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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-21
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1879
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Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Freitag den 21. Februar 1879. 73. Jahrgang. P-irtis»e Ilebersicht. Leipzig. 20. Februar. Sw Theil der fortschrittlichen Intran sigenten bemüht sich, unter dirrcter Fühlung mit der Socialdemokratie, «ine nach link- aravitnende Zwischenstellung zwischen der süddeutschen BolkS- -artei und der Fortschritt-Partei anzustreben. El ist dabei zunächst auf den Abonnentenfang ab gesehen, denn nach dem Schlafengehen der social« »nnokrattschen Blätter bestrebt sich die diesem Partei Partikelchen asfiliirte demagogisch-demokra tische Presse, socialistische Leser zu gewinnen , um nicht gleichfall- von der Bildfläche zu verschwinden. 3» Berlin ist e- besonder« die „Berliner Zeitung", die in diesem Fahrwasser segelt nnd nach link- den Köder auSwirst. Mit Speck fängt »an Haifische. Zur Kennzeichnung de« Tone-, »er durchau- normal demagogisch ist und der etwa dem verflossenen „Vorwärts" oder der „Kackel" zur Zierde gereicht haben würde, mag hier dem citnten Blatte eine Stelle mitgctheilt «rden, die eine förmliche Versunkenheit in Bezug ans politischen und journalistischen Tact darstellt. El soll übrigen« mit der Wiedergabe dieser ele ganten Kraftprobe de« Radikalismus durchaus «cht gesagt sein, daß nicht auch außerhalb der stvilerstadt ähnliche Giftblüthen ihren Standort HLiien. Die „Berliner Zeitung" schreibt in m>lm Leiter: .HonderBierbank de-Reichskanzler-." „Je mehr sich- ändert, um so mehr bleibt eS — die alte Geschichte", sagt ein franzöfischeS Sprüch- wort, welche- eigen« zur Eharakterisiiung der poli tischen Situation in Deutschland erfunden zu sein steint. Geändert hat sich unsere Lage insofern, a>S der Reichskanzler die Rolle de- HotelwirtheS in FriednchSruh mit der eines Gastgebers in verlin vertauscht hat. Dieser Wechsel überhebt ihn der Mühe de« Schreiben- und gistattet ihm, m plaudern, und so schöpfen wir denn unsere Belehrung über die Bedürfnisse und Interessen der deutschen Nation sü'S Erste nicht mehr au- . Äauernbriefrn", sondern aus „Bauerngesprächen", die Ee. Durchlaucht am häuslichen Heerd in der Dilhelmstraße nach eingenommenem Diner bei 'einem „Pappenheimer" mit seinen „Pappen heimern" führt. Nachdem da« demagogisch-demokratische Blatt so dann einige Mittheilungen über die Aeußeruugen de« Reichskanzler« wiedergegeben und glossirt hat, fährt e« fort: „DaS BeachtenSwerthe de« ganzen BrrtrageS liegt aber offenbar in der Vermahnung an ferne ZuhSrö, Ler den nächsten Wahlen dem „Bruder Bauer" tüchtig die Hand zu drücken. Ohne Zweifel bat der „Bruder Reichskanzler" für sich selbst diesen Rath schon befolgt: daher seine Bauernbriefe, überhaupt schemt Fürst ÄiSmarck. nachdem er alle übrigen politischen Factoren benutzt und abgenutzt hat» nachgerade an dem Puncte angelangt zu sein, wo ihn der „flache Landbewohner" allein noch retten kann. Die Bauern zu captiviren, DaS ist da- unverkennbare Bestreben Sr. Durchlaucht. Wir wünschen viel Glück dam. ES lebe die Politik - der Bauern Eaptivirung!" * « » lieber da« vielgenannte parlamentarische Mittagessen beim Reichskanzler dringen vielfach Ergänzungen und neue Anekdoten in die Olffeutlichkeit. Auch die „M. Z " ist in der Lage, zu den Tischgesprächen BiSmarck'S folgende Nach träge mittheuen zu können: Berlin, 18. Februar. In der ungewöhnlich angeregten Sonna endunterhaltung im ReichSkanz- lerhaul» hatte Löwe-Salbe seinen Platz an der Lasel bekanntlich in der Nähe deS Kanzler« ange wiesen nulten und sehr rasch kam da- Gespräch Kmschen Beiden in lebhaften Fluß. Zunächst galt e» dem «rinnerungSikichen Jahre der Revolution von 18t«, in welchem bekanntlich beide Männer sich ihre politischen Sporen verdient hatten. Sie tauschten ihre gegenseitigen mannichfachen Erfahrungen und ihre Erlebnisse mit ein ander auS. Namentlich beschäftigten sie sich mit der EntwickelungSgeschichte der damalS zuerst in scharfer Gliederung hervortrrtenden Partewer- dältniffe. Sodann kam der Kanzler auf da- Ge biet der auswärtigen Politik zu sprechen und er wähnte «it sichtlicher Genugthuung der jüngsten Verhandlungen über die Beseitigung der klnnen wunden Stelle im Prager Frieden, von An fang der orientalischen Lonterenzen in Berlin an, lo versicherte der Kanzler, habe Die- ihm vcrgesktwebt, daß die Beseitigung jener unter Umständen gegen Deutschland in Anwendung zu bringenden Handhabe für ibn gewisser maßen alS Entgelt für seine Bemühungen all ehrlicher Makler „abfallen" müßte. AuS den Lorten d«S Kanzlers leuchtete «» wie freudiger Stolz darüber hervor, daß ihm sein Ziel so gut nnd so vollständig gelungen ist. Endlich streifte der Kanzler an seine Kirchenpolitik. Er gedachte der eingrleiteten Unterhandlungen mit dem Ear- dinal Franchi, die einen gewissen Erfolg zu ver sprechen schienen. Man war beiderseits zu Toners- Konen gelangt. So anerkannte der Unterhändler der Curie die Anzeige Pflicht der angestellten oder anzu- Üellenden Geistlichen seiten- der Bischöfe und der Kanikr verstand sich alSdann, wiederum in direkte Beziehungen mit Rom einzutreten. Allein Alle- sei durch den Tod d«S EardinalS wieder rn Frage ge stellt worden. Hierbei ließ der Kanzler so etwa« durchbücken, daß er den Gedanken, als sei der er wähnte Ktrchensürst durch Sift befestigt worden, »icht so ohne Weitere« von sich weizen könne. Der Sang der Verhandlungen hätte nunmehr einen so schleppenden Charakter angenommen, daß di» Absicht, dieselben in» Endlose hin,uz,ehen, un- zweifelhaft hervoigetret-n sei. Er jasse daher nun mehr die Dime vollständig an sich herankommen >ad sei vorläufig kaum an «ine Veränderung der obwaltenden Verhältn.fi« zu denken. Der Kanzler erschien übrigens an demselben Abend ausfallend frisch. Jede Spur seiner schon sprüchwörtlich ge wordenen Nervosität war vollkommen auSgelöscht. » « « Die Präsidentenwahl de- Reich-taHe- ist — ein Ausdruck der Parteiverhältnisse — dies mal mit besonderer Schwierigkeit verknüpft. Nach der Ablehnung de- Fürsten Hohenlohe-Langen- bnrg liegt dre Wahl de- zweiten Bicepräsi- denten noch völlig im Ungewissen. Biele National liberale wollen nun für Herrn v. Seydewitz stimmen, der aber, wie eS heißt, die Wahl ebensall- nicht annehmen will. Ein anderer Tbcil der Nationalliberalen ist jetzt gesonnen, für vr. LuciuS zu stimmen, während da- Centrum geneigt sein soll, sein Votum für vr. Hänel abzugeben, von dem eS aber gleichfalls heißt, daß er die Wahl ab lehnen werde. General-Feldmarschall Graf v. Rvon ist. wie die „Kreuz-Ztg." schreibt, nachdem sein Befinden im Laufe de« Mittwoch sich erheblich gebessert hatte, in der daraus folgenden Nacht wieder von einem starken asthmatischen Anfall heimgesucht wor den, und eS kann sein Zustand leider noch nicht als ein gefahrloser bezeichnet werden. Die bekannte Verfügung der Bezirksregie« rung zu Oppeln, betreffend die jüngeren Lehrer Oberschlesiens, hat bekanntlich ein enorme» Aufsehen bervorgerufen, welche» der Cult uS- minister vr. Falk im preußischen Landtage auf da- richtige Maß zurückführen mußte. E« durste damals angenommen werden, daß die gerügten Zustände nur in Oberschlesien zu finden, Schlüffe daran« auf den Lehrerstand in Preußen über Haupt dagegen nicht gestattet seien. Indessen die Verfügung der Oppelner Regierung in Betreff der jüngeren Lehrer steht nicht allein da. Aehnliche Verfügungen haben erlassen die Regierung zu Er - furt im Herbst 1877, die zu PotSdam im Früh jahr 1878 und die Regierung zu Merseburg am 22. Juni 1878. In der Verfügung der Letzteren heißt e«, wie der konservative „Reichsbote" be richtet, u A: «Daß Lehrer der Volksschule in Stadt und Land an socialdemokratischen Bestrebungen Theil genommen hätten, davon liegt glücklicherweise innerhalb unsere- Bezirkes noch kein Beweis vor. Leider aber können wir nicht sagen, daß alle Lehrer von dem Bewußtsein durchdrungen seien, den Schülern an ernster geistiger Arbeit, sittlicher Selbst bederrschuna und frommem Wandel alS Vorbild und Beispiel voranleuchten zu muffen; vielmehr müssen jährlich nicht wenige, namentlich jüngere Lehrer, wegen Nnfleiß, Nnkeuschhcit und unsittlichen Verhalten« überhaupt tntlaffen werden." * « >» Dem gemeinschaftlichen Landtage in Gotha ist ein RegierungSdecret zngegangen, da- alS Ergebniß der Verhandlungen Uber die Errichtung einer Handelskammer in Cobnrg kundgiebt, daß Preußen und Meiningen kein Hinderniß in den Weg legen wollen, wenn ihnen daraus eine Mehrausgabe nicht erwächst, daß sie sich aber vor behalten, nach den gemachten Erfahrungen seiner Zeit auf die Bedürsnißfrage zurückzukommen. Die Regierung will nun, dem Wunsche deS Land tage« entsprechend, mit Einführung der Justiz organisation eine Kammer für HanvelSsachen in Coburg errichten und begehrt al« Kosten dafür die Bewilligung von 1500 Mark pro Jahr. — Den Landtagen der thüringischen Staaten, die bi-her mit den Au-sührungSgesetzen zur Gericht- organisation und mit den bezüglichen SlaatSver- ^ trägen beschäftigt waren, ist meist auch eine Vor »läge über Abänderung deS StaatSgrund ! gesetzt- oder der Verfassung zngegangen, welche t mit der GerichtSorganifation in Verbindung steht E« wird nämlich eine anderwette Bestimmung über Zusammensetzung deS Staat«gerichtShofs be- busS etwaiger Ministeranklagen nvlhig, da die seit her hierzu designirt gewesenen Gerichtshöfe mit dem 1. Oktober diese- JahrrS zu bestehen auf- hören. In Weimar wurde die erforderliche Bcr fassungSändernvg schon im vorigen Jahre de- fchlossen; in anderen Staaten ist diesrlbe erst jüngst vorgenommen worden. » * « Zur Arab-Tabia-Frage meldet man au« Bukarest vom 15. Februar das Folgende: „Sestern Abend ist vom rumänischen Ge- sandten am Hofe von Et. Petersburg, Senera J»an Ghika, ein Telearamm des Inhalt« hier ringelangt, daß Kaiser Alexander auf dem am Abende vorher stattqefundenen Hofballe seinen (dei rumänischen Gesandten) Gruß unerwidert gelaffen habe und kalt und lautlos an demselben vorüber aeschritten sei. Alsbald, nachdem der Kaiser einige Schritte vorwärts gemacht, habe er sich halb um- gewendet und dem General Ghika sehr ver nehmlich die Worte zugerufen: „Ich habe Befehl gegeben, daß meine Truppen Arab-Tabia besitzen." Anderseits wieder ist dr, an dieser Stelle schon jüngst fignalifirte Abberufung de» hiesigen russischen Minister-Residenten, Freiherrn v. Stuart, ehegetzern in der Thai erfolgt, allein in einer W.isr. d»e man hier durchaus nicht erwartet hatte: Baron Stuart wurde nämlich zum Direetor der Archive de» Ministerium» de» Aeußern in Et. Petersburg, an seine Stelle aber kein anderer Minister-Resident für Bukarest ernannt, sondern der bisherige russi sche Eonsul in Jassy. Herr Jacobsohn ganz einfach al» „Geschäftsträger" bestellt. Angesicht» dieser, wie man sich hier durchaus nicht verhehlt, doppelten Kundgebung der in Petersburg gegen Rumänien herrschenden Stimmung wird auch heute wieder in maßgebenden Kreisen nach wie vvr mit Vvllfter Entschloffenhei betont, daß Rumänien einzig und allein in poe Fällen in der Arab-Tabia-Frage sich zurück-»'- Mehr kann man in der That nicht verlange» »lehen werde: wenn nämlich entweder die Berliner »von einem Blatte, da» im Bereiche der JuriS- Signataimüchte die Räumung jene» FortS seitens der Rumänen ausdrücklich wünschen würden, oder aber, wenn Rußland mit Waffengewalt gegen die derzeitige rumänische Besatzung von Arav-Tabia einschreiten würde. Doch zweifelt man, und nament lich in finanziellen «reffen, daß Rußland gerade heute I ^er Parlament. Presse und Publicum von Eng. zu emer solchen „Waffenlhat" schreiten werde, »«Island Die die Vorgänge in Ceutralasie» ke- Ustri a"die"'PNr- Rubelaulalle? MLrtten ^nde diplomatische Korrespondenz ist jetzt de» - 'Parlamente zugegangen. Dieselbe enthält em Telegramm de« Grasen Schuwaloff an den diction Ihrer Majestät der Königin Victoria er scheint. « * » Afghanen und Zul«S beschäftigen noch »«- .Prche Europa- noch um LO, wenn nicht mehr Procent herabsetzen würde. Dre momentane Lage ist eine^ äußerst schwierige. In der Regel gut unterrichtete z MarquiS vonSaliSdury vom IS. Decemb« Personen wollen wissen, daß unsere leitenden Staats männer, als sie zur faktischen militairichen Be setzung von Arab Tabia schritten, ohne die kontro verse um jenen Steinhaufen der Entscheidung Europas vorher unterbreitet zu haben, den be kannten AuSspruch deS Fürsten BiSmarck sich zur vorigen JahreS, in welchem mitgetheilt wird, daß der Kaiser von Rußland alle bezüglich Ceu- tralasirn« zwischen Rußland und England getroffenen Vereinbarungen beobachten und die nach Kabul abgesandte Mission sofort zu- Lehre dienen ließen: „kesti po^iäcnte«." Nun steht s rückberufen werde. Der Marquis von Salr^ man aber freilich ein, daß Rußland unS gegenüber I bury antwortete darauf an demselben Tage, datz sein Latein auch nicht vergessen hat und sagtdie Anwesenheit der russischen Mission in Kabul da- einzige Hinderniß sei, welche- der Wiederher stellung de» vollkommenen Einverständnisse- zwischen beiden Mächten bezüglich Ccntralasien« entgegen stehe, und daß die englische Regierung, sobald die russische Mission von Kabul zurückgezogen sei» werde, annehmen werde, daß sämmtliche von beide» Theilen in Bezug ans Afghanistan und Central asien eingegangenen Verpflichtungen ihren binden den Charakter wieder erlangt hätten. Zugleich telegrcchhirte der MarquiS von SaliSd»ry .,i)uoä licet ^oei, non licet bovi. Addul Hamid soll auf Grund der österreichisch ungarischen Propositionen Karatheodory Pascha ermächtigt haben, zum Abschluß der mit Oester reich gepflogenen Unterhandlungen zu schreiten. Ein Theil der türkischen Truppen ist bereit» im Vorrücken begriffen, um die von den Russen ge räumten Stellungen zwischen Tschorlu und Adrianopel zu besetzen. * «i> sin* ... I ebenfalls an demselben Tage an Lord Los tu». Wie dem ^ester Lloyd" au« W.en gemeldet ^ Schuwaloff habe ihn davon in K-nntniß 2"d, l'ch d'- Stockung, die m der österre.- ^tzt, daß an die russische Mission in Kabnl die ch.schcu Eab,netSblldung emgetrelen war. aus ^^ion ergangen sti Kabul zu verlasse», dw Schw.erlgketten bezüglich der Ernennung Die Position der Engländer in Afghani- w tremayr'S. D.e Vere.nbarung. welche ge- jss ^ ^„.er «ne gefährdete. Ein amt- troffen wurde, lstfogende- Stremayr .st m.t der „che, Telegramm überbringt die Nachricht, daß Leitung der Präsidralgeschäfte betraut D,ese Form der in Kandahar concentrirten Truppe» d-rV-inL^ General» Stewart den Rückmarsch ans ' lindischeo Gebiet angetreten habe. Die re- bUhr«l (26 00o fl.. e.n gewohnl.cher M.mster hat ^runq»freundlichen Londoner Blätter legen sich nur 20,000 fl.) er bleibt nach w.e vor m der ^se Maßregel, so leidlich e» gehen will, zurecht L L daß innerhalb des ganzT cre Amtswohnung deS Ministerpräsidenten m I ^alogischen Wirkungsbereichs von Kandahar ^ .Hbrrengasse Nr. 7 und ^r. 9. dl« Fürst I ^ne nennenswerthen feindlichen Streitkräfte stehe» ckuerSperg am Sonntag räumt, nicht be I ^nnten, andernfalls eine Schwächung der dortigen ziehen. Diese Einrichtung welche den Charakter englischen Garnison sich von selbst verbieten wüßte de» Provisorium» trägt, wurde auf den ««-drück- ^ltte nicht auch dn in den Berichten vom K.iegs- Uchen Wunsch de« Herrn v- Stremayr getroffen. I ^«platze offen eingestanden- Mangel an P?^ - 8 wird vom 18. Februar gemeldet. I nj^ntzufubr ans die Entschlüsse des General« «b-nd wurde d.e von 400 Studen en S^^ bestimmend m.tgewirkt haben? Am besuchte General-Versammlung der Deutschen Lese- § stehen die Angelegenheiten noch schlimmer. Halle vom landeSfurstllchen Commiffar wegen lieber- „kapier hilf!" ist die Parole des Taac«. Jn- ! deffen wird der einzige „General", den England gelöst, da ^ Frage dl^cutirt I ^sitzt nicht S. M. dem Könige Cetewayo die Verem mehr daS deutsch-natwnale oder das deutsch- j bieten. Die .,1k. Z." erhält darüber de, folgenden interessanten Bericht vom 18. d. M aus London: „Die Ankunft Lord Napier'S of Magdala in London verursachte gestern in politischen und militairischen Kreisen eimge Bewegung, um so mehr, als der General, welcher gegenwärtig im englischen Heere als Altmeister der Kriegskunst gelten darf, sich sofort nach seiner Ankunft »um KriegSamt be gab, wo ein KreiS von Generälen und Admirälen versammelt war. Schnell wurde das Gerückt ver breitet, Lord Napier sei bestimmt, daS Oberes«- mando in Südafrika zu übernehmen. Diese Ler- muthung ist indessen unrichtig. Die Regierung hat den General von Malta herberufen, weil sie — wie sich unter geaenwärtigen Verhältnissen leicht denken läßt — seines RatheS bedarf. Nicht in der Zulu-Angelegenheit allein, auch in Sachen deS Afghanenkrieges und der Nordweftgrenze In diens, auf welchem Gebiet Napier nicht nur alS an und für sich tüchtiger Soldat, sondern überdies alS genauer Kenner der Sachlage Autorität ist, wird sein Rath der Regierung im höchsten Grade willkommen sein. ES ist dort noch so Manche- zu regeln, und gerade auf Napier'S Urtheil hat sich ja die Regierung bei Formulirung ihres Verlangen- nach einer „wissenschaftlichen Grenze" zumeist ge stützt. Zudem wird man seiner vielleicht zur ver- tbeidigung der Regierung-Politik vom militairischen Standpunkte au» bedürfen. Am dringendsten »ft allerdings die Frage deS ZulukriegeS, besten mög lichst schleuniger und erfolareicher Abschluß Regierung sehr am Herzen liegt." österreichische Princip vertreten solle." Die Wie ner Vorgänge scheinen sich also an der Mol da« zu wiederholen. Die Pariser Morgenblätter vom Mittwoch bestätigen, daß das Ministerium sich mit dem Entwurf der Amnest iecommission einver- ianden erklärt habe. — DaS vom „Journal des Döbats" erwähnte Gerllcht von der Demission des Mnnicipalrathes von Pari- wird von der „Agence Havas" für unbegründet erklärt. Der „N. Z." wird vom gleichen Tage aus Paris gemeldet: „Der Gemernderath hat mit fünf Stimmen Majorität den Redacteur des „Si^cle", Castagnarv, > einen intimen Freund Gambet ta'S, zum Präsi-, deuten gewählt, während der bisherig« Präsident Thulis, welchen die llltraradicaten wieder- wählen wollten, unterlag. Extreme Entschließungen der Municlpalvertretung sind demnach »m Augen blick nicht wahrscheinlich, dieselbe wird sich wohl auf einen Appell an den StaatSrath beschränken. Die „Republique Francaise" polemistrt heftig gegen den „National", daS Organ Marcere'S, der e»n energische- Vorgehen deS Ministeriums gegen die Radikalen verlangt." » Platonische Liebe zu Großbritannien wuchert auf der „Grünen Insel" eben »icht. Wie stark und innig die „Anhänglichkeit" der Irländer zu England ist, davon giebt die jrische Presse ein in der That recht sprechendes Bild. Während England im Sack und in der Asche trauert über den Verlust, den es in der Tugelaschlacht im Kaffernlande davougelragen, begrüßt die National Presse Irlands — z. B. die „Nation" der „Jrishman", Weeklv News" und „Flag" — mit wildem Jubel die Nachricht von der Niederlage der Engländer, indem sie die gefallenen britisch» Truppen mit den Banden eines ländervcrwüstenveu Sanherib vergleicht und Irland zu einem drei fachen Lebehoch auf den Zulukönig Cetewayo auf sordert Der „Jrishman" ist nicht in gleichem Maße extravagant wie die „Nation", die sich wie folgt äußert: „ES war eine ganz brillante Affaire, klug angelegt und meisterhaft auSgeführt. Stil der Vernicklung einer brmjchen Armee im Khyber-Paß im Jahre 1kS3 ist in der gan^n Welt nickt- AehnlickeS vor- aekommen. Nur engltsche Armeen fallen so gründ lich hrnein. Die Soldaten anderer Nationen wissen fick mit Muth und Geschick fast aus jeder Lage ehrenvoll herauSzuschlagen. Lieft man aber von grober Dummheit und Unfähigkeit in militairischen Operationen, von der Narrheit, die eine Armee in eine offenbare Falle fühlt und nicht mehr herauS- zubrinarn weiß, von einem Mangel an raschen und kühnen Entschlüssen, welcher eS ermöalicht, daß eine Armee eingeschlossin und m die Pfanne ge- bauen wird: so kann kein Zweifel mehr über die Rationalität einer solchen Armee herrschen. Jeder mann wird sagen: „ES kann nvr eure englische sein.. iß der Oeffentliche verhau-lange« -rr Sta-tveror-ueteu «» 8. Fe»ru«r 187»»). (Auf Grund deS Protokoll- mitgetheilt.) Anwesend: S4 Stadtverordnete und a« Tische de- Rathet die Herren Obetbürgermeifter vr. Gevrzi und Bürgermeister Juftizrath Vr. LrSndlin. Nach Eröffnung der Sitzung macht Herr Vorsteher Soetz Mittheilung über die von dem Wahlausschuß getroffenen Ergänzung-Wahlen für die Steuer- einschätzungS-Eommisstonen. Hiernach sind an Stelle de- von dem königl. Finanzministerium als Eom- misston?-vorsitzenden bestellten Herrn Dir. Kummer Herr Advocat Klemm und an Stelle de- Herr» Kürschnermeisters Witzleben, da derselbe bereits vo« Rath« als Eommisfiovsmitglied berufen, Herr Sprit- fabrlkant Geyer gewählt worden. DaS Collegium bestätigt diese Wahlen einstimmig. Hierauf lnlt man in die-TageSordnung ein. Erster Gegenstand derselben »ft «ine Eingabe der Herren Schunig und Ge nossen wegen Reduktion der Preise für die von ihnen in der Nordvorstadt ge kauften Bauplätze nach Berhältniß be bet anderweiter Vermessung sich erge benen geringeren Flächeninhalts der Varcellen und eine hierauf bezügliche Erklärung de» RatheS. *) Eingegangen bei der Redaction am IS. Aebr. 1S7S.
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