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Dresdner Nachrichten : 21.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191301219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-21
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.01.1913
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« Zr LS 'S « » S- Friedrich Paul Einhorn in Loschwttz: Nitter-uttbrsttzer Mar Arttrur Ftndetsen in Porschnitzr Saufmann und Hauptmann R Benno Hultzsch in Dresden: Rentner Kultus Bartholo- mäus iu vlasewttz: Gutsbesitzer Adols Zribtg in Groß» zschachwitz: Dr. Phil. Buchdruckereibesttzer Johanne» Eber» lei» in Pirna: Fabrikant Oskar Fischer in Dresden: Berg rat a. D. Hubert Fuchs in Radedeul: Fabrikbesitzer Gustav Barthel in Blasewitz: Gemeindevorstand Max Baumann in Potschappel: Fabrikbesitzer Ariebrich Zerning in Blasewttz: Privat»» Ernst Büttner i» Dresden: Gemeindevorstand Paul Reindold Zschachlitz in Waltersdorf: Gutsbesitzer Max Robert Franke in Soffebaude: König!. Hoflieferant Hand» schubfabrikant Robert Giinschel in Dresden: AmtSlebiiguts- besitzer Paul Brendel iu Kaitz: Fabrikdirektor Friedrich Bernhard Fischer in Dresden: Privat»» Artur Goldammer in Radebeul: Gemeindevorstand Hermann Hering in Goß» dort: Prokurist Emil Münch in Hütten: Fabrikbesitzer Karl Hugo Lehmann in Pirna: Prokurist Otto Lamprecht in Dresden: Fabrikbesitzer Theodor Legier in Dresden: Ge» meindevorstand und Standesbeamter Franz Ludwig Dietzold in Leudnitz-Ncuostra: Hofgärtner Adolf Keller in Eisenberg. Moritzbnrg: Erbgerichtspächter Bruno Häse in Arnsdorf; Apotheker Bruno Biktor Riedel in Großenhain und Kauf, man» Adolf Reubert in Dresden. — Ueber die Tätigkeit der Lauitätowachen des Sama» riterverrius zu Dresden im Fahre 1912 ist folgendes zu berichten: Die beiden Sanitätswachen tWatlslraße 14 und Marschallstraße 8t wurden im verflossenen Jahre von 4706 Personen in Anspruch genommen, und zwar 0905 mal bei Tage und 80l mal bei Nacht. Bon den Hilfesuchenden 18847 männlichen und 1859 weiblichen Personen; verlangten »828 Personen die Hilfe auf den Wachen und 878 ander wärts. 4112 wurden wegen äußeren Berletzungen und 594 wegen inneren Erkrankungen behandelt. Betriebsunfälle waren 2885 zu verzeichnen und 2821 mal lagen andere Ber- anlassungen vor. Transporte machten sich 148 erforderlich und Befundscheine für Gerichte und Polizei wurden 26 ausgestellt. — Lnrnszagoxrdindnng »ach Aegopten. Seit Anfang dieses Monat» bietet sich — neben de» »ivcimal wöchentlich verkehrenden Berlin-Neapei-Expreß — »och an einem dritte» Tage der Woche eine lLrvrebzugsverdinbnng von Berlin über L e i p z i g — Hof—München bis Neapel, die i» Neapel un mittelbare« D a m p f e r a n > ä> l u h mit Alexandrien und dort direkten Zuaeaiischluß mit Kairo bcsiht, so datz eine direkte Verbindung -wischen Berlin und Kairo geschossen ist. Die ser Aegnpten-Expreh-ug wird innerhalb der Strecke Ber lin—Berona mit dem Nord Lüd-Srpreüzug, der bekanntlich von Berona aus nach und von Genua—Nizza—Laune» weitergefübrt wird, vereinigt gefahren. Es ergibt sich für den Aegypten Expreß folgender Fahrplan: ab Berlin Mittwochs abends 10I3 Uhr, ab Leipzig Hbf. Donnerstag» früh 12,15, ab Reichenbach I. B. früh 3,18 Flnlchlusizug ab Dresden Hbf. abends 01,4SI. in München vorm. in Bozen Gries nachmittag» 3z22, in Florenz Freitags früh 12,03, in Rom früh 5F0. ab Rom srüb 6,15, in Neavel vor mittags 10,40, ab Nxapel Freitags mittags 12,00 mit Dampfer dcS Norddeutschen Lloyd, in Alexandrien Montags mittags 12,00, ab Alexandrien mit der Eisenbahn nachmittags 4,00, in Kairo Montags abends 7,25 Uhr. Die Fahrtdancr zwischen Berlin und Kairo be trägt sonach rund 6 Tage. — Gcschäftsbesnch. Herzogin Marie von Mecklenburg- Ltrcljtz besuchte das Riemer- und Lattlergeschäst von Kurl Leschner. Blasewitz, Residenzstlafle, und be wirkte Einkäufe. - In unsere« Redaktions-Schaukästen, Marienstraßc 88, stellte die Photographische Handlung Oskar Bohr sneben Eafö König» neue Bilder vom Tage aus, und zwar: Im Wasser liegende bornesische Riesenschlange im Zoo- logischen Garten zu Dresden am 18. Januar bei der Verdauung eines '4 Zentner schweren Schweines, daS sie ! »er »ohl-and »et nn- geringer ist, ir Nachbar- l». »aß wir am 15. vlanuar verschlungen batte. i . Lagergelchichte. .Die Plenarversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrats - - ^ ^ als 1« de» Na ländern oder o» der Export bet UN» fo «roß ist, nicht so »tel Fahrzeug» tm Inland« abgesetzt haben »der ob etwa auch Borurtetle de- Publikum» oder vielleicht auch di« »u hohe Besteuerung daran Schuld tragen. «o» eiuer preußisch'»elfische» »u-sDH»«»« ist in letzter Zeit mehrfach die Rede gewesen. Reuerding spricht man wieder ln Karlsruhe davon in folgendem Zu. sammenhange: Prinz Max von Baden, der Bette« de- Äroßherzog» und Thronfolger von Baden, ist bekannt« lich vermählt.mit Prinzessin Marte Luise von Großbritannien und Irland. Herzogin zu vraunschwetg Lüneburg, und wirkt schon seit langem, in-desondere fett dem tödlichen Autounfall des Prinzen von Eumberland» eifrig, aber in aller Stille, für eine Aussöhnung der Häuser Hohenzollern und Eumberland. Run ist Prinz Adalbert von Preußen, der erst in voriger Woche in Karlsruhe war. wieder dort eingetrossru und zugleich auch aus München Prinz Ernst von Eumberland. der tm PalatS des Prinzen Max abstieg. Der Begegnung wird in Karlsruhe große Bedeutung beigemessen. Man nimmt an. daß es sich um eine die Aussöhnung vor» bereitende Konferenz handle. — Demgegenüber ist aus die jüngst mitgetrilte Kundgebung der Welsen in Hannover zu verweisen, die völlig unversöhnlichen Geist atmet. Di« Reichsregieruug über die Fleischeinsnhrerletchteruuge«. Den Erklärungen von Bertretern der verbündeten Re gierungen in der 9. Kommission des Reichstags zur Bor» beratung des Gesetzes, betreffend vorübergehende Zollerl eichterungrn bei der Kletschetnfuhr, die jetzt tm Wortlaut vorliegen, seien folgend/ Stellen «nt» nonnnen: Die Erstreckung der Frist für die Einführung ausländischen Fleisches biü zum 8l. März 1914 ist in der Annahme cmvsohlen worden, daß bisbahin die notwendige Ergänzung des einheimischen Viehbestandes erreicht sein wird. Bei Rindvieh beanspruchen bekanntlich die Nachzucht und die Mästung längere Zelt. Da es sich um eine Ermäch tigung des Bundesrates bandelt, liegt es im Wesen der Sache, daß der Bundrsrat sich Vorbehalten mußte, die Maß nahmen schon vor Ablauf der Frist im ganzen Umfang oder für einzelne F!eischjorten außer Wirksamkeit zu setzen, falls etwa das inländische Fleischangebot schon früher sv wesentlich ziinehmcn sollte, daß ein Bedürfnis zu weiteren Einsubrerleichterungen zweifellos nicht mehr anzuerkennen wäre. Für diesen Fall hätte der Bundesrat in Erwägungen darüber rinzutreten. ob und inwieweit er etwa vor Ablauf der Frist daraus verzichten will, von seiner gesetzlichen Er mächtigung Gebrauch zu machen. Auf der andern Leite könnte allerdings auf die Zulassung der Zollerlrtchterung über den 81. März 1914 hinaus nicht gerechnet werden. Die Gemeinden würden sich daher bei Abschluß ihrer Lieferungsverträge so einzurichten haben, baß keine der Flcischsendungen, für die sie die Zollbegünstigung beantragen wollen, erst nach diesem Termin eingesührt wird. Es ist bezweifelt worden, daß die Ausdehnung der Frist bis zum 31. März 1914 für die Gemeinden von Nutzen sein werde, wenn den Städten, wie es in Berlin geschehen sei, die Bewilligung tatsächlich nur bis Ende März 1918 erteilt werde. Diesem ist entgegenzuhaltcn, daß es sich bei einer für Berlin zunächst ans die Zeit bis Ende März 1918 beschränkten Bewilligung nur um die während des Fort bestehens der Einfuhrverbote ausnahmsweise erteilte Er laubnis zum Bezüge von frischem Fleisch aus Rußland handeln kann, also um eine Sonderbegünstignng, die mit dem vorliegenden Zollgcsetzenlwurfe nicht unmittelbar zu sammenhängt. Nach Lage der Sache würde keine Gemeinde gehindert, aus Ländern, für die Flcischeinsuhrverbote nicht bestehen, z. B. aus Oesterreich, der Schweiz oder Dänemark, frisches Fleisch unter den vorgeschriebenen Bedingungen ohne besondere Bewilligung während der ganzen Zeit, für die der Bundesrat von der ihm zu gewährenden Befugnis Gebrauch machen wird, mtl dem Ansprüche auf die Zoll erleichterung zu beziehen. »e«. Hinsichtlich te- Zeitpunkte- der Hebungen «tr» Rück« sichtnahme auf »ie wichttasten Geschäftszeiten »er betroffe- nen Mrme« gefordert. Anfragen btenft» und üb««s»- pflichttger Personen dr» «eurlaubtenstanbe» darüber, ob sie tm laufenden Jahre eine Etuberufung zu einer Uebung zu erwarten hätten, möchten nicht «nbeantwortet bleiben. Die Dauer der Offizier-Übungen müßt« von 8 auf 4 dt- v Woche« herabgesetzt werden. Bo« rtner Seite wird auch verlangt, daß bet Einberufung von Milttäranwärtern. die al» Angestellte in Privatbetriebe» tätig seien, auf die bestehenden Kündigungsfristen Rücksicht genommen werde. Der Krankenkassen streit i» Ha»« a» »er Saale. ist soeben durch Urteil des Reichsgerichtes zugunsten der eingesessenen Aerzteschaft endgültig entschiede» worden. Der Brrdanb der Aerztc Deutschland- schreibt un- hierzu: „Der Srankenlasienverband hatte bekanntlich 1V1V die ein» gesessene Aerzteschaft von der Kassenpraxi- au-geschaltet und auswärtige Aerzte herbetgezogen. Diese Versorgung der Kassen erklärte die Aufsichtsbehörde nach langem Zu- warten für völlig unzureichend, entzog den Kaffen da» Selbstverwaltungsrecht und schloß einen Vertrag mit der eingesessenen Aerzteschaft ab. Der Srankenkasienverband verweigerte diesem Bertrag die Anerkennung und focht ihn bet Gericht an. er wurde in allen drei Instanzen abge wiesen. da- Reichsgericht erklärte durch Urteil vom 17. Ja nuar 1918 den Bertrag mit Ausnahme eine» unwesent lichen Punktes für zu Recht bestehend. Die finanziellen Folgen für den Kassenverband sind sehr schwerwiegend, er muß nunmehr die von ihm verweigerte Auszahlung des der eingesessenen Aerzteschaft zukommcnden Honorars für mehr al« zwei Jahre nebst Zinsen nachholen, außerdem die ganze» Prozeßkosten ans drei Instanzen tragen; die Ge samtsumme beläuft sich nach vorläufiger Berechnung auf 150000 bis 200I»»0 Mark. Die Angelegenheit verdient die besondere Beächtung von Behörden ,rnd Oessentlichkeit; weil sie einmal wieder beweist, in welcher Weise vielfach die Krankenkassen mit dem ihnen anvertrauten Gelde wirt schaften. wenn es gilt, die Forderungen der standestreuen Aerzteschaft zu bekämpfen." Eine Lücke im neuen Strafgesetzbuch. Während das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich in den 88 128 und 180« Strafbestimmungen gegen den Miß brauch des geistlichen Amtes und gegen Verbindungen ent hält, welche ihren Mitgliedern unbcdi,raten Gehorsam vorschreiben, sind diese beiden wichtigen Paragraphen im „Borcntwurf zu einem Deutschen Strafgesetzbuche" wegge» fallen. Der geschäftsführende Ausschuß des Anti ult ra- montanen Rcichsverbandes bat an den Vorsitzen den des Ausschusses zur Reform de« Strafgesetzbuches «ine Eingabe gerichtet, die beiden Paragravhen de« Bor- entwurse de« deutschen Strafgesetzbuches wieder ein« z » f ü g e n. Preußische «bwehrmaßregel» gegen russische Ballonführer Nach einer Verfügung des preußischen Minister» des Innern an die Behörden sollen russische Ballons» die über die deutsche Grenze kommen, stets zum Landen ge bracht werden, falls sic nach Ueberfliegen der Grenze nicht eine sofortige Landung vornehmen. Es handelt sich hierbei um eine Abwehrmaßregel gegen die Russen, die die von Deutschland über die russische Grenze fliegenden Ballons sofort beschießen und zur Landung bringen. Deutsches Strich. Die Kaiserin wird am 17. Februar zu einem sechswöchigen Kuraufenthalt in Bad Nau heim eintrefsen. Während des Druckes nachts eiuqegangette Neueste Drahtmelduuge«. K «findet vom II. bis >4. Februar im Pleuarsitzuugssaale desj ^ »preußische» Herrenhauses statt. Der Kaiser hat sein > 2 8 E r s ch e i n e n zum ersten Punkt der Tagesordnung zu- ö"' einen Gegenstand betrifft, der für die ge blümte reichsdeun'che Landwirtschaft und ihre Zukunft von fundamentaler Bedeutung ist. nämlich Maßnahmen zur weiteren P r o ö u k t i o n s st e i g e r u n g der D deutschen Landwirtschaft: a> auf der bisherigen Fläche, Et ist durch Vermehrung der Kulturfläche iKnltivicrung der Moor- und Hcideslächej, durch innere Kolonisation, Re- »» ferent zu a> ist v, Lvchow-Petkus. zu b) Basler Cunrau, A zu >.-1 Professor Dr. Sehring-Bcrtin. Der Aatrittobesnch des Prinz-Regenten Ludwig am Berliner Hose dürfte im Frühling stattfinden. Nach Ablauf der Landes trauer im Mär; dieses Jahres gedenkt der Prinz-Regent auch einige größere Städte und Kreise Banerns zu besuchen. Zur bayrischen Königosragc. Die parteioffizielle Korrespondenz der Natio nalliberalen Partei in Bauern r. d, Rh,, «Die Wacht", nimmt in folgendem Stellung: „Es dürfte inter essieren. zu hören, was dazu eine Kapazität wie Professor Dr. Karl Binding sagt, der sich als schärfster Gegner jeder chronischen Regentschaft bekennt und mtl Recht darauf auf merksam macht, welch ein «geradezu grauenhafter Ge danke" eine 25 jährige Vertretung eines rcgicrungsunfähi- gcn Kaisers wäre! Sinnt man dem nur einen Augenblick nach, dann muß man ihm beipslichten. daß «die chroni sche Regentschaft eine absolut antimon archische Einrichtung i st", denn wenn das Volk erst sieht, wie leicht sich der König ersetzen läßt, dünn ist damit sicher jenen vvrgearbcitet, die die Uebcrflüssigkcit des mon archischen Oberhauptes predigen. Bon tiefer Weisheit zeugt daher der alte Grundsatz, nach dem der dauernd Re- gierungsunfähige auch unfähig ist. König zu werden, wie König zu bleiben, und daß es eine Regentschaft nur bei vorübergehender Regierungsnnfähigkeit geben kann. Bin ding zeigt auch die Wege an. auf denen dem jetzigen, immer unhaltbarer werdenden Zustande zu entrinnen wäre: kräftig aber schließt er: „Selbst ist der Mann! Selbst vor allem der Fürst! Was er für seinen Staat, was er für sein Volk, was er für das Reich tut — seinen Namen sollen seine Taten tragen, nicht aber sollen sie immer und aus nahmslos auf einen anderen Namen gestellt werden. Diese geschichtliche Gerechtigkeit ist dem trefflichen Prinz-Regen ten Luitpold bis zu seinem Tode vorenthalten geblieben. Seinem Nachfolger aber sollte endlich sein volles Recht wer den!" Im Anschluß daran sagt das nationalliberale Parteiorgan in „Sperrdruck": «Das wünschen auch wir und sind der Ueberzengung. daß sein Entschluß, dem Lande wieder seinen heißer sehnten König zu geben, vom gesamten bayrischen Volke mit Hellem Jubel begrübt werben würde." Prinz Heinrich über die deutsche Motorinduftrie. An dem Bankett des Vereins Deutscher Motor sah r z e n g i n d u st r i c l l e r in Berlin nahm, wie be reits kurz gemeldet, Prinz Heinrich als Gast teil und hielt eine Ansprache. Nach der „Boss. Ztg." sagte er u. a.: Wenn man einen Vergleich zieht zwischen Deutschland und seinen Lchmestervcreinen in Frankreich und England, so ergibt sich in Frankreich bet einer Einwohnerzahl von 88 Millionen und 88 270 Fahrzeugen auf 441 Köpfe der Bevölkerung ein Kraftfahrzeug: in England kommen ans eine Bevölkerungszahl von 48 740 OM Menschen und 175 245 Fahrzeugen aus 249 Köpfe ein Fahrzeug, in Deutschland bei einer Einwohnerzahl von 65 Millionen und 67 000 Fahrzeugen aus 927 Köpte ein Fahrzeug. Dieser Ver gleich gibt zu denken. Für das Resultat weiß ich keine Erklärung. Es drängt 'ich hier die Frage auf, ob Das Präsidium -es Evangelischen Bundes. Die Zusammensetzung des Präsidiums des Evangelischen Bundes hat eine Veränderung er fahren. Ans Meran teilte Generalleutnant z. D. von Lehel mit, daß er sich genötigt sehe, aus dem Präsidium des Evangelischen Bundes auszuscheiden. «Die Rücksicht auf mein Lebensalter und auf meinen Gesundheits zustand." so schreibt der bisherige Vorsitzende, „zwingt mich, auf eine öffentliche Betätigung zu verzichten, ganz abgesehen davon, daß durch die inzwischen erfolgte Ver legung des Bundcösitzcs von Halle nach Berlin ich dem letzteren zu fern wohne, um mich noch in der wünschens werten Weise an der Führung der Geschäfte beteiligen zu können." Ter Zentralvorsland hat unter Berücksichtigung des jetzigen Sitzes der Geschäftsführung in Berlin zwei in der Reichshauptstadt wohnende Zentralvorstandsmit glieder dem Präsidium zngcwählt, Exzellenz Graf Otto Moltke und Professor O. Scholz. Zentralausschnß der Fortschrittliche« Bolkspartei. Im Zentralausschnß der Fortschrittlichen Bolkspartei. der, wie bereits kurz berichtet, am Sonn tag und Montag im Reichstagsgebäude tagte, wurde am Sonntag über die Organisations- und Finanzfragen be raten. Angenommen wurde schließlich eine Resolution, die alle Vereine zu eifriger Werbearbeit und erhöhten Bei steuern, mindestens zu einem Zehntel ihrer gesamten Mit- glicderbciträgc, an die Parteizcntrale auffordert, sowie zum Ausbau der Zentralgeschäftsstelle. Abg. Dr. Wiemer erstattete alsdann sein Referat über die Reichspolitik. Er wies auf die Wahlen in Hagenow und in Berlin I hin und nahm den Präsidenten Kacmpf gegen die Angriffe in Schutz, die setzt „in systematischer Weise" gegen ihn erhoben würden. Redner ging dann auf die künftige Militärvor- lagc und auf Finanzfragen ein. Eine etwa geplante Ver mögens»» wachs st euer werde die Fraktion schwer lich als eine Erfüllung des Versprechens auf Einführung einer allgemeinen Besitzsteuer ansehen können. Bei der Besprechung der I e s u i t c n f r a g e stellte Wicmer gegen über Zentrnmsangrifsen fest, daß die Partei keinen Kultur kampf wolle und für volle Gleichberechtigung der Kon fessionen ctntrcte, aber bet Konflikten zwischen Staat und Kirche stets die staatlichen Interessen voranstellen werde. Tr. Wicmer schloß mit einem Hinweis auf die bevorstehen den Wahlkämpfe in Preußen. Es waren anwesend: 25 Rcichstagsabgeordnete, 5 Mitglieder des gcschäfts- führenden Ausschusses, die nicht dem Reichstage angehören, und 51 sonstige Mitglieder des Zentralausschusses. Militärische Uebungspslicht und Erwerbsleben. Vor einiger Zeit richtete der Reichskanzler ein Schreiben an den Deutschen Handclstag, in dem er bemerkte, militärischerseits sei darauf hingewiesen, daß von einzelnen kaufmännischen und industriel len Firmen dienst- und Übungspflichtigen Personen de« BeurlaubtenstanbeS die Erfüllung ihrer staats- bürgerlichen militärischen Pflichten durch Androhung der Entlastung oder durch Stellung der Be dingung. binnen Jahresfrist nicht zu üben oder sich nicht zum Reserveoffizier wählen zu lasten, erschwert werde, weshalb der HandelStag seinen Einfluß auf diese Kreise geltend machen möge. Dieses Schreiben hat unter den Mitgliedern des Handelstages eine Reihe von Aeußerun- gen ausgelöst, ln denen umgekehrt über mangelndes Ent gegenkommen der Militärbehörden geklagt wird. Sin Auszug ans diesen Klagen ist dem Reichskanzler über- mittelt und in einer besonderen Eingabe fetzt eine Zu sammenstellung der erhobenen Wünsche unterbreitet wor den. Danach sollten die Gestellungsbefehle den zu Hebun gen einberufenen Personen möglichst frühzeitig, mindestens einen Monat oder vier Wochen vor Beginn zugcsandt wer- Paris. Brianü übernahm die Kabinetts bildung. Sonftantinopel. Hier verlautet, in Trapezunt, sowie in anderen Provinzplätzen seien ähnliche aufrühre rische Plakate gefunden worden, wie sie vor einigen Tagen an der hiesigen Moschee angcheftet worden waren. Eine Durchsuchung aller jungtürtischen Klttbs ist angc- ordnet worden. Sofia. Das bulgarische Hauptquartier ist nach Dimotika verlegt worden. Potsdam. Die Prinzessin Viktoria Marga. rete von Preußen, die einzige Tochter des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, hat sich heute mit dem Prinzen Heinrich XXXIII. von Neuß verlobt. Rudolstadt. Der neugewählte Landtag de- Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt wurde heute vom Staatsminister Freiherr» v. d. Recke eröffnet. I» der Thronrede wird eine Abänderung des StaatsarunL- gesetzes angekiindigt. welche die Rechte des Landtages genauer regelt. Ferner wird «in neues Wahlgesetz an gekündigt. Statt der bisherigen 16 Abgeordneten sollen in Zukunft 24 Abgeordnete, von denen 12 aus allgemeinen Wahlen. 12 aus Bertretern der verschiedenen Stände ge wählt werden, den Landtag bilden. Wien. Erzherzog Rainer ist vor einigen Tagen an fieberhafter Influenza erkrankt. Am Abend des Erkrankungstages trat Schüttelfrost ein. Die Tempe ratur stieg auf 89 Grad. Die Nacht zum 19. Januar war durch Hustenreiz gestört. Der gestrige Morgen war fieberfrei. Am Sontag vormittag stellte sich ein sehr hef tiger Kolikansall ein, der von schwerem Schüttelfrost be gleitet war. Die Temperatur stieg wiederum. Das ganze Krankheitsbild deutet aus einen Anfall von akutem Darm- verschluß hin. Dieses Symptom ist bis heute noch nicht be hoben worden. Demgemäß gibt auch der Zustand des Kranken zu ernsten Besorgnissen Anlaß, zuurali besonders Darmlähmungserscheinungen eintraten. Der Kaiser und die Mitglieder des kaiserlichen Hauses haben im Laufe des Tages wiederholt Erkundigungen nach dem Befinden des Erzherzogs eingeholt. London. Im Unter Hause fragte der Unionist Rees an. ob die Unabhängigkeit Tibetsin Urga proklamiert worden sei und ob ein tibetanischer Abgeord neter in Urga erklärt habe, daß er autorisiert sei, ein Uebcretnkommcn mit der Mongolei abzuschltcßen und mit Rußland über die Stellung Tibets unter ein engltfch- russtsches Protektorat zu verhandeln. Der ParlamentS- untersekretär Acland erwiderte: Ich habe in diesem Sinne gehaltene Meldungen in der Presse gelesen und habe erfahre», daß ein Abkommen in Urga unterzeichnet morden ist. Was der Abgeordnete Tibets in Urga erklärt hat. kann ich nicht sagen. Doch ist die Frage, Tibet unter ein englisch-russisches Protektorat zu stellen, von der briti schen Regierung niemals erörtert oder erwogen worden. Madrid. Die Blätter bestätigen, daß der Dampfer „Veronese" vollständig aufgcgcben werben muß. Die Gesamtzahl der Ertrunkenen und Vermißten beträgt 48, außerdem wurden iS Schwerverletzte ins Krankenhaus von Oporto gebracht. Der Kapitän und die Offiziere verließen den Dampfer heute nachmittag, nachdem die Rettung der Be satzung und Passagiere vollständig beendet war.
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