02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110408020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911040802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-08
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Dtrse« «Ia«t wirb de« Lesern »«» Dredden nnd U«-«d«»g am Lage vorher bereit» al» Hbrntl-Hurgabe »uaeftellt, währ««» e» die Vost-SdonntAt«« a« Morgen tu einer Äcsaml»u»gabe erhalte«. -8. Jahrgang. 98. pe,u,»gebühr «>«ne»ildrl. Nr «re«, t«n »«> «erlich «wei- uiaiiger Zuiragung ian üom>- und Monlaa,,, «ur etninall s.iiv «k., durch »»«»njNlakKom- «»sumtr« 3,S» Mt. N»i einmaiiger Lu» «raun, durch die P->i d!a,,°d»k«es>ellg«Idi. II« den Leier» »o» lreSden u. Umgebung «m rag« vorder ,u- grftellte» LdrndüUii- «iide» «rdalten die au,- waruaen «e,jeder mit drr Morgen < Au«,ave julammen jugeslelll. Nachdruck nur m» deute gchrr Quellenangabe ,.rre«d. «achr ,u- Massig. — Unverlangte ManuNri»«« werde» nicht auldeernchri. ron-abcnd, 8. April l»l>. Tclegraunn-Adressc: Nachrichten Dresden. 1858 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrahe 58/W. Fernsprecher: 11 u 209« > 3691. Anzeige«-Tarif Annahme von Änküu drgungen bio nachur. 3 Uhr. LonnragL mli- Uane.'.srras'e 3» vo.r U bi. Udr. Tie »ln'pallige Lrunoze,.e s.a. »> iLUdti's V . Kawtlicn Hl.-bri.t'rxu nu-; Drcodcn »:o Pf.: «Äeschoitv'Anzeigen »u, der Privatscitü .^eil UOtzs.; die zwtiipaul-': ^l.Uea.Trrls«te(t<ft'f. Sonn u ,>rterlaqLn: die einivolugc «^runi. i-eile auf Prü u« - seiti. 40 Pf., H-nmil»»:!'- Nackrirdteii a. Tresok.l die^,unL;eUe2.',^s.- Au-äwarnqe i)luf:rn^e. nur geqen Vorcuäd -ahlung. — .^cde-ö - legblLU kosltt LU -j.''. Raumkunst Vresäen-F., ViktonLstralZe 5 — 7. - m klgonv fLbnllcsIion von In »Istni-lsl unll /li-dvit musIvrglillIsn diirgsrlicksn Kvbp3uc>i8mödv>n lciin8tlorlsclivr L'g»nsi-t ru billigvn k^i-olson. Llmmbr v«» »07 Fla, It o«. >»t«»tl«. LiareNliva, Neppte I,«». Arrv ertrgo Der Zirkus S t o sch-S a r r a s s a n t in Neustadl wird erst am 1. April >912 eröffnet werden. Auf dem Oielände der H i> g i e n e - A u s st c l l u n g wird zurzeit ein A u s s t ch t s t n r m von 50 Meter Höhe errichtet. Das Luftschiff «Deutschland" hat unter Füh rung des Grafen Zeppelin heute früh die Fahrt von Fried- iichtShasen nach Stuttgart und Baden-Baden angctreten. DaS A u b e d c p a r t c in e n t soll in den Champagne- ivetnbezirl einbezogen werden. Neueste vrMmeiaungen vom 7. April Der Termin der Rcichstagswahlerr. lBergleichc TageSgeschichlc.» Berlin. lPriv.-Tet.I Die euögnltigc Entscheidung über eine etwaige H e r b st t a g u n g des Reichstages und über den Zeitpunkt der Neuwahlen wird erst zwischen Ostern und Pfingsten genossen werden, wenn sich der weitere Gang der Rcichsmgsverhandlliii- geii mit größerer Sicherheit als bisher übersehen labt. Berlin. Die Meldung eines hiesigen Blattes über den Termin der Reich stagswahlen wird in poli tischen Kreisen als unzutreffend bezeichnet Elsaß-Lothringen. Berlin. sPriv.-Tel.s Zur c l s a ß - l o t h r i n g - - scheu B c r s a I i u n g S f r a g e will die „M. E. C." aus bester Duelle erfahren haben, daß die verbündeten Negie rungen bereit seien, in der W a I, l k r e i S s r a g e einige Z » g e st ä n d n i s s c zu machen. Zm'schen dem Reichs- ianzlcr und den Führern der MehrpeitSpartcicn haben neue Besprechungen begonnen. Graf Zeppelin auf der Fahrt nach Stuttgart. F r i c d r i ch s h a s e ». Das Luftschiff „Deutsch land" hat heute früh 8,25 Uhr seine Fahrt nach St ult gart und Baden-Baden angetreten. Die Führung Hai ''ftaf Zeppelin mit den Lustschisfkapitänen Hacker und ö-lond. Außerdem fahren I» Passagiere mir. Das Luslichisi bat starken Gegenwind, die Fahrt geht über Ulm. AnS Anlaß der Silberhochzeit des württcmbergischcn Künigs- raares führt das Luftschiff eine große Menge Blumen mit, die über dem Schloß in Ltuttgart ausgeworsen werden sollen. Ulm. Das Lustschiss „Deutschland" überflog »m >1 Uhr die Stadt in einer Höhe von etwa l29 Metern nahe am Münstertiirmc vorbei. Es hat mit starkem Gegen winde kämpfen. Die siegreichen Winzer deS AubcdcpartemcutS. Paris. Die Unterinchnngskommission über die Be schwerden des A n b e d e v a r t e m e n t S hat beschlossen, das Departement in den C h a m p a g n e w e i n b e z i r k e i n z u b e z i e h e n. Die Kommission für Landwirtschaft bat den Beschluß gefaßt, der Kammer einen Antrag zu niiicrbreilen, der eine dahingehende Abänderung der Be grenzung des Ehampagnebczirks fordert, unbeschadet der Vorschriften über die Ursprungsbezcichnnng der Weine. Frostschäden. Paris. Der seit einigen Tagen herrschende anhal tende Frost hat der Landwirtschaft schweren Scha - aus vielen (legenden Frankreichs wurde daselbst die Aus saat verhindert. Der an den Weinbergen und Obst gärten angcrichtete Schaden wird als sebr ernst bezeichnet: namentlich in Sndsrankreich wird die Obsternte zum großen Teil als verloren angesehen. Die Kämpfe in der Türket. K o n st a n t i n o v e l. Der Walt von Skntari meldet, daß die in Tuzt besiiidlichcn Truppen die tleinen Forts Tschiß und Hafis Paschah, sowie die strategisch bedeutsame Höhe von Bchli Tepc beseht haben. Die Aufständischen cr- össneten das Feuer gegen die Vorposten von T'chih, wurden aber zurückgeschlagen. — DaS Ministerium der Finanzen hat eine Depesche der Notabcln aus Gilan und Pre sch o w o erhalten, in der diese gegen die Gerüchte protestie ren. daß eS sich um einen über ganz Albanien verbreiteten Ausstand handele. Swincmündc. Der vermißte Bürgermeister Trömel von Usedom hat aus Paris an den Beigeord neten Mann ci» Schreiben gerichtet, in dem er mittcilk, daß er ans eine ihm unerklärliche Weise dazu gekommen sei. in die Welt hinausziisabrcn. Er bitte, bei der könig lichen Regierung einen Urlaub zu erwirken, und ent schuldigte sein unmotiviertes Vorgehen mit Krankheit, her- voro-'ri'ien durch Neberarbcitnno. Paris. Nach einer in Borüeaiu,' eingetrvfscnen De pesche sollen in der französischen Kolonie Gagapon ernste Unruhen ansaebrochcn sein. P a r i S. Der des D o kumentendiebstahls an- geklagte Maimon, der Berichterstatter eines Londoner Abendblattes war, erhob vor dem Untersuchungsrichter mit entschiedenen Worten Einspruch gegen seine Verhastuv.a und erklärte, er begreife diese Maßnahmen nicht. Er sei ein Freund Frankreichs und habe immer für Frankreich aearbettet. Dies sei eine seltsame Art, geleistete Dienste z» belohnen. Nach den heutigen Blättermcldiingen scheint «s sich aber zu bestätigen, daß Maimon in hervorragende, Weise an einem Projekte der Bagdadbah» beteiliat mar. das von den Engländern und Franzosen ausgefllhrt werden sollte, um der deutschen Aaqdadbahn Konkurrenz zu machen. B a n o n n e. Die ans ständigen Doctar beiter wollten gestern dir Wiederaufnahme der Arbeit verhindern: Soldaten und Gendarmen aber versuchten sie zu zerstreuen, wobei cS zu einem -Handgemenge kam. Mehrere Aus ständige wurden schwer verletzt, ebenso einige Gendarmen und Soldaten. Madrid. Ka m m e r. Der Parteiführer Lerroui.- erklärte, die Ungerechtigkeit, Unbilligkeit und Ungesetzlich keit des Prozesses Ferrcr erheische seine Revision und eine Aenderung des Militärstrafgesehbuches. Zur Zell der konservativen Regierung sei während der Un ruhen in Barcelona das Volk wie Galeerensklaven be handelt worden. Ferrcrs Verurteilung sei schon mit seiner Verhaftung ausgesprochen gewesen. Die Prozeßakten ent hielten nichts für die Schuld Ferrers. DaS Urteil sei ab sichtlich vor der Wiedereröffnung der Kammer vollstreckt worden. Der Staatsanwalt beim Kassationshoie habe im Austrage der Regierung in Barcelona nachteilig aus das Versahren eingewirkt. Ein Angeklagter sei freigesprochcn worden, obwohl mehr Beweise gegen ihn Vorgelegen hätten, als argen Fcrrer. Die Gesetzwidrigkeiten machten das Urteil nichtig. Im Namen Europas fordere er, daß die Verantwortlichen sich vom öffentlichen Le''cn zurttckziehen sollten. Canalizcr sordcrtc dann die Kammer aus. die zahl reichen Fragen von hohem Interesse in beschleunigter Debatte zu erledigen. Daraus schloß die Sitzung. Madrid. Ein von San Sebastian kommender Zug ist in der Nähe von Olozagnita mit einem Sondcr.zuge Verbindungen sind durch Schneefälle unter z u s a m m e n g e st o ß c n. der portugiesische Touristen nach Frrrnkreich bcförde'ste. Die Zahl der Verletzten ist mibe kannt. Tie brochcn. Granada. Wie ans Loia gemeldet wird, ist don ein von zwei Zigeunersamilien bewohntes Haus ringe stürzt und hat nenn Personen unter seinen Trümmern bearabe». Sechs Leichen sind bereits geborgen. Vilvorde tBelgicni. In der Salvetcriänresabru Uc gestern eine Explosion erfolgt, bei der zwei Personen getötet und fünf verwundet wurden. K o n st a n t i n o p e l. Nach Informationen aus Re giernngskreiscn sind die Verhandlungen mit der sranzösi schen Botschaft und der Gruppe der Ottomaniichcn Ban! betreffend die große für E i s c n b a h n b a u t c n be stimmte Anleihe prinzipiell abgeschlossen. Tie An leihe wird ohne Vermittlung der Drttc publique aus gegeben und durch die Einnahmen der Eisenbahnen uns Zollämter Anatoliens garantiert. Auch über die Mithilfe des französischen Kapitals für Rechnung der Regierung i» Nordanatolien, sowie über die von der sranzösiichen Ragie Gönäralc in der europäischen Türkei zu bauenden Bahn linicn wurde ein Einvernehmen erzielt. Tanger. Nachrichten aus Fez, die in Elliar cinge- troffcn sind, stellen dauernd die Lage als bcunruhi gcnd dar. Ein Kcid, der von Elksar nach Fez ansgc brochcn war, wurde in der Nähe von Ucrgla angegriffen. Fünf Monn seiner Begleitung wurden getötet. Tokio. In der öffentlichen Meinung herrscht die An sicht vor, der Handelsvertrag mit Amerika diene einseitig de« amerikanischen Interessen. Das Blatt „Nitschi-Nltschi-Schlstbun" schreibt, der Vertrag sei für Japan entehrend. Es fordert den Rücktritt des Kabinetts und tadelt den Minister des Äenßcren schroff. Die Führer der Setjeika-Partci sagen, die Regierung habe getan, was sic tun konnte. ^ / . 'M: ' vertliclm uncl 5Scl>rlrcber. Dresden, 7. April. —* Vom Anscnthalt der Königlichen Familie in Abbazia wird der „N. Fr. Pr." von dort unter dem 5. d. M. berichtet: König Friedrich August von Sachsen ist auf der Rückreise von Alexandrien heute mit seinen Kindern hier ziisammcngetrosfcn. Um '/iw Uhr vormittags langten in Mattuglic die Kinder des Königs, der Kronprinz. Prinz Friedrich Ehrtstian und Prinz Ernst -Heinrich, sowie die Prinzessinnen Margareta, Maria Alix und Anna, ein. Sic wurden vom Bezirkshauptmann Baron Schmidt v. Zabie- row bearüßt und fuhren nach Abbazia, wo sie die für sie bereitstchenden Appartements tm ,,-votel Stephanie" be zogen. Der König, der von Alexandrien nach Triest eine schlechte Ueberfahrt hatte, da das Meer sehr bewegt war, war in Triest mit Verspätung eingctrofsen. Er blieb längere Zeit in seiner Kabine, um zu ruhen. Nach dem Diner an Bord bestieg der König ein Automobil, mit dem er in Abbazia um '/L7 Uhr abcirüs eintras. Im Hotel vestibül wurde der König vom Äurvorsteher Professor Glax, Kaiserlichen Rat Dr. Julius Cohn und BrzirkS- hauptmann Baron Schmidt empfangen. Rührend war die Begrüßung des Königs seitens der drei Prinzessinnen, die, weiß gekleidet, jede mit einem Blumenstrauß, ihrem Papa cntgegenctlten, der sie herzlich küßte nnd umarmte. Der Könia sprach in Worten der Bewnnderinig über die Fab:> von Triest nach Abbazia: bei stark geinnkcncr Temperatur bedeckt den Monte Magaiorc frisch gefallener Schnee, mäh rcnd in Abbazia herrliches Frühlinasmctlcr herrscht. Die IsmiK unci Mzrenzclsskt. h* Mitteilung ans dem Bnreau der Köuigl. Hos, theatcr. Der Svielplan der Königlichen Hosthcater ist fttr die O st e r s e i e r I a g e wie folgt festgesetzt: König liches Opernhaus: Ostersonntag, l». Avril, „Lohcn- grin", Ostermontag, t7. April, „Der Zigeuncrbaron", Dienstag, 18. April, „Ter Roienlavalier": Königliches Schauspielhaus: Ostersonntag. Ist. dkpril. „Glaube und Heimat", Ostermontag, l7. April. „Hans Sonnen- slüßcrS Höllenfahrt". LiciiStag, 18. April, „Die Nibe lungen". -j-» Beethovens „Fidelio", der gestern im Opern haus gewissermaßen als Einleitung zu den großen Becthovcntagen morgen und am Palmsonntag erschien, war nicht das. was man ans klassischem Gebiete von der Dresdner Oper zu erwarten gcivöhnl ist. Die Vorstel lung stand unter keinem glücklichen Stern. Frau Krull gibt als Fidclio ibr Bestes als Snvgertn »nd Darstelle rin. aber an die großen Vorbilder, denen man ans der Dresdner Hofbüüne schon wiederholt dcacgnet ist. reicht sic eben auch beim besten Willen nicht heran. Ausgezeichnet, sowohl stimmlich wie darstellerisch, war Herr Plaschte als Pizarro, während -Herr Perron, der an Stelle des unpäßlich gewordenen Herrn Puttlitz den Fernando sang, gleichfalls nicht recht disponiert zu sein schien. Man muß diese Erklärung hinnehmen. wenn män nicht mit der be- rUbendcn Tatsache rechnen wollte, daß auch dieser ans- irzeichnctc Künstler gleich seinem Kollegen Lchctdemantel in der Stelle seiner Laufbahn anaelangt ist. wo der Zu- zSrcr mehr aus die Erinneruna als aus die Gegenwart ocrwieien werden muß. Vortrefflich, namentlich In stimm licher Hinsicht, waren Herr v. Born als Floreslan und Herr Z o t t in a n r als Rocco. Fehl am Ort erschien da gegen Frl. Steffi P a l l u ch. die an Stelle von Frau vast oder Frl. Scldorscr, die beide als beurlaubt aus dem Zettel standen, die Rolle der Marcelline übernommen hatte. An sich nur mit einer kleinen Stimme begabt, die in der Höhe auch noch unschön klana und Unreinheit ver riet. ließ der Gast diejenige mnsikolische Sicherheit vcr^ missen, die ein unbedingtes Erfordernis ist. s* Fritz Kreisler, dessen bedeuteirdc Meisterschaft mir bei seinem ersten Palmcngarienkonzert ausführlich ge würdigt haben, iand auch bei seinem zweiten Violin- Kammermusikabend einen hochgcsttmmtcn große» An- hörerkreiS. Mit der Bachschen E-Moll-Suite die Reihe acr köstlichen Leckerbissen „och etwas vorsichtig nnd nicht im vollen Besitze Bachschen SttlcS einleitend, kam der Künstler schon mit dem zweiten Stücke, der bekannten Tcuselstriller-Sonatc Tartinis, in das weite, offene Meer seines .tutenden, scelensplegelnden Gesanges, und in ver klärter Schönheit stiegen Meister Btottis herrliche Linien seines A-Moll-Konzert-Adagtos aus. Bon den kurzen Stücken anderer Meister des 17. und l«. Jahrhunderts, die Kreisler übrigens in geschmackvoller Bearbeitung bet Schotts Söhnen in Mainz hcranügegeben hat, erwies sich ein ied-'S als prachtvoll schimmernde Perle: Fricdrmann Bachs Grave, Pvrporns Menuett 'mit einem zartaeschwnn- gencn Trios, Boccherinis anmntia-schcrzliastes Allegrctto. EvupcrinS Sordinrn-Gavvtte La PrSciense Imit famosem ironischem Einschlags nnd Francoeurs munterer Rigandon. Zum Schlüsse gab Kreisler noch Dvorats sonst leicht banal wirkender Canzonctta künstlerische Bedeutung, Ltnigaaltas, eines in den letzten Jahren öfter genannten italienischen Komponisten Nbavsodie PIcmontesc, die man mit Orchester hören muß, blieb, Ihrem Wesen entsprechend, äußerlich. Aus dieser Musik kann kein Erlebnis kommen. Der vielgcfcicrtc Geiger dankte den begeisterten Zuhörern mit seiner Eopricc Biennoise. Nicht ganz so aus der Höhe stand diesmal Herr Neu mann aus Berlin als Begleiter. O. X. h» Der Männcrgcsangvcrein „Geselligkeit" lDrcsden- Lübtau) hat unter seinem jetzigen Liedermcistcr, Herrn Arthur Hon er, einen bedeutsamen Aufschwung gcnom me». Des mnrde man innc in einem bis aus den letzten Platz b.'snchten Konzert mit Orchester, das der Per ein gestern tm „Drei Kaiser-Hos" veranstaltete. Die sieben zum Teil recht umsänellichen Chöre, die übrigens säst alle zum erstenmal gesungen wurden, zeigten nicht nur de» gewissenhaften Stndicnslesß und die tüchtige Disziplin üe-r Sängerschaft, sondern auch gesundes n usitalisches Ei fassen nnd recht erfreulichen Stimmklang. Tie beide» neuen Chöre des Karlsruher Musikdirektors M. Thiede s..Nvmin bei der Seherin" nnd „Schneestnrm"i bedeuteten allerdings keine nennenswerte Bereicherung der Männcr- chorliteratur. da sie kaum einen originellen Gedanken und noch weniger eine sinnvolle »nd ansichöpicude Tcxt- illuttration offenbarten. Ungleich wertvoller dagegen er wiesen sich die beiden Männerchöre mit Orchester „Der Vandalen Auszug" von Felix Wonrlch und „Rheinsagc" von Ioh. Tcchritz ldcm schon mehrfach als musillüchtig be währten Kantor der hiesigen Trinitatiskirchcj. Der dant bare, gefällig instrumentierte Chor Tcchritz' mit dem für Männerchor-Vcrivniiiig wie gcschassencn Geibclichci, Texte dürfte l'nld die Runde durch alle besseren Chvrvcrcinigiiu gen macken. Außer R. VeckerS bekanntem „Hochamt im Walde" erklangen des weiteren seitens der Sänger nvcb zwei nette, unmittelbar gefangennchmende Clior-Nipp iachen: „Ich weiß nii. wie mir ist", und zwar in einer alte ren Fällung aus Pater Valentin Rathgcbers „Augsburger Tafelconfect" l1757i und in einer neueren Gestalt von Ioh. Kai» 11821—l891>. sowie -er für ein Dresdner Künst- lrrfest 1W9 komponierte musikalische Scherz „Marsch der Bürgeraardc" von H. Brttcklcr lmit Piccoloslisten- nnd Trommelbeglcttungl. Lebhafte und redlich verdiente An erkennung wie diese sehr wacker gesungenen Chorvorträge fanden auch die mitwirkenden Solisten: Herr Marti» Richter, ein ans der Dresdner Musikjchnle hervor gegangener Violinist, mit der in hohem Grade achtbaren Wiedergabe der laruaLra appassionata von Lieuxtemp»
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