02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130731025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-31
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Dkk» «att »Kd d« L«s«n von Dr«dm »d Um^bun, am Las« vorher derell» al. Mencl-Mrgabe »ug,stellt, während t, die Post-Abonnenten am Morgen in einer Desamtaurgabe erhallen. 67. Jahrgang. Hk LOS. «eiKll.GestKHr »urchauswailtgeltmsl. »IM»ntleebi»»,i0M. »et «Inmattger Zu- Itellun, durch die v«It »M.<ohn,»eftell,«Id). «u.land: Oester. reich-Un^rn d,1d Nr., Sch «ei, e,6ii Frk«.. Italien 7.17 Lire. — Nachdruck nur ml» Gütlicher Quellen. «nanb» <^Dresdner Mchr.">p,IWg.-Un. «rlanele Manustripi« »erd.ntchiaufd« wahrt. Donnerstag, 31. Juli 1V13. Telegramm-Adresie: Nachrichte« Dresden. E>egi?ürr-et 1858 Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden, ^auxtgescbäflsstelle: Marienftraste 58/40. Fernsprecher: II» L«»6 . Anjeigen-raris. einnahm« von Anilin- diaungen di» nachm. 0 Uhr. Sonntag» nur Marienstrade »8 non II dis-/-> Uhr. Die einlpaitige Zeile (etwa ti SUdenl d» Pi., die zweiipallige Zeile aui Terlsciie 7» Ps., die zwetipaii. NeNamezeil« I.dO M., ffamiltrn. Nachrichien au» Drei- den die einspail. Zeile Sd Ps. - In Nun,, mern nach Sonn - und Feiertagen erhöhier Toris. — AubwSrtige SlusirSge nur gegen VoraurbeMhlung. Jedes BclegdlailloPs. l!. k. Kielilkl' ,1 s. m. b. tt. Irrrilliii, Iiiiiilimlr.il <L»s r»r»ct sleklr. vslsu^eteingsleörpse» <Lr»s- e». elskr»». Lickt- u. Kr-sktsnlsgerr Qs» »»net Lieictriscke Ko^ee- Qas »»net oteteti-tscks Stätten Qss- uncl etetetrtsct»« ^rsatLtStte Santo Stationär». sUigs Le ssv. Der König trifft am Sonnabend früh mit dem Prin zen Ernst Heinrich und Len Prinzessinnen in Dresden ein und nimmt im Schlosse Moritzburg Wohnung. Der Kaiser hatte heute in Valestrand eine Begeg nung mit dem König Haakon von Norwegen. Die braunschweigische Thronfolgefrage wird nach einer Zeitungsmeldung Anfang Oktober im Bundesrate zur Lösung kommen. Der türkische Thronfolger ist bet seinem Einzüge in Adrianopel auch von den fremden Konsuln offiziell begrüßt worden. Der Vormarsch der Türken in Thrazien ist eingestellt worden. Die Griechen besetzten Gümüldjina. . Die Delegierten auf der Bukarester Frie denskonferenz hoffen, in 10 bis 14 Tagen die Ver handlungen beenden zu können. In der inneren Mongolei ist der Kriegszu stand erklärt worden. Re Türken in Mrianopel. Auf Anordnung des Mali von Adrianopel werden alle türkischen Bewohner Adrianopcls, die nach der Einnahme der Festung durch die Bulgaren ausgcwtesen worden waren, dorthin zurückgebracht. Seit Wlederbesetznng der Stadt Lurch die Türken wirb Tag und Nacht an der Instand setzung der Festungswerke gearbeitet. Der Wal! stattete den fremden Konsuln Besuche ab und erklärte, das, das Leben und Eigentum aller fremden Untertanen geschützt feien. In der Stadt herrscht völlige Ruhe und Ordnung. Die frcnrden Konsuln werden an dem Empfang des türki schen Thronfolgers Inssusf Issedin nicht tcilnchmcn. Der Thronfolger und Prinz Zia-Eddin sind Diens tag vormittag in Adrianopel cingrtroffcn. Sic wurden vom Walt, den Zivil- nnd Militärbehörden, den geistlichen Oberhäuptern und Notabcln empfangen. Truppen er wiesen die Ehrenbezeugungen. Die Bevölkerung bereitete dem Prinzen einen begeisterten Empfang. Der Thrvnfolger hielt eine Rede, in der er sagte: „Es war schmerzlich für uns, Adrianopel, die zweite Hauptstadt der Türkei, die von meinem Ahnherr» erobert worden ist, in die Hände des Feindes fallen zu sehen. Ich danke Gott, das, die Tiadt durch den Mut unserer Armee wieder erobert worden ist." Am Nachmittag fand unter dem Vorsitze des Mufti eine Versammlung statt, die dem Wunsche der Bevölkerung Aus druck verlieh, daß Adrianopc'l der Türkei verbleibe. Der Thronfolger telegraphierte an den Sultan: „Es ist unmög lich, die Freude der Ottomanen Adrianopels zu beschreiben, daß die heilige Stadt gerettet und dem Feinde wieder ab- genommen worden ist." Der türkiscktc Rormarsch eingestellt. Aus Sofia wird gemeldet: Stach hier cingctroffcncn Depeschen haben die Türke» den P orma r sch in T hrc> - zien sowohl wie auf bulgarischem Gebiet ein gestellt. Die am weitesten vorgeschobene türkische Kavallerie-Abteil» ng befindet sich schon seit drei Tagen in Bumbuli. Man hat in Svsia die feste Ueverzengung ge wonnen, daß die türkische Regierung endgültig darauf ver zichtet, neue Gebiete besetzen zu lassen. Zur Zernierung der bulgarische« Festuug Vidi«. Ans Belgrad wird gemeldet: Die serbischen Trup pen. die vor Vidin selbst eingctrossen sind, haben die Ei ri sch ließ» ngslinien geschlossen und das Dorf Tapartchii. 3 Kilometer von der Stadt entfernt, besetzt. Von den serbischen Stellungen ans sah man, daß in Vidin die weiße Flagge gehißt wurde, aber der Feind entschloß sich dennoch, die Stadt bis anss äußerste zu verteidigen. Ein »euer Erfolg der Griechen. Die Griechen besetzten, ohne Widerstand Z» finden, Gümüldjina. Bo» -er Londoner Botschafter-Konferenz. Wie man aus London meldet, erledigte die Bot schafter-Vereinigung in ihrer gestrigen Sitzung außer der Frage der inneren Organisation Albaniens auch die jenige der finanziellen Unterstützung Monte negros und setzte das offizielle Protektorat fest, wodurch der Zugang Serbiens zum Adria tischen Meere geregelt wird. Die neuesten Meldungen lauten: <, Der Streit um Adrianopel. Paris. Der Sonderberichterstatter des „Matin" tele graphiert aus Adrianopel. daß ihm der türkische Thronfolger unter anderem folgendes erklärt Haber Ich kann nicht glauben, daß Europa wirklich den Willen hat, uns Adrianopel wcgzunehmen, und daß es den noch nicht ratifizierten Londoner Vertrag als gültig ansicht, während es die schiedsgerichtliche Entscheidung von Petersburg annulliert. Das Mißgeschick der Massen hat uns für einen Augenblick aus Adrianopel vertrieben. Die Tapferkeit der Muselmanen hat diese Stadt zurückerobert. DaS ist die Gerechtigkeit des Himmels nach der Ungcrcchttgkeit der Menschen. Adrianopel ist heute für uns heiliger denn je. Man möge in Europa aber nicht glauben, daß wir nach der Rückeroberung muselmanischen Gebietes nns abentcuersüchtig von dem Reformwerke ab wenden werden, das wir in unserem asiatischen Reiche unternehmen. Die Rückeroberung Adrianopels bedeutet für mein Vaterland die Hoffnung auf Wiedergeburt und das Unterpfand des göttlichen Beistandes. Enver Bei erklärte demselben Berichterstatter: Wir werden Adrianopel niemals räumen. Wir sind hier, wir bleiben hier: wir werden uns hier bis auf den letzten Mann töten lassen, wenn cs sein muß. Das ist der Entschluß der Armee. Europa möge das wissen. Die offizielle Begrüßung des türkische« Thronfolgers in Adrianopel. Paris. lPriv.-Tel.s In den Berichten über den Ein zug des türkischen Thronfolgers in Adrianopel heißt es, das, auch die fremden Konsuln unter Führung des französischen Konsuls Elinet den Thronfolger be grüßt haben. Der Konsul erklärte, er halte es für seine Pflicht, im Namen seiner Kollegen dem Thronfolger seine Glückwünsche und den Ausdruck der Bewunderung für die schöne Haltung der türkischen Armee in der Zeit der Wiederbesctzung Adriänvpcls darzubringcn. Zur Bukarester Delegiertenkonferenz. Bukarest. Die Delegierten haben beschlossen, über de» sa ch l i ch c n Inh a l t der Sitzungen keine Mit- teilungen an die Presse gelangen zu lassen. Ucbcr die Besprechungen der Delegierten untereinander verlautet, das, vor allein die Einstellung der Feindseligkeiten vor Be ginn der Konferenz erörtert .worden sei. Zn dieser Be ziehung dürfte die Ankunft des griechischen Ministerpräsi denten BcnizeloS mäßigend auf die Ansprüche Serbiens gewirkt haben, so daß die Hoffnung besteht, daß die Kon serenz nicht unter Kanonendonner eröffnet werden wird Die Verbündeten erklären, das, sic ihre Bedingungen ge meinsam steilen und eS dadurch den Vulgaren unmöglich machen würden, mit einem allein Frieden zu schließen. Die allgemeine Stimmung in bezug aus den voraussichtlichen Verlauf und die Tauer der Konferenz ist günstig. Es be steht die Hoffnung, daß man inlObislILageuam Ziele sein werde. Bulgarische Berichte über Plünderungen. Sofia. Wie die „Agcnec Bulgare" meldet, haben die einzelnen Koininandvstellen an das Hauptquartier Bericht erstattet über die von regulären griechischen und serbischen Truppen begangenen Plünderungen, Räubereien und Massakers, an denen manchmal sich auch muselmanische Banden beteiligt haben. Diese Berichte zahlen insgesamt mehr als 7 0 Dörfer ans, die in den verschiedenen bul garischen Bezirken in Brand gesteckt wurden nirS deren ge samte Bevölkerung, soweit sie nicht fliehen konnte, in den Flammen umkam. - ' Neueste Drahtmelduugeu vom 30. Juli. Bon der Nordlandrcisc des Kaisers. Balestrand. Der Kaiser iah gestern zur ASendtafel außer den aus Ehristiania hier cingetroffenen Mitgliedern der deutschen Gesandtschaft auch .Konsul Mohr und Ge mahlin. Der König von Norwegen tras hcnte mit dem Kaiser zusammen. Das Wetter ist sehr schön, au Bord alles wohl. Zum Großfeuer i« Plötzcnsee. Berlin. sPriv.-Tel.) Nach den amtlichen Feststellun gen sind bei dem gestrigen Brande der Norddeutschen Eis- werke in Plötzensee ein Knabe getütet, ein Feuerwehr mann und zwei Knaben verletzt worden. Der getötete Knabe befand sich. alS der Brand ausbrach und die Amnioniakexplosion in dem Betriebslager erfolgte, hinter der Umzäunung. Er wurde durch den Luftdruck ge tötet. Nngufgeklärt ist noch, ob der Brand nicht ein zweites Todesopfer gefordert hat. Fm Birchow- Krankenhause ist ein Mann tot eingclicfert worden. Es hieß, er sei ans der Brandstelle tödlich verunglückt. Ge naue Feststellungen darüber tonnten noch nicht gemacht werden. Auch die Identität des Toten ist bisher un bekannt. Auf der Brandstätte wird es noch mehrere Stun den brennen und qualmen. Man spürt den Brandgeruch kilometerweit. Große Menschenmengen drängen sich noch heute ans den angrenzenden Straßen, die nach dem Plötzen- sce führen, um die Brandstätte zu besichtigen. ' Kriegszustand in der Mongolei. Mukdcn. Dem Gcncralgouvcrneiir wurde " von Peking aus die schleunige Formierung von zwei neuen Divisionen befohlen. — Ferner wurde strenge Ucbcr- ivachung der Nationalisten ungeordnet. Neber die innere Mongolei wurde der Kriegszustand verhängt. Schanghai. Infolge der Einstellung des gewöhn lichen Dienstes der HandclSdampfcr sind die Frcmdcn- nicdcrlgssungcn von Mangel an Lebensmitteln bcdrvht.^Dic fremden Konsuln haben bei den Admiralen der Flotte der Nordpartei wegen des Bombardements von Schanghai in der letzten Nacht energisch Protest erhoben. Möglicherweise wird eine F l o t t c n a k t i v n der internationalen S t r c i t k r ü s t e erfolgen. Kunst und Wissenschaft. s* Hermann Sudermanu weilt augenblicklich zum erstenmal in der schwedischen Hauptstadt. Er hat gerade ein großes historisches Drama in fünf Akte» vollendet, dessen Erscheinen in schwedischer Sprache schon gesichert ist. Kammersänger Wilhelm Nicchmann, der dem Darmstädter Hofthcater sünfundzwanzig Jahre lang an gehört hat und mit dem Schluß der verflossenen Saison aus dem Verbände des Hoftheatcrs ansgeschicdcn war, ist in dem Ostseebad Kolbcrg gestorben. -j* Münchner Uraufführung. Hn München gelangte die schon im Ausland erfolgreiche Komödie „Der Faun" von Edward Knoblauch mit großem Erfolg zur deutschen Uraufführung lmit Erich Ziegel in der Titelrolle). Das Stück versetzt mit sorgloser Phantastik einen regelrechten Faun iPan mag wissen, woher er kommt) mitten in die eng lische Gesellschaftler bekommt einen Frack angczogen und wird als Prinz Silvani eingcsührt, und ans dieser Situa tion ergibt sich die Möglichkeit zu einer Menge von derb- drastischen Angriffe» auf Kultur und Konvention. dl. Der rcsultatlose Plakatwcttbewerb. Unter den «og Entwürfen, die zum Wettbewerb für ein Plakat der Fnter- uationalen Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig ll»14 eingcsandt wurde», hat nicht ein einziger den An sprüchen genügt. Daraufhin hat dicAusstclliiiigSlcituiigPrv fcssor Walther Thtcmann, Leipzig, mit dem Entwurf eines neuen Plakates beauftragt, der auch erworben wurde. Das Blatt zeigt eine» kraftvollen Jüngling mit brennen der Fackel, der auf einem Greis, dem alten Bnchd-ucker- zcichcn, zur Erde hcrabsliegt. Der Künstler wtr^ die Lithographie selbst Herstellen. Emil Richters Kunstsalon. Tic Vertreter der „Ultra-Malerei", wie sie Albert Lamm in seiner gediegenen, gegen die Bestrebungen der Expressionisten. Kubisten und Futuristen gerichteten Kampfschrist iTUrer-Bnnd. 00. Flugschrift zur Ansdrncks- lultnr) genannt hat, fangen immer energischer an, sich auch bei den Dresdner Kunstsrenndcn einen Platz zu sichern. Diesmal haben sie eine Dame ins Tressen geschickt, die den Bcrsuch machen soll, in der stillen Zeit des Hochsommers eine Bresche in die bisher noch siegreich verteidigte Festung zu legen, und zwar mit verhältnismäßig leichtem Geschütz, dem sicher in einiger Zeit das gröbere folgen wird. Diese Vvrlämpserin heißt Gabriele Müntcr und kommt aus München, wo die „Neue Künstlcrvcrcjnignng" ihren Sitz hat, die unlängst in einem mit Text von Otto Fischer versehene», geschmackvoll ausgcstnttclen Werk, das „Das neue Bild" betitelt ist, ihre künstlerischen Grundsätze dargelegt hat lDelphin-Bcrlag, München). Auch Gabriele Munter, die übrigens der genannten Vereinigung nicht als Mitglied angehört, scheint sich nach den Proben ihrer Knust, die zurzeit in Emil Richters Kunstsalon aus gestellt sind, zu Sem in dem angesührten Bilderalbnm aus gesprochenen Grundsätzen zu bekennen. Sie ist, wie man das aus einigen Beispielen stirer früheren Arbeitsweise ersehe» kann, von dem Impressionismus anügcgangcn und hat mit seiner Hilfe recht Erfreuliches geleistet. Die „Allee im Park von St. Elend" vom Jahre lOOli ist sogar eine ausgezeichnete Lgndschast, die mit voller Beherrschung der Perspektive und mit einem sicheren Blick für die ver schiedenen Nuancen dcS Grün licrgcslcllt ist, vhnc daß das die kräftige Spachtcltcchnik des Bildes irgendwie störte. Osfenbor aber hat ihr es nicht mehr genügt, unter de» vielen, die dergleichen Dinge malen können, eine der Besseren zu sein: in dem törichten Bestreben, ans der Welt des Scheins, an die dort die Malerei gebunden ist. hinaus- zukvmmcn und die Dinge selbst zn erfassen, ließ sie sich verleiten, auf das weitere Studium der Natur zu ver zichten nnd nur noch die ihr von der Wirklichkeit vor- schwebcnde Idee mit dem Pinsel iviederzngcbe». Dabei geriet sie aus einen Irrweg, der sie immer bergab, statt bergauf geführt hat. Zuerst verzichtete sie ans das, was wir richtige Zeichnung zu nennen pflegen. Die Farbe wurde der wichtigste Ausdruck stirer Empfindung. Aber das, was sie gelernt hatte, stas ihr vorläufig noch viel zu fest im Blute. So kam cs, daß sie zum Beispiel bei ihrem „Ltasselscc" noch nicht völlig die Kenntnis der Perspektive verleugnen konnte. Plan kann hier noch die Einzelheiten des Motives, die Insel im Lee, die grünen Berge des Hintergrundes usiv., erkennen, kurzum, man ist noch im stande. in dieser Sinfonie in Grün sich einigermaßen zu recht zu sinden. Auch bei ihrer Darstellung des Städtchens Murnan in der 'Nähe des Liasselsces ist das immer noch der Fall. Austcrdem enthält ihre Kollektion zwei weib liche Slndienköpfe von >0l>o „,id lOlO, die trotz des starren Gesichlsausdrucks ein gewisses Geistiges haben nnd aus einige Begabung für das Bildnis schließen lassen. Bald darauf aber hat die Malerin vollständig die Anlehnung an das natürliche Vorbild ausgegeben. Wie die Kinder, die einen Mann oder eine Frau machen wollen, nur ihre un- volllvmmene Bvrstcllung von ihnen in allgemeinen Um rissen zu Papier bringen, so dast die Phantasie alles weitere ergänzen muß, so gibt Gabriele Miinter zurzeit nur noch die Idee der Dinge. Ihren Männlein »nd Weiblcin sei,len Nase nnd Mund: ihre Form besteht zwar noch nicht in der mathematischen Form des KnbnS. doch ist sic aber bereits aus dem besten Wege dazu. Zlne Gebärden er scheinen höchst feierlich. Ein Mann in blauen Kniehosen, der sicher ob dieser Nacktheit das Aergcrnis -er katholischen Geistlichkeit Oberbancrns erregen würde, obwohl von Fleisch und Blut lanin »och etwas an seiner Figur zn
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