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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911110802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-08
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r» ^ . rr - T ^ ^ L r» s r- «» .7: r»B Intendant,irregiltrator ernannt. >1« Sern. gcprüster Registratur» anwärler. lluiei ialiimeislcr vom Fuharl.-öiegt. t!i, als Milllär» .liüeiidattittrdläiae ,„r de» Negis,raturdlcnst angestellt und der InienSaninr >2. 2lrmcelc>rpo üvernurlen. »t» Molde», Zntea- daillurdlol.il sor dcn Seiieiarlaioöienst dei der Intendantur u«. Äruir. lor»'.>. zum Miliiar-Iutendanlurletreiär cr»a»»l. L-ttcrolvu ol». utprilsl.r Iul-ildaliiur-Sclkelaklalsamvärter, Inucrz.ld.m.lucr oom Iiii.:ile„l. l»2. als Mititär-Ittlciidantur. di.Ulir ne de» «elrel>i»!ai--die»st angcstclit und der Intendantur i^. Ärincetorps iil'ern'leien. » Der Kouigl. Sachsisrde Allcrtnmsvcrri« hielt »eitern aben-ü un:er sein Bo.sipe Sr. Konigl. Hoheit des Prin- z r ii Z o i, u n n G e o i u ,e,»e erjic Sitziing nach der Svm- ulerv.uue ab. brr aucti .ihre Zioriigl. Hobelt die Printe,sin i Ma.w-ide. «e-ioie dir Heireu «kaalsuiinlsler Generaloberil Freiiierr v. House» und Dr. Beck und zahlreiche ander« „eroorragende Persöiltiarkeuen belivvhnten. Der Andraii« war io slarl. daß zahlrelcire Mitglieder der Versammlung ii.lu'irö beiwohnen iiiiisrien. Die Bersanmniiing wurde von» Herrn Geh. 2l'egieriiugsrat Dr. E r m i s ch eröffnet, der ,«nächst die Mitglieder des KöingshlUiscS begrüßte und dann heroovhob, daß der vergangene Sourmer ein sehr arbeitsreicher gewesen sei. Der Ausflug nach PulSnitz und Kamenz, an dein auch Le. König!. Hoheit der Prinz Zolmnn <e>evrg leUgenommcii habe, sei sehr genußreich gewesen. Seitens der lvifienichasilichen Kreise habe man dein Er scheinen der- Briefwechsels zwilchen den Königen Johann mit friedlich Loilhelin IV. and Wilhelm l. von Preußen das größte Zutereise entgegengebracht. Der Gcsauttvor- stand des Altertinnsvereinö habe Sr. Majestät dem König das Werk in besonderer Audienz überreicht, un-d auch von Sr. Majenäi dem Kaiser sei ein Handschreiben für das Werk bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg ein» gegaiigen. Die wissensch-astlicbc und historische Bedeutung des Werkes sei überall anerkannt worden, und der Bcrein habe damit nichi nur seinem 'Begründer, sondern auch sich lelblt ein dauerndes Denkmal gesetzt. Erfreulicherweise habe das M'iuisierium des Kultus und öffentlichen Unter richts den Siaaisbcilrag erhöbt, wodurch eS möglich ge worden lei. die Beilschrist dcS Vereins zu erweitern, lieber die vorliegenden Neuaiimeldungen und issegistra»dcn-Ern- gange berichtete Herr Reglerniigsrat Dr. Lippert. Sämt liche neuangemeldeten Mitglieder — lii an dcrZahi — unter deueu sich auch Herr Ltaalöininifter v. Sende nutz befand, wurden rer Akklamation ausgenommen. Die Bibliothek des 'Vereins, die b!S jetzt im Prinzlichen Palais in der Bin eudorntraüc untergebrachc und iiiivlgedcsscn loenig zn- aäuglich war, ist niiniinbr teils mit in der Bibliothek des Sächsischen DenkmalsarchivS und teils in der Bibliothek des König!. Sächsischen HauvtstaatS-ArchlvS untergebracht worden 'Beide Teile können dort von den Mitgliedern jederzeit benutzt werde». Aach Richtigsprech,ing der ZghreS- rechnnug hielt Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Cornelius G u r l i t t einen Bvrtrag über das Thema: „Sächsische Pilger zum heiligen Grabe in Beinsalein". Der Redner ging von seiner bekannten Studienreise nach Konstantinopel ans und besprach die 1455 iiiedergerissene und von Kon stantin dem Groben erbaute Arohelkirche, an deren Stelle - -'ich letzt eine der schönsten Moscheen er liebt. Dtci'c Apostel- kirche habe der Grabeskirclx in .hernialein in vielen Einzel heiten und in der Anlage geglichen. AlS Jerusalem tNI durch die Perser erobert worden sei, sei auch die erste GrabeSkircbc zerstört worden. Der Nedner besprach nun mehr die zahlreichen Pilgerfahrten fürstlicher und ande rer Personen nach Zcnisalem zum Besuche des heiligen Grabes, l Ml sei der Herzog Wilhelm von Thüringen mit zahlreichen Adeligen nach der heiligen Ltadt gepilgert. Z« demieiben Bahre folgten die Grafen Heinrich von Stolberg und Günther von Lchioarzbiirg. It76 habe Aldrecht der Beherzte seine aufsehenerregende Pilgerfahrt nach Berni'alcm anaetrcten. Er sei damals auch von dem reichen Bwickaner Burger Martin Nvmcr und den, Dresdner 'Biirger Heinrich 'Buhmann, dem Stifter der 'Buhmann. Kapelle in der hiesigen Lophientirche, begleitet gewesen. IZ9N sei Kurfürst Friedrich der Weise nach Jerusalem ge pilgert, 11!>iZ Herzog Heinrich, woran sich zahlreiche weitere Pilgerfahrten aus sächsischen Adels- nnd Bürgerkreiscn schlossen. Die Bolae danon sei die Herstellung des heiligen Grabes in verschiedenen sächsischen Stadien, z. B. in Dres den. Ehemnitz, Bwickan, Torgau »sw. gewesen. Aum Tchliisse seiner Ausführungen erörterte Geh. Rat Gnrlitt die orage. ob das jetzt in Berusalem gezeigte heilige Grab auch wirklich da-S echte Grab Ehristi sei. Auf Grund wissen schaftlicher ovrichnngen und Untersuchungen lei er zu dem Ergebnis gekommen, dab man es tatsächlich mit dem echten und alten heiligen Grabe zu tu» habe, das allerdings im tzanse der Bahrbunderte vielfach verändert und umgcbant worden «ei. BnSbesondcre sei der Ueberban oder die eigent liche Grabkapehe vielen Beränderungen unterzogen wor den. Bn der sich airschliesienden Besprechung ergriff auch Le. König!. Hoheit P rinz Bohann G eorg das Wort, um ans seine Forschungen in Beinsalem und auf die von ihm dort ausgefiindeue nnd photographierte Miniature, das heilige Grab darstellend, kiinziiiveisen. Er teilte mit, dasi in Berusalem heute noch Sänlenkapitäle vorhanden scien. die man aus den Kirchenban Konstantins des Großen ciirücksühiei! könne. >!> Blngvvrsiihliingen in Dresden mit der Etrich- Rumpler-Tanbe waren, wie wir ans zuverlässiger Quelle erfahren, für nächsten Sonntag vom König!. Sachs. Berein für L u s t s ch i s s a h r t geplant. Die Rumpler- Werke halten auch bereiig ziigciagt. eine oder zwei Maschi nen ans Berlin herüüerznscndcn. Aus Anfrage bei der Wetterwarte erGelr jedoch der Borstand deS 'Vereins heute miltag den 'Bescheid, das! das Fortbestehen der sl ü r- mtschrn Witterung noch einige Tage lang zu er warten sei. Dcohatv rntschlv« ma» sich, öl« Beranstattui», zu verlegen: doch wird sw vorauvsiwtlia, noch un tzause des November bei etnigermalicn günstiger Wltterung stattslnden. Die stlügc, an denen vieltcicht auch noch ein G ra d e - l ii g z e u g teilnehmen wird, tollen aus der Vogelwiese vor sich geben: der Eintrittspreis ist niedrig, und zwar auf 8»> Pfennige, festgesetzt worden. - * Der Verein fttr das Dentschtum i« Auolande s^rauenvrtSgruppe Dresden» veranstaltete am Montag abend ein H a n » - L a ch S - B e st. Es war ihm dank de> unvermlnüert gebliebenen Werbckraft des Vereins und der Damen insbesondere ein glänzender Besuch brschiedrn. Bm Kvnzcrtsaale des AiisftellnngspalasteS reichten die Sitzplätze nicht aus. Dem patriotischen Zwecke des BereinS. der die Erhaltung des Deutschtums im Auslande, insbesondere in dem von den Tschechen hart bedrängten vöhmerlandc. ans seine »Bahne geschrieben bat. dürsten durch die Veranstal tung reiche Mittel zugeslossen sein. Um das Arrangement des Bestes hatten sich insonderheit die Damen Brau Prot. Beck. Brau Geh. NegicrnngSrat Würzburger. Bra» Dorn, Brl. Glast. Brau Kanein. «Brau Mensing. Brau Hosrat Rode und Brau Thürmer verdient gemacht. Ihnen standen auster- dcm eine grvste Anzahl junger Damen zur Verfügung. Ein- gcleitct wurde der Abend durch die Kapelle des lg. Iäger- BataillonS iKöntal. Musikmeister Hcllriegeli mit der Er- össnungSmusik aus „Hans Sachs" von Lortzing. Herr Hos- schanspirlcr Paul N e n m a n n trug tn altdeutschem Kostüm einen von ihm selbst verfassten, gehaltvollen Prolog vor. Zn einem sehr gefällige» Rahmen rezitierte er im weiteren Verlause mehrere Gedichte von Hans Sachs, wie „Ein Epitaphium". „Der Landcdelmann mit dem Mönch von Waldsachsen" und „Der Koch mit dem Kranich". Herr Reu mann trat nämlich in der sehr kleidsamen Maske des poett. schcn Schusters auf. Die Szene ans dem Podium zeigte die Lchnhinacherwerkstatt. Der Künstler, der in vrächttg-e Geberlaune war, wurde lebhaft gefeiert. Die rühmlichst be kannte Schauipielvereinigung des „BvlkSmohl"-Theatei s iliitcr Leitung deS Direktors Herrn Emil Evnrad führ e zwei Bastngchtsschmünke von Hans Sachs, „Daö heiste Eisen" und „Der fahrende Schüler ins Paradies", aus. D e Damen Hedwig Koch. Elise Bachmann und Hildegard Ganz, sowie die Herren Paul Baumert und Alfred Wagner zeig ten sich als recht brave nnd zum Teil im Studium weit sorG gesckrittene Mimen. Die Pansen füllte die Kapelle des Zügerbataillonö mit dem ganzen Eliarakter deS Abends an gepassten Konzertstücken aus. Dcn aelnnacnen Borträacn folgte ein Ball, der sich ebensalls einer sehr starke» Beteili gung erfreuen durste. Sie alle, die zum Best erschienen, sie täten mit vergnügten Mienen das Geld aus ihren Beuteln zichn. So ward belohnt der Damen Müh'n. Dast so viel Segen dranS erwachs', hält' nimmer wohl geglaubt Hans SachS. - * Keine Einstellung der Personcnbampfschissahrt. Ent gegen einer ZeiliiNgSmeldiinq erklärt die Sächsisch- B ü l> m i s ch e D a m p f s ch i s s a h r t S - G e s e l l« ch a s t. datz sie trotz des anhaltend äusterst niedrigen Wasserstandcs dcn bis zum 2l. November gültigen Bahrplan nach wie vor voll und ganz aussühren werde. Bom 22. November ab trete et» her Jahreszeit entsprechend verkürzter Bahrplan in Kraft. - * BSlkerschlachtdcnkmal - Lotterie. Am heutigen ersten Zichlingstage der 2k>. Lotterie wurden folgende gröbere Gewinne gezogen: lltsikl Mk. auf Nr. 25 2M: UM Mk. ans Nr. 1WÜ2N. 151207. IG»77: 200 Mk. ans Nr. 'l 000. l»0. 102 087, IN 60«, 101 716. >72 225: l00 Mk. ans 2kr. 2125. 6225, 25 7,12. 5Z 4M. »2 75». »1246, 105 180, 122 744, 156 565. —* Eia Einbrecher wurde in der verflossenen Nacht gegen 1 lllir in der Wohnung eines Leutnants vom Schützen- Regtmcnt im Hause Küntgsbrücker Ltraste 77 erwischt und sestgenommen. Wie scstgcstellt wurde, war er am Blitz ableiter emvorgcklcttcrt und durch ein Bcnster in die Woh- nuiitz -es Qfstzicrs eingestiegen. Der in dem genannten Hause im ersten Stock wohnende Leutnant v. d. Mosel wurde durch verdächtiges Geräusch anfgcschreckt. Er forschte nach und entdeckte einen fremden, gutgekleidetcn jungen Burschen in seiner Behausung. Der Eindringling ergriff alSbalo die Blucht. Durch einen zufällig vorübergehenden Gendarmen vom 15. Sicherhcitsbezirk nnd mit Hilfe einiger Gäste einer dort bestndlichen Weinstube konnte man schliest- Uch den Einbrecher >m Keller versteckt anssindcn. Er ent- vnvprc sich als ein vorbestrafter Mensch. Zn seinem Be sitze wurden anstcr einem Taschenmesser ein Dolch sowie in einer Ledcrtaschc eine Anzahl Schlüssel vorgcsunden. - * Erschossen ausgefundcn wurde heute vormittag gegen » Uhr in den Anlagen der Bürgerwicsc nahe der Lenne, ltraste ein etwa M Zahre alter, gntgeklciüeter Mann. Der Tote wurde nach dem Zodannisfriedhof tn Tolkewitz ge bracht, ivo die behördliche Aufhebung erfolgte. ES soll sich nm einen gewissen Berkeshagen aus Kleinwelka bei Bautzen handeln, lieber den Beweggrund des Selbstmordes konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. —* Tödlich übcrsahre«. Gestern abend gegen 7 Uhr stürzte der 77 Zahre alle Kutscher Friedrich Moritz Holtsch aus dem bergigen BischofSmeg von der Schostkelle seines mit Deckreisig beladenen Wagens und geriet uister die Rüder des Lastwagens. Der Unglückliche wurde dabei so schwer verletzt, dast er bald nachher aus dem Transport nach dem Krankenhaus«: seinen Geist ausgab. —« Fcucrwehrbcricht. Gestern abend GP4 Uhr würbe die Feuerwehr nach Pirnaische Ltraste 16 gerufen. Es brannten daselbst eine Ladcntasel und Kisten mit Zigarren. — Zu gleicher Zelt brannte im Hose de- Grundstücks Grunuec «trage 47 ein Automobil. Vermutlich war am Venziiibehülter ein Deselt entstanden, so dast sich ->as ausgeslvneiir Benzin beim Ankurveln entzündet Rute. DaS Aulvmobll wurde vollständig vernichtet. — Um » Uhr entstand Dürer st raste 57 ein «'iavdtnenbranö durch Zunahckomme» mit einer brennenden Lampe. Bewohner tonnte» das Feuer löschen, so dast der Wehr nur das Ab räumen verblieb. — Der Zirkus Lar»«san>. »essen Dresdner Monumen. talbau rtisiiae Bortlctirilte macht, muhte infolge de» ousterordeni. Uchc» Erfolge» iu Leipzig sein dortiges tztasllpiel um eine Woche verlängern. Er spielt dort noch bis Mitte November. Sr ver- einigt liler auch dcn Marhall de» Königlich Ntederlüiiütlcheu Zirkus Oskar Larrö mit seinen Beständen, so dast Leipzig zum erstenmal Nlelegenbcti staben wird, eine» Zirkus mit »icstr als 20» Pferde» bet sich zu sebcn. SarraMnt tiberstcbell von Leipzig zu einen, längere» Niajispiel »ach Hamburg, wo er tm Zlrku» Busch-Gebäude Icliie Borstellungen gibt, klm ersten Januar I»l2 eröffnet er seine dritte Berliner Saison im eigenen Wtnterban, dem grössten Zirkus der Reichsbauptftadl. — Bnchholz. Ein lange gesuchter Einbrecher wurde in Dörfcl in der Person des 57sährigen WirtschaftSgehtlfen Simon aus Erottendors verhaftet. Simon hat durch sein Geständnis den Verdacht bestätigt, dast er im ganzen oberen Erzgebirge sBä^cnstcin, Zöhstadt, Cranzahl, Neu- dors. Sehma usw.) eine Reil)e von EindruchSdlebstählcu verübt hat. — Nostweiu. Aus dem benachbarten Haltepunkte GleiSberg-Marbach wurde in der Nacht zum Montag der Wirtichajtsbesitzer Katzschmann aus Etzdorf von der Loko. »ivtivc deS Dresden--LeiSnigcr Personenzuges gestreift und so schwer verletzt, dast der Tod kurz danach ein- trat. Der Verunglückte eilte seinem ihm von Sturme entführten Hute nach und kam dabei dem Gleise, auf dem der Perio»e»z»g einsulir, zu nahe. — Zöhstadt. Durch eine gewaltige FeuerSbrunst sind am Sonntag hier fünf Wohnhäuser in der Weiperter Straste nebst 'Nebengebäuden vernichtet morden. Betroffen wurden das Böllrichsche Gut und die Anwesen des Posa mentiers Langer, des Qekonomen Schiefer. deS Arbeiters Hell» und der Witwe Ziegler. Sämtliche Häuser waren zweistöckig und von zahlreichen Mietern mit bewohnt. Ob das Feuer durch Brandstiftung oder durch Fahrlässigkeit entstanden ist. darüber fehlt noch Aufklärung. — Zwickau. Eine Wanderausstellung guter Indu strie b a u t e n e n t w ü r s c und Ansnaiimcn wurde am Sonntag in der Ziidnstrieschiile durch Kommerzienrat Stadt- rnt Bikontscher eröffnet. — Ertrunken ausgefundcn wurde in der Mulde der 2V Zahre alte Maschtncnarbeiter Emil Gerber von hier, den man seit dem 22. v. Mts. ver mißt hatte. Er bat anscheinend freiwillig de» Tod gesucht. — Aue. Zn der Person eines 15 Zahre alten B ü r s o r g c z ö g l i n g s öer Anstalt Bräunsdorf wurde hier eilt M a s s e » c i n b r c ch e r scstgeiiommen. Der Junge Hai bereits acht schwere Einbrüche in verschiedene Geschäfts» lokale zugestandcn. — Neustadt i. Sa. Sonntag abend brach im benach barten Polcnz abermals ein gröberes Schaden feuer aus, seit drei Monaten das dritte und wieder in der 'Nähe der anderen Brandstellen. Bet dem heftigen Nordwestmtnd wurde eine Scheune, ein Pserdestall und ein Lchnppcn ein Raub der Flammen. Die Brandobjekte gehörten dem Gutsbesitzer Ewald Schuster in Polcnz, der die Gebäude an den Gutsbesitzer Barthel in Potenz, dem schon am ö. August Stallgel'äiide und Scheune abbrannten, vermiedet hatte. Obwohl das Bich gerettet werden konnte, sind doch etwa 200 Zentner ausgedroschenes und gereinig» tes Getreide, der gesamte Strohvorrat, Rauhsutter und ^ landwirtschaftliche Maschinen, verbrannt. Auch diesmal liegt zweifellos Brandstiftung vor. — Banste». Eine unangenehme Störung erlitt jüngst die Trauung eines Brauipaares in dem nahen Kirchdorfe Purschwitz. Während der Traurede war dem Geistlichen Pfarrer Krüger eine Katze unter den Talar geschlüpft, ans die er beim Beisettctreten trat. Das Tier stieb infolgedessen laute SchmerzenSruse aus und die ganze Hochzeitsgesellschaft erschrak aus das höchste. Tic Trauung koniitc erst zu Ende geführt werden, nachdem der Kirchcn- ! dtciicr das Tier entfernt batte. > — Zittau. Mit der hier geplanten bezw. in geheimer Stadtverordneten-Sitzung bereits beschlossenen Einführung der Reglementierung der Prostitution beschäf tigte sich Sonnabend abend eine öffentliche Versammlung, zu der Einladung ergangen war vom Verein zur Hebung der Sittlichkeit, vom Verein zur Förderung der Frauen- bcstrebungen, vom Bczirksocrein für innere Mission und von der Zeiitral-Kvmlnission der Zlttaucr Krankenkassen. Es wurden mehrere Borträge gehalten. Dr. Uhlig be merkte u. a., eine Einrichtung, die Zittau vor einem Biertel- iahrhiiiidert abschasftc, solle jetzt t» etwas anderer Form wieder erstehen, oöwohl vom Oberbürgermeister und von ärztlicher Leite ernstliche Bedenke» dagegen geltend gemacht worden seien. Generalsekretär Bahn-Berlin sprach über die Prostitutionsfrage im allgemeinen. Frau Katharina Scheven-Dresden erörterte vom Standpunkte der Frau aus die Frage. Die Debatte war sehr lebhaft. Schliestltch winde einstiinmig svlgcude Resolution angenommen: „Die aus allen Berusskrciscn, Männern nnd Frauen von Zittau und Umgegend zilsainmengesetzte Versammlung pro testiert gegen die Einführung der Reglementierung der Prostitution in Zittau, da dadurch tn sittlicher, sozialer inrd hligientschcr Beziehung keine Besserung, sondern eine Ver schlechterung der Verhältnisse zu erwarten ist." Sängerin brachte namentlich die beiden letzten Stucke, die iu ihr eigenstes Bortragsgebiet fallen, famos zur Wirkung. 'Auch sie fand sich vom Publikum herzlich bedankt. — Das B e r eiusor ch e sl c r crvssnete den Abend mit der § Zugcudsiuionie Mozarts aus E Dur lK.-V. 558) „nd schloß! :l,n mit Baelboveus lsratulanvirsmenuett. Zeigte eS hier, I unter ,Führung Professor von Hakens, Resultate eifrigen ScrebenS. so übertral cs sich selbst im Bortrag des ersten Satzes einer Sinfonie für Streichorchester des bisher in Dresden noch unbekannten August Halm,' eines modernen Musikers, der nicht von den Alten gelernt bat, um dann über sie die Achsel zu zucken. Loweii dieses Brucbi'.'ück seiner D Moll-Sinfonie ein Urteil zulaßt. handelt cs sich hier um ein wirkliches Talent. daS weiterer Beachtung empsohlen sei. Die thematische Er- kinduua ist. ohne ausfallend originell zu sein, nicht Übel,, die Verarbeitung >cbr geschickt. Ibr. Georg Kaiser. WM ,M M;c;Ms,M Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- thcatcr. Zur Q p c r n h a u s c wird Donnerstag, den !«. November. d'Alberts „Ticsland" mir Frau Plaschkc- v. d. Osten als Maria nnd Herrn Lvltaen als Pcdro ans- gesührt. Die Partie des Lebastiano singt Herr Sovmer, iiiiii er-'-,-> 'Gale. b* Residenz - Theater. Rudolph Lothar gehört zu denen, die sich berufen sühlcn, aber er ist kein NuSerwählter. Er nimmt Anläufe, kommt aber nicht über die Hürden. Zm l Grunde ist es der Mangel an Eigcnkritik und Selbstzucht in künstlerischen Dingen, der sich im Ausbau und der Cha rakteristik seiner Gestalten peinlich fühlbar macht. Das Residenz-Theater gab gestern zum ersten Male „Ich liebe Dil'", eine drciaktigc Komödie dcS sehr fruchtbaren Schriftstellers. Der Kincmatographenfilm ist den Kreisen der Berliner Gesellschaft entnommen, in die man durch Prozesse, wie dcn Mcttcriiichschen. wenig gennßreiche Ein blicke gewonnen Hai. Dieser Lebemann Richard Falke, der skrupellos nur dem Genuß nachsagd diese Magba von Mersheim eine kalte, verschwenderische Canaille, die Moral und Gewissen für durchaus aiittguierte Begriffe hält, sind nur zu sehr der Wirtlichkeit nachgezcichnct Aber cs kam Lothar nicht darauf an. in feiner Federzeichnung ein echtes, wenn auch linerfreulichcsGesellschastsbilb zu geben, als in eini gen Akten über die Liebe und ihr Wesen zu handeln. „Den tief geheimnisvollen Grund-ever macht der Welt ihn kund"— Rudolph Lothar vermag eS auch nicht. Seine Heldin liebt ihren Gatten, der im Grunde nichts als ein Raubritter der modernen Gesellschaft ist, mit einer schrankenlosen Hingabe. Sic sieht nur ihn und sich selbst nur in ihm, ihre Eigen- persönlichkeit scheint ausgelöscht. Sie gehört zu den Frauen, die selbst den Schuldigen aus dem Schafott noch lieben würden, wenn ihre inneren geheimsten Beziehungen zu ihm, ^ ihr Vertrauen keinen Stoß erlitten Hütten. Solche Frauen! können zu den erstaunlichsten Opfern bereit sein, und so! geht man noch ruhig mit, als Frau Claire den Entscyluß des Opfers ihrer Frauenehre faßt, um dcn geliebten Gatten vor drohender Schande und gesellschaftlichem Ruin zu retten. Tic will sich für Geld verlausen man fühlt, sie wird eö doch nicht können, oder aber ihre Entehrung mit dem Tode sühnen. Zufällig ist ihr Partner in dem gefährlichen Spiel, ein alternder Lebemann, noch leidenschaftlich und begehrend, aber vornehmer ritterlicher Empfindungen fähig. ES kommt, wir jeder routinierte Theaterbesucher gleich ahnt. Die liebende Frau muß sich von dem absoluten Unwert des Mannes und der Freundin überzeugen. Die Binde wird ihr von den Augen gerissen, die nun unbarmherzig scharf schcn müssen. Sie scheidet sich von Ihrem ganzen früheren Leben durch einen scharfen Schnitt. Aber Rudolph Lothars Gerechtigkeitssinn billigt der Beraubten über den Trüm mern ihres Lebens einen Ersatz zu »nö zwar in jenem ver ständnisvollen Francnkcnncr, der die feinen Reize dieser Natur am stärksten begreift. — Ein Künstler hätte auch a»s diesem Stokf trotz abgebrauchter Motive ein Werk schassen können, daS fesselnde Einblicke tn die Zrrgänge des Ge fühlsleben der Frau gewährte. Bei Lothar hat cs nur zu einem etwas knalligen Theaterstück gereicht, bei dem äußere Effekte inneren Gehalt überwuchern, an setncrer Psnchologtc fehlt es durchaus, ein wesentliches Moment, der Wgndcl ln den Empfindungen Frau ClalrcS vollzieht sich ohne innere Voraussetzungen. Auch an der Gabe, wie sie Bahr und Raoul Auernbeimer besitzen, das Differenzierte im Gewand des graziös feinen Spiels zu geben, fehlt dem grobkörnigeren Lothar. Bleiben die Merkmale und Wir kungen des mit älterer französischer Technik gezimmerten Theaterstücks - für das Publikum, das sich nur unterhalten will, ist das ja immerhin etwas, seiner Organisierten be deutet cs wenig. — Für die Wiücrgabe solcher Stücke fehlen im Ensemble des Residenz-Theaters eigentlich die Boraus- sctzuligen. Carl Friese kann heute trotz großer Gc- ivaiidhcit und überraschender Wandlungsfähigkeit eine Ge stalt wie den alternden Lebensgenießer »nd Liebhaber nicht überzeugend darstellen. Das Publikum hat in zahllosen Rollen so oft über ihn gelacht, daß eS ihm auch über ernste und gewagte Situationen mit einem heiteren Lachen quittiert. Herrn Gefsers schauspielerische Verdienste licgcu aus anderen Gebiete», als in der Gestaltung gefähr licher Gcscllschastsbanüiicn. Einen unglücklich liebenden Asrikarciscnden gab Herr Wagner ln korrekter Haltung »nd mit warmem Ton. Zn der Rolle der schönen gefähr lichen Frau von Mersheim zeigte das hübsche Fräulein Marschall nicht gerade Eigenart, aber größere Sicherheit in der Beberrschilna der Situation als früher. Die bei weitem beste Leistung des Abends bot Maria Grundmann als Frau Claire Sic wirkt zwar in körperlicher und geistiger Beziehung etwas zu reis für den namentlich im ersten Teil noch naiv angelegten Charakter, aber eine Summe seiner schaiispiclcrischcr Züge machte» die Gesamtleistung sehr an ziehend. DaS Publikum kümmerte sich nicht um die künst lerisch geringe» Qualitäten der wenig lustigen Komödie, sondern applaudierte dcn szenischen Effekten. Kir. Das Wiener Rnrgtheater hat den Dresdner Hof- schanspielcr Lothar Mebne rt mit einer Gage von 58 0l>0 Kronen für das «Fach -er Sonnenthal- und Hart- mannrollcn zu gewinnen gesucht. Herr Mchncrt hat aber den Antrag abgelehnt und mit der Generaldirektivn der Königl. Hoftbeater für eine lange Reihe von Jahren unter glänzenden Bedingungen weiter abgeschlossen. F* Die Konzessionsentziehung des Direktors Zickel bleibt. Das ObcrvcrwaltungSgcrtcht in Berlin hat gestern das Urteil deS Bezirksausschusses bestätigt, daß cs nach er wiesenen Vorgängen bei der K o n z e s s i o n s e n t- Ziehung -cs Direktors Zickel beim Lustfpiclhause bletvt.
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