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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187906074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-07
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1879
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3266 Näh« Australiens herbeigeführt hat. Dcm Wahlconsul Weber hat tamit gewiß Nichts von seinem wohlerworbenen Lobe abgebrochen werden sollen. Entziehen aber konnte die ReichSgewalt sich nach dem Eindruck, welche» die vorgelegte Correspondea; hinterläßt, der Aufgabe, welche sie nun fester und bewußter ergreift, allerding» nicht. Sie hält damit nur eine schirmende Hand Uber Landsleute, die weit von der Heimath eine wer dende mannichfaltige Cultur am kräftigsten und erfolgreichsten unter allen Mitwirkenden begrün det haben. Sie durch amerikanische Abenteuer oder durch vie Annexionssucht der näheren australischen Colonien von dem Felde ihrer redlichen Arbeit verdrängen zu sehen, könnte unser National- gesühl heute nicht gut mehr ertragen. Die Gefahr der Verwickelung in unabsehbare Verantwortlich keiten ist bi- jetzt allem Anschein nach glücklich ver mieden worden: die Kohlenstation iuSaluafata birgt sie schwerlich in sich, Makada und Mioko aber kann die Regier«ng jeden Augenblick wieder ohne Aufsehen lo» werden. Möge diese Verbindung von Vorsicht und Festigkeit ferner über der Ange legevheit wallen! Der bayerische KleruS Ist voller Uebel- wollen gegen den Kaiser und sein Hau». Be treff» der Weigerung de» Erzbischof- von München, zur Feier der goldenen Hochzeit des KcuserpaareS ein Hochamt abzuhalten, schreibt der Münchner Corresprnvet der „N Z." unterm 3. dieses: E» war in einigen Blättern mitgetheilt worden, der Erzbischof von München habe die vom „Deut schen Kriegerbund München" verlangte Abhaltung eine» Hochamt«» zur Feier der goldenen Hochzeit de» deutschen KaiserpaareS auS konfessionellen Gründen abgelehnt: eine halbamtliche Notiz im „Bayer. Kurier" erklärt nun aber, daß jene Mit theilung nicht ganz richtig sei, „denn die Ab lehnung erfolgte nicht auS consesfionellen Gründen, sondern lediglich nur deswegen, weil der Krieger- bund nicht als das Organ erscheint, von welchem eine derartige außerordentliche kirchliche Feier ver anlaßt werden kann." Ist Die» wirklich da» Motiv der Ablehnung, so scheint man sich im erzbischöf lichen Ordinariat „diesmal" an den Z. 55 der II. Ber lage zur verfaffungS-Urkunde (dem ReligionS-Edict) erinnert zu haben, der dahin lautet:,,Der Regent kann bei feierlichen Anlässen in den verschiedenen Kirchen seine» Staates durch die geistlichen Behörden öffent liche Gebete und Dankfeste anordnen" — wir sagen „diesmal'', denn zur Feier der silbernen Hochzeit de- öfterrerchischen Kaite,paare» vrm 84. April hat der Erzbischof von München eine außerordentliche Kirchenfeier, ein Hochamt abaehalten, die nicht vom Regenten angeordnet war, sondern auf Verlangen eine» Festcomit»- stattfand. Damals scheint man sich an die citirte Bestimmung deS ReligionS-EdictS nicht erinnert zu haben. WaS übrigen» die Ab haltung einer Kirchenfeier am Tage der kaiser lichen Jubelhochzeit betrisst, so wird hierüber in der heute Abend ftaltfindenden Sitzung de» Frstcomitt, welche» sich unter dem Vorsitze unserer beiden Bürger meister für die Feier de» Tage- gebildet hat, näberer Beschluß gcfaßt werden. Der „Bayerische Vete ranen-, Krieger- undKampfgenoffen-Bund" — welcher ca. 800 Vereine mit über 50.000 activen Mitgliedern umsaßt — hat in seiner gestern hier abgrhaltenen, au» allen Theilen dcs Lande» sehr zahlreich be suchten Delegirten Versammlung den Beschluß ge faßt: „da» Piäsivium de» Bunde» zu beauftragen, dem deutschen Kaiserpaare zu besten goldener Hoch- »eitSfeier die Glückwünsche aller dem Bunde ange- yörigrn Vereine zu übermitteln." Die Einführung zweijähriger Budget perioden ist — so wird au» Berlin geschrieben — nicht ausgeaeben, sondern nur vorläufig vertagt. „Es besteht Grund zu der Annahme, daß diese Frage nicht wieder von der Tagesordnung ver- schwinden wird. Dem Entwürfe, welcher die Grundlage der bisher stattgehabten Erörterungen bildete, waren sehr umfassende „Motive" berge- geben, welche sich aus die Unhaltbarkeit der jetzigen Zastände stützten und die Maßregel als etnziae- Mittel bezeichneten, der neben oder unmittelbar nach einander erfolgenden Berufung der Einzel landtage und de» Reichstage» abzu helfen. ES ist sestgestellt, daß 13 oder 14 der letzteren theilS während de» Reichstage», theilS unmittelbar vor «der nach demselben gearbeitet haben. Es lag im Plane, in den Sessionen, in welchen dem preußi schen Landtage daS Budget vorgelegt würde, den Reichstag nicht mit dem Etat zu befassen und umgekehrt. Indessen hat die- und jede- ähnliche Projekt mit unendlich vielen technischen Schwierig keiten zu kämpfen, welche zunächst noch weitere Erwägungen erfordern. Jedenfalls wird in dieser Session von der Angelegenheit nicht mehr die Rede sein könne», doch wird man ganz sicher darauf zurückkommen, vielleicht schon während der nächsten Session de» preußischen Landtages." Aus dem Großherzogthum Hessen wird der „K. Z." geschrieben: „Eine neuerdina» zurAuSführuna de» Gerichts verfassung-gesetze» publicirte Verordnung zer streut da» Dunkel, welchcs in mehrfacher Hinsicht noch über der Frage der BezirkSrintbeüuna der Gerichte schwebte. Daß Hessen nur Ein Ober- landeSgericht in Darmftadt und je ein Land gericht für jede Provinz in Darmstadt. Gießen und Mainz haben werde, war durch di« Verkält- niffe im Voraus bestimmt. Hervorzuheben ist aber bezüglich der Amt »ge richte, daß alle bisherigen UntergerichtSbttirke de» Lande», einschließlich der kleinsten, al» AmtSgerichtSbezirk« aufrecht erhalten bleiben sollen, so daß kein einziger Ort, der bi» dahin Amtssitz war, diese Eigenschaft verlieren wird. Selbst die bisherige Zusammensetzung der einzelnen Bezirke soll, von klernen Besserungen ab gesehen, durwcängig erhalten bleiben. Kammern sür Handelssachen find, abgesehen von den an den Sitzen der Landgerichte Darmstadt, Gießen und Mainz zu errichtenden, noch in Offenoach und Worin» in Aussicht genommen." In Betreff der Besetzung von Novibazar, über welche in den letzten Tagen widersprechende Gerüchte im Umlauf gewesen find, giebt jetzt das „Wiener Fremdeublatt" folgende Auskunft, die wohl al» zuverlässig betrachtet werden darf: „Die Antwort, -reiche Herr von Ti »za auf die Interpellation Helfy's in Betreff der österreichisch- türkischen Eonvention erlheilt hat. ist von Lorre- spondenten au»wärtiger Blätter dahin gedeutet wor den, daß die Besetzung der in dem Annex genann ten drei Ortschaften unmittelbar bevorstehend sei. Ein hiesige» Journal, diese Combination weiter spinnend, weitz heute bereit» genau die Truppcn anzugeben, welche zur Besetzung von Novibazar bestimmt sein sollen; e» würden darnach mcht weniger al» zwei Divisionen den Vormarsch antre- ten. Wir können all diesen Meldungen gegenüber auf Grund bester Informationen versichern, daß die Ausführung der auf die Occupation von Novi bazar bezüglichen Bestimmungen weder „unmittel bar" bevorstehend ist, noch daran gedacht wird, die Besetzung der Lim-Linie, fall» dieselbe erfolgt, mit einer größeren Truppenmacht zu vollziehen. So selbstverständlich eS ist, daß die Eonvention abgeschlossen wurde, um au-geführt zu werden, liegt doch keine zwingende Nothwendlgkeit vor, die Ausführung zu beschleunigen. Die Situation ist keineswegs dieselbe wie vor dem Einmarsch unserer Truppen in Bosnien. Während damals jede Verzögerung der Srenzüberschreitung die anarchischen Zustände in den zu occupir,nden Ge bieten verschlimmert haben und dadurch die von unseren Truppen zu lösende Aufgabe bedeutend erschwert sein würde, ist eine derartige Wirkung von dem Aufschub de- Vormärsche» nach Novi bazar nicht zu erwarten, da die Anarchie, weit entfernt, sich zu steigern, im Abnehmen begriffen ist. Gerade durch die Wiederherstellung der Autorität der Pforte über die Arnauten ist der dringendste Grund, zur unmittelbaren Ausführung der die Okkupation RooibazarS regelnden Bestimmungen der Eonvention zu schreiten, entfallen." Ueber den erwähnten Kammer-Skandal in Versailles wird der „S. Z" a»S Pari» vom 3. Iavi gemeldet: Die heutige Sitzung der Deputirtenkammer glich einem FastnachtSballe. Alle- ging toll durch einander und an Frechheiten und halben Tollheiten ließen eS die Schreier auS dem kaiserlichen Lager so wenig fehlen wie die Liliemitter deS Königthums von Gotte» Gnaden. Gambetta hatte nicht weniger als vier Ordnungsrufe und eine Censur, diese natürlich gegen Paul Eossagnac, zu leisten. ES handelte sich bei der Wahl in Bordeaux um die Rechtfertigung einer Ungesetzlichkeit und die Schutz redner dieser Gesetzverachtung ergingen sich in dem blühenden Unsinne, daß die Deputirtenkammer sich selbst Gesetz sei und thun könne, waS ihr gut er scheine. Die Anfühl ung der Präcedenzsälle, al» sei Blanqui ganz in der Lage wie Prinz Loui» Napoleon 1848 und die Orleans 1871, wurde schlagend widerlegt, indem der Minister zeigte, daß zene Zulassungen von souveränen National-Ber- sammlungen beschlossen wurden, eine solche jedoch die jetzige Kammer nicht sei, sondern nur mit dem Senat« als Congrcß, und daß jene Piäcedenzfälle dem Land« zu schwerem Schaden auSgeschlagen seien, zum 8. December und zum 84. Mar. Die Regierung befand sich beute in den guten Verhält nissen. daß sie fest und brert auf dem RechtSboden stand und die Verfechter Blan qui'- sich al» elende Sophisten bloßstellen mußten. Der Sieg, den die Minister schließlich er rangen, war glänzend: nur etwa 80 Intransigenten und ein Fähnlein Bonapartisten stand für Blanqui und die Gesetzverachtung ein; 373 Stimmen standen »um Rechte und zur Regierung; fast die ganze Rechte war elend oder, wenn man will, schlau genug, sich der Abstimmung zu enthalten, da sie schon im Verlaufe der Sitzung sich überzeugt hatte, daß ihr Zusammengehen mit der äußersten Linken doch der Regierung keine Schlappe zuwege gebracht haben würde. So anständig, gegen den alten Ver schwörer und dc ssen leichtfertige Wähler zu stimmen, war sie nicht. Aus Löhmen. * Eger, 4. Juni. In demselben Jahre, in welchem die österreichische Verfassung gegründet wurde, erblickte a«ch in Böhmen ein Verein da» Licht der Welt, der durch seine bisherige Wirksam keit nicht wenig dazu beigetragen bat, da- deutsche Element in Oesterreich zu sammeln und die Ge schicke diese- Reiche- so zu gestalten, daß der deutsche Gedanke dabei nicht benachtbeiligt wurde. Wir meinen den Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen, der sich feit feinem Bestehen in den Dienst der deutsch-böhmischen Ration gestellt hat, indem er den wissenschaftlichen Nachweis der Existenzberechtigung de- deutschen Elemente- in Böhmen führte. In der Zeit der 60er Jahre, wo die Feinde deutschen Gefftes mit der kühnen Behauptung hervortraten, daß die deutsche Zunge in Böhmen nur ein fremde- ge duldete-Idiom sei, da hat der Verein wacker mit den Waffen der historischen Wissenschaft gekämpft und den Nachweis geführt, daß sich die Deutschen im Lande Böhmen aus heimischem Boden befinden. Der Sieg war ein vollkommener; denn heute wagt Niemand mehr, die dreiste Behauptung aufzustellen, daß die deutschredenden Böhmen nur fremde Colonisten seien. Dadurch ist den Deutschböhmen ein großer Dienst erwiesen worden, und wir be greifen deshalb auch, daß dieselben dem Vereine ihre Sympathien in unverblümter Weise darbringen. Der Verein hielt seine 8. Wanderversammlung am Pfingstseste in Eger, der an historischen Ereig nissen so reichen Stadt, ab, und der Empfang, der den Mitgliedern zu Theil wurde, giebt Zeugniß davon, daß sich d,e Egerer mit den Bestrebungen de» Vereins einverstanden erklären und dadurch ihre deutsche Gesinnung bethätigen. Schon am Sonnabend hatte die Stadt Festschmuck angelegt, um dadurch den Gästen zu zeigen, wie hoch sie sich durch deren Einzug geehrt fühle. Am Ein gänge zum Ringplatze war eine große Ehrenpforte, welche aus Tannenreisern gebildet und mit böh mischen und österreichischen Fahnen geschmückt war, aufgestellt. Die Seite nach dem Bahnhofe zu zeigte folgenden Gruß: Ihr habt durchlorscht mit sesi'nem Glück Die Vorzeit Schicht um Schichte, willkommen denn auf diesem Fleck Reichstädtischer Geschichte. Auf der anderen Seite prangte ein Transparent mit folgendem Verse in altdeutscher Sprache: Mit luft kert «in in dise stat Zur freud ir kommt ein crbarn rat, ein erbarn rat nicht alleine, darzu der ganzen gemeine. Den Eingang der Steingaffe zierten zwei Pyra miden, welch« auf Weißen Täfelchen folgende In schriften enthielten: Biederer Sinn und froher Muth, Wo die Hausen, da iß» gut. und: Habt lang genug in Büchern g« lesen, könnt heut' auch einmal fröhlich wesen. Auch vor dem Mühlthore waren Pyramiden errichtet, und diese- selbst war mit Tannenreisig bedcckt. Das SchießhauS war förmlich in grüne Reiser gehüllt und mit Flaggen geschmückt. Auch viele Prrvathäuser hatten Aestschmuck angelegt. DaS Hotel ..Kronprinz Rudolf' war mit Guirlanden und Fahnen ganz bedeckt, und ein große- Transpa rent rief den Gästen eiu „Willkommen" zu; denn hier sollte die Enthüllung de- Goethe-Denkmal- stattfinden. Am Sonnabend empfing Herr Bürger meister Adolf Tachezi die Mitglieder des deutsch- historischen Verein» auf dem Bahnhof-, und der Abend wurde in heiterster Weise verbracht. Der Pfingstm orgen, der Heuer so prachtvoll war, daß man ihn nicht schöner wünschen konnte, wurde hier durch eine vom SchützenmusikcorpS auSgeführte Reveille eingeleitet, wodurch die Bewohner der Stadt schon früh 5 Uhr auf die Beine gebracht wurdrn. Um 10 Uhr versammelten sich die ange kommenen Gäste und viele hiesige Herren in dem Garten de- Hotel „Kronprinz Rudolf", um der Ent hüllung de- Goethe-Denkmal» beizuwohnev. Turner, Feuerwehr und Veteranen bildeten Spalier. Vor dem Denkmal stand da» Festcomits, an dessen Spitze der Bürgermeister der Stadt, recht- davon der Männergesangverein, links der Sängerbund, und dahinter die Ehrengäste und die VeremSmitgliedrr Der Sängerbund sang erst da- Lied: „Dir- ist der Tag des Herrn" und dann folgte die Weihc- rede de- Herrn vr. Victor Ruß vom Goetheverein in Wien. Er betonte die Größe Goethe'- als Ge lehrter und Dichter, führte seine Frauengestalten vorüber, erinnerte an de- Altmeister» Gegenwart in Eger und an seine Beziehungen zur Familie Grüner und übergab den Denkstein der Gegenwart und Zukunft, indem er die Hoffnung auSsprach, daß Goethe bald ebenso wie der Freiheit-dichter Schiller in den deutschen Herzen eingebürgert sein werde. Darauf fiel die Hölle, welche noch um da- Denkmal lag. Die Vorderseite desselben zeigt in Hochrelief da- Portrait de- Dichterfürsten; darunter befindet sich die Inschrift: „Hier ver brachte Goethe mit Rath Grüner seine Muße stunden in den Jahren 18H, 1828 und 1823". Am Hauptpostamente prangen die Worte: „Goethe'- Ruh" und auf der Rückseite: „Gegründet von Ignaz Glaser 1879". Der Redner legte nach der Enthüllung de- Denksteins noch einen Lorbeerkranz am Fuße desselben nieder, und der Männergesang- verein intonirte den Weihegesang. Hierauf bildete sich ein Festzug, der unter den Klängen der Musik seinen Weg durch die festlich geschmückte BahnhosSstraße und Steinsgafle nach dem Schützenhause nahm. Dort war der Saal festlich hergerichtet. Die Büsten de» Kaisers und der Kaiserin waren in Blumen gehüllt und an den Wänden prangten Kränze, Gunlanden:c. Bon den 8 angebrachten Sinnsprüchen seien nur einige erwähnt: M't de» Wissen» ernstem Banner Zogt Ihr in die ferne Stadt Und für deutsche» Forscherstreben Wird Euch nun ein Lorbeerblatt. Desgleichen: Die Ihr gekommen zu guter Stund', Ja seid gegrüßt mit Her» und Mund 5br Brüder! Und wenn Ihr morgen von dannen zieht, Ist unser letzte» Wort und Lied: Kommt wieder! Ferner: Ob auch in Trümmern Eger» alte Burg, Ob Spuren kaum von dem Vergangnen melden. Auf Trümmern blüht ja neue» Leben auf, Nur and re Waffen sind den neuen Helden. In diesem Saale begrüßte Herr Bürgermeister Tachezi die Gäste, worauf der Vorsitzende de» deutsch-historischen Vereins, Direktor Schlesinger, den Dankgesühlen für die Gastfreundschaft der Stadt Eger Au-druck gab. Nachdem der Beifallssturm sich gelegt hatte, er griff Reichsraths-Abgeordneter vr. Hallwich da» Wort zu seinem Vortrage: «„Wallrnstein'S Ver- rath". Der Bortrag selbst läßt sich schwer aus zugsweise wiedergeben; er wird im Druck erschei nen und giebt un» vielleicht später Gelegenheit, darauf näher einzugehen. Ehe zum zwetten Vortrage geschritten werden k»nnte, wurde die schmerzliche Mittheilung, daß vr. GiSkra gestorben sei, verleim; die Mitglieder ehrten da» Andenken de- verstorbenen durch Er heben von den Plätzen. Professor vr. Laube hielt dann einen Bortrag über „Goethe al- Naturforscher in Böhmen", der ebenfall- im Druck erscheinen wird. Nach der Sitzung wurde ein Au-flug durch das Egerthal nach Siechenhaus »nternoumen. DaS GasthauS war gleichfalls geschmückt und machte einen prächtigen Eindruck. Abends 7 Uhr begann da- Festmahl im Schießhause, wobei viele Toaste «»»gebracht wurden. Alle Reden waren von echt denlschem Geiste durchweht, daß jede» deutsch« Herz dadurch gehoben wurde. Die Theilrahwe am Mahle war sehr bedeutend und die Stimmung eine ungezwungene, so daß erst gegen Mitternacht der Schluß erfolgte. Der zweite Psingstseiertag war der Besichtigung der Sehen«würdigkeiten der Stadt Eger gewidmet. Partienwcife wurde das Stadthaus, da-Museum, die alte Kaiser bürg, da» Junker'sche Hau», da» Theater, da» Rudolfiuum rc. besucht. Besonder» die Kaiserburg und da» Museum riefen hist»risch« Erinnerungen wach. Um 11 Uhr war Zusammen kunft auf der Kr ämmlingS-Bastei. Bei den Klängen der Concertmusik konnte man hier das Auge schweifen lassen Uber die herrliche Umgebung der Stadt. Nachmittag- wurde ein Aukflug nach Franzev»- bad theilS per Bahn, theilS zu Fuß unternommen. Viele hiesige Bürger begleiteten die Gäste dorthin, und selbst in der dante-Laison wird in FranzenSbad nicht mehr Leben sein, al» an diesem Tage sich dort entwickelte. Die vorderen Tische de- Curpaik» waren für die Gäste reservirt; diese aberzogener meist vor, im Park zu lustwandeln. Abend- war der Verein wieder in Eger im „Erzherzog Stephan der festlich beleuchtet war. Die Erinnerung an die schönen Pfingsttage Win die Mitglieder de» deutsch-historischen Verein» ,» Böhmen noch lange umschweben. UVßNbsbI«b Markt Nr. 8. Modegeschäft für HMlLKLHIlLLl Herrenbekleidung. Solide Preise. —TadelloseAuSfübrung.—Belieb: u. tonangebend:. Wiener Frxont". Darr», neuester Kesclunsclc, in sebottlavd«» karden, ,o*ie vlnkurblx mit 8vlck«ustlek«rv1 emplekleo lür fVleckvrrerbLoker »rttllnl 7« MeM« M MlWiiezMkii in allen Neuheiten und sehr reichhaltiger Auswahl kauUoe» vrauor, ReichSstraße 58. (N. 8. 8b) Ullck bunt« emplleklt ru »nssvrorckoutlldi dIUIxeo krel»su »I. 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L««H»ehr-vt»reall im Gebäude am Gingange zu der Baracken bei GohliS. Bureaustunden: Wochentag» von 8 Uhr Vormittag» bi» '/.4 Uhr Nachmittag» Sonn- und Feiertags von » bi» 18 Uhr vormittag». Briefe rc. nur Leipzig. Postamt 1. vestentltche vtbltothekea: Etadtbibliothek 3—5 Uhr. Stöbtische Sparkasse: ErpeditionSzeit: Jeden Wochen' tag Einzahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachm. S Uhr. — Effecten-Lombardaeschäft 1 Treppe hoch. — Filiale für Einlagen: Robert Schwender, Echützenstr. 17/18: Droguengeschäft, Windmühlen- straße 30: Linden-Apotheke, Weststraße 80. Stöbtische» Leihhaus: ExpeditionSzeit: AedenWochen- tag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachm. » Uhr. während der Auktion nur bis 8 Uhr. Eingang: für! Pfänderversatz und Herausnahme vom Waageplatz, für Einlösung und Prolongation von der Nordstrah. In dieser Woche verfallen die vom ». September bi» 7. September 1878 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter der Mitentrichtung der AuctionSgebühren statt- finden kann. Stabt - Steuer - Eiuuahme. ExpeditionSzeit- Vom 8—18 Uhr, Nachm. 8—4 Uhr. K. Söchs. Staubesamt Leipzig, KönigSvlatz Nr. II, ErpeditionSzeit: S bis 1 Uhr und S bi- 8 Uhr. Herberge für Kteaftmöbche», Kohlgarienstraße 1», 80 -4 für Kost und Nachtquartier. Herberge »ur Hetmath. Nürnberger Str. 58, Nacht quartier 80—50 ^4, MittagStisch 40 /H. Kahei« für «rbeiterinuen. Brautzr. 7, wöchentlich 1 für Wohnung, Heizung, Licht und Früdsiült. Stöbtische «vftalt für «rbeit». »ab Sieaft-Vach- Meisuag (Universuätsstraße Nr. 9, Gewandhaus 1 Treppe), werktäglich geöffnet Vormittag- von 7 bi- 18 Uhr. Nachmittag- von 3 hi- 5 Uhr. Stabtbab Im alte» Haeob-hö-pttal, in den Wochen tagen von früh « bl» Abend- 8 Uhr und Sonn- und Feiertag- von früh 8 bi» Mittag- 1 Uhr geöffnet. »e»e» Thealer. Besichtigung desselben Nachmittag von 8—4 Uhr. Zu melden oenn Theater-Jnsperwr. Stöbtische« Museum, geöffnet von 10—4 Uhr gegen Eintrittsgeld von 80 >4. »ei »recht«'» Kuuft-SuSftes»«,, Markt Nr. 10. Kaufhalle 8—5 Uhr. Setpatger Lehrmtttel-Sustalt uub UMkrask^ische» Iuftttut Schulftraße 8, Promenadenseite. Guteutschrtfteu liegen aus Reumarkt 1». 1. (Handel» kammeri 8—18, 8—5 Uhr. Kuuftgewerbe-SuSfteluug am KöuigSplatz. Museum sür völknrkuube, Grimma'scher Stetnwe» Nr. 48, geöffnet Sonntag». Di«n»tag» und Donner» ttrg» von 11—1 Uhr.
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