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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-28
- Monat1914-01
- Jahr1914
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Dresdner Nachrichten -"'777-^ s<r sr Darf«',! l-egrüsten. daß es gelungen de». Büi'-rn der beide» verbtindecen Reiche die Segnungen des FrirbeVS zn erhalten. Nicht zum wenigsten ist dieses glückliche Er gebnis der Weisheit der im Dreibünde vereinigten M o n „ rchen zu danken, Sic, unterstützt von ihren Poltern, das grosie Ziel der Erhaltung des Weltfrie dens »or Augen behielten, und ihren Ländern zum Wohle alle» Gefahren. die dem Frieden drohten, zu begegnen muhten. Auch dieses Jahr hat eS sich Sc. Majestät unser Kaiser nickt nehmen lassen, den greisen verehrungswürdi gen Herrscher Oesterreich Ungarns liier in Wien zu besuchen und damit von neuem ei» Zeugnis für die engen freund chnftlicken und bnndeslrcnen Beziehungen abznlegen. welche die beiden Monarchen und deren Länder miteinander verbinden. Möge Gott der Allmächtige den Herrscher Oesterreich Ungarns, den greisen Senior aller Monarchen, noch lange erhalten zur Freude und zum Wohle seiner Völker und des verbündeten Deutschen Reiches. Ich fordere Sic ans. Ihre Maser zn erheben und mit mir einzustiminen in den Ruf: Sc. Kaiserliche und Königliche apostolische Majestät Kaiser Franz Joseph lebe hoch!" Paris. Botschafter Freiherr v. Schoen und Gemahlin gaben aus Anlah des Geburtstages des Kaisers einen Empfang für die deutsche Kolonie, der sehr glanzvoll r>erlief. Petersburg. Zur Feier des Geburtstages Kaiser Wilhelms veran- sialkecc die de Nische Kolonie in Petersburg ein Fest mahl. an dem u. a. der deutsche Botschafter Graf PourtalöS und der bayrische Gesanöic v. Grunelius mit ihren Ge mahlinnen tcilnahmcn. Der deutsche Borfchaster brachte einen Tnnkivrnch aus de» Zaren Nikolaus aus. in dem er der grohcn Verdienste gedachic, die sich der russische Kaiser nid die russische Regierung um die Anfrechterkmltung des Friedens erworben hatten. Er schloh mit einem Hoch atls den Zaren. Das H o ch aus den Deutschen Kaiser wurde non dem l> a »rische n G c s a n d t e n v. G r » nc lins auSgebrachi. Kopenhagen. Der Bereu« deutscher Reichsangehöriger feierte den M'bnrtstag des Kaisers dnrch ein Festessen, bei dem n. a. anwesend waren der deutsche Gesandte Graf Brock- dors Rantzau, Legativusrat Graf Brehlcr. die Pastoren der deutschen Gemeinden, mehrere deutsche Konsuln in Däne mark und eine grvhc Anzahl dänischer und deutscher Gäste Bei der Lasel brachte zunächst der Präsident des Vereins Oberingenicur Eisenhutl, das Hoch auf den König von Dänemark aus. Darauf hielt der deutsche Gesandte Graf Brock dorf Rantzau die Festrede. Das Hoch a»s daS deutsche Vaterland brachte Kontorches Mühlbradt ans. Das Fest schloh mit einem Ball. Neueste IrahtmelSwagen ' vom 27. Januar. Zur Frage des Berliner Lechstage-Renncuö. Berlin. iPriv. Tel.» .'in der Frage des Berliner Sechs tage Rennens nimmt das Kultus in i » i st e r i u m nach wie vor eine ablehnende Haltung ein. ES wird nun beabsichtigt, das Rennen nach dem Sportpalast in der Pots damer Strahe zu verlegen. Das Rennen, das am 10. Fe bruar beginnen sollte, muhte für diesen Fall um einige Tage verschoben werden, da der Sportpalast im Februar anderweit besetzt ist. Das Rennen würde dann am l. März beginnen und am 10. März enden. Am >. März soll dem Rennen ein grvhcs Flieger Meeting vorangehcn. 7< franzssische Hanoekskammcru gegen Eaillaux. Poris. Die Piänüeiikcn von 7i französischen Han delskammern hielten eine Versammlung ab, in der sie gegen die vom Finaniminisrcr Eaillnur geplante Ein tommen- und Kavitalstener Einspruch erhoben und er klärten. Sah die französische» Kauflonrc bereit seien, die durch Sir Finanzlage notwendig gewordenen Opfer zu bringen, jedoch nur ans der Grundlage der bereits be stehenden Stenern. Elektrisierung amerikanischer Bohnen London. Ser ..Dail» Ebronicle" meidet aus C hieagv vom 20. d. M'ts.: Die 10 EOcnbnhiiIinien. die in die Stadt entlaufen, haben sich ziiiammcngcschlosien, um in dem ge samten Personen und Güterverkehr in der Stadt und den Bezirken der Umgebung den elektrischen Betrieb einzu- sübrcn. Es soll keine Damvnnaschinc mehr nach Ebiccigo bineinkommcn. Berlin. Henke vormittag erfolgte in der Bclle- Allianee Lirahc angeblich infolge Bcriagens der Bremse rin Z n i a m m e n st v h zwischen zwei Ltrahcnbahnwagcn. Beide Wagen wurden stark beschädigt. Einige Fahrgäste er litten leichte Verletzungen. Kaisers Geburtstag i« Dresden. Ein ieuchrschwcrer Rcbel lagerte heule früh über Sachsens Residenz, als allenthalben die Flaggen in den Reichs-, Landes- und Stadlfarbcn an den Masten der osseullichcn Gebäude und Gesandtschaften, der grossen Gc- -chä'ls und vieler Privathänser emporstiegcn und damit den Hauptstraßen der inneren Stadt das Gepräge eines nationalen Festtages gaben. Das bunte Bild, dem leider ras traditionelle Kaiierwctter fehlte, vervollständigten die Fähnchen der Straßenbahnen, Automobildroschken und manmcr Gesthästswagen. In den frühen Vormittags- nundcn belebte die festlich gekleidete Fugend, die in IHeaterplatz« »u. auf ZaroleauSgabe «in gl. dem in der gewohnten Weise die glänzende« Bild militärischen Lebens entrollen sollte. Aus dem wetten Rund vor dem Opern Hanse hatte in einem nach dem Schlosse zu offenen Viereck dt« Dresdner Garnison Ausstellung genommen. Auster dem vollzähligen OlffizterkorpS waren die Generäle, die SanitütS-- und Veterinär-Offiziere und höheren Beamten ferner die Kadetten und Unteroffiziers-Abordnungcn samt licher hier garntsonicrenden Regimenter in Paradeuniform erschienen Die Generalität mit dem Krieg-minister Frei Herrn v. Hauscn, letzterer mit dem orangefarbenen Bande de- Schlvarzen Adlerordrns, bildete den rechten Flügel Vor den Unterosstzirreu standen die Offiziere der einzelnen Regimenter, Prinz Ernst Heinrich, der ebenfalls das orangefarbene Band des Schwarzen Adlerordens über dem Mantel trug, war in Begleitung de» Militärgvnvcrneurs Baron- O Byrn erschienen und bei drin Osftzierkorps de» Leibgrcnadtcr-Regtments cinaetreten. Auch der Erb prtnz von Reust Heinrich XI.V. war erschienen. Um ',1 Uhr traf der kvmniandierende General d Elsa ein. Er schritt die Front der Offiziere und Unteroffiziere ab, begab sich in die Mitte der Aufstellung und hielt eine kurze An sprache. die mit einem Hoch auf Sr. Majestät den Kaiser schloß. Brausend schallten die drei Hurras ans de» obersten Kriegsherrn Uber den weiten Platz, während die Musik korpS dcS Infanterie Regiments Nr. 177 und des Fust- artillcrie - Regiments Nr. 10 die Nationalhymne spielten Gleichzeitig donnerte von der unterhalb des Königl. Finanz ministeriums ausgestellten Batterie der Kaisersalut. Nach dem sodann die Parole anSgegebcn worden war, spielten die Musilkvrps einige Orchesterstücke, womit daS militärische Schauspiel sein Ende erreichte. Abend» finden in den OssizierSlasinos der verschiedenen Druppcntcitc gemein schaftliche Essen statt. Um t> Uhr vereinigen sich die Mit alieder Rider städtischen Kollegien im Fcstsaale des neuen Rathauses z» einem Festessen, an dem zahlreiche hervor ragende Persönlichkeiten reilnehmcn. Den einzigen Trink sprach ans den Kaiser bringt Oberbürgcimcistcr Dr Beutler ans. Beim vre»mühen Gesandte» v. Bülvm findet Emp fang statt. Im Lause des Tages sprachen das diplomatische Korps, die Staatsminister. Vertreter der Behörden, Mit glieder der preußischen Kolonie vor. Abend» findet beim Gesandten Diner statt. Sertliches und Sächsisches. Dresden, 27. Januar. —* Dem Geheimen Hosrat Prosejsor Max Fo erster, derzeit Rektor Magnifikns der hiesigen Technischen Hoch schule. wurde für verdienstvolle Leistungen im Bau- und Verkehrswesen die preustischc Vcrdicnstmünze in Silber vom preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten ver liehen. —* Dem Mechiniker Schneider in Freiberg wurde für die Errettung eines Mädchens aus der Gefahr des Er trinkens die bronzene Lebensrettungsmedaille verliehen. — Der König hat genehmigt, dast der Ratssckrelär K u n tz s ch - mann in Leipzig den prensttl'chen Kronenorden 1. Klasse, der Oberstleutnant z. D. v, Winckler ans Dölitz das Komturkrcuz, der Rittergutsbesitzer von der Er» ne ans Rarkklcebcrg das Ofsizicrskrcnz des österreichischen Franz-. Josephs-Ordens und Ser Vortragende Rat im Reichsamt des Innern, Geh. Rcgicrungsrat Dr. Schulze, da» Osfizicrskrenz des braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwe» annehmen und anlcgen. —* Dem Grünwarcnhändler August Hermann Schm jeder in Langenau wurde für Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens eine lobende An erkennung ausgesprochen. —Der Innungoausschust zu Dresden hielt am 20. Ja nuar in „Stadt Petersburg" seine diesjährige erste ordent liche V i c r t c l j a h r S v e r s a m in l u ng äb, die auster- gewöhnlich stark besucht war. Der Vorsitzende Herr Buch- binderobermeistcr Un rasch gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung zunächst mit ehrenden Worten der seit der letzten Versammlung verstorbenen Vertreter der Innungen im Ausschuß: des Sattlervbcrmcisters Ernst Lange, des Klempnerobermeisters Königlichen Kammcrrates König lichen Hvfklcmpiiers Lange und des VäckcroberincisierS Wendt. Es folgte ein Bericht des Vorsitzenden über die Tätigkeit des ZniningoauSschilssco seit der letzten Viencl- ahrSvcrsammlung. Der Vorsitzende berichtete ferner über den Fortgang der L e h r st e l l e n v c r m i t t l n n g, bei welcher Sic Ausfüllung der Schülerkarten dnrch den Wider stand der Ellern und eine vom Dresdner Lehrcrvcrcin aus- gcgangcne Warnung erschwert werde, gab die Wiederwahl des TapczierermctsterS Hause und die Reuwahl des Bäckervbernicisiers K u n tz s ch in den Ausschust für das städtische Fach- und Fortbildungsschulwescn bekannt, ferner die Verteilung von IM Mk. Zinsen aus der Gustav-Ackcr- mann-Stistnng an 15 würdige Schüler der Innung»-, Fach- und Fortbildungsschulen. An die Gcwerbckammcr wurde auf Ersuchen eingehend Bericht erstattet über dir Stadt- koiikiirrcnz im Installateurgewerbe. Die Stadt Dresden berührt dieser Bericht nicht. An die Gewcrbckammer er folgte sodann die Anregung, gemeinsam mit der Handels kammer und dem Landeskulturratc in der Presse auf die pünktliche Bezahlung der Rechnungen üinznwirkcn. Hier auf wurde dem Kassierer Herrn Flcischerobcrmcistcr Witz sch el Entlastung erteil!. Zu den Gcwcrbc- k a m m e r w a h l c n gibt der Vorsitzende einen ausführ lichen Bericht, an den sich eine lange, lebhafte Aussprache besonders über die Wahl des Vorsitzenden schliefst. Rach einem ausführlichen Bericht des Vorsitzenden über die Stadtverordn etc nw ah len setzt auch hierzu eine angeregte Besprechung von mehreren Seiten aus der Ver sammlung ein. Der Vorsitzende bespricht dann die Orts- Scharen .um Festakt»» in die Schulen strömte, die Straßen.! k r a n k e n k a s s e n w a h l e n. Der Geschäftsführer Herr ! 'ügcn Mittag strebten Tanscndc von Schaulustigen dem Dr- Schöncinann gibt eingehenden Aufschlust Über die Wahlvorbereitungen für die Ausschust- und Vorstand-- wählen: auch die Stellungnahme des Innungsau-schusse- zu den durch die Retchsverstcherungsordnung den Arbeit- gebern gewährte» Rechten findet eingehende Besvrechuug. Besonders über diese letztere Angelegenheit entstand eine lebhafte Aussprache. Alsdann ersvlgt die Wahl des Vorsitzende» und vier »euer Vorstandsmitglieder. Der bisherige Vorsitzende Stadtverordneter Buchbinder- Obermeister Nn rasch wird mit 85, von 89 Stimmen wiedergewählt. Aus Antrag au« der Versammlung nimmt diese mit allen «egen die Stimme des Herrn Fleischer. Obermeisters Richter folgende Vertrau cn-kund- gcbuug für Obermeister ll n r a s ch an: „Die in der ordentlichen Vierteliabravertammlnng des Fiinuiigsausschusse« am rn. Fattuar liste nersammelten Vertreter der Dresdner Finninnen erklären ihr Vesremde» darüber, dast die Mehrheit de» Ltadtverordnetenkollegiuins den Vertreter de» Handwerks Herrn Obermeister Unralä, au» dem Vorstand de» Kollegium» berausgciväütt und der Abteilung I). die neben Ab- teiliina O die üärkste Gruppe im Kollegium ist, keine Vertretuna Im Vorstand des Kollegium« zugebtiltat hat Namentlich an gesichts der siir UstZ in Dresden bevorstehenden Deutschen Hanb- werfs-Aiissteliinia empfinden die Vertreter der Fnnuiiaen diese Ziirtickievuiia des Handwerk» ganz bctonders als eine a«aen das Handwerk gerichtet« sein bliche Handln na* Der Vorsitzende spricht der Versammlung seinen Dank aus und versichert, auch weiterhin mit aller Kraft für die achc des Handwerks tätig zu sein. Als VorstandSmit- glieder werden Dachdeckerobermetster Horn und zweiter BUdhauerobcrineistcr Winde wieder und Schumacherober. Meister Berthvld und HofjuiveUcr Hcinze ncugewählt. Dann wird beschlossen, auch ln diesem Jahre eine Gr ell c u st ü ck S a u s st c l l u n g zu veranstalten. —* Das Flngprogramm des Kaditzer Flugplatzes. Die für den städtischen Flugplatz bestehende Sportlommis- ivn hat für das Fahr 1614 folgendes Programm ge nehmigt: I. An den O st e r f e i c r t a g e n wird eine Flug- post von Dresden aus nach Leipzig oder einer anderen tadt, mit der noch Verhandlungen schweben, stattsindcn. Für diese Flugpost werden besondere Karten und Karten- bricse gedruckt. Die Marken werden mit einem besondere» Ltcmpet und voraussichtlich mit einem besonderen Aufdruck verleben werden. 2. Anläßlich der Tagung der wissen schaftlichen Gesellschaft für Ftngtcchnik ist am Sonntag, den 26. April, ein W a s sc r f l t e g c n auf der Elbe oder einen der Sec» in der Nähe von Dresden geplant. Die be tau,«testen Firmen, welche Wasserflugzeuge bauen.,werden ich voraussichtlich daran beteiligen. 8. In der Zeit vom 80. Mai bis 6. Juni findet hier der schon oft genannte Dreiecks! lug Johannisthal — Dresden — Leipzig statt. An vier Tagen wird Strecke geflogen, während nn drei Tagen in den drei Städten örtliche Ver anstaltungen in Aussicht genommen sind. Für Dresden nid hierbei auch Flugzeugrennen geplant, 4. Am 7. Juni ist ein M o d c l l w c t t f l i c g c n aus dem Flugplätze in Aussicht genommen, dem eine mehrtägige Ausstellung von Flugzengmodcilen vorauügeht. DaS Mvdellwcttfliegcn und die Ausstellung wird vom Dresdner Mobellflug-Bcrei« veranstaltet. 5,. Im Juli soll ein Wohltätigkeit», liegen auf dem städtischen Flugplätze unternommen wer- den, das lediglich von Militär- und Herrcnflicgcrn be» stritten werden wird. Der Reinertrag soll verunglückten Fliegern und deren Hinterbliebenen zugefülirt werden. 6. In der Zeit vom lii. bis 28. August soll die Dresdner H c r b st s l n gw v che stattsindcn, die mit sehr interessanten und neuartigen Wettbewerben ausgestattet sein wird. Außerdem wird dabei ein größerer Urberlandslug ver anstaltet, der die meisten umliegenden Ortschaften unserer Hauptstadt berühren soll. Der Flug wird den Namen tragen: „Rund um Dresden". — Abgesehen von den genannten Veranstaltungen werden noch an verschiedenen Sonntagen die namhastcsten Gröhcn unseres Flugsportes ihre meisterlichen Künste auf dem Kaditzcr Platze zeigen. Da obendrein noch Zeppelin-, Parseval- und Lchiitte-Lanz. Schiffe Besuche des Dresdner Häsens und längeren Aufent halt daselbst zugcsichcrt haben, so dürste für 1614 ein reiches flngspvrtliches Leben in unsere Residenz cinziehcn. Nicht unerwähnt darf bleiben, das, der Königlich Sächsische Verein für Luftfahrt nach Lchlust der Manöver ein Militärfticgcn zn veranstalten beabsichtigt. * Sächsischer Elbgau - Sängerbund. Der Bund feiert vom 16. bis 21. Juli d. F. in der alten Bergstadt Frci- berg. von der seinerzeit die Anregung zur Gründung des Bundes ausgcgaiigeii ist, das Fest seines fünfzigjähri gen Bestehens. Rat und Stadtverordnete, sowie die ge samte Einwohnerschaft Frcibergs haben bereits große Vor bereitungen getroffen, um das Fest in jeder Beziehung zu einem würdigen zn gestalten. Für die Gcsa„goausfilhrungen wird von der Stabt eine Festhalte gebaut, die an Größe und Schönheit alle bisher dem Bunde errichteten übertrejsrn wird. Das Fest wird drei Tage dauern. Am Sonnabend, den 18. Juli, abends, findet Empfangs- und Be grüß u n g s k o m m e r S in der Festhalte statt. Ter Sonn tag vormittag beginnt mit einem Fcstakius, an den sich die Probe zum ersten Konzert anlchlicstt. Für den Rachmittag ist ein großartig ausgestattetcr Festzug geplant und am Spätnachmittag findet das erste M a s s e n ko n z e r t statt. Hierbei gelangen folgende Ehöre mit Orchesterbcgleitung zum Vortrag: „Friedrich Rotbart" von Podbcrtskn, „Rcitcrlied" von Earl Hirsch, „Lechs altniederlnndischc Volkslieder" von Kremser: ferner folgende a-e.-ivvella-Ehöre: „Wcihelied" von Georg Striegler, „Deutsches Lied" von Fleischer, „Segens wunsch" von Weinzierl, „Vater, ich rufe dich" von Himmel und „Reiters Morgengejang" von Wohlgcmutv. Am Mon tag. den '26. Juli, wird vormittags wieberum Probe und nach mittags das zweite Festkonzert mit folgendem Pro gramm abgehalten: „Frühling am Rhein" von Breu, „Die Amsel" von Kettner, „Deutsche Heimat" von Arnold, „Wies daheim war" von Wvhlgcmuth. „Im tiefsten Wald" von Speidel, „Weit draußen am Wege" von Döring, „Ach. du »Hute und Akademie. Stndienzweckc halber hielt er sich längere Zeit in England auf und unternahm auch große üei'cn nach Aegupten und Nubien. Er mar Hofmaler der lönigin Viktoria. Leine bekanntesten Bilder sind die des >-Gigeii Kaiser» von Rnstland, des Großhcrzogs von Hessen and des Herzogs von Evnnaught. Mufti und — Medizin. Von Dr. G. Zchdcn. -Ns der berühmte Kompvnist Mar Reger von der Beniner medizinischen Fakultät znm Ehrendoktor promo vier! wurde, wurde dicie ungewöhnliche Auszeichnung auch romii begründet, daß die Munk eine wertvolle Methode Zer K rantenbehandliing sei. Das, die Macht der Töne eine liciliame und beruhigende Wirkung ans manche krankhaften Zii'tändc. besonders des Nervensystems, ausübcn kann, ,li schon seit Hivpoliaies bekannt. Aber erst die moderne H.itknnüe, die auch ans die seelische Beeinflussung der Kranken hohen Wert legt, hat sich diese Tatsache wieder zu Nutzen gemacht. Bor allem sind cs die Schwankungen im System der Nerven, aus die der Rhythmus und die Har monie der Musik einen wohltätigen Etnsluß ausübt. Auch aie Gclunden wissen ja. das, ein Konzert, das sie nach des 2ageS Last und Mühe hören, ans ihre angestrengten, überreizten Nerven bciänstigcnd wirkt, wie das Oel auf zic stürmisch bewegten Wellen des Meeres. ES ist bezeich nend. das, von Napoleon, der wenig Beziehungen zur »,'iisit batte, aber ein glänzender Kenner der menschlichen Leele war, der Bciehl ansging, cs solle unter den Fenstern »er Krankcnhüüscr, in denen seine verwundeten und Oechen Krieger lagen, regelmästig Musil gemacht werden. Es ist keine Frage, dast die Musik — gleichviel ob man sic -clbh onSibbt oder ab man sie hört — unter seelisches und ogar unser körperliche» Befinden stark beetnslusscst kann. Daher ist es ein anter Gedanke, die Ablenkung und Be ruhigung. die wir den Tönen verdanken, gerade dann an-! zuwcnden, wenn es darauf ankommt, Kranke über Auf-I regungszuständc leichter hinwegzubringen. Jeder Arzt kennt die schreckliche Erregung der Patien ten beim Beginn der Narkose, ehe die Empfindungslosig keit, die Ruhe, cintrttt. in der der Chirurg helfen kann, ohne wehe zu tun. Hier hat man die Musik zu Hilfe ge nommen und mit bestem Gelingen eine Art Musik narkose versucht. Das geschieht in folgender Weise: Kurze Zeit nach Beginn der Betäubung wird ein Phonograph in Bewegung gesetzt, dessen Schläuche in die Ohren des Kranken gesteckt werden. ÄlSbald wird die Be einflussung des Kranken durch die Musik bemerkbar. Die Atmung wird ruhiger, das Stadium der Erregung geht schnell vorüber, mit dem Einsetzen der Musik steigt, wie durch eine Reihe von Messungen fcstgestcllt ist, der Blut druck. Auch die sonstigen unangenehmen Begleit erscheinungen der Narkose, die Brechneigung vorher und nachher, fielen ausfälligerweisc bei einer «rosten Zahl der Kranken weg: überhaupt war das Allgemeinbefinden nach dem Erwachen besser, als man es sonst gewöhnt ist. Beson ders interessant war cs. das Urteil von solchen Patienten zu hören, die früher schon mit Ackher oder Chloroform betäubt worden waren. Sie gaben übereinstimmend an, dast die unangenehmen Empfindungen der Narkose erheb lich gemildert waren und dast sic die Mufiknarkose der ge wöhnlichen Bctänbunasart bei weitem Vorzügen. Es steht ferner fest, dast die Musik nicht nur das Un gestüm der Nerven, die dnrch einen Zufall in Erregung ge raten sind, mildert, sondern dast man mit ihr auch direkt heilsame Wirkung erreicht. Es sind vielfach von Aerzten. die sich mit gemütskranken Menschen zu beschäftigen haben, solche musikalische Hcilversuche angestellt worden. Und es kann kein Zweifel bestehen, das, melancholische und Hypo- chondrischc Zustände durch musikalische Darbietungen er staunlich verändert werden können. Selbst bei unheilbaren Geisteskranken ist oft ein Restchcn Berständnio für die ! Musik vorhanden. Ausdruckslose Gesichter scheinen unter I der Einwirkung der Töne neue Spannkraft zu erhalten und eine stille Heiterkeit huscht über die sonst starren Züge. Tic Musik schasst solchen Kranken lichte Momente, in denen sie da» Traurige ihrer Lage vergessen und an frühere schönere Zeiten erinnert werden. Bei manche» Geistes schwachen fand man eine einseitige Begabung für die Musik, die so weit ansgebildct wurde, dast sie sich selbst im Leben üurchzitbringcn vermochten. Das Merkwürdige dabei war, dast bei dieier, wenn auch einseitigen Stärkung des Intellekts auch andere störende Svmptomc aus dem Krankheitöbilde verschwinden. Natürlich gehören derartige Erfolge zu den Seltenheiten, und cs klingt recht phan tastisch, wenn ein französischer Arzt, der aus diesem Gebiete allerdings manche Erfahrung gesammelt hat, die „Musik als Heilmittel" in ein System zu bringen versucht hat. Er empfiehlt gegen allgemeine Geistcsdeprcssion den Zwergen- könig von Schubert oder Prc-ludc carnavalesqne von Dvo rak: gegen ernste Seelcnschmcrzcn: Etüde cn Sol mascnr von Chopin, Sonate pathetiquc von Beethoven oder Kon zert für Violoncello von Dvorak. Gegen Melancholie in folge schwerer Enttäuschungen hilft angeblich das „Lied an die Freude" von Beethoven. Zur Beschwichtigung des Zornes werden Stitcke in feierlichem Rhythmus, aber leb haftem Tempo verordnet, vor allem der Ptlgerchor aus dem „Tannhänser". Endlich gegen die krankhaften An- Wandlungen der Eifersucht die Onvcrtürc zu den „Meister- fingern"! Es ist selbstverständlich für alle diese Bestrebungen BorauSsctzung, dast der Kranke überhaupt sür Musik zu- gänglich ist, oder nicht etwa sogar durch die Musik in un angenehmer Weise bccinflnstt wird. Denn eS gibt eine nicht geringe Zahl non Menschen, für die der Busch-BcrS: „Musik wird oft nicht schön gesunden, Weil sie stets mit Geräusch verbunden" eine ernste Wahrheit ist. Man kann manchmal geradezu von einer krankhaften Abneigung gegen Musik sprechen.
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