02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130621024
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913062102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-21
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Die einlpaiüge Zeile (rlwn 8 Silben, uv Ps.. die zweripoliigk Zeile out Terlseiie 7V Pi., die zweispaii. Rekiamrzcii« l.üi, M.. Familien- Nochrichien aus Lrea- den die eintimü. Zeile Ll> Pf. — In Num. mern nach Tonn und geiertagen erhühier larif. Auswärtige Aufträge nur gegen Borausbezohiung. - Jedes BriegdialilVPs. S/7 -- Vlklonisslrssss S/7 Nsumkunsl «« ------ r>NLSI»Lke-/». ----- SI7 Vltetovlsatrasss S 7 vilUge vrsutsusststtungen. MKUM XllkiA L oitrgs Lsfov. Der Kaiser wohnte heute vormittag -er Einweihung des neuen Rathauses in Hannover bei. Die B u d g c t k o m m i s s i o n dcS Reichstages beriet heute das B e s i tz st e u c r g c s c tz als RcichSvcr- mögensziiwachssteucrgcsetz weiter. Das Reichsgericht verurteilte den Eiscnbahn- rangicrer Löscher wegen Spionage zu 2'/? Jahren Zucht haus. Das Luftschiff „Sachsen" ist heute vormittag von Hamburg nach Potsdam gefahren und dort glatt gelandet. In einer Schule zu Bremen wurden von einem an scheinend geisteskranken Lehramtskandidaten zwei Kin der durch Revotvcrschüssc getütet. Die griechisch-bulgarischen Grcnzkämpfc Lauern an.- bet Gewgjclü wurden die Griechen von den Bulgaren z » r ü ct g c j rh läge n. Eine mazedonische R c v v l u t i o n s b a n d c sprengte bet Hanschilar einen serbischen Militärzug in die Luft, wobei mehrere hundert Soldaten ge tötet worden sein sollen. Sie Gefahr eines neuen Ballankrieges. Serbien und Bulgarien. Wie in Berliner diplomatischen Kreisen verlautet, macht gegenwärtig Rußland seinen ganzen Einfluß bei Serbien geltend, um dieses zu einem Entgegenkommen gegenüber Bulgarien zn bestimmen, damit die geplante Zu sammenkunft der Ministerpräsidenten der vier Balkanstaatcn -in Petersburg erfolgen kann. Zn dieser Bekundung des Ncutralikätüivillens steht allerdings die Tatsache in scharfem Gegensätze, daß unterdessen Serbien von Rußland mit Kriegsmaterial jeglicher Art versehen wird. Griechisch-bulgarische Grcnzkämpsc. Die griechisch-bulgarischen Grenzkämpse dauern an. Bei Gewgjclü sind die Griechen von Bulgaren zurück geschlagen worden. Die über den Wardar von den Griechen geschlagene Pontonbrücke bei Wardrowtschc wurde von den bulgarischen Truppen vernichtet. Ein serbischer Militärzug in die Luft gesprengt? Die Zeitung „Rcdsch" in Sofia meldet aus Küstendil, -aß eine mazedonische Revolntionsbande bei Hanschilar einen serbischen Militärzug in die Lust gesprengt hat. Die Bahnstation wurde durch die Explosion vernichtet. Mehrere hundert serbische Soldaten sollen bei -er Explosion den Tod gefunden haben. — (Die Meldung erscheint übertrieben. D. Reö.j Auszug der Antwort Bulgariens aus die serbische Note. Die bulgarische Regierung gibt in ihrer Antwort auf die serbische Note, in der die Revision des Bündnis vertrages »erlangt wird, ihrem lebhaften Bedauern und ihrer Bestürzung darüber Ausdruck, zu sehen, daß Serbien die verbindliche Kraft des Vertrages nach geschicht lichen Ereignissen bestreite, die das aus der Initiative Bul gariens hervvrgehende Bündnis Hütten befestigen können. Es stehe außer Zweifel, daß Bulgarien, indem es das Gros der türkischen Streitkräfte zerschmetterte, mehr als seine Ver- tragspslicht getan habe. Bezüglich der Kompcnsations- forderungcn, die mit der Tatsache begründet würden, daß Bulgarien mehr Gebiet im Osten erlange, während Serbien solches im Westen verliere, so lause diese Forderung dem geheimen Zusatzabkommen zuwider, das die äußerste Grenze der beiderseitigen Erwerbungen im Osten von der Struma und vom Rhodope-Gebirge, im Westen und Norden von Schardagh nicht bestiiMe. Griechenland an der Teilung der strittigen Gebiete teilnehmcn zu lassen, bestehe kein Grund, da die griechischen Ansprüche ans Gebiete abzielten, die entweder unzweifelhaft griechisches oder mazedonisches Gebiet seien, aus das Serbien keinen Anspruch zu erheben sich verpflichtet habe. Was die territorialen Ansprüche Mon tenegros betreffe, so erklärt Bulgarien, in dieser Beziehung kein Interesse zn haben. Wenn Bulgarien nach langem und peinlichem Zögern es akzeptiert habe, Anfechtungen bezüg lich eines Teiles Mazedoniens zuzulassen und dessen Schick sal dem Schiedssprüche des Zaren anznvcrtranen, so sei dies geschehen, um den Leiden der Volksgenossen ein Ende zu bereiten, und weil sic Vertrauen hege zn dem hohen Gerechtigkeitssinne des Schiedsrichters. Serbien sei, bevor cs noch die Ergebnisse des Friedens kannte, bereits in der Absicht vorgegangen, sein Gebiet in Mazedonien zu vergrößern, wie ein bereits vor dem Kriegs ausbrüche an die serbischen Vertreter im Auslande gerich teter Geheim erlaL beweise, der die Unterschrift des Ministerpräsidenten Pasitsch trage. Schliesftich wendet sich die Note mit aller Energie und Festigkeit gegen jede Revision des Bündnisvertrages oder einer neuen Verteilung des er oberten Gebietes. Die Regierung richtet an die serbische Regierung einen brüderlichen Appell, die Bedingungen des Vertrages ehrfürchtig aufrcchtzucrhaltcn und in den Verzichi auf sein Ncvisionsbegebreil ciiiznwilligcn, indem eS sich hin sichtlich der Teilung der strittigen Zone ans die Entscheidung des obersten Schiedsrichters verlasse, die in kürzester Frist erfolgen müsse. Die neu^, '.Idungen lmrten? Der Nücktr». - t türkischer Kriegsgefangener. Ectinje. Soeben ist der letzte Transport von etwa 12 0 0 türkischen Kriegsgefangenen von Pod- gvritza nach Antivari abgegangen, von wo sic am Sonnabend zur Sec nach Konstantinopcl abrciscn. Die Untersuchung des Anschlags ans Mahmud Lcheskst. Konstantinopcl. Bei einem Vorverhör des Mör ders des früheren Großwesiro erklärte Topal T e w s i k, die Tat aus Ueberzeugung begangen zu haben. Der früherc Leutnant Mcchmcd Alt sagte aus, daß P r i n z Sabah Eddin zur Ausführung des Komplotts 1700 Pfund gespendet habe. Einige Tage vor der Tat traf Kia- zftn in Constanza mit dem früheren Minister des Innern Rcschid zusammen, Ser von Paris Geld zur Ausführung des Verbrechens brachte. Sehr belastende Aussagen wur den von verschiedenen Angeklagten über Tamad Salih, Rcschid Ben, die Generalobersten F»ad und Kcmal, sowie den Oberstleutnant Sckki gemacht. Im Anschluß an diese Angaben machte der Militärgouverncur von Konstantinopcl Mitteilungen über die Verhandlung Kiazims mit dem Prinzen Sabah Eddin und Damad Salih. von denen der Letztgenannte in einem Briefwechsel mit einem Pariser Komitee stand, dem Scherif Pascha, Rcschid Ren. sowie ein auswärtiger Militärattache angchvrien. Tie Bcrichwvrer sollten ein Kabinett unter K i a m i l Pascha bilden mit dem Prinzen Sabah Eddin als Minister des Aenßercn und Rcschid oder Ismail als Minister des Innern. Konstantinopel. Der frühere Scheich üi Islam, Ira-Eüöin und ein früherer Deputierter Ulema Mustafa Assi in sind vor das Kriegsgericht geladen worden. Neueste Zrahtmeldungen vom 20. Juni. Das Besitzsteuergeselr in der Bndqetkommission. Berlin. Die B u ü g e t t v m in i s s i v n des Reichs» tages setzte heute die Beratung des Besitzsteuer- gesctzcs als Rcichsverinögenszuwachsstencr- g c s e tz fort. Für die W c r t e r m i t t l u n g wurde für Aktiengesellschaften nsw. die Fassung des Wehrbeitrags- gesctzes beschlossen. Im übrigen bleiben die Bestimmungen über die Wertermittlung unverändert. Es folgten die Para graphen, die Bestimmungen über die Vcranlagungsbehür- den und Erhebungsstcllen enthalten. Ans Antrag der N a t i o n a l l i b c r a l e n wurden detaillierte Bestimmun gen eiiigeietzt, wonach für die Verwaltung der Besitzsteucr der Bundesstaat zuständig ist, in dem der Steuerpflichtige seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Ferner wurde mit l-l gegen 18 Stimmen ein fortschritt licher Zusatzantrag angenommen, dem Reichstage alljähr lich über die Tätigkeit der Reichsbevollmächtigten Bericht zu erstatten. Weiter wurde eine nativ nallibcralc Re solution angenommen, die Reichsbevollmächtigten zu Reichs- bcamtcn zn machen und die Veranlagung besonderen sinanz-^ und stciiertechnisch ansgebildctcn Beamten zu übertragen. ' -- , Die wclsischc Frage. Berlin. lPriv.-Tel.j Schon seit einer Woche waren», wie aus Hannover gemeldet wird, die Welsen-, füll rer von einer bevorstehenden Erklärung des Prinzen Ernst August unterrichtet, die am Tage vor der K a i s c r a n k u n f t in Hannover veröffent licht werden sollte. In der Ausschnßsitzung des Direk toriums der deutsch-hannoverschen Partei am 2 9. Juni, der auch die wclsischcn Führer ans der Provinz Hannover beiwohnen werden, soll über das Aiifhörcn oder W c i tc r b c st c h c n der Wclfcnp artet beschlossen werden. Fahrt der „Sachsen" von Hamburg «ach Potsdam. Potsdam, Das Luftschiff „Sachsen", das heute früh 6 Uhr 40 Min. in H a m b n r g aiisgcsticgen war, ist heute mittag um 11 Uhr über der Stadt eingetrosscu und um Uhr im Luftschiffhafeii glatt gelandet. Revolvcranschlag aus Lehrer und Schüler. Bremen. Wie Bösmanns Telcgr. Bureau meldet, hat heute vormittag in der hiesigen katholischen M arie n- schule ein anscheinend geistesgestörter Mann ans die Kinder und eine» Lehrer zahlreiche Schüsse ab gegeben und schweres Unheil angcrichtet. Der scstgenom- menc Täter ist der 80 Jahre alte Kandidat des höheren Lehramtes Schmidt, geboren zu Sülze in Hannover. Zwei Kinder sind tot. Lechs Kinder, darunter drei Kunst und Wissenschaft. Dalcroze-Schulfeste in Hellerau. Die zweite Fcstausführung führte nachmittags Kinder ins Treffen, die den ersten drei Jahrgängen angchürtcn. IagucS-Dalcroze zeigte den Verlauf einer Unter richtsstunde. Die bewegungssrohe Jugend im Lustgefühle ihrer Freiheit bei schulischer Arbeit zu sehen, war ein Bild, daö an und für sich bestach. Die Ausführung der rhyth mischen Hebungen zeichnete sich keineswegs durch fehlerfreie Darbietungen aus. Tic individuelle nervöse Bcranlagung äußerte sich in alten möglichen graduellen Verschiedenheiten. Es ließ sich deutlich beobachten, wie durch fortgesetzte Ucbung eine Verkürzung der Reaktionszeit cintritt. wie die an fänglich mühevollen Willenshandlnngcn allmählich sich zn Automatismcn wandeln. Wenn nur das Prinziv der Ab spannung iAusschaltung aller die freie Beweglichkeit hin dernden Hcmmnngcnj in seiner grundlegenden Bedeutung erkannt würde! Tic Lehr- und Lernarbeit konnte sich zu einer freudvolleren und reichen Erfolg sichernden auS- wachscn. Darüber kann kein Zweifel herrschen, daß der Rhythmus Körper und Geist in ihren Wechselbeziehungen stark beeinflußt, daß er das Nervensystem stählt und den Willen entwickelt, daß er Bildungöwcrte zu dem idealen Ziele weckt: harmonische Ausgestaltung der Persönlichkeit. Die pädagogische Praxis möchte sich der in gleichem Grade belebenden wie konzentrierenden Macht des Rhythmus nicht länger entziehen. Ncrvcngymnastik bannt den Mangel an Selbstbeherrschung, der sich in psychischen und physischen Ermüdungserscheinungen, in Willcnsschlasfheit bei unserer Jugend in bedrohlicher Zunahme zeigt. Aber nicht bloß durch rhythmisch geregelte Bewegung darf Lie Ncrven- schulung Ausdruckskraft werden, sie sollte sich vielmehr zu Geschmackskultur im mündlichen Sprachgebranchc vergeisti gen. Deutschlands feinster Sport muß die künstlerische Pflege der Muttersprache sein. Die von Dalcroze unter Umgehung von Einzelsingcn weiterhin gezeigten Ergebnisse in der Gehörsbildiing boten dem Kachmanne nicht viel Ueberraschendes. Die „Steigerung des TonbewußtscinS bis zur Sicherheit des absoluten Gehörs" ließ sich noch nicht als erreicht konstatieren. Man sang an der Wandtafel eine Zeit- lang in nicht gewolltem H-Dur. Schumanns Wort: „Die Bildung des Gehörs ist das Wichtigste," harrt im Schnl- staate noch der allgemeinen Bcrwirklichung. Das im Pro gramm angekündigtc Lied von Hellcrau lKlostcrmann-Dal- croze) kam in Wegfall. Mit entzückend dargclwtcncn Reigen snach Mozartschcr Musils schloß die iu knapper Rahmung gehaltene Vorführung, die mit Beifall ausgenommen wurde. Nach der Pause folgte Glucks „Orpheus". Das Werk eignet sich in vorzüglicher Weise zur Bermcndiing als Schulbeispiel in Talcrozeschcm Sinne. Es boten sich dem Auge eindrucks- ticsc Bilder, die recht wohl geeignet sind, der bildenden Kunst Motive zu geben. Der Bühncnpraxis erstand eine Fülle von Anregungen. Ihre Vcrwi-klichniig setzt das Vor handensein von entwicklungsfähigem Material und lang jährige erziehliche Wirksamkeit voraus. Die erste Panto mime hätte an Leben noch gewinnen können, wenn die Bc- tciligten nicht mit leeren Händen erschienen wären. Tic Tartarusszenc war ein Meisterstück dramatischer Gestaltung. Die Ehorschuliing stand nicht aus gleicher Höhe. Es fehlte an Verschmelzung der tonangebenden Mächte, unter denen viele Ausländer namentlich in der Vokalgcbung bemerkbar wurden. Das Orchester mit prächtigen Echowirkungcn be gleitete gegen Ende hin zu schleppend. Frischere Tcmpv- nahme erwies sich als Vorteil. Unter den Solisten bot die Emmi Leisner als Orpheus lohne Lcicrj eine in jeder Hinsicht auf ragender Höhe stehende Leistung. Susanne F i s ch c r° L a t t e r m a n n als Amor zeichnete sich durch Sorgfalt in der Wortbchandlung aus. Erna Freund tEurydikc) ließ es an Sicherheit und rhythmischer Prägnanz fehlen. Der Gesamtcindruck war ein nachhaltiger. Be deutsame StimmungSweckcr waren in Licht und Farbe ge geben. Mit den Solisten wurde Dalcroze lebhaft aus gezeichnet. die verkörperte Energie der Bildungsanstalt in Hellcrau. , L. 1?. -s* Mitteilung ans dem Bureau der Königlichen Hof theater. Im Königliche» Opcrnhausc wird Sonntag, den 22. Juni, Richard Wagners „Fliegender Holländer" mit der folgenden Besetzung ausgcführt: Holländer: Herr Lovmcr, Erik: Herr Löltgcn, Taland: Herr Piiulitz, Steuer mann: Herr Pauli, Senta: Fräulein Kappel <als Gastj, Mary: Frau Bender-Schäfer. -s* Königl. Opernhaus. Es ist das wundervolle Wirken eines echten Kunstwerkes, das; sein tiefstes Wesen den Ge nießenden überflutet, wenn die Ekstase des ersten Ein drucks, die Benommenheit und Besessenheit vorüber sind. Wie ja nur die Liebe eine echte ist, die Leidenschaft und davonflattcrndc Illusionen und die Erkenntnis des Tat sächlichen überdauert. Man sitzt bei Wagner nicht mehr mit glühenden Wangen und kampfesmntigcn Blöcken, denn die Zukunft von ehedem ist ja lange Gegenwart, und das Umstrittene zn sicherem Besitz geworden. Und erst ans dem Zustand inneren Bcsitzciis erblühen die reinsten Ficiiden, die Enthüllungen des künstlerischen Genius. Bei der Fülle und dein inneren Reichtum des Stoffes fehlt es natürlich nicht an Ucberrnschnngcn, die dann besonders fühlbar werden, wenn man längere Zeit einem vöcr dcm anderen Mnsikdramn ferngcblicbcn ist. Wunder- herrlich im Besitzstand des Dresdner Opernhauses steht die „G ö t t c r d ä m m c r ii n g" in ihrer szenischen und vielfach auch inneren Nciigestaltuna- Es ist die Krönung einer gewaltigen Arbeitsleistung, die an dieser Stelle be reits ihrem vollen Werte nach gewürdigt worden ist. Tie Uebcrraschnng lag gestern bei der neuen B r ü n n l, i l d c von Helena F o r t i. Trotz der festen, scheinbar unverrück baren Linien, in denen Wagner seine dichterischen Eharat- tere fcstgclegt hat, ist eine individuelle Auffassung sehr wohl möglich. Und wie man aus dem Munde der Mit- schasscndcn in jener großen einzigen Zeit weiß, hat der Meister mit seiner Achtung vor jedem wirklichen Können, den Helfern am Werk die Grenzen keineswegs eng ge zogen. Tic Sicglindc von Eva Plaschke - v. d. Osten und die Gvtterdämmcriings-Brünnhildc von Helena Forti zeigten in der schauspielerischen Gestaltung ganz neue Züge, die Ergebnisse einer starken Bülincnbegabiing, die neuen Zielen ziistrcbt. Die Brünnhilde des -ritten Tages bietet allerdings auch die reichste Ausgabe. Das Göttliche ist ihr acnommen. unter Siegfrieds Kuß wird sie,
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