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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190410225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19041022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19041022
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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9154 Nichtamtlicher Teil. 247, 22. Oktober 1904. Die Drucksachenverteilungsstelle ist übrigens nicht nur mit der Versendung der von Leipziger Firmen herrührenden Drucksachen beschäftigt; eine wesentliche Arbeit erwächst dieser Stelle vielmehr auch dadurch, daß die in Leipzig bestehenden hervorragenden graphischen Anstalten große Aufträge auch für auswärtige Firmen ausführen und daß die von ihnen fertig gestellten Drucksachen dann unmittelbar von Leipzig aus versandt werden, und zwar meistens in einer Anzahl von mehr als 100 009 Stück. Dies ist im Laufe der letztvergangenen Jahre z. B. bei den Katalogen und Reklamekalendern mehrerer allgemein bekannter Groß industrieller in Berlin, Hamburg, Königsberg (Pr.) und Höchst (am Main) der Fall gewesen, im weitern bei den Samen- und Pflanzenkatalogen einer ganzen Anzahl von Gärtnerficmen in Erfurt und Quedlinburg, bei den umfang reichen Katalogen einer bekannten Braunschweiger Radfahr fabrik und bei einer Reihe andrer industrieller und sonstiger Firmen. Die Zahl der beim Postamt 13 zur Auflieferung ge langenden Nachnahmebriefsendungen und eingeschriebenen Drucksachen, die ebenfalls vorwiegend vom Buchhandel her- rllhren, beläuft sich täglich auf rund 3000 Stück. Besonders deutlich macht sich der Einfluß des Buch handels usw. im weiteren bei dem Zeitungs-Postamt (Post amt 10) bemerkbar, wo außer den politischen Zeitungen die zahlreichen in Leipzig erscheinenden illustrierten Zeitschriften, soweit sie nicht durch den Buchhandel vertrieben, sondern bei der Post bestellt werden, zusammenströmen. Die umfangreichen Einrichtungen zur Verteilung (aus etwa 10 000 Fächer), zur Verpackung und Versendung der Zeitungen und Zeitschriften sind im Post-Archiv von 1896, Seite 197 ff., in dem Aufsatz »Betriebseinrichtungen bei der Zeitungsabteilung des Postamts Leipzig 10- ausführlich be schrieben worden. Die Beförderung der vom Postamt 10 herrührenden, oft nach Hunderten zählenden Zeitungsballen und -Säcke sowie der vom Postamt 13 gefertigten zahlreichen Drucksachen beutel macht neben einer großen Anzahl regelmäßiger ein spänniger Güterposten ebenfalls besondere Fahrten und die Gestellung von Beiwagen erforderlich, wenn auch nicht in so hohem Grade, wie die Beförderung der Bücherpakete. Be züglich der letztem ist noch eine Eigentümlichkeit des Buch handels hervorzuheben, die darin besteht, daß eine Anzahl auswärtiger Reisebuchhandlungen, die Reisende zur Ein sammlung von Bestellungen auf Bücher (namentlich Liese rungswerke) unterhalten, die Versendung der bestellten Bücher an das Publikum unmittelbar durch die betreffenden Leipziger Verlagsbuchhandlungen besorgen läßt. So liefert eine der großen Verlagsbuchhandlungen im Osten Leipzigs im Aufträge von nicht weniger als 64 auswärtigen Buchhandlungen an deren Kundschaft Pakete mit einzelnen Exemplaren eines Lieferungswerks beim Postamt 8 auf. Hierzu übersenden die auswärtigen Firmen die fertiggestellten, mit Freimarken ver sehenen Postpaketadressen nebst den Paketaufschriften an das Verlagshaus in Leipzig, dem nur die geringe Mühe der Be- klebung der Pakete mit den Aufschriften erwächst. In ähn licher Weise betrauen andre auswärtige Buchhändlerfirmen Leipziger Großbuchbindereien, denen sie das Einbinden von Lieferungs- und sonstigen Werken übertragen haben, unter Übersendung der ausgefüllten und frankierten Paketadressen gleichzeitig mit der Versendung der fertiggestellten Werke. Mit derartigen Paketen, deren Absender an einem dritten Ort wohnen, entsteht der Postverwaltung eine erhebliche Mehrarbeit im Fall der Unbestellbarkeit der Sendungen. Nicht allein, daß dann die eingehenden Unbestellbarkeits- meldungen von der Leipziger Aufgabepostanstalt der Post anstalt am Wohnort des Absenders, die beantworteten Unbe- stellbarkeitsmeldungen aber wieder von der Postanstalt des Wohnorts des Absenders der Aufgabepostanstalt unentgeltlich zu übersenden sind, auch die Pakete selbst müssen, wenn sie unbestellbar bleiben, bet den jetzt bestehenden Vorschriften zunächst nach dem Orte der Postaufgabe übersandt und von hier an den Absender ohne Mehrkosten für diesen, also portofrei, nachgefandt werden. Derartige Fälle kommen recht häufig vor; ihre Zahl beläuft sich beim Postamt 10, dem die Behandlung der für die Stadt Leipzig und den größern Teil der Vororte eingehenden Pakete obliegt, im Monat durchschnittlich auf 300, wovon neun Zehntel auf Buchhändlerpakete entfallen. Besondere Weiterungen entstehen in diesen Fällen, wenn Paket und Begleitadresse nicht gleichmäßig nach dem Orte der Postaufgabe zurückgehen, sondern einer der beiden Teile der Sendung, wie es namentlich bei Postagenturen vor kommt, versehentlich nach dem Wohnort des Absenders zu rückgesandt wird; der hieraus erwachsende Schriftwechsel ist ziemlich erheblich. Nebenbei sei hier bemerkt, daß die Franko einnahme für die zahlreichen Pakete der bezeichneten Art, die im Aufträge der an dritten Orten wohnenden Absender mit den von letzteren frankierten Begleitadressen in Leipzig aufgeliefert werden, den Leipziger Aufgabepostanstalten (ins besondere kommt dabei das Postamt 8 in Betracht) entgeht. Dasselbe gilt für die Frankierung der Massen von Kata logen usw., die beim Postamt 13 aufgeliefert werden, nach dem sie in den Leipziger graphischen Anstalten für aus wärtige Firmen hergestellt worden sind. Derartige Aufträge für auswärtige Handlungen und Privatpersonen werden natürlich auch sonst vielfach von den Leipziger Druckereien, Kunstanstalten usw. ausgeführt, und auch sie haben die Entstehung zahlreicher Postsendungen zur Folge. Es gehen z. B. erhebliche Mengen in Leipzig ge druckter Ansichtspostkarten, Prospekte, Preislisten, Geschäfls- formulare und dergleichen für auswärtige Besteller, zum Teil auch nach dem Ausland, in Postpaketen von Leipzig ab. Ferner ergeben sich aus der Versendung der in graphi schen Instituten hergestellten Stempel, Klischees, Galvanos und dergleichen, wie sie zu den Illustrationen in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften Verwendung finden, viele Brief post- und Paketsendungen, denen eine entsprechende Anzahl schriftlicher Anfragen und Bestellungen vorangeht. So ver zeichnet eine der größern graphischen Kunstanstalten Leipzigs, mit der eine Metall- und Kautschukstempelfabrik verbunden ist, jährlich 95000 Kommissionen auf derartige Artikel und 60000 Eingänge an Briefen und Postkarten, denen etwa ebensoviel Versendungen mit der Post nach auswärts in Doppelbriefen und Paketen gegenüberstehen. Indes ist der buchgewerbliche Verkehr, auch was die Paketsendungen an belangt, im einzelnen nicht in derselben leichten Weise nach weisbar, wie die schon nach der Form und Verpackung, sowie meistens auch nach der Aufschrift kenntlichen Pakete des Buchhandels, die außerdem in der Regel noch ausdrück lich die Zettelbezeichnung »Bücher« tragen, und es muß daher bezüglich des Umfangs des dem Gebiete des Buch gewerbes entstammenden Postoersendungsverkehrs bei der all gemeinen Angabe bewenden, daß dieser — wenn auch mit dem buchhändlerischen Verkehr nicht zu vergleichen — so doch ebenfalls recht bedeutend ist. Unter den Vorkehrungen, die von der Kaiserlichen Ober- Postdirektion zur Vermeidung von Verkehrsstockungen bei der Beförderung der Bücherpaketmassen getroffen sind, sei zum Schluß noch die regelmäßige Einstellung von Eisen bahngüterwagen in die als geeignet befundenen Personen- und Eilgüterzüge hervorgehoben, mit denen namentlich auch die von den Postämtern 1, 2 und 8 gefertigten Biicher- paketsäcke abgesandt werden. Diese Beiwagen laufen täglich in
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