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Dresdner Nachrichten : 05.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191004059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-05
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1910
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4 .Dresdner Nackrtckiten' 4 Dienstag, S. Avril Rr. « k würde. Jede andere Lösung sei niidurchiutzrvar. Foigende Eutichlteßung fand cinst.mnilge Annahme: «Die Versamin- lung verlangt die Erhebung Elsaß-Lothringens zu einem selbständigen deutschen Bundesstaat«, an dessen Spitze der Kaiser als Landesherr steht." Die Aussichten der preußischen Wahlrefor« In der Generalversammlung der Konservativen Ber einigung erklärte der sreikonservative Landtags- und ReichStagSabgevrdiiete v. Dirksen. er glaube gut unter richtet zu sein, das, bei der Krone der lebhaft« Wunsch bestehe, bei Schaffung des neuen Wahlgesetzes sollten die mittleren Parteien nicht auSgeschaltet wer den. Sollte das Herrenhaus die Vorlage in der fetzigen Gestalt annehmen, lv sei die Entscheidung der Krone nach der parlamentarischen Erledigung der Wahlrechtsreform »och keineswegs sicher. l?j Der Alldeutsch« Verband hielt am Sonntag in Hamburg eine VorstandSsitzuna ab, an der von den Führern der alldeutschen Bewegung Frei herr v. S t ö s s e l - Potsdam, Chefredakteur Dr. ReiS- niann-Grohne (Essens, General Keim- Berlin, Sena tor N e ii m a n n - Lübeck, Reedereibesitzer Jhenvlitz- Mülheim u. a. teilnahmen. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten wurden die Ergänzungswahlen zum »anptvorstand vorgenommen. Gewählt wurden: Geheim- i at A i r d o r f - Gelsenkirchen, Generalleutnant von W r o ch e m - Berlin. Dr. Hans -H a r t m e y e r - Wien und cktegierunaSrat v. S t r a n tz - Berlin. Nach einem Referat deS Grafen E. zu Reventlow über das Thema: »Der Alldeutsche Verband und praktische Politik" brachte der Vorsitzende Rechtsanwalt Claß die Meinung -er Haupt leitung und des GeschästSführenden Ausschusses dahin zUm Ausdruck. das, man dem neuen Reichskanzler, seiner Persönlichkeit entsprechend, höchstes Vertrauen ent gegengebracht und erwartet habe, daß die von ihm ange- lündigte ruhige und stetige Politik erfolgen werde. Als stetig könne man aber die unbestreitbaren Schwankungen in Elsaß-Lothringen nicht anerkennen, ebenso, wie man die Deckung der schwächlichen auswärtigen Politik durch den Reichskanzler nicht praktisch nennen dürfe. So schmerzlich es dem Alldeutschen Verbände sei, seine Hoffnungen erschüttert zu sehen, so wenig könne es die VerbandSleitiing als richtig anerkennen, Sah man ver tage und su der Meinung komme, daß Bethmaun-Hollweg in seiner Politik die Fehler der Vergangenheit fortsetzen werde. Man dürfe hoffen, daß ein Mann von seinen Fähig keiten und von seinem guten Willen die öffentliche Mei nung beachten werde, wenn sie auf Gefahren Hinweise. Gerade unter diesen Gesichtspunkten sei es doppelte Pflicht, die Oeffentlichkett aulzuklären. Es müsse setzt bet einer >o bedeutsamen und folgenschweren Frage wie der der Ver fassung von Elsaß-Lothringen damit eingesetzt werden. ES sei auch ungerecht, den Kanzler allein für die beunruhigen den Schwankungen verantwortlich zu machen, während die Volksvertretung sie ohne Widerspruch mitmachte. Der Vor sitzende empfahl de» OrtSgi uppcn, mit allem Eifer an die Anf- ilärnngsarbeit hcranzugelien. — Diese Aufforderung unter stützte General Keim, indem er die Verdienste des Ver- j handeS auf dem Gebiete der Flottenpolttik hervorhob »nd ' verlangte, daß der Alldeutsche Verband setzt seine Sorge > dem Heere zuwenden möge, das durch den ungenügenden Prozentsatz der Ausgehobencn, besonders Frankreich gegenüber, in Nachteil komme. Unter lebhafter Zustim mung betonte er. daß die alldeutsche Politik bisher eine bejahende gewesen sei und es auch in Zukunft bleiben müsse. - Dr. Reivmanu-Grobnc betonte besonders die Gefährlichkeit der Autonomie der Reichslande und warnte eindringlich davor, an der Westgrenze die Kaiier- gewait zu schädigen. — Nachdem Regierungsrat v. Strantz und Freiherr v. Stössel verlangt hatten, daß der Alldeutsche Verband und seine Glieder sich nicht in daö Lager der Untätigen und Vcrsweiseliiden treiben lalle, schloß der Vor- siyende die Erörterung damit, daß er den festen Entschluß -er Erschienenen aussvrach, auf dem Posten zu stehen und ausharren zu wollen. Er wünschte, daß der Allgemeine Ver- bandstag. der Mitte September tn Karlsruhe i. B. statt, findet, möglichst zablreich besucht sein möge. Damit war die Tagesordnung der Vorstandssttzung erschöpft. Znm Agramer Hochverratsprozeß. ! Der oberste Gerichtshof in Agram hat dem „B. T." zu- s .tge nach dreitägiger geheimer Sitzung die Aufhebung i-es Urteils im Agramer Hochverratsprozeß beschlos sen. Am 15. Oktober 1909 war in Agram nach Neben- monatiger Verhandlung in dem Hochverratsprozeß gegen 5? Angeklagte das Urteil gesprochen worden. Während bei ,'2 Angeklagten Freiivriich erfolgte, wurden 31 verurteilt. Gin Todesurteil wurde damals nicht verhängt, obwohl der Staatsanwalt geaen sinU Angeklagte die Todesstrafe be antragt hatte. Die von dem Gerichtshof verhängten Strafen bewegten sich zwischen fünf und zwölf Fahren 'chweren Kerkers. Der Ursprung des Prozesses lag in der großserbischen Propaganda, die seit der Thronbesteigung König Peters nach Bosnien, Kroatien und der Herzegowina hinübcrgetragcn wurde. Es erfolgten Massenverhaftungen. Tie Untersuchung dauerte monatelang. Marinedcbattc» in Frankreich. Der Senat beriet am Sonnabend über das Flottenbnd- get. Gegen die Angriffe mehrerer Redner der Rechten, die ihm vorwarfen, daß er den Niedergang der französischen Marine als unabänderliche Tatsache betrachte, erhob der Berichterstatter Protest. Der Marineminister erklärte, er habe sich bemüht, eine schlagfertige Flotte z» schaffen. Zuerst seien die Geschwader reorganisiert worden. Frankreich könne darauf rechnen, daß seine beiden Geschwader sich in vollkommener Kriegsbereitschaft befänden. Das Arsenal in Biserta werde-im Fahre 1912 fertia sein und die Stellung Frankreichs im Mittelmeer wesentlich verstärken. Das Flottenprogramm der Regierung ruhe ans dem Gedanken, alles an die Erhöhung der Schlagfertigkeit der Flotte zu setzen und die Flotte so sehr wie möglich in dem Zustand dauernder BerwendnngSbereitschast zu erbalten. Nach dem vorgesehenen Programm werde die Flotte 38 Panzer schiffe zählen. Nach den bereits erzielten Ergebnissen könne er versichern, daß das Geld Frankreichs gut an gewandt sein werde. Fm weiteren Verlauf der Sitzung gab der Unterstaatssekretär Eberon Aufschlüsse über die tm Marinedienste eingekührten BerwaltungSresormen. So dann wurde die Generaldebatte geschlossen und die 13 ersten Kapitel des Etats bewilligt. Die Sitzung wurde hieraus vertagt. Deutsches Reich. Der kaiserliche Hof begab sich nachmittags in Antomobilcn von Homburg v. d. H. nach Köppern, von da zu Fuß durch den Taunus nach Wehr- heim und kehrte von hier tn Automobilen nach Homburg zurück. Das Wetter ist wärmer und sehr schön. Das Kaiserpaar wurde allenthalben von den zahlreichen Aus flügler» srendig begrüßt. Ftalicn. Theodore Roosevelt wurde gestern vor- mtttaa 10 Uhr tn halbstündiger And'enz vom Könige emp fangen und begab sich hierauf nach dem Pantheon, um Kränze an den Gräbern der Könige Viktor Emanuel und Hinnbert niederzulegen. Mittags fand ein Frühstück ank der amerikanischen Bollchaft zu Ehren RooseveltS statt, woran n. a. der Ministerpräsident und der Minister des Auswärtigen teilnahmen. Frankreich. Aus Eharleville wird gemeldet, daß die dortigen katholischen Geistlichen sich weigern, die Tochter des Rechtsanwalts AneS kirchlich zu tränen, weil er das Amt eines Liguidators der KöngttgättonSgütkk übernommen hatte. England. Ter Führer der irischen Nationalisten Redmonü. hielt in Tipperary eine Rede» in der er erklärte, für die irische Partei bedeute dt« Frage der Kon zessionen an Irland mit Bezug auf da« Budget nicht« tm Vergleich zu der Frage der Abschaffung de« Vetorecht» der Lord«. Dies« sei bi« Hauptbedingung für. die Homerul,. Redmond zählte sodann die Bedtnautigen auf, unter denen allein die Nationalisten geneigt seien, für da« Budget zu Ntmmen, auch in abgeändertrr Form. Zunächst wüste die Regierung die Zusicherung geben, baß da- Budget nicht »her tm llnterhause verabschiedet werbe, al» bt» die Ent- schetbung der Lords über die Resolution betr. da» Veto- recht bekannt sei, und serner müsie die Regierung die Zu- stcherung geben, baß sie. wenn die Lord» bi, Resolution verwürfen, nicht im Amte bleiben werbe, wenn sie nicht die Garantie erhält, baß der König gewillt set. wenn nötig, neue Peers zu ernennen, um die Entscheidung der Lords umzustoßen. Rußland. Die Reichdbuma wählte eine Kommis. Non von 2t Mitgliedern zur Beratung des Gesetzentwurf»« über Finnland, und zwar Neben OktoVrtsten. sieben Mit- glieder der Rechten »nd Nationalisten, sechs Kadetten und Progessisten und ein Mitglied der Linken. Türkei. Der Sultan verlieb dem König von Serbien den Hanedanorden, Der König verlieh dem Sultan und dem Thronfolger den Stern zum Karageorg- vrden mit Brillanten. Ueber Fvek ist der Belagerungszustand verhängt wor den. Der Urheber des Attentats auf Hakki Bei ist mit seinen Genosten geflüchtet. China. Der «Newyork Herald" meldet au« Peking, daß an dem Valais des Prinz-Regenten eine Do llarn itbombc aefundeu wurde, was grobe Aufregung bei Hofe und der Beamtenschaft harvorgerufe» hat. Mehrere Verdächtige wurden verhaktet. IsiiiiK unü üilrrrnrcbatt. ck KSntgl. Hostbeater. Opernhaus. Heute: ..Mig non": Schauspielhaus: «Der Arzt am Scheideweg". ck Nesidenztheatcr. Heute: „Der tolle Bredow". k Central-Theater. Heute «Ein Herbstmnnöver". k Heute abend 8 Uhr im Kttnstlerbaus Borlesung von Alice Polin von Briefen und Dichtungen der italieni schen Nenaissancezeit. ck Die englischen Borträge der Dresdner Gesellschaft sür nenere Philologie haben sich eine bedeutsam« Stelle tm wissenschaftlichen Leben Dresden« erworben und lind ein wertvolles Glied unter den Veranstaltungen zur Annähe- rung Deutschlands und Englands. Diesmal kommen zwei Vertreter der englischen Gelehrtenwelt: als Gesamtthema behandeln sie in zwölf Vorträgen daS Zeitalter der Königin Viktoria. .Mr. John A. R. Marriott. M. N. vom New College zu Oxford, spricht über die polt- tischen und volkswirtschaftlichen Verhältnisse unter der Königin Viktoria. Mr. Staugbton Holvorn über Maler nnd Dichter der Zeit. Der erste Bortrag findet heute Diens- tag. de» 5. April, in der Aula der Technischen Hochschule statt und behandelt: Enalanü nach dem großen Kriege. Er beginnt pünktlich um 8 Uhr. r Der i> Kamponistenabcnd. der am Sonntag im Ver einshaussaale stattsaud, beschloß die Reihe der dicswinter- licken, vom Stadtvercin für innere Mission veranstalteten volkstümlichen Kunstabende. Daß selbst diese sich sonst großer Gunst des Publikums erfreuenden Veranstaltungen nicht ungestraft bis in de» Frühling hinein währen dürfen, bewies der verbältniSmäßig schwache Besuch. Das Pro- gramm verzeichnet nur Werke zweier noch lebenden Kom- ponisten, Felix Weingartner und Georg Schu- in a ii n. Den einleitenden Vortrag hielt der Wiener Musik schriftsteller Otto Keller. Nach dem beifällig aufgenom- mcncn Vortrage kam zunächst Georg Schumann znm Wort. Herr Kantor Kotz schke spielte eine Orgelkompositton von ihm. Passacaglia nnd Finale über S /z <2 kl. Es Ist ein modern anmutendeS Konzertstück. Die Wiedergabe des tech- nisch heiklen Werke» stellt« eine virtuose Leistung de» siet- fügen und tüchtige« VerrinShauSorgantsten dar. Dann hörte man einige reizende Lieder Schumann», die sich, wie «Sri gegrüßt, du Waldesrauschen", durch treffsichere Sttm- mungSmnserel auSzeichnen. Die Sängerin. Frau Miersck>. Nahmacher, vermochte, obwohl sie Über recht beachtliche Stimmittel verfügt, den Absichten des Komponisten nicht allenthalben gerecht zn werden. Sie schadete auch ihren warm beseelten Vorträgen durch fortwährendes Tremulie ren und Zuhochsingen. Am besten gelang ihr Weingartner» «Fch denke oft ans bkane Meer", ein reizendes Liedchen, das ebenso wie «LiebeSfeier" und das neckische «Schiihmacher- lied" sich durch glanzvolle harmonische Illustration, wie an- genehme Melodik auszcichnct. Frau S t a b e r o w - G r N u - berg erwies sich im Vortrag der hübschen musikalischen Bilder von G. Schumann «An der Ilse", «Die Mär von der Noßtrappe" und «Gavotte" als eine technisch sattelfeste Pianistin. In Weingartners Sonate für Violine und Klavier in D-Dnr vergaß sie zuweilen, baß auch der Violine ein Recht zustand, gehört zu werden. Der jugendliche Vio linist. Herr Morgenstern, zeigte sorgfältige Schule un gut ausqebildete Technik, vermochte aber viel Eigenes. SelbsteinpfiindeneS. zurzeit noch nicht zu geben. Herr Kan- tor Kötzschke begleitete, wie immer, die Lieder der Sän gerin tadellos. Fhm ist in der Hauvtsache auch daS geschickte Arrangement der verflossenen volkstümlichen Kunstabende zu danken, die dank de» Gebotenen nnd der billigen Ein trittspreise zu einer Einrichtung sich etnaelebt haben, die viele innsik- und literaturverständige Kreise unserer Stadt herangezogen bat und im kommenden Winter auch wieder vereinigen wird. ck DI« dr»»««ilch - e»leltg« Vereinig»», «Ludwig D«ori««t" veranstaltet am nächsten Mittwoch abend S Uhr tm Laal« der Log« Nlumenstraß« » einen Khrenabend für Herrn Hollchauspteler Fabel »ko, tn dem Dresdner Künstler mit Mannlkriptmerken zu Worte kommen, so: Rudolf Plskurek mit Gedichten, Roland Bocquet mit Kompositionen. ck F» der Galerie Ernst Arnalb, Schloßstraße »4, «erben heute zwei Kollektiv-Ausstellungen ber Münchner Künstler F «l d b a n » r und Reiser veranstaltet. Diese beiden Künstler haben In München wohl einen der allergrößten künstlerischen »rkolge erzielt. f- Opernsänger Sträch vom Chemnitzer Gtabttheater ist nach einem Gastspiel alv Jost in BizetS Oper .Carmen" in ber Hofoper in Gotha zum Herzoglichen Kammer- länger ernannt worben. ss Weibliche Komponisten. Die Komponisttnnen erobern sich immer mehr Raum auf unseren Opern, und Operetten- bühnen. Da» Hoftheater tn Weimar bringt am 24. April die Uraufführung eines Musikdramas tn zwei Akten von Cornolte van Oosterzec. Das Werk, betitelt «Das Gelöb nis", Text nach einer Novelle von Richard Daß, von Gertrud Klett und Luise v. Witttck — eine Frauenschöpsung also tn allen Teilen. Uebrtgens war das Hoftheater tn Weimar die erst« Bühn«, die sich einer Komponisttn und ihren Opern öffnete, der Freifrau Jngcborg v. Bronsart. ck VI. Bayrischer Reuphilologentag. Bezüglich de« HauptgehaltcS des VI. Bayrischen NeuphilologentagcS tn München sind zunächst die phonographtschen Vorführun gen des Prof. T h u d i ch u m - Genf zu erwähnen, der zur Bildung eines Ausschusses aufsorbert, um brauchbare Walze» und Platten für den Schulaebrauch zu schaffen. Dieses wird lebhaft von Prof. S ch e f f l e r - Dresden unterstützt. Die wichtige Krage nach der Trennung von Französischem und Englischem in der Prüfungsordnung wird dahin entschieden, baß die Versammlung sich für die Trennung auSsprtcht, zugleich auch sür bi« wahlfreie Nil- düng von Prüfungsfächern, z. S. Deutsch und Geschichte mit einer der Fremdsprachen. Aus der Beratung und Ab- stimmung der von ttniversitätsprpsesfor Dr. Varn» Hagen- Erlangen und D r. D « a e n s, a r t gemachten Ver schlüge zur Reform ber bayrischen neuphilölvgsschen Prü fungsordnung set hervorgehobest. bah bt, Tätigkeit im pädagogischen Seminar dem Kandidaten t« »er Gesamtnote anger«bnet werde« soll. Wetter wirb ber «u«ban des Realgnmnasinm» nach der neusprachlichen Seite gewünscht durch Erhöhung ber Stundenzahl für Französisch und Eng lisch auf 4S Stunde«. Al« Ort ber nächst,» versammln«« wirb Erlangen llvlR vorgeschlagen. ss Erinnerung «» Enbwig «grna,. «m T Mai 1«ü wurde tn Trauten«,» tn Böhmen Töpfer» «Zurücksetzung" gegeben, und auf dem Zettel stand, baß die Figur de« Baron Heere« von einem Herrn Lacrotx gespielt «erde» würde. Die Ueberlleserung erzählt, daß Herr Saeroir den Trauten«»«»» gar nicht imponiert hat. vielmehr mit allen Anzeichen eine« vollkommenen Abfall« an diesem seinem Debutabend «ach Hause geschlichen ist. Fetzt, nach fünfzig Fahren, darf man ia. davon sprechen. Denn aus Herrn Laerotx, wie er sich damai« nannte, ist dann Herr Ludwig Barnay geworben, und man kann wohl sagen, daß er seinen Durchfall durch einige nicht gerade unbeträchtliche Erfolge wieder reichlich wett gemacht hat. Barnay würde also tn einigen Wochen da» fünfzigjährige Jubiläum als Schauspieler feiern können. Man hat zu Ehren dieses Tages auch bereit» eine Feier geplant, aber Varnays nächst« Freunde wissen, daß er ein Fest nicht annehmen und sich vielmehr fern von Madrid, »»auffindbar selbst für den gewiegtesten Detektiv, tn irgend einem abgelegenen Winkel verstecken wirb. ck Neues vom Louvre. Der Pavillon de Flore tm Louvre, den lein bisheriger Inhaber, daS Kolonlalmintste- rtum. räumte, wird nunmehr für die Aufnahme der Ge mälde der impressionistischen Schul, hergerichtrt werden iS bi» SO Säle werden die neuen Sammlungen füllen. Das Erdgeschoß wird der modernen Skulptur nnd Kunsttöpferei gewidmet sein. Im zweiten Stock sollen die gestifteten Sammlungen »ntrraebracht werden. Die Fertigstellung des Pavillons wird freilich wohl mehr als «ln Iahe tu Anspruch nehmen. ss Ei» archäologischer Fund. In Pognn hat man einen Friedhof an« der gallischen Zeit auSgegraben. dessen Ex! stenz nach F-eststelluim bedeutender Archäologen auf etwa 3000 Jahre zurückreichi. Unter den Gegenständen, die man nufgeflinden hat, befinden sich zwei Kolliers und drei Armbänder, sowie gebrannte Tonerde, die mit Türkisen geschmückt ist, und drei wertvolle Basen. Die Pariser Aka demie setzt die Ausgrabung fort und wird über deren Be fund in aller Kürze einen authentischen wissenschaftlichen Bericht herausgeben. ck Was die Herbstsaison in ber Lovent Garden«Oper zu London bringt. Mr. Beechan bat schon setzt Arrangements sür eine Opernsatson tn Sovent Garden im kommenden Herbst getroffen. Die Saison wird drei Monate. Oktober. November und Dezember, bauern. Der Svtelvlan wird dem der jetzt zu Ende gebenden Saison ähnlich fein. „Elektra" wird wieder zur Aufführung gelangen, verschiedene neue Opern, die aus dem Kontinent Erfolg gehabt, aber vier noch nicht ausgeführt worden Nnd. sowie neue englische Opern sind in den Spielplon eingeschlosten worben. In wetten Kreisen Ist der Wunsch laut geworben. .Salome" möchte zur Ausführung in Sovent Garden gebracht werden. Die Oper war ursprünglich in den Svirlplan der fetzigen Saison mit einbegriffen, aber von Ihrer Aufführung mußte abge sehen werden, da der Zensor Ne verboten hatte. Nachdem setzt das Verbot aufgehoben worden ist, liegt dl« Möglich keit vor. daß die Over tu der Herbstlalson dem Londoner Publikum vorgeführt wird. Sollte dies der Fall sein, so ist es fast sicher, daß Richard Strauß wieder nach London kommen wird, um die Oper selbst zu dirigieren. f Eine originelle Aufführung von Schillers «Räuber" fand in Petersburg statt. Das Drama wurde von 33 Dorpater Studenten dargcstellt. Der Ertrag bient dem Bäu eines deutschen TbeaterS tn Dorvat. Die flotten Studios begaben sich von Petersburg nach Moskau, Riga und MItau. Die interessante Vorstellung war sehr gut be sucht. Die Torpater Gäste brauchten sich um Unterkunft nicht erst zu bemühen. Schier endlos war dl, Zahl der LaudSleute, die förmlich darum bettelten, «inen »Räuber" bet sich beherbergen zu dürfen. f- MaScagnis neue Oper «Asabel" gelangt im Herbst dieses IabreS am Nenmorker Metropolitan Opera Haus« zur Uraufführung. Der Komponist steht vor der Vollendung keine» Werkes. Es ist dies die erste amerikanische Urans- kllhrung einer modernen italienischen Oper, und schon beut« trifft man große Vorbereitungen für diese bemerkenswert« Premiere, zu deren Einstudierung und Leitung Pietro MaSragni persönlich nach Newyork zu kommen sich bereit erklärt bat. ck Kleine Mitteilungen. Im Weimarer HoktKeater kommt am 24. Avril ein Mnsikdrama «DaS Gelöbnis" non Cornclie n. Ovsterzee zur Uraufführung. Der Text ist nach einer Richard Votzschen Novelle von Gertrud Klett und L. v. Wittich versaßt. — Ein Denkmal für ben ver storbenen Gebeimrat Renners wirb von einem Komitee, an dessen Spitze Fürst Bttlom steht, errichtet werben. Ge heimrat RenverS war viele Jahre der HanSarzt de« Für sten. — Die Uraufführung des drelaktigen Schauspiels Ehrengericht" von Maximilian Böttcher hatte im Erfurter Stadttheater «inen starken Erfolg. — Frau Resane wir- in nächster Zeit znm erstenmal aus der V a r i e tö b ii l> ii e anstreten. Das Londoner Svezfali- kätentheater „Hippodrom" hat die berühmte Pariser Schau spielerin für eine Wochengage von 15 »90 Mark lkkl enga- giert. — Die erste Chantecler-Vorstelkung »n Wien endete mit einem großen Fiasko Da» Publi kum verließ das 6-aiis vor Schluß der Ausführung. — Pro fessor Rudolf Meinwurm, ein Altmeister der öster reichischen Tonkunst, feiert am 3. April in voller körper licher »nd geistiger Frische «nd Rüstigkeit seinen 7 5. Ge burt S t a g. , Während des Druckes eingegangene Neueste Drahtmcldmiqen. Homburg v. b. H. Der Kaiser fuhr mit dem Reichskanzler nach der Saalburg und machte von da aus einen einstünblgen Spaziergang durch den Wald. Um gVz Ubr kehrte der Kaiser nach dem hiesigen Schlosse zttrück Zu» AVendtafel hatten bt» Majestäten ben Reichskanzler geladen. Berlin. Heute nachmittag brannte in der Tech ntschen Hochschule zu Charlottenbnrg ein etwa »00 Quadratmeter großer Hörsoal vollständig au». Die Feuerwehr hatte In dem stark vergualmten Gebäude länge' als eine Stunde mit den Löscharbetten zu tun. Die Aus- räumungSarbeiten dauern fort. Dir Entstehungoursgche bildet jedenfalls etile schadhafte Stelle der esektrischen Lei tung tm doppelten Fußboden. Stallupönen. Nach einer Meldung des «Ost. deutschen Grenzboten" soll cS am gestrigen Sonntage tn der Kirche zu Wnstyten tRußlandl zu einer blutige» Schlägerei zwischen Littauern und Polen gckom men sein, wobei die hervetgerufenen russischen Grcnzsol daten schließlich die Waffe gebraucht hätten. Man spricht von einer großen Zahl Verwundeter, auch sollen mehrere Personen getötet worden sein. London. Nach einem Telegramm auS Falmouth ist ber Bier mast er „Käte ThvmaS" auf ber Ausreise von Antwerpen tm Schlepptau eine» belgischen Schlepp dampferS von einem unbekannt gcbllebcstett DäMpfsr ge rammt worben und «ach 1Ö Minuten gesunkeü, 18 oder 19 Personen sind bei dem Zusammenstoß umgekommen» ein Man» wurde gertttat.
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