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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130827017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913082701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913082701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-27
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1913
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lautere» Wettbewerb darstelle. aussührlich begründet hätte. — Schließlich sprach nach das Mitglied der Handelskammer Kassel Georg Tripp über „Saison-, Inventur« und andere Ausverkäufe". Er befürwortete folgenden Antrag: „Der Deutsche Zentralverband hält eine Erweiterung -er 88 7 und 9 des N. W. G. ans im Verlaufe des regelmäßigen Geschäftsbetriebe» erfolgende Ankündi gungen besonderer 'Veranstaltungen. wie zum Beispiel „Weiße Woche", „Kinderwochen". „Populäre Wochen", „Reklamewochen". „Ulttmotage". „Serientage". „Ausnahme tage" mw.. die an sich Versprechungen von Vorteil nicht enthalten, beim Publikum aber die Anssassung besonders günstiger Angebote erwecken, für erforderlich." Der Au trag wurde angenommen und hierauf die Weiterberatun gen auf Mittwoch vertagt. Ne 28. Generalversammlung de» evangelischen Bunde» findet vom 26. bis 29. September 19l3 in Görlitz statt. Der Z r n t r a l v o r st a n d erläßt gemeinsam mit dem Vorstand des Schlesischen Hauptvereins und dem Nestaus schuß, der eine stattliche Reibe evangelischer Männer aus Görlitz und Umgegend vereinigt, folgenden Ausruf: „Auf dem Boden Schlesiens, in den gastlichen Mauern des aufblühenden Görlitz, wird der Evangelische Bund vom 26. bis 29. September seine 20. Generalversammlung halten Durchdrungen von der festen Ueberzeugung. daß der Sinn der deutschen Geschichte die Erhaltung der ScgenSgtiler der Reformation und daß das Wohl des deutschen BvlkeS die Stärkung der nationalen Gemeinbürgscl-ast fordert, wolle» wir bei unserer diesjährigen Tagung erneut den Weg zum konfessionellen Frieden unter Wahrung der deutsch-pro testantischen Interesse» weisen. Die klare Erkenntnis der bedrohlichen Hemmnisse dieses Friedens, der starke Will zu seiner wahrhaftigen Förderung, die unermüdliche Pflege der großen gemeinsamen Gaben und Aufgaben des Pro testantismus sollen zu einem konfessionellen Frie den führen, der vereinbar ist mit der protestantischen Ehre, der evangelischen Wahrheit und der nationalen Freiheit. Unbeirrt durch mancherlei Verkennung, gestärkt durch ein treue, auch im letzten Jahre um mehr als fünfundzwanzig tausend Glieder gewachsene Waffcnbriidersclrast rufen wir inmitten gewaltiger vaterländischer Erinnerungen unsere evangelischen Mitbürger in solchem Geiste auf zu einem tapferen und einmütigen Geisteskampf für den wahren Frieden wider seine grundsätzlichen Feinde. Die Zeit wird kommen, wo es offenbar wird, daß unser Werk die wirk same Vorbedingung zu einer segensreichen natio nalen G e m e i n b ü r g s ch a k t ist." Miere a. I. und Kausmannsberus. An die Soziale Arbeitsgemeinschaft der kaufmänni schen Verbände von Leipzig hat der Kriegsminister v. Fal ke n h a n n auf eine Eingabe wegen des bekannten Rund schreibens des K r i e g s m i n i st e r i u m s an die Handelskammern folgendes geantwortet: „Die Zahl der verabschiedeten Offiziere ist im Verhält nis zur Zahl der im Handel, in der Industrie und im Bankfach vorhandenen Stellen nur gering. Bedenkt man außerdem, daß von die.ien Offizieren ein großer Teil im Staats- und Kommunaldienst Anstellung findet, daß ein ^ anderer, viclleichc noch größerer Teil auf Anstellung weder im Staats- und Gemeindedienst, noch im Privatdienst über haupt Anspruch macht. >o ergibt sich ein solches Verhältnis der beiden Zahlen, daß meiner Ueberzeugung nach von einer merkbaren H e r a d m i n ü e r u n g der A u s s i ch t der von Anfang an in diesen Betrieben täti gen Angestellten auf Erlangung besserer Stellen weder jetzt noch in Zukunft wird gesprochen werden können. Die in jüngerem Lebensalter und allo meist ohne lebenslängliche Pension ausscheiöenden Offi ziere müssen hier m. E. überhaupt außer Betracht bleiben, denn cs ist ganz selbstverständlich, daß diese in jedem von ihnen nach der Verabschiedung gewählten Beruf wie alle anderen von der Pike auf beginnen müssen. — Ein weite rer Grund, der die kundgegebencn Besorgnisse als zu weit gehend erscheinen läßt, liegt darin, daß die verabschiedeten Offiziere sicher nur dann in leitenden Stellungen Ver wendung finden werden, wenn sie sich für solche Stellungen eignen. Keine Betriebsleitung wird einen Angestellten nur deswegen in eine wichtige und verantwortungsvolle Stellung cinrücken lassen, weil er früher Offizier war. Einer solchen Täuschung wird sich wohl auch nur selten ein ehemaliger Offizier hingcben. Vorkommendenfalls wäre eS gerade eine der Ausgaben der am l. April d. I. errichteten AnSkunftserteilung, den Betreffenden rechtzeitig zu warnen und vor Enttäuschungen zu bewahren. Gerade dem früheren Offizier stellen sich in seinem Streben, vor wärts zu kommen, ganz besondere Hindernisse in den Weg, zumal da er in Wettbewerb mit Männern treten mutz, die dem Berns seit langen Jahren angehören. Die Bewerber auf alle Schwierigkeiten hinzuweisen, ihnen die Anforde rungen, die ihrer warten, auscinanderzusctzen. ihnen aber auch nach Möglichkeit die Wege zu zeigen, aus denen sie ihr Ziel vielleicht erreichen, ist als die weitere Aufgabe der Auskunstsstelle in Aussicht genommen, die keineswegs als Vermittlungsstelle in gewöhnlichem Sinne gedacht ist. Es war der -Hauptzweck des an die Handelskammer gerichteten Schreibens. Unterlagen zu erhalten, um ihr diese Aufgabe .zu erleichtern. Die eigenartigen Verhältnisse des Soldatenberufes zwingen vielfach auch besonders tüchtige und schassens- frcudigc Pfänner — oft wegen bestimmter, in anderen Be- rufszweigcn gar nicht zur Geltung kommender Mängel iinsbeionderc körperlicher Art) — den Beruf ohne auskömm liche Pension in einem Alter aufzngcbcn. in dem die An gehörigen anderer Berufe mitten in der besten Tätigkeit stehen. Deswegen halte auch ich es gleich meinem Herrn Vorgänger für eine ernste Pflicht des Kriegsministcriums, nach Kräften dafür zu sorgen, daß die hierin liegende Härte gemildert wird, und daß zu diesem Zwecke alle sich bietenden Möglichkeiten ausgenutzt werden, auch wenn jede einzelne nur einer geringen Anzahl von Offizieren zu weiterer Betätigung Gelegenheit bieten sollte." LagesiieWchte. Ter Wchrbeitrag. Die Fragebogen für die Erhebung der einmaligen Wehrabgabe werden gegenwärtig im Reichsschatzamt ge meinsam mit den übrigen Aussührungsbcstnnmungcn zu dem Gesetz über den einmaligen Wchrbeitrag ausgcarbcitet. Tie Bestimmungen werden vom Bundcsrat voraussichtlich im Oktober erlassen werden, da das Gesetz bekanntlich am I. Januar 1914 in Kraft tritt. Tie vom Ncichsschatzamt ansgcarbeiteten Fragebogen werden eine wertvolle Unter lage für die Beurteilung des deutschen National vermögens bilden. Die Fragestellung wird, den Be stimmungen des Gesetzes cnlsprcchcnd, äußerst sorgfältig vorgenommen. um ein durchaus klares Bild über die Ver mögenslage der einzelnen Zcnsiten zu gewinnen. Das auf diese Weise gewonnene Material wird wieder eine wich tige Unterlage für das V e r m ö q c n s z n w a ch s st e n e r- gesey bilden, das im Jahre 1910 zur Einführung ge langt. Die Fragebogen werden im Januar ausgcgcben und im Februar zugestellt werden. Drei Monate nach der Zustellung mutz das erste Drittel des Wchrbeitrages be zahlt sein. Bis längsten» Mat l»l4 wird daher da» erste Drittel deS WehrbettrageS etngegaugen sein. Da der Kasscnschiuß für das verflossene Etatjahr erst am 29. Junt erfolgt, werden also sämtliche Eingänge au- dem Wehr beitrag noch auf das Jahr 1913 verrechnet werden. Der Heeresverwaltung steht aus den einmaligen Ausgaben der HeereSvvrlage für iilis eine Summe von 4S5 Millionen zur Verfügung. Die Heeresverwaltung hat un mittelbar nach Verabschiedung de« Gesetze- große Be fiel langen gemacht, die zu Ende dieses und zu Anfang nächsten Jahre- bezahlt sein müssen. Um die notwendigen Mittel flüssig zu machen, ist für de» Spätherbst mit der Be gcbung eine« großen Postens Schatz scheine zu rechnen. Der Dchatzanmetsungokrebtt betrügt 099 Millionen Mark, und von dieser Summe sind bisher nur für 08 Millionen Mark Schatzscheinc auSgegeben. Die Kolonien »nd der Wchrbeitrag. Auf Anfrage an zuständiger Stelle ist einer Berliner Kolvntalgesellschaft mitgeteilt worden, daß die Kolonien, die staatsrechtlich Ausland sind, nicht unter das Ge setz über den einmalige» Wchrbeitrag fallen, daß also der Grundbesitz in den Kolonien auch für Jnlands- deutsche nicht zur Steuer herangezvgen wird und Deutsche in den Kolonie» zur Wehrbeitragsentrichtung nur heran gezvgen werden können, sofern sie ihren dauernde» Wohn sitz in der Kolonie noch nicht länger als zwei Jahre haben, vorausgesetzt, daß sie vor diesem Termin ln Deutschland ansässig waren. Die evangelische Sammlung für die Rationalspcude zum Kaiserjubiläum zugunsten der christlichen Missionen ist seit der letzte» Mitteilung Anfang Juli wieder um 233 657 Mark gestiegen, so baß das bisherige Endresultat 3441 17V Mark betrügt. Da immer noch nachträgliche Beiträge einlanfen, wird gebeten, alle etwa noch ansstehendcn Beträge schleunigst, spätestens bis zum 31. August, an das Bankhaus Delbrück, Schicller u. Ev-, Berlin, Manerstraße 61/85, abzusühren. Die Nachfolge Bebels. Dr. Burchard, dem die Kandidatur der National- liberalen für die Ersatzwahl im 1. Hamburger RcichStags- wahlkreiS angeboten wurde, hat darauf verzichtet mit der Begründung, daß inzwischen noch eine Kandidatur von bürgerlicher Seite (Dr. Karl Petersenj von den vereinig ten Liberalen anfgestellt worden ist. vnndesrat und 0r. msci. Senk. Nach den Ferien dürfte sich, wie man uns schreibt, der Bundesrat mit der Frage der Verleihung des Titels Or. Mt-li. äeiit., sowie mit anderen dringenden Wünschen der Zahnärzte befassen. In einer neuen Eingabe ist die Ver leihung des Titels beantragt worden, was einem ein mütigen Wunsche des gesamten zahnärztlichen Standes entspricht. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß die zuständigen Stellen sich den dringenden Vorstellungen der Zahnärzte nicht verschließen werden. Die Verleihung des Titels Dr. weck, clent. soll auf Grund einer Dissertation und eines Examens entsprechend den sonstigen Titelver leihnngcn erfolgen. Die Bildung eines Rcserve-Osfizicrkorps der Fliegertruppen st seitens der deutschen Kriegsministerien in die Wege geleitet worden. Es ist auch geplant, besonders fähigen Mechanikern der Flugzeugbranche die Berechtigung znm Ein ährig c n d i e » st zuznerkenncii, falls sie durch eine Prüfung Nachweisen, daß sie über entsprechende Kenntnisse der Branche verfügen, die zur Ausbildung als selbständige Flieger genügen. Bcrnfnngsverhandlnng gegen die Erfurter Reservisten. Die Berufungsverhandlung gegen die vom Kriegsgericht in Erfurt zu Zuchthaus- und Gefängnis strafen verurteilten Reservisten wird am 3. und 4. Sep tember vor dem Oberkriegsgericht, aber nicht in Kassel, wie berichtet, sondern in Erfurt slattfinden. Bekanntlich hatte die Berurteilnng dieser Reservisten durch das Kriegs gericht dazu geführt, daß im Reichstage ein Gesetzentwurf, der eine Milderung der Strafen bei einigen militärischen Bergcben bezweckte, fast einstimmig angenommen wurde. Eine amerikanische Truppenabordunng in Berlin. Der Herbstparade des Gardekorps am 2. Sep tember tu Berlin werden etwa 15 amerikanische Miliz-Offiziere unter Führung des Obersten Winter vom First Regiment Ni i n u t e Men aus Washington beiwohnen. Die Minute Men haben die Tradition des Regiments Washington geerbt und tragen noch die alte von dem großen deutschen Hecresresormator Amerikas v. Steu- ben seinerzeit in Nordamerika eingeführtc frederizianiichc Uniform mit Dreimaster. Eine Versammlung ehemaliger Fremdcnlegionäre. In einer am Montag abend stattgehabten, von ehe maligen Fremdcnlegionären einberufenen, sehr zahlreich besuchten öffentlichen Volksversammlung in Köln versicherten die Redner, entgegen früheren Behaup tungen, daß bezahlte Werber fortgesetzt namentlich im Rhein lande und in den Neichslanden tätig sind, um junge Deutsche in die Fremdenlegion zu locken. Bei völlig ungenügender Kost habe der Legionär an strengende Märsche durch meist sandige Gegenden zu leisten, wobei die vor Ermattung zusammengebrochenen Legionäre ihrer Waffen beraubt würden und alsdann erbarmungslos ihrem Schicksale überlassen blieben. Andere schlaff gewor dene Leute würden an Pferde gebunden und dadurch ge zwungen, weiter z» laufen. Die Bestrafungen, die dem Legionär drohen, der sich verfehlt, seien überaus grausam. Allein in 33 Paragraphen laute im Straf gesetzbuch das Urteil auf Todesstrafe. Nachdem ein Redner einen energischen Appell an die jungen Militärpflichtigen gerichtet hatte, unter keinen Umständen der französischen stremdealegton bcizutreten. und mit den Worten schloß: Nicdcrmit Frankreich! Nieder mit der Republik'.", brach ein allgemeiner Tumult los. Ein Vcrsamm- lungsbesuchcr behauptete, daß es in Preußen-Deutschland beim Militär nicht viel besser sei. Die Angelegenheit des Legionärs Müller in neuem Lichte. Tie Nachforschungen nach der Person des im Fahre 1919 in Udschda iAlgericnj erschossenen Fremdcn- lcgiouärS Müller sind in ein neues Stadium cin- getrcten, da die Eltern und Angehörigen des Erschossenen aufgefundcn zu sein scheinen. Es handelt sich um einen Alfred Schweizer, der 1899 in Stuttgart geboren wurde. Er reiste am 1. April 1999 zu seinem Bruder nach Zürich. Seitdem blieb er spurlos verschwunden. Seine Angehörigen vermuteten seit langem, daß er sich zur Fremdenlegion habe anivcrbcn lassen oder gewissenlosen Werbern in die Hände gefalle» sei. Sie haben sich erst am Dienstag an das Auswärtige Amt in Berlin gewandi, um mit ihrem Zeugnis zur weiteren Klärung der An gelegenheit beizutragcn. Eine Botschaft des Präsidenten Wilson im Streit mit Mexiko. Auf die 'Nachricht, daß Lind Mexiko verlassen habe, hat sich Präsident Wilson endgültig entschlossen, die mexi kanische Botschaft vor dem Kongresse zu ver lesen. Tic Verhandlungen mit Huerta sind, soweit sie Lind betresscn, beendet. Weitere Mitteilungen müssen durch den amerikanischen Geschäktsträger in Mexiko gehen. Die Botschaft ist in freundschaftlichem Tone ge halten. Sic stellt die Freundschaft Amerikas gegenüber Mexiko fest, erklärt aber, Amerikas unabänderliche Oppo sition gegenüber mexikanischen Negierungen, die aus eine vvn der Regel abweichende Art ans Ruder gekommen sind und von ehrgeizigen Persönlichkeiten geleitet würden. Die Botschaft kündigt formell an, daß Huertas Regie rung nicht anerkannt werde und erklärt, daß keine Aushebung der Sperre auf Massen und Munition etntrete. Weder Huerta noch seine Gegner würden Wassen oder Munitivn ans den Vereinigte» Staaten erhalte». Zum Schluß heißt rS. e» sei Wilsons Absicht, wen» nötig die Grenzposten zu verstärken, um seine Politik durchsühren zu können. — Präsident Huerta hat den Präsidenten Wilson telegraphisch gebeten, die Verlesung der Botschaft an den Washington»,: Kongreß um 24 Stunden ausznschieben. Diesem Ersuchen wurde entsprochen. In Washington wird bestimmt erklärt, daß John Lind nicht an- Mexiko zurückherufen worben sei. Die von Lind dem Präsidenten Huerta unterbreitete» Vorschläge werden amtlich wir folgt bekannt gegeben: Einstellung der Feindseligkeiten, defini tiver Waffenstillstand, baldige freie Wahl. Verpflichtung Huertas, selbst nicht zu kandidieren, Vereinbarung mit allen, das Wahlreiultat anzunehmen. Das Ersuchen Huertas,-die Spezialbotschaft Wilsons möge verzögert wer de», erfolgte zum Zwecke der Prüfung gewisser ergänzender Vorschläge LindS. Frankreich gegen die mexikanische Politik der Bereinigte« Staaten. Die Behauptung, baß das Vorgehen der Negierung in Washington gegen Mexiko von Deutschland, Frankreich, England und Japan gebilligt würde, die vom Pariser „Newnork Herald" ausgestellt war, entspricht, soweit Frank reich i» Betracht kommt, nicht den Tatsachen. Die fran- zö fische Negierung lmt zwar General Huerta den Rat gegeben, sich mit de» Vereinigten Staaten zu verstän digen, bat sich aber gegen die Ncbcrtreibungcn der Regie- rung in Washington ausgesprochen. Präsident Poincar« wird infolgedessen auch den neuen mexikanischen Gesandten Deila Varra in Audienz empfangen, zumal Frankreich die provisorische Negierung General Huertaü formell ancr. sannt hat. Nanking von den Rebellen übergeben. Nach einer der Petersburger Telegraphen-Agcntur auS Nanking zugegan-genen Meldung hat sich die Stadt den R e g i e r n ng s t r u p p e n gestern vormittag ergeben. Deutsches Reich. Durch Königliche Verordnung ist der banrische Landtag zur zweiten Session aus den 27. Sep tember einber usen worden Der Prinz-Regent hat den erblichen Reichs rat Grafen Fogger v. Glütt für die Dauer der zweiten Session des Landtags zum 1. Prä sidenten der Kammer der Ncichsrätc ernannt. Während des Druckes nachts einneilangene Neueste Drahtmeldungen. Posen. Am Dienstag abend 7 Uhr war bei Ihren Majestäten im Königlichen Residcnzschlossc Parade tafel für das V. Armeekorps im großen Fcstsaalc und im Wisbnsaalc. Zur Tafel führte Prinz-Regent Ludwig von Bayern die Kaiserin, der Kaiser führte die Kronprinzessin und der Kronprinz die Prinzessin August Wilhelm. Bei der Tafel saß der Kaiser rechts neben der Kaiserin. Rechts vom Kaiser folgten zunächst die Kronprinzessin, Prinz Eitel Friedrich und weiter Prinz August Wilhelm, Prinz Joachim: links von der Kaiserin Prinz-Regent Ludwig von Bayern, Prinzessin August Wilhelm, der Kronprinz und weiter Prinz Oskar und der Reichskanzler. Gegen über den Majestäten saßen der kommandierende General v. Strautz, rechts von ilim Generalfeldmarschall Gras Hacscler und links Generalfeldmarschall Frhr. v. d. Goltz. Posen. Bei der heutigen Paradctafel brachte der Kaiser drei Hurras für das V. Armeekorps aus, von dem er erwarte, daß es im Ernstfälle den Geisberg stürmern nacheisern und gleichen Ruhm an seine Fahnen heften werde. Posen. Der K a i s c r hat dem Obcrpräsidcntcn der Provinz Posen Dr. Schwartzkooff den Kronenorden 1. Klasse verliehen. Prinz-Regent Ludwig von Bayern speiste heute mittag bei dem kommandierenden General v. S t r a n tz. — Der Reichskanzler ist in Begleitung seines Ajutantcn Frhrn. v. Seil heute mittag 1 Uhr 55 Min. hier eingctroffen. Er nahm an einem Früh stück beim Oberoräsidentcn teil, das der letztere zu Ehren des Prinzen Oskar gab. Danzig. Die König!. E i s c n b a h n d i r c k t i o n Danzig gibt folgende Aufstellung der bei dem Unfall in KramSke getöteten und verletzten Personen bekannt: Getötet ist der Waffenmeister Ntchart-Aachcn, schwerverletzt Frau Malolcwski-Danzig. Der Name der zweiten schwerverletzten Dame konnte noch nicht sestgestcllt werden, da sic zurzeit noch in Bewußtlosigkeit liegt. Sie wurde in das Krankenhaus nach Schncidemühl übergc- führt. Leicht verletzt ist u. a. Frau Nestler aus Frciberg in Sachsen. Köln. Der Prokurist Steeg vvn der Düsseldorfer Filiale des A. Schaafshausenschcn Bankvereins, der nach Unterschlagung in Höhe von 239 999 Mark geflüchtet war, wurde heute mittag in Donaucschingcn verhaftet. Köln. (Priv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." meldet auS Athen: Das Krönungsfest des Königs und der Königin findet am 14. und 15. April 1914 nach byzantini schem Ritus statt, und zwar gleichzeitig mit den inter nationalen olympischen Spielen. Der König und die Königin werden alsdann den Titel Augustiis (Mehrer des Reichest und Augusla annelimcii. Vom heiligen Berge Athos werden von einem Ausschüsse von Mönchen die Krone und der Purpnrmantel der byzantinischen Kaiser nach Athen gebracht. London. Der englische Botschafter in Wien, Carl« w r i g h t ist z u r ü ck g e t r e t c n. An seine Stelle tritt der Botschafter in Madrid de Bimsen. Der englische Gesandte in Lissabon Hardinge geht nach Madrid. Mexiko. (Priv.-Tel.) Der amerikanische Son- dcrgc sandte Lind ist nach Beracruz abgereist» von wo er sich auf dem Seewege nach Washington zurück-, begeben wird. Johannisthal. (Priv.-Tel.) Der Aviatikpilot Viktor Stöfsler, der heute früh in Mülhausen (Elsaß) aufstieg, landete 716 Uhr abends 49 Kilometer vor Insterburg. Der l 2 9 9 Kilometcr lange Flug ist die größte bisherige; deutsche Fliegcrlcistung an einem Tage. Belgrad. (Priv.-Tel.) Der Austausch der Ge fangenen soll am kommenden Freitag in Pirot statt- finden. — Professor Miljukow wurde gestern noch spät am Abend in seinem Hotel von einer großen Studenten, gruppe ausgesordcrt. als ausgesprochener Feind des scrbi- scheu Volkes Serbien sofort zu verlasse». Er soll heute früh abrcisen. Tic anderen Mitglieder der internationalen Untersuchuiigslommission sind heute nach Saloniki ab- gercist. Bremen. iPriv.-Tel.) Der Norddeutsche Lloyd hat unter dem 'Namen Baltischer Lloyd eine neue Schiff fahrtslinie gegründet, die den Zweck verfolgt, russischen Auswanderern von Libau ans die Möglichkeit zu bieten, ihre AnSwandcrcrhäfen unter Ausschluß der Eisenbahn ganz aus dem Seewege zu erreichen. Diese Linie geht von Libau nach Bremerhaven und ist gedacht al- Zubringer- Linie.
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