02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111029026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911102902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911102902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-29
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Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereits als Ubena-Hllzgabr zugesteüt, während es di« Post-Abonnenten am Morgen in einer Eesamlausgabe erhallen. 56. Jahrgang, Zlr 366. Bezug»-vetühr »ierieliilhy. s»r Dk»»- den d«t l»,lich ,wei- «alt,»r Zuir^un, «an Sonn- und Moniam» mir einmal» i.LO M , »nrch an.wärlia» Nom- mMt-näredi»».-« M. Bei einmaliger Au- ftellung durch die Post ,M.<»hn,»eI,«g^N>>. Di« den Leser« »an Dre»d«n u. Ilmgedun, am lag« »orijer pe- gegellten Adend Bu»- gaden erhallen »i, au«. «Ltttaen Bezieher mit har Dtorgen Bua-ad« msammen ^igelielll, mach»ruck nur mit deut- licher Ouellenangade tlDreab. Bache. "> pi- lästig. — Unaerlangi« Manustripi, werden nicht msbewahrt. Telegrainn,-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marieuftrasre 38/10. Sonntag, 26. Oktober 1611. Anzeigen-Tortf. Annahme von Lnktln- digungen dt» nachm. U Uhr. Sonniafl» tlur ivioriknstrasze nx von I I dt» Uhr Die rlnjpalnae (/»rundvUe <ca. 8 Silben) 2-', Pf.. Familien Nachrichten ou» Dresden 21) Pf.; «'»kschSst» Anzeigen auf der Privatjetle Z.eile NOP, : die zweispaltige Zeile a.TenseileKOPf. In Numntern nach Sonn u Feiertage» die einspaltige Nnrund- «eilesMPf., aufPrivat- seile IN Pf.. Familien- Nachrichten a. Dresden die tNrundzi'ile ^ .Pf. - AttLwärttge Aufträge nur gegen Voranr-be- zahlung. - Jede» Be. legblau kostet 10 Pf. Qslsris ^rnsl /Vrnolcl Lekloss-Strasss 34. R Lekloss-Strasse 34. Professor Qemälcls-Kollsktior». Gehetmrat Köpcke wurde aus Anlasi seines heutigen achtzigsten Geburtstages vom König der Titel und Rang als Wirklicher Geheimer Rat verliehen. Der La n d e s k u lt u r r a t hat heute seine Verhand lungen beendet. Die Internationale Hygiene- Ausstel- lung wurde bis etnschliehlich 27. Oktober von 5 301 006 Personen besucht. In Berlin wurde ein Kartell von 3 0 000 Bühnenkünstlern Deutschlands und Oesterreichs zur Förderung der Berufsintercssen geschlossen. Neuerte vrMmelüungen vom 28. Oktal,er. Der Marokko-Stertrag. Berlin. lPrtv.-Tel.l Die „Franks. Zkg" erfährt aus Berlin, das, der Marokko-Vertrag keine Aenderung der K v » s u l a r g e r t ch t s b ar l e i t ent halt« und deshalb auch nicht dem Reichsiagc vvrgclcgt zu roerden brauche. Der Kreuzer „Berlin" bleibt vor Agadir. Berlin. iPrtv.-Tel.s Tie Pariser Nachricht, das, dkr Kreuzer „Berlin" am 31. d. M. vor Agadir die Anker lichten und heimsah ren werde, wird an hiesiger unterrichteter Stelle picht L c st ä i i g t. Bon einer Heim fahrt der „Berlin" ist danach vorläufig nicht die Rede. Die Nachricht dürste darauf zurückzuführen sein, das, dieser Tage der neue Kommandeur der „Berlin" vor A^'dir ctn- trifst, um seinen Vorgänger im Kommando abzulösen. ein«, italienisch-türkischen Kriege. Konsianttnopel. Ter italienische Honorar- konsuI inMiitilc » c Nasi ist a u s g c w i c s e » worden. Den Blättern zufolge hat der Lcheik der Senn s s i an den Mutcssarif von Venghasi ein Schreiben gerichtet, worin er tapferen Widerstand gegen die Italiener empfiehlt und die stasfclivetse Entsendung von Freiwilligen anzeigt. Er werde alle gegen die Franzosen bestimmte» militärischen Vorbereitungen nunmehr gegen die Italiener anwenden. Der heilige Krieg werde i» der ganzen Sahara und dem übrigen mohammedanische» Afrika erklärt werden. Berlin. lPriv.-Tel.j Einem Telegramm ans Rom zufolge wäre bei dem letzten Kampfe bei Tripolis der frühere Militärattach,'- in Berlin E uverBei gesalle ». Au hiesiger unterrichteter Stelle wird diese Nachricht be zweifelt und vielmehr angenommen, daß sich Enver Bei zurzeit noch in der Enrcnaika befindet, wohin er sich vvn Aegypten aus begeben hat. Verhaftung cincs Patcutschwindlcrs. Berlin. Wegen umfangreicher Patcntschmin- drleien in Höhe von 100 000 Mart ist der 31 Ja»re alte, bei einem hiesige,, Gerichte als Schreiber angesicllte Hans Möller verhaftet worden, der unter de» Titeln eines Tr. mcd.. eines Gerichtsassessvro. Stabsarztes oder früheren Eharit.'-Arzkes Antritt zu allen Gesellschafts kreisen gesunden halte. Er gab vor. von einem Gekicim- rat im Patentamte die Prospekte zu den Patentanmeldun gen. die er für groste Firme» durchavbcite, zu erhalten.! Wer sich bet dem hohen Gewinn mit Kapital beteilige,! könne mit IM bis 3M Prozent Verzinsung rechnen. Tic Firmen, mit denen er arbeite, hätten beim Patentamte groste Summen hinterlegt, dir seinen Verdienst darslellle», wenn das Patent durchginge. Zur Glanbhaitmachung arbei tete der Schwindler mit gefälschten Formularen und Siegeln vom Patentamte, durch die er Depots er schwindelte. Aunächst suchte er, durch Auszahlung kleine rer Beträge, das Vertrauen der Leute zu gewinnen, .-für Anlockung lieferte ex unentgeltlich Theaterbillckts. auch zu Caruso-Vorstellungen. Bei der Verhaftung fand man bei ihm >07 OM Mark bares Geld. Bei der Bank wurde sein Guthaben von 2»OM Mark beschlagnahmt und bei seiner Braut für 15 000 Mark Kostbarkeiten. Hamburg im Nebel Hamburg. iPriv.-Tel.s Tic Stadt lag heute vor mittag in vollständiger Finsternis. U n g ehe» r c N cbel- masscn sind vom Meere durch den Wind Herangetrieben worden und lagern jetzt direkt über der Stadt. In allen Straften, Läden, Geschäftshäusern und Wohnungen brennen Laternen und Lampen. Berlin. lPrtv.-Tel.s Tr. Covk, der angebliche Nordpolentdccker, der gestern ans KoxciKngcu hier ein- gctrosfen war, ist heute nach Brüssel wcitergereist. Berlin. Im tshuusseegraben zwischen Verna» und Börnicke wurde» gestern abend die Leichen eines jungen Liebespaares mit Schußwunden in den Schläfen ans- gcfnnden. Beide stammen ans Schöneberg und haben die Tat begangen, weil die Eltern gegen ihre Verlobung waren. Es handelt sich um den lg Iabre alten Buchdrucker K roll und die 10 Jahre alte Kontoristin Gertrud Schulz c. llanlerkuiluttak. Dem 3. Berhandliingstage der 51. Gei'amtsit.,»ng. der heute vormittag 0-^10 Ulir eröffnet wurde, wohnten als Re gierungsvertreier bei die Herren Ministerialdirektor Ge Helmer Rat Tr. Roscher und Obcrrcgicrungsrat Tr. R v t h. Zunächst beschäftigte sich die Versammlung mit dem Entwürfe eines Versicherungsgescstcs für Angestellte. Ten Bericht gab Gutsbesitzer Kühne-St. Michaelis. Ter 3. Sonderausschuß habe sich mit dein Entwürfe be schäftigt und erkläre es für nötig, das; der Landeskultur rat beschliche, de» Deutschen Landmirtschaftsrat zu ersuchen, daraus hinznwirken, dast „ unter Hinweis ans die bereits in der Begründung enthaltenen Ausführungen im Inter esse einer vollständigen Klarstellung — in das Versichc- rungsgcnetz für Angestellte die Bestimmung ansgcnvmmen wird, daß die nach dein ReichsinvaUdenversicheriingsgesetz bcz. nach dem vierten Bnckie der neuen Rcichsvcrsichcriings-1 vrdnnng z» entrichtenden Beiträge von den ans Grnnd deS, neuen Entwurfes zu zahlenden Beiträgen gekürzt werden, io dast durch de» vorgesehenen Prozentsatz von 8 vom Hnn-j der! unter allen Umständen gleichzeitig der B c t t r a g z n r Invaliden- und H i n t e r b l i c b e n v c r s i ch c r u n g mit gedeckt wird." Ter Antrag wurde nach kurzer Debatte einstimmig angeno m m e n. Ter Ständige Ausschuß hat fick, auch mit der Frage der Einrichtung von Lehrkurscn für Odcrschwcizer beschäftigt. Geh. Ookonomicrat A n d r ä erstattete darüber Bericht. Erwies ans die am 1. Mai d. I. begonnenen' Kurse in Niederottenhain hin. sowie daraus, dast die Land wirte in Sachse» an den Vorteilen, die diele Kurie bictenI eigentlich eine» verhältnismässig nur kleinen Anteil haben, da die Kurse vvn Schweizer» ans allen deutschen Staaten besucht würden. Man sollte deshatl, die preußischen Land- wirtschafislammern ersuchen, auch ihrerseits diese Kurse zu unterstützen. Ter Ausschuß beantrage, „zur Tnrch- führung vvn Oberslhwcizcrkiirsen durch die Mitteldeutsche Gesellschaft für Weidewirtschaft und Viehzucht in Nicöcr- ottenhain jährlich eine Beihilfe von 1000 Marl zu bewilli gen". Geh. Ockonomierat S t e i g e r - Kleinbavtzen »uü Oclonomicrat N e i ch e l - Scitichen traten »ür Annahme des Antrags ein, letzterer meinte, die Zeit von -I Wochen sei für die Kursisten etwas zu knapp. Auch Geh. Oeko- nomierat S ch u b a r t - Euba äußerte verschiedene Wünsche. Tie Schweizer mühten auch den Eindruck der Wintcrsntkc- rnng mit nach Hause nehmen. Das Examen sollte vor allem ans die praktischen Arbeiten ausgedehnt werden. Geh. Oclonomicrat Tr. H ä h n e l - Änppritz konnte ans Grund der Erfahrungen, die sein den Kursus besuchender Obcrschmeizer gemacht habe, konstatieren, das, die Kurse ihren Zweck voll erfüllten. Ter Ansschnstaiitrag fand hier auf einstimmige Annahme- Mit der Förderung des Mcliorotionswescna im Königreiche Sachsen beschäftigte sich ferner ein Bericht des 1. Sonderausschusses, den namens des verhinderten Professors Tr. Strecker der Geueralsekrctar Tr. Schöne erstattete. Es bestehe, io führte er n. a. aus, kein Zweifel darüber, dast erst durch die Dränage alle entmässcrnngübedün'tigen Bodenarten zu angemessenen Erträgen zu bringen seien. Das legten deut lich die Untersuchungen deö Oekonomic-Obcrtommist'ars Socrgcl in Leipzig dar. In Sachsen sei bezüglich des Mcliorationswcsens und also auch der Entwässerungs anlagen durch Dränage nicht alles im besten Zustande und eine Verbesserung sehr wünschenswert. Im Gegensätze zu anderen Ländern in TenUchland werde in Sachsen ein großer Teil der Böden zu flach dräniert, was viele Nach teile habe. Diese flachen Dränagen hätten zu scharfen, aber unberechtigten Angriffen gegen die Oekonomie-Komnrissare und die landwirtschaftlichen Krcisvcreinc und deren Ar beiten geführt. Biele Dränagen würden von sogenannten „milden Unternehmern" ausgcsüürt. Diese seien zu einem Teil die Schuldigen. Den anderen Teil der Schuld trügen die Landwirte selbst. Sic ivendeten sich an die „wilden Unternehmer", weil sie den Kvmmissar oder die bestehende Einrichtung nicht kennen, weil sic den Unternehmer be quemer und schneller haben können und weit sie glauben, ohne Kvmmissar gehe die Sache einfacher und billiger. Ter Ansschnst erlennc an, dast ejn gutes Mcliorativnswesen von großer Bedeutung für ein jedes Land sei. Tcnnoch könne er nicht allen zur Abstellung der vermeintlichen Mängel angcbrachien Vorschlägen Folge geben. Ties gelte bcivnders vvn der von den Oekvnvmie-Kvmiiiissare» ge wünschten Einreihung der Tränagearbeilen in die land wirtschaftliche Bcriissgenvssenschast. Andere Wünsche der Kommissare halte er sür dnrchaus berechtigt unk er be antrage, zu beschlichen, „das, in der „Sächsischen Land- mirtschastlichcn Zeitschrift", sowie in cnrdcrer geeigneter Weise des öfteren auf die Schäden, die durch eine nnzweck- mässige Dränage entstehen, hingeivicsen und auch empfohlen wird, im Bedarfsfälle sich an die Ockonomic-Kommissare der landivirtschastlichen Kreisvcreine zu wenden: bei der Regierung z» beantragen, das, der kultnrtechnischcn Ab- cilnng des landwirtschaftlichen Institutes der Universität Leipzig ein „M c l i o r a t i o n s f v n d s" vvn einmalig 1500 Mark zu Bodennntersuchiingen, Versuchszwecken »sw. >, u r Beifügung gestellt wird". Geh. Oekonomierat S ch n b a r t - Euba sprach sich für eine durchgehende Drä nage aus, auch wenn man zeitweise aus trockene Stellen gerate. Im Gebirge sei sie nicht allenthalben angebracht. Hünst tttttl MrreittrlM. f* Wocheu-Spielplan der König!. Hostheatcr. Opern- l> a u s. Sonntag. 2!>. Oktober: „Die Walküre" lös. Mon tag 30.: „Ter Rosenkavaltcr" l7). Dienstag. 31.: „Hoss- manns Erzählungen" 'i-ßj. Mittwoch, t. Nvvember: „Lohcngrin" los. Donnerstag, 2.: „Madame Butterst»" l'48>. Freitag, 3.: „Ter fliegende Holländer" l'-28>. Sonn abend. 1,: „Tosea" l'd8>. Sonntag, 5. November: „Sieg fried" <ö). Montag, 6.: „Der Rosenkavaltcr" l<). — Schau spielhaus. Sonntag. 20. Oktober: „Judith" s7f. Mvn- tag, 30.: „Hans Sonnenstösters Höllenfahrt" l'^8f. Diens tag. 31.: „Nathan der Weise" l7f. Mittwoch, I. November: „Das Kind" 'L8f Donnerstag. 2.: „Eine Frau ohne Be deutung" <148>. Freitag. 3.: „Othello" l<). Sonnabend, 1.: „Kuritz-Pyrltz" l'^8> Sonntag. 5. November: „Judith" <7f. Montag, 6 : „Eine Fra» ohne Bedeutung" l^r8f. f* Mitteilung aus dem Vnrcau der Königlichen Hof theater. Im L ch a u s v i e l h a n s c geht Dienstag, den 31. Oktober, Lcssings dramatisches Gedicht „Nathan der Weise" in Szene Die Besetzung ist die folgende: Sultan Saladin: Herr Wahlberg. Sittah: Frau Salbach, Nathan: Herr Müller, Recha: Frl. Trestnttz, Data: Frau Bardon- Müllcr, Tempelherr: Herr Felde», Derwisch: Herr Me»er (z»m ersten Male), Patriarch: Herr Bauer, Klosterbruder: Herr Fischer. s'* Residenzthcater. Spielplan vom 20. Oktober bis 0. November. Sonntag nachmittag: „Ter Vizeadmiral", abends: „Polnische Wirtschaft". Montag: „Der grvstc Name". DicnStag nachmittag: „Der Vi.zegdmirgl", gbcnds: „Pvlnnche Wirtschaft". Mittwoch nachwittag: „Die törichte Jungfrau", abends: „Polnische Wirtschaft". Donnerstag: „Dgs erste Weib". Freitgg: „Das erste Weib". Sonnabend nachmittag: „Tic Ehre", abends: „Polnische Wirtschaft". Sonntag 1». Nvv.f nachmittag: „Ter Zigennerbaron", abends: „Polnische Wirtschaft". Montag: „Ich liebe Dich!" , f* Ncsidcnzthcatcr. Tic Novität „Das erste Weib" ! von Victor Lsiv n, Musik von Bruno Hart!, trägt 'so sehr das Kolorit einer gewissen Wiener Gesellschafts klasse. dast sic in einer anderen Stadt kaum zu einer Wir kung gelangen wird. Was am Ort vielleicht als lokale Anspielung komisch empfunden wird, wirkt am anderen Platze geradezu trottelhaft. Das Textbuch des „ersten WeibeS" ist nun io töricht, das, man die Geduld verliert und ärgerlich wird. Victor Löon sollte doch ctwgs wehr ans seinen Namen halten und die fabrikmäßige Herstellung von Opercttentexten beschränken. Bruno Hnrtls Musik nimmt im ersten Akt sehr gefällige Anläufe, viele Szenen sind dnrchkomponiert und hüben hübschen musika lischen Kviiversirkioiisstil. Ein paar aufgesetzte Nummern, das Lied von de» „Mäderln" »nd das Katz. und Maus- Tiictt, gefielen, ohne gerade Schlager zu sei». Karl Friese batte snr hübsche szenische Bilder und flottes Zn- sammenspiel gesorat, Kapellmeister K v r o l a n v i fast am Tirigeiuenpult. Tic Damen Menzel, K a t I n e r, Brill und dir Herren Betz, Hellwig, S u k s ü l l, Friese »nd Karl suchten der Operette Leben zu ver leihen, aber es war verlorene Liebesmüh. Im. f* Das gcstriae Konzert von Sascha Eulbcrtson lim kleinen Gewcrbehanssaaic! bestätigte das vor einem Jahre ausgesprochene Urteil über de» jungen Virtuosen vollans. Eulbertion ist ein Schiller Scvciks n»d spielt aus einer ivundcrvvllcn Guariirrins. Sein Ton ist groß und wohl klingend, der Bogenstrich sicher und kühn, die Technik der linken Hand vorzüglich. Aber so blendend er vieles zu gestalten vermag lPagaiiiniS „Hcxcntgnz"!, so viel Um sertigcs läuft im einzelnen mit nnlcr. Ecfar Francks schöne Sonate ging an. der Virtuosität des Geigers zu grunde, der noch nichts Innerliches zu vergeben hat. Er ist ein nnnachdenklicher Musikant, der slott draus los spielt. Wicninivski oder Bach, das ist ilmi gleich. Schade »m das Talent, wenn es nicht bald den Anschluß findet an die Knnst des Ausdrucks. E wert ch K r i s. iE,e„jalls ein Bc- , kanntcr vom letzten Jahr, begleitete wieder alles aus wendig und zeigte in Solostücke» reife Technik und mehr Stilgefühl als sein Partner. K. f* Ein Kartell von KOMI Bühnenkünstlern Deutsch ^ lands und Oesterreichs ist in Berlin geschlossen worden zum Schutze und zur Förderung der gemeinsamen Bcrnss- intcresicn. Zum Kartellprüsidenten wurde Hermann Nissen gewählt. ver lsieberiitrcdkof. Paris, Allerseelen 101 l. „Oimokisra ckos .-Vinn,»!'"! — Woher der Name des kleinen, mitten im Bois de Boulogiic verborgenen und vergessene» Friedhofs stammt, weist keiner mehr. Er mutet an, wie ein Stück der Nokvkvzcit, jener rvsennmsvonncnc», eivig lächelnden, ans dem ganzen Leben eine» Tempel der Liebe schassenden Zeit, einer Liebe, in der das Schöne. Aesthetjsche, Vergeistigte des Gefühls, als ein Spiel zum Ausdruck gebracht werden durste, indes man »or aller echten, oft grausam entstellende» und verzerrenden, aber intensiv lebendigen Leidciischast wie vor etwas Gemeinem znrückmich. Ein Lächeln in de» Augen, ei» geistreiches ^Wvrt ans den Lippen, verbluteten viel Herze» an diesem i ästhetischen Liebesspiel, an dieser Vergewaltigung ihren ! leidenschaftlichen Meiischennaiur. Vielleicht sind cs solche, jdie, unter den Vainnrieien dort dransten betgesetzt, durch ! die Erinnerung an ihren Li ehest ob dem Friodhvs den > Namen gaben? Vielleicht war sein Ursprung dasselbe Witzwort, das einst das Klarisienkivster in der grünen Waldeiiiiamkcit, zu dessen Besitz der Liebessriedhvf gehörte, die „.Vtzlmve (los Fmours" — die „Liebcsabtei", nannte. Heute, wo keine Spur mehr vvn den Mauern dieser Abtei erhalten ist, wo dichte Büsche und uralte Bäume den Kirchhof verbergen, weist keiner hier mehr etwas davon. Nur wenige kenne» den stille» Fleck. Und käme nicht all-
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