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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130413013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913041301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913041301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-04
- Tag1913-04-13
- Monat1913-04
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1913
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»7. J«hr,a«g. ^ l«i. ,i.rt.Iht»ri. Dkl», den bet tiglich ,»«>. maliger Zuna»u«,<»n Sonn- und Montaeien nur einmal» li.bi» M.. durch auawliriiaes»,«. milft,nLr«di,5,l>oM. »et einmaliger Zu- Ilellun, durch dt» Polt »M.<ol»,e«elt,ogrld». «ualand! Oester- rrich-Ungarn d,»I Nr.. Schmelz d.« strl»., Italien 7.17 Ltke. - Nachdruck nur mit d»utltch«r Qualll»«» anaad« <„Dre,dn«r Nachr.-),ulüIIig -Un- »erlangte Manuskript» werd. ntchtausbemadil. Sonntag, 13. April 1S13. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Telegramn,.Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » SVK« . 3601. fileMfilniciimaoker! »»et».' vrelemg. . foncksnI-Lkoco/sl/e /?sstm- t/rocokacko / xee Is5ek ^ ' chBa»S//-/en- F/toeo/scka / Lsoso ^ <4 itjs. vors 2,40 lit. ÜSSLSN/- xea Lsaton 2, S u. ^ U. A«retgeu-r«rif Annahme von NnNln- dimrngen dt» nachm. » Uhr. Sonntag» nur Martenstrabe SN »«» t,bt»>„lULr. Die einspaltige Zeile tetwa N Silben» »(, Pf.. die zweispaltig« Zeile a«i Leeiseile 7« Ps., dl- zwcispali. «eklamezeile i,L0 M.. Kamillen. Nachrichten au» Dre». den die «inspalt. Zelle 2b Ps. - In Äum. mern nach Sonn- und Kelertagen erhbhier Darts. — illu»wSrttge AusirLge nur gegen Vorau»d«zahlung. — Jebe,BeIegbIa>iI0Ps. Hauptgeschäfts st elle: Marienstraße 10. «WtilMellW km» klvlilei' I'rsxsi' St-vssss. Jok. XVallsir» HuvsL» i 82. D ls K3cliel8 — källe — ?»ie1re — ?ko8len etc. -Zlle dtenlieile» 1913 sinci eilipieirolien. L. L. »Msr. ktMi- »lr. N. VnplnvaKnMtlige kinmlil livcli sMt IMil«« in lleiiltclieii». engl. ! » vu. M« M«, zimmilr»lljcli dillige klme. . I. li. »8888 erl'rge Aefsv. Mutmaßliche Witterung: Wechselnde Bewölkung, geringe Temperaturzunahmc, zeitweise Niederschlag. Im Königlichen Schauspielhaus,: sand die Tragödie „Genoveva" von Friedrich Hebbel eine achtungsvolle Aufnahme. WaltershauscnS Musiktragüdie „Oberst Chadert" errang bei ihrer gestrigen Erstaufführung im König lichen Opern ha »se starken Beifall. DaS Hcrzogöpaar von Eumbcrlanü reiste am Sonnabend nachmittag von -Homburg nach Karls ruhe. Der Reichstag fehle am Sonnabend die erste Lesung der Dcckungsvor.lagen fort, wobei der Reichskanzler die tbercitö im Abendblatt rvieder- gegebenc) bedeutsame Rede hielt: die DcckungSvvr- lagcn wurden schließlich an die B n d g c t k o in m i s s i v n verwiesen. Ueber die „ P a r s i f a l P c t i t i o u e n ging der Reichstag am Schluß der Sonnabendsihung ohne Debatte zur Tagesordnung über. Das Ab strömen deutschen Kapitals in die Schweis hat, nach der „Köln. Ztg." in der letzten Jett einen außergewöhnlichen Umfang angenommen. Zum Chef der M a r i u c st a t i v n der Nordsee wurde Zldmiral v. Hceringen ernannt. König Ferdinand von Bulgarien begab sich in Begleitung des Kronprinzen an die vorgeschobenen Stellungen vor BulaI r. Präsident Poincarc: wird im Mai den Besuch des Königs von Spanien empfangen und sich am 23. Juni zum Besuche des englischen Königs »ach London begeben. Die Führerin der englischen Francnrechtlerinilen Frau Pankhurst wurde wieder in Freiheit gesetzt, da sic die Nahrungsaufnahme verweigerte. Ser Reichskanzler und die Parteien über die Leckungsvorlagea. Die Beratung über die dem Reichstage vorgelegtcn Wehrvorlagen hat sich bisher in durchaus ruhigen und sach lichen Grenzen gehalten. Den Höhepunkt der Ver handlungen bildete zweifellos die Rede des Reichs kanzlers, die in der gestrigen Abendausgabe ausführlich wieüergcgeben ist. die man zugleich als glänzenden Abschluß der ersten Lesung anschen kann. Der Reichs kanzler erkannte die wohlwollende Kritik an, die die Re gierungsvorschläge trotz aller Bedenken im einzelnen ge funden hätten. Seine Ausführungen waren zunächst ein mal ein Appell an alle bürgerlichen Parteien, die Erb schaftssteuer nicht wieder wie >90» zum An gel lt unkt aller stcucrpolitischcn Erörterungen zu mache», nüch tcrncn und praktischen Erwägungen Raum zu geben, — ein Gesichtspunkt, den schon Staatssekretär Kühn in seiner einleitenden Rede betont hatte — und sich nicht »in die Be sitzsteuer die Köpfe zu zerschlagen. In der Hauptsache aber war seine Rede daraus gestimmt, die Reichs Ver mögens» und die R e i ch s e i n k o m m e n st e n e r aus den Berechnungen der Parteien auszuschaltcn. Die einzel- staatlichen Finanzvcrwaltungcn werden dem Reichskanzler Dank missen für seine warme Verteidigung des föderativen Prinzips. Der Weg, der mit einer solchen direkten Reichssteuer betreten würde, wäre in der Tat äußerst bedenklich. Die Möglichkeit, daß das Reich die Vermögenssteuer ganz «für sich in Anspruch nehmen würde, ohne daß die Einzclstaaten Zuschläge erheben könn ten, läge dann in greifbarer Nähe. Damit aber würde daö Steuersystem der E i n z e l st a a t e n in Verwirr ung und Unordnung gebracht, dieses System, das auf den direkten Staatsstcnern, der Bcstcuerung des Ein kommens und deS Vermögens aufgebaut ist und in ihm seine einzig sichere Grundlage hat. Der weitere Aus bau dieses Systems, soweit er überhaupt noch möglich ist, muß, das war auch die Quintessenz der Ausführungen des Reichskanzlers, den Einzelstaaten Vorbehalten bleiben, sollen sie wie bisher In der Lage sein, den wachsenden Kulturaufgaben gerecht zu werden. Entzöge man ihnen diesen Lebensnerv, würde eine Stagnation deS Lebens der Bundesstaaten eintreten, die für den Ban des Reiches verhängnisvoll sein und ihm die Will.,ein seiner Krast entziehen würde. Wer Verständnis hat für die Ausrechterhaltnng des föderativen Prinzips, kann nicht die Hand dazu bieten, daß durch das ganze Lteurrsnstein der Gliedstaaten ein radikaler Strich gemacht werde. Eine gleichmäßige Bcsitzftener könne nie mals im Reiche erreicht werden, weil das Reich immer ge zwungen sein wird, aus die Rechte und Bedürfnisse seiner Mitglieder und deren geschichtliche Entwicklung Rücksicht zu nehmen und einzelnen Staaten in der Art der Besteuerung des Besitzes gewisse Freiheiten zu lassen. Eine absolute Gleichheit gäbe cs in Besitzstenersragen im gleiche nicht. Tic Belastung mit direkten Besitzstcucrii im Reich müßte eine außerordentlich buntscheckige sein. Das gilt sowohl für die Pcrmögcnsstcuer wie auch für die Estö- schaftssteuer. Solange man den E i n z e l st a a t e n die Be sitz steuern als Rückgrat ihrer Finanzen läßt, wird auch das Reich gut fahren. Mit der Darlegung dieser für alle Zetten nnveränderlichen Prinzipien hat der Reichs kanzler sich ein Verdienst erworben. Seine Rede war ein staatsmännischcs und finanzpolitisches Meisterstück. Man kann nur wünschen, daß die Parteien sich bei den kommenden Kommissionsvcrhandluiigcn der vom Reichs kanzler vorgctragenen Gründe erinnern und unter dem Druck der auf ihnen lastenden Verantwortung danach handeln. Immerhin haben — das muß als Ergebnis der bisherigen Verhandlungen über die DcckHiMuor- lagen sestgestellt werden — sämtliche Parteien gclr auf die Vorbringung der prinzipiellen Gesichts punkte beschränkt und jede Schärfe den gegnerischen Parteien gegenüber vermieden. Von großer Sachkenntnis und eingehendem finanziellen Verständnis zeugte auch die ein leitende Rede des S ch a tz s e k r e t ä r s Kühn. Mit Recht konnte der Schatzsekrctär daraus hiniveiseu, daß dir Einbringung der jetzigen große» Stcucrvvrlagcn ei» Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, wen» das Schatz amt nicht die solide Grundlage der Ftnanz- reform von 1909 gehabt hatte. Trotz aller Schönheits fehler und mancher Unzuträglichkciten im einzelnen hat sie doch die Befestigung unserer Reichssinanzcn in einem solchen Maße gesichert, daß heute auf ihrem Fundamente unbesorgt weiter gebaut werden kann. Tie Notwendigkeit, die großen einmaligen Kosten der Wchrvorlage onrch einen Wehrbcitrag ansznbringe», und die Unmöglichkeit, bei den jetzigen schwierigen Gcld- marktverhältnissen den Weg der Anleihe zu beschneiten, wurden eingehend begründet, und diese Darlegungen fanden denn auch bei allen bürgerlichen Parteien Zustimmung. Mit erfreulicher Deutlichkeit wurde auch vom Regierung» tische aus noch einmal der A n s n a h m c ch a r a k t e r des Wehrbeitragcs betont. Ans vollem Herzen mag Herrn Kühn das Wort entschlüpft sein: „Bei Stcuerprojektcn cs allen recht zu machen, ist eine Kunst, die niemand kann". Wen» der Schatz- sckrctär schließlich am Freitag in Erwiderung auf verschiedene Angriffe, die gegen seine Stcuervorschläge ge richtet wurden, das Wort prägte: „Die Fina»zverwalt»ng findet sich damit ab, daß ihr in der Gegenwart keine Kränze geflochten werde». Wer vieles nimmt, wird jedem etwas nehmen", so hat er damit die gegenwärtige Situation richtig gekennzeichnet und sich selbst zu jener Höhe nüchterner und rcalpolitischer Deiikungsweise aus- geschwungen, die den Schtti'scl zu allen Erfolgen bildet. Dein Mimen flicht die Nachwelt, dem Säckelmcistcr die Gegenwart keine Kränze. Nur der Erfolg entscheidet hier, nicht die momentane Ablehnung oder Verärgerung gegen Ausgaben, die notwendig getragen werden müssen. Erst die Nachwelt vermag gewöhnlich de» gerechten Tribut der D a n kb a r k c t t zu zollen. Die Stellung der Parteien zu den Deckungs- vorlagcn innerhalb der Debatte ist der biinoigste Beweis hierfür und zugleich für die Richtigkeit des Siihes, daß suianzicllc Fragen nicht im Handumdrehen gelöst werde», sondern daß cS sorgsamer Fcilnng und Prüfung tm ein zelnen bedarf, um ein erträgliches Kompromiß zustanoc zu bringe». Im allgemeinen ist die Ausnahme der Dcckiiugsvorlagen bet den Parteien nicht als n n g ü n st i g zu bezeichnen. Sämtliche Parteircdncr haben bisher nur die prinzipielle Auffassung ihrer betreffende» Partei zum Ausdruck gebracht, ohne sich im ganze» und im einzelnen festznlegcn. Ein klares Bild dessen, wie sich das Schicksal der Vorlagen gestalten wird, läßt sich daher auch nicht ctumal annähernd geben. Erst die Kommissions- Verhandlungen werden voraussichtlich die Lage tlärcn. Das eine aber darf man schon heute als sicher hiustellc», daß der Wehrbeitrag init geringen Acndcinngcn, die die Hauptsache unberührt stissen und sich vornehmlich ans die untere und obere Grenze deS zu besteuernde» Vermögens und Einkommens, die Einführung einer Staffelung, die Art der Belastung der Versicherungsverträge nsw. beziehen, ange » o m in c n wird. Zn den Vorschläge», die sich ans die Deckung der laufenden Ausgaben beziehe», ist die Stellung der Parteien sehr verschieden, wie das vvn vornherein nicht anders zu erwarten war. Dieser Teil der Vorlagen wird daher voraussichtlich die schönsten Meinungsverschieden heiten und Kämpfe anSlösen. Zentrum und Konser vative stimmen nach den Aeiißcrnngcn der Abgeord neten Speck und Graf Westarp darin überein, das; Heeres- und Tccknngsvorlngen von einer und derselben Mehrheit erledigt werden müssen. Beide Parteien sing auch in dem Widerstande gegen eine Reichseinkommcns- vdcr Neichsvcrmügenssteuer, falls eine solche von den Parteien der Linken vorgeschlagen werden sollte, einig und cs erübrigt sich danach, ans die Gerüchte cinzngchen. die von einem Pakt zwischen Nativnalliberalcn und Zentrum wissen wollen, dahingehend, daß die „veredelten" Matriknlarbeiträge durch eine R e i ch s v c r - mögenssteuer ersetzt werden sollen. Es ist für die Eiiizelstaateii erfreulich, daß eine feste Mehrheit im Reichs- ltzGW gegen eine solche direkte Rcichsstcncr gesichert ist. Ge meinsame Gesichtspunkte verbinden Deutsch-Konservative »nd Zentrum ferner in der Ablehnung des Erbrechts des Staates, was bedauerlich erscheint, da dieses Erb recht ans einem durchaus gesunden Prinzip beruht. Mit den Nativnalliberalcn sind diese beiden Parteien in dem Punkte einverstanden, daß die Znckerstener vor- läusig beibehalten werden müsse. Gegen die Anfrecht- erhaltnng des G r » n d st ü ck s n m s a tz st e m p c l s er klärten sich so ziemlich alle bürgerlichen Parteien, mit Aus nahme der Kviiscrvativen. In der Frage der Ver möge n s z u iv a ch s st e n c r stehen Konservative und Zentrum wieder aus gemeinsamem Vodc», ohne in allen Einzelheiten dasselbe Programm zu vertreten. Ihre Ein- ivcndungcn richten sich vor allem gegen die Erfassung des Kindcrcrbes. Sic billigen an sich auch die Schonung der e i n z c l st a a t l i ch c n F i n a n z h o h e i t, haben aber doch lebhafte Bedenken gegen den von der Negierung vor- geschlageneii Weg der Subsidiarität der Reichsvermögcns- znwachsslcuer. Vielleicht findet die Regierung einen Weg. diese Bedenken durch Schaffung von Kante len und durch weitere Erklärungen in der Kommission zu über winden. Tic N a t i o » a l l i b c r a l e » betonen nach wie vor, daß sie unter einer Vcsitzstcner nur eine Neichsver- inögensstcucr oder Erüanfallstener verstanden missen wollen, sic bestehen indessen »ich» aus einer ReichövcrmögcnSsteuer, was zweifellos anzucrkeniicn ist. Eine direkte Erb- anfallsteuer ist ihnen auch jetzt noch am meisten sym pathisch: sic haben sich indessen nach den Erklärungen Tr. Paasch es »och nichs auf diese Steuerart festgelegt. Die Lchwiörigkeitcn sind also zweifellos sehr groß. Aber bei a l l s c i t i g c >» guten Willen der bürger lichen Parteien wird sich wohl ei» Ausweg aus diesen Schwierigkeiten sindcn, da sie grundsätzlich bereit sind, aus den Boden der Regierungs Vorschläge zu treten. Nur wolle» sic diese nicht — und das wird man verstehen können — unbesehen annehmcn, sondern »ach Möglich keit bessern. Ter Gesamteindrnck der Beratung ist also trotz einiger unfreundlicher Züge ein günstiger, und cS ist zu hoffen, daß die patriotische und vaterländische Stimmung, die der Gedantx des Wehrbeitragcs auslüstc. wie der Reichskanzler tonstaticrcn konnte, auch das Leitmotiv für den schwierigeren »nd späteren Teil der Beratung der Steuervorlagen sein wird. tZucxI kolix faustuinguo sit! Vom Balkan. 'Nach in Wien cingetroffeiien Meldungen scheine» sich die Nachrichten zu bestätigen, wonach die serbischen Truppen ihre Aktion vor Skntari eingestellt habe n. Tie „Sndslnm. Kvrrcsp." meldet ans E a t t a > v. daß die Montenegriner Skutari weiter bombardieren. Boykott Oesterreich-Ungarns. I» einer Versammlung sämtlicher kommerzieller Kammern Serbiens wurde beschlossen, wegen der -Hol t»na Oesterreich-Ungarns in der albanischen Frage gegen
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