02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131018028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913101802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913101802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-18
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Die einspaltige Zeile (etwa !< Silben) M Pi., die zwcispailigc Zeile aus 2er,seile 7,1 Ps., die zwetipaii. Nrklameutle I.:-« M. ga»,Illen tt!ali>richlen aus Dres den die einspait. Zeile Sb Ps. - Zn Num- inern »ach Sonn und geicriage» erhöhte, Lnris. — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. iZedesiöelegblatttVPI. D^esclnei' Lank ^.klienIcLpilLl unä Reserven 261 Mill. IVlarlc. vresclen-^.., tLönig-dokann-Lti-ssse 3 „ ^ ?rsger idlrabee 45 :: :: „ Llriesener LUrssse 44 :: vrescken-bk.. Lautrner 8lraose 3 :: n Slssewil/.. Kurort Weisser Nirsck. tAeisseo und Kötrsekendrocts. DureilltL^en, dunBiuiv rur Vör^iuLuux. :.r Lctieek-Verkehr, bsiollnnn-r von ÜLdoolclcoutsn. Werkpspiere, -ln- u»ck Verlcnus, Leleitiuox. Ooupons, bÜnläsun^ unä Vsrvvsrtun^. Depots, ^utbsvaitntnx; vtlsnsr u. verselüwWb-rrsr. Xreclitbriele uuk ullo Huuptpüitxo cke:' V » orlrgo Lesern, Das Marinclustschifs „L. L" ist heute vormittag in der Nähe von Johannisthal explodiert, abge stürzt und verbrannt; von den L«! Insassen sind 2 5 tot. Die deutschen ,Flieger Oberleutnant Koch und Ser- geant M ante wurden bei Kirchlauter i Unters ran kcirs durch den Absturz ihrer F-lugmaschine getötet: .Hauptmann -Haeseler verbrannte bei Schweinitz nach einer Not landung infolge einer Explosion. Ter König reiste heute nachmittag zur Ein weihung des B ü l k c r s ch l a ch t d e n k m a l s nach Leipzig. Auf dem Leipziger Schlachtfclde fand heute in Gegenwart des Großfürsten Kprill und des sächsischen KriegsministcrS Freiherrn v. Hansen die Einweihung der russischen G e d ü ch t n i S k i r ch e statt. Ter 1. Vorsitzende des Deutschen Patriotenüuiides und Erbauer des Bölkcrschlachtdcnkmals. Kammer rat Cle mens Th leine. wurde zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. Ter Kaiser wird ans seiner Reise nach K onopischt, wo er am 28. Oktober cintrifft, in Prag keinen Aufent halt nehmen. In politischen Kreisen Wiens wird behauptet, daß der Statthalter von Böhmen, Fürst Thun, von seinem Amte zu rück treten wird. kine neue schwere LustWMtastrophe. Marine-Luftschiff „L. S" zerstört. AuS Johannisthal wird ein tragisches Unglück in den Lüsten gemeldet, das seine Schatten auf die grosse nationale Feier in Leipzig wirft, die jetzt Alldcntschland in ihrem er- inncrungsreichen Banne gefesselt hält. Nachdem erst vor einigen Wochen das Marine-Luftschiff „L. 1" der entfesselten Wut des Sturmes und des Meeres zum Opfer gefallen ist, hat nun den „L. 2" das Schicksal der Zerstörung auf dem Lande getrvsfen. Die telegraphische Meldung lautet: Das Mariuc-Lnstschiff „L. 2" ist heute vormittag 18 Uhr 15 Minuten kurz nach seinem Ausstiege vom Flug plätze Johannisthal in 381> Meter Höhe explo» diert und abgestürzt. Sämtliche Insassen sind tot. An Bord befände» sich außer der Fahr- bcsatzung die M a r i n e a b n a h m e - K o m m i ss i o u unter Führung des Korvettenkapitäns Bchnisch vom RcichSmarincamte nud auch der Vertreter der Zeppelin- Werst Kapitän Glnth. Die Unfallstclle liegt ungefähr 560 Meter westlich vom Flugplätze Johannisthal. Ucbcr die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Die Namen der Verunglückten werden alsbald veröffentlicht werde». 3ur Zahrhundertseler der Leipziger Schlacht. (8. Mktober ins. Wie heißet der herrliche Ehrentag, Der Deutschlands Retten für immer brach? Der Deutschland Sieg und Freiheit gebracht? Der Deutschland stark und einig gemacht? . . . Die Leipziger Schlacht! Wann zog ein Frühling durch Deutschlands Gau'n, Wie Menschen auf Erden nur selten ihn schau n? Wo ging in Behren keld Scharnhorsts Saat? Und wer brachte heim die köstliche Mahd? . . . Die Leipziger Schlacht! Wo strafte der Herr mit zornigem Blick? Wo beugte den Korsen das Weltgeschick? Wer fügte zusammen zuerst die Macht, Die später Sedan uns, das Mich gebracht? . . . Die Leipziger Schlacht! vor hundert Jahren, da war die Zeit Des välkerringcns in blutigein Streit; Drei Tage währte der schreckliche Kampf, Das Blitzen und Donnern beim Pulverdampf: (?) Leipziger Schlacht! Jetzt steht bet Leipzig das Riesenmal, Zur Weihe strömet der Völker Zahl; Nach tausend von Jahren noch tut cs kund Den späten Enkeln, dem Erdenrund: Die Leipziger Schlacht! Ok. Gtto lvcd-iacn. Diese verhängnisvolle Koiostrophc bringt unS miss neue znm Bcwilsnsei», mit welchen dräuenden Gefahren die Er oberung des Reiches der Lüste durch den rastlos vordringen- den Mensche»,,eise verknüpft ist. Noch mehr als sonst gilt hier das Tichterwvrt, das) die Elemente das Gcbild von Menschenhand hassen. Trvtzalledem gibt cs keinen Still stand! Je weiter die Technik sortschreiket, desto mehr dürfen wir auch aus immer zuverlässigere SichcrheitSmaßregeln hoffen, die den Betrieb der Luftschissahrt und der Aviatik gefahrloser gestalten. Denen aber, die jetzt wiederum im Kampfe mit den Geistern der Lust ihr Leben haben lassen müssen, sei der Dank der Station dargcbracht, die in Trauer die Dolen ehrfürchtig grüßt und ihnen huldigt! Sie sind, wie Soldaten vor dem Feind, den Heldentod fürs Vaterland gestorben, und ihr Andenken wird unver gessen bleiben! lieber die schwere Katastrophe liegen noch folgende T r a h t n a ch r ich t c n vor: Johannisthal. In unmittelbarer Nähe der rie sigen Luftschisfhalle, kaum 260 Meter entfernt, liegt ans freiem Felde das Gerippe dcS explodierten „L. 2". Unter rauchenden Tuchteitcn und F-ilzlappen liegen regungslos noch die Körper einzelner der verunglückten Lnstschisser. Bon dem Lufttreuzcr selbst ist nicht ein Teil chen mehr zu retten. Kraftwagen und Lastautomobilc mit Geräten eilen zur Halle, auf der die Kriegsflagge halbstocks weht, lieber das Unglück selbst wird berichtet: Als das Luftschiff noch im Anssteigen begriffen mar, erfolgte in einer Höhe von 160 Metern in der vorderen Gondel eine Explosiv n. Das Luftschiff senkte sich. In wenigen Mi nuten war alles Leben erstorben. Tic sechs In sassen der vorderen Gondel stürzten zur Erde. Tic Be satzung war 24 Mann stark. An der Unfallstclle weilen das Gardc-Pionier-Bataillon und Abteilungen des Kaiser- Franz-Garde-Grcnadicr-RegimcntS Nr. 2, welche die Ab sperrung besorgen, mährend die Feuerwehren von Treptow, Schöncweide und Britz über die rauchenden Massen Wasser gaben. Eine amtliche Verlustliste wird gegenwärtig aus gestellt. Ein Doppeldecker zieht vor der verödete» -Halle und über dem Flugplätze seine Kreise. Bon den 26 Insassen dcS Luftschiffes zeigt nur noch einer schwache Lebenszeichen. Unter den Insassen sollen sich auch einige Vertreter des KriegSministerinms und des Rcichsmarineamts befunden haben. Die Namen der Toten. Berlin. Bei der Zerstörung des Luftschiffes „L 2" sind, soweit bis jetzt feststcht, getötet worden: vom R e i ch s m a r i n e a m t e Korvettenkapitän Bchnisch, Obcrbanrat N c u m a n n , Baumeister Pietzker, die technischen Sekretäre Priest, Eiscle. Lehmann: von der M a r i n e - L u f t s ch i f f a b t e i l u n g Kapitänleutnant Frciier, Kapitänleutnant Alexander Trent, Marinc- Obcrtugcnicnre Hausmann und Busch, Steuermann P i t t c l k o w , Maschinist Lasch saus Tresdc nt. Bovts- mannSmaat Werner, Signalmaat Kluge, die Obcr- maschinistcnmaaten Kramer, Keiöel, Trcsscl, Bcckert. Focken, Päthc, die Maschinistenmaatcn Weber und Fr icke: von der Zeppclinwerft Kapitän G lnth . die Monteure H o I, n st e i n und Bauer. Schwer I verletzt wurde Freiherr v. Bleycl. Leutnant im Königin-j Augusta-Negimcnt. Kunst uud Wissenschaft. e* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hoflheater. Im Königl. Opcrnhausc wird Sonntag, den 19. Ok tober. der „Ring des Nibelungen" mit der Aus führung des „Siegfried" in der neuen Einstudierung und Ausstattung fortgesetzt. Tie Besetzung ist die folgende: Siegfried: -Herr Löltgcn, Wanderer: Herr Plaschkc. Albe rich: Herr Zador. Mime: Herr Rüdiger, Aafncr: Herr Zott- mayr, Brünnhilde: Frau Wittich, Erda: F-rl. Weber, Waldvogel: Frl. Seebc. Beginn der Aufführung: 3 Uhr. -s* Rcrdi-Ehrung durch die Königlich musikalische Kapelle. Bei der Einweihung des Verdi-Denk mals in Mailand hat das Dresdner Orchester nicht unterlassen, auch seinerseits den italienischen Lperumcister gebührend z» ehren und hat durch den Kanzler des Kaiser lich Deutschen Konsulats einen prächtigen Lorbeerkranz mit mcistgrüncm Bande nicdcrlcgcn lassen, auf dem in goldenen Lettern stand: „Dem unsterblichen Meister Giuseppe Verdi die Königlich musikalische Kapelle zu Dresden. 16. Oktober 1913." Die großen italienischen Zeitungen nehmen ausführ lich von dieser deutschen Ehrung Notiz. x* Der Dresdner Historienmaler Julius Stcglich ist. wie schon kurz gemeldet, im 73. Lebensjahre gestorben. Er war zu Meisten geboren, besuchte die hiesige Kunstakademie und namentlich die Ateliers von Bcndcmann und Julius Schnorr n. Earolsseld. Er hat vorzugsweise biblische Ge mälde uud Bilder im Anschluß an Dichtungen gemalt, so: Angelika und Mcdor nach Ariosts rasendem Roland, Euriiklcia erkennt Ldhsseus an der Narbe, der schlafende Odiisseus wird oon den Phaiaken nach Ithaka gebracht, der Fischer nach Goethe, die Geburt Christi, die Anbetung der heiligen drei Könige. Altarbilder von ihm befinden sich in den Kirchen zu Hirschseldc bei Zittau und zu Gatzen bei Groitzsch. Die herzogliche Sammlung zu Dessau bewahrt non ihm die Aussetzung Mosis. Das Stadtmuseum zu Dresden erwarb 1892 das Aquarell Kaiser Wilhelms I- Ein zug in Dresden am 4. September 1882. Ferner schuf Stcglich eine Reihe iransparcnter Lelgcmälde für die Weihnachtsfeier in der Diakoniisenanstalt zu Dresden und eine Folge von Der Bericht eines Augenzeugen. Johannisthal. Ein Augenzeuge berichtet über die Katastrophe des „L 2": ,sch sah das Luftschiff in Flammen gehüllt zur Erde stürzen. Die Hülle war bereits voll ständig verbrannt. Bon den Gasballonetts war nichts mehr „n sehen. Das »aclte Gerippe mit den Gondel» stürzte mit der Spitze nach unten zu Boden. Tie Feuer wehr der Albairosiverte fand nur einen wüsten Trümmer haufen, unter dem die Leichen begraben waren. Aus Bahren, mit Flagaenlümern zugedeckt, wurden die Leichen der BerungUickten so>igetragen. Feuerwehr und Militär eilten nach der llnfallstelle. Ranchwollcu steigen aus de» Trümmern ans. Antonivbite nud Lasisilhrwerte halten aus der Straße. Große Menscheiiinassen umgeben die Unsall- stc'lle. Weitere Einzelheiten. Berlin. lPriv.-Tel.j Ter schwerverletzte Leutnant Freiherr v. Bleuel liegt ebenfalls ini Sterben. Bei der Ueberführnng mit dein Krankenwagen soll er in furcht baren Qualen gerufen hoben: „Schlagt mich tot, schlagt mich tor!" Sämtliche Personen der Abnohme Kommission sind ums Leben gekommen. Tie Leichen sind znm Teil bis aus die Knochen verbrannt. Bis mittag waren 16 Tote ge borgen. Ter Ort der Katastrophe liegt dicht vor dem Flug platz am Wege nach Rudow, unweit des Teltow-Kanals. Mitten ans dem Ackergelände, ans dem sich nur ein einsames -Hans erhebt, liegt das zertrümmerte, unent wirrbare Metallgerippe. Axthiebc sind weithin hörbar. Das Feuer ging von der vorderen Maschinen gondel ans und lief zunächst nach vorn: dann schlug cs rückwärts. Im Bruchteil einer Sekunde war der Koloß nur noch eine einzige Rieienslammc. Die Ballonhülle ist zu kleinen, gelb-öraunen Fetzen verbrannt. — Direktor Wiener von den Albatros-Werken in Fvhannisthal. der den Absturz aus einer Entfernung von etwa 300 Meiern beobachtete, schildert die Katastrophe wie folgt: In meinem Bureau wurde ich plötzlich durch eine ungewöhnlich starke Detonation aufgeschrcckt. Ich hatte zunächst den Ein druck. cs sei eine Lilftniaschine auf das Dach unseres Fabrikgebäudes gestürzt. Ich eilte ans Fenster und sah nun den „L. 2" in Flammen gehüllt zur Erde stürzen. Die Hülle mgr bereits vollständig verbrannt. Auch von den Gasballonetts war nichts mehr zu sehen. Das nackte Ge rippe mit den Gondeln stürzte mit der Spitze nach unten aus der Rndower Leite des Flugplatzes zu Boden. Ich eilte sofort nach der Unsallskälte und beorderte auch unsere F-abrilsenerwehr dorthin. Es gab aber nichts mehr zu retten. Das stolze Luftschiff bildete einen wüsten Trüm merhaufen, unter dem die Leichen der Besatzung begraben lagen. Tödliche Ltnrze deutscher Militärflieger. Zur gleichen Zeit, da uns die Schreckensnachricht von der. Vernichtung des Mariiieluilschisses „L. 2" erschicktert, lausen noch weit e re -Hioösbvt s ch asten ein. Sie melden uns tödliche Unfälle, die ebenfalls die deutsche Mili tärlustschjsfahrt am Vortage der Bütterschlachtdenkmalsweihe betroffen haben. Drei deutsche M i l i t ä r s l i c g c r sind ihrem gefahrvollen Berufe znm Opfer gefalle». Das trifft uns alle schwer, und mit innigem Mitleid sichen wir auch au der Bahre dieser Tapferen. Die Meldungen lauten: Würzburg. tPriv.-Tel.l In Kirchlantcr bei Ebern (Unterfranken) stürzte heute früh der in Niedcrncucndorf, bei Berlin aufgesticgcne Militärslugapparat M 8613" ab.« Weihnachtsbildcr», die in mehreren Städten Sachsens gezeigt wurden. x* Mar Paucr gestaltete seinen gestrigen einzigen, Klavierabend im stark besetzten Bereinshanssaalc in der Tat zu einem „einzigen" musikalischen Ereignis. Man kommt zn ihm in freudig gehobener Festlagsstinnnnng und geht »vn ihm um zwei Stunden ungetrübtesten Kunsterlebens reicher. Der so ganz den Meisterwerken dienende Künstler spielte gestern Beethovens Es-Tur-Lonate sOpns 81 >, die von ihm öfters gehörte, unvergleichlich interpretierte Bralunssche F-P(pll- Sonate, und zwischen beide hatte er Stücke von Schubert und Schumann gestellt, die tief ins Land der Romantik führten. Das bekannte G-Dur-Iinpromptu Schuberts trug er in Ges-Dur vor, und da cs festste!», daß der Komponist cs in dieser Tonart sehr schon fand, und es nur anf des Verlegers Verlangen nach „lesbarerer" Fassung in G stechen ließ, so hat' es damit seine Richtigkeit, und die »nn ungleich weicher, und mit silbernem Tone dahinschivebende Melodie wußte sich in Pancrs Vortrag auch sanft in die Herzen der Zuhörer hin-, einzusingen. Das B-Dur Scherzo mar daraus ein Kabinett stück der pianistischcn Kleinkunst. Unnbertrcsslich jedoch ge riet Schumann mit seinen seinen Stimmungsbildern der so innig deutsch empfundenen „Waldszenen". Hier war Pancr wieder ebenbürtiger Nachdichter. O. K. s-* Lisa und Sven Lcholander erheiterten und crauicktcn gestern wieder im Palmcngartcn ilir sehr großes Stamm publikum mit einem ans deutschen, französischen und nordi schen Lieder» zusammengestelltcil Programm. Tie unver wüstliche Heiterkeit, die temperamentvolle, vornehme Vor tragsart von Vater und Tochter löste wieder so starken Bei fall aus, daß schließlich Zugabe anf Zugabe folgen mußte. Man weiß, was Lcholanders a» herzerfrischender Kost zn bieten haben, längst nach seinem rechten Werte cinzuschätzen und wird die beliebten Lantensängcr stets wieder willkommen beiße». -s* Zu einem „Schöntieitoabcnde" luden Plakate und In serate für gestern nach dem Rokokosaale des AusstellungS- palastcs ein, und in Scharen waren Männlein und Weibleiw hcrbcigcströmt, offenbar in der Erwartung, einer Vor-, sührnng nocb Art der „hüllenlosen" Veranstaltungen Olga Dcsmonds beiwohnen zn können. Solche Erwartungen
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