Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 20.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191305203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-20
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«rrrkendeu Kraft dient. Redner warnt ausdrücklich, Medium- fthaft zu „entwickeln", und betont, das, den sogenannten mediumistische» Offenbarungen nur unter besonderen Vor aussetzungen Glauben zu schenken sei. Er billigte der Medinmschast nur insvferu einen Wert zu. als sie da» Vor handensein einer Welt jenseits unseres Wahrnehmungs vermögens beweist, und so eine Waffe im Kampfe gegen den „Materialismus" bildet. — Morgen Mittwoch, abends 8', Uhr. findet in denselben Räumen ein Bortrag statt Uber das Thema: „Das Vaterunser, daS christliche Mantram". toaste sind willkommen. Der Kindor-Blumeukorso am Kinder, und Jugend« hjlsstage IBlumeutagj am 3l. Ma, in Dresden nud Um gebung. der nachniittags von 3 bis «i Uhr iu der Hertftttes- '.'tüee des drohen »Orlens siatlsindcn soll, verspricht eine der schönste» Lvndcroeranstallnngen dieses WoliliäligkeitS- fesles zu werden. Um das anmutige BUS deS Korsos bunt zu gestalten und allen Wiinschen Rechnung zu tragen, sollen die kleinen Leute anher im Schmucke von Blumen anä, in Volkstrachten erscheinen dürfen. Zur Konzert- uinsik in das Tromveterkorps der Großenhatner Königs- buiaren geioonneu worden, nnd außerdem bereitet das Ballett der Kvnigt. Hoflbeater verschiedene passende Tanz- aufsührnngen vor. Der Eintritt zum Korso ist sür Kinder ans Pseiniige, für Erivachsene aus ü» Psennigc festgesetzt worden. Da für den »torso zur Befriedigung aller ge rechten Anforderungen gründliche Vorbereitungen nötig sind, diese aber nur möglich werden, wenn inan die nn- geiälire Teitnebnrerzahl weis-,, bittet der SvnderanSschnß sür de» B'innieiikorio um recht baldige 'An Meldung der Kinder an einer der folgenden Stellen: »Geschäftsstelle für den Kinder- und Iugendliilfsrag. 'Viktor iaüraße »«>, >. »Stage. St'ielivarenlians B. A. Müller. Prager «nahe 32, Kran BeinenS, Zirknsüraße :!ü. I. Etage, und sämtlichen lüe- swäsken der Färberei nnd Reinignngswerke Paul Märksch in Dresden und den Vororten. — „lieber Tollmnt" lautet das Tliema der Antritts rede des Herrn Privatdozenten Professors Dr. E v n- radi. die dieser DonnerStag. den 2-'. Mai. abends 7 Uhr, in Ser 2lnla der technischen Hochschule halten wird. — Interessante Landung des Ballons „Wettin". Am Sonntag vormittag stieg der Ballon „Weltin" unter Führung des sächsischen Fliegerossiziers Lcinmriu Mener vom l3ü. vlnsanteric Regiment in Dresden-Reick auf. Im .Korbe nahmen noch Platz Ser Fliegervssiticr Leutnant von Apell vom ?veldartillerie-Regimen! Rr. 33. Direktor Franz Erich Schmidt nnd ,Fabrikbesitzer V. Vierling. Die Fahrt ging iiber Pillnitz. Stvlpcn. dicht nördlich an Löbau nud »üörlitz vorbei. Sic führte zum Teil über das Wolken meer nnd hatte unter wechselnden nnd böigen Winden bei der augenblicklich ungiinüigen Wetterlage schwer zu leiden. Nordöstlich von Görlitz geriet der Ballon in ein Gewitter, das die Liiftsalirer zur iofortigen Landung nötigte. Unter heftigem ttiewikterdonner gelang es dem .Ti ihrer, bei dl jeder Langenau den Ballon noch rechtzeitig etwa 2'» Meter vor einer Hochskromleitung in einer Pavvelgruppe z u r .glatten V a n d n n g zu bringen, Fahrzeng nnd An sagen kamen oline die geringste Beschädigung dävon. Die ^ Vnstschisfer ivnrden 'von der Einivohner'chaft bei der Bergung des Ballons ans das zuvorkommendste unterstützt, «s — Wohltätigkciis-Ezelblottcric. Der V e r ein z n r B e - 7^ 'ämvfnng der S ch Iv i n d s n ch t veranstaltet am 23., ^ 2t.. 2ä. nnd 2»>. Juni d. eine Geldlotterie. Diese S» ilr vom Ministerium des Tunern genehmigt worden, da sie mit ihrem Ertrage dem humanen Zwecke dient, die schreck lichste aller Krankheiten, die Schwindsucht, zu bekämpfen. , 22er ein warmes Herz sür seine armen, kranken Mit- s ^ Menschen Hai. wird sich gern bereit finden lasse», sein Scberf- >ein zu dem edlen Werke beizutragen. indem er ein 2 o s Z.- zu l Mark crivirbt. Die Geldgewinne im Gcsanrkbekrage von ?»>»»<><» Mark kommen ohne jeden Abzug zur 'Hk» Auszahlung. Der Höchslgewinn ist im günstigsten Talle - l.i tttttt Mark. Speziell sind eine Prämie und Gewinne von ^ ^ in üiiti, .'<ütt»>, 3ii«Xi. 2i>»iü. ttiftft Piarl niw. im Svielplan ein- L gesetzt und für nur l Mark zu erzielen. Die Lose sind Z" bei allen Kollekteuren der sächsischen Landcslotterie, in «tUgarren- und sonstigen Gescheinen, die durch Plakate s icnntlich sind, nnd durch die Hauptveriricvsstelle von ^Sk:>i ob c r t Lederer. Kollektion der 'ächsischen Landes- lottcrie. Leipzig. zu beziehen. — Zwangsversteigerung des „Heideschlößchens". DaS in Loichivitz. Fi'chhansstraße '>, gelegene :)! e st a n i a n t und Gas'' „H e s d e s ch I v ß ch e n " gelangte gestern vorinittag 77 j„-, 22ege der Zwangsvollstreckung z n r B e r st e i g e r n n g. ^ Eingetragen rvar das Grundstück bisher auf den Nanien - Theodor Hermann Banjek. ES in 23,2 2lr grob, ans 7ä löll ^ Pftrrt geschätzt und dauernd sür den Lchankwirtichafts- ^ betrieb eingerichtet, g'lnßer den Gastränmen im Erd- nnd Untergeichos» umfaßt es Kegelbahn. Schankgarlc» mit offe ner Markne, Stallgebände nsw. Das vorhandene Zubehör äst ge'ondcrt ans 3332 Bit. geschätzt. Die Brandkaksc beträgt 33N!)tt Nkl. Llelastek in daS »Grundstück mir drei Hypo theken von zusammen 3g um Pik. Im gestrigen Termin er hielt Herr Honnundbäckcr Röder, der die dritte Hhpothek von 2üiBu Mk. besitzt, sür das von ihm abgegebene Mcist- gevot von 67 000 Mk. den Zuschlag. Dem neuen Eigen- tümer ist es. gelunaen. sür das am Eingang der Dresdner Heide gelegene Restaurant einen tüchtige» Pächter zu ge. winnen, so daß da« Lokal bald ein beliebter AuSflugspunkt werden bürste. — Im Flsra»TH-at«r findet morgen, wie jeden Mttt- woch. nachmittags 3 Uhr Fa m t l t e n° Ka ff e k r ä n z. chen statt. Diese Kränzchen haben sich bestens eiiigesithrt, so das» bereits für morgen eine Privatgesellschaft von mehre- ren Hunden Personen angemeldet ist. Die EintrlttSpreifc sür diese besondere Art von BarietS-Borstrllungen sind ganz billig, so daß es jeder Iamtlie möglich jst, sich etnen an- gcnehmen, unlerhaltungüreichen Rachmittag zu mache». — »onzertanzcigen. Im Plauen schen Pager- k e l l er beginnen heute die beliebten Militär-Konzerte. Ter Aufenthalt im Garten mit seinem herrlichen Baum bestand ist bei guter 'Verpflegung ein angenehmer. — In KrankeS Etablissement im Großen Garten kon zertiert heute die Kavelle des Grenadier-Regiments Rr. lOl unter Leitung deö Obermusikmctsters M. KeierciS nach mittags von 3—7 und abends von 8—11 Ubr. — Waldparkkonzort im Kurhaufe Kleinzschachwitz. In dem idnUisch dem Königlichen Lustschloß Pillnitz gegenüber gelegene» Kurbause zu Kleinzschachwitz findet morgen, Mitt woch. das zweite diesjährige Waldparkkonzert statt. Der Konzert Lalondampfer verläßt Dresden um ^3 Uhr und legt in Dresden-R. wie auch in Loscinvltz und Blasewitz an. DaS Konzert wird von der Kapelle des Koni gl. Sächsischen 12. Pionier-Bataillons unter Leitung deS OberuinsikmcisterS A. Lange ausgcführl. Der Dampfer «risst um läw llhr in Kleinzschächwitz ein. Das Konzert in dem prächtige» VBrld- vart deS Kurhauses dauert bis l> Uhr. worauf der Danipser die Rückfahrt nach Dresden antritt. Diese Konzertfahrten erfreuen sich seit zimnizig Jahren einer großen Beliebtheit. Der Ausenthalt in dem von der Ratnr so bevorzugten Knrhause nnd die Bewirtung sind anerkannt gut. Die Konzertfahrten finden jeden Mittwoch statt. Rach dem Konzert wird im Saale Reunion abgehalten. — Beim Klettern abgeftürzt ist am Sonntag mittag vorn Barbarine - Kelsen in -er Sächsischen Schweiz ein junger Dresdner Tourist. Besucher des Psasfensteins be merkten, wie den Kletterer beiin letzten Auszug aus den Gipscl des KelsenS die Kräfte »erließen. Das Seil, mit dem er gesichert war. riß und der junge Mann stürzte znm Entsetzen der Zuschauer herab. Glltällichcrweise siel er aus Sand, so daß die Schwere des Absturzes gemildert wurde. Er erlitt einen Schlüssclbcinbruch und wurde nach Anlegung eines BerbandeS in seine Dresdner Wohnung gebracht. UngUickssall. Während des am Sonntag nachmittag siattgefnndenen Wettspiels der K u ßb a l l v e r e i n e Strehlen gegen Lenden hatte eine große Anzahl von Zu schauern die den Ltrelilener Sportplatz umgrenzende Ein friedigung als Sitzgelegenheit verwendet. Durch Ueber- lastring brachen etwa 2ll Meter dieser llmzäumung ab und stürzten mit den Personen die 2 Meter Hobe Böschung hinuittcr. Der Schulknahe Erich Wagner aus Lenden trug mehrere Hautabschittsnnge» und 'Verstauchungen davon. — Kenerwehrvcriärt. Am Svnntag vormittag in der elften Stunde wurde die Keuerwehr nach Äanalgasse 3 gerufen. In einer Wohnstube deS ersten Obergeschosses brannten die Gardinen von zwei Kcnstern. Wände, Decke und die Kcnster wurden beschädigt. Durch Luftzug war die Klamme eines LpiritnsapparaleS an die Gardinen ge trieben worden. Die Wehr war mit Abräumen tätig. — Iahrhuudcrt-Aaosteüung BreSlaa. Die Leitung der Aus stellung hat Kürsorge getroffen, daß die zur Ausgabe gclangerrden amtlichen Publikationen: Führer, Katalog sowie TagcS- orogramm auch auf dem Hauptbahnhof in der Buchhandlung zu haben sind. — Oesseutliche Versteigerungen in ansivilrtigen Amtsgerichten. Freitag, 6. Juni. Bischofswerda: Steinmetz Mar Richard Haufe» Grundstück in Schmölln, 8 Hektar 2,3 Ar groß und auf 9185 M. geschätzt. Es besteht auS Wohnhaus mit Stall, Scheune, Garte», Wiese und Feld. — Loschwitz. Kür den Sonnabend, den 3l. Mai, statt- firrdendcn Blnmenta« sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. — Dank den Bemühungen des hiesigen Orts- vcreins soll das H e r r rn a n n - D e n k in a l mehr als bis her allen Kreisen zugänglich gemacht werden. — Eine neue Straße soll als Zufahrtsstraße sür den Ortsteil „Schöne Aussicht" baldigst angelegt werden. — Laubcgast. Bon der König!. AmtShanptmannschast wurde die Genehmigung zur Abhaltung eines Ortsfestes versagt. — Drüben. In der 'Rächt zum Montag wütete in der Zelluloidwarcnsabrik von Karl Stands»?! ein mächtiges Schadenfeuer. Trotz der Bemühungen der Feuer wehren gelang es nicht, das Gebäude zu retten. ES liegt Brandstiftung vor. Dic Zcllnloidmaren sind zum größten Teile gerettet worden. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Man hossi, den Betrieb in kürzester Zeit wieder arifzunchmcir. — Vak» Gottleuba. In der Nacht zum Sonntag brach in der Tischlerei de« Herrn Karl Borwerk Feuer aut. In kurzer Zeit waren die ausgespetcherten Bretter auf dem Boden des MaschinenhauseS vernichtet. Der obere Teil des MaschinenhauseS ist ausgebrannt. - Großenhain. Bet einem in der Nacht »um Sonntag herrschenden Gewitter schlug der Blitz in das Gut des Gutsbesitzer« Günther in Wtldcnhain et», wobei das »Seiten gebäude und die Scheune «l»geäsch«rt wurden. — Großdobritz bei Großenhain. Ein Automobil, unglitck ereignete sich am Sonntag nachmittag am Ein gänge unseres Dorfes, wo das Auto k>OD2 H, Herrn Erich Rvsenberg aus Dresden gehörig, im schnellsten Tempo an eine Telegraphenstange suhr. Der Besitzer wurde heraus- geschleudert und erlitt schwere Verletzungen. Der Chauffeur kam mit dem Schrecken davon. — Dahlen. Der hiesige Turnverein lD. T.) be- ging am Sonntag das Fest seines dvjährtgen Be st e l> e n S. — Zauschwitz bei Pegau. Der Handarbeiter Richard Seifert in L.-Kleinzschocher. dessen Ehefrau au- Pegau stammt, hatte Grund zur Eifersucht aus einen Unter mieter, den l8 Jahre alten Schlosser Nowicki. gehabt, dem er deshalb die Wohnung gekündigt hatte. Am Sonntag hatte sich die Seifert mit Rvwickt in Pegau getroffen und war mit thrn spazieren gegangen. Seifert, der seiner Kran nachgereist war. tras das Paar bei Zauschwitz. Im 'Ver laufe des Streites, der sich nun entspann, schoß Nowicki dein Ehemann eine Kugel in den Unterleib. S. wurde schwer verletzt ins städtische Krankenhaus nach Leipzig gebracht, R. verhaftet. — Ehomnitz. Das erste Ehemnitzer PsaLsinder. korps sOrtsgruppe des Deutschen PsadsindcrbundeSs weihte am Sonntag in feierlicher Weise seinen neuen W a l d U b n ng s v l a tz, der ihm von Sr. Exzellenz Oberstmarschall Graf 'Vitzthum v. Eckstädt auf Ltchtenwaldc zur Verfügung gestellt worden ist. — Auf dem Schützcn- platze in Altendorf löste sich am Sonntag von einem Aeroplankanisscll während der Fahrt ein schweres Rad infolge eines BolzenbrncheS und flog dem 3i>jährigen, in der Nahe stehenden Kellner Baumgärtncr aus Leipzig, der während des Festes hier beschäftigt ist, an den Kops, wodurch er schwere Verletzungen erlitt, die seine Uebcr- sührnng ins Krankenhaus nötig machten. — Olbcrnhan. Die organisierte Arbeiterschaft der Holz warenfabrik Hartwig u. Kinzel in N i c d e r n c u schü u- bcrg streikt. Dieser Tage kam es vor der Fabrik nach ArveitSschluß zu einer großen Menschenansammlung, so daß die amtShaupttnannschafttichc Delegation Sanda polizeiliche Vorkehrungen treffen mußte. Ebenso streiken irr D e u t s ch n e u d o r f in den Holzwarensabriken der Firma Lindncr u. Reumann über hundert organisierte Arbeiter. — Herrn Gelbgicßer Earl Fischer in Olbcrnhau wurde das König!. Kcncrwehr--Ehrenzeichen verliehen. Hundshiibel bei Eibenstock. In der Nacht zum Sonn tag sind hier zwei Bcriierngehöfte niedcrgrbrannt. Auch mehrere Stück Groß- und Kleinvieh sind den Flam me» znm Opfer gesalle». Dic EntstehungSursachc ist un bekannt. Kamcnz. Am Sonnabend nachmittag weilte hier In Begleitung einiger Ministerialräte Herr Finanzaninister v. Seydewitz. Nach kurzem Ausenkhalt begaben sich die Herren nach dem benachbarten Rittergut Piskowitz, welches vom Staate erworben worden ist. — Bantze». Erpresser scheinen in unserer Stadt wieder ihr Unwesen zu treiben, nnd zwar wird dieselbe Firma heimgesucht, dic schon voriges Jahr durch eine auf sehenerregende Erpresscrafsärc in große Beunruhigung und tiefe Trauer verletzt worden ist. Der greise Scniorchef des Rankhames G. E. Hendemann, der Bankier Moritz Urban, erhielt damals zahlreiche, die fürchterlichsten Drohungen enthaltende Erpresscrbriesc, die den alten Herrn schließlich in eine derartige Aufregung versetzten, daß er auf einem Spaziergänge einen Herzschlag erlitt und starb. Der Täter wurde damals in einem 17Zährigen Hausdiener er mittelt, der eine strenge Strafe erhielt. Neuerdings er hält nun der Sohn des aus so tragische Weise aus dem Leben Geschiedenen. Herr Bankier Urban jnn., Erprcsserbriefe, und trotz aller Vorkehrungen ist es bisher nicht gelungen, den Verbrechern auf dic Spur zu kommen. AuS den amtlichen Bekanntmachungen. Zwangsversteigerungen im Dresdner Amtsgcrichts- bezirk. Der zur Zwangsversteigerung der Nürnberger scheu Grundstücke Blatt 73 W cißi g, Blatt 131 Schönfeld und Blatt 193 Schullwitz aus de» 29. Mai, vormittags 3619 Uhr, angesctzte Termin ist insolge Aushebung des Verfahrens mcg- gefallen. Vereinskalender siir hente: Allg. Handw.-Ber.: Ges. Vcrgg., Große Wirtschaft. Dresdner Liedertafel: General Probe, 8 llhr, Frauenkirche Dresdner Miinucrgesaiigvercin: Probe, 9 Uhr, Geschäft!. Sitzung. Dresdner Tannhäuser: Probe, 9 Uhr, Kronprinz Rudolf. Gebirgövcr. s. d. Sächs. Schweiz: Mon. Vers., 349 Verein-lokal. S8er: Monats-Versammlung, h»g llhr, Palmcngartcn. ragcndüen Mitglieder von Kunst, Literatur und Wissenschaft werden der Enlhüllungsseier beiwohnen. Die ,Festrede ha! der Generalintendant Ernst von Pvssart übernommen. ß Der Plan eines neuen Schauspielhauses in München, der seir längerem einen kleinen Kreis von Theaterfreunden und Kavitalistcn beschäftigt, wird jetzt der Oefseniliclikeit miigeleilt. Bei dem Projekte, das sich im Grunde genommen als ein Tdeaier siir Dr. Robert und Kran Roland kennzeichnet. Handel! cs sich um den Plan, im Zenrrnm der Sradi eine Sclianivielbühne zu errichten. Im allgemeinen besteh! iu München kein Bedürfnis nach einem neuen Toecner. Es wäre siir das Münchner Thealerleben ent schieden ersrenkicher, wenn es gelänge, Dr. Roberts nnd Frau Rolands Kräfte siir München nutzbar zu machen, ohne daß eine gefahrvolle Tliealerneugründung notig wäre. v Die Jagd nach dem „Parsisak". Seitdem dic Brüsse ler Hosvper nnd die 'große Pariser Over ihre ..Parsiftrl"- Picuireren angekündigl haben, hat sich im französischen Svracligebict ein regelrechter Welllciiis um das letzte Werk des Banreuiher Meisters entwickelt. Jeder ftichl dem andern znvorzn,vmnien und um sich den Vorrang nicht ab- lansen zu lgpcn, haben du? Direltionen der Brüsseler und Pariser Over beschlossen, ihre „Parsifal" Premieren gleich zeitig. und zwar am I. Januar Gl3. zu geben, alio am eine» zulässigen Termin nach Ablauf der gesetzlichen Schutz zoll. Die Komische Oper in Paris und das dortige von uabriel Astrnc eben eröfsnctc Thöütrc des Eltzimps ElysSe wollen in dem Wettkampfe nicht zurückbleiben: sic haben deshalb beide für den kvmmenden Rcujahrstag ihre „Par- sifal" Premieren angetündigt. die Konnichc Oper mit einer Wiederholung der jüngsten vor geladenen Gästen gegebe nen Erstausführung in Monte Earlo iFrau Kella Lit- ninne als Kinidni und der Tenor Ronssclwrc als Parnfals und M>. Aslrne mit eine' deutschen „Parsifal" 'Aufführung, wozu erste deutsche Kräfte bereits engggiert sind. So wird denn der lominende Nensahrskag eine vierfache „Pariisal"- Preiuiere in Brüssel und Paris erleben. — Der belgisch' Maier Delescluze hat sich nach Mviittervat in Svanien. dein sagenhasten Sitz der Gralburg, begeben, um >rn Ork und Stelle Insvirationcn für seine neuen ..Parsisal"-Tekv- rattonen ,» empfangen. -s- Richard Strauß' „Festliches Präludium". Die Wie- n c r K o n z c r t h a » s g e s e l l i ch a s t hatte sich, >nn die Erpfsunng des Wiener Konzerihanses besonders feierlich zu gestalten, vor längerer Zeit an Dr. R ichard 2 tr a n ß mit dem Ersnchcn gewendet, iür dicic» Zweck ein Erbss- nungstnck zu komponieren. Richard Strauß crklürke sich damals prinzipiell r»it großem 'Vergnügen bereit, wen» irgend möglich, diesem Wunsche zu entsprechen, fügte jedoch hii.z», er müsse die Erfüllung dieser Bitte davon abhängig machen, ob er im Winter die Zeit und dic notige Stim mung finden werde, eine derartige Komposition zu schaffen. Jetzt ist nun bei der Direktion der Wiener Konzertlians- gcsellichaft von Richard Strauß die Mitteilung eingctroffen, daß die Partlinr des ErvsfnungsstttckcS vollendet sei. Ein Wiener Freund des Meisters hatte vor kurzem Gelegenheit. 'Richard Strauß in seinem Landhause in Garmisch zu be suchen. bei welchem 'Anlaß der Komponist das „Festliche Präludium" am Klavier vvrspicltc. DaS Stück wird eine Ailssührnngsdancr von zehn Minuten, also bcilänsig den Umfang eines Sinfoniesatzes, haben. Es ist sür großes Orchester komponiert, zu dein an einzelnen Höhepunkten dic Orgel hinzutritt. Tie Erössnung des neuen Wiener Konzerihanses in deren erstem Konzert dic Kvmpositivrr inner Leitnna von Ferdinand Lowe ausgcführt werden wird, erhält hierdurch ein gesteigertes Interesse. Wagner und Massenet. In dem neuesten Heft der Leipziger „Illustrierten Zeitnng", das Richard Wagner gewidmet ist, werden u. a. persönliche Erinncrurigcn von Saint-Sciäns nnd Massc- »et an den Banrenther Meister verössenilicht. Massenct traf mit Wagner znm ersten Mal im Jahre lftOO in VillicrS- ftrr-Marue bei dem berühmten Tenoristen Roger zu sammen, der den „Tannhäuser" zu übersetzen versuchte. „Wagner hatte die erste Ansgabr: des Tannhäuser in grünem Papicrillmchkag rniigebracht. lieber den deutschen Worten waren mit Tinte französische eingetragen: der Dichter Roche hatte eine llcbcrsetznng begonnen, die der Grund zur 3!eise Richard Wagners war. Gustave Roger verstand Deutsch,- beide machten sich an dic Durchprüfung der Uc>'?rjctzung, »m sich über ihren Wert zu vergewissern. Wagner spielte! Er spielte wie ein Musiker und durchaus nicht wie ein Pianist, er war viel, viel mehr als ein Pia nist. Sei» Spiel zeugte von Entschlossenheit und Willen und war stets ausdrucksvoll, die kleine» Hände entwickel ten eine ganz ungewöhnliche Kraft: er spielte wie ein Löwe. Aber die unter legten französischen Worte entsprachen nicht immcr dem musikalischen Empfinden, obschon Roger gewiß ein guter Poet war. Wagner und Roger sangen seinen Text, diskutierten, verurteilten . .. Der dentiche Komponist beherrschte vortrefflich die französische Sprache, jeden Augenblick kamen seine Ungeduld und sein Zorn zum Aus bruch. Jedes Wort wurde hin und her besprochen, Wag ner war unglaublich schwer zufriedenzilstellen, was den Sinn und die phonetische Genauigkeit des Textes anlangte. Wenn ein Ausdruck nicht ganz das sagte, was er wollte, und wenn nicht schnell genug ein besserer gefunden wurde, zeigte er sich nervös und geriet mitunter ganz außer sich: sein phantastisches Wesen machte ans dic Zeugen seiner intensiven Arbeit einen uuveigeßtichen Eindruck. Während dieser Gemtttcrstürme saß ich neben ihm und wandte ihm dic Seiten der Partitur. — Das gemeinsame Wirken Rogers nnd Wagners scheint schließlich ergeben zu haben, daß dic Uebcrsctziing Roches wegen der gar zu beschwer lichen Ausbesserung verworfen wurde: denn später erhielt dic Nuitters den Vorzug . . . Ich kehrte nach Paris zurück. Wagner gab im selben Iabre l8,üft Konzerte in der Salle Ventadonr, dem damali gen Theater der Italienischen Oper. Ich mar Mitglied des Orchesters — d. h. als Paukenschläger verpflichtet worden. Der Komponist den ich in VillierS-sur-Marnc gesehen hatte, dirigierte selbst die Proben. Unter anderem standen ans dem Programm dic „Tannhäuser"-Ouvcrtürc. daS Vorspiel nnd der Marsch aus „Lohengrin" jmit Ehörens, der Ehvr der Spinnerinnen aus Sem „Fliegenden Holländer" und die Ouvertüre von „Nienzi". — Im Orchester war man für und gegen Wagner; cs batten sich zwei Parteien gebildet, zwischen denen heftige Diskussionen entstanden. Eines Tages, nach der Probe, brach gar im Hintergrund der Bühne, dic in etnen Konzert- ftral verwandelt worden war. eine wahre Schlacht aus! Diese Musik hatte auf mich einen so gewaltigen Eindruck gemacht, daß ich wctine Wagner, der sich nicht recht klar wurde, was vorgirg, und der selbst infolge der Anstrengun gen stark erregt und nervös war, bahnte sich einen Weg bis zu der lärmenden Gruppe hinten im Saal und fragte, um was cs sich handle . . . Rach einer Minute, in der sich die Streitenden in großer Verlegenheit befanden, deutete ein Musiter auf mich nnd sagte: „Hier ist einer, Ser sich schon für Sie tvtschlagcn ließe." Wagner sah mich an, legte mir die Hand ans die Schütter und meinte in einem Tone, der deutlich seine Rührung erkennen ließ: „Das ist recht so, junger Mann, ich danke Ihnen . . Er hatte erraten, was der Anlaß des Streites war. — Das Konzert trug einen wirklichen Erfolg davon: besonders die Stellen an- „Lohengrin" erzielten große Wirkung. Das sind meine persönlichen Erinnerungen an de« großen Mann. — Mitunter heißt cs: Wagner in Frank reich ist nur eine Mode. Nein. Das glaube ich nicht. F-ttk ihn gibt es nur eine Gefahr: das sind die, die es ihm nack tun wollen."
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview