Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-24
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
47V7 > gelichu-. an »leze»«^ »vambnc -ldst. tznr b. Revier- »ü Krl. Osw. Ollo nah viud- HLaicheu. »chs. K»I> viagdalen« no Kraul, ctmanu i, r. Tauber., . mit Krl. »tzdorf au' C. kreller !»n. Herrr. irburg ein, enberg i» ille, Land- hn. Kenn ceiberg ein l Lhemnix i Vresden. or Junge se Krebig« Schneid«, t v« »rich'e rn »umß r Frieda. Direktor in Schieß- Schmidt'». :n«. Frci. ,n»chm«i, i Ebeurm» in Riedei ! Wetbau. Dreddtn, Zerkmrifter E. Rod» km" rau »am da. Krau »schmar iu in Meißen iilhel« in ckert ged Hermann r Hedvit au. Krau lleichei in n unserer echen »er t derselbe Diakon»- lbeure »u blichenrv. edel. M*»t«a er -rl.Str.-t' 18V V- 18 >nab.'/,» srn„Dam »b.S—'/,e> ^rüvü. Sooatar osrnann I. »t <e»d«') ^vsüa keu noch l find, lstattuug cht der- reichem wnrdeu ine ganz eua nock> Bücher «friedegi km vom als e« wellig« kenntniß chteuden »der so raub«»», xrselben nöthig? t. erhält darüder Auskunft' wünschende die erbetene > Istwert gern. Der vermehrte Ls zahl »nd die gegen frühe, so > comfort «edle Lmrichluag der VolkSbibliothrken verdankm wir nächst dem so bertttwilligev Litgegmkomm« unseres Stadtrathes. einer Inzahl opferfreudiger Männer, vor Allem de» hieflg« Zweigverem der Gesellschaft für Ber. I breituvg vou Volksbildung, »ad kann das Publi- cm» nicht bester als dadurch danken, daß «- diese § ,os Leben gerufen« Bibliotheken aus tas A»r- giebigsie benutzt. Dies ist der herzliche Wunsch von de« Verfasser dieser Zeilen Alfred König. Nachtrag —- Lerpziy, 2S. August. Heute früh erfolgte ,»f dem Exercirselbe bei Connewitz die „Vor stellung" der beiden Regimenter 108 und 107 »or dem Divifionair der zwellen sächsischen Infan teriedivision, Generallieulenaut vou Montbb. — Nächste Woche findm nun die Hebungen der Bri gade Nr. 48 (Comwandeur Generalmajor von Vmkler) statt. H Leipzig. 23. August. Der heute Nachmittag z Uhr vom Berliner Bahnhof »ach Berlin ab- aug«< Privat-Extrazug des Unternehmers 'midi war von 803 Personen besetzt. * Leipzig, 22. August. Die Goethever- ehrrr werden die Nachricht mit Freuden begrü ßen, daß die Direktion de- Stavttheaters zur Kein von Goethe'- Geburtstag am 28. d. M, der zugleich der einhuudertuuddreißigste ist, besondere Anstrengungen macht. Zu den beiden bereits erwähnt« Stücken, Die Geschwister und „Die Laune des Verliebten", wird nicht an drittes kleines Stück gegeben, sondern es kommt »och zur Ausführung das sünsactige Trauerspiel „Claviao". Diese Zusammenstellung am Goethe übend ist ohne Frage insofern eine sehr glückliche, als der Dichter durch ein Trauerspiel, ein Schau spiel und eia Lustspiel vertreten sein wird. Da jedoch die Vorstellung bet dem genannten Pro aramm die Dauer fast zweier Theaterabende in Anspruch nehmen würde, so soll, um dieselbe nicht über die übliche Länge hinaus zu dehnen, da» Lrauerspiel „Clavigo" mit möglichst kurzen Zwi scheu pausen gegeben «erd«, waS übrigen- bei der ununterbrochen fortschreitenden Handlung dieses Stückes überhaupt anzuratheu wäre. Der Vor stellung voran geht diesmal anstatt eine-Prologe- die Beethovcn'sche Ouvertüre: „Die Weihe de» Hauses — Am heutigen Sonntag Vormittag findet ausderTheater-Terrasse einFrühschoppen« Concert der Capelle des Herrn Musikdirektor kleitz statt, während für Montag Abend eine italienische Nacht vorbereitet wird, bei welcher da- Concert die Büch ner'sch« Capelle au» führt. Der angenehme Aufenthalt, welchen die Theater-Terrasse gewährt, dürfte wohl veranlas suug sein, daß bei beiden Gelegenheiten sich das Publicum recht zahlreich einfindet. — Es bedarf nicht des Hinweise- daraus, daß die Gartenanlagen unsres Schützen Hause- ganz besonder- an den warmen Abenden nnen in jeder Beziehung angenehmen Aufenthalt gewähren, der dadurch noch einen weiteren Reiz erhält, daß Herr kühnrich ohne Unterlaß bemüht ist. immer und immer wieder neue Genüsse dem Publicum darzubietev. Ganz abgesehen von der abermalißen Bereicherung de- Aquarium- durch Seltenhelten a»Ü der Norlsee, sind für den Sonn tag und die beiden folgenden Tage Concerte der als vorzüglich geltenden Chemnitzer Stadt capelle unter Äitung de- Hrn. Direktor Haus Sitt im Lordergarten de- Schützenhauses in Aus sicht genommen, während am Sonntag Abend ein Monstre-Concert stattfindct, bei welchem außer der genannt« Capelle auch die de- 10k Iafanterie Regiment» und de- Herrn Musikdirektor Büchner zusammevwirken werden. Rechnen wir hierzu noch die Produktionen der russisch-türkischen Lust-Gymnastiker „Cler", so darf da- Schützenhau- aufs Neue der allseitig« Beachtung empfohlen werden; läßt es doch auch Hr. kühnrich an Nichts fehl«, waS zum Wohlbefinden seiner Gäste nur irgend geeignet erscheint. — Für die Verwaltung eine- so groß« Eta blissrment- wie das Schütze nhaus ist eS keine leichte Aufgabe, einem zahlreichen Publicum mit sein« mannichfachm Ansprüchen und Forderung« gerecht zu werden. Dennoch hat e» die jetzige Direktion verstanden, mit besonderer Coulanz immer all« Wünsch« zu begegnen und nament lich in dem gestellt« Eintrittspreise die weit gehendst« Zugeständnisse zu mach«. Trotz aller Vergünstigung« in dieser Beziehung hat aber jetzt mehr und mehr eine Unsitte Platz gegriffen die, aller Coulanz Hohn sprechend, auf da- mit groß« Opfern unterhaltene Unternehmen schädi gend einwirk« muß. Wir mein« das vielfache Circuliren von Abounemeutskarteu in den Händen von unberechtigt« Inhabern; ein Nebel stand, der io letzter Zeit so häufig beobachtet wurde, daß sich die Verwaltung de- Schütz« Hauses doch endlich gezwung« sehen mußte, diesem Mißbrauch Einhalt zu thuu »nd mehrfach Abonne mentsbillets, mit den« m dieser Weise Mißbrauch getrieben worden, durch ihre Angestellten weg nehmen zu lass«. — Auf der Insel Buen Retiro, resp. dem Schimmel'sch« Teich, findet heute Nachmittag 5 Uhr eine große Havptvorstellung der Setl- künstler-Gesellschaft Claus und Wünsch statt, wobei zum Schloß Herr Bruno Wünsch mit ver bünd«« Augen und eioem Sack Über den Kops das hohe Seil begeh« wird. Herr Albert Wünsch wird wieder als betrunkener Bauer das hohe Seil besteig«, eio Effect stück, aus welches wir ganz besonders aufmerksam »ach«. — Das Mufikrorps des 12 Husarenregimrnts unter Leitung des Gtabstrompelers Sckütz, welches vergangen« Sonntag in Lischke's Etablisse ment m Sellerhausen coucertirt »ud so sehr ge fallen hat, ist auf dielsertigen Wunsch von Herrn Lischke mit diel« Mühen und kosten (er mußte de» Corps jetzige Manöver-Ouartiere erst erkunden »nd dann selbst Lussuch«) wleder rugagirt worden und läßt sich heute rn demselb« Locale wreder hören - Wie so mancher andere Geschäftszweig mit der fortschreitend« Ausbreitung der Stadt eine Vergrößerung erfahr« hat, so ist Dies auch im Pr»vat-Fuhrwesen der Kall. Unter den hier deürheudm Anstatt« dieser Brauch« verdient auch tas Aahr-Institut des Her« Gustav Schulze der besonder« Eiwähnung. Das Depot befindet sich in der Sübstraße 79 »nd hat etliche zwanzig tüchtige Pferde, junge kräftige Thiere, aufzuweisen, mit denen natürlich auch die Geschirre «nd der gesawmteWagenpark tu Bezug aus Eleganz und Ein- richtung überhaupt harmonir«. Das Echulze'sche Institut ist gleichzeitig eine Beerdigung--An stalt, verfügt über sech- Leichenwagen mrt durch aus gefälliger Ausstattung und erfüllt alle die an eia derartiges Institut zu stellend« verschieden artigen Ansprüche. Da» Hauptburea» befindet sich in der kleinen Windmühlrngasfe 7d. * Leipzig, 23. August. Die heiße Witterung, der« wir un- gegenwärtig wieder zu erfreuen haben, hat die Nachfrage nach gut« Erfrischungs getränk« ganz «orm gesteigert. Unter diesen Getränk« errrngt mehr und wehr der Harzer Sauerbrunnen sich die Gunst de- Publicum», und wir vernehmen, d«ß die hiesigen größeren Restaurant- rin« sehr bedeutenden Absatz mit demselben erzielen. Ja den letzten Tag« sind viele Tausende Flaschen de- Sauerbrunnen- von der Firma Otto Meißner L Co., welche da- General depot de- Getränke- in Leipzig hat, zu ve-senden «wes« »ud e» gehen neuerdings auch massenhafte estrllnugm von au-wärt- eio. Was dm Harzer Sauerbrunnen namentlich auszeichnet und ihm eia entschiedene-Urberge nacht über andere Mineral wässer verleiht, da- ist der Umstand, daß die Kohlensäure lange in ihm gebunden bleibt »nd daß er selbst bei stundenlangem Stehen im offenen Trinkgefäß nicht abschmeckend wird. - Gegenwärtig hält sich im Hotel de Russie Hierselbst ein Kalligraph, Herr O. Gottlieb au- Erfurt, auf, dessen Leistungen auf Grund der uuS vorgelegt« Resultate in der Thal Anspruch auf allseitige Beachtung Derer haben, welch« eine correcte »no deutliche Handschrift abgeht. Der genannte Lehrer hat — wie auch au- dem In- seratentheile ersichtlich — binum drei Tagen Leu ten, welche ebenso unleserlich wie falsch schrieb«, zum Besitze einer, wie schon erwähnt, gefällig« und richtig« Schrift verholfen, eine Errungen schaft, die namentlich für Leute in vorgerückter« I.-Hren oftmals ein« nicht zu schätzend«Werth hat — Vogelliebhaberu wird die Nachricht sehr will* komm« sein, daß die hiesige zoologische Großhand, lung von G Bode (Nicolaikirchhos) außer ande r« Neuigkeit« (wir verweisen auf die öfter« Inserate) jetzt auch wieder Sendungen derSonnen Vögel (l^iotdiir luteus) au- Asiens Himalaya gebrrge erhält und diese reizmden Vögel statt de- früher« Preise« von 30 bis 45 Mark jetzt für 15 bi- 20 Mark da- Pärchen abgiebt. Der be rühmte gelehrte Vogelzüchter Or. Karl Ruß sagt über dm Sonnenvogel: Dieser zweifellos schönste »nd liebenswürdigste aller kerbthiersrestendrn Stubenvögel hat einen avgmehmen drofselärtigen Gesang, läßt sich leicht ernähr«, hält gut in der Gefangenschaft au- und nistet sowohl in der Bogelstube wie im Hrckkäfig leicht und mit Erfolg. »!« Leipzig, 28. August. Zu der am 3 Sep tember beginnenden Quartal-Session de- Schwur gericht» Leipzig komm« folgende Anklagesälle »r Adurtheilung: am 3. September gegen Emilie Werner au»Leipzig weg«Meineid-, am 4 Sep trmber gegen Clara Minna Becker au- Frohburg wegen klnoeStvdtung, am 5. September gegen Ernst Ludwig Moldenhauer au» Grimma wegen Körperverletzung mit tödtlichem Erfolge, am 6. September gegen Karl Wilhelm Lappt»- a»S KLserhain wegeu Diebstahl-, räuberischer Er Pressung rc. und am 8. September gegen Henriette verehrt. Berger au» Calbitz wegen Meineids. * Leipzig, 23. August. In der heutigen e,stm, unter Ausschluß der Oeffrntlichkeit stattge« sundev« Hauptverhaudluvg des hiesig« Schössen gerichts wurde der Schleifer Karl Friedrich Au gust Beyer auS Schkölen wegen Majestätsbelei ö'gung zu sieben Monaten Gefängniß verurtheilt; in der zweiten Verhandlung verurtheilte da» Schöffengericht den Schriftsetzerlehrling Ernst Hugo Hermann Hof mann aus Probst heida und dm Tischlerlehrling Karl Gustav Max Hof manu ebendaher weg« gemeinsam verübt« Diebstahl- zu sechs und bez. fünf Monaten Gefängniß. LI Anger, 23. August In dem von viel« Leipzigern ge« besucht« attrenommirten Werne-- grüner Local „Zur grün« Schenke" hat der Besitzer Herr I. G. Klöppel von heute ad eine Blllardneuheit ausgestellt, nämlich einDoppelbillard, wie esbis jetzl in Leipzig noch nirgends existirt. Das Billard ist hochelegant her gestellt »nd von der Firma E. Eohre nr DreSvea gelies.rt. Genannte Firma hat ein ebensolches Billard, natürlich tu kostbarerer Ausstattung, in hiesiger Kuostgewerbe-Ausstellung zur Schau gestellt. Das sogmannte „Bret" oder die Tafel, auf welcher gespielt wird, ist so con« struirt, daß es gedreht werden kann, dergestalt, daß auf der ein« Seite nach der bekannten sran zöfisch« Manier, auf der entgegengesetzten auf deutsch« Art gespielt werden kann. Jede Tafel hat eigne „Band«", «nd ist es leicht, dieselben umzu- dreh« ; Nahm« »nd Gestell bilden eia Ganzes und find von den beweglich« Tafeln unabhängig. Bei der groß« Beliebtheit, dessen sich das Billard- spiel in Leipzig »ud Umgegend erfreut, und bei der fett« geboten« Gelegenheit, auch „deutsch" zu spiel«, dürft« dieser Hinweg viel« »»» Inter esse sei». Es ' all» Es scheint überhaupt, als bürgere sich «shlig das deutsch« Billard wieder eia, da das Larambolage-Billard in viel« kreis« nur als fremder Eindringling betrachtet wird, dem mau nur der Mode weg« huldigt, während »ach Jahr« »au wieder auf die alten deutschen villardspiele zurückkommt. ^ Plagwitz. 23 August. Der in unserem Orte bestehend« Club der Moosköpse, welcher bereits mit vielem Geschick, zulctzt bei Gelegenheit der Feier de- golden« Ehrjubiläums des deutschen Kaiser Paares, patriotische Festlichkeit« veranstaltete, gedenkt am Abend des 1. September eine Sedan- Vorfeier in Gestalt eines Facktlzugrs mit darauf folgendem Commrrs i» Scene zu setz«. Ja Be- trrst des letzteren ist bereit- bestimmt, daß derselbe au« patriotrsch« Festreden, Vorträgen des Dilettav- ten-Vereiu-, sowie der Cavelle de- in Dessau garnilonirende» Infanterie-Regiments besteh« wird. x Geithain, 22. August. Am gestrig« Tage gerieth das zweijährige Svhnch« de- hiesigen Schuhmachers Voigt auf noch »nausgektärte Weise unter ein« unt kohl« beladenen Wagen »nd erlitt dabei solche Beilltzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Führer de» Wagens wurde zwar zur Verantwortung gezogen, indefs« hat sich eine Verschuldung seinerseits nicht fest sten« lasten. —r. Osch atz, 23. August. Freitag, 22. Aug. Abend- >/,8 Uhr kam Se. Moj. König Albert mittelst Schnellzug- hier au, um sich daraus nach WermSdorf zu begeben, von wo aus Se. Maj. den Manövern der Cavalleriedivision beiwohnen wird. Aus dem Bahnhofe, wo Se. Maj. von dem Amt-Hauptmann v. Mttzsch, Bürgermeister Härtung, Major v. Welk, Rittmeister v. Globig ». A. empfangen wurde, hatte sich auch eine zahl- reiche Zuschauermenge eingesundm. Den 23 ds» Abends mit demselben Zuge wird auch Ihre Maj. dieKönigin erwartet. Am 22. d. verließ da- hier garnisonirende Ulanmregiment unfern Ott. um sich an den Marövern zu betheiligm. Sämmtliche Ucbung« nehmen die Zeit vom 22. August bi- 7 September in Anspruch — r. Oschatz. Ueder die weitere Besetzung des vom 1. October an hier in» Leben tretenden Amtsgerichte» verlautet, daß der bisherige Advocat Uhlig au» Dresden zum Aml-richter ernannt worden ist. AlS Hü's-richler ist der hiesige Com- misfionsrath Assessor Klien in Au-ficbt genommen. Am hiesig« Amtsgerichte werden also 4 Amts richter, 1 HÜlf-richter, 2 Referendare und 1 Amt-- anwalt thätig sein. In letztere Stellung tritt der ii-herige StaatSanwalt Brückner. Dazu komm« noch 2 Gericht-schreiber, 1 Gericht-voll zieher, 2 Cassenleute «nd 2 Expedienten. —r Riesa. Um die an der hiesigen Elbbrücke im Strombett liegmdm Eisentheile baldmöglichst zu beseitig«, ist daselbst ein Taucherschacht, apparat ausgestellt Word«. Dieser Apparat hat eine Länge von 28 m, eine Breite von K m eine Höhe vou 1,2 m und die Stärke der Schiss-' platten beträgt 5 mm Die Mannschaft be steht a»S 4 Personen, einem Maschinenmeister, Tauchermeister, 2 Bootsleuten und wohnt see schiff-mäßig. Da- Sch'fs selbst besteht auS drei Räum« und der Maschinenraum enthält eine Dampfmaschine von k Pferdekräften, welche eine Crntrisugalvumpe, die LuftcompressionSmaschine und da- Windewerk in Bewegung setzt. Im Mittelraum befindet sich der Schacht, welcher eine Schwere von 110 Ctr. hat. Der Schacht besteht auS einem thurmähnlichen Ca sson mit eine« Raum zum Einstetg« und dem unterm Arbeits raume, welcher versenkbar ist. Bon hier au- kann der darin Befindliche bi» nahezu 4 Meter tauchen «nd arbeit«. Vergangenen Mittwoch wurde die Prüfung diese» Apparate-, welche befriedigend aus fi-l, voraenomm«. — Die 82 jährige frühere Besitzerin vom W i n terberg ist gestern in Schandau begraben Word«. Dieselbe hatte bi» vor ca. 30 Jahren die Restau ration daselbst geleitet, verblieb aber auch dann noch bi- zu ihrem Tode dort, da sie sich a»S treuer Anhänglichkeit nicht von dem ihr liebgewordenm Aufenthalte trennen konnte. — Herr RathSarchivar vr. Otto Richter in Drrsden bespricht in einer von ihm herausge geben« Broschüre den Nothstand, der für die königliche Bibliothek zu DreSven und für die Universitätsbibliothek zu Leipzig durch die vom sächsischen Landtag im Jahre 1870 be schlossene Aushebung der Ablieferung von Pflicht exemplar« seit«- der Verlagsbuchhandlungen und Herausgeber entstand« ist. Durch die Be seitigung der früher« gesetzlichen Bestimmung, wo nach vou all« im Königreich Sachs« gedruckt« literarischen Erzeugnisi« der Presse ein Exem plar unentgeltlich au das Ministerium de- Innern zur Abgabe au die königliche öffent liche Bibliothek zu Dresden oder au die Umver fität-bibliothek zu Leipzig eiuzureich« war (Pracht werke mit Abbildung« warm de« Verleger zurück' gegeben, ist, wie Herr vr. Richter auSsührt, den betreffenden Institut«» ein harter Schlag zugesvgt Word«. Mau meinte, daß die Nachtherle der Aufhebung jener Bestimmung ja zum Theil solch« I beben, ll« di, sei«. die sich durch die Bewilligung erhöhter An- l beschäftigt, für schaffungsgelder ausgleichen ließ«. Aber e- stiebt I banger Sorge s für die Bibliotheken Bedürfnisse, die mit Geld schlechterdings nicht zu befriedigen sind; unzählige kleinere Schrift«, welche dem Einzelsorscher den besten »nd uneutbehrllchsten Stoff liefe«, lass« sich nur durch gesetzlich« Maßregeln zusammmbrin- gen und r echtzeilig vor demvölt,gen Untergang bewah ren Abgesehen davon, daß der Vivliolhek die Gelder nicht so reichlich zugemesien sind, um Alle- ankause» zu können, ist es den Bibliothekar« un möglich zuzuwuthen, bet den Colpotteur« aus Er- reugvisie der Presse zu fahnde«, die nicht iu dm Buchhaudel kommen. Es ist gewiß auffallend, daß vou all« Staaten, dir ein« hervorrag«dm Buch- Handel auszuwetfm Hab«, Sachs« der einzige ist, der die Einrichtung der Freiexemplare ab»««, schafft hat. In Preuß« und Bayern find zwei, in Oesterreich vier, i» Italien drei, tu Fraakreiw zwei, iu England fünf (gut gebunden) »ud in Amerika zwei (auch von den kostbarst« Werke») reiexrmplare von jedem Werke abzultefer» «über der Behauptung, daß die Verpflichtung zur Abgabe von Freiexemplaren eine ungerechteS»n> derbesteueruug des Buchhandels fei, weist Herr vr. Richter darauf hin, daß weuiae Bücher ge- schrieben werden, ohne daß der Verfasser nicht hätte eine öffentlich« Bibliothek in Anspruch nehmen müssen und daß man «einen sollte, daß Schriftsteller wie Verleger es als eine Pflicht der Dankbarkeit betracht« müßt«, neue Samenkörner in die Gärt« uiederzulegen. au» den« sie erst die Früchte gezogen Hab«. E» wurde feiner Zeit von viel« Buchhändlern die Bereitwilligkeit aus- gesprochen, Exemplare ihres Verlag» an die Bibliothek io Dresden oder Leipzig einzusenden, aber sie haben Dies vergessen. Man sucht die Namen der sächsisch« VerlagSbnchhändler i« ver zeichniß der Geschenkgeber der königl. Bibliothek zu Dresden vergeben- «nd auch die Schriftsteller sind nur schwach darin vertreten. Entgegen dem ferneren Emwand der hohm Summen, welche von einzelnen Buchhändlern in Gestalt von Büchern jährlich an den Staat zu entrichten seien, bemerkt der Verfasser vorliegender Broschüre, daß die Papier, und Druckkost« eine- einzeln« überzählig herzustellenden Exernpla. S — und nur um diese handelt es sich im Grunde für dm Verleger, nicht aber um d« Verkaufspreis — wahrlich nicht der Rede Werth sei«. Zu d« Vorschlägen zur Be seitigung de» jetzig« durch die Beseitigung der Pflichtexemplare hervorgerufenm Nothstandes hält e» Herr Vr. Richter für angemesi«, daß Verlegern und Druckern die Verpflichtung zur Ablieferung vou zweiExemplarm jeder Diuckschrift, deren Lad«preis die Höhe von 15 Mark nicht übersteigt, auferlegt werde. Ein Antrag auf Einführung de» Fr«- exewplarzwangr- mit derselben Werthgrenze durch das ReichSpreßgesetz ist seiner Zeit vom Reichstage nur mit wenigen Stimmen Mehrheit abgelehnt worden. Jetzt würde durch den Erlaß eine- in diesem Sinne gehalten« Gesetze» bei un» ein Zu- stand beseitigt werden, der sich während emeb Jahrzehnt» al« geradezu verderblich für die Vater- ländische Geschichtsforschung erwies« hat. Vermischtes. — Der DivifionSpsarrer vr. Alfred Hase in Königsberg, der Sohn de» berühmt« Kirchen- Historikers Hase in Ima, wird nach der „Jen. tg." als Nachfolger de- jüngst verstorbenen ieneralsuperiutendentm vr. Braun in Alten- bürg genannt. — Vor wenigm Tagen suchte ein junge» lkjäd- rigeS Mädchen in Schkeuditz mit einem sog Schauspieler von einer dort sich aufhaltmden Theatergesellschaft unter Mitnahme von 50 Mark da- Werte. Von Bremen au- bat da- Mädchen um Eriaubniß, nach Amerika auSwanderu zu dürfen, im Ber Weigerung» falle würde sie sich er tränken; als aber die Mutter persönlich in Bremen die Zustimmuna zur Au-wanderung überbringen wollte, fand sie ihr Kind als Leiche, der leicht sinnige Verführer aber hatte feiger Weise da- Weite gesucht. — Das Regier« scheint immer noch zu d« freien und sehr beliebt« Künsten zu gehör«, ob- gleich e- ein sauere- Handwerk ist. Seit Jahr« war die Bewerbung "um erledigte Bürger meistersitze sehr stark «nd in Neustadt a. d. Orla Hab« sich z. B. u« die Bürgermeisterstelle 12 Männer beworben, 1 Leipziger Professor, 1 Major, 3 Juristen u. s. w — Auf dem Gebiete der Sprachreinigung wird wieder ein starker Schritt vorwärts gethan. Da- königl. Polizeipräsidium zu Berlin erläßt folgende Bekanntmachung, die den Herrn Gmeral- postmeister in Begeisterung versetzen »nd dem ublicum recht angenehm sein dürfte: „Die erren Berzte Berlin- bedienen sich bei Angabe der tödtlich geworden« Krankheit der Verstorbene,, auf den Todtenscheinen häufig nichtdeutscher An drücke. Dies Verfahren führt zu UnrutrLglichkeiter. weil die Todtenscheine vorzugsweise zu« Zwecke polizeilicher Controke eingesührt find »nd diesem Zwecke nur dann entsprechen könvm, wenn die odesursache mit einem auch für dm Nichtarzl verständlich« Namen bezeichnet ist. DaS Polize,- präfidinm ersucht daher die Herren Aerzte, btt Au-süllung der Todtenscheine sich thunltchst deut scher krankheitSnamen zu bedienen." — Ueber den Einsturz in dem Deffauisch« Salzbergwerke LeopoldShall find der „M. Z." folgende nähere Nachricht« zugegang«: Der erste lsammenbruch erfolgte Donnerstag, den 14. dS. onats, Abend» 8 Nhr. Ein stärkerer folgte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, der ge waltigste aber Sonntag Mittag gegen 1 Uhr. Derselbe war von einem mehrere Sec und« an- haltenden donnerartigm Getöse begleitet und machte sämmtliche Häuser von Leopold-Hall er- diese Zeit warm unt« noch Arbeiler der« Leb« man eine Zeit lang in banger Sorge schwebte. Ein sofortige» Einsahr« in dm Schacht war aber nicht möglich, weil der durcv den Zusammenbruch meyrerer Etagen verursachte Luftdruck dichte Wolken von Staub »ud Sau ger vlle iu d« Schacht getrieb« hatte. Erst all- mälig verzoa« sich diese Wolk« und mit ihnen glücklicher Weise auch die bang« Besorgnisse um das Schicksal der Bergarbeiter, die unversehrt oben onlangtm Sie warm sämmtlich mit dem bloß« Schreck davongekommen. Ein entsetzliches Unglück hätte entsteh« können, wenn sie zur Zeit des Zu- sammrnsturzes nicht noch in einer ande« Etage beschäftigt gewese» wären »nd schon den Weg »ach
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview