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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110730013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911073001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911073001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-30
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1911
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s« - dem Garten zoa sich die grüne, sonueuüderflutete Wiese -tl zu einem hoch gelegene» Gehölz hin. dos sich dunkel und massig non dem zartblauen Himmel abhol'. Da die Mühle ein beliebter Ausslugsort für die Brknuerburger war. hatte man im (Karten allerlei gemütliche. schattige Plätze und tauben geschaffen. Das Mühlrad stand heute still, der Bach rauschte leise, und die Hühner gackerten. An der Hausmauer lehnten drei Räder, und Krank Bartley saß mit zwei Ätassentauieraden unter einer großen Kastanie. Krank war auf dem Gumnasium schnell beliebt geworden. Er war immer zu allem bereit, ging zu alten DageS und Nachtzeiten, wann e« verlangt wnrde, mit zum Angeln. Krebse- fangen. Ptlzeiuchen oder ivas sonst gerade auf der Tagesordnung Hand. Ks war ibni auch ganz egal, ob er wie ein -Strauchdieb aussali. wenn er nach Hause kam. und er trug mit stolz einen »korb Kreb-ie oder ein Netz Pilze am Helle» Mittag durch die ganze Stadt. Brenkart stand trotz seiner großen Liebenswürdigkeit seinen Klasien- tnliterndrii viel ferner Er war nicht unbeliebt, aber er war ihnen zu seiu. Gr zog jeden Tag ein reines Hemd an, und nasse Küße oder schmutzige Gtiefer sonnten ihn ganz »ns der Kassung bringen: zu den Streifereien in Wald und Keld war er al'e nicht recht zu gebrauche». Die drei Swüler. die letzt im «Karten der Mühle saßen, gaben sich ganz den« Gefühl des Ungestört und tlnbeubachtetieins bin. Bor ihnen standen eine groß? Schussel mit Buttterbrvl und drei Glaser Milch. ..Ob man hier baden kann?" meinte plötzlich einer von ihnen. .Natürlich kann man Ta. hinter der Wiese fließt der Bach durch einen kleinen Lee. Ick, glaube, da stebt sogar eine Karre. Wir müsien uns mal er. kundigen. Was meinst Du. Bartlev." „Badet!" >agte Krank gönnerhaft. „Ich »ade schon geschwimmt, ehe ich i.'rknihr." Die anderen lachten und singen an, ihre Barschast zu zählen. „Ich Hab' noch »8 Pfennige," tagte der eine. lind ich :tb und eine Künfpkennigmarke." ..Die tan »st Du doch nicht initreckmen." -Nicht^ Dann kauf' ich mir hier ne Ansichtskarte und kleb sic draus." -Du bist verdreht, die kostet doch auch was." „Wag mein! Ihr, ivas kosten wohl die Butterbröte?" „Keinen Schimmer." Auf der Ehaussee horte man jetzt Pserdegrtrappel und Wagenrollen. Die Schüler iahen neugierig durch die Büsche. „Oh uo!" ries Krank, der den Wagen erkannte, „das Et Brenkarthauien." .Iu. und das ist ja auch Rrenkart." Karl Otto hatte sie auch entdeckt, stand im Wagen aus und schrie: „Krank, komm' mai her, Mensch!" Krank rührte sich nicht. „Ich viu noch vei Brcakfast!" ries er zurück. Breniart murmelte irgendetwas zwischen den Zähnen, Ria Hohenasten aorr warf dem Diener die Zügel zu und sprang vom Wagen. ,Dkomm'. wir holen ihn." rief ste. Mit ihren schnellen, lebhaften schritten war sic voraus- geeilt und stand plötzlich vor den drei Schülern. „Ich suche Mr. Bartleu," sagte nc mit einen, reizenden, kleinen Lächeln. Krank war aufgesprungen und verneigte sich, „sie sind es?" Ihre grauen Augen überflogen seine ganze Gestalt und blieben dann mit einem wohlgefälligen Blick an seinem scharkgc'chnitrene» Gesicht haften. „Wie schön, daß wir sie hier noch gerrvssen haben." sie war jetzt ganz Dame, garrz Prinzessin, was ihr sehr drollig stand, „sie sollen mit nach Brenkarkhauien kommen." Kar. Oiro kam jetzi auch, begrüßte seine Schulkameraden und wollte dann wieder zum Wagen zurückkcliren, aller da hatte er die Rechnung ohne Ria ge macht, sie »alte sich interessiert im «Karlen »mgesc-llen »nd ries plötzlich: „Hier >inS ja reise Eierpsiaumcn!" Bergeisen ,va> die hoheitsvolle Prinzessinncnmicne: sie lief mit flattern Sen Rvckchen Sen Gartenweg entlang, umklammerte den stamm des kleinen Baumes mir Heiden Händen und schüttelte ihn kräftig hin und her. so daß die -ei'en Pflaumen nur 'o lleruiiterprasiellen. Die vier Schüler hatten ihr zuerst verblüfft nachgcirhen, jetzt stürzten ne sich mit einein Kreiidengchcul aus die Pflaumen, nur Karl Otto ries erschrocken: „Ria. Du llisi wohl verrückt?" Sie lachte. ließ den Baum los und strich sich die Haare aus dem Gcsich, Die beiden Kameraden von Krank hielten ihr mit glücklichen Gesichtern die Hände voll Pflaumen entgegen. »Lank«, »ans Kictzia. Wenn sie Otto schüttelte den „Wir dürfe» lachte »nr. „Das ist, was man stehlen nennt." sagte Krank, lachte und bist in eine Pflaume. Ria sah betroffen aus, dann warf sie den Kops zurück und sagte: „Ich werde fie bezahlen." Als die Pflaumen verzehrt waren, ging sie nach dem Haufe und rief zurück: „Ich werbe jetzt bezahlen, und dann wollen mir fahren." Die Lchüler ließen sie allein gehen. In der Tür. die von der Küche direkt in den Garte» führte, stand et» alter Mann in Hemdärmel», ein Käppchen auf dem grauen Haar und Morgenschuhe an den Küßen. Rja steuerte aus Ihn zu. , „Guten Tag. sind Sie der Mann von dem Plaumcnbanm da?" Der Alte nickte nur. Gr hatte ein paar Kalten aus de, Stirn, denn er hatte den Angriff der inngen Leute auf seine Pflaumen schon bemerkt und sich darüber geärgert, er war sich uur noch nicht klar, was er tun sollte» deshalb war er noch in der Tür stehen geblieben. Ria lächelte freunblich. „Sie schmecken prachtvoll." „Hm." „Wir haben eine ganze Menge davon gegessen. Nu» wollte ich Sie fragen, was ich dafür zu bezahlen habe?" Die Züge des Alten hellten sich aut. „Na, Kräuieinchen, weil Sie's find, will ich sie Ihnen schenken." Ria nickte ihm wvhlwvllend zu. „Das ist nett von Ihnen. Ich danke Ihnen sehr. AVer nun muß ich weiter, adieu." Der Alle zog sein Käppchen. „Adieu. Kräuleinchen." Dann ging er dun» das Haus nach vorn, um die Abfahrt des feinen Wagens anzusehen. Ria ging von außen nm da» Hau» herum. Als sie zu den Schülern kam, fragte Karl Otto: „Na. was Hai er genommen?" „Nichts. ES war auch ein Glück, denn ich habe gar kein Geld bei mir." Piinzeßchen war die erste, die wieder auf den Wagen sprang, während die Schüler noch unten standen. „Mr. Bartleu, kommen Sic neben mich, bitte," rief sie hinunter. „Karlo, Du setzest Dich wohl hinten neben Hinrichie». Und Ihr Rad -" sic überlegte „Ihr Rad kann vielleicht hier bleiben »nd Sic nehmen es heute abend, wenn Sie zurücksaliren, wieder mit, nicht wahr?" „Ich fahre überhaupt nicht mit," erklärte Krank jetzt kn aller Seelenruhe. Riä fuhr herum. „Sie — Sic kommen nicht mit?" „Nein." . „Warum nicht?" Ihre -lugen blitzten ihn drohend a». Krank stand ganz ruhig da. „Ich »abe ja noch nie gesagt, daß ich mit wba>e. Jetzt mach' ich mit meinen Schulkameraden eine Radeltour, da kann ich nicht mitten in nach Brenkarthauien fahren, uo I cun't." In Wahrheit war es ihm schon vorher in die Krone gefahren, daß Ria einfach gesagt hatte: „Sie sollen mit nach Brenkarthausen sahren," und als er nun gar nachher von Karl Otto erfahren hatte, daß das «Kauze eine Laune von Ria war, und nicht der Wunsch des Grasen und der Gräfin Breutart dahinter- stand, da dachte er nicht im cnrserntesten daran, mitzufahre». Seine Kameraden sahen ihn ganz bestürzt an. „Bartleu. Mensch, Du wirst doch nicht unsertwegen Er blieb ungerührt. „Ich «ahre nicht mit." Ria war ausaestanden und stampfte mit dem Kutze auf vor Zorn. „Mr. Barilcu, sie sind der unhöflichste Mensch, der mir je uurgckvmmeu ist." E> verneigt» sich. .-Ich kann nicht es ändern." „Was soll ich de, Gräfin denn für einen Grund ,age». weshalb chic nicht mngekvmmct, sind?" „Ich hatte kein Krack zu ckimmr i» Brenlarlhauscn, und in Radelanzug werden Kran Gräiin nicht wollen mir bei Tafel sehen." Da» war ein Grund, den auch Ria anerkenne» mußte, avcr ihr Zorn ner minderte sich deshalb nicht. Sie na»,» die Zügel, nickte kühl und hvheitsvoll den Schülern vom Bock herunter ;n »nd fuhr davon. Karl Otto batte schon lange neben ihr Play genoinmen und sich im stillen über ihren Aergcr amüsiert. Sie sagte auch setzt nichts, aber ihrem schmaien. feinen Gesichtchen sah man an, daß sie lehr böle mar: sie hatte die Stirn in Kalten gezogen und die Zähne !e, estt doch auch, ««der, st, sind famo». Karl», sei ui alle sind, schüttle ich wieder. Please, Mr. Bartleu." dmb fremden Leuten nicht die Pflaumen wegeffen." so arl Sie von Oorsea nur neck z-latt unck Anprobe unter Garantie kür vornehm - eleganteste Tsssons unck besten 8itr cker Toilette. 4oetzlr»r>»t« 8perialistin tür starke unck kür leickencke Damen. Kunstvolle Aus gleichungen. KerBIick empfohlen. st.' 2T 2L .2: 1- - 'ch- > v 2 krau Lina FL!ms, in kstrma: Aäolis,. vruilen. Uiillülg Mtek-NiM 15. pt. >iahe Qroller Oarten u. Ausstellung, Strskienbaknen 2,22,23, 2 dlinute» von cker klaliestelle Tclce KeitjigerstraSe, Ißt «11« VON elvermtvn unU vnriivinnvn Vcknwv kevor/.uet« (orßvti«»re. 2 § kP n, L 2-^i — 74 Z L. Z <4 74 7 a- 2. 2 s. r» 2 3 ii' !» S s >» o » s KrüSles »lLÜ-Vorset-älvllvr Iu vrosäoe. 4>ls < auch ck>e von mir nicht gekertiglen, rvsrcken chemisch gereinigt, repariert unck wie ne» vorgerichtet in wenigen lagen von 80 I'k. an. lür ckie warme fahresreit sinck meine billigen 8or»r»er - dlall - Oorsets aus leichten Tüll- u. katiststnkken. 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