegium. geradezu die Ge schäfte der Sozialdemokratie bei der Wahl des Vorstands »nd der Ausschüsse besorgen Helsen, so müsse endlich auch für die Konservativen die Hrage akut werden, ob man solche Liberale bei künftigen Wahlen gegenüber den Sozial demokraten noch nntcritiitzen könne. Es wurde auch darauf lniigewieseu, daß die Position der Regierung im Lande durch ihr klares und zielbewußtcs Auftreten i m m c r mehr Anhänger gewänne, und daß man insonderheit dem Minister des Hnnern dafür besonders dankbar sei. daß er sich trotz der nöllig unangebrachten liberalen Angriffe und Drohungen nicht vom richtigen Weg abdrängen lasse. Es komme noch dazu, daß nach und nach in weiten Schichten der Bevölkerung eine starke Animosität entstehe geqen die Hordernngen derjenigen Lehrerschaft, die. im liberalen Hahrwasier »egelnö, mit immer neuen Ansprüchen hervor trete und völlig außer acht lasse, daß die finanzielle Lei itunasfähiakcit der Gemeinden nicht bis ins Ikngemcsfene überivannt werden darf. Es wurde hierzu berichtet, daß sich aus diesem Grunde leider in manchen Teilen des Lau deö eure direkt feindselige Ltimmuna in der Bevölkerung gegen die Lehrerschaft anbahne, wenn man berechne, welche enormen Mehrausgaben für die Gemeinden und für die Steuerzahler durch Erfüllung von übermäßigen Anforde rungen entstehen. Maßhalten sei daher auf diesem Gebiet besonders angezeigt. Hn höchst erfreulicher Weise wurde zum Schlüsse von allen Zeiten bekundet, daß in der Partei absolute Einmütigkeit herrsche, und daß man mit Zuversicht der Zukunft entgegensebe. — Vor Eintritt in die Tagesord nung widmete der Vorsitzende dem Heimgegangenen Herrn Geb. Ainanzrat Hencke, der seit einer längeren Reihe von Hahrcn dem Vorstand des konservativen Landcsvercins augehort hat. Worte ausrichttv»' Danke» »nd «armer An erkennung. Die Erschienenen ehrten das Andenken des Ber blichenen durch Erheben nv» den Plätzen. Der Landes - Obftbanverein für das Königreich Lachse» hat Herrn Geheimen Regierung»rat Münzner i» Dresden, in Würdigung der stetige» ersprießlschen stzstr sorge, welche er der Hörderung de» Obstbaues, tnsbcsonöerr auch in langjähriger amtlicher Wirksamkeit zuteil werden ließ, die silberne Medaille für Verdienste um tßm OVstßau verkiehen. Die tteberreichung der Medaille und der Ur- künde hierüber wurde am Uß März durch eine Deputation de» Vorstandes des Landee-Obstbauweretns. den Herren Geheimer Nrgierungsrat Dr. ilhlermmv Großenhain. Brv fessor Dr. Hankcl-Dresden und Gartenbautiispektor Braun bart-Große»»k>ain. überreicht. Hem Geheimer Negierung» rat Münzner ist bereit» seit 18W Ehrenmitglied de» Lau de»-Obstbouver«tns -»Achtung, falsches Geld! Falsche Ein und Zweiwar» stücke sind gegenwärtig wieder in vielen Städten der Mart Brandenburg tm Umlauf. Die falschen Einmarrstücke tragen da» Münzzeiche» und die Habreszahl 1«E2. während die Zweimarkstücke das Bildnis deo Königs Wilhelm kl. von Württemberg, das Münzzeichen b' und dir Jahreszahl 1800 ausweisen. — Auch gefälschte Httnfmarl stücke sind in de» letzten Tnaen in mehreveu Ltädten an gehalten worden. Dir Halschstückc tragen da« Bild des Königs Albert non Sachsen, das Münzzeichen v! und die HahreSzahl >87». Auch diese nachgemachtcn Geldstücke sind nur sehr schwer als Hälschnngen zu erkennen, um so mehr, al» sie sich im Klang und in ihrem Aussehen nur sehr wenig von den echten Münzen unterscheiden. Allem An schein nach sind sämtliche falschen Geldstücke von einer Berliner Halschmünzerbande in Verkehr gebracht morden. - * Ein eigenartiger Automobilunfall ereignete sich heute mittag gegen 12 Uhr ans der Lch l o ß si r n ß c . an der Ecke der Lvorcrgassc. Dort wollte ein Ebouffeur mit seinen, Antvmobil nmlenken und snhr zu diesem Zwecke ein Stück rückwärts. Dabei stieß de, Wage», mit seinem Hinterteil in das nach der Spore,gasse zu befindliche große Schaufenster des Kunftsalons von Ernst Arnold: dasselbe wurde hierdurch vollständig zersplittert und eiuc Anzahl keramischer Kunstgegenstänüv. die sich im Lchauseufter be fanden. ebensall» durch die hernwsliegcudeu GlaSsplitter arg beschädigt. Leider sind dabei aber auch Personen zu Schaden gekommen; denn vor de», Schaufenster stauben ein Herr und eine Dame, ins Ansehen der Knustgegen stünde vertieft. Diese Personen wurden ebenfalls durch das Automobil mit in das Schaufenster gedrückt und erlitten hierdurch sv schwere Verletzungen, daß sie nach de», Krankenhause gebracht werden mußten- Be sonders sollen die Verletzungen des Herrn — es bandelt sich hauvtsächlich um Schnittwunden — ziemlich schwere sein. Das Antvmobil, das einem hiesigen Fabrikbesitzer gehört, war unbesetzt. - * Von Krämpfen befallen wurde heute morgen kurz vor 8 Uhr auf der Prager Straße, in der Nähe des Wiener Platzes, ein H-räulein, das jeden Plorgen au» Ptrna nach hier in ein Geschäft kouunt. Die bedauernswerte Per svn wurde iu einen Hausflur gebracht, wo sie sich soweit erholte, daß sie in Beglettuirg einer Geschäst»fr«rndiu mittelst Droschke nach ihrer Arbeitsstätte fahren konnte Der ganze Vorgang hatte ans dieser belebten Straße einen großen Menschenauflaus zur Folge. Polizeibericht, 12. März. In der Zeit vom 7. bis 0. März ist aus einen» Grundstücke der Schreibergaffc ein etwa lö Kilogramm schweres Paket in grauem Pack papier mit Zeichen O. Ö., enthaltend Ist Hefte „Kunstwart", neueste Ausgabe, Heft Nr. 11, LS. Jahrgang, gestohlen worden. Sachdienliche Wahrnehmungen und Mitteilungen über den Verbleib der Hefte bittet man bei der Kriminal abtcilung. Zimmer S7. angebeu zu wollen. — Am Mttt uwcl, früh gegen 7 Mir wurde der Kutscher Däbrttz, als er aus dem Grundstücke Nr. SS der Leipziger Straße einen mit Balken beladenen Wagen herausfuhr, von einem stadt ivärts fahrenden Straßenbahnwagen umgertssen. Hier bei kam er unter den Vorderperron z», liegen und erlitt mehrfache Hautabschürfungen und Quetschungen. Auch das Sattelpferd trug am linke» Hinterbeine eine Verletzung davon. Ob den Führer des Straßenbahnwagens eine Schuld an diesem Unfälle trifft, wird noch.festzustellen sein — Gestern vormittag gegen 10 Uhr fand ein Kutscher auf der Bodenbacher Straße einen vom Kassenboten einer hiesi gen Aktiengesellschaft aus einem Kraftfahrzeuge verlore nen. 2810 Marl in Silber- und Nickclgeld enthaltenden Geldbeutel und lieferte ihn sogleich an die Polizei ab, wo er der Eigentümerin einige Stunden darauf wieder auSgebändtgt werden tonnte. Für den ehrlichen Kin der wurde ein an'ehnlichcr Finderlvhn hinterlegt. — Gestern vormittag gegen 12 Uhr fand au der Ecke der Wintergcrrtenslrahe »nd de» Böuischplatzes ein Zusaw in eilst oß zwischen einem Straßeickiahu wagen und einem Milchwagen statt Der Anprall war so heftig, daß der Kutscher des letzteren vom Locke geschleudert wurde und die Pferde zu Boden stürzten. Wie Augenzeugen versicher ten, trifft die Schuld an diesem Zusammenstöße lediglich de» Milchwagcnkutscher. Dieser tarn bei alledem mit einer geringfügigen Hautabschürfung davon. — Zv besetzende L«brerfteU«n: Die i,euzuerricht«nt>« 3. ständige Stelle in EoßuionnSdors: Grundgehalt lSä«) M., Höchstgehalt 3Mi> Mark und 3M M. Wos,in,ngSgctd a» Verhciiatetc. 2ää M. an Un verheiratete oder freie Wohnung: Gesuche vis U>. März an den Bezirksichuliniveklor nir Dresden II. SSartburgitroße 2: — die l'eugegriindci« 3. ständige Stelle in Lverneuichöickergi 1S0ä M. und trete Wohnung; Gciuche dis 2». März an den BezirkSschulinjpektor i» Heetberg; - die »cnznerrichtende l. ständige Stelle tn Birkigt. Einkomuieu gesetzlich und 2nn M. WolninngsgeUi: Gesuche bis 2l. März an den BezirkSschuIinspektor stir Dresden N. Wartburg- graste 2: — die ständige Stelle in Burkersdorf bei Nossen: nutzer Hacob, ein junger, französischer, sehr begabte, Pianist, spielte hieraus Griegs von seinem nordisch-romantischen Empfinde,, getragenes Klavierkonzert. Hacob ist Schüler des Pariser Konservatoriums und bereits jetzt ein Klavier spieler mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Sei,, Anschlag ist wohlgefällig »nd abtouiingsfühtg, >ei» Triglireiispiel sauber und '.uveiiäsiig: gelockertes Handgelenk verrät die sichere und klangvolle Beherrschung der Oktaven. Der Stim- mnngsgetialt des Kvnzerts, diese Mischung von zarter No mantik, tchnell ansloderndcm Temperament nnd inniger Träumerei, lag seiner Persönlichkeit vortrefflich: daS sinn gemäße Ab und Heeausheiien oes Bedeutsamen vom Neveniächtichen verriet in, Vortrag den gut geschulte», ge- ichinackvolle» Musiker. Beethovens vlimipisch-heilere Achte l>> schloß den Abend. lk. D». Tannhäuser-Konzcrt. Einen recht crireulichen Ver lauf nahm das Konzert, das der Männcraeiaiigvereii, ..Ta,installier' am Freitag seinen Mitgliedern und Gästen not. Der Vereinsstanssaal mar dicht gefüllt. Die Sänger- 'sstaff verfügt über klangvolles, sichtlich gilt diszipliniertes Material, das der Ebormeister Mar Straiißk» bei aller Be'onncnsteit mit begeistertem Heuer ins Tressen zu tststren weiß. Hl>m bat de, 'Verein einen kräftigen Aus- 'chwuvg zu künstlerischer Vervolltommnuna zu danken. Ifester dem Programm lag Lenzesastnci» gebreitet. Als Aiksona stand E A Fischers Hantaste über „Wachet aus" ans dem Osterkonzert für Orgel mit Trompeten, Posaunen and Pauken I o b a n ne s K ü tz t ch s c bot eine wirkungs reich gesteigerte Wiedergabe, von Mitgliedern der Scstützen- iapelle zuverlässig unterstützt. Diese vermittelte weiterhin unter' der straffen Führung des Obermusikmeisters A. <->elbig Goldmarks sarbensatte Konzert-Ouvertüre „Hm Hrübling" und erbrachte damit einen glänzenden Beweis naher Leittungssästiakeit. der verdiente Würdigung fand. Auch in den Orchester begleit»» gen blieben die Schützen ionm etwas schuldig, die in dem Einiäst.r»gen Schubert einen ganz au-oozeikstneten Soloviolinst'ten besitzen Er brachte' .mei D-'tze ans dem D-Dnr-Kovzert von Tichai- »owKky öit Gehör und meisterte ote Fülle von technischen Schmierigkeiten im Allegro mit hervorragendem Gelingen. Der Länge, chor errang sich rauschenden Beifall mit Schuberts „Allmacht" lOrchesterbearbeitung von H. Zöllners. Hn seiner vornehmen Einfachheit gefiel daS stimmungS- echte „Abeuüliches Lehnen" des Dresdner Altmeisters E. H. Döring. Beachtliches Können bewiest die Vereini gung bei der mit Sorgfalt vv,bereiteten Ausführung der „Fnihlingsstürme" von Curti-Brandes. Nur am wuchti gen Schlüsse fehlte eS an Zusammenhalt der austsührenden Mäckte. Die Anfsühriuig krönte die Wiedergabe der sechs alniiederländischeu Volkslieder, die in der sehr wirkungs vollen Bearbeitung von E. Kremser durch die ganze Sän- gerwelt gegangen sind. Und mit Recht. Sie bieten strcb- 'aviei, Vereine» dankbare und nicht allzu stoch liegende Ausgaben, die durch E. BieberS verbindende Dichtung Zu sammenhang erhalte». Der Konservatorinms-Hochschülcr K urt Pvtschke bewährte sich als warm emvsiiidender Sprecher. Die Soli vertraten die Kviizertsäiigcr Ernst Hont;sch, der recht erfolgreich an der Veredelung des inmpathiichcn Baritons arbeitet, und Ehrhart Mühl berg, ein Tenorist, -er Im Banne der Schüchternheit nicht zu voller Entfaltung seiner Mittel kam. Zu seinen Erfolge» dark man den „Tannstäuscr" anfrtchtiä beglück wünschen. Es geht vorwärts. L. D. ! * Hn der Nollfoßschen Musikakadernic kür Damen fand gestern ein Vortragsabend statt, de, oufS neu« be stätigte, daß «an es hier mit der Ausbildung der Schüle rinnen ernst nimmt. Durchgängig zeigt« sich erfreuliches technisches Können und gutes musikalisches Verständnis für dir jeweilige Aufgabe. Eine recht gute Wiedergabe er fuhren n. a. Lonatensätze von Haydn. Beethoven, Schubert und Grieg. Rondo von Mozart: LrabeSk« von Schumann: Bolero vvn Ehopiv. Auch der Gesang war aufs beste ver treten. Ari,v von Händel und Giordani, Duette von E. van Rennes, Schumann, R. Becker, Frank und Mendels sohn «amen ganz vortrefflich zu Gehör. Die Schülerinnen gehörten den Klamerrlasseu von N> v. Ziegler. E. de GlimeS. Prof. G Schumann und den Gpiangskkaffen non M. Diricl »nd G. GUsmann an. i" Die Große Oper iv Berlin endgültig gcgrüudct Tie Gründung der Großen Oper unter der künstlerische» Leitung von Angela Reumann ist gestern notariell voll zogen worden. Paul von Heyfe. Au seinem achtzigsten Geburtstage kann Paul Heyse aus ei» Leben zu,üclbtickc„, wie es nur wenigen Lterb- ltchen beschieden ist. Eine äußere Krönung hat es in der Verleihung des Adelspräditats durch den Prinz-Regeuteu von Bayern erhalten. „Paul v. Heyse" — das kleine, inhaltrctche Wörtchen wird bei diesen, Namen sehr rasch populär werde», denn n», Heyses Persönlichkeit und Kunst war von jeher etwas wie ei» aristokratischer Schimmer ge woben. Wenn mau das Leben eines anderen auch nicht bis in seine letzten Tiefen überblicke» kan», bei der Betrach tnng von Heines Werden. Wachsen, Gedeihen, Reifen durch Hahrzchnte schließt die Behauptung wohl keinen Fehlschluß ein, daß man es hier mit etncm Glücklichen und Gcsrg „eten zu tun hat. Er stammt aus einer harmonischen lim well, erfuhr in seiner Hugcnd die Forderung, die die Blume feiner Kunst »oll erschließen ließ: im Krcnse gleichgesinn »er. edier Gefährten reiften seine Hdealc, des Lebens ge meine Not rührte nie an seine Schwelle, und der Ruhm war der treue Begleiter seiner unablässigen Arbeit. Nicht urühe loS sind ihm die Früchte in den Schoß gefallen, Paul von Heyse gehörte zu den rastlos Fleißige«, und mit diesem Fleiß wuchs sein Talent. ES fehlte ihm an naive, Ursprünglichkeit und machtvoller Gestaltungskraft, um bas upn ihm heiß und oft umwordene Theater ga«ö zu er obern, die stärksten und reinsten Erfolge erwuchsen »hm auf dem Gebiete formvollendeter Lyrik, d«S Gc- lellschast-roman- und vor allem der Novelle. Sein Bor bild war Goethe: non Stil. Gestaltung, Aufbau «vd Dialog sührung sind bei Heyse viele Lnklävg, zu spüren, schon sn den Novellen der ersten Zeit. Diese Anlehnung entsprach dem innerste« Bedürfnis de- Poeten, eftr Leben i« Sänne
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