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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912111501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912111501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-15
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1912
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sichtlich der Wünsche Ser»tenS einen Lharakter an. der ge» eben " " ^ Spannung Hervor st' tr eignet wäre, eine bedenkliche , ^ Zurufen. Die Minister Kokozow und Gsasonow sind tv' Dienste der F r t e d e n Sg r n n d s ä tz « tbreS .Kaisers tätig. Bon dem Wunsche geleitet, jede Ber- schärsung von Meinungsverschtedenhetten zu vermeide», beschloß die Petersburger Regierung, sich dev un mittelbaren Eingreifens in die serbische Hafen frage z n enthalte n. Die Zuschrift erklärt schließlich. e» lei datier änderst wünschenswert, daß man im AuSlande der von aufrichtiger Friedensliebe erfüllten russischen Politik eine gerechte Beurteilung nicht vvrenthalte. Zu dem Kampf um die Tfchataldscha-Stellungen wird der ..Boss. Zig." aus Tschataldscha vom 10. November aemeldet: Borgefteru mittag passierte die türkische 31 r r i >-r c - 01 a r d e. vier Armeekorps stark, unter Mah mud Mnklitar Pascha de» Ort Tschataldscha. wo sich keine Bersprengten mehr befinden. Neue über Tschckmadsche von Silivre kommende Truppen, die sich in vollkommener Ord nung befinden, wurden in Marschsormation unter Iaver Paicha nach Hademkoj dirigiert. Seit gestern vormittag 8 Niu passiere» fortgesetzt Truppen über die Brücke von Kalikratia, Insanterie, Artillerie. Maschinengewehr- abteilnngen. Pioniere. Sanitätskolonnen, in zusammen- li.mgender Marschordnung, Kavallerie an der Spitze. Sie nehmen die Richtung nach Hademkoj und machen um Kalt- kratia herum Halt, um dort den Befehl zum weiteren Bor marsch abznivarten. Eine Bcrmischung mit den auf Hadem toi zngehenden Truppe», die dort neu formiert werden sollen, soll vermieden werden. In St. Stephano landet seit gestern abend fortgesetzt Infanterie, anscheinend etwa 30 000 Mann, die ebenfalls ans Hademkoj in Marsch gesetzt wurde. Die Bahnlinie K i r k k i l i s s e — B a b a e S k i— L ü l e h B » r g a s ist von den Bulgaren bereits wieder in Betrieb gesetzt worden. Man hofft nach Wiederherstellung der beschädigten Strecke auch auf der Linie BabaeSki Saloniki der. Berkehr demnächst wieder ansnehmen zu können. Die Lage in Stambnl. Neber die Sicherlieiisvorkehrungen durch die Kricgs- ichisse berichtet die „Franks. Ztg." ans Konstantinvpel: Die Fraukcnstadt Pera ivird abgesperrt im Falle von Unruhen, ein diesem Zwecke sichern die Franzosen die Brückenüber gänge von Stambnl nach Pera. Alle Marincsoldaten be wachen ferner den Stadtteil Olalata bis znm Palace-Hotcl, die Engländer Pera bis znm Stadtteil Taxim, die Deut schen die daran sich anschliestenden Pinien von Taxim und den Abstieg nach dem Snltanspalais Dolmabagtsche. die Russen und Oesterreicher den parallel mit dem Bosporus laufenden Hünserzug von Dolmbagtsche bis zu seinen Brückenköpfe». Während die Kriegs schisse nur im all gemeinen ihre eigene Besatzung mitführen, haben die russi schen Schiffe noch 350 Mann mitgebracht. Tagsüber besich tigen diese i» einzelnen Trupps die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Um 5, Uhr nachmittags müssen sie wieder auf ihren Schissen sein. Kein Moratorium für die Türkei. Wie der „Franks, ei kg." aus Kvnstantinopel gemeldet ivird. wurde Donnerstag in einer Konferenz, an der der Minister der Finanzen und der Haudelsminister, Delegierte der verschiedenen Handelskammern und die Leiter der Banken teilnahmen. der Erlaß eines Mvrato- r i n m s ein st i m m ig abgclchnt. mit der Begrün dung, das; zu einer solchen Mahregel keinerlei Grund vor- liege. Vom serbisch-liirkischcn Kriegsschauplätze. In unterrichteten Kreisen in Belgrad verlautet, dan der K a m v s b e i M o n a st i r. wenn er nicht schon am Mittwoch begonnen hat, am Donnerstag oder spätestens heute entbrennen wird, da nunmehr die Konzentration der serbischen Strcitkräste in Monastir beendigt sei. In der Stadt und den umliegenden Befestigungen sollen »och üt> nun Türk e n mit -io Fleschützen stehen. Die Serben, »nd zwar die erste Armee unter dem Kronprinzen und ein Teil der dritten Armee unter General Iankowitsch, sollen etwa l30,»oo Riann und 100 Geschütze stark sein. K r o n v r i n z A l e x a n der. der seit der Schlacht bei Knmanowo unpäßlich war. ist wieder genesen und hat sich nach/Monastir begeben, nm das Kommando über die erste Armee wieder zu übernehmen. Grciieltaicn der Türken in Epirns. Ans Aria ging dem griechischen Ministerium de? Acnneren ein längerer Bericht über Greuel taten der Türken in Epirne- zu. Es heißt darin: Ein Detache ment von 750 Mann, rund 5V Gendarmen und 300 irregu lären Albancien dnrchzog in den letzte» Tagen ans Beseht des Pvlizeidirektvrs von Ianina die Ortschaften. Alle Distrikte Ianiuas pninderteu sie und setzten sie mit Spiri tus in Brand. -'0 O r t s ch asten wurden auf diese Weise e i n a e ä i ch e r i. Ebenso soll inr Distrikte von Malacastra eine aroüe An;ahi Dorier ansgeraubt ivorden sei». Die Einwohner entflohen ans eine Höhe in der Umgegend von Ianina und versteckten sich. Ev sollen sich dort 0000 Frauen und Kinder, die sich von Blättern und Kräutern nähren, aei'ammeit haben, von denen bereits viele umgckounncn seien. Tie de» griechischen Schiffen von der Pforte gewährte weitere Frist zum Auslaufen aus dem Schwarzen Meere läuft, wie die .Nvrdd. Allgcm. Ztg." meldet, nm 10. Novem ber mittags ab. Der österreichische Hecresansschntz hat die Beratungen über das Hcercsbudget begonnen. Im Verlaufe der Debatte protestierte Graf Clam- Marti nie dagegen, das; von einem Teil der Presse in einem Tone geschrieben würde, der in diesem Augenblick nicht am Platze sei. Die Betonung von Sym- v g t h t e n > ü r d i e L n d s l a w e n d ü r s e n i ch t s o w c i t gehen, daß sich die Sympathien mit den vitalen Interessen der Monarchie kreuzten. Die Pflicht eines jeden Politikers sei cs. die ihm nahestehenden Kreise und die ihm nahestehende Presse ans diese große Ge fahr anfmcrkianr zu machen. Die österreichische Armee habe nie danach gefragt, ob ein Krieg populär sei oder nicht. Die Armee werde, wenn cs. was Gott verhüten möge, zum Kriege käme, mit demselben Pflichteifer und derselben Be geisterung zu Felde ziehen, wie sie dies immer getan habe. Verfrühte IllnminationSabsichten. Die Tschechen, Serben, Kroaten und Slowenen Oester reichs planen für Montag, an dem die Armeen der Balkan- müchte vor Konslantinopel erwartet werden, eine allgemeine Illumination ihrer Städte. Insbesondere in Prag werden hierfür schon Vorbereitungen getroffen. Deutsche Hilfsaktion für die Bulgaren. Nm der Not der bulgarischen Verwundeten an warmer Kleidung zn steuern, haben sich die Herzogin E r n it Günther zu S ch l e s w i g - H o l st e i n und die Herzogin von L a ch s e n - K o b n r g an die Spitze einer Hilfsaktion acslcllt und einen Ausruf zur Ge währung geeigneter Spenden erlassen. Besonders um warme Decken wird gebeten, die der Hofmarschall in Primkenan lLchlesiens gern entgcgennimmt. Ter Ver I i il e r El> i r u r g D r. m cd. Alfred F rank hat sich aus Veranlagung der Kronvriuzelsin vo» Griechenland aus de» griechisch-türkischen Schauplatz begeben. Blinder Lärm. Die alarmierenden Nachrichten über eine Zusa m m e n- ziehnng der deutschen Hochseeflotte bei Helgo land sind, wie von zuverlässiger Seite betont wird, frei erfunden. Es handelt sich nm eine reaclmä , llebung. die daselbst alljährlich vorgcnommen -wird. DaS Nordsecgeichmadcr ist nach Kiel abgegangcn zur Beretdt aung der Rekruten. Augenblicklich befindet sich überhaupt tritt Kriegsschiff in der Nordsee. Drahtmeldungen com 14. November. Zum Rcgicrnngöiubilänm des Kaisers. Hannover. jPriv.-Tel.) Zum N e g i e r » n g s > n b i- läum des Kaisers planen die hannoverschen Städte eine gemeinsame Stiftung, die am Iubiläums- lage des Kaisers mit einer kunstvoll ausgestattctcn Adresse überreicht werden soll. Die städtischen Kollegien beschlossen heute vormittag, daß sich Hannover mit einem größeren Be trage an der Stiftung beteiligt. Ans dem Bundearat. Berlin. In der heutigen Sitzung des BundesrateS wurden der Entwurf einer Bekanntmachung betr. Lohu- b it ch c r für die Kleider- und Wäschekonsektto», die am 3. Juni 1011 in Washington Unterzeichnete revidierte Pariser Ucberelnkunst zum Schutze des ge werblichen Eigentums und der Entwurf eines Gesetzes zur Aus führung der Ucbereinkunst. sowie die Entwürfe von Gesetzen betr. die Einstellung je eines Nachtrags zum Reichs- hanöhaltsetat und Haushaltsetat der Schutz, gebiete für das Rechnungsjahr 1012 den zuständigen Aus schüssen überwiesen. A«S dem preußische« Abgeordnetenhanse. verli». (Prtv.-Tel.) DaS Plenum de» Abgeord netenhauses setzte die zweite Lesung des Wasser- gcsetzes fort. — Die S t e u e r k o m m t s s t o n hat die Die «erieftei» Drahtbeeichte Imtte«: Die türkifch'bulg»r1sch«»Arieden»vo»verh«udkmften. Paris. tPriv.-Tel.) Nach übereinstimmenden Meldun. gen der Konftantinopeler Korrespondenten des „Ereelsior", „Mattn" »nd anderer Pariser Blätter dürften die Feind- seltaketten an der Tfchataldichaltni« zur Stunde schon eingestellt sein. „Excelstvr" meldet au» Konstanttnovel. daß der KrtegSminifter dir Armeeltefe- rante« für Stiefel und Uniformen aeftern zu sich beschteden habe, um ihnen mitzutetlcn, daß die Etustellnng der Feind- seltaketten für gestern, den 18. d. Mt»., abends angenom men worden sei. weshalb von nun an alle weiteren Liese- runasverträge für die Armee als null »nd nichtig anzu. leben seien. Auch die „Agence Fonrnirr" meldet aus Kon- stantinovel. daß die von dem bulgarischen Dragvman Pvvow mit dem Großwesir Utamtl Pascha gestern begonnenen F r i e d e n S v e r h a n d l u » g e n bereits zn einem günstigen Ergebnis geführt Hütten, augen scheinlich z» einem Waffenstillstand. Pari». (Priv.-Tek.) Es Ist wahrscheinlich geworden, daß König Ferdinand auf einen Einzug seine» Heeres in Konstantinopel verzichtet und nur an der Spitze einer Abteilung seiner Garde die Hagia Sophia betreten wird. Loado». lPriv.-Tel.j Der Korrespondent der »Daily NewS" i» Konstantinvpel drahtet, daß gestern nachmittag 4 Uhr der Direktor des Transportwesens dem Kriegsmintster in Konstantinvpel ans eine Ansrage erklärte, daß die Einstellung der Feindseligkeiten be reits angenommen worden sei. Auf der russischen Botschaft in Kvnstantinopel wurde gestern nachmittag mit- geteilt, daß »och immer einige Schwierigkeiten vorhanden seien, nämlich daö bulgarische Verlangen, Truppen ln Kon- stantinopel cinmarschiere» zu lasse». Die türkische Ne gierung entgegnet aus diese Forderung, daß ihre Ersllllung unmöglich sei, auch wenn die Bulgare» versprechen sollten, an demselben Tage, an dem sic einmarschterten, aus Kon stantinopel wieder aiiszumarschiere». Solange der Sultan in Konstantinopel residiere, sei dies einfach unmöglich. Ferner sei als zweite Schwierigkeit die zn hoch gespannten Forderungen Griechenlands zu betrachten. Petersburg. tPriv.-Tel.j ES verlautet hier, daß nuter dem Drucke einer Großmacht Bulgarien von einer Er oberung K o n st a n t i n o p e l S abgesehen habe, daö auf Wunsch Englands die türkische Kalifenzcntralc zu verbleiben habe. Der gestern hier abgeüaltenc Ministerrat, der bis spät in di« Nacht hinein dauerte, war der Balkanfrage gewidmet. Italien und die albanische Frage. Belgrad. tPriv.-Tel.j Der italienische Geschäftsträger übergab dem Bertretcr des serbischen Ministers eine Note der italienischen Regierung, in der Italien seine Unzu frieden heit über die Eroberung Nord albaniens ausdrückt. Weiter wird in dieser Note er klärt, daß Italien an sich nichts gegen einen Ausgang Serbiens nach der Adriaküftc hin einzuwenden habe, nur müsse ei» solcher zwischen Giovanni di Medua und der Grenze Montenegros liegen. Danews politische Mission. Sofia. lPriv.-Tel.j Der Präsident der Sobranje, Danew, hat im heutigen Ministcrrate Uber seine Mission berichtet. Soviel bisher bekannt wurde, ist der Eindruck vo», Erfolg der Mission durchaus günstig. Die Cholera in Konstantinopcl. Berlin. (Priv.-Tel.j Aus K v n st a n l i n o p e l wird über Konstanza gemeldet: Der Ausbruch der Eholerain Kvnstantinopel wird unimehr auch amtlich zu gegeben. Seit Sonntag tragen die den abgehenden Schiffen ausgchändigten Papiere den Vermerk: „Cholera herrscht in Konstantinvpel". Die amtliche Eholerastatistik gibt für die Zeit von Sonntag abend bis Montag abend 15 neue Erkrankungen und drei Todesfälle an. Der wirk liche Stand der Epidemie dürfte schlimmer sein. In allen Hospitälern liegen Ebolerakrankc. auch die Isolierbaracke des deutschen Krankenhauses in Pera ist mit Eholera- krankcn belegt. Unter diesen bcsinden sich deutsche Ange stellte der Orientbahn. Unter den Flüchtlingen in Stambnl werden täglich neue Fälle fcstgestcllt. Jeder Zug von Tschataldscha bringt cholerakranke Soldaten mit. In Tschataldscha selbst waren bis Sonntag 300 Soldaten an Cholera erkrankt, 130 sind gestorben. Gestern sollten mehr als 500 Erkrankungen vorliegcn, viele von ihnen sollen tödlich verlaufen sein. Die Krankheit ist durch Rcdiss aus Asien hcrübergeschleppt worden. Ein Beamter der Anato- lischcn Bahn erzählte. 20 000 Rcdiss des Wilajcts Adana. die bereits nach Rumelten unterwegs waren, hätten eiligst ziirttckbcfördert werden müssen, da unter ihnen 300 Eholera- sülle täglich vorkamen. Strandung eines Schisses mit türkischen Flüchtlingen. Paris. tPriv.-Tel.j Die „Libcrts" meldet: Ei» Scaclschiss mit Flüchtlingen ist gestern bei Hnidar- Pascha gestrandet. 200 Flüchtlinge sind ertrunken. Angebliche russische Mobilmachungen. Bukarest. (Priv.-Tel.j Aus Eernavoda wird ge meldet, daß dort heute gegen Morgen russische Schiffe mit russischen Soldaten an Bord vorbcikamcn. Die Zahl der Soldaten wird aus 1000 geschätzt. Auf dem Kai sammelte sich zahlreiches Publikum an, das die Vvrbci- fahrt der russischen Schiffe beobachtete. London. tPriv.-Tel.j Aus Petersburg wird der „Daily Mail" gemeldet, das; dort gestern fortgesetzt Ge rüchte umgingen von einer Mobilmachung von rus sischen Truppcnkörpcrn in den Distrikten von Kiew. Warschau und Wilna. Ein Telegramm desselben Blattes ans Odessa bestätigt die Mobtlmnchungsmaß. nahmen in Rußland mit dem Hinzustigen. das, sich diese auch ans andere Teile des russischen Reiches erstreckten, so auf den Distrikt von Kuchincw und dann auf die an Rumänien stoßenden Grenzgebiete. .Bestimmung brr Norm«!« zu« Etvkom» zungSfteuergeseh. die dir Besteuert»«« der beschränkter Haftung betrifft, unveränd« Ltul»««eu- - Gesellschaften mit unperändert wie in erster Lesung angenommen. LS bleibt danach bet dem geltenden Recht. Sin« lebhafte AuSetnaudersetzung veranlaßt« die Frage einer Höher besteuert, ng unverheirate ter, verwitweter und geschiedener Per- svnen. Die bezüglichen Anträge wurden schließlich zurück- gezogen. Lin Antrag, verheiratete Personen mit einem Einkommen von V00 bi» 1ÜS0 Mark von der Steuer frei zulassen, wurde abgelrhnt. — Die Ge werbekom Mis sion beschloß nach längerer Debatte die Ueberwetsung einer Petition au» GastwirtStretsen um Lrrtchtung vo» GastwirtSkammern als Material an die Negierung. , Bayrischer Protest gege« di« Zulassung d«r Iesnitev. München. (Priv.-Tel.j Die von den protestantt - schen Pfarrer-Be reinen in Bayern angeregte Kundgebung gegen die Aufhebung des Ie s u i t e n g e s e tz e s ist von über 8 0 0 Pfarr- aemeinden der protestantischen Landes- kirche unterzeichnet und nunmehr dem bayrischen Kultns- mintsterium vorgelegt worden. Die Frag« der Feuerbestattung in Bayern. München. lPriv.-Tel.j Die höchste Instanz für die Auslegung bestehender Gesetze in Bayern, der Bcrwal- tn »gSgertchtshof. hat nunmehr die Frage der Feuerbestattung geprüft, veranlaßt durch ein« An frage des Nürnberger Magistrats, und tst zu dem Ergebnis gekommen, daß erstens der Betrieb der Feuerbestatt ung tn Bayer „.nicht al« unzulässig angesehen werden kann, und zweitens, daß die Staatsbehörden in Bayern keinerlei Rech, haben, sich in diese Dinge zu mischen. Ablehnung de» «ecklenburgische« versasfnngKentnmrseS. Malchin. (Land tag.) Mehrere Mitglieder der Ritterschaft beantragten tn einem Diktamcn die Rbleh- nuna des neue» VerfassungsentwurfeL der Regierung, da nur eine Fortentwicklung -er jetzigen Ber fassnna. nicht deren Zerstörung in ihrer Grundlage als richtig anzuerkennen sei. Sie erbitten die Herausgabe einer abaeändcrten BersassungSvvrlage, die dem Mangel der bestehenden Verfassung abhclfen kann ohne Bruch mit der Geschichte und dem Rechte deS Landes. Die Ritter schaft beriet daraus als Stand für sich und nahm den An trag des Diktamen mit 18 gegen 18 Stimmen an. Die Landschaft dagegen lehnte den Antrag durch Stanöes- besckluß ab. Hiermit ist vorläufig der Verfass ungS- cntwurfabgelchnt. Oesterreich und das preußisch« Enteign«ugSgesetz. Wien. tPriv.-Tel.j Wie Ihr Korrespondent authen- tisch erfährt, hat heute Graf Berchtold tn Buda pest den polnischen Delegierten mitgeteilt, daß er vom Berliner Auswärtigen Amt die Mitteilung erhalten habe, daß von den vier E n t e i g n u n g s fä l k c n der Fall WyckowSka betreffend Libenski auf die österreichische Inter vention hin nicht durchgeführt wird. Die anderen drei Fälle werden durchgeführt, weil die Ansicdlungskommission darauf hinwics, daß die drei Güter von den Polen erst kürzlich getauft worden seien. Die Mitteilung Berchtvlds hat die Polen befriedigt. Der Obmann Leo wird mor gen in der Delegation feststellen, die Polen seien für den Dreibund. Rene Zusammenstöße zwischen Wiener Studenten. Wien. Heute vormittag wiederholten sich die Z». sainmcnstöße zwischen den dcutschnationale» und den klerikale» Studenten vor der Universität, was die Polizei zum Einschreiten veranlaßt,:. Die Demonstrationen dauerten bis 1 Uhr. Konzessionicrnng der Lnftschiffahrt i« Oesterreich. Wie«. Jetzt ist eine Verordnung des Hairdelsministers erschienen, mit welcher die gewerbsmäßige AuS» Übung ber L u f t s ch i f s ab r t an eine Konzession ge- blinden wird. Bewerber um die Konzession haben sich mit einer znm Betriebe der Luftschisfahrt genügenden Fach bildung auszumetscn. Der erste italienische Kolonialmiyifter. Nom. (Priv.-Tel.j Znm Leiter de» neugeschasfenen K o l o n i a l m i n i st e r i u m s dürfte demnächst der De- pntierte Bcrtoltni berusen werden, ber in Ouchy die Friedensvcrhandlungcn mit der Türkei geleitet hat. Die spanische Uabinettskrists. Madrid. Ter K öntg hat den Grafen Nomanone 8 mit der Uehcrimhme des Vorsitzes in dem gegenwärtigen Kabinett beauftragt. Der Minister des Aeußeren Garcia Prieto hat den König wissen lassen, daß er bereit sei, jedes beliebiae Kabinett zu unterstützen. Die innerpolitische Lage in England. London. lPriv.-Tel.j Zu den gestrigen Tumulten im Unter Hause erklärte heute früh im »Daily Tele graph" ein Führer der Opposition: „Daö tst das Ende der parlamentarischen Regierung und der Anfang des Bürgerkrieges." Premierminister Asquith hielt noch gestern spät abends mit seinen parlamentarischen Kollegen eine Beratung über die Lage im Untcrhausc ab. Diese wird in parlamentarischen Kreisen sllr sehr ernst angesehen. Die Führer der Opposition erklären, daß das Kabinett die parlamentarische Maschinerie zertrümmert habe »nd nun die Folgen auf sich nehmen müsse. Die Unioiiistcu sollen entschlossen sein, den Tumult jeden Tag zu wieder holen und die Negierung zur P a r lam en t s aus lös u n g zu zwingen. Berlin. (Priv.-Tel.j Im 3. Bataillon deS Insanterie- Ncatments Nr. 46 in Wrcschcm brach eine Typhus- Evtdemie aus. Ein Sergeant und ein Musketier sind bereits gestorben. Berlin. (Priv.-Tel.j Da in dem schweizerischen Kanton Aargau die Maul- und Klauenseuche neuerdings ausgebrochen ist. ist das Verbot der Einsuhr und Durchfuhr von Rindern und Ziegen mit sofortiger Wirksamkeit aus den Kanton Aargau wieder ausgedehnt worden. Görlitz. (Priv.-Tel.j Die hiesige Bankfirma Ernst Trabbe hat heute ihre Kassen geschlossen und die Auszahlung von Guthaben verweigert. Tic Firma begründet die Zahlungseinstellung tn einem An- schlag damit, daß das Publtkum infolge der allgemeinen Beiinruhtglina in der letzten Zeit bas Vertrauen verloren und große Anforderungen an sie gestellt habe. Die Banl werde geschlossen. Tie Depots seien aber vollkommen i» Ordnung, ebenso seien die Geschäftsbücher ordnunaSmäßia abgeschlossen. Ter Inhaber hat bereits heute vormitt,ia den Konkurs beantragt. Breslau. (Priv.-Tel.j Bet den hiesige» Stadt verordnete »wählen der dritten Abtetlnng behaupteten die Sozialdemokraten nicht nur ihre bisherigen drei Sitze, sondern gewannen noch von den bürgerlichen Parteien drei Mandate: auch kommen sie viermal in Stichwahl. Esten a. d. Ruhr. (Priv.-Tel.j Die Flüsse Bolm« und Lenne führen starke» Hochwasser und übersluten wette Strecken. Im Saarland gingen riesige Schnee- mengen nieder. Va^S. sPrtv.-Tel.l Der Dekan ber Naturwissenschaft- ltchen Fakultät tn Toulouse Professor Sabatter, ber sich mit dem Professor Grlgnarü von Nancy in den Nobel-
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