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Dresdner Nachrichten : 03.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191302035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-03
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1913
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«L». ^ xDre-dner Nachrichi««' «»H» a ss Montag. 8. Februar ISIS » N» Gönner«« an de» anderen sich «ende, um »u ver. suchen, durch offene AuSsorache die Lage zu kläre«. Darum degrüfft man tn voltttfchen Kreisen diese Initiative un. »ere» Katser». -er sich bisher mit seiner ganzen unser- «leichlit-en Autorität und Energie für den Frieden ein- gesetzt hat und ihn auch weiterhin erhalten will. «n»e des Streik» »ei der Hambnrger Hachdah». Hambnrg. Die Verhandlungen »wischen der Hochbahn- Gesellschaft und den Streikenden haben ,u einer ver sten dtgung geflthrt. Der regelmäßige Betrieb wurde beute vormittag um 10 Uhr wieder ausgenommen. Bi» »u dieser Zeit war ein beschränkter Verkehr mit Hilfe de» Aussichtspersonal» durchgesührt worden. Den Audftündigen ist eine Lohnerhöhung in Aussicht gestellt und dte Wieder, einftellung von sieben wegen Agitation entlassenen Zug- fjihrcrn zugestande» worden. «in Streik sranzöstscher SchifsSassiziere. Marseille. Die Offiziere des Dampfer» »Kanada", der nach Newyvrk adgehcn sollte, sind an Land gegangen. Sic fordern die Inkraftsetzung des Reglement» sür Schiffsofsizirre, öaS infolge des letzten AuSstanüeS -er eingeschriebene» Seeleute auSgearbeitct wurde und von den übrigen Schiffsmannschaften angewandt wird. «nsiedlnng von «nropärr» in Brasilien. Rio de Janeiro. Der LandwirlschastSminister hat mit einer Gesellschaft sür Landwirtschaft. Handel und Industrie einen Kontrakt über die Einführung und Anfteolung von 1 o 0 o 0 europäischen Auswanderer, somtlien abgeschlossen. Die Präsidentschastsfrage in der Union. Washington. Der Senat hat mit zweidrittel Majorität «ine Resolution angenommen, in der befürwortet wird, die Amtsdauer de» Präsidenten ans 6 Jahre zu verlängern, eine Wiederwahl jedoch a u s z uf ch l i c ß e u. Während der Debatte wurde darauf hingewiesen, daß diese Maßregel sich gegen etwaige Bestrebungen RooseveltS nach einer dritten Präsidentschaft richtet. Die Resolution geht jetzt an daS Repräsentantenhaus. China «ud die Mongolei. Peking. In Kreisen, die dem Präsidenten Juanschikai nahe stehen, verlautet, das, die Regierung für das Frühjahr eine Expedition gegen die äussere Mongolei beschlossen habe. Durch einen geheimen Befehl des Prä sidenten sei der Vizepräsident zum Oberbefehlshaber der Expedition ernannt worden. Berlin. Ter bei der Häuteverwertung vereinigter Berliner Großschlächter beschäftigte 40 Jahre alte und ver heiratete Buchhalter Martin Wagner hat seiner Gesellschaft über 23MO Mk. unterschlagen und ist damit ge flüchtet. Aus seine Ergreifung ist eine Belohnung von 500 Mk. auSgesetzt morden. Hoheuelbc. lPriv.-Tel.i Unweit Planur bei Spindel- müble wurde ein Skifahrer durch eine Lawine verschüttet. Lei der Bergung des Verunglückten war er bereits t o t. Amsterdam. Königin Wilhelm ine ist heute nacht ans Königstein hierher zurückgekchrt. Auf Sem Bahnhöfe wurde die Königin vom deutschen Gesandten begrübt, dem sie günstige Nachrichten über den Gesund heitszustand des Prinz-Gemahls geben konnte. Petersburg. Durch eine gestern in Kraft getretene Be- stimmuiig betreffend die Lustschiffahrt werden aus ländische Flieger verpflichtet, im Falle der Uvbcr- schreitung der Grenze sofort zu landen. Bukarest. Prinz Eitel Friedrich ist heute abend hier eiugctroffen. Auf dem Bahnhose wurde er von dem König, dem Kronprinzen, den Ministern und dem deutschen Gesandten empfangen. «sgtläadische vaak, Pl«a«a. Der AufsichlSrat beschloß, der für üen 25. Februar 1913 etnzubernsenden Generalversammlung bei seftr reichlichen Rückstellungen und ohne Verminderung des Gewinnvvrtragcs ei»: Dividende von 12 s; vorznschlagc». »iuer Betrachtung zu unterziehe«. Die vorherrschende »ntlöhnungssorm »st der Stunbenlohn. Daneben kommt auch der Akkordlohn vor. Seit 100» sind dt, Löhne und «rdrtt»verbältntffe burch rarifverträa« geregelt. «iS jetzt Geginn tn Sertliches und Süchfifches. — Se. Majestät der König besuchte gestern vormittag deu Gottesdienst in der katholischen Hofkirche, erteilte später im Residcnzschlosse 75 Herren Audienz und nahm sodann an der Familientasel bei Ihrer König!. Hoheit der Prin zessin Mathilde teil. Heute begibt sich der König, wie bereits gemeldet, zu kurzem Aufenthalte nach Berlin. Er gedenkt, das Tiner beim sächsischen Gesandten Freiherrn v. Salza und Lichtenan cinznnchmen und am Nachmittag nach Dresden znrückzukehren. Heute abend findet im Residcnzschlosse ein Hosball statt, zu dem zahlreiche Ein ladungen ergangen sind: u. a. nehmen 8 Offiziere des «saröeschützenbalaillons teil, die Sonnabend nachmittag auf Einladung des Königs aus Berlin eintrafcn und im Nesideuz- ichlosse Wohnung nahmen. Am Sonnabend abend ver einigten sich die Offiziere des Gardeichützenbataillons mit dem Offizierskorps des hiesigen SchützenreqimcntS im Kasinv. Morgen findet aus UllerSdorser Revier eine Königl. Jagd statt. Am 5. Februar gedenkt der König den Vortrag im Vcrcinshaus zu besuchen, den der Stadtbaurat RieS aus Frciberg in der Vortragsreihe des Landesvereinü Sächsischer Heimatichntz hätt. Das Thema lautet: „Alt- Freibergs Bergbau, ein Kulturbringer Sachsens". — Fünfzigjähriges InbiiMm als Rechtsanwalt. Der Senior der beim Landgericht Freiberg zugclasscnen Rechts anwälte. Herr Obcrinstizrat Geißler in Freiberq, feiert am 5. Februar sein s ü n s z i g j ä h r i g e s I u h j l ä n in. — Bei der amtlichen Arbeitolosenzähinng im Königreich Sachsen vom 12. Oktober 1912 wurden im ganzen N07u Arbeitslose ermittelt, d. b. Personen, die arbeitswillig und arbeitsfähig, aber mangels geeigneter Beschäftigung arbeits los waren. Davon waren 8248 männlichen und 2840 weib lichen Geschlecht». Aus die Geiamtbcvvlkcrung bezogen be trug die Arbeitslosigkeit 0,24 sL gegen 0,26 A in den Jahren 1911 und 19l0. — Rauche« in de» Zügen. Den Rauchverboten wird von den Reisenden oft zuwider gehandelt. Ins besondere pflegen häufig Reisende mit brennenden Zigarren, Zigaretten oder Pfeifen sich auch in den Gängen der nicht als Rauchermagcn bezeichnet?» V-Zugswagcn aufzustellen oder dort länger, als zum Aussuchen ihres Platzes unbedingt notwendig ist. zu verweilen, wodurch die Mitreisenden belästigt werden. Tie Sächsische Staatsbahn- verwaltung hat jetzt das Zugbegleitpersonal angewiesen, solche Reisende unter Hinweis ans die Unzulässigkeit ihres Verhaltens zur sofortigen Einstellung des Rauchen» oder .zum Verlassen der Seitengänge anzuhalten. bei nicht als baldiger Befolgung des Verbots aber zwecks Wcitervcr- folgung zur Anzeige zu bringen. — Der Landcsanoschuß des Nationallibcralen Landes» vereine- für das Königreich Sachsen soll am 28. Februar nach Ehcmnitz einbcrufcn werden. — Die Arbeitslöhne im Baugewerbe. Man schreibt uns: „Im Baugewerbe steht der Ablauf der Tarif verträge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern be vor. und noch ist cs fraglich, ob cs zu einer friedlichen Er neuerung derselben kommt, oder ob erst ein Kamps statt finden muß. Bet der Bedeutung, dte das Baugewerbe sür da» ganze Wirtschaftsleben hat. und bei der großen Zahl der darin tätigen Personen ist es deshalb für weitere Kreise «on IntcreOc, einmal die Lohnverhältnisse im Baugewerbe sind vier Brrtragsvertohe«. der,« Beginn in die Jahre Ivo». ivoa. 1008 und 1010 fällt, znrückaelegt worben, «äh. rend seit dem «ertrage von 1V10 mehrere allgemein, Be- ftimmungen. »um Beispiel über dt« ««Handlung von Stret- tiaketten und dv Durchführung brr Tarifverträge. sowie ein BertraaSschema zentral sür da» ganze Reich von den «rosten Arbeitgeber, und Arbeiterverbännben festgesetzt worben sind, ist die Höbe de» Lohne» örtlich ver schieden geregelt. Dte Löhne tm Baugewerbe sind in Dresden mtt die höchsten tm Deutschen Reiche. Der Stun- denlvbn beträgt hier 'nr Maurer und Zimmerer sowie für Ziegel- und Mvrtrlträger «7 Pfg. und für BauhtlsS- „rdeiter 5« Pfg. Im Jahre tv08. als dte Tarifverträge etU. setzten, erhielten dte Maurer und Zimmerer in Dresden 45 Pfg. Lohn die Stunde, so daß dte Löhn« innerhalb zehn Jahren »in 4V Prozent gestiegen sind. Berücksichtigt man neben den erhöhten Preisen für Banstofse «sw. noch, daß e» ja nicht bet den höheren Löhnen der Manrer und Zimmerer bewendete, sondern daß auch die Löhne der anderen Bau- Handwerker: Maler. Tischler. Klempner, Ofensetzer. Tape- »irrer, Schlosser usw., mtt Erhöhung nachsolgten, so wird man es wohl verständlich finden, daß -aSBauenheute viel teurer sein muß als vor SO Jahren. Nicht uner wähnt bleiben darf, daß auch die Arbeit »zeit gegen trüber wesentlich verkürzt worden ist. Im Iayre 188l betrug die tägliche Arbeitszeit noch 11 Stunden, heute ist sie auf 9 Stunden zurückgcgangen. Nun wird zwar auch von den Arbeitgebern durchaus zugegeben, daß sich durch regeren Fleiß längere Erholung, größere Geschicklichkeit und bessere Ausbildung der Arbeiter deren Leistungs fähigkeit seit >88l wesentlich gehoben hat. Die Intensität der Arbeit aber so »n steigern, daß die um 18 Prozent ver- minderte Arbeitszeit und etwa noch eine wettere Herab setzung derselben wcttgemacht werde, ist freilich ein Ding der Unmöglichkeit. Alles hat seine Grenze! Bei der Be rechnung des Jahreseinkommens «ine» Bauarbeiter» an Arbeitslohn ist noch zu berücksichtigen, daß auch an manchen Tagen des Jahre», im Sommer an Regentagen, im Winter wegen Kälte und ans Rücksicht auf das Tageslicht usw., nicht voll gearbeitet werden kann. Die Arbcitergewerkschaften rechnen 40 Wochen Arbeitszeit im Jahre, doch ist die» zu niedrig gegriffen, da auf vielen Bauten, besonders in der Großstadt, bei künstlichem Licht gearbeitet werden kann, und die strengen Frosttage gewöhnlich nicht lange anhaltcn. Man kann also wohl 280 bis 800 Arbeitstage annehmen. Immerhin ist der Umstand, daß die Jahreszeit dem Maurer oder Zimmerer mehrere Ruhetage aufnütigt. bet der Frage der täglichen Arbeitszeit in Betracht zu ziehen. ES wird im Baugewerbe nicht nötig und zweckmäßig sein, die Ar- beitszeit noch weiter zu verkürzen, da eben eine größere Zahl Ruhetage vorhanden ist. An diesen kann eine Er- holung stattfinden, und es ist für den Betreffenden sehr angenehm, wenn er einen durch die längere Arbeitszeit er worbenen Mebrverdicnst dabei zu verzehren hat. Gelcgent- heit zu einem Mehrverbienst würde sich auch durch vorüber- gehende Akkordarbeit bieten. Akkordlohn ist tm Dresdner Baugewerbe noch üblich. Bei vorübergehender Hochkonjunktur und verstärktem Geschäftsgang die Akkord arbeit zuzulassen, erscheint auch notwendig, denn der Stamm der festen Arbeiter erhält dadurch die Möglichkeit, seinen Verdienst zu erhöhen, und e» ist nicht erforderlich, zu dem vorübergehenden Mehrbedarf fremde Arbeitskräfte lierbeiznzielicn. die dann nach kurzer Zeit wieder arbeits los werde». In dem bestehenden Tarifverträge ist auch die Arbeit im Akkord ausdrücklich als zulässig er klärt worden. Gleichwohl hat der sozialdemokratische Zimmererverband feinen Mitgliedern die Akkordarbeit ver. boten. Da die Arbeiter ganz gern gelegentlich in Akkord arbeiten, tun sie dies heimlich. Hinsichtlich der Akkord arbeit dürste wohl der Standpunkt der richtige sein, daß zwar der Zeitlohn das herrschende Lohnsystem sein möchte, daß aber den Bedürfnissen entsprechende vorübergehende und freiwillig übernommene Akkordar-rit znznlafle» und nicht zn verbieten ist." — Der Arbeitegeberverband ber Ziaaretteninbustrie für Dresden und Umgegend hielt am 30. Januar d. I. unter dem Vorsitz des Herrn Stadtrats Direktors Harnisch seine Hauptversammlung ab. Aus dem vom Vorsitzenden er- statteten Geschäftsberichte lei bervorgehoben, daß die Heim- arbeiterkontrolle, die als erste derartige Einrichtung im Königreich Sachsen im Jahre 1008 vom Verbände gegründet wurde, und der sich seitdem zahlreiche Firmen der Zucker- waren-, Konfektions- und Kartonnagenindustrie ange schlossen haben, im verflossenen Jahre weiter ausgebaut worden ist. Neuerdings ist auch eine große Dresdner Zigarrenfabrik der Einrichtung beigetreten. Die Bersamm- lung wählte Herrn Stadtrat Direktor Harnisch wiederum zum Vorsitzenden des Verbandes. — Der Dresdner Automobil-Club (Eingetragener Ver eins hielt am LS. Januar in seinen Klubräumen im Künst lerhause seine Generalversammlung ab. Dr. med. Fritz Krüger als erster Präsident des Klubs leitete die Versammlung und gedachte zunächst des herben Verlustes, der dem Verein im verflossenen Jahre durch den Tod zweier hochverdienter Mitglieder des Verwaltungsrates entstanden ist. und zwar des zweiten Präsidenten Herrn Fabrikbesitzer Köckritz und -eS VergnügungSvorstandeS Herrn Kunstgärincrs Knauer. Die Anwesenden erhoben sich zu Ehren der Verstorbenen von ihren Sitzen. Aus dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß der Klub neben der Pflege des Sports in vernünftigen Grenzen insbesondere auch der Pflege der Geselligkeit sein Bestreben zuwendet. Um diese Aufgaben besser erfüllen zu können, wurde auch die Höchstzahl der Mitglieder sür daS Jahr 1918 auf 75 fest gesetzt. trotzdem zurzeit 57 Personen dem Klub als Mit glieder angehüren. Der Beitrag wurde,, wie im Vorjahre, aus 50 Mk. und 50 Mk. Eintrittsgeld festgesetzt. Ter Kostcn- bericht ergab einen günstigen Stand der Klubkasse: es ist ein Vermögen von 2338.36 Mk. vorhanden. Die hierauf voracnommenen Wahlen ergaben die einstimmige Wieder wahl des Herrn Dr. Fritz Krüger zum ersten Prä sidenten. zum zweiten Präsidenten Gärtnercibesitzcr Max Ziegcnbalg-Leuben. zum Schriftführer priv. Ba». meister Aug. Wiemer-Blasemih, Stellvertreter Fabrik besitzer Franz Kretzschmar. hier, zum Fahrwart Fabrik besitzer Heinrich Krompholz, Stellvertreter Kaufmann Iöh. Schreiber, hier, zum Schatzmeister Kaufmann Max Gröschkc, hier, Stellvertreter Direktor B. Grebe, hier, zum Sportaus schuß Ingenieur Eduard Gatzweiler, hier. — Der Ortsvcrbaud der Gabelsbcrgcrschcn Steno, graphcnoereine zu Dresden hielt am Sonnabend im Hotel „Stadt Rom" unter Vorsitz des Herrn Professors Tr. Lampe seine Jahreshauptversammlung ab. Nach Mitteilungen des Herrn Referendars Brauße über die am nächsten Freitag im Kristallpalast stattftiidenüe Gabelsbcrgcr-Feier erstattete Herr Assistent M e r k e l in Ver- trctnng der erkrankten Schriftführerin Fräulein Hartung den Jahresbericht, aus dem hervorging, daß der Ver band zurzeit 25 Vereine mit 3642 Mitgliedern zählt, gegen über 3282 Mitgliedern im Vorjahre. Unterrichtet wurden in Aufäiigerkursen nach der neuesten Statistik zusammen 2192 Personen, darunter 868 weibliche. Dem Berbands- vercine Dresden-Neustadt war es vergönnt, sein RstährigeS Bestehen zn feiern, die Stenographische Gesellschaft, die Lchrervereintgung „Gabclsberger" und der Verein zu Leubcn konnten ans eine 10jährige Wirksamkeit zurlick- blicken. Der Verband hat auch im abgclausenc» Jahre t» engster Fühlung mit dem Deutschen Stenographenbunde „Gabclsberger" gestanden und dessen Bestrebungen in well- gchcndster Weise unterstützt. Die im Geschäftsjahre ins Leben gerufenen P r a k t i k e r k u r s c, die Montags und Donnerstags in der 1. Bürgerschule am Georgplatz von 8 bis 10 Uhr stattflnden, hatten einen guten Besuch aus- znwelscn. Ter Verband hat sich dem Dresdner Iugcndbnnd a,geschloffen und etueAnzahk Einzeloeretn« sind selnenil cht schloff «it dem Wunsche, daff »ngej. - Beispiele gefolgt. Der Bert . ^ - dir Gabrlibergrrsche Schule im neuen Jahre wieder gute» Stück vorwärt« kommen möge auf de« Wege -rlatguna der Elnheit»st«no»raphie. Für deu Au» der Schreibmaschinen sch ul« de» Verbände» berichtete Herr RegirrungSrat Proseffor Dr. Auch». Darnach er freut sich bi« Schule steigender Beliebtheit. Aus bem 10. Internationalen Stenographrnkongretz »n Madrid 1V12 erhielt sie ln ber Ausstellung für Stenographie und Schreib maschinen die höchste Au»»eichnung, bestehend tn einem Ehrendtpkv«. Uebrr die Tätigkeit de» Ftnauzau berichtete Herr Dr. Blnuert, für den Preffauds, Redaktion»s«kretär Bogel und für den Werheau Vertretuna de» Herrn Regierungsrat» Proseffor» Ahnert rrr An holt. Nach bem Referat» Le» Kassierer« Herrn lmeister» R« lutsch desinbrt sich der Verband t« alän- enden Vermögen-verhältniffen. Da» Amt de» 1. Vor enden wurde wieder Herrn Proseffor Dr. Lampe vom Königl. Stenographischen Landesamt übertrage« «,rd als 3. Vorsitzender Herr Bankbeamter Vöttger wiedergewählt. Die Echristführrr sind tm neue» Jahre die Herren Assistenten Rau und Merkel, die Kassierer dt« Herren Zahlmeister Reintsch und Assistent Sander. Al» Bei- sttzer wurden wieder berufen dte Herren Sekretär« «äm- lieh und Frey, Kaufmann Roitzsch und Lehrer Johannes Schmidt. — Die Lehrlingsobmäuner des kaufmännische« Jugend» stunde» im Verband Deutscher Handlungsgehilfen, der seinen Sitz in Leipzig hat, traten gestern vormittag tm oberen Saal der „Drei Naben" zu einer Tagung zu sammen. an der etwa 7v Herren trilnahmen. Der Verband unterhält eine Abteilung für Lehrlinge, die den Namen Kaufmännischer Ingendbund führt. Sie erstrebt die Er ziehung ihrer Mitglieder zn staatsbürgerlicher und vater ländischer Gesinnung, ferner die Charakterbildung, dir Ver tiefung der Beruf»- und Allgemeinbildung, dte Erhöhung der körperlichen Tüchtigkeit und die Pflege sreundschast- ltchen Verkehr». Mitglieder de» Bunde» können solche männliche Jugendliche bi» zum Alter von SO Jahren! werben, die entweder in kaufmännischen, industriellen oder diesen gleichgeachteten Betrieben als Handlung-lehrlinge, tätig sind, öder dte eine Handelsschule besuchen. Die Mit4 glteder des Bundes werden in örtlichen Lehrlings- abtcilungcn zusammengeschloffen, deren Leitung ein vom KreiSverein des Ortes gewählter Obmann inne hat^ Der Vorsitzende Herr Johannes Buschmann begrüßte die anwesenden Obmänner, die aus allen Teilen Sachsens herbeigekommen waren, und die Ehrengäste, darunter RegirrungSrat v.BreSciuS als Vertreter des Ministerium» deS Innern, Stadtrat Müller als Vertreter der Stadt. Major v. Heygcndorff als Delegierten des Pfadstnder- bundeS. Oberlehrer Eick und Dr. Großmann vom Verein sächsischer Handclsschullehrer und Gey. Studienrat Stüren« bürg, den Vorsitzenden des sächsischen LandeöauSschuffr» für Jugendpflege. Drei Vorträge standen auf der Tages ordnung. Herr Buschmann, Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen, entwickelte bis Grnndzüge der praktischen Arbeit in den Lehrlings^ abtcilungcn. Auf Grund der reichen Erfahrungen, die er als Vorsteher der Abteilung sür VildungSwesen undj Jugendpflege gesammelt hat, legte der Referent in knappex, oft humorvoller Form dte Wesensart und die Ziele dev Arbeit an den Lehrlingen im Sinne der Jugendpflege dar. Dte Lehrlingsabteilungen veranstalten regelmäßige Zu-i sammenkünftc, Vorträge, Unterrichtskurse, UnterhaltungS-t abcnde, Besichtigungen und Wanderungen; sie turnen," spielen und treiben allerlei Körperübungen. Zu den Auf4 gaben der Abteilungen gehört auch die Errichtung und Unter-, Haltung von Lehrlingshetmen und dte berufliche Beratung der Mitglieder. Bisweilen kam in dem Referat der Idealist zu Worte, so als er vvrschlug, mit den Lehrlingen an einem sächsischen Feiertag nach Berlin zu fahren, um ihnen dte RetchShauptstadt zu zeigen: auch Stadtverord- netensitzungen sollten in corpore besucht werden, um den Interessenkreis zu erweitern. (Heiterkeit.) Der Vor trag enthielt anderseits aber so viel beherzigenswerte Gedanken, daß RegirrungSrat v. BreSciuS den Boi4 schlag machte, die Ausführungen in Druck zu geben. Der Vortragende habe die Pflichten der Jugendpflege von einer hoben Warte betrachtet: besser, als eS hier geschehen sei, könnten die Ziele und die Arbeit der Jugendpflege gas nicht dargelegt werben. Darauf erklärte der Vorsitzende, daß der Bortrag in erweitertem Umfange in einem Iahr^ buche des Verbandes veröffentlicht werden würde. AlK weiter Hauptredner behandelte der Obmann -er Abteilung, reipztq des Kaufmännischen Jugendbundes. Herr Fried rich Mewcs. das Zusammenwirken von Lehr^ lingSobmann. jugendlichen Helfern^ Eltern, Prinzipalen' und Schulen im Dienste der Jugendpflege, und schließlich! verbreitete sich Dr. Hellmuth Böttcher, ebeufallS aus! Leipzig, über Wandern und Geländespiele. Alle! Redner ernteten viel Beifall: eine allgemeine Aussprache^ schloß sich an, die bis in den späten Nachmittag wähltet Auch diese Tagung wird die in vaterländischer Hinsicht so! bedeutungsvollen Bestrebungen aus dem Gebiete de Jugendpflege ein gut Stück fördern helfen. — Der Verein der Bayer» in Dresden iE. v.) ver anstaltcte am Sonntag abend in sämtlichen Räumen de KUnstlerhauscS ein Trachtenfest unter der Devise! „Draußen in Ochse ndors". Der Grundgedanke waö die Darstellung der bayrischen Volkstrachten, wie sie in un-i veränderter Echtheit nur in Oberbayern, Schwaben lin der Rhcinpfalz erhalten geblieben sind. Den Mittelpunkt des Festes bildete die feierliche Eröffnung der neuen B tz i n a l b a h n st r e ck e Autcnba ch—R odel- öorf —Ochsendorf. Dieses große freudige Ereignis gab den Bewohnern Ochsendorfs Gelegenheit, in einer, von der Kultur noch wenig beleckten und weltfremd inj stiller Gebirgseinsamkeit liegenden oberbayrischen Gc^ mcindc, zu einer lokalen Fcstfcier. Das unter OLer-j leitung des Herrn Hofrats Sturm stehende DekorationS-t komitee. dem außerdem die Herren Baumeister Frey^ Architekten Britcklc und Kößl. Malermeister Seystahl nnöj Dekorationsmaler Großmann angeHörtcn, halten eine, sinnige Ausschmückung des Festortes durchgesührt. Rei zende Gebirgslandschaften, in freches Tanncngrün ein-l geschlossen, vollcndctn die Illusion. Tic Fcstgäste ivurdcitz uns der neuen Bahn per peckes mitten nach Ochsendorf be fördert. Das lmrentamtlich geschützte Wagenmaterial tSystem Dtefcnthaler) bewährte sich aufs beste. Bis zum! Beginn der Bahncinwcihung herrschte auf dem Dvrfplatze ein srühlichcs Treiben. Tic Torfjugcnd drehte sich inr frohen Reigen um den Maibaum. Mit lautem Jnbcl- wurde um 8 Uhr das Eintreffen des ersten Eisenbahn- znges an der Station Ochsendorf begrüßt. Der Orts vorsteher irrster Bcrcinsvorsitzcnder Herr Gutter- mann) wies in wohlgesetzter Rede ans die Bedeutung des Tages hin »nd erklärte, daß nunmehr Ochsendors in die Reihe derKulturstätten eingetretenfei. DerBczirköamtmann l2. Vorsitzender Herr Zahnarzt Wirsing) beglückwünschte in großer Kammerhcrrnuntform Ochsendorf zu der neuesten Errungenschaft und übernahm die Bahn im Namen der Regierung. Die begeisterte Stimmung war inzwischen auf dem Höhepunkte angelangt, so daß Feuerwehr und Ortspolizet nur mit Mühe den Verkehr aufrecht erhalten konnten. Nick» eine Hitze war lm Festorte und «in «cht bainvarischer Durst. Von fetten ber Nachbargemeinden wurde Ochsendors zn der neuen Errungenschaft aus daS wärmste beglückwünscht. Die Schuhplattlergruppe führte einige heimische Tänze auf, die GesangSabtellung (Letter Lehrer Goller) erfreute durch wohlgelungene Chöre, fahrende Sänger taten das Ihrige zur Hebuiig der Fest« stlmmung. Am Schleßstand wettetserten Wildschützen, Grenz- und Forstbcamte um den Preis. DaS gemeine Volk hatte sich Im Bränstttbl seßhaft gemacht, während die Honoratioren im Welnschank kluge Rede und Gegenrede ei» «ff » m rinrui »zauSschusse» lAschuff Herr eauSschuff in Kl L
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