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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150401018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915040101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-01
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1915
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I» ttl »Dre-buer viachrichte»' «AttAa DonnerSlag, 1. Avril N»1K ^ nkung der „Falaba" sind « Fahrgäste Besatz»,na umgekommr«. srLi^s ^lOfOU a« D«»»er-tag morgen. --„F« AEli,te» nn» de, ««k,»i»a »nrbe« im ^ao«U Raffe» „sangen nutz « «Pchi»«». schätzen den Verlust an englisch,» Offizieren bisher aus mehr als 700 im Monat. Da, englische Ltntenschiss „R «,, o da, am 1«. Mär« i» den Dardanellen schwer beschädigt morden war. ist setzt van den Türken vollständig vernichtet warden. Bei der Versenk»» und Sö Mann der Gegen Dewet Ist die Anklage wegen Hochverrat, er Hoden worden. Die portugiesische Regierung hat in Verfolg ihrer Neutralitätserklärung die nach Südafrika entsandten letzten Truppentran»porte zurückberufen.- Außer Fez und MekneS wurden auch die Städte Marrakesch und Mesch» a von den Franzosen ge räumt und von den ausstündischen Marokkanern beseht. 12 n ord > ndische F ü r st e n haben in Verbindung mit den Afghanen den beivassneten Widerstand gegen die englische Herrschaft ausgenommen. Die japanische P a r l a »n e n t s m e h r h e i t er klärte ihr Eintreten für Japans Politik der endgültigen Auseinandersetzung mit China. In P eking kam es zu großen antijapanischen Kund gebungen, wobei auch mehrere japanische Konsulatsbeamte tätlich beleidigt wurden. Wel.eransaae der anitl. sächs. L a n d e s w e t t e r w a r t e: Südwestliche Winde,- wechselnde Bewölkung: nachts kühl, tagsüber mild: vorwiegend trocken. stimmte vielleicht nur der Forderung zu, den japanischen Buddhismus in China zu predigen. Japan scheint nicht geneigt zu sein, seine Forderungen zu mäßigen. In der Antwort, die es am 22. März auf die amerikanische Note erteilte, schiebt Japan fünf kategorische Fragen der Ver einigten Staaten einfach zur Seite und erklärt, die Forde rung bezüglich der Provinz Fukin bezwecke nur, daß keine Großmacht Häsen oder Wersten in der Futchvu-Bucht an lege. Die Stahlfabrik der Bethlehem-Steel-Corporation hatte dafür bereits Konzessionen nachgesucht. Japan be fürchtet. ei» solcher Hasen würde einen strategischen Stütz punkt bilden, wodurch Formosa bedroht sein könnte. Der Korrespondent Erwartet für ?lpril weitere Berwicklunge». Die herrschende Partei in Japan über die chinesische Frage. Kt. Tie Petersburger „W rem ja" »neidet aus Tokio: Die zur Parlamentsmajorität gelangte Toschikaj-Partct erklärte in einem Aufruf an das Volk ihr Eintreten für Japans Politik der endgültigen Auseinander- > e tz u n g mit (5 h i u a. Antijapanische Knndgebnngcn in Peking. Der Newnorker „Herald" meldet aus Peking: Der urpaniiche Gesandte unterbreitete der chinesischen Negierung eine neue befristete Forderung Japans nach Erlaß eines Negicrungs v e r b v t e s der chinesischen Voykottbeivegung gegen japanische Waren. Infolgedessen ist es in Peking zu großen antijapanischen Kundgebungen ge kommen, bei denen auch mehrere japanische Konsnlats- bcamte tätlich insultiert ivnrdcn. Die deutschen Maszunlimc» iu Heebrügge. l>. Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus Lerneuzen meldet, sind der Kapitän und 22 Leute der Be mannung der holländischen Schisse „Batavier" und „Zaan- strooin", die nach Zeebrügge aufgebracht wurden, frei gelassen worden. Sie waren voll Bewunderung über die Maß» a h men, die von den Deutschen in Zeebrügge getroffen worden sind, und über die Verteidigungswcrke, soweit sic dieselben sehen konnten. Für Schutz gegen die Angrisse durch Flugzeuge »var gesorgt, da den Leuten ein Gewölbe auf dem Hafenbau»»» angewiesen wurde, wo sie sich verstecken konnte». Auch wurde einige Male versuchs weise alarmiert. Verdorbene Waren wurden sofort aus- geladen unter der Mitteilung, dieselben würden als ge kauft betrachtet werden. Sie werden bezahlt werden. Die übrige Ladung wurde erst später ausgeladen. Darüber »vird das Prisengericht entscheiden. Alle lobten die deutsche Behandlung. Sic waren Zeuge eines Angriffes auf ein französisches Flugzeug, das stark beschossen wurde. Ein neuer Sprengstosf der frauzSsische« Artillerie. b. Das Pariser „Bulletin-Ofsiciel de l'Arme-e" meldet: Die französische Artillerie besitze einen neuen Spreng stoff, durch den die Wirkung des Geschützfeuers angeblich verzehnfacht werde. — Von neuen Sprengstoffen des fran zösischen Heeres wird immer wieder erzählt. Es scheint, /daß andere Trostmittel nicht mehr recht wirken wollen. Die Lage in Marokko. Nach dem Madrider „Jmparzial" sind außer Fez und Meines auch die Städte Marakesch und Meschra von den Franzosen geräumt und am 20. März von den aufständischen Marokkanern besetzt worden. ere« t« kotze». . Zu vorwär will, wird nt« en die Ltbauer. demVabn Ist«« eitztzen ^ ^ vertrt ^ »se »erb»» viel« Z sleaertime« »«, tze« freit. Plötzlich auch i . eschrei uud Kommandos»! verschiedenste» Stelle» de» , 10 Uhr »efastg i» der Libanrr St» Auf wie Donnerhall" jauchzt e, durch die Ist Memel frei? Dann immer wieder Schü anderen Morgen mit Tagesgrauen sind »vir auf den Beinen. I». Memel ist freit Ich g^h, nach de» Libauer Straße. Da- erst«, was mir in die Auge» fällt, sind tot« Rüsten. Zahlreich liegen sie da. dt« meiste» durch »en Kopf oder die Brust geschossen. An einer Stelle liegt neben dem erschollenen Pferde ein russischer Feldwebel. An einer andere« Stelle liegt ein Zivilist, unser Kohlenkutscher. Die linke Wange und Hal-seite sind ihm gänzlich durch geschnitten. Sr setzt, sich den Russin zur Wehr, al» seine Tochter vergewaltigt werden sollte. Da meuchelten sie ihn. An einer anderen Stelle liegt ein Mütterchen, bleich, starr, auf der Flucht erschossen. Einen Mann im Arbeitskittel finde ich in brr Magaztnftraße, halb verschneit, erstochen. Alles überbietenü ist der Anblick vor dem Steintor. Etwa iS Zivilisten. Männer, Frauen und Kinder, liegen dort. Tot, ermordet! So handeln nicht Soldaten. Da, sind Räuber- und Mürderbanden. ES sind die Freunde und Brüder der sich ihrer Zivilisation und Religiosität rühmenden Engländer. Freunde, Bekannte trefsen sich aus den Plätzen. Freudig begrüßen sie sich, drücken einander die Hände, und Glückwünsche zur Befrei ung aus viertägigem Gefängnis fliegen hin und her. Fahnen werden hrrauögesteckt, die Soldaten bewirtet, so gut es geht. WirderbeschSfliqnnq Helddie«stu»,fähiger. b. Line Anregung, die für sämtliche industriellen Werke vorbildlich sein dürfte, hat die Direktion des rupp-Gruson-Werkes in Magdeburg ge geben. Durch Anschlag der Fabrik wurde bestimmt, daß frühere Arbeiter und Angestellte, die tm Kriege verwundet oder erkrankt sind und infolgedessen selb- dienstunfähig sind, wieder eingestellt werden. Die Einstellung in das Werk soll im einzelnen Falle von dem Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung abhängen. Ein schwedisches Urteil über die »weite dentschc Kriegs» Anleihe. Der schwedische Professor der Nationalökonomie Cassel schreibt im „Swenska Dagblad" einen Leitartikel über die inanzierung des Weltkrieges und sagt darin: as Ergebnis der zweiten deutschen Kriegsanleihe sei sicherlich für die Feinde Deutschlands eine ebenso große Ueberraschung wie für die Deutschen selbst gewesen. Neun Milliarden seien doch eine so ungeheure Summe, daß man unwillkürlich frage: Kann wirklich ein Land noch während der Kriegszeit einen solchen Betrag zu- sammenbringen? Diese Frage könne nicht so einfach aus der Welt geschafft werden, wie es die englische und fran zösische Presse tue. welche die ganze Sache für einen Bluff zu erklären pflege. Der Krieg müsse, wenigstens was Deutschland betreffe, ganz überwiegend »nit den Ergeb nissen der laufenden nationalen Arbeit während der Kriegs zeit selbst finanziert werden. Die Größe des Einkommens und der Ersparnisse eines Volkes hänge selbstverständlich in hohem Grade von der Fähigkeit der ganzen Volkswirt schaft ab, sich dem Kriege anzupaffen. Das außerordentlich« Ergebnis der ziveiten Kriegsanleihe, das sogar das der ersten übertreffc, zeige auffallend, wie groß diese Fähigkeit beim deutschen Volke sei. Deutschland könne während beS ersten Kriegssahres über ungefähr 12 Milliarden in reellen Werten für die Kriegführung verfügen iW.TB.) Milde Urteile gegen französisch« Kriegsgefangene, d. Der französische Kriegsgefangene Georges Gandon vom 1. französischen Kolonial-Jnfantcrie-Regiment wurde vom Münchner Kriegsgericht wegen Selbstbefreiung zn 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein anderes Urteil, das gegen drei französische Gefangene vom gleichen Gericht er ging. ist um so bemerkenswerter, als es im wohltuenden Gegensatz zu den in Frankreich gegen deutsche Soldaten er gangenen Urteilen steht. Die drei waren wegen Krankheit im Lazarett 8 in München «ntergebracht. Bei ihrer Rück lieferung an das Gefangenenlager Puchheim hatten sie ver schiedene Gegenstände aus dem Lazarett, wie Unterhosen» Jacken und Wäschestücke, mitgenommen. Der Anklagever treter hatte gegen die drei Soldaten 10 bis 2S Tage strengen Arrest beantragt. Das Gericht lieb aber weitgehendste Milde walten und verurteilte Bachelet zu 25. Perona zu 10 und Hoet zu 14 Tagen Mittelarrest. Die Nürnberger Red« des Abgeordnete« Scheiden»»««. Ein Bericht über eine vom sozialdemokratischen Abge ordneten Schcidemann am Sonntag in Nürnberg ge haltene Rede „Weltkrieg und Sozialdemokratie" liegt jetzt im „Fränkischen Kurier" vor. Die Rede hält die von Scheidemann bereits im Reichstag gezogene Linie inne, er gänzt sie aber nach manchen Richtungen. Auf die Frage, wohin die Reise gehen soll, gab der Redner folgende Ant wort: „Wir Sozialdemokraten wollen einen dauernden Frieden, der unS die Sicherheit gewährt, daß wir «ach dem Kriege mit den Völkern, mit denen wir jetzt tm Kriege liegen, wieder in Freundschaft leben können. ES muß ein Friede von Dauer werden. Vorausgesetzt ist, daß keiner der an dem Kriege beteiligten Staaten gedemüttgt wirb. Ehrenvoll soll er für alle auSgehen. Unser Ziel muß die Sicherung des eigenen Landes sein, die Möglichkeit des Wettbewerbes auf dem Weltmarkt. Wir müssen kämpfen ür die Politik der offenen Türen." Weiter ging Scheiüemann auf die Zustimmung de» oztaldrmokrattschen Fraktion zu den KrtegSkredtten et«. Am 4. August sei da, Gefühl der Zusammen gehörigkeit durchgebrochen. Dann gedachte er der Tapferkeit unserer Truppen in ehrenden Worten: „Was unsere Truppen geleistet haben, zu schildern, bin ich nicht imstande. Ich will es gar nicht versuchen. Aber ich will ier wiederholen, was ich jüngst im Reichstage gesagt habe: Las unsere Truppen an Au-dauer und Tapferkeit geleistet haben, muß uns mit Stolz und Bewunderung erfüllen! Ein Volk, das sich so stark erwiese« hat. wirb auch nach dem Kriege die Kraft und den Willen finde», aufzuräumen Mit alle dem. was wir früher zu bekämpfen hatten. Ein solches lle folgende Schilderung der „Königs- Volk wird dafür sorgen, daß in unterem Baterlande Ein- Zcitung" nach dem Bericht eines richtungen geschaffen werden, die eS jedem ermöglichen, sich im Vaterlande auch wohl zu fühlen. Go zahlreich auch die Feinde sind, das dürfte wohl erwiesen sein, daß Deutsch land militärisch nicht besiegt werben kann." Nachdem Scheidemann sodann erklärt hatte, daß wir unter allen Umständen -urchhalten müßten und uns keinen Hungerfrtedemaufzwtngen lasten dürften, selbst wenn wir notwendige Entbehrungen zu ertragen hätten, warnte er vor verfrühten Frtrbenserörternngen: „Was wir erreichen müssen, ist noch nicht erreicht. Deshalb dürfen »vir jetzt noch nicht vom Frieden sprechen. Wir haben ja auch sehr tüchtige Bundesgenossen, die wir jetzt nicht laufen lasten können. Wer heutzutage von Frieden redet, der soll sehr vorsichtig sein. Ls wird sehr leicht miß deutet. Auf alle Aeußcrunge« unsrerseits, dir wir in dieser Beziehung dem AuSlanbe gegenüber machten, haben wir nicht nur kein Verständnis geerntet, sondern obendrein «och Drohungen und Hohn. JebeSmal haben wir sozusagen eins auf den Mund bekommen. Wenn wir von Frieden reden, denken wir auch an Italien und Rumänien, an jene beiden Staaten, von denen man sagt, daß sie sich nicht aus da» falsche Pferd setzen. Da» heißt, daß sie tu dem Augen- »lick etngretsen. wo sie überzeuat sind, baß wir siege«. Dann u sinken und «inen einer Niederlage wäre 1871 in Frankreich. «n werden, »m rde die schltM« ? Ge! ebteten TicherlieitSmasfnahmen für Memel. s>. Major v. L u ck ist zum Kommandanten von Memel vrnannt worden. Er gab den Behörden abermals die Ver sicherung. daß zum Schutz des Kreises Memel umsaffende militärische Maßnahmen getrossen seien, so daß die Bevölke rung in jeder Hinsicht beruhigt sein kann. Sollten be- sondere Vorkehrungen erforderlich werden, um die Ein wohner von Stadt und Land vor Gefahr zu bewahren, so wird rechtzeitig eine Warnung ergehen und eS werden für die Sicherheit der Bevölkerung alle notwendigen Schritte getan werden. Schwierige Lage in Warschau. i>. Aus Warschau erfahren die Blätter: Seitdem aus Grodno und Kowno sür die Russen wenig erfreuliche Nachrichten über den Verlauf der dortigen KriegSopera- ttonen eintreffen, gestaltet sich die Lage in Warschau noch viel schwieriger als zuvor. Täglich wächst die Zahl der Verwundeten, die aus den Feldlazaretten nach Warschau und von da ino Innere Rußlands weiter be fördert werden. Infolge des Aerztemangels werden jetzt auch junge Universitätshörer zum Dienst in den Sanitäts- zügcn und Spitälern herangczogen. Rings um die Stadt sind viele Ortschaften verwüstet. Derzeit beherbergt War schau 80 000 obdachlose jüdische Flüchtlinge. Die Befreiung Memels. II. Ueber die Befreiung Memels bringt die „Köln. Ztg." an leitender Stelle berger Hartungschen Zeitung' Augenzeugen: Es ist Sonntag 121. Märzi, Kirchzeit. Keine Glocke läutet, kein Kirchgänger zu erblicken. Einzelne verschüch terte Menschengruppcn stehen vor den Haustüren und be sprechen ängstlich die Vorgänge der vergangenen Nacht und des vergangenen Tages. Von 2 bis 4 Uhr nachmittags wiederum das häßliche, nervenaufpeitschende Geknalle in den Straßen. Wieviel Opser mag die wahnsinnige Schieberei bereits gefordert haben? Auch nach 4 Uhr streifen Posten herum, schreiend und jeden anrufend, der sich aus der Straße zeigt. Sofern der Betreffende nicht gleich steht, knallt der Schuß 5 Ubr. Mir ist, als wenn ich ein dumpfes Dröhnen hörte. Ich stürze die Treppe hinauf nach dem Boden und öffne dort ein Fenster. Wahr haftig, südöstlich von Memel, kaum eine Meile entfernt, Kanonendonner. Kommt Befreiung? Die Dunkelheit bricht schnell herein, angestrengt lauschend sitzen wir im Dunkeln. Jetzt bald nach 7 Uhr rollendes Gewehrfeuer, Schreien in den Straßen. Deutlich höre ich von der Fried rich-Wilhelm- und Börsenstraße her Hurraruse. Deutsche «Signalhörner schmettern. Hurra, die Unfern sind da! Ich Stürze in die Stube und verkünd« e, be» Meinen, daun den >itlen Krieg «hast «neu groi an« de» feste» Eul- tei zur «usbisnna aller K» »orübergehen zu kaffen, vhn» dt itt vorwärt» gebracht ,u 1ärt« sich «it deq Schetdeman«! Versammlung erklärt« sich «it de» Tchetdemaunsche« «u,. fllhrungrn einverstanden, lehnte aber ein» Zusttwmung zu der Bewilligung »eS »tat, durch die Reich,tag»fraktton ab. Gtatthalter Graf «onbentzvve. Die „Tilesta" widmet dem bisherigen schlesischen La«- deSprästdenten, dem zum Statthalter von Bbhmrn berufe nen Grafen Mar Coudenhove, folgende« Nachruf: Was wir in dem Scheidenden verlieren, da, weiß wohl innerhalb der neunjährigen Tätigkeit G jeber. Wirk« Evud, der innerhalb der neunjährige» Tätigkeit da, trken dieses Staatsmann«, beobachtet hat. Graf oudenbo»»« übernahm die Verwaltung Schlesien» »« einer Zeit, wo es eines ganzen Manne» bedurfte, um konsolidierte Verhältnisse zu schaffen. Mit eiserner Kon sequenz und mit jener Rücksicht,loflgkrit, die tn den messt«« Fällen den Erfolg verbürgt, schuf er aus allen Gebiet«« d«r Verwaltung Reformen, so daß er bet seinem Scheiden ei« vollkommen geordnetes Berwaltu»»gswesen seinem Nach folger zu übergeben in der Lage ist. Wenn wir seiner tn Dankbarkeit gedenken und seine Abberufung vom Herzen bedauern, so haben wir auch nach dem Borgesagte« all« Ursache hierzu. Graf Coudenhove suchte jede Gelegenheit zu benützen, um »nit der Bevölkerung tn Kontakt z« treten. Er wußte stets im richtigen Moment die richtige Tat, aber auch das richtige Wort zu finden. Die ge winnende Art seines Verkehrs mit jedermann schuf ihm überall Freund«. Trotzdem Gras Condenhov« durch nnb durch Deutsch-Oesterreicher war und als solcher dachte und fühlte- verstand er e, doch, die Interessen der verschiedenen Nationen innerhalb seines Wirkungskreises harmonW,» verbinden und zu fördern, io daß er bei Freund und Fein» da, beste Andenken hintrrlaßt und ihn auch die hcrzli Wünsche in seinen newen und überau« schrote Wirkungskreis begleiten. Möge er in Böhmen jene folge erzielen, die er hier in so reichem Matze erntete, seiner Art. seinem kräftigen Wollen und gut österreichisch«« Empfinden werden diese auch sicherlich nicht ausbletben. Der Wiener Bürgermeister über den Krieg. In der Jahresversammlung de, politische» Fortschritt- Vereins „Eintracht" in Wien besprach Bürgermeister eiskirchner kommunale Fragen. Er ÜberdrachtL zu nächst Grütze deS Wiener HausregimentS. das tr a« der Front besucht hatte, und teilte unter stürmischem Beifall mit, daß unsere Soldaten sagten: Wir haben viel auS- estanden, viel gelitten, aber wir fühlen tn uns «tn starke» )flichtbcwuhts«in, die Sache -um guten Ende zu bringen. Die Bevölkerung Wiens, fuhr der Bürgermeister fort, darf an Heldenmut und Opferwilligkeit hinter ihren Soldaten im Felde nicht zurttckstehe». Das Deutsche Reich und Oester reich-Ungarn gleichen einer vom Feinde eingrschlosienen hnern die Pflicht obliegt, be« Aus- uugerüngsplan der Feinde zuschanden zu machen. Der ürgermeistcr bezeichnete vor allem den parteimäßigen Burgfrieden als notwendig, sowie datz die Bevölkerung die durch den Krieg auferlegten Opfer willig bringe und ch den veränderten Verhältnissen anvasser er führte aus. »aß rechtzeitig große Abschlüsse für Mehl, Kohle und Pe troleum gemacht worden seien. Es sei nicht seine Schuld, wenn die abgeschlossenen Mehlbestellungen au, den neu tralen Staaten nicht ausgesührt worden seien. Er appel lierte an die Bevölkerung, die mit der Einführung der Brot- und Mehlkarten verbundenen Unannehmllchketten auf sich zu nehmen und sprach die Ueberzeugung an», datz Wien seinen Stolz darein setzen werde, nicht hinter Berlin zurückzubleiben, wo die Brotkarte ohne Anstand durchgeführt werde. Die Gemeinde habe nicht nur sür die Verpflegung der Bevölkerung» sondern auch durch den Bau von Spitalbaracken auf sanitärem Ge biete grotze Vorkehrungen getroffen und NotstanüSarbeite« vorbereitet. Anstatt der erwarteten Arbeitslosigkeit sei iu Wien infolge erhöhter industrieller Tätigkeit Arbeiker- mangel cingetrete«. Da, städtisch« «rbeit-vermittlungS- amt habe vom ersten Abschnitt 1S14 bi, 28. Februar ISIS 10SOVO Arbeitsgelegenheiten vermittelt. Auch finanziell werde Wien voraussichtlich ohne Defizit uud ohne Um lagenerhöhung durchhalten, insbesondere infolge der im November 1S18, also rechtzeitig abgeschlossenen An leihe. Der Bürgermeister sprach den Magistrat,beamte» sowie der Lehrerschaft, welche insbesondere bet der Ber- pflegungsaktton verdienstlichst mitwirkte, seinen wärmsten Dank aus und drückte di« Ueberzeugung aus, Latz an» der eisernen Zeit etn von Vaterlandsliebe und Pflichtbewutztsein durchdrungenes Ge schlecht hcranwachsen werde und Enkel und Urenkel noch von der Zeit reden würden, da Oesterreich-Ungarn gegen eine Welt von Feinden tm Kampfe war, wo drautzen auf und t« hochhtelten. rauschende Ovationen. (W. T. B.) Italienischer und slawischer Jrredenti-m«-. t>. Di« Turin« „Stampa" schreibt zu den Auslassungen der russischen Blätter über den Konflikt zwilchen dem italienischen und dem slawischen JrrebentiSmuS: Angesicht» der herrschenden Zensur müssen diese AnSführungen als durchaus den Weisungen Gsasonow, ent sprechend angesehen werden. Sie lasten an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Rußland erklärt also jetzt schon unumwunden sein Besitzrecht ans ganz Dalmatien, Driest, Istrien, Gör» und sogar Grabiska. Da, ist ein furchtbarer Keulenschlag sür diejenigen Italiener, die Italien zum so fortigen Eintritt in den Krieg an der Seite Rußland, und seiner Alliierten drängt«». — „Giornalr d'Italta" erklärt den russischen Prestesttmmen gegenüber, die sogar Triest für das Slawentum beanspruchen, daß Italien niemals die Festsetzung Groß-GervtenS ober des Slawentum» tm Ädriatischen Meere dulden werde. Italiens Einfluß in der Adria müsse verstärkt au, dem Weltkonsltkte hervorgichen. ES wäre absurd, anzunehmen, daß Rußland oder einer seiner Trabantenstaaten sich dort einfach an Oesterreichs Stelle setzen könnte. Pvrtngal nimmt es ernst mit der Neutralität. „Gera" meldet au» Lissabon: Die portugiesische Ne gierung hat in Verfolg ihrer Neutralitätserklärung die auf dem Wege nach Südafrika befindlichen beiden letzten Truppentransporte, deren Abgang noch unter dem vorigen Ministerium erfolgf'war, zurückberuse«. Clemenceau gegen Brande-, b. Tl-meneeau veröffentlicht tn seiner Zeitung „L'Homme Enchaine" wieder einen üssentltchen Brief an den dänischen Schriftsteller Georg BrandeS, den er bitter rügt, weil er nicht kür Frankreich Partei nehme, Brande- sei geradezu verpflichtet, Farbe zu bekennen. Wenn er dies nicht wolle, so treffe ihn der Borwurf der Unanfrich. ttgkett. Durch Worte von ihm, wie: „Deutschland dürfe nicht gedemüttgt werden", sei Brande- tn der Ges- gebrandmarkt. Clsmenceau stellt Brande- an die von Trettschkc, Bernhardt und Oftwald. Er bezeichnet alS Gehilfen bet der Unterjochung ber Menschheit durch Kaiser Wilhelm U., ber al, geistiger Nachkomme Bi»«arck« sich die Weltherrschaft auf Grund ber angeblichen Vortress. lichkett der deutschen Kultur aneignen wolle. Dt« Deut schen spielten sich aus zur Vorsehung der Menschheit und
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