Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-03
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
»«»» r» - HZ « Z rr Z r» ä ^ 7-7- L » ^ « « - ^ » 6 komnagnie präsentierle. Der König ritt zunächst die Fronte» der Fatinentvmpagnie und der Rekruten ad. dir cinzelnen Truppenteile mit einem „Guten P^orgen" be grüßend, da» von de» Soldaten mit trästiger Stimme er- lvidcrt wtirde. Sodann nahm der König tu der Mitte Aus stellung. Nachdem die Feier durch da» Riederländiichc Dankgevet eingeleitet ivar, hielt der Monarch folgende Älu- iprache au Sie Truppen: Heute »u -eia !a,,e. wo Lie als Loldaleu vereidigt werde», liavv Och es ANi, wie alle ,r»1>re. nichc velsage» tonnen. die jüngste» Miiglie-er -er Armee zu -egraue«. Ter T. Dezember i>« ei» be- wvscrer er»uiiieruugsiag iur eine» grviieu Teil Meiner Armee. >,'e>)l»e» Lic sich das erliaveae Beispiel ivahre» Heldenmnte» uud lakuer Tvdesveractiiiiag zu,» Vorbild, das Obre Vorgänger >870 Olnien gegeve» tiaven. Ter Beruf »es Soldaten isl jchivcr. Er »ellt Nolie .liifor-eruiigeu a» <»eisi uud Körper. Tu» Sie siet» Flire Pflicht. fvrgeu Sie au Obrem Teile -asiir, dai» der gute Ruf Meiner Armee nu Ratmie» -es große» deuliche» Heere» erlialteu nieine au- sich iiuuler »>el>> neiviinre i»> iiliege wie im Frieden. Dann iver-e 0», auch >»>ie bisNer als >tt,r König Meine herzliche Oreudc au Meine» liebe» Soldaten l»avc» Fm nächste» >laNre werden »vir alle Sie Ostlegentieii Nabe», bei de» groste» Herbst Übungen vor Deiner Majestät dem Kaiser zu beiveiie». daß Meine kungsLereich der soindlichen Flnsanterte. Ste konnten in folgedessen die vorgeschriebenen Marschziel« nicht erreichen, »insiten vtrlinehr vor den vorrückendrn feindlichen Kräften znrückweichen und erreichten am Abend des Nt>. November Ranzig »nd sprich fitz, Auch di« Meldesammelstelle musfte infolge der oeränderten Kriegslage ihr Marschziel Hoben- müsse» aufgeben »nd fick, mit der Erreichung ovn Patina bcgniigen. Rur die Eskadron Husaren >8 traf ans keinen Feind und ging am Abend sreimillig wieder aus Zeithain zurück. Das wichtige Ergebnis der Aufklärung am NN. Rovember war. das, rechts der Elbe in dem der Division überwiesene» Räume kein Feind vvrgtng. das, aber links der Elve eine Leitendeckung von 4 Bataillonen. 4 Batterien Beiger». Mühlberg und Ltrehla besetzt hatte und das, ! starke feindliche Kolonnen aller Ätzaffen, mindestens je eine ,Infanterie Division stark im Bormarsch ans nördlicher bezw. nordwestlicher Richtung Eavertitz. MermSdorf »nd Zschoppach erreicht tunten und dort zur Ruhe über- gegangen waren. — Die Aufklärungsübung erreichte gestern zwischen Oschatz »nd Riesa itir Ende. Abends fand im Ossi zier» Kasino in Oschatz ein Essen der Offiziere des dortigen linrwc» den preußische» ganz evenvuriig .UI der Delle »el,eu. ltlaiien-RegimeiitS und der Torgauer Husaren statt, an dem 0" diesen, feierlichen Augenblicke l.isfeu Sie uns Deiner Majestä^ auch der Leiter der AnsklärungSÜbnng, Brigadekommandcur de» Kaiiers gedenke», des erlmbeueu OverNauples des Reimes. Freiherr v. Lindema» teilnahm. Meines besonders liebe» freundes u»d Bu»desge»oiie», inii dem ., ., . . ^ , Mich ciu»> ivei^ in der /Vursor»ie für unsere ^vidaren. ^einc —* M der Dalerue des 10V. H>sMkterier Majesiai der Kgiser Hurra, »urra. »»>!>,:' ! Regiments in tzcipzig. Heute morgen gegen ^8 Uhr brach -hieraus marschierten die ,eahnentraaer mit den ,rahnen ! i»> ,V e l d s a h r z e u g s ch n p b c n der an der Nvrdseite vor die Mitte ihrer Regimenter. Die iKerichlSvsnziere Platzes liegt, Grvbseuer aus. Die Feuerwehr hatte rille» vor die Mine ihrer Brigade und nunmehr erfolgte l i^win^ Lchwierigkkite», da gerade der Ätz a s s e r t u r m der die Bereidignng brigadeweiie. .»er» die Maiiiischafiei, a, c r n e repariert wnrde und daher vom Wasser ent- sächsischer, dann prenpiicher Ltaatsauaeliörigteit. Rach der! i ^l worden war. .rnsolgedefsen hatten die aus dem Bereidianna brachte de. kon,mand,erende "wneral d !?ksa > "a'erneuhvse liegenden Hydranten ke.n Wafser und die ein dreifache» Hurra aus Leine Majeitai den König aus. ^.">crwev, war gezwungen. ,ich dieses von iveitlnw durch Die ,ea!mer'.lvmpaanie präsentierte »nd das -Hoboisten »ber :M> Meter lange ^chtanchlenungen zu holen. - adnrch körn» .melke die Ralivnalhnmne. Die .veier ichlos, mu ! wnrde die Bekamp,nng deü ,Feuers stark verzögert, doch cuiem t.'eimar'c1) der iValme^konll'aqnie in Oirnpp^n ^ der Feuerwehr, üle ailtrrenzenden schuppen .;u der Regimenter. Darauf ritt j ""rn Der schuppen >. in den, sich, .>eldsa»rzenge. fvw.e t,'sonnen mit den ,.ahnen der Monarch, begleitet von dein diensttuenden General a-finnnten Erzellenz lKenerallentiiain v. Müller, dem Obernailmeiflei v. Hangt und drei ,el>ige1adin!anten. de snrncl. —^ Am , Vre. mg morgen ist Die O»kar Pilling lnichr ThjUing, wie irrtümlich ge melden, nach kurzer Krantlieit gestorben. Dr. Oskar Pilling war feit dem April de» vergangenen >la!ue-.> Mii- An»rüstung»- und BekleidungSgegenstände der Reserven de» .Viifanterie Regiments Rr. 107, des sz»k,artiUerie-Regi- meiils Rr. IT nnü der l. Kompagnie des ^»santeric-Regi^ au der Lpi»e der al>»eulviupaguie in das Resideiizichlvs, befanden, ist vollkommen au»ge- ^ ^ ^ ibrannt und nur die .Veldsahrzcuge konnten gerettet wer- .. den. Die ,Feuerwehr war drei Ltunden tätig. Ander oer .Ule.chögcriausrai ^ Brandstelle hatten sich der Kommandierende General Erz. v. Kirchbach, der Divisionskommandeur Generalleutnant Krug v. kliidda und Oberbürgermeister Dietrich eingesunden. Der Lchaden wird aus etwa eine Million Mark bezissert. Königreich ab im g ab. de» Geueralmaior» Freiherr» von ltzindemanl —* DaS Dezcmbcrprogramm des Bicioria-Lalon». stau, an der auster der Kavallerie de» Xll. Armeekorps da» gestern abend im ausverkauslen Hause seine Premiere auch Truppen de» XI X. und kV. Armeekvrp» ,Garnison I erlebte, wird vom >'» in o r beherrscht, ^wei Komiker Torgaul leiinalimen. Die Kriegslage n>ar etwa sol-! stellen iti seinem Mittelpunkt, beide aus ihrem Gebiete gvnde: En» roter Llaar lOesterrcichi hatte an den blauen > vollendete Künstler und doch grundverschieden in der Dar- Lraal Prensten und Rvrddentichlanö den .Krieg erklärt, bieinng ihrer Gaben: Paul Beckers, der Grotesk- und Die auf dem linken ,vlngel beiindliche reue V Armee sollte, El'.'r.Ulerkomiker. und Ätzilhelm-h a r t st e i n, der rhcinifche zu» llmsaisniig de» seinlichen rechte» Flügel» durch das Litnalivue-koiiiiker. Beckers fmerte gestern feu, -rebut mi neutrale .Königreich Lachsen, welche» nicht über ein stehen I^wtvrtg Lalvn: er rit als Lvloipleier itberhanpl noch I nicht in Dresden ausgetreten: doch werden sich manche der BarietS Habituos seiner erinnern, als er noch Ensemble- spieler bei Thnmian war. Beckers hat sich überraschend zu 'einem Borteil entwickelt. Er beschreitet nicht die aus^ getretene Lpnr der Diirchschnittshumoristen. Lein Hnndehändler Vehmann ist eine absolut neue Figur, zu der ihm kein zünftiger Borgänger oder Beit- genösse Modell gestanden ha». Das Beste aber, was Beckers bot. war seine Fmilaiion eines jungen Hahnes auf dem hülinerhoie mir einer iamvien Fabel von den ge- luvflen Federn. Wie er jede Bewegung der .hosmajcstät, das gravitätische Lchreiten mit hocherhobcnem Bein, das ruckweise Borstrccken des Kopses, das Flügclspreizen» Girren und verhaltene Krähen imitierte, war ein Meister stlickchen. Das Publikum kam ans dem Lachen nicht heraus und überschüttete Um mit Beifall. Der Komiker hat seinGlück heute schon gemacht: das Merropoltheatcr in Berlin hat ihn vom nächsten Fahre ab mit einer ganz enormen Gage engagiert, lind doch ist dieser Gehalt noch nichts gegen das Einlommen eines Hartstein, der in einem einzigen Monate von Bartetos erste» Ranges eine Riesengage be zieht, von denen er allerdings sein Ensemble bezahlen uud die nicht geringen Kosten seiner Reise decken must. Hartstei» war wollt der Erste, der mit eigener dekorativer Ausstattung von Barietö zu Bariet» zog. WaS Hartstein am Abend an toitümlichcr wie dekorativer Ausstattung bot, war aller Achtung wert. Er hatte den roten La Ion eines Fabrikbesitzers mit wirk licher Eleganz auSgestattct. Hartstein liest in einer von ihm selbst sich aus den Leib geschriebene» Rolle eines dreisten Dienstmanns das ganze Feuerwerk rheinischen Humors sprühen. Er beherrschte mit seiner unwidersteh lichen Komik die unglaublichsten L-itnativnen, öle sich anS einer solchen Fülle von Verwechslungen und Mistverständ nisse» ergeben, da» des grünen DicnstmannS hübsche Dochlcr ans einmal drei Heiratsbewerber in allen Lebens altern hat. Fm Enienrvlc tat sich besonder» die rassige Frau Hartstein hervor. Der Beifall war natürlich jubelnd, ielbn Blumen lohnten seine heitere Knickt. Ilebcr- de» Heer verfügte, Vorgehen. Lie hatte am -'8. Rovember die Linie Friedland—Ätzarn»dors erreicht und ic eine Kavallerie Division nach Reichenbach N.l und Arnsdorf l.'.f vorgeschoben. Am T8.. abends, gingen bei Rot Rach richten ein, das, starke feindliche Kräfte nach uidiich Berlin und bei Wittenberg -Halle znrückgelmiten fein sollen. Das Armeeobeilommaudv jordnete darauf an, öast nunmehr die 1. Kavallerie Division östlich der schwarzen Elster und Elbe ans 'Berlin, die Kavallerie Division westlich ge- iianiilcr Linie gegen die bei Wittenberg—Halle gemeldeten Kräfte anfllare» sollte. Auftrag dieser Dioi-sion war, ,zn erkennen, ob diese eingegangenen Nachrichten aus Wahr heit beruhten und wenn dies der Fall nmr, Bormarsch richtung und wenn >nF: 1 ich auch Ltärke des Feindes, fest- znstcllen. Der Führer der T. Kavallerie Division Oberst Freiherr v. Littlitz entschivst sich, am Tn. Rovember mit der Division ans Raöcburg vvrzugehen und ie eine Aus- kläriliigs Eskadron in der Richtung ans das Barackenlager .Keithain, Riem und Lommatzsch porzuschieben. Die Meldesammelstelle soltte Waida erreichen und durch die ihr beigegebenen Feldsignalableiinng telegraphische Ber- binüung über die Elbe bis Bvrwerk «Köhlis und Gvsa Her stellen. Die Marschziele wurden erreicht, von den Ans- tlärn»g»-Estadrvn» und Patrouillen zum Teil noch er heblich überschritten. Trotzdem gelang es nur einer Pairouille des Thüringischen Husaren Regiments Nr. IT in der Gegend von Litzenrvda mir dem Feinde und zwar feindlicher Kavallerie in Berührung zu treten. Am TN. Rovember enticblost sich der Divisionsführer, seine Division die Elbe überschreiten zu lassen und vis Lommatzsch vor- zngchen. Die Meldesammelstelle sollte unter Benutzung der Fähre bei Merschwitz die Elbe überschreiten und aus Hohenwunen vorgehen. Bon den AusklarungS- Eslaürvns wurde die des Hniare» Regiments 18 von Feittiain ans Mühlberg, die des Hnsarcn-Rcgimenrs IT, welche die Rachr vom TO. 'Rovember in Eanitz verbrach! hatte, aus Lörnewitz, die des Garde-Reiter,Regiments, die in Dörschnitz, nördlich Lommatzich übernachtet hatte, in der Richtung aus Mntzschen vorgeschoben. Der Tag brachte! hauvl gab's gestern freigebige Lvender. Becker» empfing die Auiklärungs-Eskadrons links der Elbe in den Wir-! ,-jnen schönen Lorbeerkranz uird die scharmante Verwand-! lung-soubrette Anutrosf einen Ltraust prächtiger, lang, stteliger Rosen. Zwei vollendete Turnerinnen am Trapez tn elegantem grauseidcnen Drest waren die tugendlichci, Schwestern Ehr ist tan: in zzanz jungem Alter stand auch die in osfenem. blondem, bis über die Hüsten reichen dem Haar arbeitende Partnerin des Orano-Trios. die Reife», Kugeln »nd zuletzt elektriscln' Bälle jongliertem Originelles tn holländischen Holzschuhtänzrn bot die Ätzil- h et m i n a- D r u v pe. ein grotesk-dicke» Ehepaar, vier hübsche Tochter und ein tk»ipe»anientt>oUer Füiigling. Eine übermütige Film Phantasie »Wirkung einer Rakete", be- schlvst den lustige» Abend, der in seinen Wiederholungen in dem freudenreiche» Ätzeihnachtsmvnat gewist Tausende »oll, ebenso erheitern wird wie gestern das Prcmteren- Publitnm. —* Di« Ausschristen bei Postsendungen nach fremden Ländern, wo die deutsche Sprache wenig oder garnichi ge bräuchltch ist. sind häufig in deutscher Sprache und in Sem scheu Lchriftzeichen abgefastt. Dadurch entstehen im Be- siiminungslanüe Weiterungen »nd Berzögerunge» in der Znstelluiig der Sendung an den Empfänger. De» Älb senden, ist für solche Fälle dt« Benutzung der Sprache des Besttniinungslandes oder einer anderen dort bekannten Sprache, mindestens aber die Anwendulrg von lateini schen Lchriftzügen anzuenipsehlen. —* Spraäilehrerpritsnuge». Fm K 0 » i g l. Lehre rinne», seminar fanden t» dteler Woche die diesjährige» Prüfun gen für Fachlehrer » » d F a ch l e t> r e r i „ » e n der fran zösischen Sprache ihren Abichlusi. Ten Vorsitz siihrie als Königi, Komniissar Herr i»eti. Lchnlral Tr. Müller aus de», niillus niiniileriiim. Eraminatoren waren die Herren Hofra, Pioselso, Tr. Lhterge», Ltudiendlrrklor am «önigl. Kadeiirnkorp». sciner Tirettvr -es Kvnigl. Lehrerinnensemlnars Lchulral Bannfch und der kürzlich von Leipzig »ns hiesige Lchrerinnciiseiiiiiiar be rufene seminarvöerlehrer Herr Ludioig (Neuer. TU Prüflinge de standen die Prüfung, und zwar: T: i>> ,1 Dame, l Herri, d: 11^ «r> Tamen, 4 Herren», I: II Damen. T Herren», 8: Ill> ,7, Tamcii, ii Herrenf und U: III:, «T Damen, l Herrj. -* GrUnduug einer Hotclbaugesellschast. Am T8. Ro vember ist hier die Hotelbauaesellschast m. b. H. gegriiiidei worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Erbauung und der Betrieb eines Sporthotels in Gei sing uick» ähnliche Unternehmungen. Das Stammkapital beträgt TO 000 Mk. Geschäftsführer ist der Kaufmann Hans Hervcll in Dresden. —* Auszeichnnngcn von Arbeiter«. Vom Ministerium des Fnnern ist dem Werkmeister Fvh. Mättig und dem Packer Hille, beide bei der Firma Hartwig u. Vogel, Aktiengesellschaft, Damps-Schvkvladrnsabrit, sowie dem Fcuermann Renner, bei der Firma Aklicn-Bicrbrauerei zu Reisewitz, in Anerkennung ihrer den genannten Firmen seit länger als:!0 Fahren treugeleifteten Dienste da» trag bare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ver liehen worden. Städtische Eh r e n z c u g n i s s c er hielten als Anerkenn»,, für länger als T7, Fahre in einer Arbeitsstelle treugeleistete Dienste von der Ltadtverwaliung verliehen: der Sortierermeister Föhn, bei der Firma A. R. Fedicke n. Loh», G, m. b. H„ Zigarrensabrik, hier; der Arbeiter Riedrich, bei der Firma Max Ledig u. Kv„ liier: der Arbeiter Köhler, bei der Firma Crocber u. Bunge. Farbwaren- und Ehemikalien-Givstbandlung. hier, und der Apothekenarbeiter Henkel, bei der Firma Sonnen-Apotbeke von Richard Battmann, hier. -* Rcgcnbogensorellen in der Elbe. Ei» iutereisantcr Versuch ist von der F-ischer-Fnnnng zu Pirna mit Hilfe und Unterstützung des Sächsische» Fischrreivereins unter nommen worden. Es wurden in der Elbe bei Pövicha- Wehlen 400 junge Regenbogenforellen ansgeletzt, die au» der bekannten Fischzüchterei von Linke in Tharandt bezogen worden sind. Die IO—TO Zentimeter langen Fische sind Mi, einer silberne» Nadel und einem Plättchen gekenn zeichnet, die das Zeichen trage». Die Angler und Fisclnueister werden gebeten, Forelle», die etwa gefangen werde», möglichst unversehrt wieder dem Wasser zu über geben. Bei Einsendung der »Radel und des Plättchens wird eine Prämie gezahlt: man will mit Hilfe dieser Mittel seststellen, wieweit die Tiere wandern. -* Die Maul- und Klauenseuche, die unter de» Schweinen des hiesigen städtischen Vieh- und Schlacht!,osc< ausgebrvchen war, ist wieder erloschen. Der wegen Mordes zum Tode verurteilte Maurer Göhlert betreibt nunmehr das Wiederausnahmevcnahrcn und Intt gleichzeitig auf eigene Hand ein Gnadengesuch an den König eingereicht. Der 'Verteidiger Göhlerts, Rechts anwalt Dr. Knoll, lehnte seinerzeit die Begründung'der Revision als aussichtslos ab, ohne jedoch die Vollmacht für Göhlert niederzulegen. Ende voriger Woche bat Göhlert Dr. Knoll. die Wiederaufnahme des Verfahren» z» bean tragen. Am I. Dezember hat deshalb auch Dr. Knoll ein ziemlich umfangreiches Gesuch nm Wiederaufnahme des Verfahrens beim hiesigen König!. Landgericht eingereicht. * Polizeibericht, T. Dezember. Am TO. November ist im Hausflur Lchandauer Strafte 10 ein Fahrrad, Halb- renncr. ohne Markenschild, Rr. 00 081, ausgesundeii worden. —* Wegen Unterdrückung »nd Ocsfnnng von Briesco wurde gestern in einem hiesigen Postamt ein Postichassner in Haft genommen. Ei» heftige» Zusammcnstof, zwischen zwei Straszeu- bahuwagen der Linien 17, und 0 trug sich am Freitag abend gegen 7 Uhr am Brückenkopf vor der 'Reustädter Haupt wache zu. Ein von Altstadt tvmmciider Londerwagcn mit Anhänger der Linie l7> fuhr mit groster Wucht aus den Das König Georg-Gumnasinm gao im Bereins- bauie ein Konzert nnier tunstlenicher Milivirlnng von Frau von A r n i in i.Ktaviei i, Frau Schiclderup »Gelangt und Kauror H o l.; e g e l »Orgel!. Das über die Manen reichhaltig ausgestattcte Programm trug zeit aemästem Fühlen und Denken nckosern Rechnung, al» es aus den ..Kricgswn" eiiigcniinnn war. Oberlehrer Hotz eget batte sichtlich viel Fielst daran gewendet, nm den Dar bietungen zu rechter Wirkung zu verhelfen. Das Pro gramm verzeichiielc Werke für Orgel, Orchester, Klavier, iür Männer und gemischten Ehvr. Aus die Einzel- ieistilngcli kritisch im besonderen ein.zngehen, dazu liegt eine zwingende Veranlassung kaum vor. Man must alle Bestrebungen gntheisten, die daraus hinansgelien. die ästhetische Bildung al» Ergänzung der iteUektuellen bei unserer Fugend zu fordern. Der Zweck heiligt die Mittel. Ob man freilich in lunstpvlitiictiein Sinne dabei immer die richtige» Ziele ins Auge iastt, das ist eine andere Frage. Mir will es scheinen, ais ob man bei 'Veranstaltung von derartigen Tchiiltvuzerieii doch zuviel mit der Wirkung nach ansten rechnet. Wa» man am Freilage zu hören be taut, da» war alles ganz gut und schön, und es fand auch den Beifall der den stark überheizten Bereinshausiaal bis au» den letzte» Platz füllenden Höicrscl»ckt in reichem Maste. Aber doch war vieles Schaumgold. Bor allrin vermihtc man die Pflege desjenigen Fnstrument». das jedem Menschen von 'Natur ntttgegeben wurde, der Stimme. Die Aiisbilünng der Sprechslimmc liegt in keinem Kultur lande >o ii» Argen, al» wie in Deutschland. Und doch must es eine Haupiansgabe des Schnlgcsangsnnterrlchts sein, die Stimme z» erziehen für die Zwecke des SingenS und Sprechens. Ltiminbilduitg ist -Sprachkultur, eine nach künstlerischen Grund,ätzen geübte Sprachpflege und Lprachzucht. die der Gymnasiast braucht sür feinen späteren Berus im Amte als Prediger, Furist, Lehre, uiw. Ein jeder gebildete Deutsche sollte imstande ,'rin. Denken und Fühlen natürlich und in schlichter, an Fnnenwerten reichen Schönheit zum Ausdruck zu bringe». Tic Kunst des 'Vor trages must Allgemeingut werden. Fn einer Schülcraus- sührnng bars die Wortkunst nicht fehle». Die Nachahmung moderner Konzertgebcret grotzen Stils in unserem Lchiil- staate har starke pädagogische Bedenken. Lie zwingt den mnsikalnch verantwortlichen Leite, rn Leistungen, denen in tünstlerckcher Hinsicht nur ganz bedingungsweise Wert zuetlannt werden kann, und sic nimmt ihm bei der sür sein Fach ohnedies kärglich bemessenen Zeit die Möglich- keil, dem Einzelnen das zu vermitteln, was er in stimm- tultureller Hinsicht für das Leben braucht. Man spricht und schreibt hcutigcittages so unglaublich viel von Kunst im SchuUeben. und vergißt doch dabei die Erziehung zu lmgiennch und künstlerisch wertvoller Sprechweise, die sich allerdings nicht ans Büchern erlernen läßt. Eine staat liche Geiangslehrerbildunganstatt ist Zeitbcdürsnis. Wes halb soll der Gesang zurückstchcn hinter anderen Dis ziplinen. wie Zeichne» und Turnen'/! L. IR st* Die Uranfsühruug der jüngst ausgesundenen Beethoven-Sinfonie. Fn Leipzig fand nntcr der Leitung Professor Windcrstetns die Uraufführung von Beethovens Fligendsiitsviite statt, deren Orchesterslimmcii der Musik direttvr Stein in Fena im Archiv des früheren studen tischen <'"Iligiiun nni.ckc-um ausgesunden hatte. Diese E Din Sinfonie, die deutlich den Einflutz Mozarts und besonders Handns zeigt, wurde wegen des vor der zweiten Biulinstimmc befindlichen Vermerks „IRir I.oui-c r»n Ii<>> tl,ov.-n", sowie vor allem durch Anllängc an spätere Werke des Meisters allgemein als ein bisher unbekanntes Fugendwcrk Beethovens anerkannt. P* Zum Nachfolger des verstorbenen Professor» Ketnlc v. Ltradonitz als erster Direktor der Sammlungen der antiken Bildwerke und Gipsabgüsse und des Antigua rtums der Königlichen Museen in Berlin ist der bisher in Konstantinopcl stationierte Abtctlungsdircktor der Museen, Dr. Theodor Wiegand, ernannt morden. Ein geborener Rheinländer, hat er sich seine Sporen unter de», zu früh verstorbenen Karl Hnmann verdient, mit dem er bei den Ausgrabungen tn Magnesia am Mäander tätig mar. Selbständig leitete Dr. Wiegand die Aufdeckung von Priene. wo eine ganze griechische Provinzstadt der Zeit nach Alexander dem Großen aus dem Schutt neu erstand, und dann die Arbeiten in Milet, an die sich die Ausgrabungen des großen ApollotcmpelS in dem benachbarten Didymä anschlossen. Fetzt ist Dr. Wiegand an die Spatenarbcit aus Samos gegangen. Bon Konstantinopel ans hatte er im vorderen Kletncckien eine Reihe von Streiszügen unter nommen. die gute Ergebnisse auch aus geographischem Ge biete hatten. P» Eleonore Düse erkrankt. Einer dem „Lokalanzeiger" ,»gegangenen Meldung zufolge zeigte sich Eleonore Düse während ihres achttägigen Aufenthaltes in Paris den wenigen Personen gegenüber, mit denen sie verkehrte, von einer geradezu bennruhigendcn Melancholie ergriffen. Sie hatte anfangs die Absicht, sich an eine medizinische Kapazität zu wenden. Als das Rendezvous schon bestimmt war, reiste sie aber schleunigst nach Rom ab. Rach heute dort etngerrosfcnen Depeschen hat sich die tiefe Depression rm Wesen der Künstlerin bis jetzt nicht gebessert. fröhliche; vom alte» «selbe. Ein Buch, das »ns de» großen Olnmpicr von Weimar von der heiterste» Leite zeigt, ist die Sammtling „Der sröl, liche Goethe", die Wilhelm Bode soeben bei E. S. Mittler n. Loh» heransgibt. Ans Goethes Dichtungen, aus seinen 'Briefen und Gesprächen und „ns de» zeitgenössischen Be richten ziehe» in bunter Reibe heitere 'Bilder ans diesem all »insassenden Leben vorüber, das auch a„ humorvollem Ost' »ieste» und frohem Weltbelrachten eine unerschöpfliche Fülle darbietet. Goethe war selbst ein berühmter Anekdotenerzäh- ler. der a» komischen Geschichten ein ausgesprochenes Per gütigen hatte. Er „erzählte nicht bloß, sonder» er stellte alles mimisch dar". „Ein aiisdrncksvollcres. mobileres Ge. sicht habe ich nie gesehen", meinte Fohanna Schopenhauer. „Wenn er erzählt, ist er immer die Person, von der er spricht. Der Ton seiner Stimme isl Musik. Fetzt ist er alt, aber er must schön wie ein Apoll gewesen sein." Aus dem Reichtum des in dem Buche gesammelten Materials wollen inir einige bezeichnende Proben heraus!,eben. Gegen Fean Paul hatte Goethe eine gewisse Antipathie: das spricht sich auch in folgendem Geschtchtchen anS: „Goethe ast zuweilen bei der Herzogin Amalie in Tiefurt zu Mittag. Er be schwerte sich, daß der dortige herzogliche Mundkoch Goullon so oft Sauerkraut vorletzte. Eines Tages, da man ihm wieder Sauerkraut ausgrtischt hatte, stand er voller Ver druß auf und glna in ein Nebenzimmer, wo er ein Buch ausgcschlagcn »nd auf dem Tische liegend fand. Es war ein Fean Paulscher Roma». Goethe las etwas davon, dann sprang er aus und sagte: „Nein, das ist zu arg! Erft Sauer- kraut und dann fünfzehn Seiten aus Jean Paul! Da»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview