Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150217028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915021702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915021702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-17
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dresdner Nachrichten Nr. 48 ILri? «Kofsr a« Dienstag ab««-. Tie königlich 'Niederländische Dampf st o o t g e s e ll i ch a f t Hai vorläufig de» Dienst noch eng lischen Häfen eingestellt. Die Norwegische Schiffahrtsgesellschaft beschloss, den Handelsverkehr mit England vom 18. Februar ab vorübergehend einzns,eilen. In London sind in der vergangenen Woche 55 Pro zent aller Lebensmittel um ein Drittel und 10 Prozent UM die Hälfte im Preise gestiegen. Der russische Ministerpräsident Gvremykin ist nach einer italienischen Meldung vom Zaren seines Postens enthoben worden. Der griechische Gesandte in Konstaniinopel ist infolge de» griechisch-türkischen Zwischenfalles nach Athen abgereili. Die chinesisch.japanischen Konferenzen, die sich mit den Forderungen Japan- befassen, sind durch de» japanischen Gesandten ni-pendiert worden. Die D r e i m tl l i o n c »- V o r l a g e -cs Dresdner Stabtrates zur Anschaffung von Fleischdaucrivareu ist von den Stadtverordneten einstimmig genehmigt worden. DaS Anlagekapital der sächsischen Staats bahnen verzinst sich mit I,4S8 v. H. lgcgcn 1,173 v. H. im Vorjahre». Japans Vorgehen in China und der Dreiverband. Zeit bewährt, nicht am wenigsten Volk hat sich in dieser die deutsche Industrie. Abgeschlossen von der ganzen auf UN» selbst allein angewiesen, sind wir imstande eit. die Die Winterschlacht ln Masuren. «er«», AuS Lnck erfahre» mir: Einen wichtigen Ab» " ' Mete Japans Vorgehen in vH,na und der Drrlvrrbaud. b. Das Reiürrburcau meint zu dem Vorgehen Japans, Ehina, die Berichte aus China würden jedenfalls ubcrtr . ... , , und «- wäre kaum möglich, daß Japan, da- bisher den Grund.! deutsch. ES wird vermutet, daß 'ätzen der chinesischen Integrität gegenüver sich burchaus loyal ihren Uniformen Drilltchkleider verhalten hätte, nunmehr eine neue Politik einschlaaen wolle, der vergangenen Nacht ist not Auch wird in der Rentermeldung versucht, die aus China ein- und zwar der französische Oberleutnant Georges B o u r- ireffendeu Nachrichten aus „deutsche Machenschaften" zurück- e i c r, aus dem Gefangenenlager am Brückenkopf entwichen, iusühren. Gegen dir Negierung erheben sich übrigens kritische Er spricht fließend deutsch, ist 1,75 Meter groß, macht beim stimmen, die erklären, „es sei voreilig gewesen, Japans Hilfe schnellen Gehe» kurze trippelnde -Schritte und ist bekleidet im europäischen Kriege in so weitgehendem Ma' - - " - - - - ^ " " Mvi ^ Ein angewiesen. sind wir imstande, d e schnitt der Ätnterschlacht in Masuren bildete» die Bedürfnisse des Heere« zu erfüllen und gleichzeitig für die Kämpfe in -yd um Lock, welcher Ort den Russen einen ^^ckgebliebene Bevölkerung zu wrge». Eins der größten feste,» Stützpunkt geboten halte. Unseren Truppen — Vierte ist die Firma Krupp, et« «rrk, da» svnst t» erster cs. unter den Augen des an der F Frieden»,wecke arbeitet, jetzt aber nahezu au»- KrtegSherrn am 11. d. Mts., d schließlich für den Krieg in Anspruch genowmen ist. Was das Werk geleistet Hai, da» wissen wir, und was daS Wert iünstig leisten wird, auf da- freuen wir uns." Eme neutral, «timme aber Tenttchl«,-. La-Loiurnal de Gentve" sagt. die Gtimmuug in Deutschland sei wie im Anfang de» Kriege» unverän. -ert-uverftchtlich. An einen wilit,irischen Spaziergang in Frankreich habe man in Deutschland »iemal» geglaubt. Die Stärke de- französische,, Heeres sei seit Jahren von der Presse und Fachleuten betont worden. Die moralischen und wirt schaftlichen Hils-nitttel Deutschland- seien jedenfalls viel großer, als man annehmc. Trotzdem werde der Lieg nur ans dein Schlachtfeld«; errungen werden. Der wirtschaftliche Krieg, den England führe, sei nur eine Nebenerschei nung. iW. D. Bi Amerikanisch« Ba»««»Ie für Deutschland. Am -Sonnabend ist das -Schiss „I. L. Luckenbach" mit einer Ladung Baumwolle für Bremen unter amerikanischer Flagge vor Zjmniden eingetrosfen -lucht gesangrner franzssischer VfsUiere. AuS dem Tvraauer Gefangenenlager in Fori Zinna sind in der Nacht zum Montag gegen halb 11 Uhr die französischen Unterleutnants Jeunot und Le Bonhelez entwichen. Beide sind blond und stehen Anfang der zwanziger Jahre. Le Bonhelez ist bartlo» und spricht ' die beiden Entwichenen über tragen. iW. noch ein dritter D. BI - In Internierter. ^ _._ße in Anspruch zii nehmen". Am Montag hätte der russische Botschafter mit -sir Edward Grcy eine längere Unterredung gehabt, die. wie eS heißt, der japanischen Angelegenheit galt. s„Nat.-Zig."j Die Engländer Oftasiens gegen die japanischen Forderungen. b. Wie holländische Bankicrkreisc aus London erfahren, soll die englische Negierung über 7,0 Kastetdepeschen von den bedeutendsten englischen Firmen Ostasiens und selbst Indiens erhalten haben, in denen die englische Negierung dringend ersucht wird, alles ausznbicten, um die japanischen Forderungen an China und den damit wachsenden japa nischen Einfluß einzudämmc», da große politische Ber Wicklungen, namentlich aber erhebliche Schädigungen der englischen Wirtschastsintcressen, bevorständcn. Durch Schanghaicr Handesfirmen wird bekannt, daß ganz Süd china, ja selbst Französisch Indochina mit japanischen Spionen überzogen werde. Es laufe» wilde Ge rüchte über Japans Absichten uw. Fn A n st r a l i c n hätte das japanische Verlangen ungeheure A n s r c g n n g verursacht. Die Erregung in Ehina. d. Aus Irkutsk wird der „Rjetsch" gedrahtet: In vielen Städten Chinas, sogar in dem Cbarbin benachbarten Fudsjadan. werden Proklamationen angeschlagen, in denen die letzten Forderungen Japans erörtert werden. Die Proklamationen verkünden, daß Japan, den europäi schen Krieg benutzend, chinesisches Gebiet annckliercn will, wobei alle anfgefordert werden, das Vaterland zu ver teidigen. Rußland wird als Freund Japans bezeichnet. Große Hoffnungen werden aus Amerika gesetzt. Die Stimmung in China ist im höchste» Grade erregt. Unter den Deutschen herrscht lebhafte Bewegung. Die japanische Presse ist über den von Iuanschikni geleisteten Widerstand entrüstet und fordert die rücksichtslosesten Maßnahmen. Das Verhältnis zwischen Japan und China ist von Grund ans verändert. Die ostasiatische Presse ist über die maßlosen Forderungen und den Don der javanischen Erllärnngen er staunt. Eine Ansprache König Ludwigs in Essen. b. König Ludwig von Bauern hielt im Lichtsaale deS Kruppschen Hauotverwalningsgebäiides in Ellen folgende Rede: „Soeben komme ich vom Kriegsschauplätze und ich kann Ihnen sagen, daß trotz des langen Krieges der Geist unserer Truppen ei n g a n z vorzüglicher i st. Wie bei den im Felde Stehenden, io ist cs auch im ganzen Lande. Im ganzen Deutschen Reiche ist man seit ent schlossen, nicht eher Frieden zu schließen, als bis die Feinde vollständig niedergemorsen sind und »ns um Frieden bitten. Auch daß wir dann einen Frieden diktie ren können, der uns für viele Jahrzehnte wieder die Ruhe sichert, gleich dem Frieden, in dem nur während 10 Jahren! imstande waren, die Bevölkern»» und den Volkswohlstand mächtig zu heben und der Bevölkerung durch die Industrie eine viel bessere Lebenshaltung zu gewähren, als es srühcr der Fall war. Der Krieg brach plötzlich herein, das Heer aber war daraus vorbereitet. Ich habe früher bei vielen Gelegenheiten gesagt: Wir wünschen den Frieden und danken Sr. Majestät dem Kaiser, daß er uns den Frieden erhält. Wir sind aber zu jeder Zeit bereit und wir sürchtcn mit dunkelblauer Hose und dunkelblauem, kurzem Nock, sowie eleganten langen Schaftstiefeln. Außerdem trägt er einen schmutzig-blauen Pclcrinenmaniel. sW. L. L.) Anerkennung -entscher Sricgöiechnik durch Kaiser Franz Joseph. Au» Anlaß der großen Ticnstc. welche die von der Deutschen T e l e s u n k c n g e s c l l s ch a f t erfundene» drahtlosen Feldtelegrnphcustativnen der österreichisch unga rischen Armee geleistet haben, wurde die Telefunkengesell schaft vom Kaiser Franz Joseph dadurch ausgezcich net, daß der Direktor Graf v. Arco zum Komtur des Franz-Ioseph-Ordens und der Direktor Bredow zum ., Ritter des Ordens der Eisernen Krone ernannt wurden. Die Auszeichnungen wurden durch ein -Handschreiben eines hochgestellten österreichische» Staatsbeamten begleitet, in dem dieser folgendes auSführt: „Ich begrüße Sie herzlichst als Ordensbrüder. Diese Ordcnsbrüderschaft hat ja jetzt gerade einen lieferen Sinn: WaS deutsches Genie und deutsche Tüchtigkeit leisten, ist auch für »ns geleistet, und das Beste, was wir an Ehren und Anerkennung haben, teilen wir gern mit den deutschen Freunden. Hoffentlich tommt bald die Zeit, wo deutsche und österreichische Schiffe den Ruhm der Telesunken in die ganze Welt tragen." Lir österreichische» Märserbattcrir». Kaiser Franz Joseph empfing am Montag den Komman danten der Motor-Mörserbatterien Oberstleutnant Langer in besonderer Audienz und drückte ihm seinen kaiserlichen Dank für die Leistungen der Motor-Baticrien aus- Er betonte, daß er mit dem Verhalten der Offiziere und Mannschaften sehr zufrieden sei. «W- T BI Ein Malzvrrbot i» Oesterreich Aus Wien wird gemeldet: Durch eine Ministerialverord. nung wird die Verarbcitung von Gerstc zu Malz vom 10. Februar ab verboten- iW. D. BI Ter griechisch-türkische Zwischenfall. Zn derBclästigung -cs gricchischenMarinc- attachcs auf einer Straße .Konstantinopels meldet die „Agenec ö'Athencs", daß die verlangte Genugtuung Schwierig keiten begegnet. Der griechische Gesandte ist daher nach Athen ab gereist. iW. D-BI . Bulgarien nnd Ssalonows Dumarcde. Die „Agencc Bulgare" meldet: Die von dem russischen Minister des Aeußeren Ssasonom in der Duma abgegebenen Erklärungen, in denen er vermied, Bulgarien auch nur zu er mähnen. erregen in allen politischen Kreisen Sofias Unzufrieden abfälligen Kommentaren. iW. T. BI heit und geben Anlaß zu Russische Flüchtlinge in Schweden. Aus Stockholm wird gemeldet, die schwedischen Behörden hegen die ernstesten Befürchtungen, daß bei Eintritt milderen Wetters Schweden von einer Cholera-Epidemie hcimgcsuchi --- -werden könnte, da täglich zahlreiche russi s ch c Flüchtli n ge Bevölkern,,., lind de» Volkswohlstand! über Karungi ankvmmen. Tie Behörden beschlossen daher, an Ltevoitmnng und den L'vlkswot.iüand ^ finnisch-schwedischen Grenze umfassende Vvrbeugungsmaß. nahmen zu treffen. s„Kriegsztg."j Die neuesten Meldungen lauten: Ausmusterung ungediente» Landsturms, h- Berlin. sPriv.-Tcl.i Ta jetzt die Ausmusterung der Jahrgänge 1880 und 1888 des nngcdicnicn Landsturms uns nicht vor dem Feinde,- und daß wir keinen Grund zur!»ür Großberlin beendet ist, wird sich die von drei Furcht hatte», das beweist der jetzige Krieg. AVer nicht! weiteren Jahrgängen anichließen. Es sind dies die IahrcS- allein das Heer, sondern auch das ganze zurückgebliebene klaffen 1880 bis 1885. elang ^ ersten egshcrrn am 11. Mi-., den Feind au- seinen Stellungen nm die Stadt zn werfen. Kaum waren die Sieger in die Stadt cingrzvgen, da erschien auch ber Kaiser und traf dort auf der Hauptstraße und dem Markt- Platze neben zahlreichen russischen Gefangene» Dell« der 11. Landwehr-Divisivn und der 2. Infanterie-Division, ins besondere da» ruhmgekrvntc vstpreußischc Füsilier»Regi ment „Graf Roon" Nr. Ri. Auf dem Marktplatz«, inmitten der »erschossenen Häuser und der stark beschädigten Kirche, spielte sich eine ergreifend« denkwürdige Szene ab. die allen Zeugen unvergeßlich bleiben wirb. Die soeben an- schweren Kämpfen kommenden, von Schmutz und Blut bedeckten Krieger drängten sich jubelnd um den Kaiser, ber viele ber Mannschaften und alle anwejendcn Ossiztere an- sprach. Plötzlich drangen die erhabenen Klänge der 'Nationalhymne und daraus das „Deutschland, Deutschland über alles" aus viele« tausend Kehlen zum Himmel empor. Alle Mauern und Fcnsierüsfnungen der zerschosiene« Häuser waren mit Soldaten besetzt, die ihren Kaiser sehen wollte». Beim Ausgang der Stadt begegnete der Monarch dann noch zwei einzichendcn Bataillonen de» Hommerschen Grenabter-Regtment- Nr. 2 mit ihren zerschossenen Fahnen. An der Leit« -er Ltrahc stellten sia, di« Truppe» in «tnm» offenen Viereck aus, in dessen Mitte der Kaiser trat, um seinen tapfere» Grenadieren Tank und Anerkennung auS- zusprechen. Sie Hütten das in sic gesetzte Vertrauen glän zend gerechtfertigt und sich ihrer Borfahren würdig er- wiesen, die 1870 wie vor 100 Jahren in gleicher Gesinnung durch unerschütterlichen Mut und Einsetzen der vollen Manneskraft da» Vaterland vor dem Feinde geschützt hätten. Er sei gewiß, daß sic mit der gesamten Heeres- macht auch weiterhin nicht Nachlassen würben, den Feind zu schlagen, wo er sich zeige, bis er völlig niedergerungen sei. Donnernd fiel da- Regiment in da- von seinem Kom mandeur. Grafen Rantzau, als erneutes Gelöbnis der Treue vis zum Tode ausgedrachte Hurra auf den Aller höchsten Kriegsherrn ein. iW. T. BI Die Kämvie vor Warschau. I,. Berlin. lPriv.-TelI Russische Blätter kündigen für die nächste Zeit Kämpfe von weittragender Bedeutung an. Die „Nowoie Wremsa" teilt mit. daß die Deutschen an einer Reihe von Punkten die russischen Stellungen vor Warschau durchbrochen hätten. Die Korrespondenten der Blätter betonen, daß die Deutschen mit zunehmender Heftigkeit ihre Offensive gegen Warschau vorschieben, um sich diese» Lebensnervs Russisch-Polens zu bemächtigen. Die russische» Berluste in de» Karpathen, lc/. Budapest. iPriv.-TelI Der „Pester Lloyd" meldet vom Karpathen-KrtegSschauplaye: Die kräftige Offen sive, die unsere Truppen nunmehr auch im Raume ber Tuklasenke ergriffen haben, vollzieht sich unausgesetzt über aus erfolgreich. Die Russen erleiden enorme Berluste. Bet einem einzigen Angriff, den unsere Truppen vor drei Tagen gegen eine russische Stellung in dem engeren Fluß laie unternahmen, ließ der Feind, nachdem er zum Rück zuge gezwungen morden war, 1200 Tote zurück, die er nicht mehr wegschnffen oder begraben konnte. Die Gesamtver- lnste der Russen bloß in den Kämpfen bei Dukla in den jüngsten Tagen beziffern sich aus mindestens 50 000 Mann an Toten und Verwundeten. — Der Lpezialtorrespondcnt eines anderen Budapest» Blattes meldet ans Ungvar: Unsere aus dem Ilngtale vorgestoßenen Truppen benützen das milde und sonnige Wetter in günstiger Weise. In Verbindung mit unserem erfolg reichen Vordringen in der Bukowina gestaltet sich unsere hiesige Lage immer mehr günstig, was auch dadurch ge fördert wird, daß mir die gesprengte Eiscnbahnbrücke von Csorba.-Tomv wicderhergestcllt haben. Treibende Minen in der Dona«, ßi. Sofia. sPriv.-TelI In -er Donau sind gestern mehrere treibende Minen explodiert. Eine Explosion er folgte bei Lamovit und tütete einen längs des Donau ufers reitenden Reisenden. Beim Dorse Zerkovitza, zwischen Samvvit und Nikovol, stieß der Führer eines über -ie Donau verkehrenden FährbvoicS auf eine Mine, die er als solche nicht erkannte. Er schlug mit dem Ruder auf die Min', worauf diese explodierte und das Boot in tausend Lontrer zerriß. Viele von den Insassen des Bootes konnten acrcttel werden. Eine Viertelstunde vorher hatte die gleiche Stelle ein russischer Damvser mit zwei Schleppschiffen pas siert, die sich ans dem Wege von Serbien nach Rußland befanden. Strandung eines englische« Segelschiffes, b. London. lPriv.-TelI Am Sonnabend ist bei Fal- mouth LaS britische Segelschiff „Andromeda", 1028 Tonnen, mit Getreide nach London unterwegs, gestrandet. Schiss und Ladung sind verloren. Die Besatzung wurde bis auf einen Mann gerettet. Zum chinesisch-japanischen Konflikt, d. Luxemburg. sPriv.-TelI Französische Blätter melden, China sei bereit, Japan wirtschaftliche Zu geständnisse zu machen, werde aber die japanischen Forde rungen. die die chinesischen Hohcitsrcchtc in Frage stellen, abivcisen. Kunst und Wissenschaft. c* Mittei«,ngen der Königlichen Hosthcaicr. Tie Be setzung von Grillparzers Lustspiel „Weh dem, der lügt", das Donnerstag, den 18. Februar, in neuer Ein ündierung zum ersten Male in dieser Spielzeit im König lichcn Schauspielhause ansgcsührt wird, ist die folgende: Gregor: Adolf Müller, Atalus: Ernst Pröckl, Leon: 'Walter Iltz, Kattwald: Hans Wahlberg, Edrita: Ienn» Schafser, Galomir: Alfred Mener. Hausverwalter: Rudolf Schröder, Schaffner: Rudolf Opel, Pilger: Erich Pvnto, Fränkischer! Anführer: Paul Panlicn, Fährmann: Carl Iacdicke. An-! sang I/28 Uhr. Für das A i ch c r m i l t w 0 ch s k 0 n z c r t im König-! lichcn Opcrnhause sind noch einige Karten an der Opcrn- hauskaffc zu haben. Es wird nochmals daraus hingcwiesen, daß nach Beginn des Konzertes die Düren geschlossen bleiben. -t* Mitteilung !»«s Relideoz-Theaters. ,z„ der neue» Besetzung mit Emil Gahd und Wilhelm Oanschincin» wird die Posse ..Wenn der Frühling kommt" noch 01» Mittwoch. Tonncrstog und Sonn abend gegeben. Bom Weihnachtsmärchen ..Kriegers Weihnacht" er- tolgt am Sonntag, den -'1. d. M„ die ieyte Sviintags-Ausfithrnng, die letzte Marche»l>or>»eIIung findet voraussichtlich am Sonnabend, de» 27. Februar, statt. Zum erstenmal wird am Freitag die ldperctlenneuheit „Des Kaisers Rock" von b'urt »raatz und Jean Kreen, Gesangstertc von Alfred Schvnseld, Mnstk von Johannes Toebber, ansgcsührt. -s* Mitteilung des Alberi-rheaiers. Tie am Sonnabend zur -krstaussührung gelangte Komddie „Der verlorene Sohn" von Emil '.'udwig ist weder mit der seinerzeit im Hosthcater auigrsührten Paniomime, »och mit dem Trauerspiel von Schmidtbonn zn ver- wechseln, sondern ist ein Stück heiteren Charakters, welches sowohl in München wie in Frantsnrt a. M. Erfolg hatte. DaS Stück wird nächsten Donnerstag nnd Sonnabend wiederholt. -'c* Kirchenkonzert. Das in der D r c i k ö n i g s t i r ch e vom L a n d e s a il S s ch n ß vom Roten Kreuz ver anstaltete Konzert war ziemlich gut besucht. Der für die Leitung zeichnende Hastavcllmeister Karl Pe in st a » r führte mit Bachs achtstimwiger Motette „Komm Jesu, komm" seinen ganz vorzüglichen Opernchor i»S Tressen. Glückliche Zeit, da solche Werke noch Platz fanden im Rahmen unserer Liturgie. Tie trefflichen Stimmittel, die den Gedanken an Tcnornötc kaum auskomnien ließen, b-rachtcn die hochgeiürmtc Pracht der Schöpfung unseres Thomaskaniors zu wirkungsvoller Geltung. Auch in Pembaurs „Frühlingsgcbet" i Franz Evcrs) für Chor, Baß- Solo, drei Trompeten, ebensoviel Posaunen und Tuba traten die stimmlichen und musikalischen Vorzüge der Ber einigung außerordentlich günstig in die Erscheinung.' Tie an Stimmungen reiche, sangbare und im Ausdruck vor nehme Komposition packt durch die Wucht groß angelegter Steigerungen, die in dem „Lonne, 0 gib uns deine Kraft" ihren Höhepunkt fanden. Tic beiden mitivirkendcn Gc- sangssolistcn hatten in Einzcldarbietnngcn eine Auswahl getroffen, die weniger auf Ausdrucksiicfc angelegt erschien, als vielmehr aus Geltendmachung nicht gewöhnlichen Stimmbesitzes. Kammersänger Professor Leon Rains hatte keinen ganz glücklichen Tag. Er bot Arien aus Handels „Messias" und „Elias" von Mendelssohn. Nament lich in der Hcrunterzieh-Tonart Es-Dur erfüllte er berech tigte Wünsche in bezug aus Tonreinhcit nur zum kleinen Teile. Kammersängerin Margarethe Siems ließ den ^ vollen Glanz ihrer Mittel hell aufleuchtcn in dem ziemlich ^ stark verstaubten „Vater unser!" von Carl Krebs, dem aus! der Tiefe geschöpften „Fürchte dich nicht" von unserem Nein hold Becker, einem IesuSlied l-Hildachj und dem auf äußer liche Wirkungen berechneten „Halleluja" von Ferdinand Hummel. Hofkoiizcrtmeistcr Rudolf Bärtich erbaute mit dem Adagio aus Spohrs neuntem Violinkonzert. In seiner schlichten, aber desto mehr übcrzeugei-dcn Art fand der treff liche Künstler als der beste Sänger de» Abends den Weg zum Herzen. Tr. Ernst Schnorr v. Car 0 lsfeld. der sich in den Begleitungen bisweilen zu hängig erwies, leitete den Abend ein mit der singcrklaren Wiedergabe des C-Dur- Präludiums von Ioh. Leb. Bach, dessen Wirkung durch !'Willkiirlichkciien in der Wahl des Zeitmaßes einige Bccin- !ilächiigung erfuhr. L. k. Teresa Earrenp war am Montag wieder einmal von ! Berlin nach Dresden hcrübcrgclommen, um ihren alten ! Freunden und Verehrern einen Guten Abend zn wünschen. Sie mußte dazu schon den Bcrcinshaussaal wählen, obgleich ! lei. Krieg sicher einen Teil ihrer Getreuen in alle Winde zer streut hat. Und cs war wirklich ein guter Abend. Er leuch tete in milden, warmen Farben und entbrannte zuletzt noch einmal in lichter Glut. Einst die feurige, männlich starke Herrscherin im Reich der Tön«, letzt vor allem die gütige, seelenkundige Priestertn voll edler Weiblichkeit. So be gann die Künstlerin mit Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge, deren wehmutsvolle Teile sic mit besonderer Liebe hcraushob. Wie in glückliche Erinnerungen versunken verweilte sic oft über einzelnen Takten, sänftigtc sie Rhyth mus, Zeitmaße, Akzente. Aber nie verlor sie sich in weiche Zerflossenheit, immer wieder raffte sie das Charktcristische straff zusammen. In ähnlicher Weise enthüllte sie die süßen Klangbilder der Sonate Werk 27. 1 von Beethoven, manchem vielleicht etwas zu sehr Pastell, wie die Bilder der Roiabclla Carricra in unserer Galerie, doch im Schluß sätze von entzückender Feinheit und Klarheit der Zeich nung. Durch die gleichen Borzüac erschienen die Händel- Variationen von Brahms vielfach in einem ganz neuen Lichte, das Tinge in Erscheinung treten ließ, die im Bir- tnosenüberschwang oft nntergchcn. Mit den zwölf sinfoni schen Etüden von Schumann aber war Teresa Carreüo mit einem Male die Alte, nein, die Junge. Fast war es, als wollte sie Brahms, den Späteren, an seinem älteren Vor bild messen und sagen: Seht, von dem hat er cS erst gelernt. Womit sie natürlich zu einem großen Teile recht hat. Und dann spendete sic mit der gleichen mühelosen Kunst des Lchcnkcns mit silbcrplätscherndcr Anschaulichkeit LiSzt. „Am Ouellenrande" und mit hinreißendem Feuer die Polonäse E-Tur. Es war wirklich ein schöner, guter Abend. —cli— Literarische Gesellschaft, lieber das „Stilpro- blem " sprach Privatdozcnt Dr. Wilhelm Worringer aus Bern, der durch seine Schriften „Abstraktion und Ein fühlung" und „Formproblemc der Gotik" sich als fein fühligen Kunstpsychologen bekannt gemacht hat. Auch dieser Vortrag war ganz auf kunstpsychologische Erörterungen gestellt und führte mtt der schönen Unparteilichkeit echt wissenschaftlichen Geistes durch die Fülle ber Problem«, die der Begriff der Stilbildung in sich schließt. Dem Stande der heutigen Forschung entsprechend, kam die schöpferische Eigenart des Orients ebenso zur Geltung, wie ber „Er- wachscnenhochmut" des Europäers, der sich in der Ab- lehnung oder schiefen Beurteilung ander», gearteter Kunft- pcriodcn ausdrückt, berechtigte Zurückweisung erfuhr. Mit den anregendsten und tiefgründigsten Ausblicken zeigte Dr. Worringer die Entwicklung der Stilelcmente von AegypiiziSmuS. Antike, Gotik, Renaissance, Barock al» einen Wechsel zwischen TranSzcndentalgeist und Natür- ltchkcttSstreben aus und wußte diese historisch« Kurve mit klaren Andeutungen bis in die allerletzten Bestrebungen der bildenden Kunst hinein nachzuweisen. Eine kleine An-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview