Dresdner Nachrichten : 28.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-28
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- Dresdner Nachrichten : 28.07.1913
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87. Jahrgang. AL 2V«. vezugt-vebühr ,I«>«l>i>hrl. Ilr Dr„. d«n tri tttzitch,a«i- mallierZutraaunatin S»nn- und Monto-k, nur einmal) i.5ü M , dur-au»u>tr<t,e Nom. miNianiir, bi« »,d0 M. «ri einmaliger Zu- sleliung burch die Post »M.<ohne Bestell geid). «ualanb: Oester- reich.Ungarn b,4ö «r., Schwei, »,« Frl» , Iiallen 7,17 Lire. — »achdruil nur mit deutlich». vuaN.n- anaab« <.Dre»dner Montag, SS. IM ISIS. ^."»zuMig.-Un verlangte Manustripie «erd-nichiausbewahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Feriisprecher: 11 » LVS6 « 3VV1. Gegründet 183H Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hiürmer kl»m »inst von iiarvorragsnstar kZuaiität unst iiu»»or»1 prviavrari. Vorkauts-gg sgsrin: Nil»». Anieigen-Darif. Annahme von Ankün- diaungen dt» nachm. !> Uhr, Sonniag» nur Marienltraste 28 vor, 1Ibi»>/-IUHr Dre einipalltge Zeile (elma 8 Silbe,>1 S« Pi . die zweiliurliige Zeile aus iteilseile 70 Pi., die jwehpall. RekiameMe l.ö« M., Familien diachrichlen au» Dres den die einspail. ZcNe M Ps. — Z„ Nun,- incrn nach Sonn- und Feiertagen erhöh,er Tarif. — Au»wiirlige AuürSge nur gegen iHoraurbeurhiung. ZededBeiegklalilvPf. Hauptgeschäftsstelle: Maricnstraste :k8 4n. prel»«eri bei bervorragenster ynaliiäi, steine 0urek5clinitl»»»re »onstcrn ariLlnelie Uosteiie, Sorxihiiigiie vurckkübrunL aller Sunräge bei cou- ianiester kestienung »inst stie anerkannten Vorrüge - lrriklcr lstmsatr bei kleinem blrrirerr isi stas Urinrig ster v«e8vLN-z., Vilitoelszte. 5/7. Ligan« Fabrikation Wobnung» - LInricbtungan alior Stllsrton. „LLUllckUllSl", Die „Vrssänsr be^ieftt man in l-08ctivvitr läxlieli 2 mal inorgeir» unck sdenits ciurci, fiicliai-6 Ku6olpli, Q^uncjstk-ÄLs IS. vraul -/lu88tattu»§en uncl trübst sllsr /lrt >cllmacI<Lrjl?tiNiNs;ett lausen äie aulierst voiteNNasl in tler vt'SLclsn -Wilsclt'uffsi' lVlöbsI - ^snIssLls Irrb.r Lr-nst Krsuso, ist/sttinor»tr. 7, Ecks pairnatr. o lei. I2KI8. bei küsenbsstnkskrten »7,7 luiliWiii. verhiiiäert in cien vcilaus Lcksciitei 2 ickarlc. Verssncl nscst suxivLiM. IUI. UWt orkigs (Leso^. Mutmaßliche Witterung: Heiter, warm, Gewitter neigung. Der Zeppelin-Kreuzer „Sachsen" führte gestern vormittag Sie bereits zweimal verschobene Fernfahrt von Leipzig nach Zittau ans, wobei er früh X7 Uhr Dresden passierte. Unter den Opfern des Eisenbahnunglücks bei Esbjcrg (Dänemarks befinden sich der Dresdner Kaufmann Richard Wellner und Frau. Nach Ansichten der Balkandiplomatie ist ein dritter Balkan krieg zu befürchten. Serbien fordert die Ueberlaffung der von.der ser bischen Armee zum zweiten Male eroberten Gebiete und eine Kriegsentschädigung. Die Arbeitervcrbände in Südafrika drohen neuer dings mit dem Generalstreik. Ne Balkanlrise. Ein dritter Balkankrieg? Aus den Kreisen der Balkandiplomatie schreibt man Ler „Deutschen -Orient-Korrespondenz": „Man wird gut tun, einer baldige» Beendigung der Balkanwrrren nicht mit zu großem Optimismus entgegen- zusohen. Denn nach den neuesten aus Athen und Kon- stantinopcl vorliegenden telegraphischen Meldungen ist cs noch nicht ausgeschlossen, daß wir einen dritten Balkan krieg mit abermals vertauschten Fronten erleben werden. Das einzige Mittel, dies zu verhindern, wäre ein schnelles und nachdrückliches Eingreifen der Mächte gegen das weitere Borrücken der Türkei. Es ist begreiflich, daß die leichten und unblutigen Erfolge der türkischen Armee gegen einen Gegner, der bereits völlig am Boden liegt, in der Kriegspartei die Hoffnung erweckt haben, das gesunkene Prestige der türkischen Armee ivicderhcrznstcllcn und zur Befestigung des jiingtürkischen Regimes den endgültigen Friedensschluß vorteilhafter zu gestalten, als es nach den andauernden Niederlagen und dem Fall von Adrianopel möglich war. Die aus diesen Gefühlen entstehende Osscn- sive dürste aber sehr schnell zu neuen Zusammenstößen, und zwar in erster Linie mit der griechischen Armee, führen. Es steht seht fest, daß das Borrückcn der tür kischen Armee durchaus nicht auf einem Ucberein- tommen mit Griechenland beruht: im Gegenteil, man ver folgt in Athen die aggressive Haltung der Türkei mit ge spanntester Aufmerksamkeit nnd ist entschlossen, einem weiteren Vordringen der Armee einen entschlossenen Widerstand zu leiste». Falls die vsmanische Regierung nicht jetzt sofort zu der Einsicht gelangt, daß sie sich dem Willen Eurorms unter allen Umständen beugen muß. stehen viel leicht schon in den nächsten Tagen in Thrazien neue Kämpfe zwischen der Türkei und Griechenland bevor. Daß diese Wendung der Dinge sofort Serbien und Monte negro an die Seite der griechischen Truppe» führen würde, ist selbstverständlich. Und damit stünden wir am Beginn eines dritten Balkankricges, bei dem cs nur »och fraglich ist. welche Rolle Bulgarien in ihm spielen würde. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürste aber Bul garien sich wieder seinen früheren Verbündeten anschließcn. und die Türkei stände abermals dem geschlossenen Balkan bund gegenüber, dessen Armee» das osmanischc Reich nahezu um seinen gcsamicn europäischen Besitz gebracht habe». Keine einzige europäische Macht kann ein Interesse daran haben, das, aus der Niederwerfung Bulgariens ein dritter Balkantrieg entsteht. Dies zu verhindern, liegt in den Händen der Gros,Mächte. Aber nicht mit Protest noten und diplomatischen Vorstellungen, sondern nur mit militärischen Machtmitteln ist ein Erfolg z» erzielen. So bald sich in Konstantinvpcl erst die Ucberzcuguug Bahn bricht. Saß cs zu einem Einschreiten der Mächte nicht kommen wird, weil Mittel und Wege dazu nicht zur Ver fügung stehen, dann ist der d r i tt c B a l k a n l r i c g nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidlich." Uebcr russische Stimmungen wird der „Schics. Zig." aus Petersburg geschrieben: „Gegenüber den „Leistungen" der Londoner Bot- schaftcrkoiifcrcnz macht sich hier in den politischen Kreisen und in der ganzen Presse starke Skepsis geltend, und auch die Diplomaten scheinen recht wenig Vertrauen in ihre Arbeiten zu haben. Die „Nowvjc Wrcmia" hat jedes Vertrauen in die Arbeit des Drcicrabkvmmeiis verloren. «Jede Morgenröte," so schreibt sic, „überzeugt die Türkei von der völligen Machtlosigkeit der Entente." Die halboffiziösc „Rjetsch" bezeugt ihre Ratlosigkeit da durch, daß sie den 8 1 der „Haager Konvention über die Er öffnung der Feindseligkeiten" nach Kriegserklärung an- führt und daran die letzten Ueberraschungcn aus dem balkanischcn Kriegsschauplatz mißt. Wer »ach dem, was die Welt in den letzten neun Monaten erlebt hat, »och an die Kraft von Vertrügen glaubt, must naiv vder Professor des Staatsrechts sein. Man kann nicht sagen, das, dieser Bruch von Verträgen hier eine starke Mißstimmung gegen Rumänien vder die Türkei ausgclöst hätte. Das Bewußtsein der bulgarischen Provokation, die den zweiten Balkantrieg hcrvvrricf, ist in der Gesellschaft so stark, daß selbst die Reaktionäre, aus deren Fahnen „Kampf für die Orthodoxie" steht »nd denen die Antipathie gegen den Halbmond angeboren ist, sich trotz der Wlcdercinnahmc Adrianvpelö nicht für die Bulga ren erwärmen können. Ihr Blatt „Scmschtschina" schreibt: „Wir wollen uns an den Bulgaren keineswegs rächen, aber wir sind der Meinung, das; für ihre Rettung kein Tropfen Blut und kein Geld auSgegeben werden darf." Das ist deutlich. Inzwischen laufen alle möglichen nn- kvntrollierbarcn Gerüchte um über die Bercithaltnng der Schivarzmcerflvtte, die bereits mit unbekanntem Ziel aus gelaufen ist. Auch Su ch o m l i n o iv s. des Kricgsmini- stcrs, Reise vom Ausland direkt in den Südwcsten und Süden des Reiches sucht man mit militärischen Maß nahmen in Verbindung zu bringen. Aber niemand glaubt ernstlich daran, denn man fragt sich, ob Rußland mit einem oder mit zwei Armeekorps durch Rumänien und Bulgarien nach Adrianopel ziehen will. Oder vom Kau kasus nach Armen'.cn? Soll man sich aus der Gesamtheit der hier herrschenden Anschauungen ein Bild muchcn, dann möchte man sagen: „Und sie kriegt sic doch," nämlich die Türkei die verbesserte Grenze Enos —Midi« mit Bogen nach Norden, nicht aber über Adrianopcl." Die Eholera in Saloniki. In Saloniki ist der Ausbruch der Cholera fest gestellt worden. Die neuesten Meldungen lauten: Kriegerische Operationen. Paris. Die hiesige griechische Gesandtschaft erhielt eine vom 27. Juli 1 Uhr nachts datierte Depesche: Die grie chische Armee schlug nach einem zweitägigen heftigen Kampfe bei Simitli am Strumaflussc die bulgarische Armee, nachdem diese sehr große Verluste erlitten hatte, in die Flucht nnd erbeutete drei bulgarische Geschütze sowie viel Kriegsmaterial. Die gesamte griechische Armee, deren Verluste beträchtlich sind, marschiert gegen Djumaia. Saloniki. Ter größte Teil der hier befindlichen Marineinfanterie ist nach Dedeagatsch abgegangen. Die Griechen haben die ganze Küste von Kaawalla biS Enos besetzt. Athen. Amtlich wird gemeldet, daß bulgarische Kavallerie in Stärke von Ml) Mann Lantkii ge räumt und das; auch die bulgarischen Behörden die Stadt verlassen habe». Tie achte griechische Division besetzte die Stadt und setzte die von den Bulgaren eingekerkcrtcn Ge fangenen in Freiheit. Sofia. Nach Einäscherung einiger Dörfer und deS Grcnzortcs Hebitschewo haben sich die Türken nach Thrazien zurückgezogen. Sofia. Die Türken habe» den Ort C h i b i b t s ch c w v an der alten türkisch-bulgarischen Grenze und die beiden dortigen Bahnhöfe in Brand gesteckt. Konstantinopel. Der Minister des Innern Talaat, der sich nach Adrianopel begeben hatte, ist gestern nach mittag hierher zurnckgekehrt. Der bulgarische General der Reserve Pvpow, der bei dem Einzug der Türken in Adria- nvpel gefangen genommen morden war, ist hierher gebracht worden. Die von den Türken in Adrianopcl gemachte Beute besteht ans IM Kanonen, wovon 73 früher der Türkei gehörten, und 30 »00 Gewehren samt einer großen Menge Munition. Sofia. Die Zahl der Flüchtlinge, die in Sofia Unterkunft gefunden haben, beträgt bisher 20 000. Die Fricdcnsvcrhandlnngcn. Belgrad. Zn F r i c d c n s d c l e g i c r t c n für Bularcsl wurden ernannt: Ministerpräsident Pasitsch, der frühere serbische Gesandte in Sofia Spalaikowitsch und der serbische Gesandte in Bukarest Michails Ristitsch, als militärische Delegierte und Sachverständige die Gencrnl- stabsobersten Smiljanitsch und Kalafatvwitsch sowie zwei Ministcrialsckrctäre. Pasitsch und die übrigen Mitglieder der Delegation reisen morgen Sonntag »m » Uhr früh mit einem Extradampscr der serbischen Dampfschisfahrts-Gesell- schast bis Turnu Severin, worauf die Reise mittels Sviidcrzugs der rumänischen Staatsbalmcn fortgesetzt wird. Während der Abwesenheit des Ministerpräsidenten Pasitsch vertritt ihn der Fiiianzmiiiistcr Patsch». Bukarest. Tic bulgarischen Delegierten Tvn- tscyew. Fitschew, Paprikvw und Ivantschcw sind heute hier cingetrosfcn. Saloniki. Ministerpräsident Vcnizclos wird aus seiner Reise nach Bukarest von zwei Offizieren des grie chischen Gencralstabcs begleitet sein. Sofia. Das Blatt „Echo de Bulgarie" schreibt in einer Besprechung der Haltung Griechenlands in der Frage der W a f f e n st i l l st a n d s v e r h a ii d l u n g e n: Griechen land, das wie schon im Kriege gegen die Türkei mit geringen Anstrengungen leichte Erfolge erlangte, macht wie bei Tscha- taldscha hinsichtlich der Einstellung der Feindseligkeiten Schwierigkeiten, um das mit ihm verbündete Serbien, das die Last des Krieges zu tragen hat, zu entkräften, und nm ihm so bei der Teilung der Eroberungen die größten Zu geständnisse abzunötigcn. Das Blatt will Nachrichten darüber haben, daß der Besitz von Ghcwgcli bereits Anlas, zu ernsten Streitigkeiten zwischen Serben n»d Griechen gegeben habe. I Belgrad. Wie verlautet, werden nach einem neuerlich I getroffenen Uevereinlvmmcn die militärischen Verhand lungen über drn Waffenstillstand in 2t i s ch parallel mit den Friedeusverhandluugen in Bukarest gepflogen werde». Belgrad. Wie verlautet, hat der österreichisch- ungarische Gesandte v. Ugron beim Ministerpräsi denten Pasitsch einen Schritt im Interesse der soforti gen Einstellung der Feindseligkeiten noch vor Beginn der Fricdensvcrhaudlnngcn unternommen. Belgrad Wie die „Politika" meldet, wird Ser bien bei den Friedensverhandlungen folgende Forde rungen stellen: Ueberlassung aller von der serbischen Armee zum zweiten Male eroberten Gebiete: Reguüerung der alten serbisch-bulgarische» Grenze, da diese wiederholt zu Zwistigkeiten An las; gegeben hat: Zahlung einer Kriegscuti ch ädigun g. Athen. Ministerpräsident Vcnizclos ist um 3 Uhr abgercist. Die anderen Vertreter Griechenlands in Buka rest werden sein: Ter griechische Gesandte in Sofia Panas, der Univcrsitütsprvsessor in Paris Pvlitis, der griechische Gesandte in Wien Streit und ferner zwei vom Könige be stimmte Offiziere Pallis und Eradaktnlos. Da die Zeit drängt, wird sich BenizeloS wahrscheinlich nicht in das griechische Hauptguartier begeben. Die Abreise Bcnizclos' wurde infolge der Antwort Rumäniens beschlossen, in der cs sich dem Vorschlag der Verbündeten anschlicstt, gleich zeitig über einen Waffenstillstand und den Borfriedcn zu verhandeln. Konstantinvpcl. Der Minister der öffentlichen Ar beiten Osman Nizami Pascha ist in besonderer Mission nach London entsandt worden. Man glaubt, daß er damit betraut sei, eine günstige Haltung Englands in Ser Frage der Besetzung Adrianvpels durch die Türken zu erzielen. Die Eholera. Belgrad. Nach amtlichen Berichten wurden im König reich Serbien im ganzen bisher 4 0» Eholera fälle festgestellt, wovon 101 tödlich verliefen. Unter den an Eholera erkrankten Personen befinden sich Soldaten, unter den an Eholera verstorbene» lM Soldaten. In Bel grad wurden bisher insgesamt 1>8 Eholcra-Erkrankungcn fcstgestellt, von denen 48 tödlich verliefen. Davon sind l06 beziv. 42 Soldaten. Odessa. Der Dampfer „Ehcrson" der freiwilligen Flotte ist mit den »10 aufrührerischen Athos- m ü n ch e n, die sich der Irrlehre des Mönches Bulatowitsch angcschlossen hatten, hier eingelaufen. Urmia. Kurden haben drei christliche Dörfer über fallen, eine russische Abteilung ist zur Hilfeleistung ab- marschicrt. Neueste IrMmel-ungen von, 27. 2ult. Der Kaiser aus der Nordlandrcisc Balestrand. Der K aiser besichtigte gestern den nun- mehr von dem Gerüst befreiten Frithjvs und nahm über die eingelausencn Linienschiffe „Kaiser" und „Friedrich der Große" die Parade ab. Der Kaiser machte am Nachmittag bei andauernd schönem Wetter einen Spaziergang. An Bord ist alles wohl. Der Lusivcrkehr zwischen Deutschland nnd Frankreich. Berlin. Heute hat im Auswärtigen Amte zwischen dem Staatssekretär v. Iagoiv und dem fianzösiichen Botschafter Eambvil ein Notenaustausch über die Regelung des Luft- v cric h r s z m i s ch c n T cntschl a n ö und Frank reich stattgefnndcn. Deutschland und Frankreich. Paris. Ser Bericht, weichen D o n m e r namens des Hcercsansschnstes des Senats über das Gesetz über die ü reii ä h iigc Di e n st zeit erstattete, beschäftigt sich ein gehend mit den denn ä> e n H e e r e s v c r st ä r k u n g e n und schließt mit Erörtern»«,,'» über die gegenwärtige Lage Europas, ftn dem Bericht heißt cs, die Balkanlriegc habe» im politischen nnd militärischen Gleichgewicht des Kontinents eine Störung hcivvrgcriise». die Kvnslikts- ursachcn zwischen den Großmächten haben sich nicht ver ringert. Die jenseits des Rheins zunehmenden Rüstungen beweisen gerade nicht, daß die Festigkeit des Friedens gc- wachien ist. Die Mächtegruppierung, welcher Frankreich angehört. hat keine Erschütterung erfahren. ^>n Lause einer schweren entscheidenden Krisis sind Frankreich. England und Rustland nicht einen 'Augenblick uneinig geworden und werden auch i» Zukunft nicht uneinig werden. Frankreich will sich, wie die anderen Machte, «eine eigene Sicherheit nur selbst danken, seine Unversehrtheit durch eigene Kraft sichern. Teutichlciid hat eine bedauerliche, beniirnhigendc Politik, die snr »ns zu gewissen Stunde» einer allerjüng- stcn Vergangenheit aggreisiu war. Deutschland, einst ein unbarmherziger Gegner, ist auch der bei weitem mächtigste. Wir haben also allen Grund, unsere 'Armee ans dem Niveau der deutschen zu erhalten. Frankreich muß stark sein unter starken Nationen, weil es immer in erster Reihe stand und in erster Reihe bleiben muß.
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