Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 29.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191412295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19141229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19141229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-29
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
** D«S Siserue Kreuz. Do» nachstehende Gedicht ... --- - - „itaarter M , Arteg»1«il «ehmer aus den Argonnen mit dem Anfisaen, dH e» kürz- ltch in der in Stenay gedruckten «rmeezetiung »Der Funk schickt dem ,-Lch««b. Merkur" ein Stutta: - spruch" erscvtenen sei." Sein Berfasser'ist ein Soldat de» Infanterie-Regiments 145 sM. Vanselauj. Mein Sisern Kreuz für frohen Mut. Das mir mein Kaiser gab, Es ist von allem Eröeiigut Das Höchste, was ich Hab'. Dies Kreuz ist meine grüßte Zier, Ts ist mein höchster Stolz. Vielleicht ivinkt bald ein andres mir, Roh, aus Argvnncn-Hvlz. Gleichviel. Nicht jeder von uu» briugi's Zum heilnaUichen Herd. Jedoch aus stolzem Munde klingt'»: Wir sind der Väter wert! * Tin Brief eines Kriegsgefangene« ans Sibirien. »Liebe Elter»! Nun wir am Ziele unseres traurigsten aller Kricgerlvse nugelangt sind, ist es uns erlaubt worden, an unsere Angehörigen zu schreiben. Erschreckt nicht all zusehr, wenn Ihr diesen Brief aus Sibirien erhaltet. «Hier sind einige Zeilen von der russischen Zensur »»leser lich gemacht.) Zn dieser kleinen sibirischen Stadt, nun Kilo meter von der europäischen Grenze entfernt, .sind ,wjr zu sainmengewtirfelt. «tadt in unserem Sinne ist dieser Ort freilich nicht. Doch lebe» wir mit 7000 Leuten auf einem Hausen beisammen: nnrn must sich stets vor Äugen halten, dass cs Asien ist und »och dazu Sibirien. Das Klima ist ziemlich rauh, heute sriih schneite es, im strenge» Winter soll hier ein Temperatur von — 85 bis 40 Grad sein. Wir debommeil monatlich 80 Rubel. Zu Anbetracht des Um standes, das, inan uns sonst gar nichts gibt als blvst ein sehr stark '/.it Ungeziefer verunreinigtes Haus zum Be wohnen, ist dies sehr wenig. Wir müssen »ns alles an- schaffen, vom Schuhbanbel angcfangen bis zum Strohsack und Pelz. Alle Kulturartikel, auch Kleider und Wäsche, sind sehr teuer. Fast alles ist deutsche Ware. Das Essen, nämlich das rohe Fleisch, .Hühner und Äehnliches, ist aller dings billig. Zn den Restaurants, deren es hier wohl keine nach europäischem Muster gibt, ist aber alles schrecklich teuer. Zum Beispiel kostet das Kilogramm Butter 80 Kopeken, Fleisch 40 Kopeken. Die Pelze sind nicht io billig, wie man glauben sollte. Bon europäischen Sitten ist sehr wenig zu bemerken. Es gibt hier sehr viele Inden, und diele spreche» auch etwas Deutsch. Sie sind meist reiche Leute, und nur sind schon öfters von ihnen eiugeladen worden. Sonst ist hier unser Dasein keineswegs ein schönes, und ich bedauere lebhast, das, gerade mir dieses schreckliche Los bestimmt war. während andere draus,en auf dem KampfplaOe »in des Vaterlandes Ehre weitertnmpsen können. Wenn mau den Kugelregen einmal tüchtig mit- gcmacht hat, fürchtet man ihn nicht mehr. Zch habe auch beim ersten Jener ihn nicht gefürchtet und deshalb von meinem Kommandanten das höchste Lob erhalten. Leider ist mein armer Hauptmann sehr schwer verwundet i» russische Gefangenschaft gekommen und ich weist nicht, was mit ihm geschehe» ist. Vom Kriege erfahren wir hier nichts. Es stellt hier auch gar nicht kriegerisch aus. Ge sundyeitlich geht cs mir noch gut. Meine einzige Hossnutig ist, das, ich bald wieder die Heimat betreten kann. Meine Verwundung ist so ziemlich gut, nur ist der Arm noch schwach. Meinetwegen macht Euch keine Sorgen, seht ge schieht mir nicht mehr so leicht etwas. Leider! Denn ab gesehen davon, das, cs ewig schade um die Zeit ist, die mau hier so nutzlos zubringt, war ich gern im Felde, und würde ein zweiter Krieg ausbrechen, so würde ich mit derselben Begeisterung auf das Schlachtfeld eile». Doch hoffen nur, das, es nicht der Fall sein wird. Was gibt es Neues iu Oesterreich. Ihr könnt mir schreibe», nur iniistt Ihr die Adresse in russischer Schrift und Sprache angeben. Sie lautet . . . Hoffentlich braucht der Brief nicht allzu lauge, dis er in Eure Hände kommt. . . . Herzlichste Grüste von Eurem ungefähr 4000 Kilometer entfernt lebenden Alois." Der Schuft des Tote». Ecu seltsames Gcschichtcheu von der Westfront wird dem „Elsässer" aus Saargemünd von einem Augenzeugen berichtet: Ein heftiger Kampf war entbrannt. In der Front stand ein braver Lothringer, eben im Begriff, zu schießen. Zm selben Augenblick tras ihn die feindliche Kugel ins Herz, so dast er auf der Stelle tot liegen blieb. Noch im Tode hielt er sein Gewehr kramps hast umfaßt. Nach der Schlacht wurden dir Toten und Ver wunderen ausgelese». Eilt Soldat wollte dein toten Käme' raden das Ol c wehr ab nehmen und aus der Hand ziehen. Da fuhr der Abzugsbiigel zu und die Kugel drang dem Soldaten iu dir Brust, dast er znrückfiel und nun mit dem anderen Tvt«u iu ein gemeinsames Grab gebettet wurde. ** Italienische Amazonen. Die Mailänder! u » e u haben, um für alle Fälle gerüstet zu sein, ein Amazone» kvrps gebildet. Ria» unterscheidet in Mailand „weibliche Schutzen" und „weibliche Znngichützcn": zu den letzteren ge hören Mädchen von 12 bis I-> Jahren, die — so heißt es in eurem Aufruf — „sich im Gebrauch der Waffen üben wollen, um jeder Gefahr mit fester Hand und mit Mut begegnen zu können". Und es begann ein so gewaltiges Schiesten, das, hundert Mailänder Damen innerhalb weniger Tage 8000 Patronen verschossen haben. Einige Schwierigkeiten machte die Formierung des weiblichen Lchutzcubuudes, dcr nnr auf den Ausbruch der Feindseligkeiten wartet, »m sämtliche Feinde Italiens niedcrzuknallcn. Es meldeten sich zu den Schießübungen 120 Damen, zum größten Teil Lehrerinnen, Telephonistinnen und Lchreibmaschinistinnen, wie man sicht, lauter Damen, die unbedingt einen Schieß prügel haben müssen, um nnbehelligt durchs Leben schreite» zu könne». Auch Frauen und Mädchen der vornehmen Kreise waren Feuer und Flamme für die große nationale Sache. Bald aber begann die Geschichte zu hapern. ES wird für die Aufnahme in den großen Mailänder Schtttzcn- verband, dem natürlich „auch" Männer angehüren, die An gabe des Alters des Aufzunchmenbcn verlangt. Auf den Formularen, die den Damen zur Ausfüllung überreicht wurden, blieb aber die heikle Altersrubrik unauSgefüllt — auf allen!! Tie Männer schmunzelten, zeigten sich aber galant und bestanden nicht länger auf Ausfüllung der ominösen Rubrik, indem sic erklärten, daß nach den Satzun gen zur Aufnahme in den Verband ein Alter von minde stens 18 Jahren erforderlich sei, und daß man wohl an- nehmen dürfe, daß von den Damen, die sich meldeten, eine jede dieses schöne Alter bereits erreicht habe. Mit dem Schieße» ging es dann aber recht bös: die jüngeren und älteren jungen Damen kreischten zuerst bei jedem Schuß laut auf, und einige hielten es für geraten, in Ohnmacht zu fallen. Die meisten können auch jetzt noch nicht schießen, ohne die Augen zu schließen und beim Knall „Ach!" ober „Au!" zu ruscn . . . Für einen etwaigen Krieg eröffnet daS die schönsten Aussichten! ** Wintersport. Im R i e se n g e b i rg e hat der Wintersport in den Weihnachtsseiertagen voll eingesetzt. In Schretberhau herrschte prachtvolles Winterwetter, und der in der Nacht des ersten Weihnachtstages gefallene Neu schnee setzte die Sktföhre und die Rodel- sowie Schlitten bahnen in vorzüglichen Zustand. Die zahlreich erschienenen SSintersportler kamen bei der Ausübung des Wintersportes voll auf ihre Kosten. — Auch der Wintersport im Harz wurde durch vorzügliches Winterwetter außerordentlich be günstlgt. Der Winterkurort Schierke erfreute sich eines großen Zuspruches. Es herrschen dort « Grad Kälte und die Schneehöhe beträgt etwa 20 dis M Zentimeter, die die best« Gewähr für die Ausübung des Wintersportes bietet. ** Woher stammt der Halbmond? Wie daS Kreuz das Symbol der gesamten Christenheit ist, so verkörpert sich iu dem Halbmond der Islam und im besonderen die in der Türkei vereinte mohammedanische Welt. Welches ist nun der Ursprung diese« Emblems, das in der gegen- Kumt Oegenklusten,Heiserkeit, Verschleimung, lniluenra I VMlllcommene WWW eov klebt mul Ldmuaatlmnu, schere Wirkung durch 8au«ro1oir-1'adIettvo. rosprkte gratis Idlns-^patlivlrv, Georgplatz 18. Vr. Vüttlolivr'» ^U8billlung8kul'8s M ekömilM- K88i8lvn1inn6n unä SiÄliollv ksliillimiön <einschl. Röntgenkunde). V«IvpI»oi» 28««ik. 4aI»anu-Veo»^vi,-4Itev 27. Sprechstunde 'stl—'/-L Uhr. 8 amul, llsi?-, kvl-vsn- u. fraukniöilien, » sowie alle akut. u. chron. Krankheiten' behandelt mit bekanntem Erfolg IVnturlislldsck „IljKtea », Sprechstund. »--11,3-5, Uhr. Reisiigerftr. 24. Telcph. 15M3. ^ Hl. riegeIM'8 ^nMililii 1i,i-uruiul»üliel kftieseugcbirge). . . ^ Wnli Ü6l Mterkureii 2. j3iMr. ^ 8MKS886 klllllllk»vr°8öm 2t.) riixliede Verrmsunx 3'/- Lin^enLnt*« >« IN nl» 22. cklanuai . Xsms kaSlen küsse msdr wenn Sie »ns. Hans- n. Straßenschnhc tragen. Kein Brennen x Füße, k. SchweiMße, k. gcjchwoll. Geteilte, k. Krampfad., k. Venenentz., k. Hühneraugen, k. Ballen, k. Druck a. einps. hochlieg. Zehen, k. Gicht, k. Rheumatismus mehr; auschmiegend, weich, elastisch, ausdüustungssühig. Garantie für sichere, dauernde Hiise, auch i. d. verzweifeltsten Fällen,'und absolute Brauchbarkeit uni. gestrickt. Schuhwerk-. — Reichhaltiges Lager i» sehr warmen, mittelwarmen und kühlen Strickarten, jcd. Witterung, sowie jeder Eigenart d. Füße entsprechend. — Illnstr.Prcisl. sr. Ltricksckuih. ÄKF;», v«»» W Berlin 0, Fabrik Krmttsir. 52, Filiale: Dresden, «Ärunaer Straße 22. finden die beliebten Zöpfe lästige Heiiinen von bestcmNaturhaardic, zudem billigsten v. <j—TOX6 iu tOttfachcr Mil' Answ. Künstl.Scheit.mvollend. 1U1L LbLtWLKLIVIIi Natnrlreue. Ilmarbeit. in 1 Tage! Nnschädl.Haarfärbemitt.Weibl.B. IVlax u. äknni Kii-olik!, Maricnst. kJ, gegenüb. 3 Raben MSN UI FH FH H» >>2'UM», Im kwlcke, auk cker VVscke, litt (Quartier, bei Tag unck Xuetrt csie genaue Seit »ksolut iteutliek erkennbar. Oie beuestilcrast ver sagt nie unck cksuert lür alle teilen, kur unsere bieben im Telcke, be- sonckers kür Vervvunckcic, von uiisaKl»«!'«!» Dienste »nck ckirekt ui»«ut I»eti» ttvlr. SilligstsUhrnur.LS,—.elcg.Fus- ftihnmg mit kesorickers starker keuelttkrskt.^8,—, FrmdLnöiidr, üekr beliebt u, praktstcli, S,—. 1a»ot>en - Vsokutir mit lautem IVecker 24.—. leöv tltir Isuviüvt bei ktaokt. llompase, edenka»!; mit beuclüblatt unck -dlackeln, naobt» genau ckie Ickim- melsricktung angedenck, .4 4,—. Oegen Einsenckung cker Oetrsges nebst 3V <) unck cker genauen ^elöaöres« erfolgt Susenckung ins felck. Su d«8k«I»ti8vl> bliHÜ kALLÜlüVk, u,;i,üomnnn"t,. gegenüber llaitseto»« 1 uncl 18 kilirndsrger platr. von Blech, Emaille, Glas, Gummi, MMs-1. Wmlikt von Glas, Hart- oder Weichgummi, »«IichUmMlMli« ILtelL«rtL SNinnIvI», Vrvvrlvii-Vsviivt»««, 11 IU»N>pt»tr»r,8v 11. wärttaen Zeit so viel aenannt wird? Es wird überraschen, zu erfahren, daß der Halbmond ursprünglich durchaus kein mohammebantscheS Symbol war, sondern daß die Christen deS byzantinischen Kaiserreiches, die eS ihrerseits von Heid Nischen Stämmen übernommen hatten, sich den Halbmond zu eigen machten. Zum ersten Male in geschichtlicher Zeit finde« wir de» Halbmond um das Jahr SSö vor Christ, Geburt erwähnt. Damals errichteten die Bewohner einer Stabt, die an der Stelle gelegen ist, wo sich heute Stambul befindet, der Güttin Hecate, der „Fackelträgcrin", cine prachtvvlle Statue, aus Dankbarkeit für die Dienste, die die Göttin der Stadt unter folgenden Umständen geleistet hatte: Philipp der Mazedonier, der Vater Alexanders des Große», belagerte die Stabt lange Zeit hindurch, ohne daß es ihm gelang, sich zu ihrem Herrn zu mache». Unter dem Schutze einer trüben und regnerischen Nackt ließ der maze konische Eroberer in aller Heimlichkeit einen Sturm aus die Stadt vvrbcreiten, der de» gewünschten Erfolg bringen sollte. Unglücklicherweise heiterte sich aber das Wetter plötzlich auf, und das bleiche Mvudlicht offenbarte die Be wegungen der Mazedonier. Philipp wurde auf diese Weise gezwungen, die Belagerung auszugcben und die Bewohner der Stadt gerettet. Wie gesagt, stifteten die Bewohner der Stadt der Mondgöttiu eine Statue, aus deren Haupt eine Mondsichel zu erblicken war. Dieses Symbol ging später auf die Byzantiner über, von denen cs die Osmauen über nahmen. * Das Wappen des Prinzen von Wales. Der P r i » -> von Wales fuhrt in seinem Wappen drei Straußenfedern, deren Ursprung bisher nicht völlig aufgeklärt ist. Einige Heraldiker meinen, daß inan in den: Schwarzen Prinzen den ersten Fürsten von Wales zu er blicken habe, der die Straußenfedern zur Erinnerung an seinen Sieg sür sein Wappen bestimmt hatte, den er bei Crecy über Johann von Luxemburg, König von Böhmen, öavvngctragcn hatte, dessen Helmschild mit Straußenfedern verziert war. Andere Historiker versichern demgegenüber, daß derselbe König Johann nicht Straußensedcrn, sondern zwei Geierslügel ii» Wappen führte. Einige neue Forscher nehmen an, daß der Schwarze Prinz die Strautzensedern und die Devise „Ich dien'" einfach deshalb niigenomme» hätte, weil sie in dem Wappenschild mehrerer Familie» des Kontinents zu finden war, mit denen er durch vci ivandtichaftliche Bande verbunden war. Das älteste Doku ment, in dem von den Straußenfedern die Rede isi, ist ein Lcihvertrag, der sich ans ein silbernes Geichirr bezieht, das dcr Königin Philippa von Hennigan, der Mutter des Schwarzen Prinzen, gehörte. Zn dem Beitrag heißt es. daß das Geichirr ein cingraviertes Wappen trage, das ans drei Straußenfedern gebildet iei. Den Titel eines Prinzen von Wales haben 87 Prinzen innegehabt. davon 10 nnab hängige Fürsten oo» 840 bis 1288, dem Zeitpunkt der Unterwerfung des Fürstentums durch Eduard i.: non I.M an blieb der Tire! ansschtießlich dem Erben der Krone Englands Vorbehalten. ** Gchirngcwicht »nd Lebensalter. Das Gehirn ist wohl dasjenige unter den menschlichen Organen, übei dessen Ausbau und Funktionen die größte Unklarhest herrscht, und selbst Gelehrte befinden sich in vielen Punkte: noch heute in einem heftigen Streit der Meinungen, de: dadurch noch verstärkt wird, daß die Wissenschaft, soweit cs das Gehirn betrifft, noch heute vielfach auf Vermutungen angewiesen ist. Jahrelange Beobachtungen und Versuche bedeutender Forscher haben aber immerhin einige positive Anhaltspunkte gegeben, von denen aus man mit ziemlicher Sicherheit ans Weiteres schließe» kann. So steht cs zum Beispiel unzweifelhaft fest, daß das Gchirngcwicht in cincnc genau abgestufken Verhältnis zum Lebens alter sicht und genau wie dieses eine Entwicklung durch- zninachen hat, in der im Laufe der Jahre ein Höhepunkt erreicht wird, von dem ab dann eine merkliche Abnahme sestzustellen ist. Vor allen Dingen hat cs sich herausgestcllt, daß bereits unmittelbar nach der Geburt das Gehirn des männlichen Geschlechts schwerer ist, als das des weiblichen, und daß dieser Unterschied durch das ganze Leben bestehen bleibt, sich sogar noch zuungunsten der Frau verschiebt. Aus dieser Tatsache wird vielfach gefolgert, daß die männ liche Z-itelligeuz der weiblichen überlegen sei, was inso fern ans Wahrheit beruhen kann, da das Gewicht des Ge hirns und die Znteiiulcnz des Mannes sicherlich in einer innigen Beziehung zueinander stehen. Es ist verschiebe»! lich schon beobachtet worden, -daß das Gehirn bedeutender Perivnlichteiten die Nvrmalgrenzc des Gewichts um ein Beträchtliches übcrfthriift allerdings sind auch hier schon Ausnahmen vorgelommcn, die aber der Nichtigkeit des Latzes an sich kaum Abbruch !»n können. Bei der Geburt ist das Geliirn eine weiche Masse von geringem Gewicht, aber ebenso wie diese Masse schon nach kurzer Zeit Form und Gestalt aununmt,' steigt ihr Gewicht mit großer Schnelligkeit, so daß cs sich schon im Laufe des 8. Lebens jahres verdreifacht hat und etwa um die Mitte des 5. Lebensjahres schon die unterste Grenze des Normalgeivichts erreicht.- Die größte Schwere besitzt das Gehirn i» dem Atter von 15 bis 40 Zähren, in denen der Mensch ia auch bekanntlich am produktivsten und a»s- nahmefähigsten ist. Eine merkliche Abnahme des Gehirn- gcmichts ist beim Manne erst vom 80. Lebensjahre an zu konstatieren, während sie bei der Frau schon vom 7.',. Lebensjahre an anfsällig in Erscheinung tritt. Zm 8n. dis 84. Lebensjahre entspricht das Gewicht des Gehirns etwa dem im 4. bis 0. Lebensjahre. -Auf diesen Umstand ist auch der hüusig beobachtete geistige Zurückgang, den dcr Voltsmiind nicht unberechtigt „zum Kinde werden" ge nannt hat, znrückzusühren. Die beiden Hälften des Ge Hirns stehe» im Lause des Lebens ungefähr in: gleichen Verhältnis zueinander und der Gewichtsuntcrichied zivi scheu männlichem und weiblichem Gehirn wird dadurch be wirkt, daß das Kleinhirn des Mannes, der Theorie nach der Sitz der geistigen Fähigkeiten, erheblich größer ist, als das der Frau. Zum Schluß sei noch darauf ausmerkiam gemacht, daß die Größe des Gehirns im hohen Grade von der Körpergröße des Menschen abhängig ist, woraus ma» im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Gchirngrößc und Ziftclligenz unter Umständen folgern könnte, daß die geistige Größe eines Menschen mit seiner Kvrpcrlange Hand i» Hand geht, eine Theorie, die, so viel sich anch d>: gegen entwenden läßt, immerhin einiges für sich hat. Bücher-Neuheiten. X Karl B l c i l> t r c » : „Tie Entscheidungs schlacht" und andere Kricgsnancllcn. Wer sich dieses Im Ber lage Tic Lese. Stuttgart, erschienene Biickncin kaust, wird ein Andenken an die großen Eindrücke dieser .seit erwerben, und auch sür spaierc Meschlcchtcr wird dieses Buch die großen Vorgänge unserer ,-scil in ergreftenden Ausschnitte» seübaUen. X „A n unsere feldgrauen Zunge n - non Heinrich L l> o p l n. Diese Briese zeigen Heinrich Lbotzins Stcliungnabme zum Kriege und werden ein Erbanungs- und Stärkuiigsbuch sein, nicht nur sür alle, die eS an die ,1ront nachgcsandt erhalten, son dcrn auch daheim sür jede», der den geistigen Inhalt dieser großen Zeit in seinen Tiefen erkennen und mitcrlebcn will. Das Buch Ist im Verlag Tic Lese, Stuttgart, erschienen. X Ter Weltkrieg i » T o k » m e ii t c ii und BiI der« mit KriegS > ag e bn ch von Tr. -H. F. H clmol > Mit Litt Abbildungen, Kundgebungen und seltenen Dokumente» In iiatiirgctrcuer pholograplnschcr Wiedergabe. (Johannes Dl. Meulcnhvls Verlag, Leipzig.i Alle Abbildungen sind nach Photographien hcrgcsicUt »nd bilden liebst den nach den Qriglne len wicdcrgkgebeneii Dokumenten ein wertvolles ErlnncrnngSbiich an den Krieg. XI» der Sammlung Kronen-Bücher erschien als 17. Band eine Sammlung Kriegsnovcllen unter dem Titel Schlachten bummler von Alexander Baron v. Roberts. iKroncn- Vcrlag ck. m. b. H., Berlin.> X Es erschienen im Berlag von A. Francke, Bern: Her mann Keller: Zwei Fahnen. Eine Vista». — Felix Moeschlin: chrcnzbcseyungsvcrsc. Diese beide» Schristchen sind erfreuliche Erzcngnilse, die dem Empsinden Mise re» Bolke» in dieser gemaliigen Zeit ircjscndcn Ausdruck geben X Nottes Sin n de. Kriegs« »dachten von Erwin Gros. tVerlag von W. Kohlßammer, Sintigart, Verlin, Leipzig »Dresdner Nachrichten" «»,4* II «r. Sv» Di««Stag. 2». Dezember L»14 ^*tte "
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview